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{"created":"2022-01-31T14:53:05.280922+00:00","id":"lit16496","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jaffe, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 7: 399-402","fulltext":[{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"Eine empfindliche Reaktion auf Kynurens\u00e4ure.\n\\ *11\nM. Jaffc,\n< 1 *\u2022 i\u2019 ll'daklx-H\tam 11. April\n* \u00ab\nW \u00ab\u2018im man Kynureus\u00e4mv in einem l\u00e4u-zellansch\u00e4lehon mit Salzs\u00e4ure und ehlorsamvm Kalium versetzt und aut\u2019 drin \\\\ asserhade oder vorsichtig fiber Ireiem Feuer zur Tro.ekue alml\u00abun)>11T so erh\u00e4lt man einen r\u00f6lliliclien R\u00fcckstand, der beim Anleuelileii mit Ammoniak sich zun\u00e4chst braun-gr\u00fcn, nach kurzer /eit aber smaragd-gr\u00fcn f\u00e4rbt. Die Intensit\u00e4t der F\u00e4rbung nimmt heim Stehen an der Luft erheblich; zu. Reim Erw\u00e4rmen geht die gr\u00fcne oder blau-gr\u00fcne Farbe in einen selunulzig-violetten Ton fiber.\nMiese Deaklion gelingt noch mit minimalen Oiiaulilateu trockener Kynuivns\u00e4ure ; si\u00e8 lallt umso sch\u00f6ner ii ns, je reiner die letztere, doch l\u00e4sst sie sieh auch mil der gvj\u00e4rblen rohen Saure, wie sie direkt aus dem llarn gewonnen \\vird, mit gr\u00f6sster Deutlichkeit anstellen.\nKein anderer Beslandtheil des normalen Marlis gild bei der Oxydation mit (.111 und chlorsaurem Kalium \u00e4hnliche Farbenerscheiuungen. Die letzteren-.sind dessludb f\u00fcr die Erkennung der Kynurens\u00e4ure in kleinen Mengen gut zu verwert lien, um so mehr, als bisher anderweitige charakteristische lleaktioncn dieser S\u00e4ure, wenn mau von ihrer Schucrl\u00fc.dichkcit, der Krystalltorm des Rurytsatz\u00e9sj dem von Hol ni\u00eais 1er ^ beschriebenen Verhallen gegen* Fhosphor-woltrainsaure absiel tl, nicht bekannt geworden siinl.\nDie bei der beschriebenen Reaktion entstehenden Fm-Wandlungsprodukte lassen sich leicht in gr\u00f6sseren Ouantit\u00e4len darslellen, wenn man tolgendermasseu verf\u00e4hrt :\nEinige Brumm Kynurens\u00e4ure werden mit ziemlich viel reiner CHI verrieben, in einem Kothen bis nahe zu hi Kochen erhitzt, al dann chlorsaur.es Kalium in kleinen Portionen unter fortgesetztem Erw\u00e4rmen hinzugel\u00fcgl. Die Fl\u00fcssigkeit f\u00e4rbt sich alsbald rolh, w\u00e4hrend die in ihr suspendirle Kynm enduire sich allm\u00e4lig in eine orangel\u00e4rbeneiie. in Aether leicht l\u00f6sliche Masse umwandelt.