Open Access
{"created":"2022-01-31T15:58:45.582461+00:00","id":"lit16349","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Noorden, Carl von","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 4: 9-35","fulltext":[{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur quantitativen Spectralanalyse, insbesondere zu derjenigen des Blutes.\nVon Carl von Noorden, Stud, met].\n(Aus dem Laboratorium des Prof. H\u00fcfner in T\u00fcbingen.)\n(Der Redaktion zugegangen am 1\u00bb. November).\nIn einer Abhandlung,1) welche die Ermit telung des H\u00e4moglobin- und Sauerstoffgehaltes vom Blute aul spektrophoto metrisch ein Wege zum Gegenst\u00e4nde hat, nahm Herr Prot. H\u00fcfner die Werthe der zu solchem Verfahren n\u00f6thigen optischen Constanten des Oxyh\u00e4moglobins, A0 und A0 \\ als Resultate l\u00e4ngerer Versuchsreihen, zu 0,001477 und 0,001110 an. Er that dies aber ausdr\u00fccklich nur \u00abvorl\u00e4ufig\u00bb, weil er voraussah, dass nach Ausarbeitung noch feinerer Methoden, als zuerst zur Anwendung kamen,\nauch diese Werthe einer noch sch\u00e4rferen Bestimmung f\u00e4hig sein w\u00fcrden.\nNamentlich war es die Concentration der zu solchen Bestimmungen verwendeten L\u00f6sungen, welche einer exacteren Feststellung zu allern\u00e4chst bed\u00fcrftig schien. N\u00e4chstdem war es aber aus fr\u00fcher bezeichneten Gr\u00fcnden auch w\u00fcnschehs-werth, den Begriff der Concentration k\u00fcnftig nur noch in der von Beer und sp\u00e4ter von von Vierordt gebrauchten Bedeutung zu nehmen ; und wenn dabei die Herstellung passender L\u00f6sungen nicht auf dem ungenauen Wege der Volumenometrie in B\u00fcretten, sondern, wie fr\u00fcher, nur durch Abw\u00e4gung von Fl\u00fcssigkeitsmengen auf der chemischen Waage geschehen sollte, so mussten in Zukunft auch alle die Cor-rectionen beachtet werden, welche die physikalische Technik f\u00fcr genauere W\u00e4gungen vorschreibt.\nHerr Prof. H\u00fcfner forderte mich im letzten Sommer-\n\u2014\t__ <\tv.\t*\nDiese Zeitschrift III, I ff.\t. ' <","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nsemester auf, eine Neubestimmung der in Rede stehenden (konstanten unter Einhaltung der angedeuteten Cautelen und Unter seiner Leitung vorzunehmen. Ich bin dieser Aufforderung um so lieber gefolgt, als ich dadurch eine erw\u00fcnschte Gelegenheit erhielt, mich mit der physiologischen Photometrie und mit den Methoden der quantitativen Spectralanalyse durch praktische Uebung vertraut zu machen.\nEhe ich die Versuche selbst und ihre Resultate mittheile, schicke ich Einiges \u00fcber den Apparat voraus, dessen ich mich bei meinen photometrischen Messungen bedienen durfte.\n\u00a7 1.\nGeber eine am Il\u00fcfner\u2019schen Spectrophotometer a n gebracht e V e r e in f a u h u n g.\nIn Karl's Repertorium der Physik1) hat Herr Professor H\u00fcfner bereits eine einfache Vorrichtung beschrieben, welche bestimmt ist, das Skalenrohr und die 2. Lichtquelle bei Spectralapparaten k\u00fcnftig \u00fcberfl\u00fcssig zu machen. Sie bestellt im Wesentlichen aus einem in horizontaler Lage befestigten Kreisquadranten, \u00fcber dessen Gradtheilung ein radi\u00e4r gestellter Zeiger hin und her l\u00e4uft, der seinerseits bei der Drehung des Fernrohres um die Hauptuxe des Apparates durch ein Hebelwerk in Bewegung gesetzt wird. Befindet sich nun im Ocularrohre ein Fadenkreuz, so lassen sich auf der horizontalen Skala leicht alle die Orte feststellen und ein f\u00fcr alle Male auftragen, die von den* Spitze oder einer sonstigen Marke des Zeigers getroffen werden, sobald f\u00fcr den durch das Rohr blickenden Beobachter eine bestimmte Fraunhofer sehe Linie mit dem vertikalen Theile des Kreuzes zusainmentUllt. Man erh\u00e4lt so eine sehr bequeme Orient irungsskala; denn der Stand des Zeigers an einem Orte der unverr\u00fcckbar befestigten Kreistheilung gibt jederzeit die Stelle des Spectrums an, die sich augenblicklich in der Mitte des Gesichtsfeldes befindet.\nF\u00fcr die Zwecke der Orientirung bei der Speetrophoto-metrie bedurfte es aber einer besonderen Anpassung der\n*) Hepertoiiuiii f. Experimentalphysik 15, S. 1.10\u2014118.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"11\nangedeuteten Vorrichtung an den Bau der gebr\u00e4uchlichen Spectrophotometer.\t-\nIn der Ebene des Fadenkreuzes liegen n\u00e4mlich bei jedem Spectrophotometer die abblendenden Schieber. Die Erhaltung des ersteren neben den Schiebern w\u00e4re nicht m\u00f6glich ; sie ist aber auch nicht n\u00f6thig, denn wenn man nur einen der Schieber in einer solchen Lage lixirt, dass sein innerer Band scharf die Mitte des Gesichtsfeldes ber\u00fchrt, so kann letzterer recht gut die Stelle des senkrechten Fadens vertreten. Wir w\u00e4hlen zu diesem Behufe ein f\u00fcr alle Male den inneren Hand des linken Schiebers, um den rechten Schieber stets zu beliebiger. Einstellung mit der rechten Hand verf\u00fcgbar zu haben.\nDie Breite des aus dem Spectrum herausgeschnittenen farbigen Streifens, resp. Absorptionsstreifens,' zu messen, gestattet eine sehr feine Theilung, die sowohl am oberen Bande der Schieber wie an deren oberer F\u00fchrung (siehe beistehende Figur I.) angebracht ist. Die Theilung der Schieber ist aber eine andere als die zweitgenannte ; sie verh\u00e4lt sich zu'dieser wie ein Nonius zur Haupttheilung.\nri r\nr m r\nFigur I.\nFallen di*? Nullpunkte der Nonien mit den Nullpunkten der bez\u00fcglichen Haupttheilungen zusammen, so ber\u00fchren sich beide Schieberr\u00e4nder, rund r', in der Mitte des Gesichts-","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nfeldes und ist das letztere dunkel; hat man aber den rechten Schieber, s', so weit nach rechts verschoben und in einer solchen Stellung durch den Knopf k' befestigt, dass der Nullpunkt seines Nonius mit einem beliebigen, z. B. dem ersten, 1 heilstriche (vom O-punkte der Theilung an gerechnet) zusammenfallt, so ergibt die Differenz dieser Nullpunkte, \u2014 wenn unterdess die Einstellung des linken Schiebers, wie oben verlangt, un verr\u00fcckt dieselbe geblieben, \u2014 die wirkliche Breite des Ausschnittes unmittelbar: um aber zu erfahren, einen wie grossen Streifen des Spectrums dieser Ausschnitt einschliesst, hat man erst die Feststellung der Beziehung n\u00f6thig, welche zwischen den Werthen der Theilung am Schieber und denjenigen der horizontalen Skala besteht. Auch dies geschieht vor jeglichem Gebrauche des Apparates in folgender Weise ein f\u00fcr alle Male.\nMan verr\u00fccke auf einige Zeit den linken Schiebor aus seiner Normalstellung nach links und fixire daf\u00fcr den rechten Schieber so, dass die Nullpunkte auf seiner Seite zusammenfallen, dass also sein innerer Rand genau in die Mitte des Gesichtsfeldes trifft. Alsdann drehe man das Fernrohr in eine solche Lage, dass der bezeichnete Rand sich scharf mit einer bestimmten Fraunhofer sehen Linie, z. B. mit E, deckt, und merke sich genau den Stand, den der Zeiger jetzt auf der horizontalen Skala einnimmt.