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{"created":"2022-01-31T12:31:01.089724+00:00","id":"lit16444","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hammarsten, Olof","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 6: 194-226","fulltext":[{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"1\nMetalbumin und Paralbumin.\nEin Beitrag zur Chemie der Kystomfl\u00fcssigkeiten.\nVuU\nOlof Hammarsten.\n(Der Reduktion \u00fcbergeben am 14. Januar 1\u00bbS'2.)\nDiejenigen Methoden, welche bis vor kurzer Zeit bei Pr\u00fcfung einer Fl\u00fcssigkeit auf Puralbumin zur Verwendung kamen, sind so unsicher und so mangelhaft, dass es gegenw\u00e4rtig gar nicht m\u00f6glich ist, \u00fcber das Vorkommen dieses Stoffes in pathologischen Fl\u00fcssigkeiten etwas Bestimmtes auszusagen. Noch unvollkommener ist unsere Kenntniss von dem Vorkommen des Metalbumins; und die diagnostische Bedeutung dieser beiden Stoffe l\u00e4sst sich also nicht angeben. Unter solchen Umst\u00e4nden k\u00f6nnen fortgesetzte Untersuchungen \u00fcber diesen Gegenstand nur erw\u00fcnscht sein, und vor Allem m\u00fcssen, wenn m\u00f6glich, die Natur und die Reactionen dieser Stoffe etwas genauer erforscht werden.\nEine solche Aufgabe ist doch keine leichte. Die Reindarstellung des Paralbumins und Metalbumins aus den z\u00e4hfl\u00fcssigen, nicht oder kaum filtrirbaren, oft braungefarbten Ovarialfl\u00fcssigkeiten muss mit besonderen Schwierigkeiten verkn\u00fcpft sein, und es d\u00fcrfte wohl auch gegenw\u00e4rtig kaum m\u00f6glich sein, auf diesem Gebiete ganz entscheidende Resultate zu erhalten. Da aber anderseits auch jede Beobachtung, welche etwas zur Kl\u00e4rung der Frage beitragen k\u00f6nne, willkommen sein d\u00fcrfte, z\u00f6gere ich nicht, \u00fcber einige von mir ausgef\u00fchrte Untersuchungen hier zu berichten.","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"195\nAls Untersuchungsmaterial dienten mir etwa 40 Ov\u00e4rial-fl\u00fcssigkeiten, die ich im Laufe der letzten Jahre zur Unter* suchung erhalten halte.\n1. Das Metal bum in.\nUnter diesem Namen beschrieb Scherer1) bekanntlich im Jahre 1852 eine von ihm in einer Ovarialfl\u00fcssigkeit gefundene, eigenth\u00fcmliche Proteinsubstanz Diese, aus der urspr\u00fcnglichen Fl\u00fcssigkeit mit Alkohol gef\u00e4llte, in Wasser wieder gel\u00f6ste Substanz hatte folgende Eigenschaften:\nDie schleimig z\u00e4hfl\u00fcssige L\u00f6sung wurde beim Sieden zwar gleichm\u00e4ssig getr\u00fcbt, aber unter keinen Umst\u00e4nden trat eine wahre Gerinnung auf. Selbst nach vorsichtigem Zusatz von Essigs\u00e4ure wurde die Fl\u00fcssigkeit beim Sieden nicht gef\u00e4llt, sondern nur milchig woiss und nicht klar filtrirbar. Von Alkohol wurde in reichlicher Menge eine faserige, in Wasser wieder l\u00f6sliche Masse gef\u00e4llt. Essigs\u00e4ure allein gab keine F\u00e4llung und bei nachherigem Zusatz von Ferro\u00e7yan-kalium wurde das Gemenge nur dickfl\u00fcssig, fast gallertartig. In derselben Weise wirkte auch Salzs\u00e4ure allein oder Salzs\u00e4ure mit Ferrocyankalium -- die Fl\u00fcssigkeit wurde nur opalisirend und tr\u00fcbe. Concentrirte Schwefels\u00e4ure gab eine durchsichtige, in Wasser l\u00f6sliche Gallerte. Salpeters\u00e4ure erzeugte in kurzer Zeit ein gelbes, durchsichtiges Gerinnsel, das sp\u00e4ter sich tr\u00fcbte. Die urspr\u00fcngliche Fl\u00fcssigkeit gab mit Salpeters\u00e4ure auch einen flockigen Niederschlag (von Eiweiss?). Alaunl\u00f6sung war ohne Wirkung. Quecksilberchlorid gab reichliche F\u00e4llung. Mi 11 on's Reagens gab ein beim Erw\u00e4rmen roth werdendes Gerinnsel. Von Gerbs\u00e4ure wurde die L\u00f6sung ' der mit Alkohol gef\u00e4llten Substanz ebenso wie die urspr\u00fcngliche Fl\u00fcssigkeit reichlich gef\u00e4llt.\nIn einem, mehrere Jahre sp\u00e4ter gehaltenen Vortrage2)\nbespricht Scherer von Neuem das Metalbumin und hebt\n. ___________ > \u25a0 *\n') Verhandlungen der physicalisch-medicinischen Gesellschaft in W\u00fcrzburg, Ud. 2, 1852, S. 214.\n:) Sitzungsberichte der physicalisch-incdicinischen Gesellschaft in Wurzburg fur 1864\u201465. -- Nr. VI in der W\u00fcrzburger medicinischen Zeitschrift, Bd. 7, 1866.","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"i%\ndabei als besonders wichtige Merkmale Folgendes hervor. Der mit Alkohol erzeugte, eminent faserige Niederschlag l\u00f6st sich seihst nach l\u00e4ngerer Zeit wieder in Wasser auf \u2014 cs sei denn, dass der Alkohol sehr lange, w\u00e4hrend Monate, eingewirkt hatte. Mit Ausnahme von Millon\u2019s Reagens und einer ammoniakalischen Bleizuckerl\u00f6sung erzeugen die ei weissfallenden Reagentien in Metalbuminl\u00f6sungen keine Niederschl\u00e4ge. Gerbs\u00e4ure bewirkt nur in ganz neutralen (nicht in alkalischen) L\u00f6sungen eine flockige F\u00e4llung, nebst einer gleichm\u00e4ssigen Tr\u00fcbung ; und bei nicht zu geringer Concentration wird die L\u00f6sung zuletzt dickfl\u00fcssig. In derselben\nWeise wirken auch Minerals\u00e4uren, Essigs\u00e4ure mit Ferrocyan-kaliuin und Metallsalze wenn die Metalbuminl\u00f6sungen gen\u00fcgend concent rirt sind. Zuletzt macht Scherer auch die sehr wichtige Angabe, dass das Metalbumin, ebenso wie Colloid und Mucin, heim Kochen mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure in Zucker (richtiger wohl (\u00e2ne reducirende Substanz?) und ei weissartige Stolle -zerfallt,\nDas Motalbumin, wie es von Scherer beschrieben worden ist, hat also folgende wesentliche Eigenschaften. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung ist schleimig, dickfl\u00fcssig und gerinnt unter keinen Umst\u00e4nden beim Sieden; sie wird dabei nur gleiclnn\u00e4ssig tr\u00fcbe und nicht fillrirbar. Von Eiweissreagentien wird sie im Allgemeinen nicht gef\u00e4llt, sondern gibt mit ihnen bei gen\u00fcgender Concentration nur schleim- oder gallerl-\u00e4lmliche Massen. Der mit Alkohol erzeugte, eminent faserige Niederschlag kann l\u00e4ngere Zeit unten* Alkohol aufbewahrl werden, ohne seine L\u00f6slichkeit in Wasser einzub\u00fcssen. Mil S\u00e4uren gekocht giebt das Metalbumin als Zersetzungsprodukt eine reducirende Substanz und es \u00e4hnelt also in vielen Beziehungen dem Mucin, von dem es doch durch Widerstandsf\u00e4higkeit gegen Alkohol und Nichtf\u00e4llbarkeit mit Essigs\u00e4ure sich unterscheidet.\nZu dieser von Scherer gegebenen Charakteristik hatten sp\u00e4tere Untersucher nur wenig zuzuf\u00fcgen. In seiner ber\u00fchmten Monographie: \u00abDie Collo'identartung der Eierst\u00f6cke\u00bb ')\n') W\u00fcrzburger metlirim.sclie Zt*it,s\u00bb*hrifl, Bd. 5. 1801.","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"197\ngiebt Eichwald zwar eine sehr getreue Darstellung von den Eigenschaften der metalbuminhaltigen \u00dcvariajfl\u00fcssigkeitem; aber mit Ausnahme von einer Angabe \u00fcber den Schwefel-Gehalt des Metalbumins liefert er keine wesentlich neue\nBeitr\u00e4ge zur Charakterisirung von diesem Stoffe. Dagegen sucht er in dieser Abhandlung die Stellung des Metalbumins zu den \u00fcbrigen Protei'nstoffen klar zu machen, und er giebt diesem Stoffe einen Platz zwischen Serumalbu'min und Pepton. Das Metalbumin soll n\u00e4mlich, nach Eichwald; ebenso wie (las Paralbumin eine Zwischenstufe zwischen Serumalbumin und Popton darstellen, und zwar soll cs dem Pepton n\u00e4her\nstehen.\nEs bleibt mir zuletzt nur \u00fcbrig noch einer, von Mehlt1) lierr\u00fchrenden, offenbar irrth\u00fcmlichen Angabe \u00fcber das Metalbumin Erw\u00e4hnung zu thun. Nach Meint soll n\u00e4mlich das Metalbumin von MgS(>4 gef\u00e4llt werden, w\u00e4hrend das Paralbumin davon nicht gef\u00e4llt werden soll. Es r\u00fchrt unzweifelhaft diese Angabe' von einer Verwechselung des Metalbumins\n*\nmit einem Eiweissstoffe, dem Robin\u2019schen \u00abHydropisin\u00bb her. Aih einigt'ii Ascitesfl\u00fcssigkeiten, welche nicht schleimig faden--ziehend waren und die zudem beim Kochen vollst\u00e4ndig gerannen, konnte n\u00e4mlich Meint mit MgS(>4 eine Substanz ausscheiden, die er als Metalbumin bezeichnet ; und es ist also offenbar, dass es in diesen F\u00e4llen nur um ein Globulin, um die von Bob in als \u00abHydropisin\u00bb bezeichnete Substanz sich gehandelt haben kann. Ich habe dieser Angabe von M\u00e9hu nur desshalb hier Erw\u00e4hnung getlrnn, weil die in der Litteratur bisweilen, z. B. bei Waldeyer2). und V ul plus5) > vorkommenden Angaben \u00fcber die F\u00e4llbarkeit des Metalbumins durch Mg SO\u00ab wahrscheinlich von dieser Abhandlung von Me hu stammen. Das Metalbumin wird, wie sp\u00e4ter gezeigt werden soll, von Mg SO\u00ab nicht gef\u00e4llt, w\u00e4hrend dagegen das Paralbumin unter Umst\u00e4nden davon gef\u00e4llt werden kann*\n\u2019) Archives g\u00e9n\u00e9rales de medecine, Vol. II, 181$. (Vie s\u00e9rie, T. 14.) a) Archiv f\u00fcr (\u00bbyna*kologie, lid. I.\na) Archiv der Pharmacie, Reihe. Bd. XV, 1870.\t- ,","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"Nach dieser kurzen Uebersicht gehe ich zu meinen eigenen Beobachtungen \u00fcber das Metalb,umin \u00fcber.