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Ueber die Ausscheidung von Salpetersäure und salpetriger Säure

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{"created":"2022-01-31T13:10:17.742427+00:00","id":"lit16413","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"R\u00f6hmann, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 5: 233-243","fulltext":[{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Ausscheidung von Salpeters\u00e4ure und salpetriger Sliir\u00e9.\nVon F. ROhmann.\n(Aus der chemischen Abthellnng das physiologischen Instituts *n Berlin).\n(Der Bedsction sugegsngen sm I. April 1881).. '\nGelegentlich der Untersuchungen \u00fcber die saure Harn-g\u00e4hrung*) hatte ich die salpetrige S\u00e4ure, welche zuerst Sch\u00f6n bein bei der beginnenden Harnzersetzung beobachtete, in einer Reihe von'F\u00e4llen genauer verfolgt. Ich wies ferner hach, dass sich im frischen Harn bei der Einwirkung von \u2022Eisenchlor\u00fcr und Salzs\u00e4ure Stickoxyd entwickelt und best\u00e4tigte hiermit das Vorkommen von Salpeters\u00e4ure, welches ebenfalls von Sch\u00f6nbein allerdings auf Grund einer durchaus nicht einwandsfreien Methode behauptet worden war. Dadurch wurde es wahrscheinlich, dass die salpetrige S\u00e4ure wenigstens zum Theil unter dem Einfluss von Spaltpilzen durch Reduction aus der Salpeters\u00e4ure entst\u00fcnde. Ob ein Theil des Stickoxyd bildenden K\u00f6rpers im frischen Harn salpetrige S\u00e4ure und die im faulenden Harn auftretende salpetrige S\u00e4ure zu einem entsprechenden, \u00fcbrigens sehr kleinen Tbeile als solche bereits im frischen Harne vorhanden sei, Hess sich nicht entscheiden. Ausserdem war aber noch der M\u00f6glichkeit gedacht worden, dass sich salpetrige S\u00e4ure bei der Harnf\u00e4ulniss durch fermentative Oxydation aus Ammoniak bilden k\u00f6nnte.\nDie letztere Frage Hess sich entscheiden. durch einen Vergleich der Mengen von Stickoxyd, welche sich im frischen Harn finden, mit der Menge colorimetrisch bestimmter salpetriger S\u00e4ure, die sich bei der Harnf\u00e4ulniss bildet. ; Wenn n\u00e4mlich die Menge der letzteren gr\u00f6sser war, als dem Stick-\n*) Vergl. diese Zeitschrift, Bd. V, S. 94.","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"234\nozydgehalt des frischen Harns entsprach, so konnte sich dies nur durch eine Oxydation von Ammoniak erkl\u00e4ren.\nZur Bestimmung des Stickoxyd diente die Schul ze\u2019sche Methode. In einem 150\u2014200 Cc. fassenden K\u00f6lbchen wurde die zu untersuchende Fl\u00fcssigkeit auf ein kleines Volumen eing\u00e9dampfl, die darin enthaltene Salpeters\u00e4ure durch Eisen* chlor\u00fcr und concentrirter Salzs\u00e4ure in Stickoxyd verwandelt, letzteres \u00fcber ausgekochter Natronlauge aufgefangen und aus dem Volumen desselben die entsprechende Menge von Milligrammen Na Os berechnet.1) Wie aus den angef\u00fchrten Controlversuchen zu ersehen ist, gibt diese Methode bei der Bestimmung der Salpeters\u00e4ure nicht nur im Wasser, sondern auch im Harne durchaus genaue Resultate. Anders dagegen bei der salpetrigen S\u00e4ure. Hier erh\u00e4lt man im Wasser ebenfalls gute, \u00fcbereinstimmende Werthe, aber