\nDe rselbe befinde sich z. B. \u2014 wie bei dem von mir benutzten Instrumente \u2014 bei 17,59*). Hierauf r\u00fccke man den rechten Schieber so weit nach rechts, bis der Nullpunkt seines Nonius mit Thcilstrich 1 der F\u00fchrungstheilung zusammen f\u00e4llt, und stelle dann das Fernrohr abermals so ein, dass jene selbe Fraunhofersche Linie E vom inneren Rande des gleichen Schiebers genau getroffen wird. Jetzt wird, da iler Schieberrand das Sehfeld glicht mehr in der Mitte, sondern etwas rechts davon schneidet, der Zeiger nicht mehr auf die fr\u00fchere, sondern auf eine andere Stelle der horizon-\nUm diesen Ort mit m\u00f6glichster Sch\u00e4rfe festzustellen, mache man eine Reihe solcher Beobachtungen nach einander und nehme aus der Gesainmtzahl aller einzelnen Werthe, die man erhielt, das Mittel.","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"talon Skala, und zwar etwas rechts davon deuten, z. B. auf die Zahl 10,09; und wir werden also daraus erfahren, dass ein Theilstrich der F\u00fchrungstheilung genau 17,59\u201410*09 = 1,5 Graden der horizontalen Skala \u00e4quivalent ist. Hatten, wir nun fr\u00fcher vielleicht gefunden, dass die Mitte des Fvaun-hofer\u2019schen Linienpaares D bei 10,49 auf der horizontalen Skala liegt, so dass die Differenz zwischen D und E 7,10 Grade dieser Skala betr\u00fcgt, so ergibt sich die Umrechnung des Wertlies'von 1,5 in das bekannte Fraunhofer\u2019sche Maass f\u00fcr jene Spectralregion aus der einfachen Proportion :\n7,10 : 100 = 1,5 : x,\nwonach x = 21,13. D. h. also: Die wirkliche. Breite des Ausschnittes, = einem Theilstriche der F\u00fchrungstheilung, entspricht zwischen D und E einer Breite von 21,13 Fraunhofer.\t;\t\u2022 \" \u2019 \u2018\nWenn daher im Folgenden immer in den Gegenden\nD 32 E \u2014 D 53 E und D 03 E\nD 84 Hl ! Fraunhofer\nuntersucht wurde*, so stand dabei der Zeiger \u2014 bezogen auf die Normalstellung des linken Schiebers \u2014 an meine!\u00bb Instrumente\nim 1. Falle bei 12,75 ( \u00bb 2.\t\u00bb\t14,801\nder horizontalen Skala.\n\u00a7 2.\nUeber die Feststellung der Concentration einer\nNormall\u00f6sung.\nUm die Concentration einer Normall\u00f6sung festzustellen, bediente sich Herr Prof. H\u00fcfner1) einer Anzahl feuchter Br\u00f6ckchen, die aus einem Krystallkuchen herausgenornmen, gewogen und gel\u00f6st wurden, w\u00e4hrend der Tr\u00f4ckenr\u00fcckst\u00e0nd jenes grossen Kuchens besonders ermittelt und aus diesem auf den Trockenr\u00fcckstand jedes einzelnen Br\u00f6ckchens geschlossen ward. Dieses Verfahren beruhte auf der Voraus-\nsetzung, dass die Br\u00f6ckchen denselben oder wenigstens einen sein* ann\u00e4hernd gleichen Feuchtigkeitsgrad besassen, wie der Kuchen, und die Wahrscheinlichkeit dieser Voraussetzung\n1 ) Diese Zeitschrift I, IJsJO.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nmusste sich um so mehr der Gewissheit n\u00e4hern, je mehr und an je verschiedeneren Stellen die einzelnen Br\u00f6ckchen vom ganzen Kuchen getrennt wurden. Herr Prof. H\u00fcfner schlug mir vor, dieses Verfahren ganz zu verlassen und lieber den Versuch zu machen, die Normalfl\u00fcssigkeiten durch Abw\u00e4gen von kleinen Portionen einer frisch bereiteten concentrirten, aber klar filtrirten, L\u00f6sung und durch nachherige Verd\u00fcnnung der einzelnen herzustellen. Der Rest der concentrirten L\u00f6sung sollte \u00fcber Schwefels\u00e4ure eingetrocknet und zum Schl\u00fcsse bei einer Temperatur von 112\u2014115\u00b0 bis auf gleichbleibendes t Gewicht gebracht werden.\nAuch diesem Verfahren stellten sich indessen im Anf\u00e4nge einige Schwierigkeiten entgegen. Zwar ging die Eintrocknung, der L\u00f6sung in offenen Glasschaalen, im ausgepumpten Raume, \u00fcber Schwefels\u00e4ure und bei niederer Temperatur, hinl\u00e4nglich rasch und ohne Schaden vor sich; allein die weiteren Operationen, so die Herausnahme eines Theils der schwefels\u00e4ure-trockenen, gewogenen Masse, seine \u00dceber-f\u00fchrung in den f\u00fcr die Trocknung \u00fcber 100\u00b0 geeigneten Apparat, vor Allem aber auch die mehrfachen W\u00e4gungen, machten allerlei Zeitaufwand nothwendig und so waren bei der bedeutenden Hygroskopieit\u00e4t des trockenen Materials und bei der Anwendung offener Schaalen unliebsame Gewichts-Ver\u00e4nderungen unvermeidlich, \u2014 Aenderungen, die f\u00fcr das Endresultat um so gef\u00e4hrlicher werden mussten, als \u00fcberhaupt immer nur kleine Gewichtsmengen der Substanz in Arbeit kommen konnten. Es galt somit einen einfachen Apparat zu ersinnen, in welchem nach einander sowohl die Eintrocknung der Fl\u00fcssigkeit \u00fcber* Schwefels\u00e4ure wie die weitere Trocknung des R\u00fcckstandes im heissen Luftstrome vorgenommen werden konnte. Der Apparat musste bis 30 Cc. der Fl\u00fcssigkeit fassen und dabei doch so leicht bleiben, L dass eine genaue W\u00e4gung des Ganzen auf der chemischen Waage noch m\u00f6glich war.\nAllen diesen Anforderungen gen\u00fcgte am Ende folgende durch nachstehende Fig. II. versinnlichte Vorrichtung. A ist ein sehr d\u00fcnnwandiges GlasgeJass mit flachem Boden, wel-","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"15\n\\\ndies sicli nach oben nur so wenig verj\u00fcngt\u00bb dass seine Oeff-nung nicht unter 5 cm im Durchmesser besitzt, w\u00e4hrend der\na\nFigur II.\ngr\u00f6sste Durchmesser seines. Bauches etwa 7 uiid seine H\u00f6he bis zum Rande der Oeffnung circa 4; cm misst. Auf das Ganze ist die leichte Kappe B aufgeschliffen, wel-che zwei, rechtwinklig- um* gebogene R\u00f6hrchen a und k tr\u00e4gt, deren eines, a, durch die Kappe hindurchgeht und\nmit offener M\u00fcndung bis weit in den Bauch von A -hinab-\nreicht. Die offenen \u00e4usseren Enden dieser R\u00f6hrchen tragen einen Kautschukverschluss.\nDer Gebrauch des kleinen Apparates ist jetzt leicht verst\u00e4ndlich. Das Ganze wird zuerst leer und nach. Be-\nschickung von A mit der L\u00f6sung zum zweiten Male gewogen. Hierauf wir\u2019 die Kappe B abgenommen, A unter eine Luftpumpenglocke und \u00fcber Schwefels\u00e4ure gestellt und B saimnt allem Zubeh\u00f6r daneben. Wenn nach G\u20148 Tagen die Fl\u00fcssigkeit vollkommen verdunstet ist, setzt man den Apparat abermals zusammen, befestigt ihn in einem Schwef\u00e9l-saurebade. und bringt ihn mit einem Wasserstoffentwickelungsapparate derartig in Verbindung, dass das vorher1 getrocknete Gas bei a eintreten und durch k wieder entwei-\nchen kann.