\n\u2018) Diese Zeitschrift, IUI. V. S 70.","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":"400\nMau h\u00f6rt mit d<*m Zus\u00e4tze des Chlors\u00e4uren Kaliums auf, sobald keine unver\u00e4nderte Kynurens\u00e4uiv mehr zu erkennen ist und eine Probe des Beaklionsproduktes sieb ohne Hockstand in Aether aufl\u00f6st. F\u00fcr 2 gr. Kynurens\u00e4ure sind hierzu etwa d gr. Kalmmchloraf oder elwas mehr erTorderlieli.\nDer Kolbeiiinlmll wird nunmehr mit elwas Wasser verd\u00fcnnt, auf dein W ;i->< rbade bis znm Verschwinden de> Chlorgeruches erw\u00e4rmt, nach dem Frkallen liilrirl,der Niederschlag mit Wasser gut ausgewaschen und getrocknet.\nDas so erhaltene Produkt ist von orangegelbcr Farbe, kry\u2014 stalliniseh, in W asser, selbst in korbendem nahezu unl\u00f6slich, dagegen sehr leielil l\u00f6slich in Alkohol,-Aether, Chloroform, Benzol.\nIn d\u00fcnner Schicht mil Mia \u00fcbergossonJ\u00e4rbl es sicherst mahagonibraun, alhn\u00e4ligaber dunkelgi \u00fcn, sp\u00e4ter fast schwarz-blau. Noch sch\u00f6ner treten diese F\u00e4rbungen auf, wenn man\neinen mit concent rirlcr alkoholischer L\u00f6sung getr\u00e4nkten und dann getrocknetem Streifen von Fliosspapier mit Mia befeuchtel. Kali oder Natronlauge, in geringerem Grade auch kuhlensaure Alkalien geben ebenfalls Braimf\u00fcrbung, die aber viel schwieriger und unvollkommener in Gr\u00fcn \u00fcbergebt. IJehandelt man die gr\u00fcn gewordene Masse mit Schwefelammonium, so wird sie allm\u00fclig entf\u00e4rbt.\nDie weitere Untersuchung hat nun ergeben, dass da> gelbe Produkt, welches bei der Einwirkung von GUI und cblorsaurem Kalium auf Kynurens\u00e4ure entsteht, ein Gemenge verschiedener chlorhalliger Substanzen darstcllf, welche durch die gebr\u00e4uchlichen L\u00f6sungsmittel, Alkohol, Aether u. s. w. nicht getrennt werden k\u00f6nnen. Dje alkoholische L\u00f6sung zersetzt sich schon in der K\u00e4lte, schneller beim Erhitzen unter best\u00e4ndiger Chlorentwickelung (erkannt an der Blauf\u00e4rbung von Jodkaliumst\u00e4rkekleister).\nDagegen gelingt es leicht, durch \u00dcmkrystallisiren aus Eisessig eine reine Substanz zu isoliren, welche offenbar der Haupt-bestandtheil des Bohproduktes ist und nach den Ergebnissen der Analyse als Tetrachloroxykynurin aufgefasst werden muss.\nL\u00f6st man das Bohprodukt in heissem Eisessig so, sclu'idet sich beim Erkalten diese Verbindung in sch\u00f6nen, gelbgef\u00e4rbten, bl\u00e4ttrig krystallinischen Massen aus, die nach","page":400},{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"401\nIr\u20142 maligem Ihnkrx Mallisiren. A\\ asvhen -mit kaltem Alkolioh tanh, mil\t\u00bb <iu \\4*liall\u00bb\u2018H uhnten. Aus ; thr. %\nsauren Mul terlauyie pvwiunT man chien weileren .Aulheil t lurch F\u00eelIIiuis mil Was-er in i-M ;i\u00bb ii \\;nit*Iii. sf;uk verunnMni\u00ffl *in\u00eet einery Sul \u00bb'lau/welche Mrh uk I tjialMivmle, nach f\u00e4i^'ivr :/.i\u2018il sir Ii I hn\u00eel u lise zu i \u2019iui'k'*i! V i \u2022 i ( I i I \u2022 h I ( \u2022 I h 11 *. Tn i 1111 u a aussrhekM.