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{"created":"2022-01-31T14:37:00.535666+00:00","id":"lit16361","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Nencki, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 4: 190-192","fulltext":[{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"\u00e9\nZur Abwehr.\nVon M. Nem*k i.\n(Der Redaction angegangen am 11. M\u00e4rz).\nDie in diesem Bande der Zeitschrift f\u00fcr phys. Chemie, S. 100, ver\u00f6ffentlichte Abhandlung des Urn. E. Salkowski \u00ablieber das Verhalten des Glykocolls im Organismus\u00bb n\u00f6thigt mich zu folgender Erkl\u00e4rung.\nSchultzen und ich haben unsere Untersuchungen \u00fcber die Vorstufen des Harnstoffs im Organismus zuerst in den Berliner chemischen Berichten, Jahrg. 18G9, S. 5GG publient. Bald darauf:\u00fcbersiedelte Schultzen nach Dorpat und wir konnten in Berlin nur noch die F\u00fctterungsversuche mit Tyrosin anstellen. Von Dorpat aus hat dann Schultzen ausf\u00fchrlich unsere F\u00fctterungsversuche mit Acetamid, Gly-kocoll, Leucin und Tyrosin in der Zeitschrift f\u00fcr Biologie ver\u00f6ffentlicht\nEs bestehen nun zwischen der von uns beiden gemeinschaftlich redigirten Publication in den Berliner Berichten und der von Schultzen f\u00fcr die Voit'sche Zeitschrift verfassten einige unwesentliche Verschiedenheiten ; auch sind in der Abhandlung im Voit\u2019schen Journal einige Beclmungs-und Druckfehler enthalten. Diese Fehler halte ich auch jetzt noch f\u00fcr unwesentlich, in dem aus den Versuchstabellen der beiden Publicationen das gleiche Kesultat: n\u00e4mlich die Umwandlung des Glykocolls und Leucins zu Harnstoff im Organismus klar und sicher hervortritt.\nHerr E. Salkowski hat unsere Versuche wiederholt\nund best\u00e4tigt die Umwandlung des Glykocolls zu Harnstoff im Organismus. Die Druck- und Hechnungsfehler aber geben\n","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"191\nihm Veranlassung unsere Arbeit einer Kritik zu unterwerfen, die ich als ungerechtfertigt zur\u00fcckweisen und seine hieran gekn\u00fcpften Bemerkungen als unpassend bezeichnen muss. Wenn E. Salkowski unsere Arbeit kritisiren wollte, so war es seine Pflicht die beiden darauf bez\u00fcglichen Publi-cationen genauer durchzusehen. E. Salkowski hat sich aber, ich weiss nicht aus welchem Grunde, nur an die Publication im Voit\u2019schen Journale gehalten. .H\u00e4tte er die Arbeit in den Berliner Berichten gelesen, so h\u00e4tte er gefunden, dass seine Ausstellungen unbegr\u00fcndet sind. Es werden dort nicht 2, sondern 3 Tage als unter dem Einfl\u00fcsse des Gly-kocolls stehend angesehen, welche einen Uebersehuss an Harnstoff von 10,12 gr. ergeben. Die aus den 30 gr. Gly-kocoll berechnete Hurnstoffmenge w\u00e4re 11,39 gr. Mit vollem Rechte konnten wir daraus schliessen, dass das Glykocoll zu Harnstoff umgewandelt wird. Die Differenz lag, wie bei solchen physiologischen Versuchen innerhalb der Fehlergrenzen. Wir haben \u00fcbrigens an den Glykocolltag\u00ean vergeblich nach dem Letzteren im Harne gesucht.\nSalkowski bezeichnet unsere Versuchsreihe als' nicht mustergiltig, vergisst aber, dass auf Grund unserer Arbeit und z. Th. nach unserem Muster von ihm und manchen Anderen \u00fcber das Verhalten der Amide, der Amidos\u00e4uren und des Ammoniaks im Organismus eine Reihe von Untersuchungen ausgef\u00fchrt worden sind. Will vielleicht Herr Salkowski die in seiner Arbeit mitgetheilten Versuchsreihen als mustergiltig bezeichnen?\nSalkowski sagt, wir h\u00e4tten den Harnstoff nach der gew\u00f6hnlichen Bunsen\u2019schen Methode bestimmt, vergisst aber, dass wir vor mehr ais 10 Jahren die Ersten waren, die nach manchen fruchtlosen Versuchen diese BeStimmungs-methode in die physiologische Chemie eingef\u00fchrt haben und die auch heute noch von ihm angewendet wird. Es ist. viel schwieriger neue Untersuchungsgebiete zu betretenem! Methoden cinzuf\u00fchren, als wie auf dem einmal betretenen Wege fortzufahren, respective einige Verbesserungen der Methoden zu machen. Salkowski cultivirt mit Vorliebe die zweite Art","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nder Forschung, wie dies die sp\u00e4teren Arbeiten \u00fcber die Vorstufen des Harnstoffs, sowie die Publicationen \u00fcber die F\u00e4ul-niss beweisen. Es kann mir dies nur Recht sein, aber ich darf daf\u00fcr wenigstens verlangen, dass meine Arbeiten nicht auf unbillige Weise beurtheilt werden.\nBern, im M\u00e4rz 1880.","page":192}],"identifier":"lit16361","issued":"1880","language":"de","pages":"190-192","startpages":"190","title":"Zur Abwehr","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:37:00.535672+00:00"}