Open Access
{"created":"2022-01-31T12:35:25.392511+00:00","id":"lit16488","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jaffe, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 7: 297-305","fulltext":[{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber das Vorkommen von Mannit im Normalen Hundeham.\nVoll\nMw Jaffe.\n(All\u00ab dein Luixiriitoi'iiim f\u00fcr 11 it'ili\u00ab-ini-\u00ab\u2022 li\u00bb- t'lmmit' /n\tI\u2019tv).\n( 1 \u00bb< r li' ilnkti\u2022 >11 /.ii^<,^aiu''-n am I I. r< l>mai-\nAus dem Harn zweier Hunde, welch\u00ab l\u00e4ng<*r<\u2018 Z**il mil grossen Morphinnulosen g\u00bb*f\u00fclterl wor\u00bbl\u00bb*n waren und dabei anscheinend v\u00f6llig normal sieb verhieben, war <s mir gelungen, eine Substanz zu isoliren, welche die Zusammen-selzung und alle Eigenschaften des Mannits zeigte. Es la\u00df nabe, diesen auff\u00e4lligen llefnml f\u00fcr eine pathologisch\u00bb* Erscheinung zu halten, und in Beziehung zu der Morphium-wirkung zu setzen, um so mehr, als von vielen Seiten, \u00bblas Auftreten \u00bb\u00bbinos nahe verwandbm Kohlenhydrate*, des Traubenzinkers im Morphiumharn behaupt\u00bb*! worden- ist. Indessen >lellte es sich bald heraus, \u00bblass \u00bb 1 i<* .Ma.unitailss\u00bbb\u00bb*i\u00bbbmg auch ohne Morphinmdarmchiing bei ganz normalen Munden vorkommt, und dass sie b\u00bb*i diesen, wie bei den Morphium-thi**ren von einer bestimmten Ern\u00e4hrungsweise*\u2019 abh\u00e4ngig ist. Ich habe sie bisher nur bei F\u00fctterung mit Koggenbrod und Milch oder mit 13rod all\u00bb*iu beobachtet, dagegen bei F\u00fctterung mit anderen Xahrungsstollen, von denen alsbald die Hede sein wird, vergeblich gesucht.\nDie Mannitquaniitilten, welche bei wirksamem Futter sich aus dem Harn dnrsteilen lassen, sind kein\u00bb*sw\u00bb*gs ufnbe* t r\u00e4cht lieh: aus \u00bb1er 14-t\u00e4gigen llarmmmge eurns Morphium-hund\u00bb*s erhielt ich nah\u00bb*zu :> gr. \u00bb*iues v\u00f6llig h imn l'rodukles, w\u00e4hrend aus der M\u00e4gig\u00ab*ii ITinmeng\u00bb* eines\" normalen, mil Milch und Hro\u00bbl ern\u00e4hrten Hundes allerdings nur circa 0,1 gr. isolirl werden konnten.\nZeitschrift f\u00fcr .pbysiulugitfehe Cliuuiu VII.\t\u00bb \u2019 / 21","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"29 h\nDiese Xalil. it hleihen aber offenbar liinter dem wirklichen Maiu\u00fclgehall noch weil zur\u00fcck, da bei der Ib-in-dar-leHiing dieses K\u00f6rpers nach dem solort zu beschreibenden Verfahren erbebliche Verlu.-de nicht vermieden werden k\u00f6nnen.\n< >i> unter der Kinwirkmig des Morphiums, wie es nach den mftget belli en Zahlen den Anschein hat, die Maiuiiliiiie vielleicht gesteigert wird, m\u00fcsste erst durch genaue quantitative lieslimmmigeii, f\u00fcr weich.* es vorderhand noch an Methoden fehlt, eruirt werden. M\u00f6glich w\u00e4re es immerhin, dass durch so Marke Morphiiimdoseu (I bis 2 gr. t\u00e4tlich) wie sie jene.