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{"created":"2022-01-31T12:27:32.107695+00:00","id":"lit16508","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Flechsig, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 7: 523-540","fulltext":[{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber Darstellung und chemische Natur des Cellulosezuckers.\nVoll\nDr. E. Flechsig\nAssistent am lliifirhemischen Institut zu Breslau.\n(Mittli' iluuj; aus dem thieivltenUsehm Institut der Universit\u00e4t Ilreslan.)\n(Kor Itedaetiou ZJt^i'\u2022'anp\u00fci am 7. Juni 1S83.)\nln allen Lehr- und Handb\u00fcchern findet sich die bestimmte Angabe, dass der durch Inversion von Cellulose mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren erhaltene Zucker mit dem St\u00e4rkezucker oder der Dextrose identisch sei; sucht man jedoch' in den Zeitschriften nach den Quellen dieser Angabe, so findet man keine, welche einen vollst\u00e4ndigen Beweis hierf\u00fcr liefert. Der erste und ziemlich einzige, welcher den Cellulosezucker unter? glicht hat, war Braconnot (Annales de Chimie et de i Dhysique lSlfi). Derselbe hatte gefunden, dass Leinwand sich -\u00bb in c\u00f6ncentrirter Schwefels\u00e4ure l\u00f6st und hierbei ein Gummi , sich bildet. Um sich denselben rein darzustellen, erhitzte er die verd\u00fcnnte saure L\u00f6sung lange Zeit mit Bleioxyd auf 100\" C, f\u00e4llte das Blei mit Schwefelwasserstoff, dampfte die L\u00f6sung ein und fand dabei zu seinem grossem Erstaunen, dass das Ganze in eine saure, zuckerartige Masse \u00fcbergegangen war. Er ver\u00e4nderte den \u2018Versuch nun so, dass er das Erhitzen der verd\u00fcnnten schwefelsauren L\u00f6sung allein ohne Blei vornahm, die S\u00e4ure dann mit kohlensaurem Kalk ausffdlte, die L\u00f6sung mit Thierkohle entf\u00e4rbte und eindampfte. Der so erhaltene, noch mit Alkohol gereinigte Zucker glich in seinem Acusseren vollst\u00e4ndig dem St\u00e4rkezucker und erwies","page":523},{"file":"p0524.txt","language":"de","ocr_de":"-r> 1\ni'.'1'\t\"lV \u00ab\u00ab\u2022\u2022\u25a0\u2018\u2022\u2022r-\tIlraco n nol schloss\nlin-iiitis, \u00abl.iss iliTscllie mil dem Shirkozn.-kor\tI, s\u201ei\nA\"r?n' li,;li'l -, \u00abvH., in den Lehm 1 la'z\tll;1' \"\u00bb'I \u00bb'eiche ans don all,Ton in\nI'\"-' l,0Vtl\u00a3\u2018Ul Alll1a\u00ab\"11 \"lil l'iniihor oonnnnnon ist. L's ist io,Inch\nT\"\t\u00bb\u00ab\"\u2022 i\u00bb scinom Aensseren \u201eml\nH nor <;a ,.;la|,i,koii dom SLirkcznekor ideiehl. nil(.|,\n111,111 |!\u00abnsoll,on \u201elonliscl, zn soin hrancld ,\u201e\u201e1 dass da/,,\n/\".\"1\t.....*'\u00bb' nioloonlaios Drehmi^vermoocn ,\u201e\u201e1\ns, r\u201e l.o,lno|1.\u201eisvom\u201e-,,,o\u201e zu Kol, I rns\u2019scWrL,bestimmt\nln \u201eo\u201eo,or Zoil siml \u201eoch Arbeiten von \u00fcerlhclol,\n\u2022 \u2022\t\u201d**\u2018l I' ''an oll im onl orschisnen, welche den Zin ker\nI\"*,r^l7Tnnioalonn^.toln nntcrsndd l,al,o\u201e o'\"\u2018:\t>'\u2022>\u2022 m m \u00e4*i,ai,\ta\u201e.\n\u2018Ill- 01- Ilm \u201e,1t dof Doxlrosc in,- identisch |,a||,,\n,:l\"' icl1 \u00ab,r l^rsiolhmsr \u00ables Zuckers schreilei, konnte \u00bb\u25a0'I - imllnvomlio,, erst \u00ablie Art \u201eml Wciso fbslzuslollen, n.uh denoi, sich jene am vollkommensten au\u201ef\u00fchren l\u00e4sst. I\"; Ail.nl llraoonnot'swarorsl i\u201e moino H\u00e4nde ,\u201e.|a..........\n; V\tVols\"ol,o\u201e l\u00e4nast begonnen fuilio. Lh\nVm' ,'\"\"1 l\"'1 ........\u2018'\u00ab\u2018Ilion mir nach llorichlen m-\n1'\"< l,l 'V\"lclH' wirklicl.0 llowoiso \u00fcber die Menlit\u00e4l dos Cell,,-l;-o/.\"ckors \u201eId der Doxtruso oidl,allen k\u00f6nnt,.\u00ab und hallo \u201c\u25a0sha h auch das Durchleb, allerer Arhoilon, die hoi ,|or\n, amahiioii nkennlnis* der Znckorarlon keine j-obon ...den,\n\"\"lorhisse\" So kam es anoh, dass mir das Verlaine,, li ra-oon \u201e\u201e s ho, dor l\u201cirslo||,\u201eiff'si hies Zuckers, das trotz seiner\n\"\t!^!....... 1,1 'V,'\"idon Lohrbnehcrn erw\u00e4hnt ist, soll,s|\n\"\" 1 '\u2022\u2018\"< 'l> \"I.l>ekannt war. ..... erslon Vo,versuchen Z,L\n' l.hirsleljinig dos Collnlosez,lekers orhilzle ich li,,, \u201es\u2019sehe onllollolo Walle \u201edl Vrrdii,,n(or.Scl,wolels\u00e4ure. llraeonnol 11 ! .s,alt j'\u2019\"\"1' llaiaolm,\u25a0honholz \u201eml Leinwand verwendet \u00fcoromialo. Ilanmwollo-isl zu diesen, Zweck jedoch viel Lessor m-ownol. Als ich ahor nach ilst\u00fcndiimn, Erhitzen mil 2\"/,,i;;cr NdiWololsauro vm, 2.801,\u00bb Kr. irelrockneler Wolle n\u201er 0,0:17 er /\"\u2018\u2022kor also nur l.o.V;,, der liaumwolle inverlirt erhi, II, slami\n\u00ab","page":524},{"file":"p0525.txt","language":"de","ocr_de":"ich von diesem Versuche sofort ah. Auch verd\u00fcnnte Salzs\u00e4ure-, die .