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{"created":"2022-01-31T15:51:49.296220+00:00","id":"lit16385","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Demant, B.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 4: 384-386","fulltext":[{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber das Serumalbumin in den Muskeln.\nVon Dr. B. Demant.\n(Aus dem physiologisch-chemischen Institut zu Strassburg). (Oer Redaktion \u00fcbergeben am 5. August 1880).\nDie Frage, ob in den Muskeln sich Serumalbumin befinde, scheint bis jetzt noch nicht vollst\u00e4ndig erledigt zu sein.\nWenn einige Autoren K\u00fch^e1), Gorup-Besanez2) sich dar\u00fcber positiv aussprechen, so fehlt vor allen Dingen ein exacter Beweis f\u00fcr diese Behauptung und ausserdem k\u00f6nnte man sie immer auf das Blut, das in den Muskeln stets enthalten ist, zur\u00fcckf\u00fchren, da keine quantitativen Bestimmungen des Serumalbumins in den Muskeln vorliegen. Desshalb unternahm ich auf Veranlassung des Herrn Prof. Hoppe-Seyler vergleichende Bestimmungen \u00fcber den Gehalt des Bluts und der Muskeln an Serumalbumin, wobei ich auch stets die Menge des in den Muskeln enthaltenen Blutfarbstoffs mit der colorimetrischen Methode bestimmte, wodurch die M\u00f6glichkeit gegeben ist, das Serumalbumin, das im Muskel aus dem Blut zur\u00fcckgeblieben sein k\u00f6nnte, von dem, was\ndem Muskel selbst geh\u00f6rte abzurechnen.\nDiese Aufgabe fiel mir verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig leicht aus, da\nwir Dank Hammarsten\u2019s8) Untersuchungen in der MgSCh ein Mittel besitzen, wodurch das Serumalbumin sich quantitativ genau von den Globulinsubstanzen trennen l\u00e4sst. Als Versuchsobjekte dienten zwei Kaninchen und ein Hund.\nDas Verfahren bei s\u00e4mmtlichen Bestimmungen war folgendes: In einem gewogenen und gut getrockneten Fibrin-\n*) Lehrbuch d. physiolog. Chemie 1868, S. 278.\n*) Anleitung zur zoochem. Analyse 1871, S. 90.\n*) Ueber das Paraglobulin. Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 17.","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"385\nApparat1) wurde eine Portion Blut direct aus der Arterie des Versuchstieres aufgefangen; das Blut im Laufe von 15 bis 20 Minuten geschlagen und nach vollst\u00e4ndigem Erkalten gewogen. Dann wurde das Blut nebst dem ausgeschiedenen Fihrin in eine grosse Schale gebracht und in grossem \u00dcberschuss mit einer abgemessenen 3% CINa-L\u00f6sung \u00fcbergossen, mehrere Male umger\u00fchrt und \u00fcber Nacht stehen gelassen. Dann wurde das Thier durch Verblutung get\u00f6dtet, eine Portion Muskeln (immer von den Hinterl\u00e4ufen) abgetragen, m\u00f6glichst fein, bis zur breiartigen Consistenz zerkleinert, gewogen und ferner in derselben Weise, wie f\u00fcr das Blut angegeben ist, behandelt. Am n\u00e4chsten Morgen wurde die klare, ' kaum gef\u00e4rbte Fl\u00fcssigkeit von dem Blute und Muskeln in einen Messcylinder abgegossen, wobei man bei vorsichtigem Verfahren bis 3/s und sogar mehr der aufgegossenen Fl\u00fcssigkeit abgiessen kann, ohne Etwas von den Blutk\u00f6rperchen oder von der Muskelsubstanz mitzugiessen1).