\nDie Ovarialfl\u00fcssigkeiten sind bekanntlich oft mehr oder weniger gef\u00e4rbt, von kaffeesatzahnlicher oder chocoladebrauner Farbe, und solche Fl\u00fcssigkeiten sind \u00fcberhaupt zu Untersuchungen \u00fcber Metalbumin oder Paralbumin sehr wenig geeignet. Nicht so selten kommen doch auch solche Fl\u00fcssigkeiten vor, die von Farbstoffen fast ganz frei sind und das Aussehen wie die Gonsistenz eines dicken Gummischleims besitzen. Es ist offenbar, dass nur solche ungef\u00e4rbte Ovarialfl\u00fcssigkeiten zu Verwendung kommen k\u00f6nnen, wenn es sich darum handelt, das Metalbumin oder Paralbumin ohne zersetzende Eingriffe aus einer Fl\u00fcssigkeit zu isoliren. Bei meinen Versuchen, diese zwei Stoffe m\u00f6glichst rein darzustellen, bin ich desshalb auch nur von solchen Fl\u00fcssigkeiten ausgegangen\nVon solchen ungef\u00e4rbten Ovarialfl\u00fcssigkeiten habe ich nun drei erhalten, die dermassen frei von Eiweissstoffen waren, dass sie als typische Metalbuminl\u00f6sungen betrachtet werden konnten. In zwei F\u00e4llen war dabei die Menge der Fl\u00fcssigkeit eine so grosse, dass sie nicht nur qualitative Proben, sondern auch die Darstellung einer f\u00fcr die Elementaranalyse gen\u00fcgenden Menge des Metalbumins gestattete.\nDie drei genannten Fl\u00fcssigkeiten verhielten sich in allem Wesentlichen auf ganz dieselbe Weise, und es d\u00fcrfte deshalb auch \u00fcberfl\u00fcssig sein, \u00fcber jede Fl\u00fcssigkeit gesondert zu berichten. Es d\u00fcrfte vielmehr gen\u00fcgend sein, hier als Beispiel nur eine der genannten Fl\u00fcssigkeiten auszuw\u00e4hlen, damit der Leser im Stande sei, die Identit\u00e4t des von mir untersuchten Stottes mit dem Schererschen Metalbumin zu bcurtheilen. Ich w\u00e4hle dazu die erste der von mir untersuchten Metalbuminfl\u00fcssigkeiten.\nDie Fl\u00fcssigkeit war weisslicli, sehr z\u00e4he und schleimig, von dem Aussehen eines dicken Gummischleims. Die Reaktion war schwach alkalisch; das specifische Gewicht 1,0246 und der Gehalt an testen Stoffen 8,159\u00b0/o. Unverd\u00fcnnt war die Fl\u00fcssigkeit ganz unfiltrirbar; nach Verd\u00fcnnung mit :i Vol. Wasser filtrirte sie dagegen, wenn auch sehr langsam. Die","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"199\nFiltration geschah ini Winter bei einer Zimmertemperatur von + 4 \u00e0 \u2014 3\u00b0 C. Das Filtrat war opalisirend, dickfl\u00fcssig und schleimig; aber weit weniger fadenziehend als die urspr\u00fcngliche Fl\u00fcssigkeit. Selbst nach l\u00e4ngerem Stehen setzte es keinen Bodensatz ab, und es konnten in demselben keine Formbcstandtheile entdeckt werden. (Die urspr\u00fcngliche Fl\u00fcssigkeit war dagegen ziemlich reich an Coltoidk\u00f6rperchen liebst sp\u00e4rlichen lymphoideii Zellen). Das Filtrat verhielt sich zu lteagentien, wie folgt:\nMit Alkohol gab das Filtrat, und vor Allem die urspr\u00fcngliche Fl\u00fcssigkeit eine langfaserige, fast faserstoff-\u00e4linliche F\u00e4llung. Unter Alkohol auf bewahrt war dieser Niederschlag nach Verlauf von einem Monate noch fast vollst\u00e4ndig l\u00f6slich in Wasser.\nBeim Sieden wurde die filtrirte Fl\u00fcssigkeit stark opalisirend, gerann aber nicht. Selbst durch den vorsichtigsten Essigs\u00e4urezusatz konnte keine sichtbare F\u00e4llung erzeugt werden. Die Fl\u00fcssigkeit wurde milchweiss, war aber in d\u00fcnneren' Schichten ganz durchsichtig, ohne sichtbare F\u00e4llung.\nGerbs\u00e4ure erzeugte zwar einen Niederschlag, aber von ganz anderer Beschaffenheit als die in Ei Weissl\u00f6sungen mit diesem Reagens entstehende F\u00e4llung. Die Fl\u00fcssigkeit wurde n\u00e4mlich erst etwas dickfl\u00fcssiger und dann schleimig z\u00e4he, fast gallert\u00e4hnlich.\nEssigs\u00e4ure erzeugte unter keinen Umst\u00e4nden, gleich-billig ob sie in minimaler oder in grosser Menge z\u00fcgesetzt wurde, eine F\u00e4llung.\nEssig s\u00e4 u r e mit K a 1 i u m e i s e n c y a n \u00fc r gab ebenfalls keinen Niederschlag; die Fl\u00fcssigkeit wurde nur dickfl\u00fcssiger, schleimig.\nSalzs\u00e4ure allein: keine F\u00e4llung.. Mit Salz s\u00e4ure und K a 1 i u m e i s e n c y a n \u00fc r wurde die Fl\u00fcssigkeit opalisirend und dickfl\u00fcssig, aber nicht gef\u00e4llt.\nSalpeters\u00e4ure machte die Fl\u00fcssigkeit erst opalisirend, dann dickfl\u00fcssig und darauf allm\u00e4hlich gelb. Die opalisim.de Fl\u00fcssigkeit war in d\u00fcnneren Schichten ganz durchsichtig, ohne merkbare F\u00e4llung.\nZeitschrift f. physiol. Chemie, VI.\t.14\n","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\nMM Ion's Reagens gab beim Sieden keine rein rothe. sondern eine mehr rollibraune Farbe.\nOn eck si I bore li lor id gab koine deutlich sichtbare I diking. Die Fl\u00fcssigkeit ^wurde nur schleimig und dickfl\u00fcssig.\nB le i ess i g erzeugte einen flockigen, in einem Ueher-sebusse des L\u00f6sungsmittels sehr leicht l\u00f6slichen Niederschlag.\nMit concentrirler Sch \\ve fei s\u00e4ure und Eisessig (Adamkiewicz Reagens) wurde eine sch\u00f6n violette Fl\u00fcssigkeit erhalten.\nMagnesiums ul fat in Substanz gab in der tiltrirtcn Fl\u00fcssigkeit nicht die geringste F\u00e4llung (in der unfiltrirten Fl\u00fcssigkeit schieden sich nach einiger Zeit einige glashelle Kl\u00fcmpchen ab). Wurde die mit MgSO* ges\u00e4ttigte Fl\u00fcssigkeit zum Sieden erhitzt, so wurde sie zwar stark opalisirend. last milchweiss, aber in d\u00fcnneren Schichten war sie noch ganz durchsichtig, ohne die Spur einer F\u00e4llung.\nWurde die liltrirte Fl\u00fcssigkeit mit dem gleichen Volumen g es\u00e4ttigt e r K o c h s a 1 z I \u00f6 s u n g vermischt und das Gemenge daraut mit Salzs\u00e4ure zu l\u00b0/o versetzt, so wurde die Fl\u00fcssigkeit zwar opalisireiid und dickfl\u00fcssiger; aber selbst im Laufe von 48 Stunden trat keine F\u00e4llung auf.\nDie nun beschriebene Fl\u00fcssigkeit zeigte also s\u00e4mmtliclie von Scherer f\u00fcr das Metalbumin als charakteristisch angegebene Reaktionen. Die L\u00f6sung war schleimig, schwer fil-trirbar; der mit Alkohol erzeugte Niederschlag war eminent faserig und l\u00f6ste sich selbst nach l\u00e4ngerer Zeit in Wasser; die Eiweissreagenlien, mit Ausnahme von M i 11 o n\u2019s Reagens und Bleiessig, waren ohne die gew\u00f6hnliche Wirkung und sie gaben der Fl\u00fcssigkeit eine eigenth\u00fcmliche, dickfl\u00fcssige oder gallert\u00fchnlichc Beschaffenheit. Essigs\u00e4ure gab keine F\u00e4llung und durch Sieden g\u00f6nnte die L\u00f6sung unter keinen Umst\u00e4nden coagulirt werden. F\u00fcge ich noch hinzu, dass die Substanz \u2014 wie sp\u00e4ter gezeigt werden soll \u2014 schwefelhaltig war und beim Kochen mit verd\u00fcnnten Minerals\u00e4uren eine in alkalischer L\u00f6sung Kupferoxyd stark reducirendc Substanz gab, so kann wohl \u00fcber die Identit\u00e4t des von mir untersuchten Stofles mit dem Scherer sehen Metalbumin gar kein Zweifel bestehen.","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"201\nUnter solchen Umst\u00e4nden schien es mir auch von Interesse zu sein, aus der fraglichen Fl\u00fcssigkeit das Meialbuniin, wenn m\u00f6glich, zu isoliren und elementaranalytisch zu untersuchen.\nDie Schwierigkeiten, welche der Heindarstellung \u00ables Metalbumins aus Ovarialfl\u00fcssigkeiten im Wege stehen, sind zweierlei Art, und r\u00fchren theils von den wold immer gleichzeitig anwesenden Eiweissstoffen und theils von der ziemlich leichten Zersetzbarkeit des Metalbumins her.\nIn einer Abhandlung \u00fcber das Paralbumin hat P|\u00f6szJ) zwei Methoden zur Abscheidung des Eiweisses aus Ovarialfl\u00fcssigkeiten angegeben. Di\u00ab* eine Methode bestellt, darin, dass man das Eiweiss, wie gew\u00f6hnlich, durch Sieden unter \u00bbS\u00e4urezusatz coagulirt, und die andere darin, dass die zu untersuchende Fl\u00fcssigkeit erst mit \u00ablern gleichen Volumen Na Q-Saturation und dann mit Salzs\u00e4ure, zu l(,/\u201e versetzt wird. In beiden F\u00e4llen werden dann die Filtrate (bei . Anwendung von der Na Cl-Methode nach vorheriger Neutralisation) concentrirt und mit Alkohol gef\u00e4llt. Keine von diesen .Methoden konnte bei meinen Untersuchungen Verwendung finden. Der Eiweissgehalt meiner Fl\u00fcssigkeit \u2014 wenn, \u00fcberhaupt Eiweiss vorhanden war \u2014 war n\u00e4mlich ein sb unbedeutender, dass Weder nach der einen noch nach der anderen Methode eine F\u00e4llung erhalten werden konnte, und \u00fcbrigens hatte ja die Voruntersuchung gezeigt, dass, die Mel\u00e4lbumin-l\u00f6sung schon durch einmaliges Aufkochen sichtbar ver\u00e4ndert wurde. Da ich nun weiter gefunden hatte,dass das\u2019Met-allmmin wenigstens durch kurzdauernde Einwirkung von Alkohol nicht nachweisbar ver\u00e4ndert wird, lag es am N\u00e4chsten zu versuchen, ob nicht das Metalbumin durch fractionate talking mit Alkohol von etwa verunreinigendem Eiweiss befreit werden k\u00f6nnte. Ich schlug desshalh folgend\u00f6s Verfahret! ein :\t;\nEine gr\u00f6ssere Menge der filtrirten Fl\u00fcssigkeit wurde mit etwas mehr als dem doppelten Volum Alkohol unter IJ111-r\u00fcliren get\u00e4llt. Der Niederschlag, welcher dabei zum aller-,\n') Hoppo-Soy I or : Medic.