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{"created":"2022-01-31T12:38:16.593038+00:00","id":"lit16426","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Landwehr, H. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 5: 371-383","fulltext":[{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen Uber das Mucin der Galle und das der\nSubmaxillardrUse.\nVpn H. A. Lan dir ehr.\n(I)or Reduktion zu^c^augen am 7. August 1KH1)\nAuf Anregung von Herrn Prof. Hoppe-Seyler habe ich einige Untersuchungen \u00fcber Mucin angestellt. Die\u00bb bisherigen Angaben stimmen, sowohl was Reactionon als eie-' mentare Zusammensetzung betrifft, sehr wenig \u00fcberein. Die Abweichungen werden gew\u00f6hnlich auf eine mehr oder weniger grosse Beimengung von Eiweiss zur\u00fcckgef\u00fchrt. Bei der bisher gebr\u00e4uchlichen Methode, Aufl\u00f6sen des Mucins in Kalkwasser und Ausfallen durch Essigs\u00e4ure m\u00fcssen jedoch beide K\u00f6rper isolirt werden. Kalkwasser s\u00e4ttigt sich allerdings leicht mit Serumalbumin und Fibrin, wie schon Berzelius1) zeigte; diese gehen dabei aber in Kalkalbuminat \u00fcber, welches bei Hinzuf\u00fcgen von \u00fcbersch\u00fcssiger Essigs\u00e4ure immer, als Acht-albumin in L\u00f6sung bleibt und jedenfalls beim Auswaschen bis auf Spuren entfernt wird.\nEs ist auffallend, dass man das Mucin der albumin-freien Galle bisher nicht untersucht hat. Hier w\u00e4re \u2022 eine Beimengung von Eiweiss doch ausgeschlossen gewesen. Nur bei Berzelius2) findet man einige Angaben \u00fcber den Gallenschleim.\n1. Darstellung und Ueactionen des Miiclns,\nHerr Prof. Hoppe-Seyler hatte die G\u00fcte, mir eine gr\u00f6ssere Menge Alcoholf\u00e4llung aus menschlicher Leichongalle, die l\u00e4ngere Zeit unter Alcohol gestanden hatte, zur Verf\u00fcgung zu stellen. Mein Bem\u00fchen, diesen Niederschlag durch Kalk-\n') Lehrbuch der Chemie, d. Aull. IM. IX. S. 40. und T>7. \u2022) Ebendaselbst, S. S\u00ceK8.\n.Zeitschrift f. physiol. Chemie V.\n","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"wasser otter kohlensaure Alkalien in L\u00f6sung zu bringen, war ohne jeden Erfolg, In Natronlauge quillt der Niederschlag erst auf, wird gallertig und geht dann in L\u00f6sung. Je nach der Concentration der Natronlauge geht die Aufl\u00f6sung schneller oder langsamer vor sich. Schon eine Natronlauge von Vfon Natronhydralgehalt nimmt nach l\u00e4ngerer Einwirkung ziemlich viel auf. Ist die Substanz erst gequollen, so geht sie leicht in L\u00f6sung \u00fcber, selbst wen:; man die Natronlauge durch einen Kohlens\u00e4urestrom neutralisirt. F\u00fcr die L\u00f6sung, die man schliesslich erh\u00e4lt, ist es ohne Einfluss, ob man eine st\u00e4rkere oder schw\u00e4chere Natronlauge verwendet, oder ob man letztere gleich nach dem Aufquellen durch GO* noulra-lisirt. Sie zeigt immer dieselben Eigenschaften, n\u00e4mlich die Eigenschaften einer Alkalialbuminatl\u00f6sung :\nDie L\u00f6sung wird durch vorsichtiges Neutralismen mit Essigs\u00e4ure getr\u00fcbt. Der geringste Uoberschuss von Essigs\u00e4ure l\u00f6st den Niederschlag wieder auf. Durch Salzs\u00e4ure l\u00e4sst sich leichter