\" Thier erhielt, die Oxydai ionsvorg\u00e4nge im K\u00f6rper bis zu einem gewissen Grade gehemmt werden und ein gr\u00f6sserer Aulheil des Mannits der Verbrennung eiil,neben kann, als es in der .Norm der Kall ist.\nI)ie Isolirung des Mannits aus (hau ltaru geschieht am besten in folgender Weise:\nDer Harn wird abgedampft und mit Alkohol extral\u00fcrl: aus den vereinigten alkoholischen Ausz\u00fcgen einer mindestens S\u2014 1 | - t\u00e4gige] i K\u00fctjerungsperiode wird der Alkohol abdeslil-lirl, der D\u00fcckMand in Wasser gel\u00f6st und mit Uleiessig gef\u00fcllt. Der Dleiniedersehlag enthielt-stets den gr\u00f6ssten Autheil des Malinils, eiia* geringere Menge wird aus dem Killrate durch Ammoniak niedergeschlagen. Heide Niederschl\u00e4ge werden mm in Wasser suspeiidirt und mit Schwelelwasserstoll zersetzt, die vom Schwel.-lhlei gefreiuileu Killrab* zur Verjag mig des I L*S aut dem Wa.-serbade erw\u00e4rmt, alsdann mil feuchtem Silberoxyd zur Kulterming des Chlors bebaudell, durch IDS von \u00fcbersch\u00fcssigem Silber und schliesslich durch vorsichtigen Darylw\u00fcsserzusalz von Schwefels\u00e4ure befreit. Die soweit gereinigten Kiltrate werden nunmehr auf ein geringes Volumen eingedampft, mit einem grossen Ueb.r-scliuss von Alkohol versetzl. '), schnell liltrirt und aus dem Kill rat der Alkohol ab.lestillirl. Aus der r\u00fcckst\u00e4ndigen Kli'is-sigkeil scheidet sich dann der Maiuiit in 21\u2014iS Stunden in\n'i Seilte hierbei, \\v;.s 'r\u00f9>w \u00e4hnlich nicht geschieht, durch <h*n Allodial\tM.until ^chillL werden. s<\u00bb wil'd der Niederschlag wieder\nin Wie-'er erl\u00f6st. mil A Ik* \u00bbIo \u00bbI gelallt und wie die Haupt inosse weitet\nvela rheif'et.","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"299\nprismatischen Krystallen aus, welche von der Mutterlauge getrennt, auf Thonplalleu getrocknet und durch einmaliges l mkrystallisireu aus heissein Wasser oder massig verd\u00fcnntem Alkohol, eveiiluell nach Lntl\u00e4rbung durch Thierkohle rein erhalten werden. Ans den Mutterlaugen kann mau durch Zusatz von Alkohol und Aether eine \\Yeitoro Krystallishtion gewinnen.\nDir so erhaltene Substanz zeigt tollendeEigenschaften : Aus w\u00e4sseriger \u25a0L\u00f6sung krystullisirl sie hei langsamer \u25a0'Verdunstung in wohl ausgebildelen Frismen; aus heisser alkoholischer L\u00f6sung scheidet sie sich heim Krkallen fast vollst\u00e4ndig in leinen, verfilzten Nadeln aus. In Wasser ist sie leicht l\u00f6slich, in Aclher und kaltem Alkohol unl\u00f6slich; heisser, mit wenig Nasser versetzter Alkohol l\u00f6st merkliche Ouau-tilgten; dessgloichen heisser Amylalkohol; die L\u00f6sung in letzterer Fl\u00fcssigkeit erstarrt beim Krkallen zu einein Hrej feiner Nadeln. (Reiner k\u00e4uflicher Maunit zeigt dasselbe Verhallen gegen Amylalkohol.)