nicht im Harn. Wenn man frischem Hundeharn salpetrigsaures Natrium zusetzt, so findet man bei der Behandlung mit Eisenchlor\u00fcr und Salzs\u00e4ure stets zu wenig Stickoxyd, gleichg\u00fcltig ob die Bestimmung in saurer, schwach oder stark alkalischer L\u00f6sung erfolgt. Ich will noch bemerken, dass es Anfangs nicht gelang, das Sch\u00e4umen des Kaninchen- und Menschenharnes beim Kochen (der Harn des Hundes sch\u00e4umte nicht) zu vermeiden. Es wurde deshalb der Harn eingedampft, mit Alkohol extrahirt und im alkoholischen R\u00fcckstand die Menge der Salpeters\u00e4ure bestimmt. Erst als ich den Harn, wenn er sch\u00e4umte, im Drahtkorb \u00fcber Asbest eindampfte, wurde es m\u00f6glich auch in diesen F\u00e4llen die Bestimmung im Ham direct auszuf\u00fchren. Uebrigens erh\u00e4lt man bei der Alkoholfallung ebenso genaue Resultate wie bei der directen Bestimmung.\n(Tabellen folgen auf der n\u00e4chsten Seite.)\nBestimmt man nach dieser Methode die Menge von Stickoxyd, welche man bei der Zersetzung mit Eisenchlor\u00fcr und Salzs\u00e4ure aus frischem Harn erh\u00e4lt, vergleicht mit dieser\n') In Bezug auf die Ausf\u00fchrung der Bestimmung vgl. Anleitung zur Untersuchung von Wasser von K\u00fcbel\u00abTie mann. Braunschweig, Vieweg Und Sohn 1874, S. 73. -- Zeitschrift f\u00fcr analytische Chemie, Pd. VIII. S. 358.","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"235\n1. Bestimmung 4er Salpeters\u00e4ure im Waaeer.\nZuge Kaliuinnitrat mgr.\t\u00bb etzt entsprechend N.O. mgr.\tGefunden N\u00ab 0\u00bb mgr.\tBemerkungen.\n. 4\t2,1\t2,1\tKeine.\n6\t3,2\t2,8\t\n8\t4,2\ta)\t4,2 b)\t4,3\t\n10\t5.3\t5,3\tl\t*\n2. Bestimmung der Salpeters\u00e4ure im Hundeharn.\nZugesetzt\t\tGefunden\t\nKaliumnitrat\tentsprechend N, O,\tNt O*\tBemerkungen,\nmgr.\tmgr.\tmgr.\t\n2\t1,07\t0.07\tBestimmung in 50 Gc. Harn\n4\t2,1\t2,1\tdirect;\n6\t3,2\t3,0\tHarn liefert vor dem Zusatz\n\t\t\tvon Kalium nitrat k\u00e8in NO.\n8. Bestimmung der Salpeters\u00e4ure im Kaulnehenharu. \u2022\u2022\t\t\t\nZuges etzt\t\tGefunden\t\nKaliumnitrat\tentsprechend Nt 0\u00ab\tN\u00bb O\u00bb\tBemerkungen.\nmgr.\tmgr.\tmgr.\t\n10\t5,3\t5,1\tBestimmung in 50 Cc. Hain\n\t\t\tdirect.\n6\t8.2\t3,2\tF\u00e4llung mit Alkohol.\n\t\t\tHarn liefert vor dem Zusatz\n\t\t\tvon Kaliumnitrat kein NO.\ndie Menge Stickoxyd,\t\twelche sich bei derselben Behandlung\t\nnach Eintritt der F\u00e4ulniss aus einer gleich grossen Quantit\u00e4t desselben Harnes gewinnen l\u00e4sst, und verfolgt man das Verhalten der salpetrigen S\u00e4ure, wie es sich in der Einwirkung auf anges\u00e4uerten Jodkaliumst\u00e4rkekleister zu erkennen gibt, so erh\u00e4lt man folgende Resultate.\n1) 100 Ccm. Harn (sauer).\n16.\tFebruar 1,5 mgr. NsO\u00bb; keine\n17.\t\u00bb\tmassig starke\n18.\t\u00bb\tkeine\nReaction auf salpetrige S\u00e4ure","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236\n2)\t100 Ccm. Harn (sauer).\n10.\tM\u00e4rz 4,2 mgr. Ns Os\n11.\t* *\tgleichm\u00e4ssig tr\u00fcbe\n12.\t\u00bb\tReaction noch sauer\n3)\t100 Ccm. Harn.\n10. M\u00e4rz 4,1 mgr. N\u00ab Ob ; keine salpetrige S\u00e4ure.