ein Niederschlag erzeugen ; ein Uoberschuss l\u00f6st den Niederschlag aber auch wieder. Aus der essig- wie aus der salzsauren L\u00f6sung f\u00e4llen Neulralsalzo, wie Chlor-natrium, schwefelsaure Magnesia, essigsaures Natron, alles Gel\u00f6ste aus. Bei Gegenwart von phosphorsaurem Natron ist es nicht m\u00f6glich, durch Neutralismen einen Niederschlag zu gewinnen. Ferrocyankalium erzeugt in der essigsauren L\u00f6sung einen Niederschlag. Concentrirte Salpeters\u00e4ure tr\u00fcbt die alkalische L\u00f6sung auch erst, l\u00f6st dann den Niederschlag unter Gelbf\u00e4rbung wieder auf. S\u00e4ttigen mit Neutralsalzen f\u00e4llt aber diese L\u00f6sung nicht. Alcohol tr\u00fcbt weder die alkalische noch die ossigsaure L\u00f6sung.\nDer Alcoholniederschlag aus Menschengalle wird durch verd\u00fcnnte S\u00e4uren sehr wenig angegriffen. Concentrirte Salzs\u00e4ure l\u00f6st ihn nach und nach auf. Diese L\u00f6sung wird durch Neutralism'll gef\u00e4llt. Si\u00ab' wird auch gef\u00e4llt durch das doppelte Volumen Wasser. Filtrirt man letzteren Niederschlag ab, so kann man ihn in Wasser aufl\u00f6sen und aus dieser L\u00f6sung durch vorsichtiges Neutralismen ausf\u00e4llen.\nDas Gallenmucin geht also durch l\u00e4ngeres Stehen unter","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"373\nAlcohol in coagulirtes Albumin \u00fcber, das sich auf die gew\u00f6hnliche Weise in Albuminat und Syntonin \u00fcberf\u00fchren lasst. Berzelius schreibt schon am angef\u00fchrten Orte : \u00abWenn Galle nach der Verdunstung mit Alcohol ausgezogen wird, so bleibt der Schleim coagulirt zui\u00fcck, so dass er nicht mehr als Schleim erkannt werden kann.\u00bb Zugleich f\u00fchrt Berzelius eine Beobachtung Gmelin's an, dass Galleijschlenn l\u00e4ngere Zeit mit Wasser gekocht, vom Schleim verschiedene Roac-tionen gieht. Er f\u00fchrt F\u00e4llbarkeit durch Ferrocyankalium, durch Quecksilberchlorid und andere Reactiouen an, wie sie eben den Eiweissk\u00f6rpern eigenth\u00fcmlich siiuL Durch Kochen, oder Erhitzen konnte ich sowohl Gallen-als auch Submaxil-larmucin in coagulirtes Albumin \u00fcberf\u00fchren.\nAus frischer Ochsengalle durch Alcohol ausgefalltes Mucin wird von ges\u00e4ttigtem Kalkwasser aufgenommen, .aber in so geringer Menge, dass Essigs\u00e4ure nichts ausf\u00e4llt, Halb-ges\u00e4ttigtes Kalkwasser nahm noch weniger auf und gab auch keinen Niederschlag. Der Alcohol ist als F\u00e4llungsmittel nicht zu empfehlen; bei so kurzer Einwirkung scheint er schon die Rinde der Mucinpartikelchen in coagulirtes Albumin \u00fcberzuf\u00fchren, sie so schwerer l\u00f6slich zu machen, und deshalb eine l\u00e4ngere Einwirkung des Kalkwassers zu erfordern. Letzteres wirkt aber auf Gallenmucin ebenso zerst\u00f6rend ein wie auf Submaxillarmucin, worauf ich sp\u00e4ter zur\u00fcckkomme.\nDurch essigsauren Kalk oder Chlornatrium bewirkte L\u00f6sungen des Mucins in schwacher Essigs\u00e4ure eignen sich, die Reaetioncn des Mucins, Eiweiss gegen\u00fcber, kennen zu lernen. Submaxillar- und Gallenmucin verhalten sich gleich.