\nMan erhitzt nun die Schwefels\u00e4ure allm\u00e4lich bis 115\u00b0,\u2019 setzt die Trocknung bei dieser Temperatur etwa zwei Stunden lang fort und w\u00e4gt am Ende; \u2014 letzteres nat\u00fcrlich immer erst dann, nachdem der Apparat zuvor etwa eine halbe Stunde lang, rechts und links unverschlossen, \u00fcber Schwefels\u00e4ure gestanden und seinen Inhalt an gasf\u00f6rmigem Wasserstoff mit trockener atmosph\u00e4rischer Luft vertauscht hatte. Dieselbe Operation wurde wiederholt, bis die gefundenen Gewichte bis auf die gew\u00f6hnlichen W\u00e4gungsfehler \u00fcb\u00e9rein-Stimmten.","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\nWie Anfangs bemerkt, sollte die Neubestinnnung der fraglichen optischen (konstanten dieses Mal mit R\u00fccksicht auf die von Beer gegebene Definition des Begriffs Concentration durchgef\u00fchrt, unter \u00ab Concentrai ion\u00bb also die in der Volum ein heit einer Fl\u00fcssigkeit enthaltene Gewichtsmenge des gel\u00f6sten K\u00f6rpers verstanden werden.\nBedeute v das angewandte Fl\u00fcssigkeitsvolumen, y' das Gewicht des darin enthaltenen Farbstoffs und e die Concentration, so sollte also die Gleichung gelten:\n(1)\nV\n1 Da nun in allen unseren Versuchen zur Abmessung bestimmter Fl\u00fcssigkeitsquanta nicht das Messgefass, sondern die Waage benutzt wurde, so ergab sich der Weg zur Auffindung der Concentration von jeder einzelnen der verd\u00fcnnten L\u00f6sungen aus folgender sehr einfachen Betrachtung.\nBedeute\ng das Gewicht der einzutrocknenden L\u00f6sung, g' den Trockenr\u00fcckstand von g,\nY das Gewicht der zum Zwecke der Verd\u00fcnnung abgewogenen L\u00f6sung,\t1\nQ das Gesammtgewicht von y und dem zugef\u00fcgten Verd\u00fcnnungswasser,\nT' den Trockenr\u00fcckstand von y\u00bb\ns das spezifische Gewicht der verd\u00fcnnten L\u00f6sung, c deren Concentration, so gilt zun\u00e4chst die Gleichung:\n(2)\nDieser Werth, eingesetzt in (1), gibt aber:\nund da nun v = 7 > oder, insofern in unseren F\u00e4llen y \u00bb\u00bb-\nb\nmer gleichbedeutend mit Q, auch v = aus der Gleichung:\n\u20149 so erf\u00e4hrt man c\ns\n(4)","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"17\nEs sei bemerkt, dass um der Erlangung sch\u00e4rferer Resultate willen alle W\u00e4gungen von Fl\u00fcssigkeiten auf den leeren Raum reducirt wurden. Zugleich muss aber hinzu-gelugt werden, dass die Ber\u00fccksichtigung des kleinen speci-fischen Gewichts sich f\u00fcr die genauere Ermittelung der fraglichen optischen Gonstanten sehr bald als nutzlos erwies, insofern sein Einfluss sich nur durch eine geringe Erh\u00f6hung der gesuchten Werthe in der sechsten D\u00e9cimale bemerkbar machte, eine Aenderung, die gegen bedeutend gr\u00f6ssere, durcit andere, unvermeidliche Beobachtungsfehlcr bedingte Schwankungen1) jenes Werthes gar nicht in Betracht kommen darf.\n\u00a7 3-\nIch gebe im Folgenden zun\u00e4chst die Resultate einer Anzahl von Versuchen, die mit Oxyh\u00e4moglobin aus Hundeblut angestellt wurden. Dasselbe ward f\u00fcr jede einzelne Versuchsreihe besonders dargestellt und jedesmal erst nach dreimaligem Unikrystallisiren als gen\u00fcgend rein und f\u00fcr die photometrische Untersuchung brauchbar erachtet2). Die Reste alkoholisch-w\u00e4sseriger L\u00f6sung, aus welcher sich die Massen makroskopischer Krystalle abgesetzt hatten, wurden voii den letzteren auf einem sehr feinen leinenen Seihetuche mit eis-\nkaltem Wasser abgesp\u00fclt, ein Theil des dicken Krystallbreies hierauf unter Sch\u00fctteln in massig kaltem Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung rasch filtrirt und in die verschiedenen Gef\u00e4sse zum Abw\u00e4gen vertheilt. Zuletzt, nach Beendigung der nothwen-digen W\u00e4gungen, erhielten die f\u00fcr die photometrische Unter-\nl) Siehe hier\u00fcber weiter unten, S. 20, ff.\t.\n*) F\u00fcr die v\u00f6llige Reinheit dieser Krystalle gehen sowohl die spectralanalytische Untersuchung ihrer Losungen, wie ein paar Stickstoffbestimmungen von dem auf die oben beschriebene Weise erhaltenen Trocken r\u00fcck st\u00e4nde gen\u00fcgende Garantie. Zwei Verbrennungen mit\nehromsaurem Blei, die Herr Prof. H\u00fcfner selbst ausf\u00fchrte, lieferten-die-\neine 10,50, die andere 10,43%, im Mittel also beide 16,47\u00b0/o Stickstoff gegen\u00fcber 10,25, dem Mittel zahlreicher fr\u00fcherer Analysen; (S. Prey er, die Blutkrystalle. Jena 1871, S. 65). Ueberlegt man\u2019 dass H\u00fcfnerV Zahlen nach Dumas Verfahren, die fr\u00fcheren nach demjenigen! Will- , Varrentrapp\u2019s gewonnen sind, so darf das geringe Plus in den erste-ren nicht befremden.\nZeitschrift f. pliysiolog. Chemie, IV.\t2","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\nsuchung bestimmten, durch gen\u00fcgende Wassermengen verd\u00fcnnten, Portionen jede noch den Zusatz einiger K\u00f6rnchen wasserfreien kohlensauren Natrons, theils zum Zwecke m\u00f6glichster Aufhellung, theils zur Erreichung gr\u00f6sserer Haltbarkeit der L\u00f6sungen.\nWie in Herrn Prof. Hufner s eigenen Versuchen1) bedeutet in nachfolgender Tabelle:\nc die Concentration der photometrisch untersuchten Fl\u00fcs-\nsigkeit,\n\u00a3o den Extinctionscoefficienten, ^\nA\u201e das Absorptions Verh\u00e4ltnisse ( s,/ den Extinctionscoefficienten, i A,/ das 'Absorptionsverh\u00e4ltniss, j\nf\u00fcr Kegion L) IP2 E \u2014 D 51t E, f\u00fcr Region D (Y.i E \u2014 I) 84 E* *>.\n*) Siehe diese Zeitschrift :t,S. 5.\n*) Die geringe Differenz zwischen der Breite der von Prof. H ft f-ner und derjenigen der von mir untersuchten Spectralregion h\u00e4ngt mit tier oben beschriebenen, an seinem Spectralapparate angebrachten Ver\u00e4nderung zusammen; sie ist \u00fcbrigens von so minimaler Bedeutung, dass sie nicht hindern darf, die von ijins beiden gew\u00e4hlten Spectralregionen als identische zu betrachten.","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"19\nV\n* '\u25a0* <u -a \u00ab H\nU\na\u00bb\n&\nrt\nXi\nO\n(b\nSC\na\u00bb\nh\n\u00bb\nj*\nTS\nS\n4/.\n\u00c6\nU\n4>\nU\n\u20223\nO\n<3\n> b \u2014 \u00ab3\n4) *\u2022\u201c\nC\n3\n*C\nil\tS\ts V\t!\u25a0* M 4)\ti !\n4)\t*3 fc-\trs . i-\t\"3 Zm\t\"3 %*\nd\tO\tO\tO\t0\n*2 S\tO *\tO *\tO y.\tO y\n\t>\t>\t\u00ab >\t> .\n*o \u00a9 \u2022\u00a9 \u00a9\t1\u00ab w\u00ab \u00a9\t\u00a9 \u00a9\tvM \u00a9 \u00a9\t. \u00bb: \u00a9\nO\tX\t\u00a9\t\u00a9\tO\nO\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9 .\n\u00a9'\t\u00a9'\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\n\u00a9 CO ri \u00a9 \u00a9\t-n \u00a9 CO S\t\u00a9 Tf< cc O O .\t\u00a9 CO S\tCO . \u2022 \u00abP 50 \u00a9 O\n\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\nS 3\nss\nss\no' \u00a9\nCO \u00a9 50 lO \u00a9 \u00a9 rH O\nss\no \u00a9\n\u00a9 l'* i*\nS\u00bb QO \u00a9 \u00a9 ^4\t^\ns si\n\u00a9* c?\u00a9*'\n\u00bb\u00a3 \u00a9 X \u00a9 \u00a9 \u25a0'* \u00a9 \u00a9 \u00a9 *-\u2022 \u00a9 \u00a9\n\u00a9O\u00a9\n** \u20224* <M \u00bbO \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9.\n\u00fcl\n\u00a9 p\"\u00a9'.\n\u00a7\n91\n\u00ab9\n0\t\u2022\u00a3 -4* lO \u00a9 CO TI pH g 5 O O *\u25a0 \u2022 \u00a9 \u00a9\t00 00 \u00a9 50 CO Ol \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u2022\u00bb \u2022. \u00a9 \u00a9\tw \u00c7| !