-ich zur Invcrlirung \u00ab1er St\u00e4rke so wirksam erweist, ist zu diesem Zweck nicht zu g<*brauehen. . Von 0,7 gi\\. Fillrirpapier, die mit 5% ig\u00abT Salzs\u00e4ure 18 Stunden lang unter \u2022 \u00ab\u00e4lterer\u2019Erneuerung (1er S\u00e4ur\u00ab\" am U\u00fccktlussk\u00fchler zum Kochen erhitzt wurden, waren nur 10% in Zucker verwandelt worden.\nDiese Zahlen beweisen, dass an eine Darstellung einer gr\u00f6sseren Menge Gellnlosczueker mit H\u00fclfe verd\u00fcnnter S\u00e4uren nicht zu denken ist. Um gen\u00fcgend viel des Zuckers/zu erhallen, ist es unbedingt nothwendig zur Darstellung K\u00f6rper anzuwenden, die L\u00f6sungs- und Inverlirungsmiltel zu gleicher , Zeit sind. Solche \u2022rieht es im Chlorzink, der couc, Salzs\u00e4ure und der cone. Schwefels\u00e4ure. Chlorzink ist jedoch ein schlechtes Inverl irungs-, Salzs\u00e4ure ein schlechtes L\u00f6sungs-millel. Man k\u00f6nnte beide K\u00f6rper zusammen andviitlen wenn sie iriclil ebenfalls nach ihrer Verd\u00fcnnung mit Wasser die Cellulose gr\u00f6sstentheils wieder ahschieden. Auch ist die noth- : wendige sp\u00e4tere Trennung des Zinks und Chlors vom Zucker ziemlich m\u00fchevoll. Der einzige K\u00f6rper, mit dem man gr\u00f6ssere Mengen Cellulose l\u00f6sen und in L\u00f6sung \u00abThalien kann, ist die conc. Schwefels\u00e4ure.\nIch stehle jetzt durch Versuche fest, welche Gonccnlra-lion der Schwefels\u00e4ure am besten ist, um Baumwolle m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig in Dextrin zu verwandeln, ohne dass sich dabei Iluminsuhstanzen bilden, zugleich nntcr/og ich die sich dabei bildenden Zwischenproducte das sogen. Amyloid lind' die llolzschwefels\u00e4ure ,einer oberfl\u00e4chlichen' Untersuchung. Die Baumwolle ist anfangs nicht als Dextrin in der Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st, sondern mit letzterer, gebunden in L\u00f6sung enthalten, erst nach l\u00e4ngerem 12 \u201421 st\u00e4ndigem Stellen in der \u00ab oncentrirlen S\u00e4ur\u00ab; wird sie vollst\u00e4ndig in Dextrin' verwandelt. Verd\u00fcnnt man die 1\u20142 Stunden gestandene L\u00f6sung mit sehr viel Wasser, so. wird, wenn- nicht zuviel . Baumwolle in \u00ab1er Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st worth'll ist, keim* sofortige Ausscheidung-cintreh'n, aber <>\u00bb kommt \u00f6fters vor, dass nach l\u00e4ngerem Stehen diese doch noch \u00ab'intritt. So z. B. wurden","page":525},{"file":"p0526.txt","language":"de","ocr_de":"i,w kl;\"v\"\tvolle,,l\u00f6s,,,1,;lvelt,\u201e;\nvon \u00ce\t111 Hn erkallolw (lemisdt\n. Schwefels\u00e4ure des Handel, ,\u201eit i0 gr. Wasser\n, ' \"nllT\"\"\u00bb Uw 1 \u00abuii.fc, gestandenen L\u00f6suii\" mit ?\t\u00bb\u201c*** teilet norde,, war, \u201eoel, \u201eael, eiu\",\n' \u00c4u\u00bb\tDi.s zeigt, das, \u201e\u201e1er Um-\n*\u00ab\u00ab\u2022,, i>\u00ab d\u00ab. n,xtii\u201ei,ii,,\u201e\u201e., I :l,\"\"',\"e ls|- &\u2022>?! mail zu der L\u00f6sung der l),,,,,,'\u2019\n- scheidet siel, ein ^ ^ >| OB, da, SO,,.,,. Amyloid ab. lieber diesen K\u00f6rper linde,, Hel, i Celli \u201enonvele Angaben in den Lehrbuch,\u00ab \u2022\n/ooiaebs seme IkiMellung anbei rillt wird von Ferwcr in \"\t01 'Vl'r: lieber die Enlslehmm und /\u201e ,\nri\u00eft^sr\"5.........\n. '\u2022 - -,s> \u00abIcwtvcn lolgende Vorsei,rift angegeben .Man'\n\u00e4^swSs\u00e4Sm\n\\li .\t\u2022 \\\t\u00bbuitfeuomntcii liai. Wird die\nSs 3\u201d i\" m..................\u00bb .......\n! n s, 1,1. s, sehe,del \u201eeh eine weisse, lloeki.ee .Masse aus \"V U.\"' \u25a0\u2022\u2022\u00bb\u25a0Mruft-m- der Uaumwolle \u201eiebls mehr zu e,\" '\nf ** \u00e4 vorn-,\u00bb\u00ab*w\nL . ; V ., \u25a0 e V\u00b0,'sehr,fl, so erh\u00e4lt \u201e,a\u201e gew\u00f6hnlich\nw n Ml\"J'u\" I,'\tist z\" coueeulrirl und vw,\n&XWn- \u00ab nnut das :\u201e \\ i'.i slellen , so muss die .Schwefels\u00e4ure \u201eiehl\n;;;Mmm * m mm* ^\nJ. l: ,V .l,l\"w -*\",srh,\u2018\" \u201c\u2018\"\u00bb\"Wolle \u201eml verdiinuior\n?..... elwa wie I : ,0 .,\nBios.,,,,, Meneen Snhslan* wie I : s \u201edu,,,.,,. TrJ,\n< ;\u2018M\" ,h\" ..n> -l\u2018\" ........ Misch,,... \u201end\n!