\nM. *\t2,8 mgr. Na 0# ; gleichwertig 3,6 mgr. Natr. nitrit. -\nNicht sehr starke Reaction auf salpetrige S\u00e4ure; die colorimetrische Bestimmung1) ergibt etwa 0,5 bis 0,7 mgr. Natr. nitrit.\n12. \u00bb kein N.O\u00bb; keine Reaction auf salpetrige S\u00e4ure; Harn reagirt schwach alkalisch.\n4)\t100 Ccm. Harn.\n17. Februar 5,2 mgr. N\u00bb0\u00bb.\nIS. \u00bb\t3,6 mgr. N\u00ab0\u00bb; gleichwerthig 4$ Natr. nitr. \u2014\nStarke Reaction auf salpetrige S\u00e4ure; die colo-rimetrische Bestimmung ergibt:\n4\u20145 mgr. Natr. nitrit.\n19.\tFebruar 4\u20145\t\u00bb\n20.\t\u00bb\t3\u20144\t\u00bb\nDie Menge der colorimetrisch nachweisbaren salpetrigen Saure ist also nie gr\u00f6sser, als dem Stickoxydgehalt des frischen Harnes entspricht. Die salpetrige S\u00e4ure bildet sich also bei der Faulniss des Harnes nicht durch Oxydation von Ammoniak. Die Menge des im frischen Harn vorhandenen Stickoxyd nimmt bei Eintritt der Harnfaulniss ab. Die Salpeters\u00e4ure\nverschwindet, sie wird zu salpetriger S\u00e4ure und diese selbst noch weiter redi^cirt.\nL Es llegt nahe die Fra&c aufzuwerfen, woher denn die Salpeters\u00e4ure im Harne Stammt. Sch\u00f6nbein\u00bb) gibt an, dass \u00aballes Quell-, Fluss-, Seewasser u. s. w., wie auch viele als Speise dienende Pflanzen: Kohl, Spinat u.s. w. kleine Mengen salpetersaurer Salze enthalten, welcher Umstand die ausnahms-lose Nitrathaltigkeit des Harnes leicht begreiflich macht. Ob\n') Vergl. diese Zeitschrift, Bd. V, S. 114.\n*) Journ. f. prakt. Chemie, Bd. 92, 1864.\nkeine salpetrige S\u00e4ure.","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"237\naber alles in dieser Fl\u00fcssigkeit vorkommende Nitrat von Speise und Trank herr\u00fchre, d\u00fcrfte schwer zu entscheiden sein, da m\u00f6glicher-, wenn auch unwahrscheinlicherweise ein kleiner Theil dieses Salzes innerhalb des Organismus sich gebildet haben k\u00f6nnte.\u00bb Diese letztere M\u00f6glichkeit ist aber f\u00fcr die Auffassung der chemischen Vorg\u00e4nge im Organismus von grosser Bedeutung, so dass, wenn sie entschieden werden konnte, sie auch entschieden werden musste. Und sie liess sich entscheiden.\nEs zeigte sich, dass eine Anzahl Nahrungsmittel: Milch, Weissbrod, Fleisch keine Salpeters\u00e4ure enthalten. 25\u00d4 Ccm. Milch wurden zur Trockene verdampft, mit wenig Wasser wieder aufgenommen, letzteres zur Entfernung des Fettes mit Aether gesch\u00fcttelt. Es liess sich nach der Schulz e\u2019sehen Methode kein Stickoxyd darin nach weisen. Darauf wurden 500 Ccm. Milch mit Alkohol gefallt, das Filtrat in schwach alkalischer Reaction eingedampft, der R\u00fcckstand in Wasser gel\u00f6st und in zwoi Theile getheilt. In dem einen w\u00fcrde direct, im anderen nach Zusatz von 2 mgr. Kaliumnitrat auf Salpeters\u00e4ure untersucht, in letzterem liess sie sich deutlich nachweisen, in ersterem keine Spur. Dasselbe Resultat ergab die Untersuchung des Liebig\u2019schen Fleischextractes von welchem zweimal etwa 10 gr., einmal 5 gr. verarbeitet wurden.\nVon Weissbrod wurden zweimal je 250 gr. auf das gr\u00fcndlichste mit Wasser extrahirt, der Extract mit Alkohol gefallt, im \u00fcbrigen ebenso wie bei der Milch verfahren.