-chrin. IJiit\u00ab\u2018rsiifafini\u00bbg\u00ab*iiy i. J|. fS71\n\u25a0 \\ m :","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"m\ngr\u00f6ssten Theile wie ein faseriges Macingerinnsel um den Glasstab herum sich windet, wurde unmittelbar darauf aus der Fl\u00fcssigkeit, welche eine feinflockige F\u00e4llung (Eiweiss?) enthielt, herausgenommen, gepresst und unter Alkohol fein zerrieben. Das Pulver wurde darauf abfiltrirt und der Alkohol mit Aether verdr\u00e4ngt. Nach 24 Stunden wurde der Aether abfiltrirt und die stark gepresste Masse konnte nun leicht zu einem staubfeinen Pulver zerrieben werden, wobei der r\u00fcckst\u00e4ndige Aether entwich. Dieses Pulver l\u00f6sie'sich leicht und vollst\u00e4ndig in Wasser zu einer schleimigen Fl\u00fcssigkeit mit allen Eigenschaften des urspr\u00fcnglichen Filtrats. Diese neue L\u00f6sung wurde zum 2. Male mit Alkohol gef\u00e4llt und der Niederschlag wie oben mit Alkohol und Aether behandelt. Das Metalbumin wurde in dieser Weise zuletzt als ein staubfeines, weisses, sehr hygroscopisches Pulver gewonnen, welches in Wasser leicht und ohne R\u00fcckstand zu einer etwas opali-sirenden Fl\u00fcssigkeit von demselben Aussehen und denselben Eigenschaften wie das urspr\u00fcngliche Filtrat sich aufl\u00f6ste.\nAuf diese Weise wurde auch das Metalbumin aus der zweiten, metalbuminreichen Ovarialfl\u00fcssigkeit dargestellt.\nEs ist offenbar, dass die nun beschriebene Methode an sich keine gen\u00fcgende Garantie gegen eine etwaige Verunreinigung des Metalbumins mit Eiweiss gew\u00e4hren kann, und ich musste deshalb auch die Pr\u00e4parate auf ihre Reinheit, besonders pr\u00fcfen. Zu dem Ende verfuhr ich auf folgende Weise: Ich l\u00f6ste einen Theil des Pr\u00e4parates in Wasser und theilte die so gewonnene L\u00f6sung in zwei Theile, von denen der eine absichtlich mit so viel Pferdeblutserum verunreinigt wurde, dass der Gehalt der L\u00f6sung an Eiweiss 0,1 \u00b0/o betrug. Wenn nun ein Theil von dieser L\u00f6sung nach Pl\u00f6sz mit NaCl-Saturation und HCl zu 1 \u00b0/o versetzt wurde, trat in der dickfl\u00fcssigen L\u00f6sung eine deutlich sichtbare, allm\u00e4hlich an die Oberfl\u00e4che aufsteigende F\u00e4llung auf, w\u00e4hrend die nicht verunreinigte Controlprobe bei derselben Behandlung nur dickfl\u00fcssig und im Laufe von 24 Stunden nicht ini Geringsten gef\u00e4llt wurde. Ein anderer Theil der absichtlich veruneinigten L\u00f6sung s\u00e4ttigte ich mit MgS\u00dc4 und erhitzte","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"203\nzum Sieden. Ich erhielt dabei eine milchweisse Fl\u00fcssigkeit mit sp\u00e4rlichen Fl\u00f6ckchen von geronnenem Eiweis*, w\u00e4hrend (lie Conlroleprobe unter denselben Umst\u00e4ndeiMiureine milchige Fl\u00fcssigkeit ohne F\u00e4llung gab.\nEs konnte also in meinem Pr\u00e4parate kein gerinnbares ; Eiweiss nachgewiesen werden, w\u00e4hrend eine absichtliche Verunreinigung einer Metalbuminl\u00f6sung (von t,78\u00b0/o Substanz) mit. 0,1 \u00ab/0 Eiweiss leicht und sicher nachzuweisen war. Ich f\u00fchre dies nicht als einen Beweis f\u00fcr die g\u00e4nzliche Abwesenheit von Eiweiss in meinem Metalbumin anv denn die F\u00e4llbarkeit des Eiweiss kann, wie ich durch besondere Versuche gefunden habe, durch das Metalbumin zu einem gewissen Brade ver\u00e4ndert werden, und ich halte es also gar nicht f\u00fcr unwahrscheinlich, dass meine Pr\u00e4parate doch ein wenig Eiweiss enthalten haben k\u00f6nnen. Mit dem nun Gesagten wollte ich nur \u00fcber die Art und Weise, wie ich meine Met-^\u00bbllmminpr\u00e4parate auf Eiweiss gepr\u00fcft habe, und die dabei erhaltenen Resultate, berichten.\nEine Verunreinigung meines Metalburuins mit Eiweissoder Schleimpepton konnte auf folgende Weise ausgeschlossen werden. Das noch feuchte Metalbumin kann durch Erhitzen auf 100\u00b0 G. w\u00e4hrend einiger Zeit unl\u00f6slich werden, w\u00e4hrend die Peptone dabei ihre L\u00f6slichkeit nicht verlieren ; und wenn ich das auf diese Weise unl\u00f6slich gewordene Metalbumin mit Wasser behandelte, gab es an dieses keine durch Gerbs\u00e4ure, Alkohol oder Bleiessig f\u00e4llbare Substanz ab. Eine Verunreinigung des Metalbumins mit Mucin konnte durch die Nichtf\u00e4llbarkeit f\u00fcr Essigs\u00e4ure ausgeschlossen werden!\nDas zu der Elementaranalyse verwandte Metalbumin wurde mehrmals mit wannein Alkohol und Aether extrahirt und zuletzt bei 110\u2014115\u00b0 G. getrocknet. Die C- und H-Be-stiinmung wurde im PlatinschifFchen mit Sauerstoff, Kupferoxyd und vorgelegter Kupferspirale; die N-Bestimm\u00fcng nach der Dumas'schen Methode mit GOa-Durchleitung ausgef\u00fchrt. Der Schwefel wurde wie gew\u00f6hnlich durch Schmelzen mit Salpeter und Soda bestimmt. S\u00e4mmtliche Zahlen beziehen sich auf die als aschefrei berechnete Substanz.","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nMet al hum in l: Gehalt an Asche 1,1%.\n*'> \u00b0\u2019;{01 &'\u2022 S,,,J<la\u201cz lieh\u2018ilen 0,105 gr. \\UO und 0,5105 GQa = 7,11% II mill 40,44% C.\nI\u00bb) 0,2665 gr. Substanz lieferten 0,100 gr. IhQ und 0,183 gr C\u00d62 = 0,91% M und 40,45% C.\nc)\t0,2400 gr. Substanz lieferten 22 Ce. N bei + 10\u00b0 C. und 755 nun. Ng = 10,30% N.\nd)\t0,29IS gr. Substanz lieferten 24,7 Ce. N bei + 5\u00b0 C. und 754 mm. Hg 5= 10,20% N|\nMetalbumin 11: Gehalt an Asche 1,4%.\na)\t0,2085 gr. Substanz lieferten 0,1 (*,54 gr. HaO und 0,4028 gr.\nC02 = 0,84\u00b0 o 11 und 50,05\u00b0/\u00ab\u00bb C.\nb)\t0,301 Ogr. Substanz lieferten 32,8 Ce. N bei 0\u00b0 und 747 nun Hg= 10,27% N.\nc)\t0,083 gr. Substanz lieferten 0,0800 gr. BaS04 = 1.25% S.\nDie analytischen Data, tabellarisch zusaininengestelll, sind also folgende:\nG\t11\tN\tS\tO\tAsche\nMrtalhumin I. ) \u00ee\u201810^0%\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n/\t1-0,Io\u00ab\t0,01\u00ab\t10,20\u00ab\t\u2014\t\u2014\t1,1%\nMetalbumin II.\t50,05\u00b0,\u00bb\t0,84%\t10,27%\t1,25%\t31,54%\t1,4%\nWenn schon die qualitativen Proben es wahrscheinlich gemacht hatten, dass das Metalbumin nicht zu den Eiweiss-stollen zu rechnen sei, wurde also diese Vermuthung durch die demontaraualylischen Data zur Gewissheit erhoben. Unter allen, hidier bekannten Liweissstoffen giobt es n\u00e4mlich keinen, welcher eine \u00e4hnliche Zusammensetzung zeigt und vor Allem ist wohl ein Stickstoftgebalt von nur 10\u201411% bisher nie in einem Eiweissstoffe gefunden worden. Die Ansicht von Eit b wald, derzutolge das Metalbumin zu der Albuminrcihc geli\u00f6ien soll, kann also offenbar nicht richtig sein, und folglich kann auch dieser Stoff keine Zwischenstufe zwischen Pepton und Eiweiss darstellen.\nEs fragt sich also demn\u00e4chst, zu welcher Gruppe von Stoffen das Metalbumin zu rechnen sei?","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Die physikalischen Eigenschaften des Metalbumius steilen , diese Substanz unzweifelhaft dein Mutin sehr nahe, denn wie dieses giebt auch das Met album in der L\u00f6sung eine schleimige (ionsistenz. Der mit Alkohol erzeugte Niederschlag zeichnet sich auch, wie ein Mucinniederschlag, 'durch eine eminent faserige Beschaffenheit aus. Auch in Bezug auf die elementare Zusammensetzung besteht ('ine gewisse Uebereinstimmung zwischen Metalbumin und Mucin. Es ist allerdings wahr, dass das Mucin verschiedener Thierklassen eine- wesentlich verschiedene Zusammensetzung zeigt; aber immer ist doch der Stickstoffgehalt, gegen\u00fcber demjenigen des EiweiSs, ein verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig niedriger. Der Schwefelgehalt des Met* albumins k\u00f6nnte freilich anscheinend gegen eine n\u00e4hen* Beziehung dieses Stoffes zu den Mucinstoffen sprechen, wenn nicht, wie dies von J ein str\u00f6m lind mir1) f\u00fcr das. Mucin des Nabelstranges, und von Landwehr2) f\u00fcr dasjenige der Balle gezeigt worden ist, auch schwefelhaltiges Mucin bekannt\nw\u00e4re.\t'\u25a0\nDie Uebereinstimmung zwischen Mucin und Metalbumin\nbesteht endlich noch auch darin, dass beide mit verd\u00fcnnten Minerals\u00e4uren gekocht eine redueirende Substanz geben. Die Bedeutung dieser Uebereinstimmung l\u00e4sst sich doch nunmehr nicht beurtheilen, seitdem es von Land wehr gezeigt worden ist, dass die mucin\u00e4hnliche Substanz der Galle unter \u00e4hnlichen Verh\u00e4ltnissen keine redueirende Substanz giebt. Die M\u00f6glichkeit, dass diese Eigenschaft des Metalbumins (beim Sieden mit S\u00e4uren in reichlicher Menge eine redueirende Substanz zu geben) nur von einer Verunreinigung mit einem anderen Stoffe herr\u00fchre, hatte ich \u00fcbrigens, bevor noch die Abhandlung von Landwehr mir in die H\u00e4nde kam, einer experimentellen Pr\u00fcfung unterzogen. Trotz vielfacher M\u00fche ist es mir dabei in keiner Weise gelungen, einer solchen Substanz habhaft zu werden, und ich muss also diese Frage noch als eine offene bezeichnen. So viel kann ich doch sagen, dass es wenigstens nicht um ein, durch di astatische\n') Upsala, L\u00fckarof\u00f6rennings F\u00f6rhamllingar, Rd. H\u00bb.\n\u2019) Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, Bd. V, S, 371,*","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\nFermente (Speichel) in Zucker um zu w\u00e4nde Indes Kohle-hyclrat sich handelt. Ich setze \u00fcbrigens meine Untersuchungen \u00fcber das Metalbumin fort und werde also vielleicht ein anderes Mal zu dieser Frage zur\u00fcckkommen.