\nDie gew\u00f6hnlich angef\u00fchrten Reactionen, dass Mucin in einer schwach alkalischen oder neutralen L\u00f6sung nicht durch Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt wird, ebenso nicht durch Ferrocyankalium, dass ferner diese L\u00f6sungen nicht durch Eintr\u00e4gen von Neutralsalzen getr\u00fcbt werden, kann ich best\u00e4tigen. Sie liabcn aber keinen grossen Werth, weil sie, Ei weissk\u00f6rpern gegen\u00fcber, nichts Abweichendes darbieten.\nDi\u00bb\u00bb essigsaure L\u00f6sung wird nicht getr\u00fcbt durch Ferrp-cvankaliuin.","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":"374\nNeutralsalze vermehren sogar die L\u00f6slichkeit in S\u00e4uren.\nGerbs\u00e4ure f\u00e4llt eine essigsaure L\u00f6sung vollst\u00e4ndig aus.\nQuecksilberchlorid, schwefelsaures Kupfer, salpetersaures Silber und neutr. essigsaures Blei lallen die saure L\u00f6sung nicht.\nPhosphorwolframs\u00e4ure, Jodquecksilberjodkalium bringen in saurer L\u00f6sung auch keine F\u00e4llung hervor.\nAlcohol fallt die saure L\u00f6sung.\nBasisch essigsaures Blei und Ammoniak f\u00e4llen alles Mucin aus.\t1\nF\u00fcr die Darstellung des Gallenmucins habe ich folgende Methode am zweckm\u00e4ssigsten gefunden :\nIrische Galle wird von den Epithelien \u00e4bfdtrirt und in ein grosses Becherglas gebracht. Unter fortw\u00e4hrendem kreisf\u00f6rmigen Umr\u00fchren mit einem Glasstabe wird langsam etwas Essigs\u00e4ure hineingegossen. Das Mucin windet sich dabei um den Glasstab, w\u00e4hrend die mitaust\u00e4llenden Gallens\u00e4uren gr\u00f6sstentheils zu Boden gehen. Man setzt das Um r\u00fchren noch einige Zeit fort bis das Mucin so fest am Glasstabe adharirt, dass es mit demselben, aus der Fl\u00fcssigkeit herausgenommen und in ein anderes Becherglas gebracht werden kann, das essigs\u00e4urehaltiges Wasser enth\u00e4lt. Durch Decan-tiren wird letzteres mehrfach erneut und schliesslich durch destillirtes Wasser ersetzt. Das Auswaschen wird so lange fortgesetzt, bis die Gallens\u00e4uren m\u00f6glichst entfernt sind. Man muss dabei aber einen zu grossen Zeitverlust vermeiden, \u2018 weil das Mucin nach und nach seine z\u00e4he Beschaffenheit verliert und dann beim Decantiren schwer im Becherglase zur\u00fcckzuhalten ist. Filtriren ist beim Mucin m\u00f6glichst zu vermeiden, weil es schwer ohne Papierfelzen vom Filter zu entfernen ist. Zuletzt bringt man das Mucin mit einer 1\u2014 2%oigen L\u00f6sung von kohlensaurem Natron in eine Flasche und sucht es durch kr\u00e4ftiges Sch\u00fctteln zu l\u00f6sen. Der Liter einer solchen Sodal\u00f6sung nimmt etwa 1 */2 gr. Mucin auf.\nMan giesst bald vom Ungel\u00f6sten ab und f\u00e4llt durch Essigs\u00e4ure.\nUm das Mucin der Submaxillardr\u00fcsc darzustellen, zerkleinert man die m\u00f6glichst frei pr\u00e4parirten Dr\u00fcsen stark\n1","page":374},{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":"und z win* sun lies tou mit oilier sch\u00fcrfen Schoere odor einem Scalpoll. Eine Fleischhaekmasohino ist nicht zu empfehlen,. weil sie das Dr\u00fcsengewebt* nur zerquetscht und nicht\u2019 /.er-schneidet. Nach dbn schlechten Erfahrungen Obolenski's1) ist auch ein Zerreiben mit Glassplittern zu verwerfen.