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{"created":"2022-01-31T16:01:49.086065+00:00","id":"lit16355","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Salkowski, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 4: 133-136","fulltext":[{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Notizen\nvon Prof. E. Salkonski in Berlin.\n(Uer Redaktion zugegange\u00bb am S3. Dezember I87tf).\n1 \u2022 Zur Ken nt niss des Kreatinins..\nVom Kreatinin wird allgemein angegeben, dass es stark alkalisch reagirt ; meine Beobachtungen stimmen damit nicht ganz \u00fcberein. Aus reinem Kreatin oder Kreatininchlorzink dargestelltes Kreatinin, das sich durch die Leichtl\u00f6slichkeit in Wasser, den sofortigen Niederschlag mit Chlorzink, die Wey Ische Reaction mit Natronhydrat und Nitroprussid-natrium, den Mangel an Krystallwasser, als solches charac-terisirt und trei ist von S\u00e4uren, finde ich auf empfindliches rothes Lnemuspapier in L\u00f6sung nur schwach einwirkend.\nAllerdings habe ich auch h\u00e4ufig stark alkalisch reagirertdes Kreatinin in H\u00e4nden gehabt, aber dann hinterliess es beim Verbrennen auf dem Platinblech auch regelm\u00e4ssig eine st\u00e4rk alkalische Asche. Die sehr sch\u00f6ne W e y Psche Reaction, auf Kreatinin ist bekanntlich verg\u00e4nglich : Die rothe Farbe inacht schnell einer gelben Platz, die nichts Characteristisches mehr\nhat. S\u00e4uert man indessen die gelbgewordene L\u00f6sung mit Essigs\u00e4ure an und erhitzt, so f\u00e4rbt sie sich, wie ich bemerkt habe, zuerst gr\u00fcnlich, dann mehr und mehr blau. Die F\u00e4rbung ist stabil, Kreatin ebenso behandelt, giebt sie nicht, ob andere Substanzen, w\u00e4re noch zu untersuchen.\n2. Das Verhalten des Rohrzuckers zu Silberoxyd.\u2019\nRohrzucker wirkt bekanntlich auf Metalloxyde wenig ein : auch aus ammoniakalischer Silberl\u00f6sung wird beim Erw\u00e4rmen kein metallisches Silber abgeschieden. Dagegen erh\u00e4lt man auch mit Rohrzucker die sch\u00f6nsten Silberspiegel, wenn man etwas Natronlauge hinzusetzt. Eine Inversion erleidet der Rohrzucker, meines Wissens, durch Alkalien nicht, er wirkt also wohl als solcher resp. durch die bei der Einwirkung des Alkalis entstehenden Zersetzungsproducte. Man k\u00f6nnte","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nz. B. au das von Hoppe*Soy lor aus dom Traubenzucker durch Einwirkung von Alkali erhaltene Benzcatechin \u2019) denken. Dasselbe Verhalten zeigt der Mannit und die Glucoside (Salirin und Amygdalin). Uebrigens wird auch beim Traubenzucker durch Natronzusatz die Reaction sehr bef\u00f6rdert. Die Produete der Reaction, die unter Umstanden zur Characteri-sirung des Rohrzuckers mit verwerthot werden kann, sollen noch untersucht werden.\n3. Demonstration von pr\u00e4forinirtem Urobilin im\nHarn.\nDiese gelang mir mitunter, jedoch durchaus nicht immer, in oinigermassen dunkel gef\u00e4rbten, aber auch normalen Harnen, selbst unmittelbar nach der Entleerung auf folgendem Wege. 100 Cc. Harn werden mit 50 Ge. v\u00f6llig reinen, auch alkoholfreien Aethers sanft durehgesch\u00fcltelt, der Aether abge-gosson \u2014 und verdunstet. Der oft kaum sichtbar\u00bb' R\u00fcckstand1 2) wird mit einigen Cc. Alkohol absolutes aufgenommen, in dem er sich leicht l\u00f6st. Die so erhaltene L\u00f6sung ist rosenroth mit gr\u00fcner Fluorescenz und zeigt den Streifen des Urobilins (Ilydrobilirubin) in intensiver ' Weise. Es ist sehr auff\u00e4llig, dass schon kleine Abweichungen das Verfahren leicht misslingen machen, so z. B. Zusatz von Alkohol oder Essigs\u00e4ure beim Sch\u00fctteln mit Aether. \u2014 Bei diesem Verfahren sind alle zersetzenden Einwirkungen ausgeschlossen und es ist sonach bei positivem Erfolg nicht daran zu zweifeln, dass das Urobilin frei im Harn enthalten war, ich wiederhole indess\u00bb*n nochmals, dass der Nachweis auf diesem W\u00bb>ge durchaus nicht constant gelingt.