\u25a0\u00ab \u00a9 \u00a9 \u00a9 CO CO 0>l III \u2022 \u2022 \u2022 \u00a9 O\u00a9\t0.001403 0.001256 0.001254\t\u00a9 50 \u00a9\u2022 50 50 \u2014i CO fo ^4 fH \u00d6OO o\u00a9 \u00a9 o\u00a9 \u00a9\n'o (O\t\u00a9 \u00a9 >C3 \u00a9 \u00a9 ri \u00bb* \u00bb0 . \u00bb0 \u2022\u00ab* \u00a9 \u00a9'\t\u00a7 C\u00d6 \u00a9 X X X 1-H O \u00bb\u25a0H \u00a9\t\"4- X \u25a04\u00ab\t-4- \u00a9 \u00a9 X l'\u00bb \"\u00abt 1.0 \u00a9 <\u00bbl> *-h' \u00a9 \u00a9-\t\u00a9 \u00a9 \u00a9 50 \u00a9 1(0. \u00a9 \u00a9 ri X \u00a9 1(0 * * \u00bb\u25a0 \u00a9 \u00a9 \u00a9\ts s\u00e8 4\u00ee?\u00bb \u2014 I- \u00bb0 \u00ab \u00a9 \u00a9\nO 4t>\t\u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 <=> \u00a9 G-l \u00ab4* -f CO \u00a9 \u00a9\t\u00a9 \u00a9 \u00e8O \u2014 X \u00a9 Ol X \u00bbO *\u2022\t\u00abV- \u00a9 \u00a9\tOl X X \u00a9 X \"f X \u00a9 iO \u00a9 CO l^ I- \u00a9 lO \u00a9 \u00a9' \u00a9\tXX\u00a9 \u00a9 X \u00bbC \u2014\u00ab \u00a9 \u00ab4> i** c \u00a9 \u00ab\u00abJ1 *4* \u00a9<\u00a9 c\t\u00a9 1*1 \u00a9 \u00a9 C0 l'\u00bb \u25a0 X \u00a9-(Ol CO *1* H* X \u00bb9 ^ \u00a9.\u00a9 \u00a9\u25a0\n4\u00bb\t\u00a9 \u00a9 \u00a9 n \u00a9 CO iO Vfi \u00a9 i \u00a9 \u00a9'\t\u00a9 ttl \u00a9 50 \u00bb\u2014i i(\u00d4 \u2022*** O \u00a9 \u00a9 \u00aer \u00ae \u00a9 \u00a9\t0,0010800 ! 0,0008710 0.0007465 j\t\u00ab2 X \u00a9 iO n CO \u00a9 \u00a9 ri \u00a9 iO 1(0 \u2022\u2022 \u2019*\u2022 \u00a9O \u00a9\t0,0012040 0,0007284 0,0005841\nNr. der Versuchsreihe.\tC . 3 m ^ CC\tC \u2014; s M \u2014s\t_\u2022 s \u00bb\u25a0< X\t\u2022\t3 \u00ef> \u2022-* *\u201c< \u2022 #-P\"4 r*\t. 'S > \u2022*\u00bb. iO ri\n*\n*-\u00bb\n^*4\nS\ntu\na*\nu\n*3\nU","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"Elio ieh die in vorliegender Tabelle zusammengestellten Resultate einer eingehenden Besprechung unterwerfe, m\u00f6gen zuvor noch zwei kleine Tabellen \u00fcber die Ergebnisse meiner mit Ratten- und Meers ch wei n ebenh\u00e4moglobin ange-stellten Versuche Platz finden. Da es w\u00fcnschenswerth war, die bez\u00fcglichen optischen Constanten auch f\u00fcr die H\u00e9moglobine einiger weiterer Thiere festzustellen, mir aber f\u00fcr die ganze Untersuchung nur das Sommersemester zur Verf\u00fcgung stand, so war ich gen\u00f6thigt, mich nur an solche Thiere zu halten, deren Blutfarbstoff ohne besonderen Zwang, vielmehr leicht und rasch, namentlich ohne hohe K\u00e4ltegrade, krystal-lisirt, und die selber jeden Augenblick in gen\u00fcgender Menge zu haben sind.\nPferdeblut war in T\u00fcbingen gerade nicht zu beschaffen. Ich musste daher zu Ratten- und Meerschweinchenblut greifen. Von diesen beiden erwies sich aber das Rattenblut als f\u00fcr den Sommer ganz vorz\u00fcglich geeignet. Wenn man die K\u00f6rperchen dieser Blutart erst durch eine l,5procentige Kochsalz^ l\u00f6suug zur Senkung gebracht, alsdann die \u00fcberstellende Fl\u00fcssigkeit entfernt und die K\u00f6rperchen f\u00fcr sich unter schwachem Erw\u00e4rmen in destillirtem Wasser gel\u00f6st hat, so kann man kaum rasch genug filtriren : so schnell schiessen infolge der geringsten Abk\u00fchlung die Krystalle an. Die letzteren sind sch\u00f6ne, hellrothe Prismen, die sich unter dem Mikroskope meist sternf\u00f6rmig gruppirt zeigen. \u2014 Das Umkrystallisiren gelingt schwieriger und zwar wegen der \u00e4ussersl geringen L\u00f6slichkeit der Krystalle in reinem Wasser. Die Gebilde der zweiten Krystallisation bestehen aus l\u00e4ngeren. Nadeln; sie ertheilen der Fl\u00fcssigkeit beim Umschwenken einen eigen-th\u00fcmlichen Seidenglanz und ihre Farbe ist ein dunkleres Roth als das der fr\u00fcheren.\nF\u00fcr die photometrische Untersuchung benutzte ich nur L\u00f6sungen der zuerst ausgeschiedenen, hellrothen, Krystall-massen, nachdem dieselben auf einem sehr feinen Seihetuche m\u00f6glichst lange mit eiskaltem Wasser gewaschen waren.","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"21\n1.\nTabelle II.\nVersuche mit H at tenhiimog lobin.\nXr. der Versuchsreihe.\te\t\u00abu\t.\t!\u25a0\t.\t!\t' i\t[\t. - * 1 \\ \\ < \u00abO\t\u2018\u00bbO 1 ' ! | \u2022 , !\t1\tMittel von A\u00ab,.\tMittel von Ao\\\nI. 22. Juli.\t0,000531)4 0,0003725\t0,3(5004 0,25(504\t0,48534 0,0014900,001105.!\t. . 0,34870 ;0,001455|0,00l0(>8j \u2019\t\t0,00.108(5\n11. 25. Juli. J\t0,0007310 0,0003092\t0,475(54 0,2(5730\t0,(53114 0,0015370,001158; ^ 0,3(5292 jo,001381.0,001017j \u2019\t\t0,001088\nIII. 29. Juli.\t0,0005758 0,0004191 *\t1 0,37788 ! 0,26870\t0,51(522 0.0015240,001115 0,35804 0,001560 0,001170 [ '\t;\t,\tl Emlresultate :\t\u25a0 \u00ce . 0,(KU5420,001142 0,001491 ;o,001105\t\nDer Blutfarbstoff dos Me e r s e h w eine h e n \u00ab wurde aus der L\u00f6sung der gesenkten K\u00f6rperchen durch Abwendung von K\u00e4lte und Alkoholzusatz gewonnen und 1 mal umkrystallisirt.\nTabelle III.\nXr. \u00ab1er Versuchsreihe.\t\u25a0 e\t\u00abO\t. 4 z0\tAo\tAo'\tMittel f\u00fcr A0.\tMittel f\u00fcr Ao'.\n1. Aug.\t0,0004748 0,0004414 0,0006005\t0,33270 0,31462 0,44308\t0,44884 0,43308 0.5985(5\t0,001427'0,001058 0,001403 0,001019 0,001356 0,001003 f '\t\t0,001395\t0,001027 \u00bb\n\u00ab \u00a7 4.\nAn den in Tabelle I. zusainmengestellten Vcrsuchsergeh-nissen f\u00e4llt zun\u00e4chst auf, dass die fur A0 und A0' erlangten Endresultate einen kleineren Werth haben, als die urspr\u00fcnglich von Prof. H\u00fcfner erhaltenen. Es ist wohl nicht daran zu zweifeln, dass diese Verschiedenheit npr durch die ver\u00e4nderte Methode, die Concentration der Normall\u00f6sung zu bestimmen, bedingt sein kann. Es ist das um so wahrscheinlicher, als Herr Prof. H\u00fcfner selber in einem vorl\u00e4ufigen Versuche, bei dem d e Concentration gleichfalls durch W\u00e4gung des Trockenr\u00fcck-stlandes einer L\u00f6sung ermittelt wurde, kleinere Werthe als nach seinem ersten Verfahren erhielt; \u2014 es ist derselbe Versuch, den er mir in Tabelle I. aufzunehmen gestattet hat. \u2014","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nAUciii PS ist bemerke^ worth. dass daf\u00fcr der Quotient |\u00b0'\nvor, uns beiden -so gut wie gleich gefunden ward : denn nach Hufner's zahlreichen, sowohl an L\u00f6sungen des reinen Farbstoffs Wie an Bhrtl\u00fcstingen angestelllen Versuchen ist derselbe\nlllo = ^30, nach meinen eigenen\n1.124\n100O\t1 ,\u00bb324*. Die Differenz betr\u00e4gt somit nur\n0,45%.\nMan sicht lerncr, dass die Oxyh\u00e4moglobine der Hatte und des Meerschweinchens f\u00fcr A\u201e und A\u201e\u2018 Mittclwcrthe geliefert haben, die sich den bez\u00fcglichen Mittelwertlien des Oxyh\u00e4moglobins von. Hunde sehr auffallend n\u00e4hern. Und\nwenn man weiter den Quotienten \u00a3/; berechnet, ( so ergiebl sich derselbe\nf\u00fcr Raltenh\u00e4moglobin . . . . = 1,:M9 \u00bb Meerschweinchenh\u00e4moglobin = 1,357-beides Werthe, die vdn den 2 obengenannten, f\u00fcr Hunde-h\u00e4mogtobin gefundenen, durchaus nicht mehr abweichen, als die verschiedenen Quotienten, aus denen jene 2 die Mittel darstellen, von einander.