\nEs wurde nun ein Kaninchen mit Milch und Weissbrod, ein Hund nur mit Fleisch gef\u00fcttert. Dabei zeigte es sich, dass, w\u00e4hrend der Ham des Kaninchens bei F\u00fctterung mit Hafer verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig reich an Salpeters\u00e4ure war, dieselbe bei F\u00fctterung mit Milch und Semmel vollst\u00e4ndig verschwand. Ebensowenig liess sich eine Spur von Salpeters\u00e4ure bei Fleischnahrung oder bei protrahirtem Hunger im'Hundeharn nachweisen. Und doch war es m\u00f6glich, mit Leichtigkeit 2 mgr.. Kaliumnitrat, ja schon 1 mgr., welchen man 50 Ccm. desselben Harnes zusetzte, deutlich als Salpeters\u00e4ure zu erkennen.","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238\nDie Salpeters\u00e4ure des Harnes wird, wie sich hieraus ergibt, nicht im Organismus gebildet, sondern stammt ausschliesslich aus der Nahrung.\nDamit war aber das Interesse, welches die Beziehung der Salpeter- bez. salpetrigen S\u00e4ure zum Organismus bietet, noch nichf ersch\u00f6pft. Sch\u00f6nbein hatte die salpetrige S\u00e4ure auch im Speichel aufgefunden1); andere Autoren* *) hatten diese Beobachtung best\u00e4tigt, ohne eine gen\u00fcgende Erkl\u00e4rung f\u00fcr diese Thatsache geben zu k\u00f6nnen. Auch hier handelte es sich in erster Linie darum, ob die salpetrige S\u00e4ure innerhalb des Organismus, vielleicht in der Speicheldr\u00fcse selber entsteht, oder ob sie sich durch Reduction des, Salpeters, welcher in der Nahrung zugef\u00fchrt wird, bildet. War erstcres der Fall, so m\u00fcsste sich auch bei salpeters\u00e4urefreier Nahrung salpetrige S\u00e4ure im Speichel finden. Ich pr\u00fcfte desshalb den Speichel zweier Kinder, welche nur die Mutterbrust erhielten \u2014 das Eine war sieben, das Andere acht Wochen alt \u2014 auf salpetrige S\u00e4ure. Es war keine vorhanden. Dagegen gab der - Speichel eines Knaben von 1 */i Jahr, welcher eines Bronchialkatarrhs wegen in seiner Arznei Natrium nitricum bekam und davon sieben Stunden vor der Untersuchung zum letzten Male genommen hatte, eine sehr intensive Reaction auf anges\u00e4uerten Jodkaliumst\u00e4rkekleister.\nGanz analog dem Speichel verh\u00e4lt sich der durch Pilocarpin gewonnene Schweiss. Auch hier findet sich h\u00e4ufig salpetrige S\u00e4ure. In einem Falle, wo, wie ich mich wiederholt \u00fcberzeugt hatte, der Speichel und Schweiss frei von salpetriger S\u00e4ure war, trat dieselbe in beiden auf nach Eingabe von salpetersaurem Kalium. Alles dies beweist, dass die salpetrige S\u00e4ure im Schweiss und Speichel aus der eingef\u00fchrten Salpeters\u00e4ure, vermuthlich in den Dr\u00fcsen selbst entsteht.\nEbenso wie hier konnte aber aijch in anderen Theilen des K\u00f6rpers eine Reduction der Salpeters\u00e4ure zu salpetriger S\u00e4ure und weiter zu Ammoniak oder Stickstoff stattfinden. Dann musste bei Einf\u00fchrung einer bestimmten Menge von\nVergl. Hoppe-Seyler, Physiolog. Chemie, Bd. Il, S. 188.\n\u2022) P. Griess, Jahresbericht d. Thierchemie, Bd. VIII, S. 72,1878.","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"239\nSalpeters\u00e4ure die Menge der ausgeschiedenen Salpeters\u00e4ure um soviel geringer sein, als Salpeters\u00e4ure im Organismus der Reduction unterlag. Da nun wie wir gesehen, der Harn des Kaninchens und Hundes bei obiger Nahrung vollkommen frei von Salpeters\u00e4ure ist und die Schulze\u2019sche Methode f\u00fcr die Bestimmung derselben durchaus zuverl\u00e4ssig, so konnte man hier\u00fcber bald in\u2019s Klare kommen.