\" ft fHwt \u00bb\u00bbt 'iel Wasser, so kam, man siel,er >e,\u201e. dass der gr\u00f6ssIcThcil derselben sieh wieder ausscheiden","page":526},{"file":"p0527.txt","language":"de","ocr_de":"5*27\nwird. Freilich ist die Ausbeute au Amyloid die mau schliesslich erhalt, mich nicht bedeutend, da viel davon durch das noth wendige Auswaschen mit Wasser wieder in L\u00f6sung geht. Das Amyloid hat seinen Namen erhalten wegen einer Eigenschaft, die ihm merkw\u00fcrdigerweise gar nicht- zukommt. Es soll n\u00e4mlich wie die Starke durch Jodl\u00f6sung ohne weiteres iiliiu gel.ii ht werden. Soviele \\ ersuche ich in dieser llich-lung anslellte, es wollte mir nie gelingen,selbst an frisch d.u gestellten Amyloidpr\u00fcparat\u00e9n, diese Dl\u00e4uung hervorzurufen. Nur wenn ich Schwefels\u00e4ure zusetzle, trat die Dl\u00e4uung ein. Da Cellulose'mit H\u00fclfe von Schwefels\u00e4ure auch, diese Iteac-tion giebl, so w\u00e4re eigentlich kein Crund vorhanden Cellulose und Amyloid als chemisch verschiedene K\u00f6rper anzu-sehen. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass dies der Fall ist und zwar st\u00fctze ich dieselbe auf eine meines Wissens noch ni* ht beobachtete lliatsache, dass das Irisch gef\u00e4llte Amyloid beim Auswaschen mit Wasser zu einem Theil wieder jn L\u00f6sung geht. Diese Eigenschatt, mit sehr verd\u00fcnnten S\u00e4uren schon in der K\u00e4lte in Dextrin \u00fcberzugehen, hat die Cellulose in keinoi loim und derotwogen muss auch das Amyloid als Zw Echen product zwischen Cellulose und Dextrin und somit als selbstst\u00e4ndiger K\u00f6rper angesehen werden. Von wem die Angabe herr\u00fchrt, dass Amyloid durch Jodl\u00f6sung ohne weiteres blau geh\u00fcbt wird, konnte ich\u2019 nicht mit Bestimmtheit ermitteln. Nicht unm\u00f6glich w\u00e4re es, dass dieselbe sich auf einen Versuch von Mitscherlich st\u00fctzt (Mitscherlich: lieber die Zusammensetzung, der Wand der Pflanzenzelle. Journ, f. pract. Chemie 1850), der einen Tropfen Schwefels\u00e4ure auf ein mit W asser benetztes St\u00fcckchen Filtrirpapier fallen liess, die Schwefels\u00e4ure nach dem jAulquellen des Papiers weg--sp\u00fcllo und nun das Papier mit einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung von Jod in Jodkalium getr\u00e4nkt hat. An dm * aufgequollenen Theilen des Papieros wurde jetzt eine sch\u00f6ne blaue Farbe wahrgenommen, die Mi t s c h er lieh als von gebildeter St\u00e4rke heiuiluend ansah. Dass die blaue Verbindung entstand, r\u00fchrt daher, dass das Papier noch Schwefels\u00e4ure in seinen 1 oien enthielt, entfernt man jene vollst\u00e4ndig, so kann man die blaue F\u00e4rbung nicht erhalten.","page":527},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"I\" l{0H bildet sich beim L\u00f6sen \u00abIn- Baumwolle hi Nhwelels\u00e4ur,* auch eim* S\u00e4ure, \u00ablie Ihdzschwidels\u00e4iire (Bra-conndI Isl<i). Xacl, Berhamf) (lilt diese dabei regelm\u00e4ssig sofort auf. Dies ist jedoch ni. hi der Fall. Trug ieii Baumwolle in e\u00ee^n- kalk* iu-.. S\u00e4ure ein $$ Gwlli. S\u00e4ure, I Dwill. Wasser), neutralBirb* mil Daryl., so koniile ich in viel,*,, F\u00e4llen in, Filtrai keinen Baryt nachweisen, es konnte ;ibo, da in Wasser die Sal/.e der Holz^chwefels\u00e4ure alle l\u00f6s-licli sind, dies,* nicht gebildet worden sein. In den andern.\nwrtr- ,,i\u00fc Hiivytreaction sehr schwach. Ks scheint dom-nacli. dass man die Bildung dieser S\u00e4ure verhindern kann, wemr man keim* zu eoncentrirle S\u00e4ure auwmdet und alle Sel|)sl,*rbil/.ung sorgf\u00e4ltig vermeidet. Nach l\u00e4ngerem Stellen \u00bb1er sauren B\u00f6sung bildet sie sich jedoch immer.\n,5,,|m B\u00f6sen der Baumwolle in der cone. Schwefels\u00e4ure des Handels (75'Vo SO,) tritt nach kurzer Zeit vollst\u00e4ndige S, hu\u00e4,zu,ig ein unter Bildung von Iluminsubstanzen, bei-\u00bb1er mit der-H\u00e4lfte ihres Gewichtes Wasser versetzten S\u00e4ure Bl die Losung d<*r Baumwolle eine nur geringe, dagegen l\u00e4sst dch bei der mit '/a ilrres Gewichtes Whisser^ecsetzlof, S\u00e4ure \u00ab\u25a0in\u00bb* vollst\u00e4ndige B\u00f6s ui ig erzielen, welche auch nach zweist\u00fcndige,,, Stehen nur wenig gef\u00e4rbt wird. Als das beste AVi fahren, wonach ich sicher eine vollst\u00e4ndige B\u00f6s,mg und zugleich eine m\u00f6glichst schwach get\u00e4rbte erhielt, bew\u00e4hrte si\u00bb h ,\"'1' folgendes, was ich deshalb auch bei der sp\u00e4teren Darstellung des Zuckers angewendet habe.