\nDen erhaltenen Brei sp\u00fclt man einige Male oberfl\u00e4chlich ab, um Blut etc. zu entfernen, und presst ihn dann wiederholt mit immer neuem Wasser durch Leinen. Das Durch-gepresste wird dann nochmals durch Leinen* (iltrirt. Der Essigs\u00e4urezusatz und das Reinigen geschieht ganz wie beim Gallenmucin angegeben.\nAus Gallenmucin habe ich niemals die bisher als Spaltungsprodukt des Mucins aufgefasste reducirende Substanz darstellen k\u00f6nnen, obgleich ich die Concentration der S\u00e4ure und die Zeit der Einwirkung sehr variirtc. Bei gleicher Behandlung des Subinaxillarmucins habe ich stets redueirende Substanz erhalten.\nGallenmucin und auch das der Submaxillardr\u00fcse r\u00f6then sich beim Kochen mit Mi lion\u2019s Reagens.\nMit Kupfersult\u00e4t und Natronlauge giebt frisches Gallcn-mucin keine Violettf\u00fcrbung; es l\u00f6st wenig Kupferoxydhydrat farblos ; bei vermehrtem Zusatz tritt eine blaue L\u00f6sung eiu. Submaxillarmucin giebt bei wenig Kupfersulfat eine violette F\u00e4rbung, die vielleicht auf Spuren von Eiweiss zur\u00fcckzuf\u00fchren ist.\nConcentrirtc Salpeters\u00e4ure l\u00f6st Mucin unter Gelbf\u00e4rbung; Ammoniakzusatz bringt erst eine flockige F\u00e4llung, die sich gleich mit orangebrauner Farbe wieder aufl\u00f6st.\n2. Zusammensetzung des Mucins:\nAlle neueren Autoren geben an, dass das Mucin beim Kochen mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren (1 \u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure) in Acidalbumin und eine redueirende Substanz zerfalle. Zugleich wird aber behauptet, dass das Mucin schwefelfrei sei.\nObiger Widerspruch hat mich veranlasst, gut gereinigtes. Mucin auf Schwefel zu untersuchen, event, dieseh zu bestimmen\n!) Archiv f\u00fcr die gesummte Physiologie 1871, S. 330.","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"m\nIch habe zu dem Zwecke die Substanz mil Soda und Salpeter (von deren Hohlheit ich mich nat\u00fcrlich vorher \u00fcberzeugte) geschmolzen. Dann einige Male mit starker, schwefel-s\u00e4urefreier Salzs\u00e4ure abgedampft, den Tiegelinhalt gel\u00f6st, filtrirt und mit Chlorbaryum und etwas Salzs\u00e4ure versetzt. Dabei habe ich immer die bekannte Beobachtung gemacht, dass bei geringer Schwefels\u00e4uremenge die Fl\u00fcssigkeit sich erst nach einigen Minuten zu tr\u00fcben beginnt. Nachdem die Fl\u00fcssigkeit aufgekocht und dann einige Stunden gestanden halte, wurde der Niederschlag abfiltrirt, erst mit Salzs\u00e4ure und dann .mit kochendem Wasser ausgewaschen, so lange noch etwas aufgenommen wurde. Dann wurde verascht und gewogen.\nVom Submaxillarmucin habe ich zwei verschiedene Pr\u00e4parate untersucht. Eins bald nach dem Ausf\u00e4llen in Arbeit genommenes gab 0,505% S. Das andere, welches w\u00e4hrend mehrerer Tage durch \u00f6fteres Decantircn gereinigt wurde, hatte 0,8b \u00b0/o S.\nDas oben erw\u00e4hnte durch Alcohol coagulirtc Mucin aus menschlicher Leichengalle gab 0,45\u00b0/o S. Eine zweite Bestimmung derselben Substanz, die aber vorher durch wiederholtes Ausziehen mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure vom phosphorsauren Eisen und Kalk befreit war, enthielt 0,58% S. Gut gereinigtes und zur Eleruentaranalyse verwendetes Mucin aus Hindsgalle enthielt 1,1% S.