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{"created":"2022-01-31T12:34:58.330848+00:00","id":"lit16461","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ter-Grigoriantz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 6: 537-540","fulltext":[{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"lieber Hemialbumosurie.\nYou\nl)r. Tcrd\u00eerigoriautz aus Tiflis.\n(Atis \u00abloi Klinik des Herrn Professor li\u00e4uinler zu Freiburjj).\n(Her IK'dakti'oii zu^OK\u2019an^en am 10. Juni \u00eenx-j).\nDer Erste, welcher im osteomalacischen Harne die Ilemialbumose gefunden li\u00e2t, ist Den ce Jones, und nach-, dem Professor K\u00fchne die Heniialbumose \u2018in Produkten der. Pepsin- und Trypsinverdauung der Eiweissk\u00f6rper gefunden und in einem Fall von osleomalacischem Harn nachgewiesen hat, wurden die chemischen Eigenschaften und die Dar-stellimgsmcthode von K\u00fchne und anderen Physiologen pr\u00e4cisirt.\tv c\nAuf Grund der jetzt f\u00fcr Ilemialbumose Bekannten\n\u00bb\tt \u2022\nRoaclionen sind nur oben genannte zwei F\u00e4lle von Hemialbumosurie als nachgewiesen zu betrachten, und von anderen l allen gilt das, was Professor Huppert sagt1): - \u00abeinzelne \u00abReactionen geben der Vermuthung Raum, dass die lient i-\u00abalbumose \u00f6fter im Harn auftreten m\u00f6ge\u00bb.\nNun ist bekannt, dass die Eiweisspeptone unter Einfluss der Hitze (140\") in Ilemialbumose sich verwandeln.\nFolgender Fall dagegen ist dadurch bemerken*.worth,.' dass die Ilemialbumose in dem Harn verschwand, w\u00e4hrend Pepton auftrat und dass also Hemialbumosurie in Pepton-urie \u00fcberging.\n*) Neubauer und Vogel, bearbeitet von H. Huppert 1881, 133.","page":537},{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":"Aus dor Krankongosehfrhh*, welche anderw\u00e4rts ausf\u00fchrlich ver\u00f6ffentlicht werden wird, (heilen wir nur das Folgende mit :\nDer Kranke, Th. Brosi, 24 Jahre all, T\u00f6pfcrgeselle, war am 5. Januar 1882 aut die chirurgische Klinik wegen eines ^luetischen Uenitalgeschw\u00fcrs aufgeiiommen, <lorl mit 12 Eilireibungoii von je 8,0 gr. Unguent, hydrarg. behandelt, am 31. Januar aber wegen eines acuten, rasch \u00fcber die ganze K\u00f6rpero her fl\u00e4che sich ausbreitenden Ausschlags aut die medicinische Klinik transferirt worden. Dieser Ausschlag, der Anfangs einem stark papul\u00f6sen Masernausschlag \u00e4hnlich sah, wurde rasch conlluirend und stellte eine intensive diffuse Dermatitis dar, die 11- Tage lang mit hohem Fieber und starken Uohirnerscheinungen unter \u00e4usserst schwerem Krank-heilsbihle einherging und mit lamell\u00f6ser Abschuppung der ganzen Epidermis endigte. Es handelte sich \u00f6ffenbar um jene jetzt nur noch sehr selten zur Beobachtung kommende Form der Dermatitis, wie sie zu Ende des vorigen Jahrhunderts, namentlich von englischen Aerztep, als Hydrargyria beschrieben wurde.\nII.\t\u2019\tv\":.\nHarnuntersuchungsbefund am 10. Februar 1882.\n(Ki Krankheit*!age. Fieber nur noch sehr gering\u00bb.\n1.\tKeine Tr\u00fcbung beim Kochen mit oder ohne Zusalz von Essigs\u00e4ure.\n2.\tKein Niederschlag hei Zusatz von Metaphosphors\u00e4ure.\n\u00d6. Flockiger Niederschlag bei Aiis\u00e4ueruug mit Essigs\u00e4ure\nund Zusatz von Ferrocyankalium. Dieser Niederschlag muss f\u00fcr lleinialbiuuose angesehen werden, weil Ferro-cyanwasserstoff mit keinem normalen Harnbestandlheilc einen Niederschlag gibt1).\n4.\tKeichlicher Niederschlag durch Phosphorwolframs\u00e4uiv und Herbs\u00e4ure.\n5.\tEine rasch verschwindende schwarze Tr\u00fcbung durch Phosphormolybdaiis\u00e4ure.