\nWill man von jener einen Thatsache, der Aehnlichkeit\nd(\u2018r verschiedenen A0, bez. A0\\ aus, auf den Grad von Gleich-\nartigkeit, der im Baue der 3 verschiedenen IJ\u00e4moglobine\nherrschen mag, einen Schluss wagen, so kann es nur der\nsein, dass ihre Molekulargewichte nahezu gleiche sind. Es\nhegt aber ferner nahe, zu vermuthen, dass den 3 H\u00e4niogjo-\nbinen, vielleicht allen, eine und dieselbe f\u00e4rbende\nAtomgruppe zukomme, welche nicht nur die gleichen\nFarben, sondern diese auch in gleichem Verh\u00e4ltnisse abzu-\nschw\u00e4chen imstande sei; und wenn daher auch der Quotient (*\n3 = A (lurth Schwankungen in der Gr\u00f6sse des mit jener\nAtomgruppe verbundenen nicht f\u00e4rbenden Atomcomplexes\nkleine Aenderungen erfahren k\u00f6nne, doch der Quotient \u2014Vo,-\nAo'","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"23\nin allen F\u00e4llen derselbe bleiben m\u00fcsse. In wie weil wir .zu dieser letzteren Annahme berechtigt sind, dar\u00fcber siehe noch einmal die Bemerkungen weiter unten.\nv i \u00a75- liliS\nBei Betrachlung obiger Tabellen lallt aber noch etwas anderes auf: eine Erscheinung von zwar mehr optischem Interesse, die aber f\u00fcr unsere ganze Methode, die^ quantitative Spectralanalyse, nicht ohne Bedeutung ist. Aus Tabelle I namentlich, weniger aus Tabelle II, gar nicht aus III, ersieht man deutlich, dass die Schwankungen, welche die Werthe von A\u201e und A0' zeigen, in einem nicht zu verkennenden Zusammenh\u00e4nge mit den jedesmaligen Concentr\u00e2tionen stehen> mit denen gearbeitet wurde; und zwar pflegen diese Werthe in jeder einzelnen kleinen Versuchsreihe mit abnehmender Concentration gleichfalls abzunehmen. Diese Beobachtung ist um so bemerkenswerther, als neuerdings Herr Set tegast in seiner Inauguraldissertation, betitelt: \u00bbBeitr\u00e4ge zur quantitativen Spectralanalyse\u00bb*) die Mittheilung macht, dass sich bei seinen, mit L\u00f6sungen von Chroms\u00e4ure und chromsauren Salzen, ferner mit Diphenylaminfarbstoff und Uranoxydulsalzl\u00f6sungen angestellten Versuchen rechts von der D-linie, also im Gelb, Gr\u00fcn, Blau etc., gerade die umgekehrte Erscheinung gezeigt habe, also die Werthe von A mit abnehmender Concentration der L\u00f6sung gewachsen seien. Links von der D-linie beobachtete auch Herr Sette gast ein dem von uns an H\u00e4moglobinl\u00f6sungen gefundenen gleichsinniges Verhalten. Es kann mir nicht in den Sinn kommen, \u00fcber die Ursachen, welche Herrn Settegast\u2019s h\u00f6chst auffallende Erfahrungen bedingt haben k\u00f6nnen, hier leichthin eine erkl\u00e4rende Hypothese aufzustellen ; jedenfalls bediente sich aber Herr Settegast bei seinen Versuchen eines von dem unsrigen sehr verschiedenen photonietrischen Verfahrens : der genannte Beobachter schw\u00e4chte das hellere Licht durch Verengerung der einen Spalth\u00e4lfte, w\u00e4hrend wir mit polarisirtcm Lichte arbeiteten und dieses durch Drehung eines Nicols verdunkelten.\nAbgedruekt in Wiedemann\u2019s- Annalen der Physik und Chemie, Bd. 7, S. 242\u2014271. Siehe namentlich S. 245.","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nNur steht freilich der Annahme, dass dicss die Ursache unserer verschiedenen Befunde sei, wiederum die Thatsache entgegen, dass auchv. Vier or dt bei seinen Bem\u00fchungen, das Absorbtionsverhaltniss des Ghromalaims zwischen D50E und D 87 E zu bestimmen, also rechts von der D-linie, die gleiche Erscheinung, wie wir beobachtet hat.*) Was aber auch die Veranlassung von unser beider verschiedenen Beobachtungen sein m\u00f6ge, sei es ein physiologischer, oder sei es ein im verschiedenen Baue unserer Apparate liegender Grund: ausgeschlossen, gerade wegen jenes Widerspruchs, bleibt jedenfalls eine unabh\u00e4ngig vom Auge und dem photometrischen Werkzeuge wirklich bestehende funktionelle Beziehung zwischen der Gr\u00f6sse von A und den Werthen von c.2)\nWir haben uns desshalb auch erlaubt, sowohl aus den f\u00fcr A0 wie aus den f\u00fcr A,/ erlangten Zahlen werthen je das Mittel zu ziehen und diese als Endresultate hinzustellen. Folgende Tabelle IV. gibt noch einmal eine Zusammenstellung der Daten aller Einzel versuche und zwar derartig geordnet, dass der scheinbare Zusammenhang zwischen den Gr\u00f6ssen der A und der Abnahme der Concentration etwas deutlicher hervortritt.\n(Tabelle auf n\u00e4chster Seite.)\nWie die Berechnung der Fehler lehrt, ist der jeweilige wahrscheinliche Fehler des Resultates hinl\u00e4nglich gering; und zwar ist derjenige f\u00fcr A(,' kleiner als der f\u00fcr A0. Der letztere betr\u00e4gt 0,83, der erstere nur 0,7%; eine Kleinheit, die bei der verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig geringen Anzahl von Einzelbestimmungen bemerkenswert!! genug ist.\n*) Die Anwendung des Spectralapparates zur Photometrie der Ab-sorptionsspectren und zur quantitativen Analyse ; T\u00fcbingen, 1873, S. 30.\n) Ich Werde nat\u00fcrlich \u00fcber den interessanten Gegenstand weitere Forschungen anstellen, glaube aber einstweilen mit v. Noorden ruhig einen Mittelwerth annehmen zu d\u00fcrfen, um so mehr, als wir uns bei Restimmungon des Himoglohingehaltes von Fl\u00fcssigkeiten niemals mit der t nlersuchung einer einzigen Concentration begn\u00fcgen, sondern immer erst aus den mit verschiedenen Concentr\u00e2tionen gewonnenen Resultaten das Mittel ziehen.\tH\u00fcfner.","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"1\n25\nTabelle IV.\nNr\tc\tA\u00a9\tAo*\n1\t0,001219\t0.0013(58\t0,001033\n2\t0,001201\tn.001436 I\t0,001054\n3\t0,00108(5\t0,001361\t0,001009 \u2019\n4\t0,000906\t0.001403\t0,001065\n5\t0,000872\t0,001302\t0,004037\n\u2022 \u00ab\t0,000747\t0,001297\t0,000984\n7\t0,000728\t0,001333\t0,000994\n8\t0.000053\t0.001238\t0,000950\n9\t0,000592\t0,00125(5\t0.000959\n10\t0,000584\t0,001319\to;ooo092\n11\t0,000570\t0,001351\t0.001036\n12\t0,000514\t0,001254\t0,000918\n13\t0,000431\t0.0012(54\t0,000955\n\tMittel \u2014\t0,001324\t0,001000\nMittlerer Fehler der EinzelhestiininuiVg =\t\t4- 0,0000(52\t4* 0,000041\nWahrscheinlicher Fehler\tder Einzel-\t\t\nbestiinniung\t\t\t+ 0,000042\t4- 0,000028\nMittlerer Fehler des Resultates . . . -\t\t+ 0,000017\t+ 0,000011\nWahrscheinlicher Fehler des Resultates =\t\t4- 0,000011\t4- 0,000007\nW a h r s c h e i n 1 i c he r p r o z e n t i s c h e r\t\t\t\nFehler des Resultates . . .\t> \u2022 \u2022 \u2022 \u2014\t: + 0,8\t+ 0,7\n\u00a7 <i.