\ngr. entfettet,* lufttrockene Baumwolle werden in eine abgek\u00fchlle .Mischung von 250 gr. reiner Schwefels\u00e4ure des Naiuhds \u201eml St gr. Wasser unter -m\u00f6glichster Vermeidung all\u00bb*r Erhitzung eingetragen, <lie tr\u00fcbe B\u00fcsung eine Stunde steh,*,, gelassen und mit ungel\u00e4hr 34 ihres Volumens AVasser '\u00ab\u2018rdiinnt. .Mit Ausnahme sehr geringer .Mengen einer grau-u\u00bbi n Subdanz, die oben auf der Fl\u00fcssigkeit schwimmt und wahrscheinlich von Verunreinigungen der Baumwolle horriihrt. Bl jetzt die ganze Fl\u00fcssigkeit klar und nur schwach gelb gekirbl. Man Bisst die L\u00f6sung einen Tag stehen und liltrirl \u00bblann. W ill man nur geringe Mengen Baumwolle in der Schwefel-","page":528},{"file":"p0529.txt","language":"de","ocr_de":"saure aufl\u00f6sen, so kann man nicht < ne \u00ab 1er I\u2019\u00bbaumwolle entsprechend geringere Mimge Schwefels\u00e4ure verwenden, son-(1*tii man muss etwas mehr von letzterer nehmen, da {'rassure Mengen Schwefels\u00e4ure relativ i\u00bbh\u20181ii* lluumwolle l\u00f6sen als ge-riii^eiv. Nimmt man das Verh\u00e4ltnis* von Haumwolle mid Schwefels\u00e4ure enger, nimmt man 711 den 50 gr. Iiaumwolle /. I*. nur ein .Gemisch von 2ou gr. Schwefels\u00e4ure und 07 gr. Wasser, so wird man in dun meisten ITilO n auch eiiio: vollst\u00e4ndige- .L\u00f6sung erzielen k\u00f6nnen, Sicherheit liai man aber nicht, tails diese auch gelungen ist, dass hei Zusatz von Wasser eine Amyloidausscheidung einlritl, wo dann gew\u00f6lni-lieh viel mehr ausgeschieden wird, als man nach der z\u00f6ge-' setzten Menge Schwefels\u00e4ure erwarten sollte. ,\nWichtig ist, dass man beim. Eintr\u00e4gen der Haumwolle in die S\u00e4ure jegliche Erhitzung m\u00f6glichst vermeidet, die Watte also in die abgek\u00fchlle, nicht in die4 soeben mit W asser verheizte Saure ei nt ragt. Im letzteren Kalle kann man nal\u00fci> lieh viel mehr Walte l\u00f6sen, ajur dit? Droduclo, die man erh\u00e4lt, sind unrein, die Fl\u00fcssigkeit f\u00e4rbt sieh sehr bald dunkel und ist zuletzt, wenn man alle Wallt? eingelnfgeu hat,, last vollst\u00e4ndig schwarz geworden. Fallen in den meisten F\u00e4llen diese Iluminsubslnnzen, welche sich dabei bilden,\u2019 quantitativ nicht sehr in s Gewicht, so erschweren-;, sie doch\u2019die Kein\u00ab erhallung des Zuckers gewaltig, was sich bei der Darstellung sehr beiuorklich macht. Es ist daher rathsam, um die W\u00e4rme-cnlWickelung m\u00f6glichst zu vermeiden, beim Eintr\u00e4gen der ersten rl heile liaumwolle in die S\u00e4ure, wo die Hitze immer am st\u00e4rksten ist, das Eecherglas in ein mit kaltem Wasser gelulltes gr\u00f6sseres Gef\u00e4ss zu stellen. Verschwindet die W \u00e4rmt4, so setzt man das (lias nat\u00fcrlich aus dem mit Wasser gef\u00fclltem Gelass heraus.\nEs kommt jetzt durant an, die ltedingungeii feslziislclleu, miter denen sich das Dextrin am vollst\u00e4ndigsten in Zucker \u00fcberf\u00fchren l\u00e4sst.\nZu diesem Zwei'ke wurden meistens 5 gr. Infilrockeiie (\u2014 1,h\u2019> Ir.) entfettete Damnwolle in eine erkaltete Mischung von .\u00bb0 gr. reiner Schwefels\u00e4ure des llande|> und 10 gr.","page":529},{"file":"p0530.txt","language":"de","ocr_de":"fMiisl, .lie i.\u00f6simg limgero Zeit sielten gelassen, mit Ua-s. r entsprechend verd\u00fcnnt und invertir!. Dio Fra-cii, \u00ablie ieli mil- lieanhvoiteii wollte, uaieit l'ulgemle: liei H'eleltem procetitisclieii (teilall .In- L\u00f6sung I; an Schwefels\u00e4ure an Ilaumwolle\ni>l dio Inversion ain vollst\u00e4ndigsten.\n\u2022\u00bb. Woldas ist dio daf\u00fcr g\u00fcnstigste Temperatur.\n1. Id es vorllioilliaflor zur Verwandlung dts Dextrin in /in ker. Salzs\u00e4ure oder Schwefels\u00e4ure zu nehmen.\nDio Ileaul worlung dieser Fragen geschieht durch lle-M'mimmg der ' jedesmal hei der Inversion gebildeten Menge /in ker. Ehe ich jedoch hierzu schreite, will ich erst die Methode darlegen, die ich bei meinen Zuckerbestimmunmn angewendet habe.\nliei allen Ilestimmungen die ich als Vorversuche be-liadilen konnte, wo es also auf -rosse Genauigkeit nicht so aiikam, habe ich der Dequomlichkeit wogen mit Fehling seller hosuno. \u201eachter allen Methode titrirf, bei den massgebenden Versuchen habe ich dagegen mich der von All ihn modili-< nhn M\u00e4rkersdun gewichlsanalytischen Methode bedient.