\nHammarsten1) findet im Mucin des Nabelstranges 1,01%; S.\nWie oben angegeben gereinigtes RimDgaltennuicin, das noch wiederholt mit heissem Alcohol, dann, mit Aether aus-gezogen und zuletzt bei 110\u00b0 getrocknet wurde, habe ich der Elcmenlaranalyscunterworfen und folgendes Hesultal erhalten:\nC 53,00%.\nII 7,6 \u00bb\nN 13,8 \u00bb\nS 1,1 \u00bb\nO 24,41 >\n0 Ma 1 y's Jahresbericht f\u00fcr 1880, S 84.","page":376},{"file":"p0377.txt","language":"de","ocr_de":"377\nDas im SelhlTchrn Zur\u00fcck^ehliehenr entsprach- einer Asche ivun 0,8%.\nKr\u00e4hen* Analysen des (lallcmmieins exislir\u00e8n uichl.\nDii* bisher ver\u00f6lVrnllichleii Analysen von Murin anderen Ursprung\u00bb gaben folgende Werl he:\nSrh(M er1), der das Mucin einer kindskopfgrossen (\u00eeysle /.wischen Oesophagus und Trachea aualysirle, liudel l\u00bbei Alcohollallung:\nC 52,01 \u2014\t52,41 *.\n11\t0,03 \u2014\t7,13 \u00bb\nN 12,27 \u2014\t12,82 \u00bb\nO 27,80\t28,50 \u00bb\nKeinen Schwefel.\t\n|>ei Kssigsruirel\u00e4llung:\t.. .\nC 50,02%\t\u2018\nII 0,5S \u00bb\nN K>,01 \u00bb\nO 32,70 \u00bb\nKeinen Schwefel; .\nKicli wald's-) Mucin aus Weinbergschnecken halle: .\nO IS,72 - 40,10%\t; . .\nII\t0,47 - 0,88 \u00bb\nN\t8,43 - 8,57 \u00bb\tV\nO 35,07 - 30,38 \u00bb\t%\nKeinen S.\nIlilger3) fand in dem Mucin aus der Lederhaul; yun I lololhurieu :\nC 48,8%,\nII 0,0\u00bb\nN 8,8 \u00bb\t:\t\u2022\nO 35,5\u00bb\t-\nKeinen Schwefel.\n') Annalen der Ohomie mul l\u2019liannacie. IM. OVII. S. lUG-f^nl\n\u25a0) Oliemisclies (ientralldatt f\u00fcr 18G\u00bbj, S. 20M.\ns) Archiv f\u00fcr lie gesummte Physiologie, lhl. Ill, S. 109.","page":377},{"file":"p0378.txt","language":"de","ocr_de":"O h o I il s k i s') Analyst' d\u00ab*s Suhniaxillarmucius \u00ab-al\u00bb tolgeiule bullion\ng\nII 7,2\u00bb\nX\t11,1)\t\u00bb\n0\t28,7\tw\nKeinen Schwefel.\nIhim MH'i sI f irs2) Analyse des Mucins aus deni Xabel->1 rail\u201d ergab:\nG 51,12 - 51,7s' ,,\n11\t\u2014\t(>,<\u00bb0\u00bb\nN\t1:5,90 \u2014\t14,12\t\u00bb\nS 1,4 \\,\n( ) 2(;,8i; \u00bb\nDie {'rosse Verschiedenheit \u00ab1er Mucinanalyseu ist, abgesehen von \u00ab1er Sch w\u00ab*f<4best u mining, wo ich einen Kehler in \u00ab1er Analyse f\u00fcr in \u00ab\u201c\u00bb{'lieh halte, jedenfalls auf unreine Pr\u00e4parate zurihkzuf\u00fchren. Von Eiweissk\u00f6rpern wird, wie ich zu Anfang anscinandergcsetzt habe, das Mucin schon hei d\u00ab*r Darstellung getrennt. Viel \u00ab\u2018her ist an eine Beimengung von Kohlehydraten zu \u00ablenk\u00ab*n. Bei dem Eichwa Bischen Pr\u00e4parat aus Weinbergschnecken h\u00e4lt llr. Prof. Iloppe-Sey 1er die Verunreinigung durch einen glyc\u00ab>gen\u00e4l in liehen K\u00f6rper f\u00fcr wahrscheinlich.\nXelnnen wir \u00ab*in Pr\u00e4parat, das in 100 Theilen \u00f6() Theile Mucin und 40 Theile Glycogen enth\u00e4lt, so ergicbl sich, da \u00ablas Glykogen in 100 Theilen:\nG 44,44 \u00db t;,i7 O 49,:59\nhat, eine Analyse von '\nG 40,0\u00b0/\"\nH 7,0\u00bb\nN S,3 \u00bb\no r>,i \u00bb\n') Archiv fiir die \u201ccsamiute Physiologie, lid. IV, S.