\nDas Kaninchen, welches sich zur sorgf\u00e4ltigen Aufsammlung des Harnes in einem Glastrichter befand, erhielt mit der Nahrung\n30 mgr. Kaliumnitrat schied aus,21 mgr.\n50\t*\t\u00bb\t27 \u00bb\nmittelst Schlundsonde\n50 mgr. Kaliumnitrat schied aus 41 mgr.\nIn diesen F\u00e4llen wurde der Harn eingedampft, mit Alkohol extrahirt, und im alkoholischen R\u00fcckstand die Menge des Stickoxyd bestimmt.\nWeiterhin erhielt das Kaninchen am 28. Februar 0,5 gr. Kaliumnitrat, entsprechend 269 mgr. N*0\u00bb su beut an.\nDavon schied es aus:\nam 1. M\u00e4rz in 157 Ccm. Harn 133 mgr. NaO\u00bb\n2.\t\u00bb\t205\t\u00bb\t25\t\u00bb\n3.\tM\u00e4rz kein Ham.\n4.\tM\u00e4rz in 225 Ccm. Harn 0 mgr. Ns Os.\nDemnach wurden von den eingef\u00fchrten 269 mgr. NaOs\nausgeschieden 148 mgr. Nt Os.\nBeim Hunde, dessen Harn vorher ebenfalls vollkommen frei von Salpeters\u00e4ure, stellt sich die Sache folgendennassen.\n(Tabelle folgt auf n\u00e4chster Seite.)\nVon den eingef\u00fchrten 53 mgr. Ns Os werden ausgeschieden 10 mgr., von 539 mgr. werden ausgeschieden 228 mgr. Bem\u00e9rkenswerth ist die Art der Ausscheidung, welche sich \u00fcber f\u00fcnf Tage erstreckt, ihr Maximum am zweiten Tage hat, von da stetig abnimmt, dabei am dritten und vierten Tage noch gr\u00f6sser als am ersten ist.\nEin \u00e4hnliches Verhalten wie die Salpeters\u00e4ure zeigt die salpetrige S\u00e4ure. Das erste Kaninchen, ein verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240\nlui\nEingabe von Salpeters\u00e4ure.\nDatum.\tHarn- volum.\tSpec. Gew.\tAusgesch. Ni Oa\tBemerkungen.\n\t\t\tmgr.\t\n26.\tFebr. 27.\t* 28.\t* l\u00e9 M\u00e4rz 2. \u00bb 3.\t\u00bb 4.\t\u00bb 5.\t> 6.\t\u00bb\t460 340 450 280 390 700 555 1 270 1\t1042 1045 1047 1049 1049 1050 1040 1047\t10 2)1 S ! 39 / S 8 \u00a3 0 J a\tDer Hund erh\u00e4lt 100 mgr. Kaliumnitrat, entsprechend 53 mgr. N\u00ab0,. Hund erh\u00e4lt 1 gr. Kaliumnitrat, entsprechend 539 gr. NiO\u00bb.\ngrosses und .kr\u00e4ftiges Thier starb nach der subcutanen Injection von 0,3 gr. Natriumnitrit innerhalb weniger Stunden. Das Blut war braun und zeigte im Spectrum den characte-ristischen Methaemoglobinstreifen.\nZweites Kaninchen.\nEingabe von salpetriger S\u00e4ure.\nDatum.\tHarn- volum.\tN* O\u00bb\tBemerkungen.\n\t\tmgr.\t\n9. M\u00e4rz.\t285\t0\tErh\u00e4lt 50 mgr. Natriumnitrit = 39 mgr. Nt O\u00bb\n10. \u00bb\t\t\tsubcutan.\n\t205\t14\tBestimmung in 25 Ccm. direct ; bei alkalischer\n11, \u00bb\t\t\tReaction.\n\t95\t.3\tErh\u00e4lt 100 mgr. Natriumnitrit = 78 mgr. NiO*.\n12. \u00bb 13.\t\u00bb\t200 260\t27 9\tKeine Reaction auf salpetrige S\u00e4ure.\n14. \u00bb\t67\t0\t\nEs wurden also ausgeschieden:\nvon 50 mgr. Natriumnitrit entsprechend 39 mgr. Ns Os \u2014 17 mgr. Na Os;\nvon 100 mgr. Natriumnitrit, entsprechend 78 mgr. Na Os \u2014 36 mgr. Na 06.\ntTabelle folgt auf n\u00e4chster Seite.)