\nAllihn hat (Jouni. f. pr. Cli. Ud. l:iO, S. bl) zur Ile* ledmung des Zuckers aus den durch die Analyse gefundenen luipfermengen folgende Gleichung aufgestellt : *\ny = \u2014 -c\u00bbb 17 -F 2,<>022 x - 0,1 >007070 x2 1 lit ,in\ty die Menge des gefundenen Kupfers, x die\ndes zu berechnenden Zuckers. Leider hat die filoichung nicht ll\u201c' olle Wertlie von x und y Geltung, sie bewegt sich f\u00fcr x\n,r,,r.,!l (,l\u2018\" (im,Z0|\u2018 von. M und 210.0 mgr. und f\u00fcr y von D> und 1b;i mgr., indessen id sie \u00abloch f\u00fcr die bei weitem niesten ! alle zu gebrauchen und gegen\u00fcber der M\u00e4rker sehen Gleichung, Welche nur die Uedimmong von Trauhenziicker-mengeii von 00.7\u2014 111,1 mgr. gestattet., ein grosser Fortschritt. I>a \u00abhe IhTerhnung von x immer etwas umst\u00e4ndlich ist, so l'*d 4II ihn sich die dankenswerte Miiho genommen f\u00fcr aie /wischen ln und Mi;* mgr. liegenden y-Werlhe die entsprechenden x-Werthe zu berechnen und in einer Tabelle","page":530},{"file":"p0531.txt","language":"de","ocr_de":"zusammcnzusfellon. Da id\u00bb midi dor Alljhn\u2019schen Gloicli-\n\u2022111\" hodiciil liaim*, so )missto ich mich auch iu dor Aus-' fiihriin\u00abr dor Analyse vollst\u00e4ndig nach AU ihn richten und mich namentlich der von ihm modilieirlen F\u00e7*li 1 i hg*sehon L\u00f6sung bedienen. Dieselbe besteht eines Tlieils aus 173 gr. Seignottesalz und 125 gr. Kalihydrat, welche zu 500 ccm, Wasser gel\u00fcst sind, andern Tlieils aus 31,Pr gr. kryslal-lisirtem Iviiplervitriol, dessen w\u00e4sserige L\u00f6sung ebenfalls zu 500 ccm. aufgef\u00fcllt ist. Lei jedem Versuch wurden nun 30 ccm. der kupferl\u00f6sung zu 30 ccm. der ideal. Seignetle-sal/l\u00f6sung gesch\u00fcttet, mit 00 ccm. Wasser verd\u00fcnnt und in einer tiefen Schale auf freiem Feuer zum Kochen erhitzt. Zu der lebhaft siedenden Fl\u00fcssigkeit wurden 25 ccm. einer Zuckerl\u00f6sung, welche nicht mehr wie 1% Zucker enthielt, aus einer Pipette-zugegossen, das Gemisch noch einmal auf\u00bb gekocht ymd das Kupferoxydul sofort abjillrirt. Zum Filtriren habe ich mich nur in einigen wenigen F\u00e4llen der Soxhlet-' scheu AsbesUilter, in den bei weitem meisten F\u00e4llen, aus Mangel an geeigneten Luftpumpen, der gew\u00f6hnlichen Filler bedient. Um den Fehler, der nach Soxhlet durch vom Filler zur\u00fcckgohaltenos Kupfervitriol entsteht, zu elimiuhvn, habe ieii 10 Scheiiibosliniiuungen unter ganz denselben . Verh\u00e4ltnissen wie bei den eigentlichen Versuchen angestellt und das Mittel aus diesen Bestimmungen von der. erhaltenen Kupfermenge abgezogen; hat man gutes Filtrirpapier, so ist nicht die geringste Gefahr vorhanden, das Gu*0 durch die Poren\" desselben hindurchgeht. Auch das ' Filtriren geht so rasch von statten, dass sicherlich nur verschwindende Mengen Cu* O von der Fl\u00fcssigkeit wieder aufgel\u00f6st werden k\u00f6nnen. Das G112O wurde im trockenen Wasserstoffstrom reducirl und als metallisches Kupfer gewogen.\nIch gehe jetzt zur Verwandlung des Dextrins in Zucker \u00fcber. Ehe ich die ersten darauf bez\u00fcglichen Versuche 'anstellte, glaubte ich dieselben Coneeidralionsvcrh\u00e4llnisse un-wenden zu k\u00f6nnen, die sich bei der Uoberf\u00fchrung von St\u00e4rke in Dextrose als g\u00fcnstig herausgeslelll Indien. Erhitzt man 10 gr. St\u00e4rke mit 50 gr. verd\u00fcnnter l'Viger Schwefels\u00e4ure,","page":531},{"file":"p0532.txt","language":"de","ocr_de":"\"*\u2022<; A.n it,i> gezeigt luil, (Imcli .1 stundenlange\u00bb g\u00ab-ge\u201e \u00f6\u00fc. durch ln st\u00e4ndiges Ki*l,iiz\u00ab*n gegen F\u00f6% d' '' \u2022s-lr\">'k,! Zu, kt'1' 'ilioilVilireii. Wendel man unter den-\\ > rli.ill11h\u00f6here Tempei-atmon an /.. I!. IOM\" G k\u00f6nnen\teinige HO\" ., der Sl\u00e4rke in Zin ker umgeselzl\u2019\nweiden. Hass diese f\u00fcr die Sl\u00e4rke g\u00fciistigMi Verh\u00e4ltnisse su h meid auf die gel\u00f6ste Cellulose w\u00fcrden amvenden lassen zeigte gleiel, der erste Versnel,. Als ici. eine L\u00f6sung\nStll\"\",,,,sii\"re (SO,)-und \u201enr 3% Baumwolle iiii A'n^ser erlnlzle. wurden nach 3 Stunden \u201eur 05, \u201e\u201ed, i'/j Munden 011,(1, naeli C Sl linden 51,\u00ab% liainnwi.Ho in /inker verwandelt. Als ich bei derselben Concentration der ........................ liauniwolle herab ging und eine 2' .\n'\"\u2018\"\u2018\u25a0V\" \u00fcauinwolienl\u00f6snng erhitzte, bekam ieb in \u2022\u2019 'S|\"n,l,'n ;!l-- \"'\"I 3(i,\u00ae\u00bbv Baumwolle in Zucker \u00fcberm-Erhitzen einer L\u00f6sung von 3% Baumwolle und \u2022s,k'\tieb in :l Slunden 3SV der Baumwolle invor-\n. -s KM klar\u2019 <liK-' i'1' \u00bb.... diesen Goneeiilraliunsver-\nIw lmsse\" von Baumwolle und Schwefels\u00e4ure an eine Dar-\nsle lang des Zuckers nicht denken konnte, denn erhielt ich auch an grinsfigslen Kalle nach Inst\u00e4ndigem Erhitzen HO\"/..