\tg\nDie aus dem Harn dargestellton Krystalle haben einen , s\u00fcssen (leschmack, schmelzen bei 102\u2014103\" (der Schmelzpunkt des Mannils wird zu 100 \u2014 105\u00b0 angegeben) und zersetzen sich bei st\u00e4rkerem Erhitzen unter Auftreten eines charakteristischen (leruches nach Caramel. Sie sind N-frei und enthalten kein Kryslallwasser. Mit Kali und Kupfervitriol gibt die Substanz eine tiefblaue L\u00f6siiug,. die beim Erhitzen nicht reducirt wird. Auf die Folarisationsebeiie ist. sie ohne Einwirkung.\nDie Elementaranalyse ergab Zahlen, welche mit der Formel Co Ili4 Oe \u00fcbereinstimmen.\nDie zu den Analysen Nr. 1 und 2 verwendete Substanz stammle aus dem Harp von Morphiumhunden, zu Nr.3 aus normalem Hundeharn.\n1.\t0,21*20 gr. bei 110\" getrocknet, gaben 0,31*59 (XL und\n0,10*1* ILO, entspr. 39,0\"/*, 0 und 7,73'V II.\n2.\t0,2580 gr. bei 110\" getrocknet, gaben 0.3009 0<L und\n0,1812 ILO entspr. 39,1 > C und 7.8V II.","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"300\n\\\n3. 0,2220 ;jr. bei 1 lo\u00b0 getrocknet, graben 0.3205 C.O_> und 0,15SO IbO. enlspr. 39,30 \",'o 0 mal /,0\u00b0/o II.\nDir Formol ('.\u00bb> 1114 Oo :\nUe'hmden .\n1,\t2. ' U.\tVt\u00bbrtaii^rt :\nC 30.0\t30,1\t30.30.\t0\t30.50\nII 7,7:\u00bb\t7,3\t7,0\tII 7.7.\nDir Elemeiitarzusammonselzung, \u00ab1er s\u00fcsse (Jesehmack, drr Schmelzpunkt. der <iaramelgeruch brim Erhitzen, das Verhalten gegen alkalische Kupferl\u00f6sung eie. machten es \u25a0schon mr/.wrilrlbafl. dass wir es mil Maim'd zu Hum haben ; gleichwohl wurde dir Identit\u00e4t noch durch weitere Versuche fest gestellt.\nMaimil wird, wir noch vor Kurzem Hech t und Iwig1) beschrieben. durch \u00fcbermangansaures Kali im Wesentlichen zu Oxals\u00e4ure', Weins\u00e4ure und eine zucker\u00e4lmliclie, alkalische Kupferl\u00f6sung heim Erw\u00e4rmen zu Oxydul reduciremle Substanz oxvdirl.\no.O gr. unserer Substanz wurden in w\u00e4sseriger L\u00f6sung mit Na Ir. bicarbon. und Kali hypermaugan. in den veil Heclrl- und I w ig angegebeneneu Verh\u00e4ltnissen versetzt ; nach beendigter Einwirkung wurde von dem Maiigansuperoxyd abliltrirt : eine h\u00f6be des Filtrats gab mit Kali und Ivupfer-sulphat ('ine blaue L\u00f6sung, welche schon bei schwachem Erw\u00e4rmen Oxydul abschied : die- Hauptmasse des Filtrates wurde mit Essigs\u00e4ure unges\u00e4uert und mit essigsaurem Kalk versetzt. Es erschien sofort < ine reichlicher, amorpher Niederschlag, welcher sich in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure zum Theil aufl\u00f6st Die salzsaun' L\u00f6sung gab beim vorsichtigen Vermischen mit verd\u00fcnntem Ammoniak die charakteristischen Krystalle des oxalsauren Kalkes.\nDer geringe* in Salzs\u00e4ure unl\u00f6sliche Theil des Niederschlages war f\u00fcr \u00bb'ine weiter** Untersuchung nicht ausreichend.