\nEs wurden ausgeschieden:\nvon 500 mgr. Natriumnitrit, entsprechend 391 mgr. Na Os \u2014 141 mgr. Na Os.","page":240},{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"241\nHud.\nEingabe won salpetriger S\u00e4ure.\nDatum.\tHarn- volum.\tSpec. Gew.\tN,0,\tBemerkungen.\n\t\t\tmgr.\t\n6.\tNovbr. 7.\t\u00bb 8.\t\u00bb 9.\t*\t420 450 400\t1049 1046 1046 r\t126 15 0\tErh\u00e4lt 500 mgr. Natriumnitrit = 3JM mgr. N\u00ab0* subcutad. Bestimmung in 50 Ccm. direct Harn vom 7. und 8. M\u00e4rz von auffallend heller Farbe, am 9. M\u00e4rz wieder dunkler. Keine Reaction auf salpetrige S\u00e4ure.\nGegen die Richtigkeit der angef\u00fchrten Zahlen k\u00f6nnte man ein Bedenken geltend machen. Es wurde bereits erw\u00e4hnt, dass die Schulze\u2019sche Methode f\u00fcr die Bestimmung der salpetrigen S\u00e4ure im Harn nicht geeignet ist. Wenn nun die eingef\u00fchrte salpetrige S\u00e4ure als solche oder ein Theil der Salpeters\u00e4ure als salpetrige S\u00e4ure ausgeschieden wurden, so w\u00fcrde sich ein Theil des Stickoxyds der Bestimmung entziehen und sich hierdurch die Differenz zwischen Ein- und Ausfuhr erkl\u00e4ren k\u00f6nnen. Dies ist aber nicht der Fall, Denn wenn es schon an sich unwahrscheinlich ist, dass eine durch S\u00e4uren so leicht zu zerst\u00f6rende Substanz wie das salpetrigsaure Kalium oder Natrium durch die Nieren in den sauren Harn \u00fcbergehen kann, so spricht hiergegen vor Allem der Umstand, dass sich im frischen Harn nie salpetrige S\u00e4ure nachweisen liess. Dagegen k\u00f6nnte man allerdings einwenden, dass der Harn des Hundes vielleicht ebenso wie der des Menschen die F\u00e4higkeit besitzt, die Einwirkung der salpetrigen S\u00e4ure auf den anges\u00e4uerten Jodkaliumst\u00e4rkekleister zu verhindern. In der That w\u00e4hrend man dem letzteren nur 0,1 mgr. Natriumnitrit *) auf 10 Ccm. zuzusetzen n\u00f6thig hat, um eine Reaction zu erhalten, tritt diese im Hundeharn erst nach Zusatz von 2\u20143 mgr. ein. Trotzdem l\u00e4sst sich auch ein Einwand, welcher von dieser Seite her erhoben w\u00fcrde, zur\u00fcckweisen. Wenn als Grund f\u00fcr die Verhinderung jener Reaction die Anwesenheit gewisser reducirender oder oxy-\n\u2019) Vgl. diese Zeitschrift, Bd. V, S. 117.","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242\ndirender Substanzen zu betrachten ist, so wird ihre Menge bei gleichbleibenden Ern\u00e4hrungsverh\u00e4ltnissen innerhalb gewisser Grenzen constant und die Menge salpetriger S\u00e4ure, welche man um die Reaction zu erhalten zusetzen muss, im Wesentlichen dieselbe bleiben. Wurde nun bei obigen Versuchen die salpetrige S\u00e4ure als solche, oder ein Theil der eingef\u00fchrten Salpeters\u00e4ure als salpetrige S\u00e4ure ausgeschieden, so musste man in diesem Falle weniger salpetrige S\u00e4ure zuzusetzen n\u00f6thig haben als in dem Falle, wo kein Stickoxyd sich aus dem Harn entwickeln Hess. Dem war aber nicht so. Bei dem Versuch am Hunde mit salpetriger S\u00e4ure wurden \u00ab am 7. M\u00e4rz 3,4 mgr; am 8. M\u00e4rz 2 mgr., am 11. M\u00e4rz 2 mgr. Natriumnitrit zugesetzt, bis man eine geringe Blauf\u00e4rbung der anges\u00e4uerten Jodkaliumst\u00e4rke erhielt. Letztere trat, beil\u00e4ufig bemerkt, in sehr characteristischer Weise von der Oberfl\u00e4che aus ein. Diese Erscheinung erkl\u00e4rt sich am leichtesten so, dass die salpetrige S\u00e4ure sich, nachdem sie durch die Einwirkung der erw\u00e4hnten Substanzen zu Stickoxyd reducirt ist, durch Aufnahme von Sauerstoff wieder regenerirt und nun zur Einwirkung auf die Jodkaliumst\u00e4rke gelangt.