\n*) Maly\u2019s Jahresbericht f\u00fcr 1880, 8. 31.","page":378},{"file":"p0379.txt","language":"de","ocr_de":"370\nworm ich f\u00fcr Mucin die von mir gefundene Zusammensetzung nclimc: Zahlen, die den Eich waldschen und . auch den 11 i I g e rschen aus llnlolhuricnhautmucin sehr nahe sieben.\nDie Angabe Eic*hwaid's, dass er durch Kochen mit verd\u00fcnnter Saure Traubenzucker erh\u00e4lt, spricht f\u00fcr die Annahme, dass es sich lrei dem Eichwa\u00efd\u2019sclien. K\u00f6rper um eine Beimengung einer glycogen\u00e4lmlichen Substanz handelt.\nFreilich liai Obolenski auch aus dem Subinaxillar-mucin eine reducirende Substanz abgeschieden, von der ei* jedoch angiebt, dass sie nicht Traubenzucker und unl\u00f6slich in Alcohol sei. Dann hat Hoppe-Sey 1er1) diese Substanz auch untersucht und gefunden, dass sie die Eigenschaften\n5 \u2022 *\t\u00bb \u2022 \u2022\neiner S\u00e4ure, st\u00e4rker als Kohlens\u00e4ure besitzt,, iri alkalischer L\u00f6sung erhitzt sich br\u00e4unt und mit Bierhefe keine -Alcohol-\ng\u00e4lirung giebt.\nSelbst wenn Eich wald die L\u00f6slichkeit seines Traubenzuckers in Alcohol nicht gepr\u00fcft hat, so reducirt die betreffende Substanz doch so ungleich viel schwerer als Traubenzucker, dass eine Verwechselung kaum denkbar ist.\nVerschiedene Thatsaehen sprechen daf\u00fcr, dass die erw\u00e4hnte Substanz kein Spaltungsprodukt dos^I\u00fceins ist, dass sie vielmehr aus einer Vorstufe\u2019, die dem Mucin heigeuiengt ist, durch Kochen oder l\u00e4ngeres Stellen mit S\u00e4uren entsteht.\nSo reducirte verd\u00fcnnte Essigs\u00e4ure, die einige\u2019 Tage \u00fcber Subinaxillarmucin gestanden hatte, ohne vorheriges Kochen Kupferoxyd in alkalischer L\u00f6sung. Das betrettende Mucin hatte sich scheinbar gar nicht ver\u00e4ndert. Ich fand es aber schwefelreicher als das Mucin gleich nach der Ausf\u00fcllung^ wie die oben angef\u00fchrten Analysen zeigen.\nFerner gelang es mir nie aus Gallomnucin, das sonst\u2019 in allen Reaktionen mit dem Submaxilhthnucin \u00fcbereinstiiunit, eine reducirendo Substanz zu gewinnen. Nach stundenlangeih Kochen mit l\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure hatte sich nur etwas Acidalbumin gebildet. Der gr\u00f6sste Theil verhielt sich wie coagulirtes Albumin.\n') Physiologische Chemie, Th. I, S. \u2018\u00bb4.","page":379},{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"380\n\\\\ i*ii!i <*s sich nur um einen mit dem Murin nieder-gerissenen K\u00f6rper handelt, so ist nicht oinzusehen, dass er nicht auch an Orlen Vorkommen sollte, die kein Murin enthalten. Ich pr\u00e4parirte eine Parotis frei, schnitt sie in kleine St\u00fccke, und presste sie mit Wasser aus. Pie gewonnene I' l\u00e4ssig keil wurde durch Essigs\u00e4ure im Ueberschuss nicht gef\u00e4llt. Mil I0/.\u00bb II2SO4 etwa 20 Minuten gekocht, t\u00e4rhte sie sich r\u00f6lhlich und zeigte eine starke Heduelionskrafl, die aber auch erst nach l\u00e4ngerem Kochen mit Kupfersulfat und Natronlauge zur Wirkung kam, ganz wie hei der aus dem Submaxillarmucin gewonnenen Substanz.