\nDer Nachweis der Oxals\u00e4ure und des zucker\u00e4hnliclieu\nOxydalionsprmluktcs beseitigt wollt jeden Zweifel an der\nIdentit\u00e4t unserer Substanz mit Maunit. Eebrigens konnte *\n0 berichte \u00ab1er deutschen chemischen (.iesellschaft lSsl, S. lU.Me","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"irli mis ihr auch durch Erhitzen mil starker Salpeters\u00e4ure Oxals\u00e4ure darslelleu.\nDie oben beschriebene lteakliou. namentlich ilrr Nachweis von Oxals\u00e4ur** hei der l>eliandluug mil \u00fcbermangansaurem Kali gelingt noch mil sehr kleinen Mainudiireugen nnd es schien mir des Versuches werlli. \u2019oh sich hierauf vielleicht eine einfache Methode Zinn direkten Nachweis des Mannil.' im Harn, ohne die sehr umsl\u00e4ndliche und; zeitraubende bolirung gr\u00fcnden liesse. Dieser -Versuch ist indessen nicht gelungen. Es heal auf der 1 land, dass-der'I Jarn. nicht ohne Weiteres mit Knliiimpeniiaiigai\u00efaJ oxvdirt werden -darf, weil er, abgesehen von seinem (iehalle an Katkdxalal, eine Ileihe normaler Destandlheile enth\u00e4lt, welche hei der Oxydation Oxals\u00e4ure liefern,.vor'\u2018Allein die Harns\u00e4ure und das Kreatinin. In der That erh\u00e4lt man, wenn man normalen Drin mit kohleiisaurem Natron oder NI la versetzt, von dem Niederschlage ahliltrirl und alsdann mit Kali hyper-niangan. erw\u00e4rmt, ein farbloses Killrat, welches nach dein Ans\u00e4uern mit Essigs\u00e4ure und Hinziil'\u00fcgen voin e^sigsaiirein Kalk in wenigen Minuten die sch\u00f6nsten Oct\u00e4dei: von Kalk-oxiilal ausseheidel. Ich m\u00f6chte sogar dieses Verlahreii zur schnellen .Darstellung und Demonstration von Kajkoxalat-kr\\stallen f\u00fcr Yorlesiuigsversuche empfehlen. Es gelingt in keiner Weise, die Oxals\u00e4ure liefernden normalen J larubeslaud\" theile* v\u00f6llig ahzuscheiden; seihst nach sorgf\u00e4ltigster Ausf\u00e4llung des Drins mit salpetersaurer Ouecksitberoxydl\u00f6sung und Neutralisation mit kohlensaurem Natron, wodurch bekannt lieh die N-halligen Ilariibestandlheile nahezu vollst\u00e4ndig niedergeschlagen werden, erh\u00e4lt man ein Kiltrut, welches in der oben angegebenen Weise behandelt,\u2019 noch deutliche Menuren von oxalsaurem Kalk liefert.\t. \u2019\nEs ist somit der Nachweis des Maunils auf diesem Wege nicht zu f\u00fchren und bei dem Mangel anderer chara.kleris-ti-dier HeaklionfU dieses K\u00f6rpers einzig und allein dre Dur-stelhing in Substanz entscheidend.","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nEs fragt sich nun: Woher stammt der in den Erin \u00fcbergehende Maunit? Es bestellen offenbar zwei M\u00f6glichkeiten:\n1.\tEntweder wird der Mannit mit der Nahrung leidig in den K\u00fcr|>er eingel\u00fchrl, oder\n2.\ter entsteht in letzterem durch Ihii.wandlung anderer Stufte, wobei selbstverst\u00e4ndlich in erster Reihe an die Kohlehydrate gedacht werden muss.\nDurch II in statu nase. bildet sich bekanntlich aus Traubenzucker Mannit. Derselbe entsteht ferner bei manchen (hduauigsprozesseu, besonders bei der sogenannten schleimigen und Milchsaureg\u00e4hrung oft sein- reichlich. (Bei der schleimigen (J\u00e4hrling der Milch hat dagegen Schmidt-M\u00fchlhei m*) Mannit nicht nachwejson k\u00f6nnen.)