\nWenn auch die bisher erlangten Resultate schon f\u00fcr hinreichend genau gelten durften, so war es doch immerhin wichtig, nach den Ursachen zu forschen, welche die Gr\u00f6sse der Abweichung vom Mittel bei der Einzelbestimmung zu bedingen pflegen. Namentlich schien mir eine kurze Untersuchung dar\u00fcber w\u00fcnschenswerth, einen wie grossen Einfluss die Empfindlichkeit meines Auges f\u00fcr IntensitatsunterschiedG der einzelnen Farben auf die Genauigkeit meiner Bestimmungen von A0 und A0' bei verschiedenen absoluten Ilellig-keitsgraden auszu\u00fcben im Stande sei.\nF\u00fcr den vorliegenden Zweck hatte ich nat\u00fcrlich nicht noting, die Unterschiedsempfindlichkeit meines Auges f\u00fcr .die Intensit\u00e4t s\u00e4mmtlicher Spectralfarben zu untersuchen ; vielmehr brauchte ich mich nur auf die zwei Spoctralregionert zu beschr\u00e4nken, die in unserem Falle gerade in Frage kommen: n\u00e4mlich auf die Gegend D 32 E \u2014 D 53 E und D63E \u2014 D 84 E. Auch konnte ich mich dabei bequem des Spectr\u00f6-","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"photometers selber bedienen und als Maass des als Unterschiedst \u00bbmpf! ndl i chkeit bezeichneten Augen Verm\u00f6gensl) sogleich den reciproken Werth des mittleren Fehlers betrachten,\nden man bei Sch\u00e4tzungen der Lichtintensit\u00e4t einer einzelnen\u2019 Farbe zu begehen pflegt.\nLa ich mit dem H\u00fcfner'sehen Spectrophotometer arbeitete, so bestand hier meine Aufgabe darin, zun\u00e4chst die Winkelgr\u00f6sse in Graden oder Minuten zu bestimmen, innerhalb welcher beim Gleichmachen beider Lichtfelder die jeweiligen Einstellungen des Nicols hin und herschwanken. Sei z G zwischen D63E und D84Edas obere Gesichtsfeld durch den vorgeschobenen Rauchglaskeil so weit verdunkelt, dass zum Zwecke der Herstellung gleicher Helligkeit oben und unten der Nicol von 0\u00b0 an genau bis auf 05\u00b0 gedreht werden m\u00fcsste, so w\u00fcrde laut der Formel\nJ' = COS2 ?\n\u00abhe nunmehrige Helligkeit einer Lichtintensit\u00e4t entsprechen die sich zur urspr\u00fcnglichen wie 0,179 zu 1,0 verhielte. Allein bei den Versuchen, beide Felder wirklich gleich dunkel zu machen, pflegen meine Einstellungen um den wahren Werth von 05* derartig zu schwanken, dass der mittlere Fehler, berechnet aus 10 solchem Einzelversuchen, -P 0\u00b018' betr\u00e4gt.\nDas deutet aber auf eine Differenz beider Intensit\u00e4ten von ~\n-----r -,\t45,\ni Bekanntlich pflegen Ophthalmologen und Physiologen die Gr\u00f6sse der Unterschiedsempfindlichkeit durch einen \u00e4chten Bruch auszudr\u00fccken ; z. B. zu sagen, f\u00fcr rothes Licht habe Jemand die Unterschiedsempfind*\n1 _ |\n*,ke,t io \u2019 ff,r blaues 1()()\u2019 wenn derselbe im ersten Falle die Inten*\nsit\u00e4t -0 eben noch von der Intensit\u00e4t 21, im zweiten die Intensit\u00e4t 100 eben noch von der Intensit\u00e4t 101 unterscheiden kann. Ich schlie\u00dfe mich dagegen der rationellen Definition von Prof. H\u00fcfner an, wonach nicht der Bruchtheil selbst, der den Beizunterschied darstellt, sondern vielmehr dessen reciproker Werth als Maass jenes Verm\u00f6gens zu bezeichnen ist. (Siehe H\u00fcfner, Heber quantitative Spectralanalyse und ein neues Spectrophotometer, Kolbe\u2019s Journal IG, 207).\n) Die Berechnung ist einfach folgende; Wenn J'hei 05\u00b0 \u2014 0,179,\nso ist e.\u00abt hei \u00ab5\u00b0 18'= 0,175. Der Intensit\u00e4tsunterschied betr\u00e4gt also\n\u2022i 1","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"27\nund diese sagt also aus, dass mein Auge bei jenem Helligkeitsgrade die Intensit\u00e4t 44 eben nicht mehr von der Intensit\u00e4t 45 unterscheiden kann. Freilich erf\u00e4hrt man auf solche W eise nicht so direkt den Grad seiner \u00abUnterschiedsemplind-lichkeit\u00bb, als vielmehr denjenigen sinner t Unterschieds un ivm-jifin d lichkci t\u00bb ; allein immerhin lernt man doch einen Grenzwerth kennen, von welchem dann jener gesuchte Werth (der Grad der. Unterschiedsempfindlichkeit) gewiss nur um ein sehr weniges verschieden ist.\nIn folgenden zwei Tabellen sind zun\u00e4chst -meine direkt hierauf bez\u00fcglichen Versuchsresultate zusammengestellt'.. C\u00f6-lunme 1 jeder Tabelle enth\u00e4lt die Gegenden des Quadranten, wo die jeweiligen Nicoleinstellungen statt fanden, Golumne 2 die zugeh\u00f6rigen Lichlintensit\u00e4ten, Golumne ;f die mittleren Einstellungsfehler, aus je 10 Versuchen in Minuten berechnet, Golumne 4 die daraus abgeleiteten Werl he der Unterschiedsempfindlichkeit und Golumne 5 die Zahlcngr\u00f6ssen, um welche die Mittelwerte von A0 und A0' durch jene Einstellungs-fehler ver\u00e4ndert werden.\t!\nTabelle V.\nI) 32 E \u2014 D 53 E.\nWinkel.\tZugeh\u00f6rige Intensit\u00e4t.\tMittlerer Fehler in Minuten.\tlTnterschieds- einpfindlich- keit.\tBeeinflussung . von Ao. \u25a0\n06\u201472* r>r\u00bb\u2014nfi\u00b0 52\u201450\u00b0 42\u201452\u00b0\t0.105\u20140,095 0,313-0,105 0,379-0,313 0,552\u20140,379\t+ 0\u00b0 18' + 0\u00b0 15' 4- 0\u00b0 10' + 0\u00b0 18'\t30\tj\t+\t0.000018 71\ti\t4-\t0,000014 78\ti\t+\t0,000015 89 .\t;\t+\t0,000021\t\n\tTabelle VI. D 03 E \u2014 D 84 E.\t\t\ti\t\u00ab \u00ab\nWinkel. \u2022\tZugeh\u00f6rige , Intensit\u00e4t.\tMittlerer Fehler in Minuten.\tUntersrhieds- empfmdlich- keit.\tBeeinflussung von Ah'.\n75-80\u00b0 04\u201475\u00b0 55\u201464\u00b0 50 -55\u00b0 44\u201450\u00b0\t0,007\u20140,005 0,192\u20140,007 0,329-0,192 0.413-0,329 0,517-0,413\tI\t.\t\u2019 + 0\" 15' \u00db + 0\u00b0 15' . + 0\u201c 18' + 0\" 18' \u2022 -f 0\u00b0 24'\t21 54 55 73 00\t-I- 0,000012 + o.ooo\u00f6 ii + 0,000012 + 0,000014 + o,oooo2i","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"*1\n28\nWie inan aus beiden Tabellen ersieht, w\u00e4chst meine Unterschiedsempfindlichkeit mit Zunahme der absoluten Intensit\u00e4t, und zwar ebenso f\u00fcr gr\u00fcnes wie f\u00fcr gelbes Licht;1) und ich befinde mich somit in gewisser Uebcreinstimmung mit II. Aubert, der aus seinen eigenen Versuchen (siehe seine Physiologie der Netzhaut, S. 5G; ferner seine \u2022Grundz\u00fcge der physiologischen Optik im Handb. der ges. Augenheilkunde, II. Bd. 2. Th. S. 188; siehe auch Helmholtz, Physiol. Optik, S. 315.) den Schluss zieht, dass mit der Abnahme der absoluten Helligkeit auch die Empfindlichkeit f\u00fcr Helligkeitsunterschiede abnimmt. Ich s\u00e4ge zun\u00e4chst nur \u00abin gewisser Ueberein-slinmiung\u00bb, weil ich in Aubort\u2019s Miltheilungen keine Angabe dar\u00fcber finde, ob er seine mit weissem Lichte ausgef\u00fchrten Versuche mit dem gleichen Resultate auch mit den einzelnen Spectralfarhen wiederholt hat.\nLm so mehr kann es auffallen, dass die Genauigkeit der Bestimmung der A-werthc durch gr\u00f6ssere absolute Helligkeit nicht nur nicht erh\u00f6ht, sondern eher etwas vermindert wird. Es h\u00e4ngt aber diese Erscheinung nicht mit der Helligkeit als solcher, sondern vielmehr mit der verminderten Concentration der L\u00f6sungen zusammen und mit dem bereits von von Vier or dt abgeleiteten Satze, dass \u00abdie kleinsten\nmessbaren verludtnissmussigen Concentrationsuntcrschiede bei verschieden concentrirten L\u00f6sungen derselben Substanz sich umgekehrt wie die Goncentrationen verhalten.