\n*) Uuj\u00bbperl. S. 12:$ und 135.","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"C\u00bb. Eine Probe (rin Roagonsglas voll) dos zu untersuchenden. Harns mit .Machern Volumen ges\u00e4ttiller Kochsalzl\u00f6sung1) , gnl umg.esch\u00fctlell, ergab bei tropfen weisem Zusatz von Essigs\u00e4ure br\u00e4unlichen llockigen Niederschlag.\nObwohl letzter\u00ab\u00e0 Nachweis der lleniialbumose von Huppert2) f\u00fcr am Verl\u00e4ssigsten angesehen wird, so. haben wir doch ausserdem den flockigen Niederschlag abfiltrirty gepresst und dialysirt und erhielten nach der Dialyse einen pulverigen zusammenh\u00e4ngenden br\u00e4unlichen K\u00f6rper, welcher sich folgenderniassen Verhielt:\nDer K\u00f6rper in kaltem Wasser unl\u00f6slich, l\u00f6ste sich beim Kochen vollst\u00e4ndig und schied beim Erkalten einen. Niederschlag ab3).\t' .\nDer K\u00f6rper l\u00f6ste sich bei Ans\u00e4uerung oder Zusatz von Natronlauge auf4).\nAuf Zusatz von Ferrocyankalium zu einer , mit Essigs\u00e4urt? versetzten L\u00f6sung erfolgte ein flockige!* Niederschlag.\nAuf Zusatz von Phosphorwolframs\u00e4ure zu einer mit Essigs\u00e4ure Unges\u00e4uerten L\u00f6sungerfolgte ein weisslichcr Niederschlag.\nAuf Zusatz von Kupfervilrioll\u00f6sung zu einer mit Kalilauge versetzten L\u00f6sung erfolgte eine schwache Violetf\u00e4rbung.\nAuf Zusatz von verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure und des NI i l -lo l\u00f6schen Reagens l\u00f6ste sich der erhaltene K\u00f6rper und zwar ohne Earbenreaction auf. Letzteres m\u00f6glicherweise, weil die zur Reaction angewandte Menge des K\u00f6rpers eine zu. geringe\n.\t\u2022\t\u2022\u2022\t/ y\ngewesen war.\nDen gr\u00f6ssten Theil des Harns Hessen wir bei freiem Luftzutritt stehen und erhielten am zweiten Tage bei Arts\u00e4uerung mit Essigs\u00e4ure und Zusatz von Ferrocyankatium einen Niederschlag. Am vierten Tage war der am ersten Tage hdlc Ilarn ganz dunkelbraun-roth geworden, und es\n*) Anleitung zur Harnanalyse von l\u2019rof. Loel\u00fcsrli. Zweite Auflage lssl, S.\n') Huppert, S. 13\u00f6.\n\u00c4) II up pert, 8. l\u2018>3.\t' . : .\n4) Huppert, S. VM.\t\u25a0 [","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"540\nerfolgte nunmehr bei Ans\u00e4uerung mit Essigs\u00e4ure und Zusatz von Ferrocyankalium gar kein Niederschlag, dagegen \u00abin reichlicher bei Ans\u00e4uerung mit Essigs\u00e4ure und Zusatz von Phosphorwolframs\u00e4ure.\nBei Zusatz von Natronlauge ging die braun-rot he Farbe des Harns in\u2019s Gelbe \u00fcber, und fanden wir bei spectros-kopischer Untersuchung den charakteristischen Absorptioiis-streifen d zwischen den Linien b und F (Urobilin).\nDarauf untersuchten wir den von demselben Kranken in den folgenden Tagen secernirten Harn, bekamen aber hei Ans\u00e4uerung mit Essigs\u00e4ure und Zusatz von Ferroeyankaliinu keinen Niederschlag mehr, wohl aber erfolgte bei starker Ans\u00e4uerung mit Essigs\u00e4ure und Zusatz von Phosphorwolfraiu-s\u00e4ure ein reichlicher Niederschlag. Dieser Befund blieb wochenlang constant.\n\u2022Aus diesen Beobachtungen folgt:\n1.\tDass bei dein Kranken Hemialbumosurie vorlag.\n2.\t.Dass diese mit der Zeit in Peptonurie \u00fcberging.\n2. Dass die im Harne vorhandene Menge von Ihmiialhuniose beim Abstehen des Harnes nach drei Tagen bereits sicli in Pepton umgewandelt hatte.\nDie chemischen Untersuchungen wurden in dem physiologischen Institut in Freiburg ausgef\u00fchrt, woselbst auch Herr Professor Latsch en berger sich von den- oben aufgef\u00fchrten React ioneu \u00fcberzeugte.\ni","page":540}],"identifier":"lit16461","issued":"1882","language":"de","pages":"537-540","startpages":"537","title":"Ueber Hemialbumosurie","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:34:58.330854+00:00"}