\nIch glaube damit den Beweis geliefert zu haben, dass die betreffende Substanz kein Spaltungsprodukt des Mueius ist. Und die Verunreinigung mit dem K\u00f6rper, aus dem diese Substanz hervorgeht, erkl\u00e4rt hinl\u00e4nglich die gefundene Abweichung in der Zusammensetzung des Mucins aus den Organen h\u00f6herer Thiere.\n3. Ver\u00e4nderung des Mucins in Kalkwasser und Ii \u00f6s 1 i e h k e i t s v e r h \u00e4 Unis s e d e s selbe n.\nHerr Prof. Hoppe-Seyler hatte bemerkt, dass in Kalk-wasser gel\u00f6stes Mucin nach l\u00e4ngerem Stehen eine schlechtere Ausbeute giebt, als wenn es m\u00f6glichst bald ausgelullt wird. Um dies quantitativ fest zustellen und wenn m\u00f6glich den (\u00bbrund daf\u00fcr zu erlahron, l\u00f6ste ich Mucin in Vjges\u00e4ttigtem Kalk wasser und mass mehrere Portionen \u00e0 lOo Cc. davon ab. Die erste wurde sogleich gef\u00e4llt und lieferte 0,109 gr. Mucin; die zweite, nach 20Stunden gef\u00e4llt, gab nur 0,123gr., also 277\" weniger als die erste; die dritte liess nach 3 Tagen aid Essigs\u00e4urezusatz nichts fallen. Die saun\u00bb L\u00f6sung wurde aber durch Eerrocyankulium getr\u00fcbt und durch Eintr\u00e4gen von Kochsalz grobllockig gef\u00e4llt. Die Mueinl\u00f6sung war also in eine L\u00f6sung von Kalkalbuminat \u00fcbergegangen, das durch Essigs\u00e4ure zu Syntonin wurde. Ich muss hierbei bemerken, dass diese Untersuchungen w\u00e4hrend der heissen Tage des Juni und Juli vorgenommen wurden. Aufkochen f\u00fchrt sehr bald eine Kalkwassermucinl\u00f6sung in Kalkalbuminat \u00fcber.","page":380},{"file":"p0381.txt","language":"de","ocr_de":"381\nEs ist aucli wollt nur auf Tempera! urdifferonz zur\u00fcck- s zuf\u00fchren, dass Obolenski1) aus dem Nabels!rangaijszug keine Essiysfiu r<*f a tiling erhielt, wahrend Jern str\u00f6m-) Muein daraus darstellen konnte. Obolenski untersuchte das Sehleimgewebe des Nabelstrangs im heissen Sommer. JS70 zu T\u00fcbingen, w\u00e4hrend .lernstr\u00f6m 1SSO zu l'psala (wahr-schcinlich in k\u00e4lterer Jahreszeit) arbeitete. Obolenski fand in der L\u00f6sung Eiweiss und glaubte, dass dieses die L\u00f6slichkeit des Mueins ver\u00e4ndert habe. Jernslr\u00f6m koiuite aber Blutserum zu seiner L\u00f6sung setzen, ohne dass es die\u2019 Ausf\u00fcllung des Mueins hinderte. Das von Obolenski gefundene Eiweiss wird jedenfalls zum gr\u00f6ssten Tlieile aus Mucin hervorgegangen sein.\tj\nEine Sodal\u00f6sung von V* %o ver\u00e4ndert Muein kaum. 100 Ce. gleich ausgef\u00e4llt, gaben 0,134 gr. 100 Oe. derselben L\u00f6sung nach 20 Stunden ausgef\u00fcllt, gaben genau dasselbe Quantum.\nNach Jernstr\u00f6m ver\u00e4ndert Eiweiss die L\u00f6slichkeit des Mueins nicht, Salze tliun dies aber in hohem Grade. Von einer ges\u00e4ttigten Sodanmcinl\u00f6sung wurden 20 Ce. .abgemessen, und mit 10 Cc. concent rirter Clilornatriuml\u00f6smig versetzt, 20 weitere Cc. wurden mit ebensoviel dost ill irleiii W asser (10 Ce.) versetzt. Dann wurde in jede Portion 3 Cc. Essigs\u00e4ure gebracht. In der mit Kochsalz versetzten Portion zeigte sich nur eine leichte Tr\u00fcbung; aus der zweiten konnten 0,005 gr. Muein abfiltrirt werden.