\nHiernach war die M\u00f6glichkeit naheliegend, dass bereits im Darmkanal durch die Einwirkung reducircndor Darmgase aus den Kohlehydraten der Nahrung Mannit sich bilde. Reduktionsprozesse \u00e4hnlicher Art, welclie im Darminhalt sich vollziehen, sind ja zahlreich bekannt : ich erinnere z. B. an die rmwandlung des Bilirubins in Hydrobilirubin, der ('.hina-s\u00e4ure in Benzoes\u00e4ure u. s. w. Dieselben werden allerdings vorwiegend nur im Darminhalt der Menschen und namentlich der Herbivoren beobachtet, w\u00e4hrend bei Ilnuden z. R. die Reduktion der (lliinas\u00e4ure zu Benzoes\u00e4ure, wie Stadelmann2) nachgewiesen, nicht erfolgt.\nDie Versuche, welche ich angestellt habe, um zii erfahren, ob Mannit aus anderen Kohlenhydraten im Organismus der llunde entsteht, haben durchweg negative Resultate ergeben. Es wurden s\u00e4mmlliehe in Betracht kommenden Kohlenhydrate3) verf\u00fcttert, in erster Reihe nat\u00fcrlich Trauben-zucket*, sodann Rohrzucker, Milchzucker, reines gekochtes Amvlum, reines Dextrin. Keine Versuchsreihe dauerte wenier als acht Tage: die t\u00e4glich, mit oder ohne Fleisch gereichten\n\u2022j T f 1 \u00fc gor s Archiv. 1hl. 'J7.\na) Archiv 1 \u00fcr experimentelle Hatl\u00ee\u00abl. X.\n*) Mit Ausnahme des leinen Fruchtzuckers, von wcldiem hoi dein negativen Ausfall der. Versuche mit llohrzucker, welcher sieh he-kanntlieh in Traubenzucker und Fruchtzucker spaltet, Abstand genommen weiden konnte.","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"m\nMengen dor Kolil\u00ab*nliytli*alo betrugen 100\u2014500 gr. (mir der Milchzucker wurde in diesen Mengen nielil vertragen, erzeugte stark\u00bb1 Diarrh\u00f6* und konnte dessltall\u00bb. nur in Quantit\u00e4ten_\u25a0 von 50 \u2014 50 gr. gegeben werden).\t.\nTrotzdem liai)*' ic h niemals aueli mir die geringste Sinnvoll Mannit aus dem Harn darstellen k\u00f6nnen. Dagegen halte ich es f\u00fcr erw\u00e4hneiisworlh, dass ich wiederholt bei den \\ ersuchen mit Traubenzucker, Ilolir- und .Milchzucker das Aut-lieb'U von Inosit im Harn beobachtete. Die-er K\u00f6rper lioss sich aus dem Bleiessigniedcrschlag leicht in lvrystatlcn dar-stellett, welche s\u00fcssen Geschmack zeigten, mit Kali und Kuptcr-sulphal *'in*' blaue, beim Erw\u00e4rmen .unver\u00e4ndert \u00abbleibende L\u00f6sung und in sch\u00f6nster Weise die Sc her er sehe Inosit- , ivaktion gaben. Die .Menge d*'s Inosits war immer eine geringe.\t.\nEbensowenig- wie die Kohlenhydrate, sind die Eiwyss-stotte und Kette der Nahrung als Quelle der Mannitbildnng anzusehen.\nHei wochenlang fortgesetzter F\u00fctterung \u201cmit grossen < Miantil\u00e4teii Fleisch fand sieh in der gesam mien. verarbeiteten Frinmengo keine Spur Mannit weder bei den Morphinm-humh'u noch bei den normalen Thiercn.