\nM \u00e4hrend also das Metalbumin in mehreren Beziehungen dem Mucin \u00e4hnlich sich verh\u00e4lt, unterscheidet es sich doch von diesem Stolle durch Nichtf\u00e4llbarkeit mit Essigs\u00e4ure, wie auch durch gr\u00f6ssere Widerstandsf\u00e4higkeit gegen Alkoholeinwirkung. Wenn also Nichts im Wege steht, das Metalbumin als der Mucinreihe angeh\u00f6rig zu betrachten, kann es doch jedenfalls nicht als ein echtes, sondern nur als ein unechtes Mucin, als ein \u00abPseudomucin\u00bb angesehen werden.\nIch habe es oben als m\u00f6glich bezeichnet, dass in meinem Metalbumin ein wenig Eiweiss als Verunreinigung enthalten sei, trotzdem dass ich in meinen Pr\u00e4paraten kein Eiweiss nach weisen konnte. Diese M\u00f6glichkeit ging vor Allem aus dem Umstand hervor, dass das Metalbumin bis zu einem gewissen Grade die F\u00e4llbarkeitsverh\u00e4ltnisse des Eiweisses ver\u00e4ndern kann. Wenn ich also zu der Metulbuminl\u00f6sung eine kleine Menge Pferdeblutserum setzte, konnte ich. mit MgSOi bei Zimmertemperatur keine F\u00e4llung von Globulin erzeugen, wahrend dies mit derselben Menge des mit gleich viel Wasser vermischten Serums sehr leicht gelang. Ich kann also nicht die Vermuthung unterdr\u00fccken, dass meine Met-albuminpr\u00e4parate der Hauptsache nach aus einem, mit ein wenig Eiweiss verunreinigten, der Mucingruppc geh\u00f6renden Stoffe bestanden haben. Es fragt sich also demn\u00e4chst, in Welcher Beziehung dieses Pseudomucin zu den \u00fcbrigen, bisher aus Ovarialfl\u00fcssigkeiten dargestellten Stoffen stehe?\nIn seiner Abhandlung \u00fcber das Eierstockscollo\u00efd hat Virchow1) gezeigt, dass wenn die Collo\u00efdgese 11\\vulst in Hydrops Ovarii \u00fcbergeht ein durch Erweichung oder chemische Umwandlung bedingtes Zerfliessen der Gollo\u00efdsubstanz stattfindet. Erinnert man sich nun, dass nach den Beobachtungen\nJ) Verhandlungen der Gesellschaft f\u00fcr Geburtsh\u00fclfe in Berlin. 3. Jahrgang 1848.","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"207\nvoii Virchow \u00bblas Colloid mit Alkali eine durch Essigs\u00e4ure \u2022nicht f\u00e4llbare L\u00f6sung giebt, so liegt also gewiss' Nichts n\u00e4her als die Annahme, dass die von Scherer als Metalhumin beschriebene Substanz nur ein ver\u00e4ndertes und. verfl\u00fcssigtes Colloid sei.\nDiese Annahme ist nach meiner Ansicht sehr wahrscheinlich, aber leider l\u00e4sst sie sich nicht beweisen, denn wir vermissen bis jetzt fast jede sichere Angabe \u00fcber die Natur und Zusammensetzung der Coltoldsubstanz. Der Name Colloid, bezeichnet n\u00e4mlich kein chemisches Individuum* sondern nur die physikalische Beschaffenheit des Inhaltes gewisser Geschw\u00fclste, und es ist also weder nothweudig noch wahrscheinlich, dass die Colloldmasse verschiedener Geschw\u00fclste, immer aus einer und derselben Substanz bestehe. Dieser M\u00f6glichkeit entsprechend sind auch die Angaben verschiedener Forscher, wie Mulder, Virchow, Wurtz und Luschka, \u00fcber die Eigenschaften der Colloldsubstanz nicht ganz \u00fcbereinstimmend; und \u00fcber die elementare Zusammensetzung fehlen, bis auf eine Analyse von Wurtz, jegliche Angaben. Die von Wurtz1) analysirte Substanz enthielt IS,OO0/\u00bb C; 7,47\u00b0/o II und 7,0\u00b0> N. Ueber einen etwaigen Schwefelgehalt luibe ich keine Angaben gefunden. Das von .\u2018Wurtz;analysirte Colloid war unl\u00f6slich in Wasser.\nMit dieser in Wasser unl\u00f6slichen Colloldsubstanz stimmte nun sonderbarer Weise die von Pl\u00f6sz2) aus einer par-albun\u00fcnhaltigen Ovarialfl\u00fcssigkeit isolirte, iii Wasser l\u00f6sliche Substanz in Bezug auf die elementare Zusammensetzung ziemlich gut \u00fcberein. Diese Substanz, welche in Wasser l\u00f6slich war und mit S\u00e4uren gekocht einen reduciivnden K\u00f6rper gab, hatte folgende Zusammensetzung: C 40,7 : II 7,0 und N, in drei verschiedenen Pr\u00e4paraten, resp. 7,4 :.7,0 und 8%. Der etwas schwankende StickstofTgehalt r\u00fchrt nach Pl\u00f6sz von der leichten Zersetzlichkeit der fraglichen Substanz her Wenn man sich nun vergegenw\u00e4rtigt, dass das Colloid,\n\u2019) Lebert: Beitr\u00e4ge zur Kenntnis* des Oallertkrebses. Virchows' Archiv, Bd. IV, 1852.\n*) A. a. 0.","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nebenso wie die von Pl\u00f6sz isolirte Substanz, mit S\u00e4uren gekorbt eine redurirende Substanz giebt, so d\u00fcrfte es wohl in Anbetracht der ziemlich gut \u00fcbereinstimmenden elementaren Zusammensetzung, nicht unwahrscheinlich sein, dass Pldsz eine, in Folge der chemischen Eingriffe sehr leicht l\u00f6slich gewordene, theilwei.se zersetzte Collo\u00efdsubstanz vor sich geliabt habe. Unter solchen Umst\u00e4nden liegt die Annahme noch n\u00e4her, dass mein Metalbumin ein Gemenge von einem mehr typischen Colloid mit etwas mehr Eiwciss gewesen sei.\nVon diesen, von Wurtz und Pl\u00f6sz analysirten Substanzen weicht indessen bez\u00fcglich der elementaren Zusammensetzung, die von G au t i er *), Ca ze n eu ve und D ar e m be r g anulysirte Collo\u00efdsubstanz, ihr Collo\u00efdin, bedeutend ab. In einer sehr grossen Colloi'dgeschwulst des Eierstockes fanden diese Forscher eine in kaltem Wasser unl\u00f6sliche Collo\u00efdsubstanz, welche erst nach mehrst\u00fcndigem Erhitzen mit Wasser auf 110\u00b0 C. in Wasser l\u00f6slich wurde. Aus dieser L\u00f6sung konnten sie mit Alkohol eine von ihnen \u00abCallo\u00efdin\u00bb genannte Substanz f\u00fcllen, welche die elementare Zusammensetzung: C 4G,15\u00b0/o, H 0,95\u00b0/o, N G,0\u00b0o und O 40,8 > hatte, lieber einen etwaigen Gehalt an Schwefel habe ich keine Angabe gefunden. Gegen\u00fcber dem von Wurtz analysirten Colloid zeichnet sich also diese Substanz durch einen niedrigeren Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt aus. Wenn man aber bedenkt, \u00ablass dieses Collo\u00efdin erst nach mehrst\u00fcndigem Erhitzen mit Wasser auf 110\u00b0C. l\u00f6slich wurde, so ist es mindestens fraglich, ob es sich nicht hier um eine schon zersetzte Substanz gehandelt habe.\nDa es also gegenw\u00e4rtig nicht m\u00f6glich ist, \u00fcber die Natur und Zusammensetzung des Colloids etwas Bestimmtes zu sagen, bleibt es auch gegenw\u00e4rtig nicht m\u00f6glich zu entscheiden, ob das Metalbumin ein Gemenge von ver\u00e4ndertem Colloid und Eiweiss sei. Ich finde, wie gesagt, diese Annahme sehr verlockend; aber es steht ihr doch folgende, nicht zu untersch\u00e4tzende Schwierigkeit im Wege. Geht man von der\n') Vergl. Mal y\u2019s Jahresbericht, Bd. 4, 1874.","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"209\nSliekstoffmonge aus und nimmt man lur das OMoid einen Gehalt von 6\u20147% N an, so m\u00fcssten, damit ein Stoff von dem Stickstoffgehalle des Metalbumins entstehe, meine 1 'r\u00e4-parate ein Gemenge von Colloid mit etwa 30\u201450\u00b0/\u00f6 Eiweiss dargestellt haben. Wenn man sich nun aber vergegenw\u00e4rtig!, dass ich in dem Metalbumin \u00fcberhaupt gar kein Eiweiss nachweisen konnte, w\u00e4hrend eine absichtliche Verunreinigung einer Metalbuminl\u00f6sung von 1,7S\u00b0/o mit 0,1V Eiweiss (also auf das trockene Metalbumin berechnet gegen 0% Eiweiss) leicht nachzuweisen war, scheint eine solche Annahme unm\u00f6glich zu sein. Es d\u00fcrfte dies auch zeigen, wie nolhwendig fortgesetzte Untersuchungen \u00fcber Metalbumin und Co\u00eelo\u00efd-substanzen in der That sind.\nDass das Sc her er\u2019sehe Metalbumin nicht zu den Ei weissstoffen im gew\u00f6hnlichen Sinne geh\u00f6rt, d\u00fcrfte jedenfalls aus meinen oben lnitgetlieilten Beobachtungen und Analysen hervorgehen. Es scheint mir dosshalb auch nicht passend, den Namen \u00abMetalbumin\u00bb, welcher unrichtige Vorstellungen erwecken muss, beizubehalten, und du ich mich noch nicht zu einer Identificirung des Metalbumins mit Colloid berechtigt sehe, habe ich den Stoff vorl\u00e4ufig \u00abPseudomucin\u00bb genannt. Damit will ich nur sagen, dass dieser Stoff wohl dem Mucin eher als dem Eiweiss verwandt sei, w\u00e4hrend cs doch nur als ein unechtes Mucin, ein Pseudomucin, sich erweist.\n2. Das Paralbumin.\nAuch dieser Stoff wurde zuerst von Scherer') in Ovarialfl\u00fcssigkeiten gefunden. Nach diesem Forscher hat das Paralbumin folgende Eigenschaften:\nVon eiweissf\u00e4llenden Reagentien wie Salpeters\u00e4ure,\nt\nGerbs\u00e4ure, Quecksilberchlorid, Bleiessig, Kaliumeisencyan\u00fcr in essigsaurer oder salzsaurer L\u00f6sung werden Paraibtunin-l\u00fcsungen stark gef\u00e4llt. Essigs\u00e4ure allein f\u00e4llt nicht; Salzs\u00e4ure in geringer Menge verh\u00e4lt sich ebenso, w\u00e4hlend sie in gr\u00f6s-\n\u2019) Verhandlungen der physikaliseh-medieinischen Gesellschaft in W\u00fcrzburg. Kd. 2, 1852, S. 214.","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\nsorer Menge eine schwaclie Tr\u00fcbung erzeugt. Beim Sieden unter Essigs\u00e4urezusatz gerinnt die Fl\u00fcssigkeit nur theilweise und das Filtrat ist mehr weniger opalisirend oiler tr\u00fcbe. Der mit Alkohol erzeugte Niederschlag l\u00f6st sich wieder last vollst\u00e4ndig in Wasser. Die Substanz enth\u00e4lt Schwefel.