\nAndererseits beruht auch die Rosaf\u00e4rbung, welche manche, namentlich d\u00fcnne und schwach ei weisshaltige Harne bei Nephritis auf Essigs\u00e4urezusatz annehmen, h\u00e4utig auf Urobilin, das in diesem Falle also in irgend einer Weise gebunden sein muss. Sch\u00fcttelt man n\u00e4mlich einen solchen Harn dann\n11 Heriche \u00bb1er \u00bb1. ehern, lies. IV. 8. \u00ceMU.\nMitunter hinterl\u00e4sst \u00bb1er Aether \u2014auch bei normalem Ham -Hippurs\u00e4urekrystallc.","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"mit Chloroform, so zeigt dieses den Absorptionsstreifen des Urobilin.\n1. Die roducirende Substanz des Benzo-\u00f6s\u00e4ureharns.\nDie Entdeckung der Uronitrotoluols\u00e4ure durch Jaff\u00e9 und der Camphoglykurons\u00e4ure durch Sclniuedeberg und H. Meyer veranlasst mich, einige schon vor l\u00e4ngerer Zeit gemachte, jedoch bisher nicht weiter ausgef\u00fchrte Beobachtungen \u00fcber obigen Gegenstand mitzuthcilcn.\nIch habe schon vor einigen Jahren auf die reducirenden Eigenschaften des Harns nach F\u00fctterung mit benzo\u00easaurcm Natron tied Kaninchen aufmerksam gemacht. Dasselbe gilt auch f\u00fcr menschlichen Harn und Hundeharn. Die reducirende Substanz geht aus unges\u00e4uertem Harn nur wenig in Aether \u00fcber, dagegen in alkoholhaltigen Aether und Essig\u00e4ther. Sie ist in \\\\ asser sehr leicht l\u00f6slich und dadurch von Hippurs\u00e4ure und Benzoes\u00e4ure zu trennen, die L\u00f6sungen reagiren sauer. Weder die S\u00e4ure noch das Baryumsalz konnte bisher krystaHisirt erhalten werden. Das letztere, das ich allerdings bisher nur in der Quantit\u00e4t von einigen grins, erhalten habe, enthielt 30,7% Baryum ; es ist unl\u00f6slich in absolutem Alkohol , \u00e4us-serst leicht l\u00f6slich in Wasser, die L\u00f6sung gieht mit Eisen-Chlorid keine F\u00e4llung.\nDie S\u00e4ure ist chlorhaltig. Der Chlorgehalt des Baryum-salzcs, durch Verbrennen mit Soda und Salpeter bestimmt betr\u00e4gt freilich nur 1,0% (das Salz ist nat\u00fcrlich frei von\u2019 Chloriden und eine Verwechslung von Chlbrsilber. mit Cyan-silber durch die angewendete Methode ausgeschlossen). Der Chlorgehalt ist besonders von Interesse in Hinsicht auf die in meinem Laboratorium ausgef\u00fchrten Untersuchungen von Stcinaner, dem es gelang, eine stark chlorhaltige Substanz aus normalem Harn zu isoliren \u25a0). \u2014 Die S\u00e4ure ist ferner\nstickstoffhaltig und unzweifelhaft eine aromatische (Nitro-benzolreaction).\nDie mit Natronhydrat stark \u00fcbers\u00e4ttigte L\u00f6sung h\u00e4lt\n.\t. \u201e,) ,l)u B o i s - R e y m o n d's Arch. f. Physiol, 187\u00bb; vielleicht\nhandelt es sieh also nur um eine Verunreinigung mit dieser Substanz.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"13\u00ab\nKupferoxydiiydrat in L\u00f6sung, reducirt jedoch heim Erw\u00e4rmen nur schwach, dagegen giebt sie einen sch\u00f6nen Silberspiegel beim Kochen mit ammoniakalischer Silberl\u00f6sung.\nMan darf wohl vermuthen, dass auch hier eine gluco-sidartig\u00e9 Verbindung vorliegt, doch ist es mir bisher nicht\ngelungen, einen zuckerartigen Paarling abzuspalten. Ein wesentliches Hinderniss f\u00fcr die Untersuchung liegt darin, dass die bisher angewendeten Methoden immer nur sehr kleine Mengen Substanz geliefert haben.","page":136}],"identifier":"lit16355","issued":"1880","language":"de","pages":"133-136","startpages":"133","title":"Notizen","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:01:49.086071+00:00"}