\nl)te reine \\ < i \u2022 i * i 11 \u00ab 111 i i u /\u2022 -i-M f r \u00bbli2* i u I\u00bb ; Kiacnsel in lh an Sie .ist iu AV;h>i*i\u2018 imi\u00fcslii |i. in AellftC; Amie in Alkohol KV-\u00ee-irli. jetloeh vie! Hrlr.vii'ii^'M u! ,i;i-i 1 hehjtroilukl. so;Mass man -MV* ohm* \u2022Wesentlichen Verlud mii kalh*m Alkohol aus\\va'eheii kann.\nAu-' Iv.-o-Lr ki \\MuHi-irl si<* 1 mM sc Ini el Itw Aiisschei \u00ab Iniig in inhndv \u2022-i*ll\u00bb\u00bb*u i ikiU < ii\u00ab 11. I mi langmut t Ausscheidung 4\u00bb ora'uaelarhciieu dicken I Yism<*u. -Y^yv': i i a Di\u00ab* Substanz ist >ehr In slimtii'', sie zersetz! vsieli weder in Irockt nom /Yislaudc noch in alkoholischer 1/miui}:\nlel/.lcl\t\tdeli ('ail'\ta 11'H \u2022r.\" 1 lane\n\tIhr SchiiielZ|;i\t\tiiukl lieie 1 In\nstark.\t\u25a0m h\tIn hit/.\u00ab i\t1 sllhhlllir: >i<\n\t\\Y' l'i; i\tn man \u2022\tlit VeidiinihiH;.\n.IYir.ee\tlian-i\t\u2022ha tell'*11\ta ii'pt\u20181) reitet\nniilei\ti fie\t\"|ta.jiiic\t.-I reifen 1 nil. '\noben\t|)t\u2019-C\tbriehelU\t\u25a0ii Farlii\u00efUV\u00e9fii\n? c i \u2022<\"> s s h \u2022 n 11 u *i I - i n i /.\u00bb *t >< \u2018I z I. d\u00fcnner Sd\u00eficl11. in r\u00bbtik\u00bbiii *i\\ einen tiainil inijnTi^r-\n\u2022 situer ii ini schw\u00e4ch'ay. svid in \u00ab1\u00bb*ni Uohj>rodukt.\nin v c i il \u00fc n il I e r Kali - otter \\al ronlaijpe. cu\\v te in\nkolllei\t\u2022is an reu Alkal\tit ni\t1 \u2022 . !n\tu sit\u2019ll die\tSuits\ttanz ii til\u2019. mlber.\nheim\tSh hcii mehr\tu in\ti mehr yerhlasc\t\tander\tinvite: die alka-\nlisdu*\t\u2022 InViiit^ wilt\tI t\tl'.i It\tIi Sauren /\t'.u nii cl\tii-l last eulfarhl,\natlin\u00e4lia svlieuM.-rni\t\tIi\ta ht\t\u2022i\u2018 w teller ,trili\ta e 1 h\ttM Du<tefisalz- ails\n\tAuch in sehr\tve\tn lii un h i n musst\t\t\u2022rijai -i i\tAnmioniak beoli-\nachte\ti inan voruht\t\t\u2022:11 \u00ab \u2022 i\tul klare la\u2018n\tunm\tdie.siejt a her als-\nbald\ttriibl-'.lin'd Avei\t(or ii in\t\tj.nhilieh- larhi.\t\t. .\u00bb\tA' h\u2019.V\u00c7'\n\tDie. Suh.-i.aii/:\tenlli\u00e4;\t\tt kein l>r.vst\ti\u00fclwa.\t'Stu*. ^\te - /y.; \u2022:\n\tDie: Analysen\t\t: t US\t.cli\u00efhrl nul\tMah\trial verschiedener\nDar.