\nln einer sp\u00e4teren Mittheilung von Scherer1) findet man weiter die Angabe, dass, seihst wenn die Fl\u00fcssigkeit vorher mit Essigs\u00e4ure neutralisirt wird, der mit Alkohol erzeugte Niederschlag noch nach 12 21 Stunden in Wasser l\u00f6slich ist. S\u00e4mmtliehe eiwcissffdlende Roagentien erzeugen auch in Paralbuminl\u00f6sungen Niederschl\u00e4ge; aber diese sind schleimig, gallertartig und enthalten gr\u00f6ssere Kl\u00fcmpchen. Nach Scherer unterscheidet sich das Paralbumin von anderen Eiweissstoffen haupts\u00e4chlich durch die L\u00f6slichkeit des Alkoholniederschlages in Wasser, durch die unvollst\u00e4ndige Coagulation heim Sieden und durch die schleimige Beschaffenheit der mit Eiweissreagentien erzeugten Niederschl\u00e4ge.\nEich wald\u201d) legt ebenfalls ein grosses Gewicht auf die L\u00f6slichkeit des Alkoholniederschlages in Wasser, und als eine besondere Eigenth\u00fcmlichkeit des Paralbumins betrachtet er den Umstand, dass die mit Minerals\u00e4uren erzeugten, Niederschl\u00e4ge l\u00f6slicher in Wasser als die entsprechenden Eiweissniederschl\u00e4ge sind. Gegen\u00fcber der Ansicht von Scherer, derzufolge das Paralbumin eine besondere Eiweissmodificatiou sein soll, betont er, dass ein scharfer Unterschied zwischen Paralbumin und Eiweiss nicht besteht, indem vielmehr stufenweise Ueberg\u00e4nge zwischen beiden Vorkommen.\nAls Beitr\u00e4ge zur Charakteristik des Paralbumins hat endlich auch IIoppe-Sey 1er3) folgende zwei Eigenschaften dieses Stoffes angef\u00fchrt. Einerseits hat er n\u00e4mlich beobachte!, dass eine mit Wasser stark verd\u00fcnnte Paralbuminl\u00f6sung von Kohlens\u00e4ure gef\u00e4llt wird und anderseits hat er gefunden, dass\n') Sitzungsberichte der pliysicalisch-medicinischen Gesellschaft in W\u00fcrzburg, Jahrgang lKli|~t>5. Xr. VI.\n9j A. a. 0.\n*) Handbuch der physiologisch* und pathologisch - chemischen Analyse, 3. Auflage.","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"dor mit Alkohol erzeugte Paralbuminniederschlag in Wasser zu einer opalisirenden Fl\u00fcssigkeit sich l\u00f6st, welche beim Kochen mit S\u00e4uren eine redudrende Substanz giebt. In dieser Beziehung stimmt also das Paralbumin mit dem Pseudomucin (Metalbumin) \u00fcberein, was gewiss nicht ohne Interesse ist.\nWeitere Beitr\u00e4ge zur Gharakterisirung von dem Paralbumin habe ich in der Litteratur nicht gefunden; aber die schon jetzt angef\u00fchrten Eigenschaften dieses Stoffes, mit \u2019.denjenigen des Metalbumins verglichen, zeigen doch unzweifelhaft, dass beide Stoffe einige Eigenschaften gemeinsam haben, w\u00e4hrend sie in anderen Beziehungen verschieden sind.\nWiedas Metalbumin giebt auch das Paralbumin schleimig z\u00e4he L\u00f6sungen, wenn auch die Z\u00e4higkeit bisweilen weniger stark als in den Metalbuminl\u00f6sungcn ist. Von Alkohol .wird auch das Paralbumin als eine faserige, bisweilen grobflockige Masse gef\u00e4llt, und diese Masse l\u00f6st sich selbst nach l\u00e4ngerer Zeit wenigstens zum gr\u00f6ssten Theile in Wasser. Mit S\u00e4uren gekocht geben beide Stoffe eine reducirende Substanz. Die Unterschiede zwischen beiden St\u00f6tten bestehen haupts\u00e4chlich darin, dass beim Sieden, wie auch nach Zusatz von solchen Eiweissreagentien, welche die Metalbuminl\u00f6sungcn nicht f\u00e4llen, sondern nur milchig weiss oder opalisirend machen, in den Paralbuminl\u00f6sungen wirkliche Niederschl\u00e4ge in einer .\u00f6pali-sirenden oder weissen Fl\u00fcssigkeit entstehen.\nDieser Vergleich des Paralbumins mit dein Metalbumin macht es schon im hohen Grade wahrscheinlich, dass das Paralbumin nur ein Gemenge von Pseudomucin (Metalbumin) mit wechselnden Mengen Eiweiss sei. Dass diese Auffassung in der That eine berechtigte ist, gebt tlicils aus der wechselnden elementaren Zusammensetzung wie den damit wechselnden Eigenschaften des Paralbumins und tlicils aus dein Umstande hervor, dass das Paralbumin, wie sp\u00e4ter gezeigt\u2019 werden soll, aus Metalbumin (Pseudomucin) durch Verunreinigung mit Eiweiss dargestellt werden kann.\t;\nSo weit mir bekannt, ist das Paralbumin bisher nur 1 mal (von H\u00e6rlin1) analysirt worden, und es schien mir\n\u2019) Chemisch\u00bb** P.enfrnlhlatt 1802.","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nI\ndesshalb nicht unwichtig, wenn m\u00f6glich, auch einige Elementaranalysen dieses Stoffes auszuf\u00fchren. Die zu diesen Analysen verwendeton Pr\u00e4parate wurden nur aus solchen Fl\u00fcssigkeiten dargestellt, welche ganz frei von Blutfarbstoff oder anderen f\u00e4rbenden Substanzen waren. Bei der Darstellung des Paralbumins aus solchen Fl\u00fcssigkeiten verfuhr ich auf folgende Weise. Die Fl\u00fcssigkeit wurde mit so viel Wasser verd\u00fcnnt, dass sie, wenn auch langsam, flltrirt werden konnte; und darauf wurde das Filtrat mit einer unzureichenden Menge Alkohol gelallt. Der faserige Niederschlag wurde, wie oben f\u00fcr das Metalbumin angeben worden ist, behandelt, darauf wieder in Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung tiltrirt, mit Alkohol gef\u00e4llt und die F\u00e4llung mit Alkohol und Aether behandelt. Das so gewonnene, in Wasser l\u00f6sliche, staubfeine, weisse Pulver wurde vor der Analyse mit warmem Alkohol und Aether ersch\u00f6pft.\nS\u00e4mmtliche auf Paralbumin verarbeiteten Ovarialfl\u00fcssig-keiten verhielten sich wie Sc her er sehe Paralbiuniiil\u00f6sungeii. Das eine Mal gaben indessen die Fl\u00fcssigkeiten eine st\u00e4rkere, das andere Mal eine weniger reichliche F\u00e4llung mit Eiweiss-reagentien ; und da es von einem gewissen Interesse ist, die elementare Zusammensetzung des Paralbumins mit den qualitativen Reactionen der analysirten Pr\u00e4parate zu vergleichen, muss ich bei jedem Pr\u00e4parate mit einigen Worten das Verhalten der urspr\u00fcnglichen Ovarialfl\u00fcssigkeit wie auch der L\u00f6sung des gereinigten Paralbumins in einigen wichtigeren Beziehungen besprechen. Bevor ich zu dieser Besprechung der einzelnen Pr\u00e4parate \u00fcbergeh\u00ab}, muss ich doch als etwas f\u00fcr s\u00e4mmtliche Pr\u00e4parate Gemeinsames hervorheben, dass ich in keinem von ihnen Mucin, Eiweiss- oder Schleimpepton nachwcisen konnte. Das Kochen mit verd\u00fcnnter Minerals\u00e4ure gab stets eine kr\u00e4ftig reducirende Substanz.\nParalbumin 1. Die Ovarialfl\u00fcssigkeit war dickfl\u00fcssig, stark fadenziehend. Beim Erhitzen zum Sieden und Essigs\u00e4urezusatz wurde eine flockige, etwas faserige F\u00e4llung in einer opalisirenden, fast milchweissen Fl\u00fcssigkeit erhalten Salzs\u00e4ure oder Essigs\u00e4ure mit Kaliumeisencyan\u00fcr machten","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"die Fl\u00fcssigkeit dickfl\u00fcssig, schleimig, w\u00e4hrend gleichzeitig ein grobflockiger oder klumpiger Niederschlag zum Vorschein kam. Von Salpeters\u00e4ure wurde die Fl\u00fcssigkeit dick- und schleimig, mit einem ziemlich reichlichen, flockigen Nieder-schlag, der von \u00fcbersch\u00fcssiger S\u00e4ure nicht gel\u00f6st wurde. Bleiacetat gab reichliche F\u00e4llung. Von Gerbs\u00e4ure wurde die Fl\u00fcssigkeit' gallertartig, mit einer reichlichen, beim Sch\u00fctteln sichtbar werdenden F\u00e4llung. Uebrigens tritt im Allgemeinen bei Zusatz von den obengenannten Ileagentien\u2019die schleimig-z\u00e4he oder gallert\u00e4hnliche Beschaffenheit am meisten hervor; und ein wahrer, regelm\u00e4ssig grobflockiger Niederschlag tritt in den typischen Baralbuminl\u00f6sungen erst nach dein Sch\u00fctteln oder nach Wasserzusatz recht deutlich hervor.\nDie L\u00f6sung des gereinigten Paralbumins verhielt sich wie die urspr\u00fcngliche Fl\u00fcssigkeit.\t\u2022'\t.\nDas gereinigte, bei 110\u00b0 C. getrocknete Pr\u00e4parat enthielt 1,15% Asche. Die G- und H-Bestimmung verungl\u00fcckte. Die .Stickstoffbestimmung ergab f\u00fcr die als aschefrei berechnete Substanz Folgendes: 0,277b gr. Substanz lieferten 30 Cc. N-Gas bei + 5,1\u00b0 C. und 775 mm. Hg = 13,40\u00ae/.\u00bb \u2019 N.\n0,039 gr. Substanz gaben, mit Salpeter und Soda geschmolzen, 0,1232 gr. BaSO* = 1,S% S. -\nP ^ l\u2019 ft I b u m i n 2. Die urspr\u00fcngliche Ovarialfl\u00fcssigkeit glich einem Gummischleime. Mit Ei wei ssr eagen t i en gab sie etwas st\u00e4rkere F\u00e4llung als die vorige.\t\u2022\nDie L\u00f6sung des gereinigten Pr\u00e4parates verhielt sich auf folgende Weise. Essigs\u00e4ure in sehr kleiner Menge gab eine '-unbedeutende Tr\u00fcbung, die bei Zusatz von mehr Essigs\u00e4ure sogleich verschwand (Globulin V). Mit ihrer gleichem Volum ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung und Chlorwasserstoffs\u00e4\u00fcre zu 1 \u00ae/0 gab sie eine reichliche F\u00e4llung. Beim Kochen unter Essigs\u00e4urezusatz erhielt ich eine reichliche F\u00e4llung in \u2018 einer stark opalisirenden Fl\u00fcssigkeit. Die mit Wasser verd\u00fcnnte L\u00f6sung war \u2014 wie dies mit typischen Paralbuminl\u00f6sungen regelm\u00e4ssig der Fall ist \u2014 ungemein schwieriger zu coagu-lircn als die unverd\u00fcnnte, und sie gab ein mehr niilchweisses","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"Filtrat. Die anderen, \u00fcblichen Eiweissreagentien gaben recht starke Niederschlage.