\nl\u2019unnnvollo invertirl, so mussten die \u201eoch in der L\u00f6sung ei.l ialleuen 30\tDexlrin die Auskrystallisirung des\n-in kers last vollst\u00e4ndig vwhindorii, die Ausbeute an dem-\u2022><\u2018ll)(\u2018n {tut jedem Fall eine nur ganz geringe werden lassen; sollte letztere einigermassen lohnend sein, so mussten min-\u00abOstens 7\" der Baumwolle in Zucker \u00fcbergel\u00efihrt werden Aus den erw\u00e4hnten Versuchen folgt, dass die Umsetzung der gelosten Cellulose in Zucker vielmehr von der Menge\u00b0 der \\oihaudenon Cellulose, als von der Concentration der Schwefel-samv abh\u00e4ngig ist. und dass, wenn eine ziemlich vollst\u00e4ndige Umsetzung der gel\u00f6sten Cellulose in Zucker m\u00f6glich \u2022sl, sie sicherlich nur durch einen weit geringeren Gehalt\u201dder Losung an Cellulose erreicht werden kann. Weitere Versuche mil - oiger SO\u00bb und 0,7%iger gel\u00f6ster liauniwolle ergaben ui der ersten Stunde \u00d6d, in der zweiten \u00f6\u00f6, in der dritten 10\u2018i'lii'I<\u2018 Baumwolle, Bei 1,75\",. S();I und liaum-","page":532},{"file":"p0533.txt","language":"de","ocr_de":"wolle ergaben sieh nach dsl\u00fcndigem Erhitzen SO0;.\u00bb invertirle Daumwolle., Diese Versuche zeigen wieder sehr dontlieh, wie sehr die Zirkel'hiIdling von dem (Jehalt an Cellulose beeinflusst wird und wie bedeutend jene gestiegen ist, als der (Jehall an letzterer erniedrigt wurde, sie zeigen aber auch weiter, dass unter den \\ erhiiltnissen, wie hier die Invertinnig angestellt worden ist, auf keine Weise an eine erfolgreiche Darstellung des Zuckers gedacht werden kann. Sollte letztere m\u00f6glich sein, so musste sie bei h\u00f6heren Temperaturen vor-genonmien worden als die Temperatur der in einem Wasserbad stehenden L\u00f6sung betr\u00e4gt (9.V> C.).\nDurch zahlreiche Versuch ist teslgestellt worden, dass Schwefels\u00e4ure zur Verwandlung der. St\u00e4rke in Zucker nur bei h\u00f6heren Temperaturen als luO\u00b0 C. sich wirksaib erweis! und es wird daher ja auch die Darstellung des St\u00e4rkezuckers im Crossen schon seit l\u00e4ngerer Zeit nur bei h\u00f6heren Temperaturen vorgenommen. Eine Darstellung des Cellulosezuckers im Laboratorium bei Anwendung von h\u00f6heren Temperaturen, unter Druck, begegnet jedoch so viel Schwierigkeiten,dass man noihweudigenvoise bald davon absehen und wilder zur'Darstellung bei Temperaturen nahe um 100\" G. zur\u00fcckkehren muss. Es-war auch nicht unwahrscheinlich gewesen, dass wenn man die Menge der Baumwolle in der L\u00f6sung sehr herabsetzt, sich selbst hei Temperaturen vouO\u00f6\u20149\u00f6\u00b0 CL eine last vollst\u00e4ndige Invertirung derselben erreichen liesse. Die \\ ersuche haben gezeigt., dass diese Temperaturen f\u00fcr eine Darstellung nicht zu gebrauchen sind, man kann .dieselben jedoch erh\u00f6hen, wenn ihan die Invertirung nicht auf dem Wasserbad vornimmt, sondern die L\u00f6sung direct \u00fcber der Flamme erhitzt und wenn man die Concent ration der S\u00e4ure nicht zu P/o sondern zu 2 oder 4*7\u00ab auwendet. Ivine2\u00b0/oige Schwefels\u00e4ure siedet erst bei 104\u00b0 C'[ und hef 104\u00b0 C. muss das W\u00e4rkimgsverm\u00fcgcn der Schwefels\u00e4ure schon ein ganz anderes sein als bei 100 oder U(\u00bb\u00b0 C. In der Thal erwiesen sieb jetzt auch die ltcsultale ganz anders als fr\u00fcher, folgende Tabelle veranschaulicht dies:","page":533},{"file":"p0534.txt","language":"de","ocr_de":"lYomit- (\u00bbelialt \u2022 1er L\u00f6sung\tl'rocenl- Gclialt \u20221er I.\u00ab\"sung\tDauer \u00abter Inversion\tI In Zucker iimgcwnndrlte Menge\nau\tan\tin\tHaiiinwoUc.\nSO:,.\tUaunnvolle.\tStunden.\t(MiMi\u20181 aus zwei U'stiinnimi^cn).\n\u2022 >\t\t\u2022 t\t!\u2022).\u00bb!\n\u2666)\to.r,\ts\tOl 1,7\n\to.r,\t1J\t01,'.\u00bb\n-\t1\td\t70,S\nw)\t1\t7\ti -),li\n\ti\ti.i ^\tsii.a\nl\t< \u00bb..*\u00bb\td\t,7o.7\n1\tO.r,\ts\t*o,l\n1\tn.5\t\t\u2022so.s\n4\to.r\u00bb\tf\u00bb\ty\u00bb;,'.\u00bb\n1\t\t8\t9Vt\n4\tl\t\to*;,'.*\n4\tl\to\t91.C\u00bb\n4\tI \u2022 \u2022 \u2022 . \u2022 ; \u2022 .\tS\t00,9\nnie L\u00f6sung von 0,5% Baumwolle mul 2% SOa wai narli 5 st\u00fcndigem Krliilzcn nur sehr schwach, nach' 8 stiindigen Milizen jedoch niclil unerheblich und nach 12 st\u00fcndigem Krhtlzen ziemlich bedeutend gef\u00e4rbt. Noch M\u00e4rker zeigten SH*I' die L\u00f6sungen gef\u00e4rbt bei 2\"\u00ab S03 und 1% Baumwolle und ganz rolbgelb erwiesen sie sich schon liacti 3 st\u00e4ndigem Krbilzen bei Anwendung der 4%igen Schwefels\u00e4ure.