\u00bb2)\nLs kann n\u00e4mlich eine Winkeldifferenz von bestimmter Gr\u00f6sse bei kleinen absoluten Winkelwerthen nur einen sehr\ngeringen Intensit\u00e4tsunterschied bedeuten, w\u00e4hrend dieselbe Differenz infolge der besonderen Beziehung zwischen resti-render Lichtintensitat und Gr\u00f6sse des Drehungswinkels vom\n') Man kann f\u00fcr Columne 4 bedeutend h\u00f6here Zahlen, z. B. 150, 1(H) etc., erhalten, wenn man sich zum Zwecke genauer Einsteiluni? ties Nicols nicht eines mit der ganzen Hand zu regierenden Handgriffs, sondern einer mit nur zwei Fingern zu bewegenden Mikrorneter-s oh rau be bedient, wie sie mein eigener Apparat gleichfalls besitzt.\n......\tH\u00fc fner.\n) Siehe \\ lerordt, a. a. ()., S. :!8. ff.","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"29\nNieol bei h\u00f6heren Winkehverthen einem viel betr\u00e4chtlicheren Helligkeitsunterschiedc entsprechen wird. Umgekehrt wird aber auch bei geringen Goncentralionen eine kleine Iiiten-sit\u00e4tsdifferenz bereits einen verh\u00fct tnissm\u00e4ssig grossen Concentra tionsunterschied anzeigen, und wenn man sich daher in einem Falle, wo die Concentration an sich eine geringe ist, bei der Einstellung des Nicols um gleichviele Minuten irrt, wie bei Untersuchung grosser Concentrationen, so wird die . dadurch bedingte Verschiedenheit \u00bb in der Gr\u00f6sse des Extinc-tionscoefficienten auch auf die Grosse von A hier einen gr\u00f6sseren Einfluss \u00fcben, wie beim Arbeiten mit grossem Conceit- . trationen.\n\u00a7 7.\t'\nIch gebe endlich eine letzte gr\u00f6ssere Tabelle, welche den Einfluss zeigt, den ein Einstellungsfehler von % 0\u00b0 17'- auf die Berechnung einer unbekannten Concentration aus\u00fcbt, wenn man dieser Berechnung den Werth 0,001324 f\u00fcr A0 zu Grunde legt, und wenn die einzelnen Concent rationsgrade sehr verschiedene sind.\t.\nTabelle VII. Ao = 0,001324.\nVersuchs- nummer.\t\u00aeo, berechnet aus einem beliebigen Winkel <p.\tEo, berechn, \u00abaus <p + 0\u00b017.\tc \u2014 Ao ^o*\tG = AoEo.\tDifferenz in . V .\n1\t0,90530\t0,91078\t0.001199\t0.001214\t1,23\n2\t0,83860\t0,84910\t0,001110\t0,001124\t1,24\n3\t0,79802\t0,80790\t0,001057\t0,001070\t1,21\n4\t0.04548\t0,65:140\t0,000855\t0,000805\t; 1,16\n5\t0,03988\t0.64782\t0,000847\t0,000858\t1,28\n0\t0,57548\t0.58206\t0,000702\t0,000771\t.1,14\n7\t0,54830\t0,55524\t0,000720\t0,000735\tt,22\n8\t0,54034\t0,55320\t0,000723\t0,000732\t1,23\n9\t0,47138\t0,47742\t0,000024\t0,000032\t1,27\n10\t0,44270\t0,44850\t0,000586\t0,000594\t1,35\n11\t0,40980\t0,40520\t0,000543\t0,000550\t1,27\nMittel =\u00b11,24\nMan sieht, dass hier die procentischen Fejiler zwischen 1,2 und 1,3 schwanken, und dass sie somit etwa dem mittleren Fehler gleichkommen, den Herr Prof. H\u00fcfner in der","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nThat bereits fr\u00fcher aus einer l\u00e4ngeren Reihe wirklicher H\u00e4-moglobinbestimmungcn herausgerechnet li\u00e2t.1)\n\u00a78.\nDie vorliegenden Zahlenresultate geben jetzt Material genug an die Hand, um darnach zu beurtheilen, wie viel in Tabelle IV. von dem mittleren und wahrscheinlichen Fehler der Einzelbestimmung der A-werthe auf Rechnung der mittleren Empfindlichkeit des Auges f\u00fcr Intensit\u00e4tsunterschiede, wie viel auf Rechnung der wechselnden Concentration und anderer aus den angewandten Methoden entspringender Fehlerquellen zu setzen ist.\nDer mittlere Fehler der Ei nzelbesti in munng betrug dort\nf\u00fcr A0\t+\t0,000062\t=\t+\t4,G#/o,\n'\u00bb A,/\t+\t0,000041\t=\t+\t4,1 \u00bb;\nder wahrscheinliche Fehler derselben f\u00fcr A0\t+\t0,000042\t=\t+\t3,2%,\n\u00bb Ao\t\u00b1\t0,000028\t=\t+\t2,8 \u00bb.\nDer durch die begrenzte Untersehiedsempfind-lieh keil des Auges bedingte mittlere Fehler der Einzelbestimmung betr\u00e4gt auch im h\u00f6chsten Falle f\u00fcr beide Werthe (vgl. Tab. IV. und V., Columne 5) nicht mehr als + 0,000021, n\u00e4mlich f\u00fcr A0 im Durchschnitt + 0,000017, {iu A0 + 0,000014. Es kann somit keinem Zweifel unterliegen, dass die Zuverl\u00e4ssigkeit meiner Einzelbestimmungen der A-werthe nicht so sehr in der Leistungsf\u00e4higkeit meines Auges, als vielmehr in anderen Fehlerquellen ihre Schranke hat.; Trotz dieser anderen Fehlerquellen sind aber, wie be-i eits oben bemerkt, die f\u00fcr die fraglichen optischen Con-slanten erlangten Endresultate doch sehr genau; denn ihr wahrscheinlicher Fehler betrug ja\nf\u00fcr A0 nur 0,8%,\n\u00bb A0' \u00bb 0,7 \u00bb.\n') Heber quantitative Spectralanalyse und ein neues Spectrophotometer; Kolbes Journal 16, 313. Oer mittlere, aus einer Reihe von 14 Einzel versuchen herausgerechnete, Fehler betrug dort + l,23\u00b0/o.","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"31\n\u00a7 9.\t/\nTrotzdom so die genaue Feststellung der gesuchten Gonstanten als gelungen zu betrachten ist, musste ich doch die L\u00f6sung der mir gestellten Aufgabe f\u00fcr unvollst\u00e4ndig und sogar die Kenntniss jener Werthe f\u00fcr theilweise' werthlos erachten, wenn sich ergeben sollte, dass sich der sauerstoffhaltige Blutfarbstoff so, wie er im verd\u00fcnnten Blute selbst enthalten ist, vor dem Spectrophotometer anders verh\u00e4ltj wie der vorher krystallinisch dargestellte und nachher erst wieder, in Wasser gel\u00f6ste Farbstoff; desgleichen auch, wenn man finden \u2022 w\u00fcrde, dass zwar die bez\u00fcglichen Farbstoffe hi beiden F\u00e4llen die gleichen, dass aber auch im arteriellen, mit Sauerstoff hinl\u00e4nglich beladenen, Blute gew\u00f6hnlich noch andere K\u00f6rper zugegen sind, welche in derselben Gegend wie jene Licht absorbiren und das oben f\u00fcr das Oxyh\u00e4moglobin gefundene\nVerh\u00e4ltnis\u00ab\nA0\n= 1,344 sehr wesentlich st\u00f6ren k\u00f6nnen.\nV\nIn Bezug auf Hundeblut sind diese Zweifel von Herrn Prof. H\u00fcfner schon so gut wie gel\u00f6st. Er fand n\u00e4mlich den !\nQuotienten\nA \u2018\n1452\nf\u00fcr Farbstoffl\u00f6sungen =\t= 1,308,\n1477\n> verd\u00fcnntes Blut = y\u2014- = 1,330*).\nDazu ist aber zu bemerken, 1) dass die Zahl 0,001452 das Mittel aus nur G Versuchen darstellt, w\u00e4hrend der Werth 0,001477 das Mittel aus deren 18, und 2) dass die Differenz 0,001477\u20140,001452 = 0,000025 nicht gr\u00f6sser ist wie jene, die, wie oben gezeigt, allein schon durch die jeweilige Unter-sehiedsempfindlichkeit des Auges bei Einzelbestimmungen bedingt. sein kann.\nHerr Prof. H\u00fcfner erlaubte sich desshalh aiich, den letzteren Quotienten als den allein richtigen, auch f\u00fcr krystal-linischcn Blutfarbstoff g\u00fcltigen, anzunehmen. . Vergleicht man\n') Diese Zeitschrift III., p. ft ff.\t'. \u2022 ' \u2022","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"32\nnun gar diesen H\u00fcfner\u2019schen Quotienten ^\t- = 1,330, mit\nmeinem obigen, an blossen Farbstoffl\u00f6sungen ermittelten* 1321\t....