\nDieses Pr\u00e4parat enthielt 1,49% Asche. Die Analysen der wie gew\u00f6hnlich bei etwa 110\u00b0C. getrockneten Substanz gaben (auf die aschefreie Substanz berechnet) folgende Zahlen : 0,3071 gr. Substanz lieferten: 0,1980 gr. II20 und 0,5894 gr.\nCO* = 7,19% II und 52,34% G. J 0,4090 gr. Substanz lieferten: 47,0 Gc. N-Cas bei + 4\u00b0 G. und 783 nun. Hg = 14,52% N.\nDieses Pr\u00e4parat hatte also die Zusammensetzung G 52,34 H 7,19, N 14,52%.\nParalbumin 3. Die Ovarialfliissigkeit glich auch in diesem Falle einem z\u00e4hen Gummischleime, gab aber weit schw\u00e4chere Eiweissreaclionen als die vorige. Die L\u00f6sung des gereinigten Paralbumins war dickfl\u00fcssig, schleimig, fadenziehend und schwer filfrirb\u00fcr. Beim Kochen unter Essig-s\u00e4urezusatz traten nur einzelne, kleinere Fl\u00f6ckchen in der milchweissen Fl\u00fcssigkeit auf. Salpeters\u00e4ure machte die Fl\u00fcssigkeit mehr dickfl\u00fcssig; aber erst wenn das Reagensrolir gegen eine Gasflamme betrachtet wurde, kam ein wirklicher Niederschlag zum Vorschein. Mit Na Cl-Saturation und 1% HG1 trat nur eine unbedeutende, allm\u00e4hlich gegen die Oberfl\u00e4che aufsteigende F\u00e4llung auf, w\u00e4hrend die \u00fcbrige Fl\u00fcssigkeit stark opalisirend, einem d\u00fcnnen Kleister \u00e4hnlich war. Durch Ein-\ntr\u00e4gen von \u00fcbersch\u00fcssigem Mg SO* wurde die L\u00f6sung kaum st\u00e4rker opalisirend als vorher; beim Sieden wurde diese L\u00f6sung milchweiss, aber in d\u00fcnneren Schichten durchsichtig und cs schwammen in ihr sp\u00e4rliche Fl\u00f6ckchen von geronnenem Eiweiss.\nDas Pr\u00e4parat enthielt 0,9% Asche.\n0,290 gr. Substanz lieferten 0,1807 gr. HaO und 0,542 gr.\nCOj = 0,92% H und 50,94% C.\n0,360 gr. Substanz lieferten 35,5 Cc. N-Gas ^\u00dfk+ 0\u00b0 G.\nund 7G0,5 mm. Ilg = 12% N.\n0,9968 gr. Substanz lieferten 0,1274 gr. BaSO* = 1,75% S.\nDie Zusammensetzung, auf aschefreie Substanz berechnet , war also: G 50,94%; II 0,92%; N 12%; S 1,75%; und","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"dieses Pr\u00e4parat, welches schw\u00e4chere Eiweissreakti\u00f6nen als die vorigen gab, hatte also einen niedrigeren C- lind N-Gehalt.\nP a r a 1 h u m i n 4. Eine gr\u00f6ssere Menge des vorigen\nPr\u00e4parats wurde in Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung, mit Alkohol\nunvollst\u00e4ndig gef\u00e4llt und der Niederschlag wie gew\u00f6hnlich\nmit Alkohol und Aether wasserfrei gemacht. Das so gereinigte\nPr\u00e4parat gab eine dickfl\u00fcssige, schwer liltrirbare L\u00f6sung, die\nfast in alien Beziehungen mit einer Scherer sehen .Met-\nalbuminl\u00f6sung \u00fcbereinstimmte. Von einer solchen unterschied\nsie sich nur durch folgende zwei Umst\u00e4nde: Mit NaCl-\nSaturation und 1 % II CI gab sie eine deutliche* wenn .auch\nsehr schwache F\u00e4llung. Mit MgSO* ges\u00e4ttigt blieb die L\u00f6sung ,\n1\nhei Zimmertemperatur unver\u00e4ndert; beim Siodt-ii wurde sie aber milchweiss und es schieden sich einige wenige mit dem Schaume nach oben steigende Fl\u00f6ckchen aus. H\u00e4tten diese zwei Reaktionen nicht einen positiven Ausschlag gegeben, w\u00fcrde ich auch ohne Bedenken diese L\u00f6sung als eine typische , Metalbuminl\u00f6sung aufgefasst haben.\nDer Aschegehalt des so gereinigten Paralbumins war 0,84\u00b0/o. Die Elementaranalyse gab folgende Zahlen \u2014 wie gew\u00f6hnlich auf aschefreie Substanz berechnet:\n0,3325 gr. Substanz lieferten 0,2032 gr. HaO und 0,(\u00bbt21 gr.\nGO2 = 6,70\u00b0/o II; 50,20% G.\n0,3428 gr. Substanz lieferten 31,5 Gc. N-Gas bei + 8,10 \u00c7.;\nund 769 mm. Hg =11,22% N.\nGleichzeitig damit, dass das Pr\u00e4parat durch F\u00e4llung mit Alkohol dem Metalbumin \u00e4hnlicher geworden war, hatte es auch eine damit mehr \u00fcbereinstimmende Zusammensetzung > erhalten, und es spricht dies unzweifelhaft f\u00fcr die Ansicht,, dass das Paralbumin nur ein von wechselnden Mengen Eiweiss verunreinigtes Pseudomucin sei.\nDer besseren Uebersicht wogen stellte ich hier s\u00e4mmtliche Analysen \u2014 nach dem steigenden Slickstoffgehaltc der Pr\u00e4parate geordnet \u2014 tabellarisch dar. Der Vollst\u00e4ndigkeit halber ist auch (unter Nr. 3) die von Il\u00e6rlin ausgef\u00fchrte Analyse in derselben Tabelle aufgenommen.\nZeitschrift f. physiol. Chemie VI,\t* 15","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"\tm\t\t\nG\t11\tN\tS\n50,20%\t0,79 %\t11,22%\t\n50,94 \u00ab\t0,92 \u00ab\t12,00 \u00ab\t1,75%\n51,8.0 \u00ab\t0,93 \u00ab\t12,\u00ab4 \u00ab\t1.60 \u00ab\n\u2014-\t\u2014\t13,40 \u00ab\t\u00ab 0 00\n52,34 \u00ab\t7,1h \u00ab\t14,52 \u00ab\t\t\t\n1)\n\u25a02)\n3)\n*)\nDie Zusammensetzung des Paralbumins kann also recht bedeutend wechseln, und es zeigt schon dieser Umstand, dass das Paralbumin kein einheitlicher Stoff sein kann. Das Paralbumin muss vielmehr, entsprechend der Ansicht von Uoppe-Sey 1er, nur ein Gemenge sein. Die Zusammensetzung des Paralbumins liegt zwischen derjenigen des Met-al bum ins und des Eiweisses; und da nun die niedrigsten Zahlen f\u00fcr G und N gerade in denjenigen Pr\u00e4paraten gefunden wurden, welche dem Motalbumin am \u00e4hnlichsten waren, w\u00e4hrend umgekehrt ein h\u00f6herer G- und N-Gehalt mit einer mehr eiweiss\u00e4hnlichen Beschaffenheit zusammenfiel, d\u00fcrfte wohl die Annahme, dass das Paralbumin ein Gemenge von Pseudomucin (Metalbumin) und Eiweiss sei, als eine berechtigte angesehen werden k\u00f6nnen. Eine sehr wichtige St\u00fctze gewinnt diese Annahme durch die Beobachtung, dass das Paralbumin durch gr\u00fcndlicheres Reinigen dein Pseudomucin \u00e4hnlicher wird, w\u00e4hrend umgekehrt das Pseudomucin (Metalbumin) durch Verunreinigung mit Eiweiss in Paralbumin \u00fcbergef\u00fchrt werden kann.\nAls Beleg f\u00fcr dies\u00ab* letzte Behauptung d\u00fcrfte es mir erlaubt sein, folgende Beobachtung mitzutheilen.\nVon einer ganz typischen Metalbuminl\u00f6sung, welche etwa 2,413% .Substanz enthielt, wurden 45 Cc. mit 30 Cc. Pferdeblutserum vermischt. Dieses Gemenge verhielt sich nun auf folgende Weise: Die mit Wasser stark verd\u00fcnnte L\u00f6sung gab mit CO2 oder sehr wenig Essigs\u00e4ure eine feine, in Na Gl l\u00f6sliche Ballung (Globulin). Essigs\u00e4ure oder Cldorwasserstoff-s\u00e4ure mit Ferrocyankalium gab eine reichliche, schleimig grobflock ige F\u00e4llung von demselben Aussehen wie in den Paralbuminl\u00f6sungen. Von Salpeters\u00e4ure wurde die Fl\u00fcssigkeit ebenfalls dick und schleimig, und es trat ein reichlicher,","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"217\nin \u00fcbersch\u00fcssiger Saure Unl\u00f6slicher Niederschlag auf. Gerbs\u00e4ure machte die Fl\u00fcssigkeit ebenfalls schleimig mit einer reichlichen grobflpckigen, schleimigen F\u00e4llung. Quecksilberchlorid oder Bleiessig erzeugten reichliche Niederschl\u00e4ge. Alaun gab, in kleiner Menge zugesetzt, eine F\u00e4llung, die von einem Ueberschusse des F\u00e4llungsmittels leicht gel\u00f6st wurde. Die mit dem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnte L\u00f6sung wurde beim Sieden stark opalisirend, gerann aber nicht. Selbst bei sehr vorsichtigem Zusatz von Essigs\u00e4ure gerann sie nur sehr unvollst\u00e4ndig beim Sieden ; es schieden sich nur einige wenige Fl\u00f6ckchen in der milchweissen Fl\u00fcssigkeit aus. Die unverd\u00fcnnte L\u00f6sung gab dagegen unter denselben Umst\u00e4nden eine ziemlich reichliche; flockige F\u00e4llung in einer milchweissen Fl\u00fcssigkeit, aber sie konnte nicht filtrirt werden. Dieser ungleich leichten Goagulirbarkeit der verd\u00fcnnten und der unverd\u00fcnnten L\u00f6sung begegnet man sehr oft bei Untersuchungen von paralbuminhaltigen Ovarial-fl\u00fcssigkeiten.\ty\nMit dem gleichen Volumen ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung versetzt und darauf (bis zu 1 % HCl) unges\u00e4uert, gab die L\u00f6sung einen reichlichen Niederschlag und ein ziemlich stark opalisirendes Filtrat. Mg SO* gab bei Zimmertemperatur eine feine, ziemlich reichliche F\u00e4llung; das von dieser F\u00e4llung getrennte Filtrat gab beim Sieden theils eine flockige F\u00e4llung und theils eine milchweise Fl\u00fcssigkeit.\nMit dem 3 fachen Volum Alkohol (von 97 v\u00f6l. %)igef\u00e4llt und 2 mal 24 Stunden unter Alkohol aufbewahrt, l\u00f6sje sich der Niederschlag bis auf einen kleinen Best , in Wasser auf. Mit 9 Volum Alkohol von 90% gelallt war der Niederschlag, noch nach f\u00fcnf Wochen zu einem nicht unbedeutenden Theile in Wasser l\u00f6slich. Der Alkoholniederschlag war in beiden F\u00e4llen grobfaserig.\nEin Gemenge von Pseudomucin (Metalbumin) und .Blut->erum verh\u00e4lt sich also nicht nur zu Eiweissreag\u00eantien im Allgemeinen, sondern auch beim Sieden wie auch zu [Alkohol * u'i\u2018\u2018 eine Paralbuminl\u00f6sung, und nach meinem Daf\u00fcrhalten failli also kein Zweifel dar\u00fcber bestellen, dass das \u25a0 Par-","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nalbumin ein Gemenge von Pseudomucin und Eiweiss ist. Der Name Paralbumin scheint also ganz \u00fcberfl\u00fcssig zu sein.