\nIcli scbliesse diesen Versuchen die an, welche ich unter Bruck bei h\u00f6heren Temperaturen vorgenommen habe. Da ,,u\u2018 Bind n ur .sehen Driickflaschen nur h\u00f6chstens 100 ccm. fassen,\u00bbso musste ich von ihrem Gebraucti nat\u00fcrlich Ibseheii and mich, des Papin sehen Topfes bedienen, in dem man gr\u00f6ssere Mengen Fl\u00fcssigkeit erhitzen kann.\nBei den Versuchen mit dem Papin\u2019schen Topf vei fuhr ich folgenderniassen :\t\u00c9\nln (\u2018in etwa 400 ccm. fassendes Becherglas wunlei >0\u20142o0 crjin. der Schwefels\u00e4uren Cetlulosel\u00f6smig gel liai und dieses in den zu % mit Wasser ungef\u00fcllten Papiifsrliei r\u00b0P' rvsdzt. Da jedoch dabei die f\u00fcr das Thennomete","page":534},{"file":"p0535.txt","language":"de","ocr_de":"535\nc\nangebrachte eiserne Hervorragung in die Schwefels\u00e4ure L\u00f6sung lam lile, so wurde jene in ein zur I l\u00fclfle mit Wasser amm-lulltes sehr breites Prubirglas gesteckt. Mehrere Nachiludle lialle das Erhitzen im Papi n\u2019schen Topfe, dass die L\u00f6s,.......\n\"\" 57lll\u20191'-,as ..... \u00ab'dit unbedeutend an Volumen ziinahm\nand dass das un 13,\u2022eherglas befindliche Prolurgl\u00fcsclieii hiiuli-zerbrach. Durch beide f\u00e4lle war die Wirkung der Schwel eh suirc geschw\u00e4cht, im letzteren Falle mil, weil durch das Eisen cm Tltcil der Sclii^ls\u00e4ure der Einwirkung auf das Dextrin entzogen worden war. Der Topf wurde in den meisten-Versuchen auf 120\u00ab\u2019C\u201e in einigen wenigen auch auf 1:! j# C- erhitzt. Die L\u00f6sung blieb bei diesen Temperaturen wunderbarorweise fast immer ziemlich farblos und die .Ueber-fiiliriiug des Dextrins im Zucker war eine ziemlich voll-st\u00e4ndige.\nriopuHt- Geliall \u00ab1er 1 c\u00d6Sl 111 p an SO*,\tI\u2019iocent- Gelialt \u20221er L\u00f6s t m u- an Baumwolle.\t\u2022 Datier dur Inversion in Stiimlem\tIn Zucker imigewamleltc Mengt; Baumwolle. (Mittel aus zwei lPsliirminneeti),\n1.4\t0..\u2018i\t3\t&\n2 \u25a0 .\tr\t3\t9K.II ,\n.*\ti\t5\t95\nv>\t0.5\ti)\t98\nDie Versuche zeigen also, dass schon hei einer Tempe-ralur von 104\u00bb C. eine fast vollst\u00e4ndige Ueberluhrinig.de, tlolzdexlrin in Zucker in verd\u00fcnnten L\u00f6sungen m\u00f6glich ist Eine Darstellung gr\u00f6sserer Mengen Zuckers mit H\u00fclfe des\nPapin sehen Topfes ist zu langwierig und........st\u00fcndlich Die-\nseihe ohne Druck mit einer C\u2019/dgen Scliwelelsiuirdb zu ver-suelicn ist auch nicht rathsam, da durch sie ja die so wie d.\nsehr verd\u00fcnnten L\u00f6sungen schon sehr gefiirbl werden, da......en\nisl eine 27. ige Schwefels\u00e4ure verbunden mit einer 0,5\u201ct liaumwollenl\u00f6siing f\u00fcr eine Darstellung des Zuckers wohl\nI'm \u00ab\t\u00ab 1_\u2022 l-l\t*\t'\nZoitHvhrlft f\u00fcr i.lijrsi..l\u201eKjst.|\u201e. (lieinie, VII,\n\u2022\u201817","page":535},{"file":"p0536.txt","language":"de","ocr_de":", wenn man dieselbe nur etwa :>\u2014(*> Stunden lauf bei HM\" C. erhitzt.\nK> i<'>nllirl noch die Salzs\u00e4ure als Invert ifungsmit lei IVii- Celhilosedexlrin kennen zu reinen Zu divsrou Zwecke ui\"-\u00able in einer Schwefels\u00e4uren Dextrint\u00f6suilg dit* Sehwefel--\u00e4uie mil cone. Iieissem Parylwasser neutralisirt, aiisgetalll mid mil soviel Salzs\u00e4ure versetz!, dass die L\u00f6sung eine 2%igo war., Dieselbe vermochte jedocli auf dem Wasserbad erhitzt, von einer 0,7\u201cAlicen Daimivvollenl\u00f6siiiig in einer Stunde 00, in - SI unden 0d. in d Stunden nur 03% in Zucker \u00fcberzu-lidiieii, ei \\\\ei-1 Hell al.-o als auch kein besser\u00bb^ Invert irung's-mil lei als die Schwefels\u00e4ure und ist daher von ihrer Verwendung zur Darstellung des Zuckers wogen des umst\u00e4ndlicheren- Verfahrens dabei ahzusohen.\nNachdem die Woge \u00abr.'lunden worden waren, durch welche die Cellulose am vollst\u00e4ndigsten in Zucker verwandelt wird, konule zur Darstellung des letzteren in gr\u00f6sserer Mem*e \u2022eeschrillen werden. Zu diesem Zweck wurden 230 gr. Iiifl-troekeiie (= 2o-l,3 gi. trocken) enlfettete I!run s\u2019sche Walle in eine erkaltete Mischlin\u00ab*- von 1230 er. reiner Schwefels\u00e4ure des Handels und 12o ff. Wasser unter m\u00f6glichster Vermeidung aller Erhitzung portionenweise eingetragen, die dicke Fl\u00fcssigkeit eine Stunde stehen gelassen und mit ungef\u00e4hr % ihies Volumens Wasser verd\u00fcnnt, hierauf I Tag sieben gelassen. liltrirl und das Ganze auf 2% Liter gebracht. Von diesem Volumen wurden immer 30 ccm. zur Inversion verwende!. Diesel heu wurden auf 000 ccm., gebracht (0,32% Djiumwollen-, SUa-L\u00f6simg) und 3-0 Stunden lang lebhaft am li\u00fcekltussk\u00fcliler zum Kochen erhitzt. In der schwach gdh gef\u00e4rbten Fl\u00fcssigkeit wurde nun die Schwefels\u00e4ure mit lieisser 1 \u00eearytlosiing ausgelallt, indem soviel von letzterer zu-g\u00ab\u2018setzt wurde, dass im Filtrat weder Schwefels\u00e4ure noch l\u00bb.u\\t sich nacliweisen liess. Die Neutralisation wurde in gio\u00bben etwa I ?iii -- Liier lassenden Porzellansclialeii mit M\u00fclle eines breiten, grossen Porzellan spat eis, mit dem die I lii\u00bbigkeil gut iunger\u00fchrt werden konnte, vorgeuommeu.un.d liess sich trotz der.