-t\t(\u2022Huilai era a he,\ta t\t! i\ti *1,1(1\u2019 * Wert he\t; Der\tnml 11-<h hall\nword\te tlurch Verl\u00fc-\tcl 1 I\tteil\tmit Dlcicluomat\t\tUlltl li;t(htV)i|reil(:k\u2018S\nDurci\tde: h H Voll S\tam\t\u2022V-i\tolii tier N -\t( It 11 a\tIt elielltaih ,(h|l< ll\neVevhreiun'U mit chrumsameiu .Diet, das (\u2019Mot durch Erhilzen mil ro.ii.iem Aetzkalk \u25a0bestimmt :","page":401},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"402\n1.\t0,20 Jo ;rr. Substanz, bei 105\u00b0 getrocknet, gaben 0,5555 C< )_\u00ab und 0,0572 11j<). enlspr. 40,/2\".\u00abt C mul 1 .\u2022>\u2022>II.\n2.\t0,25*5 gr. Substanz b\u00bb i 1 < >\u2022\"'\u00bb0 getrocknet. a b \u00ab \u2022 i i 0.41, S C< o und 0,0410 I lj( ), ,<\u2018iil spr. 40,00\u00b0.\u00bb C und 1,54\".. II.\n4.\t0,208 gr. Substanz. Ihm |o.V getrocknet, gaben 11,5 ec, X bei 21,7\" C. und 775,5 nun. lia. enlspr, 1,1-0 % X.\n\\. 0,2110 gr. ,Substanz, bei 105\u00b0 ^<-1 rofkn\u00ab*!,aaaIm 11 0.1- er. X bei 15,5\u00b0 C. iiin I 757.0 mm. 11-, enlspr. 4. 11\"\u00ab. X.\n5.\t0,200 gr. Siil\u00bb>!iiiiz. bei 105\" gt -trocknet. gub\u00bb\u2018ii 0.4*00 AgCI enlspr. 47.0\"\u00bb (11.\n0. 0,2100 jar. Substanz, Ihm 105\" gelrorknel. gaben 0. 1000 Al: CI, enlspr. 17,2% CI.\nHirse Zahlen stimmen am besten zu der Eormel:\n(4 Ha CU X\u00fcj (Tel mrlduroxykyimi iu).\nOef'miilfii :\n1.\t2.\tVnlui'J:\nc\t: 10,72\t50.00\tC\t40.12\nII\t1,50\t1.5:1\tII\t1.00\nX\t1,40\t1.11\tX\tEos\nCI\t\u202217,o\t17,2\tCI\t1-7,4.\nMit dieser Eormel stellen aueb die \u00fcbrigen Merkmale, der Verbindung in gutem Einklang; ihre L\u00f6slichkeit in verdummten Aetz- und koblei\u00efsaumi Alkalien beweis!, dass-.-ic saure EigvnsehaHeii besitz!, was bei der Anwesenheit von vier Atomen Chlor und der Hydroxylgruppe in ihrem Molec\u00fcl leicht erkl\u00e4rlich i>l.\nEs wurde schon erw\u00e4hn!. das- da- TelrachloroxykyiiM'rin zwar das Ilauplprodukl, jedoch nicld das einzige lYodukl \u00ab1er Einwirkung von Salzs\u00e4ure und clilor>aiir\u00ab.\u00abm Kali au! Kvimrens\u00e4ure ist.\nAn der inlensiveii Criin-. resp. lllaut'\u00e4rbung, welche Ammoniak bei der oben beschriebenen lleaklion In rvorrull. scheint es sogar in geringeiviii tirade bei heilig! zu sein, ai-4Tu^ NVh\u00ea\u00bbpnM\u00cffikU\\ mil drivii irenau\u00ab ivr tjnlrrsurlmii^ n*li mich weilofrbin zu besch\u00e4l\u2019! igen gedenk\u00bb1. I\n'\nZum Schluss m\u00f6chte ich nicht unmv\u00e4'jml lassen, da--di\u00bb' k\u00fcrzlich von 11 rieg er1) beschrmbt'iien Hronulerival\u00bb\u201c der Kynureiis\u00e4ur.\u00bb1 mil Ammoniak keine Crmil\u00e4rbung gebe.n.\nb Hirse Zeitschrift. IM. IV. S. Sil.","page":402}],"identifier":"lit16496","issued":"1882-83","language":"de","pages":"399-402","startpages":"399","title":"Eine empfindliche Reaktion auf Kynurens\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:53:05.280927+00:00"}