\nSiebt man das Paralbumin als ein Gemenge von Pseudomucin und Eiweiss an, so werden auch die wechselnden Eigenschaften dieses Stoffes leicht verst\u00e4ndlich. Es wird da auch begreiflich, wenn \u2014 wie Eichwald betont hat \u2014 eine scharfe Grenze zwischen Paralbumin und Eiweiss nicht gezogen werden kann, ebenso wenig wie eine solche zwischen Paralbumin und Metalbumin zu ziehen ist.\nFragt man nun weiter, welcher Art das in dem Paralbumin als Verunreinigung enthaltene Eiweiss sei, so m\u00fcssen zun\u00e4chst zwei Eiweissstoffe, das Paraglobulin (Serumglobulin) und das Serumalbumin hier in Betracht kommen.\nDie Gegenwart von Paraglobulin in den paralbuminhaltigen Ovarialfl\u00fcssigkeiten geht schon aus der Beobachtung von Hoppe-Sey 1er1) hervor, derzufolge die verd\u00fcnnten Fl\u00fcssigkeiten mit CO2 oder sehr verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure Globulin-niederschl\u00e4g'e geben k\u00f6nnen. Ein anderer Beweis f\u00fcr das Vorkommen von Serumglobulin in dem Paralbumin liegt darin, dass die fraglichen Fl\u00fcssigkeiten sehr oft, aber doch nicht immer, mit \u00fcbersch\u00fcssigem MgS04 einem in verd\u00fcnnter Salzl\u00f6sung l\u00f6slichen Eiweissniederschlag geben.\nWenn also die Anwesenheit von Serumglobulin in paralbuminhaltigen Ovarialfl\u00fcssigkeiten sehr oft dargethan werden kann, gicbt es doch auch anderseits mehrere F\u00e4lle, wo die Gegenwart von diesem Stoffe wenigstens nicht sicher sich beweisen l\u00e4sst. Es deutet schon auf ein solches Verhalten die Angabe von M\u00e9hu2) und Waldeyer3), dass eine Paralbuminl\u00f6sung von MgS\u00dc4 nicht gef\u00e4llt werden soll, und selbst habe ich mehrere Male paralbuminhaltge Ovarialfl\u00fcssigkeiten erhalten, in welchen durch Verd\u00fcnnung mit Wasser und GO2-Durchleitung oder Essigs\u00e4urezusatz h\u00f6chstens eine Opalescenz oder ein weisslicher Schimmer, aber keine wahre F\u00e4llung, erzeugt werden konnte. Es ist freilich\n\u2018) A. a. 0.\n4) A. a. O.\n') Archiv f\u00fcr Gyn\u00e4kologie, B<1. I.","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"219\nwahr, dass in diesen F\u00e4llen die Ausf\u00fcllung des Paraglobulins durch das gleichzeitig anwesende Pseudomucin vielleicht verhindert gewesen w\u00e4re; aber selbst in diesem Falle k\u00f6nnte doch die Globulinmenge keine grosse sein, dehn das Pseudomucin kann nur in geringem Grade die Ausf\u00fcllung dieses Eiweissstoffes durch die genannten S\u00e4uren verhindern. Jeden-, u tails konnte nach dieser Methode kein Paraglobulin nachgewiesen werden.\t,\nDas 2tc Reagens auf Globulin, das Mg SO\u00ab , kann ebenfalls sehr wechselnde Resultate geben. Bisweilen giebt es einen so reichlichen Niederschlag, dass nur eine sehr unbedeutende Menge Filtrat erhalten wird. In anderen F\u00e4llen erh\u00e4lt man einen ziemlich reichlichen, verh\u00e4ltnissin\u00e4ssig leicht abzufiltrirendcn Niederschlag, und endlich in anderen F\u00e4llen wird die Fl\u00fcssigkeit h\u00f6chstens opalisirend ohne eine wirkliche F\u00e4llung binnen 24\u201418 Stunden zu geben. Die Angabe M\u00e9hu\u2019s von der Nichtf\u00e4llbarkeit des Paralbumins durch Mg SO\u00ab als einen Unterschied zwischen diesem Stoffe und dem Metalbumin ist also nicht zutreffend und sie k\u00f6nnte vielmehr umgekehrt werden, insofern n\u00e4mlich als das : Par-\nalbumin zwar bisweilen, das Metalbumin dagegen nie, von diesem Salze gefallt wird.\nIn denjenigen F\u00e4llen, wo in einer paralbuminhaltigen 0variaifl\u00fcssigkeit mit MgS04 keine F\u00e4llung entsteht, w\u00fcrde man vielleicht geneigt sein anzunehmen, dass diese Fl\u00fcssigkeit kein Paraglobulin enthielte, aber eine solche Annahme w\u00fcrde eine unberechtigte sein. Die F\u00e4llbarkeit des Paraglobulins mit Mg SO\u00ab kann n\u00e4mlich bis zu einem gewissen Grade durch die Gegenwart von Pseudomucin oder eiweissarmem Paralbumin verhindert werden. Als Beleg hierf\u00fcr will ich nur folgende Beobachtung anf\u00fchren. Eine. L\u00f6sung von dem oben besprochenen Paralbumin Nr. 4 wurde mit so viel Pferdeblutserum vermischt, dass die Mischung 0,390\u00b0/0\nParaglobulin enthielt, und darauf mit Mg SO\u00ab ges\u00e4ttigt. Die Fl\u00fcssigkeit wurde dadurch zwar stark opalisirend ; aber innerhalb 48 Stunden war noch keine F\u00e4llung sichtbar.\nDie Gegenwart von Serumalbumin in demjenigen Gemenge,","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"welches von Scherer Paralbumin genannt wurde, kann wenigstens in solchen F\u00fcllen nicht bezweifelt werden, in welchen eine mit MgSCU nicht oder kaum sich tr\u00fcbende, paralbuminhallige Fl\u00fcssigkeit beim Sieden oder bei Zusatz von Na CI und \u00dc CI zu 1% eine reichliche F\u00fcllung giebt. Aber auch in anderen F\u00fcllen scheint mir die Anwesenheit von diesem Eiweissstoffe in den paralbuminhaltigen Fl\u00fcssigkeiten unzweifelhaft zu sein. Hierf\u00fcr spricht wenigstens die reichliche F\u00fcllung, welche beim Erhitzen von dem mit MgS04 ges\u00e4ttigten Filtrate zum Sieden so oft entsteht. Auch der Schwefelgehalt des Paralbumins spricht f\u00fcr eine Verunreinigung mit Serumalbumin. Das Paraglobulin enth\u00e4lt n\u00e4mlich nach meinen Analysen 1,1% Schwefel,.wahrend das Serumalbumin aus menschlichen Transsudaten (nicht das Serumalbumin von Thieren) ebenfalls nach meinen Analysen 2,3%\u00bb Schwefel enth\u00e4lt. Es ist also leicht begreiflich, dass ein Stoff, welcher wie das Paralbumin 1,6\u20141,8\u00b0/0 Schwefel enth\u00e4lt, leicht aus einem Gemenge von schwefel\u00fcrmerem Pseudomucin (1,25% S) und schwefelreicherem Serumalbumin (2,3% Schwefel) entstehen kann.\nNach meiner Erfahrung ist also, in Uebcreinstimmung mit der Ansicht von Hoppe-Sey 1er, das Paralbumin nur ein Gemenge. Dieses Gemenge enth\u00e4lt stets einen mucin* artigen Stoff, das Pseudomucin, mit wechselnden Mengen Eiweiss, meist Serumalbumin. Die Ovarialfl\u00fcssigkeiten enthalten also, so weit ich gefunden habe, keine specifischen Eiweissstoffe \u2014 Metalbumin und Paralbumin. Sie enthalten*\nneben sehr kleinen Peptonmengen, als Eiweisstoffe nur Gl\u00f6blin und Serumalbumin in wechselnden Mengen und daneben als nie fehlenden, specifischen Bestandtheil, einen den Mucin-stoffen verwandten K\u00f6rper, f\u00fcr den ich vorl\u00e4ufig den Namen \u00abPseudomucin\u00bb vorgeschlagen habe. Dieser Stoff ist es, der di\u00ab\u00bb cigenth\u00fcmliche Beschaffenheit der Ovarialfl\u00fcssigkeiten bedingt. Findet sich in einer Ovarialfl\u00fcssigkeit dieser mucin-ahnliche Stoff frei von Eiweiss, oder wohl richtiger nur sehr wenig davon verunreinigt, so hat man vor sich denjenigen Stoff, welcher von Scherer Metalbumin genannt wurde-","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"221\nIst dagegen die Verunreinigung mit Eiweis\u00bb etwa\u00bb st\u00e4rker, so giebt die Ovarialtl\u00fcssigkeil die Reaktionen einer Sc her ersehen Paralbuminl\u00f6sung.\t:\n3. lieber den Nachweis von Paralbumin in t hier is eben Fl\u00fcssigkeiten.\nZum Nachweis von Paralbumin in einer Fl\u00fcssigkeit bediente man sich fr\u00fcher der folgenden zwei Methoden. Einerseits verd\u00fcnnte man die L\u00f6sung stark mit Wasser und leitete einen Kohlens\u00e4urestrom durch, und anderseits pr\u00fcfte man den mit Alkohol erzeugten Niederschlag auf L\u00f6slichkeit in Wasser.\nDie Unzuverl\u00e4ssigkeit der erstgenannten dieser Methoden liegt auf der Hand, wenn man sich nur erinnert, dass diese Methode ein allgemein ge\u00fcbtes Verfahren zum Nachweis von ( ilobulinen darstellt. Diese Methode kann \u00fcbrigens um so weniger empfohlen werden, als es auch paralbuminhaltige Ovarialfl\u00fcssigkeiten giebt, welche gar kein Globulin oder wenigstens keine so grosse Menge davon enthalten, dass in der mit Wasser stark verd\u00fcnnten Fl\u00fcssigkeit bei Durchleitung von CO2 eine F\u00e4llung entsteht. Trotzdem, dass diese Methpde neuerdings von Vulpius1) empfohlen worden ist, muss sie also als sehr unzuverl\u00e4ssig oder ganz unbrauchbar bezeichnet\nwerden.\t, '\nDer 2teu Methode, welche von der L\u00f6slichkeit des mit\nAlkohol erzeugten Niederschlages in Wasser ausgeht, hat man ein noch gr\u00f6sseres Gewicht beigelegt; und.dennoch muss auch diese Methode als eine sehr unsichere betrachtet werden.\nEs ist freilich wahr, dass das Paralbumin seine L\u00f6s-lichkeit unter Alkohol sehr lange, wenigstens zum Theil, bewahren kann; und es bewahrt diese L\u00f6slichkeit in d\u00e9sto h\u00f6herem Grade je mehr Pseudomucin und je weniger Eiweiss es enth\u00e4lt. Nicht weniger gewiss ist es doch, da\u00e4s auch das Eiweiss unter Alkohol ziemlich lange seine L\u00f6slichkeit bewahren kann. Dies gilt vor Allem von dem Eiweissq der\n') Ueber Paralbumin. Archiv der Pharmacie, 3. Ser., Bd. XV, 1879.","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"222\nser\u00f6sen Transsudate, w\u00e4hrend das Il\u00fchnerciwciss sehr rasch unl\u00f6slich wird. Der Umstand, dass Scherer zu seinen Versuchen das Il\u00fchnerciwciss zur Contr\u00f4le benutzte, erkl\u00e4rt auch gut den von ihm beobachteten grossen Unterschied zwischen Eiweiss und Paralbumin. H\u00e4tte er zu seinen Controlversuchen Serumeiweiss benutzt, w\u00fcrde er gewiss auch der L\u00f6slichkeit des Alkoholniederschlages keine so grosse Bedeutung zuerkannt haben.