\nNun wurden die decantirten Fl\u00fcssigkeiten mit fein gepulverter MgSCL ges\u00e4ttigt, h\u00e4ufig umger\u00fchrt und bis zum n\u00e4chsten Tag stehen gelassen. Dann wurden die Fl\u00fcssigkeiten filtrirt, der Niederschlag mit ges\u00e4ttigter Mg SO4-L\u00f6sung ausgewaschen und die vollkommen klaren Filtrate \u00fcb\u00e8r freiem Feuer zum Kochen erhitzt8). Dabei entstand in der Fl\u00fcssigkeit bei 70\u00b0 eine Tr\u00fcbung und bei weiterem Erhitzen schied sich ein reichlicher, flockiger Niederschlag aus, der .auf ein gewogenes Filter gebracht wurde, und so lange mit Wasser gewaschen, bis in der ablaufenden Fl\u00fcssigkeit keine Spur von MgS(>4 mit BaGla nachzuweisen war, bei 110\u00b0 getrocknet und gewogen. Die dabei erhaltenen Zahlen sind in folgender Tabelle zusammengestellt, in welcher auch der Gehalt der Muskeln an Blut angegeben ist.\n\u2019)Hoppe-Seyler, Handbuch d. physiol.-chem. Analyse, 1875, pag. 382.\n*) Der in der Schale verbleibende Rest wurde mit Wasser extra* * birt und diente zur Bestimmung des H\u00e4moglobin.\t\u25a0\t\"\n') Um Zersetzung zu vermeiden, wurden s\u00e4mmtliche Proceduren bis zur Coagulation im Keller ausgef\u00fchrt; bis zur S\u00e4ttigung mit MgSO\u00e9 vergingen nie mehr als 15\u2014 20 Stunden.\t-,\t.","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"386\nBlut.\tMuskeln.\n\u25a0\u2022'.\u2022\u25a0\"y:.-\u2019:\t\u25a0 \u2022 . . ii .\tGewicht.\tAbHol. Menge de* Serum- albumin\t\u00c0 jS \u2019S g 6 o e * 02\t1 Gewicht, j f f I\tAbnol. Menge des Serum- albumin\t\u00b0o Gehalt. i\tGehalt an Blut.\n1 Kaninchen\t25,597\t0,763\t2,980\tj ) oO.\u2014\t0.886\t1,772\tVerschwind. geringe\nKaninchen\t21,282 \u25a0\t0,738\t3,399\t27,767\t0,503\t1,811\tSpuren ').\nHund\t43,720\t0,753 \u2018\t1,722\t100,-\t1,448\t1,448\t6,060%.\n\u00bb\tI\tl\nAus dieser Tabelle ist ersichtlich, dass die Muskeln Serumalbumiii und zwar in sehr reichlicher Menge enthalten. Ferner scheint sein Gehalt in den Muskeln der verschiedenen Thiere ein ziemlich constanter zu sein, und bei Weitem nicht solchen Schwankungen, wie es mit dem Serumalbumin des Blutes der Fall ist, ausgesetzt zu sein. Dieses ist in Ueber-cinstimmung mit der Thatsache, dass das bei 47\u00b0 gerinnende Muskelalbumin in den Muskeln verschiedener Thiere ebenfalls in ziemlich constanter Menge vorkommt.\u2019) Der Gehalt an Muskelalbumin \u00fcberschreitet nie V* \u00b0/o, bei Hunden und Kaninchen etwa 0,4\u00b0/\u00ab und er wird durch Mg SO\u00ab fast vollst\u00e4ndig gelallt, wie ich an einem anderen Orte nachgewiesen habe. Desshalb halte ich cs f\u00fcr gerechtfertigt den Eiweissk\u00f6rper, der im Muskelextrakt nach der F\u00e4llung mit MgS\u00dc4 in L\u00f6sung zur\u00fcckbleibt, als Serumalbumin zu betrachten.\n') Hei Kaninchen gelang es mir vollkommen weisse Muskeln aus \u00bblen Hinterl\u00e4ufen abzuprnpariren, in denen wenigstens macroscopiscl\u00bb keine Spur von Blut nachzuweisen war ; heim Extrahiren dieser Muskeln mit Wasser erhielt ich eine absolut farblose Fl\u00fcssigkeit, die mit dom Blut sogar bei allerst\u00e4rkster Verd\u00fcnnung nicht zu vergleichen war: desshalb musste von einer quantitativen Bestimmung Abstand genommen werden.\nT Beitrag zur (Ihemic der Muskeln. Diese Zeitgehr. 1879.","page":386}],"identifier":"lit16385","issued":"1880","language":"de","pages":"384-386","startpages":"384","title":"Ueber das Serumalbumin in den Muskeln","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:51:49.296226+00:00"}