\nEin Theil der Salpeters\u00e4ure wird also unver\u00e4ndert, ein Theil der salpetrigen S\u00e4ure als Salpeters\u00e4ure ausgeschieden. Viel wichtiger ist aber die andere Thatsache, welche durch obige Versuche festgestellt ist, dass von der eingef\u00fchrten Salpeters\u00e4ure und salpetrigen S\u00e4ure ein sehr grosser Theil nicht ausgeschieden, sondern im K\u00f6rper reducirt wird. Bei dieser Reduction kann sich nur Ammoniak oder vielleicht durch Vermittelung von salpetrigsaurem Ammoniak Stickstoff bilden. Diese letztere M\u00f6glichkeit ist insofern von Bedeutung als sie auf den Weg f\u00fchren w\u00fcrde zu entscheiden, ob sich beim Stoffwechsel der stickstoffhaltigen K\u00f6rperbestandtheile gasf\u00f6rmiger Stickstoff bildet und als solcher durch die Lungen entweicht.\nHierf\u00fcr w\u00fcrde es sprechen, wenn sich mittelst des R\u00e9gnault -Reise t\u2019schen Respirationapparates nach weisen Hesse, dass bei Einfuhr von Salpeters\u00e4ure und salpetriger S\u00e4ure die Menge des Stickstoffs in der Exspirationsluft zunimmt.","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"243\nPettenkofer und Voit1) haben zwar in neuester Zeit die Versuche von S e e g e n und N o w a c k einer zum grossen Theil berechtigten Kritik unterzogen und ihre eigenen bisherigen Angaben \u00fcber den Stoffwechsel der Eiweisssubstanzen in vollstem Masse aufrecht erhalten. Wir wollen uns auch nicht gegen die allgemeine Richtigkeit, welche den Anschauungen jener ausgezeichneten Forscher zu Grunde liegt, und ihre Bedeutung f\u00fcr Stoffwechselversuche aussprechen.- Aber trotz der, man k\u00f6nnte fast sagen, zu genauen Uebereinstira-mung zwischen den in der Nahrung aufgenommenen und den durch Harn und Koth ausgeschiedenen Stickstoffmengen in den Versuchen von M. Gruber k\u00f6nnten sich geringe Mengen von Stickstoff der Bestimmung entziehen. Fur die Beurtheilung der chemischen Vorg\u00e4nge im Organismus bleibt es aber von Wichtigkeit auf die M\u00f6glichkeit der Bildung von gasf\u00f6rmigen Stickstoff hinzuweisen. Die obigen Versuche beweisen, dass der \u00d6rganismus neben der F\u00e4higkeit niedrige Oxydationsstufen des Stickstoff zu h\u00f6heren zu oxydiren, z. B. salpetrige S\u00e4ure zu Salpeters\u00e4ure, er auch ausserhalb des Darmkanals eine sehr energische Reduction aus\u00fcbt, bei welcher aus Salpeters\u00e4ure salpetrige S\u00e4ure entsteht und ausser Ammoniak gasf\u00f6rmiger Stickstoff entstehen kann;\n') Zur Frage der Ausscheidung gasf\u00f6rmigen Stickstoffs aus dem Thierk\u00f6rper. Zeitschrift f. Biologie, Bd. XVI.","page":243}],"identifier":"lit16413","issued":"1881","language":"de","pages":"233-243","startpages":"233","title":"Ueber die Ausscheidung von Salpeters\u00e4ure und salpetriger S\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:10:17.742432+00:00"}

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