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{"created":"2022-01-31T12:35:56.227605+00:00","id":"lit16465","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Stutzer, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 6: 572-574","fulltext":[{"file":"p0572.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber das Vorkommen von Nuclein in den Schimmelpilzen\nund in der Hefe.\nVon\nDr. Stut\u00aber in Bonn.\n(Her Redaktion zuRORaiiRen ain at>. Juli l\u00abWl.\nVor einigen Jahren hatte ich eine Reihe von Versuchen ausgof\u00fchrt \u00fcber die Ern\u00e4hrung der Schimmelpilze1)., bei welchen Untersuchungen ich die Beobachtung machte, dass die Schimmelpilze in einer 0,2 % unorganische N\u00e4hrsalze enthaltenden L\u00f6sung (bestehend aus schwefelsaurer Magnesia.\nChlorkalium und phosphorsaurem Ammoniak) den f\u00fcr ihre Entwickelung n\u00f6thigen Kohlenstoff aus verschiedenen carboxylirten Kohlenwasserstoffen (Essigs\u00e4ure, Bernsteins\u00e4ure), aus hydroxylirten Kohlenwasserstoffen (Aethylalkohol, Glycerin), sowie aus gleichzeitig carboxylirten, hydroxylirten Kohlenwasserstoffen (Milchs\u00e4ure, Aepfels\u00e4ure, Citronens\u00fcure, Weins\u00e4ure, Glycerins\u00e4ure) beziehen k\u00f6nnen, w\u00e4hrend die COOH-Gruppe, wie sie in der Oxals\u00e4ure und Ameisens\u00e4ure iti reinster Form vorkommt, sowie Acetaldehyd nicht geeignet sind, den Schimmelpilzen als C-Xahrung zu dienen-). Bemerkenswerth war ferner noch, dass h\u00f6here Glieder der carboxylirten oder der hydroxylirten Kohlenwasserstoffe (Valerians\u00e4ure, Butters\u00e4ure,* Amylalkohol) ebenfalls die chlorophyllfreien vegetabilischen Zellen nicht mit Kohlenstoff versorgen k\u00f6nnen, und glaubte ich diese Erscheinungen durch andere Ursachen, n\u00e4mlich durch calorische Eigenschaften der letzteren Verbindungen erkl\u00e4ren zu m\u00fcssen. Der f\u00fcr die Bil-\n') LainhvirthschaftHche Versuchsstationen 187S, S. Ile.\nJ) Diese Beobachtung ist durch die neueren Versuche(!. v. N\u00e4gel i\u2018> best\u00e4tigt.\t.","page":572},{"file":"p0573.txt","language":"de","ocr_de":"\u00abInn- tier l\u00efole\u00efnstotte n\u00f6tlii^e N, I* und S war, wie schon bemerkt, in hum von Ammoniak, Phosphors\u00e4ure und Schwefels\u00e4ure gegeben.\nDie Schimmelpilze vonn\u00f6ten somit aus vcrh\u00e4llnksm\u00e4ssig einfach zusammengesetzten Verbindungen ihre Zellen aufzu-bauen und Kohlehydrate, Feilt* und complicirt zusammengesetzte stickstoffhaltige Stoffe daraus zu bilden1). Es war T\u00fcr mich von Interesse, den Nach weis zu liefern, ob diese stickstoffhaltigen Stoffe neben Eiweiss und Amiden etc. auch Nuclein enthalten, welche letztere Verbindung von Hoppe-Seyler2) in der liefe und von verschiedenen Chemikern in anderen Substanzen vegetabilischen und animalischen Ursprungs autgefundeu wurde.\nEine L\u00f6sung, welche pro I 0,5 gr Chlorkalium, 1,0. gr salpetersauren Kalk, 0,25 gr schwefelsaure Magnesia, 0,50 gr phosphorsaures Kali und 5 gr Weins\u00e4ure onthioll, Hess ich an einem m\u00f6glichst staubfreien Orte in offenen Schalen steilen. E> entwickelten sich sehr bald Schimmelpilze, welche nachdem sich eine gen\u00fcgende Menge davon gebildet halle, herausgenommen, mit destillirtem Wasser gut abgewaschen, zwischen Fill rirpapier gepresst und \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet wurden. Die trockene Masse enthielt an N:\n3,770\n3,770__v\nMittel = 3,770 \"/\u00f6\nAls Protein N war vorhanden:3)\n3,020\n3,020\t\u2018\t\u2022\nAls Nuclei'n-N :3)\nMittel = :hoiO\">\n1,553 1,520\nMittel = 1,53t) %\n* 'l \\ergl. Zoller, Anzeiger der Wiener Akademie 1874, s. 14 g.\n0 Medicinisrli-cliemische rntorsuchungeu von H o p |t e - S e y fer d\u00eed. 1. S. 1 \\i\\ Siehe auch diese Zeitschrift., lid. 11. S. 4~J7.\n) Hinsichtlich der quantitativen Bestimmung de.s Protein-- um","page":573},{"file":"p0574.txt","language":"de","ocr_de":"I \u25a0\n574\nEs bestehen somit 100 Theile N aus:\n19,80% N in Form von Amidon, Peptonen elc. 39,39 \u00ab Ei woiss-X\\\n40,75 \u00ab Nucle\u00efn-N.\nDie Schimmetnil'/o Vfu*ni / irr on il.Mkt im /.1>\tm \u2022 \u2022\naus folgenden Versuchen hervor.\nGanz frische ttinrlmCn i:^. :\u00abi.\t___\t\u2022. r.\u00bb\nslimmendon Analysen ergaben folgende Resultate:\nGesammt-N = 8,048% Prote\u00efn-N = 7,773 \u00ab Nucle\u00efn-N = 2,257 \u00ab\nEs enthielten somit 100 Theile N:\n10,11% N in tonn von Amiden, Peptonen etc.\n(13,\u00abSo \u00ab Eiweiss-N.\n20,0t) \u00ab Nucle\u00efn-N.\nIn der liefe war nach Entfernung der Eiweissstolfe, Amide etc., ausser Nucle\u00efn-N auch Nucle\u00efn-P und Nuclem-S nachzuweisen. Bei den Schimmelpilzen war es leider unterlassen, hieran! besonders zu pr\u00fcfen.","page":574}],"identifier":"lit16465","issued":"1882","language":"de","pages":"572-574","startpages":"572","title":"Ueber das Vorkommen von Nuclein in den Schimmelpilzen und in der Hefe","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:35:56.227611+00:00"}