\nDasselbe negative Hesnltat bei Zusatz vonQOO\u2014500 gr. .\nSpeck zur t\u00e4glichen Nahrung\t-,\nHiernach blieb nur noch die M\u00f6glichkeit bestehen, \u00ablass ,l,*r im Harn auflreleude Mannit mit gewissen Nahrungsmitteln fertig gebildet eingef\u00fchrl wird.\nWie ich bereits im Eing\u00e4nge djesej\u2019 Arbeit **r\\v\u00e4hnl\u00ab\\ habe ich di*' Mainiilausscheidung bisher nur bei F\u00fctterung mit Drod und Milch oder mit llrod allein beobachtet. Das zu den Versuchen', ben\u00fctzte Drod war ein massig- leines Doggenbrod; es wurde <t*-ts aus derselben Quelle bezogen und in t\u00e4glichen Quantit\u00e4ten von Ino\u2014 iM)0 gr.- gereicht ; die bei seinem Genuss auftretende Manniturie glaub*\u2022, ich als regel-massige Erscheinung bezeichnen zu d\u00fcrfen : wenn d\u00ab\u2018r Mannit lx i anderer Nahrung monatelang verschwunden war, kehrte er sofort wieder, sobald die Brodf\u00fctterung von NeUem begann.","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"K s war d\u00e9sshalb zu unhTsiichen, ob Mannil im I loggen-brode riilliallfii Bl. Diese Untersuchung >1 iu.-s auf ungew\u00f6hnliche .Schwierigkeiten :\tniiisslckii grosso Oiiantil\u00e4tcn in\n\u00ab\nAlln il genommen Werden und die bedeutenden Mengen der\ndarin enthaltenen Kohlenhydrate und Kiweissslolle erwiesen\n\u25a0 *\nsich f\u00fcr \u00ablie Abscheidung geringer Mengen von Mannil im h\u00f6cli.'lcn Brade st\u00f6rend. Anfang' ging'ich von dem w\u00fcsse-i i'_r\u00ab\u2018ti Auszuge des Brodes ans, erhidl aber hei dessen \\ erarbeit u hg, wie ich es auch anstellen mochte. immer mir syrn|\u00bb\u00f6se, ( ai< ) redm ireiide Massen, die in alle L\u00f6sungsmittel \u00fcbergingen, durch kein K\u00fcllungsmillel ganz abgeschieden werden konnten. Die Anwendung von Bleizucker, Bleiessig, Thierkohle u. >. w. war g\u00e4nzlich erfolglos.\nSchliesslich gelaugte ich aber zum Ziele, indem ich folgenden Weg einschlug:\nDas lirod (ca. II 1\u2018t'd.) wurde an der Luft getrocknet und |mlverisirl, alsdann wiederholl mil grossen Ouanlil\u00e4ten Von SO\"\u201eigom Weingeist ausgekocht, lie L\u00f6sung, nachdem sie sich gekl\u00e4rt halle, auf ein kleines Volumen abgedampll und mit absolutem Alkohol extra hi rl. Dieser Auszug wurde' von Neuem verdunstet, der ll\u00fcekstand in etwas Wasser gel\u00f6st und der Dialyse durch vegetabilisches ..Pergament unterworfen. Das Dialysal wurde nach m\u00f6glichster Ktill\u00e4rbuug mit Thierkohle eingedampft. abermals mil heissem Alkohol exlrahirl, das klar\u00ab' Kilt rat mit Aether Iraki ionirl.