\nDie F\u00e4higkeit der mit Alkohol erzeugten Eiweissniederschl\u00e4ge ihre L\u00f6slichkeit l\u00e4ngere Zeit unter Alkohol wenigstens theilweise zu bewahren, ist von mehreren Forschern wie Westphalen1) und Huppert2) hervorgehoben worden. Ein Jeder, der mit Eiweiss viel gearbeitet hat, liai unzweifelhaft auch wiederholt gesehen, wie schwierig es in der That ist, das Eiweiss durch Alkohol ganz unl\u00f6slich zu machen. Ich selbst habe auch im Laute der Jahre mehrmals solche Erfahrungen gemacht und ich habe dabei besonders gefunden, dass vor Allem sehr grosse Alkoholmengen das Eiweiss weniger unl\u00f6slich als kleinere Alkoholquantit\u00e4ten machen. Ich habe n\u00e4mlich durch besondere Versuche mich davon \u00fcberzeugen k\u00f6nnen, dass der aus einer und derselben ser\u00f6sen Fl\u00fcssigkeit mit 3\u20144 Vol. Alkohol von 90 % erzeugte Eiwcissnicderschlag unter sonst gleichen Versuchsbedingungen weit weniger l\u00f6slich als der mit 10 Vol. erhaltene ist.\nIch weiss wohl, dass diese meine Angabe den gang und g\u00e4ben Vorstellungen zuwider ist, und ich werde sie dess-halb auch ein anderes Mal durch detaillirte Wiedergabe einiger Versuche beweisen. F\u00fcr dies Mal will ich nur die Ergebnisse von drei quantitativen Versuchen hier mittheilen. Die folgende tabellarische Zusammenstellung d\u00fcrfte ohne Weiteres verst\u00e4ndlich sein:\n*) Beitrage zur Lehre von der Probepunktion. Archiv f\u00fcr Gyn\u00e4kologie, Bd. 8.\n\u2022) Vergl. Maly\u2019s Jahresbericht, Bd. VI.\nt","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"223\nZur F\u00e4ll imp verwendeter Alkohol (\u2018JO \u00b0lo).\n1 ) PIWdeblutsorum j f ^ \u00b0^\u2018\nib 10 *\n2) L\u00f6sung von reinem a 2 \u00bb Serumalbumin b 10 \u00bb\nZeit der Alkoholeinwirkung.\n14 Tage\nL\u00f6slicher Theil des Niederschlags in */\u00ab.\n21,4\u00b0/\u00ab\n75,8 \u00bb\n8 \u00bb\n07 \u00bb 1\u00d60.'\u00bb\n3) Pferdeblutserum\na 3\nb 10\n19,5 \u00bb 68,1 \u00bb\nDer Versuch 2 ist vielleicht f\u00fcr unsere Frage von weniger Interesse, insofern als er mit einem absolut globulin-freien, sehr reinem und an Mineraistolfen sehr armem Serumalbumin ausgef\u00fchrt wurde. Dagegen sind die zwei anderen Versuche f\u00fcr unsere Frage von Bedeutung, denn sie zeigen nicht nur die ungleiche Wirkung ungleich grosser Alkoholmengen sondern sie beweisen auch, dass selbst nach 14 bis 30 Tagen ein nicht unbedeutender Theil des Niederschlags seine L\u00f6slichkeit noch beibehalten haben kann. Unter solchen Umstanden ist ' es auch klar, dass eine partielle L\u00f6slichkeit des Alkoholniederschlages in Wasser nicht die Gegenwart von Paralbumin in einer Fl\u00fcssigkeit anzeigen kann. Erst wenn selbst nach l\u00e4ngerer Zeit der unverh\u00e4ltnissm\u00e4ssig gr\u00f6sste\nTheil des Niederschlages l\u00f6slich ist, wird die Anwesenheit\n> *.\ndieses Stoffes wahrscheinlich.\nNach meiner oben ausgesprochenen Ansicht ist das Paralbumin nur ein Gemenge von Pseudomucin mit wechselnden Mengen Eiweiss. Das Eiweiss bietet nichts charakteristisches, und der Nachweis von Paralbumin muss also gleichbedeutend mit einer Untersuchung auf Pseudomucin sein.\nEine auffallende Eigenschaft des Pseudomucins ist die schleimig z\u00e4he, fadenziehende Beschaffenheit, der L\u00f6sung. Diesem Stoffe verdanken auch die Ovarialfl\u00fcssigkeiten ihre eigenth\u00fcmlich z\u00e4he Beschaffenheit, und wenn eine Ovarial-fl\u00fcssigkeit eine solche Beschaffenheit hat, ist desshalb auch die Gegenwart von Pseudomucin, resp. Paralbumin, ohne weiteres mindestens sehr wahrscheinlich. In diesem Falle erh\u00e4lt man","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"224\nauch mit Alkohol einen stark faserigen, mucinuhnlicbon Niederschlag.\nWenn indessen eine Fl\u00fcssigkeit nur wenig Pseudomucin, resp. Paralbumin, und haupts\u00e4chlich nur Eiweiss enth\u00e4lt, k\u00f6nnen aus der physikalischen Beschaffenheit der Fl\u00fcssigkeil und des Alkoholniederschlages keine Schl\u00fcsse gezogen werden. F\u00fcr diese F\u00e4lle, wie \u00fcberhaupt f\u00fcr alle solche, wo es um den sicheren Nachweis von Paralbumin, resp. Pseudomucin, sich handelt, m\u00fcssen also auch andere mehr zuverl\u00e4ssige Proben versucht werden.\nEine solche Probe ist die Kochprobe. Das Pseudomucin gerinnt nicht beim Kochen, w\u00e4hrend das Albumin dabei ausgef\u00e4llt wird. Bei Gegenwart von Paralbumin erh\u00e4lt man desshalb stets, wie schon von Scherer beobachtet wurde, opalisirendo oder weissliehe Filtrate w\u00e4hrend bei Abwesenheit von diesem Stoffe ein wasserhelles Filtrat erhallen werden kann. Mit Recht hat desshalb auch Huppert die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung dieser Probe gelenkt. Da indessen der weniger ge\u00fcbte auch in gew\u00f6hnlichen, ei weissreichen Fl\u00fcssigkeiten beim Erhitzen zum Sieden ein opalisirendes Filtrat erhalten kann, bleibt die Kochprobe allein nie ausreichend, sondern es muss auch, wie Huppert betont, das Filtrat weiter untersucht werden.\nDiese weitere Untersuchung basirt sich auf der von Scherer und Hoppe-Seyler beobachteten Eigenschaft des Metalbumins, resp. Paralbumins, mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren beim Sieden eine reducirende Substanz zu geben. Bei dieser Untersuchung verfahre ich auf folgende Weise.\nDas nach dem Erhitzen der urspr\u00fcnglichen Fl\u00fcssigkeit zum Sieden unter vorsichtigem Essigs\u00e4urezusalz erhaltene Filtrat wird im Wasserbade concentrirt, wenn n\u00f6thig filtrirt. und mit \u00fcbersch\u00fcssigem Alkohol gef\u00e4llt. Die in der urspr\u00fcnglichen Fl\u00fcssigkeit vorhandenen kleinen Mengen von Zucker (richtiger reducirender Substanz) bleiben dabei gel\u00f6st, w\u00e4hrend ein ziemlich reichlicher, flockiger Niederschlag sich aus-scheidet. Dieser Niederschlag wird erst mit Alkohol gewa-\n') A. a. 0.","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"y\n225\nselten, daim ausgepresst und in Wasser \u00bb ing<\u00bbtragen\tDabei\nl\u00f6st sieh der Niederschlag zu einer etwas opalisenden Fl\u00fcssigkeit. Von dieser. Fl\u00fcssigkeit wird ein Theil direct mit der Tromm ersehen Probe auf Zucker, resp. reducirende Substanzen untersucht und zwar regelm\u00e4ssig mit negativem Erfolge. Ein anderer, ebenfalls kleiner Theil wird mehrere Stunden mit Speichel digerirt und dann, ebenfalls mit T r o m m er\u2019s Probe auf Zucker gepr\u00fcft ; auch in diesem Falle wird das Resultat regelm\u00e4ssig (\u00bbin negatives. Der \u00fcbrig gebliebene Theil der Fl\u00fcssigkeit wird erst mit Essigs\u00e4ure im Ueberschuss versetzt, von einem etwa entstandenen Niederschlage (Mucin?) abfiltrirt und endlich mit so viel Salzs\u00e4ure versetzt, dass die Probe etwa 5% HCl enth\u00e4lt. Diese Probe wird nun in einem Probirr\u00f6hrchen oder einem offenen Becherglase im Wasserbade erw\u00e4rmt, bis die mittlerweile etwas eoncentrirter gewordene FliissigKeit braun oder bei Gegenwart von kleineren Mengen braungelb geworden ist. Nach dem Erkalten neutralisirt rn^in mit ziemlich eoncentrirter Lauge (damit die Verd\u00fcnnung nicht zu stark werde) ; und macht nun wiederum die Trommersehe Probe. Bei Gegenwart von Paralbumin oder Pseudomucin in der urspr\u00fcnglichen Fl\u00fcssigkeit erh\u00e4lt man unter diesen Verh\u00e4ltnissen stets \u00ee leine unzweifelhafte, mehr weniger reichliche Ausscheidung von Kupferoxydul.\nNach diesem Verfahren habe ich das Paralbumin ohne Ausnahme in allen von mir untersuchten typischen Ovarial-fliissigkeiten nachweisen k\u00f6nnen, w\u00e4hrend ich bei Unter- v stiehung von gew\u00f6hnlichen Transsudaten stets negative Resultate erhielt. Nur einige Male habe ich auf diese Weise Paralbumin in Ascitesfl\u00fcssigkoiton nachweisen k\u00f6nnen; aber in allen diesen F\u00e4llen fand sich auch eine Ovarialgeschwulst vor, welche einen Theil ihres Inhaltes in die Bauchh\u00f6hle ergossen hatte.\nIn Uebereinstimmung mit Huppert habe ich also ein grosses Gewicht auf die Reduktionsprobe gelegt, und nach. meiner bisherigen Erfahrung w\u00fcrde\u2019ich geneigt sein,, das Vorkommen von Paralbumin in den F\u00e4llen auszuschliessen,","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"wo durch Kochen mit S\u00e4uren eine reducirende Substanz nicht zu erhalten ist. F\u00fcr den Werth dieser Probe muss es doch von der allergr\u00f6ssten Bedeutung sein, zu wissen, in wieweit die F\u00e4higkeit, mit S\u00e4uren eine reducirende Substanz zu geben, dem Pseudomucin selbst oder einer etwaigen Verunreinigung dieses Stoffes zukommt. Diese Frage werde ich auch zum Gegenstand f\u00fcr meine fortgesetzten Untersuchungen machen.","page":226}],"identifier":"lit16444","issued":"1882","language":"de","pages":"194-226","startpages":"194","title":"Metalbumin und Paralbumin: Ein Beitrag zur Chemie der Kystomfl\u00fcssigkeiten","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:31:01.089730+00:00"}