\nKXK) ~ 1 so l^e Uebereinstimmung der beiden nicht\nnur, wie bereits oben (S. Seile 21) bemerkt, ausserordentlich \u00fcberraschend, sondern sie beseitigt auch ein f\u00fcr alle Male jegliche Zweifel, die \u00fcber die Identit\u00e4t der Erscheinung im Blute und in k\u00fcnstlichen L\u00f6sungen, sowie \u00fcber die praktische Verwendbarkeit des von uns gewonnenen Zahlenverh\u00e4ltnisses f\u00fcr Versuche mit Hundeblut noch herrschen k\u00f6nnten.\n\u00a7 10.\nIch habe aber denselben Vergleich auch mit dem Blute des Meerschweinchens und der Ratte durchgef\u00fchrt. Dabei wurden immer nur solche Blutl\u00f6sungen untersucht, die nach passender Verd\u00fcnnung in gleicher Weise wie die Farbstoffl\u00f6sungen erst noch mit ein paar K\u00f6rnchen kohlensauren Natrons versetzt worden waren. Der Werth von A0' wurde in allen F\u00e4llen, wie f\u00fcr Hundeblut, = 0,001000 gesetzt und nun A0 mittelst der experimentell festgestellten Extinctions-cocfficienten E0 und E()' jedesmal aus der Gleichung berechnet :\nFolgende kleine Tabelle ist wohl jetzt selbstverst\u00e4ndlich. Bemerken will ich nur noch, dass auch dfe f\u00fcr Ratten- und Meerschweinchenblut aufgestellten Zahienwerthe je aus den Daten mehrerer kleiner Versuchsreihen berechnete Mittel sind.\nTabelle VIII.\nThierspecies.\t\tLO\n\tBlutl\u00f6sung\tFarbstofTl\u00f6sung\nHund\t\t0,001330\t0.001324\nHatte.....\t0,001337\t0,001349\nMeerschwei nchen\t0,001359\t0,001357\nWie man sicht, sind auch hier die Unterschiede der Ao-werthe wieder so gering, dass sie weit innerhalb der Fehlergrenzen der gew\u00f6hnlichen Beobachtung liegen. Allein","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"33\ndir grosse Aehnlichkeit der bei den drei Thierspecies gefun-\nA\t\u2018\ndenen Werthe des Quotienten veranlasstu mich, sogleich\n\u201cO\tv\nnoch drei weitere Blutarten zu untersuchen, wie sie mir gerade zur Hand waren, und in der That erhielt ich auch, \u2014 nat\u00fcrlich unter dergleichen Voraussetzung, dass A0' = 0,001, \u2014 lur A0\nbei Eulenblut den Werth 0,001311 \u00bb Katzenblut\t\u00bb\t0,001320\t\u2022\n\u00bb Menschenblut\t\u00bb\t0,001320,\nalso lauter den obigen so \u00e4hnliche Werthe, dass an der wirklichen Identit\u00e4t des Quotienten f\u00fcr alle sechs Bl\u00fctarten wohl kaum noch zu zweifeln ist.\nSei folgendes d\\h Reihe aller bis jetzt gefundenen Quo--tienten :\nTabelle IX.\nThierspecies.\tAo AoV\t\n\tBlutl\u00f6suug-\tEarhslofFl\u00f6sung.\nHund . .\t. .\t1,330\t1,324\nHatte\t\t1,337\t1,319\nMeerschweinchen\t1,359\t1,357\nEule\t\t1,311\tfehlt\nKatze ....\t1,32\u00ab\t\nMensch ....\t1,320\t\u2014'\n7- Mittel = 1,330\t\t1,343\nso ist das Mittel aller Zahlen der 2. Columne - 1,330, aller derjenigen der 3. Columne = 1,343 und wie sich auch ohne besondere Ausf\u00fchrung erkennen l\u00e4sst, betr\u00e4gt die mittlere Abweichung vom Mittel in der 2. Columne kaum mehr als 1>, diejenige der 3. Columne sogar weniger als 1%.\nHiernach wird nun auch die Wahrscheinlichkeit, 1) dass die f\u00e4rbende, beziehungsweise lichtabsorbircnde Atomgruppe in allen einzelnen H\u00e4moglobinen dieselbe sei, und 2) dass alle von mir untersuchten Blut-larbstoffe einander sehr \u00e4hnliche Molekulargewichte besitzen, immer gr\u00f6sser und gr\u00f6sser. Und gerade, weil die letztere Wahrscheinlichkeit besteht, sind die gefundenen Zahlen weiter\nZeitschrift f. physiol. Chemie, IV.","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"34\nauch f\u00fcr die menschliche Physiologie, und sind sie f\u00fcr den praktischen Arzt schon immer, von Bedeutung.\nJedenfalls d\u00fcrfen wir jetzt hei photonietrischen Untersuchungen des Menschenblutes die f\u00fcr Hundeh\u00e4moglobin gefundenen Gonstanten so lange als auch f\u00fcr dieses brauchbar und g\u00fcltig betrachten, bis es gelungen sein wird, an L\u00f6sungen reinen krystallisirten Blutfarbstoffs vom Menschen die fraglichen Gonstanten wirklich absolut und nicht bloss\nihren Quotienten zu ermitteln.\n\u00a7 tl.\nEs sei mir zuletzt noch die Mittheilung gestattet, dass ich Gelegenheit gehabt habe, meine spectrophotometrischen, auf die Chemie des Blutes gerichteten Uebungen in zwei Fallen auch praktisch-medicinisch zu verwerthen. In beiden F\u00e4llen fand ich es zweckdienlich und gelang es auch vorz\u00fcglich, einige (etwa 5-6) Tropfen Blut direkt, mittels feinen Einstichs, aus der Vene zu entnehmen und sie in eine abgewogene kleine Menge einer etwa l%igen L\u00f6sung kohlen-sauren Natrons fallen zu lassen, mit der sie sogleich gesch\u00fcttelt und, nach abermaligem W\u00e4gen, zum Zwecke der Kl\u00e4rung einige Stunden lang an einem k\u00fchlen Orte stehen gelassen wurden. Mit dieser concentrirten L\u00f6sung verfuhr\nich ganz wie mit den concentrirten L\u00f6sungen des Oxyh\u00e4moglobins von Thieren.\nIm ersten Falle, der eine Frau betraf, die bei einer Magenblutung gegen zwei Liter Blut verloren hatte, ergab sich so etwa zehn Tage nach dem Blutverluste ein Gehalt (les Blutes an F\u00e4rbst oft = 6,72%. \u2014 Es wurde nun eine Transfusion frischen, gesunden Menschenblutes gemacht. Die Operation gelang vorz\u00fcglich und nach abermals zehn Tagen fand sich der Farbstoffgehalt des Blutes bereits auf 10,09% erh\u00f6ht. Die Kranke ist seitdem genesen.\nDer zweite Fall betraf einen alten, marastischen Mann von 76 Jahren. Als ich sein Blut zum ersten Male untersuchte, zeigte es einen Farbstoffgehalt von 4,66%; acht Tage","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"35-\ndarauf einen solchen von nur 3,Gf>%. Patient starb noch; am gleichen Tage,'an welchem ich ihm ein paar Tropfen Blut f\u00fcr die zweite Untersuchung entnommen hatte.\nMit den wenigen nothwendigen Wagungen nimmt eine derartige sehr genaue Untersuchung nicht mehr, eher weniger als eine Stunde Zeit in Anspruch.\nZusatz zu vorstehender Abhandlung von G. H\u00fcfner.\nIch kann vorstehender Arbeit des Herrn V. Noorden nur noch die Bemerkung beif\u00fcgen, dass die darin gegebenen Werthbestimmungen von A\u201e und A\u201e', soweit es sich um den Blutfarbstoff des Hundes handelt, in der That nunmehr als endg\u00fcltige betrachtet werden d\u00fcrfen, und dass ich daher nicht anstelle, statt meiner fr\u00fcheren Zahlenwertho, sowohl f\u00fcr A\u201e und A '\t- -\t\u2022\t-\ngenden zu gebrauchen:\n\u201e, wie f\u00fcr Ar und Ar, in Zukunft nur noch die fol-\nf\u00fcr\tA.\tdie Zahl 0,001330\n} \u00bb\ta;\t\u00bb\t0,001000\n1 \u00bb\tAr\t\u00bb\t0,001001\n\u00bb\tA;\t..\t\u00bb\t0,001351\nT\u00fcbingen, im November 1879.","page":35}],"identifier":"lit16349","issued":"1880","language":"de","pages":"9-35","startpages":"9","title":"Beitr\u00e4ge zur quantitativen Spectralanalyse, insbesondere zu derjenigen des Blutes","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:58:45.582467+00:00"}