\nDie erste Aetherl\u00e4llung ergab nur einen z\u00e4hen, noch stark got\u00e4rhleii. syrup\u00f6seii Niederschlag; die zweite und drille K\u00e4llung desgleichen; jedoch schieden sich bei mehrt\u00e4gigem Stellen unter Aether an den W\u00e4nden des Kolbens Urvslalle ab. welche sich durch Sch\u00fctteln mit Adler zum Theil wenigstens aus dem Belasse, heraus bringen Hessen. Die Kryslalle wurden nun auf por\u00f6sen Thoiiplatlen \u2018von der anhaltenden syrup\u00f6seii Masse befreit und aus heissem Alkohol\noder Amylalkohol umkrvstallBirl. So erhielt ich schliesslich % \u2022\nfarblose nadelt\u00f6rmige Krvslalle. deren Menge freilich zu einer\n* \u2022 *\nKlenieiitaiunalvsi* nicht ausreichte, deren Verhallen aber, wie ich glaube, ihre Identit\u00e4t mil Mannil unzweifelhaft beweist.","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"Ihr Ceschmaek war sii-s, mil Kali und Kiipfersiilphat -\u2022dien sic eine lielblaue L\u00f6sung. die heim ' Krhity.cn 'nicht\nV\t.\t'\tl \u2022\nreducirl wurde.\t-\t*\nIhr Schmelzpunkt lau bei ca. D\u2018\u00bb0\" f'.., hei st\u00e4rkerem Krliitzen im lleagciisglase (Milwickelte sich deulii\u00ealier .(ierucli nach Caramel. Aus heissein Weingeist <>dc'r Amylalkohol -eheid<Mi sich heim Krkalloii in fein\u00bb' Nadeln aus.\nIch zweifle nicht, dass hei fort gosel zier \u25a0IJem\u00fcltuugsich riue bessere Method\u00ab* w\u00fcrde aufliudeu lassen, um den Mantiib in rcichliclieren Mengen aus IJrod zu gewinnen; iih 1\u00bb*ss<\u00bbii schien mir das erhaltene Mesultal sicher genug. ihn mich von weiterem Aufwand von Zeit f\u00fcr diese uuenjuickliche riitersiichun- zu dis|iensir.Mi.\nDas Vorkommen von Mannit im llrode ist bisher nicht hekannt gewesen: dagegen linde ich in der Literatur die Angabe, dass das Mutterkorn'bisweilen Mannit enth\u00e4lt (Siehe\nNeues Handw\u00f6rterbuch der Chemie, [id. IV, S. *21*\u00bb\"\u00bb). \u00ab ob\n. * \u25a0 *\u25a0 \u2022\nnun der Mannitgehalt des lloggeiibrodes aus beigemengbui Sende cornutuiu stammt, oder ob er dem reinen Hetreide-mehl bereit- zukomml, m\u00fcsste durch besondere Untersuchungen ermiltell werden.\nJedenfalls sind die in dem Diode enthaltenen Mannit-liiengeii nicht unhelr\u00e4chtlich. viel bet r\u00e4cht lieber .ais\u00e9s nach den Quantit\u00e4ten, die ich isoliren kouiile. tUoi Anschein hat. Dedonkt man. dass der Mannit, wenn auch viel schwerer oxydirbar, als die Kohlenhydrate, gleichwohl in erheblichen Mengen im Thierk\u00fcrper zerst\u00f6rt wird, bedenkt man,, dass nach F\u00fctterung mil Mannit nur ein kleiner Druchllieil desselben im Harn erscheint, so muss aus den relativ erheb-* liehen Quantit\u00e4ten Mannit, die ich bei Ifrodf\u00fct leimig im Itarn aufland, auf eine ziemlich bedeutende Zuluhr dieses K\u00f6rpers geschlossen werden.\nMeine Versuche'haben sich bisher auf Hunde beschr\u00e4nkt, sollen aber auf andere Thierklassen ausgedehnt werden.- Nur \"imiial habe ich ein Kaninchen mehrere Tage lang- mit l\u00eermt gef\u00fcttert, konnte aber in seinem Crin Mannit nicht linden.","page":305}],"identifier":"lit16488","issued":"1882-83","language":"de","pages":"297-305","startpages":"297","title":"Ueber das Vorkommen von Mannit im normalen Hundeharn","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:35:25.392517+00:00"}