\nEine Salzl\u00f6sung nimmt leicht Muein auf, was man gleich am Sch\u00e4umen erkennt. Nach Eichwald ist Muein in reinem Wasser vollst\u00e4ndig unl\u00f6slich. Das frisch ausgef\u00e4llte und gut ausgewaschene Muein wird vom Wasser allerdings kaum aufgenonnnen, sobald es aber nach l\u00e4ngerem Stehen unter Wasser seine z\u00e4he Beschaffenheit verloren hat und llockig geworden ist, wird es zum Tlieil aufgel\u00f6st. Von einer \u00e4chten Molecularl\u00f6sung kann heim Muein \u00fcberhaupt nicht die Bede sein, es ist in sogenannter Mieellarl\u00f6sung.\n*1 Archiv f\u00fcr die gesammte Physiologie, S. 340.\n*) Malys Jahresbericht f\u00fcr 1880, S. 34.","page":381},{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":";*8l>\nBestreben, dom ausgelalllen Mucin seine nat\u00fcrliche Viseide Hescliairetilieii wiederzugeben, war ohne Erfolg. Eine L\u00f6sung von gallensauren Salzen, sowie eine neutrale Seifen-l'\u00f6siing nehmen das Mnein leicld auf; die L\u00f6sung ist aber\nebensowenig fadenziehend wie die durch kohlensaure Alkalien bewirkte.\nZum Schluss will ich kurz die Ergebnisse meiner Untersuchungen zusammenstellen :\nI. Die schlechte Uebereinstimmungder Mucinanalyson beruht auf Beimengungen zum Mucin, aber nicht von Eiwciss,\n| andern bei dem Mucin aus niederen Thieren wahrscheinlich durch glycogen\u00e4hnliche Substanzen ; bei anderem Mucin durch Beimengung einer noch nicht gen\u00fcgend bekannten Substanz, die durch Kochen mit Sauren redu-ciremte Eigenschaften bekommt.\n-\u2022 (iallenmucin') ist am leichtesten rein darzustellen; und zwar durch Ausf\u00e4llen mit Essigs\u00e4ure, Auswaschen, Aufl\u00f6sen in 10 oo Sodal\u00f6sung und wieder Ausf\u00e4llen.\nMucin enth\u00e4lt Schwefel und einen h\u00f6heren Slickslofl-gehalt als bisher angenommen.\nDie reducircnde Substanz ist kein Spaltungsprodukt des\nMucins, sondern entsteht aus einem mit dem Muciu ausgef\u00e4llten K\u00f6rper.\nMucin geht durch Stehen unter Alcohol und durch Kochen mit Wasser oder Erhitzen in coagulirtes Albumin \u00fcber. Mucin kann durch Behandeln mit Alkalien und mit Kalkwasser in Albuminat, durch Einwirkung von S\u00e4uren in Syntonin \u00fcbergef\u00fchrt werden.\n7. Ferroeyankalium und schwere Metallsalze tr\u00fcben die essigsaure L\u00f6sung des Mucins nicht. Weder Phosphor-wollVams\u00e4ure, noch Jodquecksilberjodkalium f\u00e4llen eine essigsaure oder salzsaure L\u00f6sung.\nK. (Gerbs\u00e4ure f\u00e4llt die essigsaure L\u00f6sung.\n3.\n1.\no.\n<>.\n*) Sielu* Iloppe-Sey lt*r. Handbuch der physiologisch-chemischen Analyse, S. 250.\t\u2022","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"0. Basisch essigsaures Blei und Ammoniak fallen das Muein aus.\n10. Neutralsalze erh\u00f6hen die L\u00f6slichkeit des Mucins sowohl in alkalischer wie in saurer L\u00f6sung.\nSchliesslich erf\u00fclle ich die angenehme JYof. Iloppc-Seyl er f\u00fcr die vielseitige1 Unterst\u00fctzung dieser Arbeit meinen besten Dank zu sagen.\nPflicht, Herrn hei","page":383}],"identifier":"lit16426","issued":"1881","language":"de","pages":"371-383","startpages":"371","title":"Untersuchungen \u00fcber das Mucin der Galle und das der Submaxillardr\u00fcse","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:38:16.593044+00:00"}