-)grossen Menge Fl\u00fcssigkeit leicht und","page":536},{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"I\n537\nsic'lior b\u00ab*woi*kslolliyon. Dio verschiedenen klaren Pill rale \\vnn\\on writer auf d.*m AVasserba.l bei T\u00ab*mp\u00ab\u2018ralim*n von <\u2018l wa 0O\" C. concent rirl, dann bei solchen von ungef\u00e4hr (JO-70\" fl. zur Krystallisalion einyodampff'. Dio gelblich *r0-fiirbtcn Kryslaltoomplcxo durch Dressen zwischen Fillrirpaptor und Waschen mil absolutem Alkohol von dem Syrup befi*if, in A\\ass(*r gel\u00f6st, mil gut gereinigter Thierkohle entf\u00e4rbt und b(\u2018i niedrigen Teinperaliireii abermals zur Kryslallfsalion ein-yedamplf, die Iasi farblosen Krystalle endlieli dreimal I hells aus absoluten Aetliylalkoliol, llieils aus Methylalkohol' um-ki\u2018vslallisirl.\nDio Ausscheidung .des Zuckers ertolyles beim ersloii-maliyou Umkrystallisiren nalurlich lanysam, dauerte oblige AVocIk\u201811, lie ferle daf\u00fcr aber sehr sch\u00f6ne .weisso, grosse, harb , an den \\\\ \u00e4nd\u00ab*n fest ansitzende Kryslallcomplexe.: Durch Zusatz von etwas Aether bis zur Imgumcmlen schwachen Tr\u00fcbung, konnle das Auskryslallisiren des Zuckers erheblich beschie\u00df niyl werden. Nach dem ersten Umkryslallisiren aus Alkohol Z(\u2018iyte der Zucker meistens schon ein blemh-nd weisses Aussehen. Die mil Mo Wasser in\u00bb AVasserhad erl\u00bballe\u00bb,e L\u00f6sm.y erwies in 3\u20141 ccm. dicker Schicht, sich als fast farblos. Ich schwankte erst, ob ich nicht ganz die Thierkohle als Reinigungsmittel vermeiden und nicht lieber die lleiniymi\u2019' albin durch wiederholte, Umkryslallishung bewerkstelhyen sollt\u00ab*. Denn erhielt ich durch letzteres Verfahren ganz farblose Kryslal Io, so konnle ich vielmehr von der Reinheit meines-Zuckers \u00fcberzeugt sein , als wenn ich Thierkohle mit dazu benutzte. Diese h\u00e4lt nicht die Verunreinigungen \u00ables Zuckers in gleicher AVeise zur\u00fcck wie den Farbstoff und eine v\u00f6llig entf\u00e4rbt\u00ab* R\u00fcsung ist noch kein Muss f\u00fcr die v\u00f6llige Reinheit desselben, w\u00e4lnvml ein Zucker, der allein durch wiederholtes Umkrystallisiren blendend weiss erhall\u00ab*\u00ab wurde, wolri -als fast ganz rein bezeichnet werden kann. Die Umst\u00e4nde jedoch, dass die Reinigung diucji wiederholte* Umkrystallisiren viel langwieriger und mit viel mehr VerliislUn Material v\u00ab*rbtmden ist und dass mir ja auch noch andere ErkennungsiuitUT f\u00fcr seine Reinheit zu Gebot stehen, veranlasstcn mich die","page":537},{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":"r\u00bb;j,s\n1\ta\nKilll\u00fcrbmig mil Thierkohle dennoch vorzunelnuen. I'm soine Identit\u00e4t mil dem Slarkezucker festzustellcn, bedurfte es nur d. r Fesfimmung seines Heductionsverm\u00f6gens zu F e Ii ! i ng->clifT L\u00f6sung und sT\u00f9no.s Holutionsverm\u00f6gens Um seiner v\u00f6lligen Ueinlieit. sicher zu sein, beabsichtigte ich anfangs seinen Schmelzpunkt zu bestimmen, sp\u00e4ter stand ich jedoch davon ab, weil der Schmelzpunkt sich nach Toll eus und Messe \u00fcberhaupt nicht genau bestimmen l\u00e4sst und weil idh mich in Uezug auf seine Feinheit viel leichter und sicherer \u00fcberzeugen konnte, wenn ich die Festimmungen des Fo,talions- und Deduct iofisverm\u00f6gens mit der noch einmal uni* krystallisirlen Substanz wiederholte. Erhielt ich dann genau dieselben Zahlen, so mussleaueh der Zucker von allen fremden Foimischungen befreil sein.\nDie Fesliinmungen des F\u00f6talionsverm\u00f6gens wurden an einem \\\\ i Id sehen, Polaristrobometer, von Hermann und l\u2019fisler in Fern, vorgenommen. Die Richtigkeit des Inslru-moines wurde mit einer Dexlr\u00f6sel\u00f6sung von bekannlem Mehall gepr\u00fcft. Nach mehrmaligem Umkryslallisiren der Dextrose erhielt ich endlich f\u00fcr das Fotationsverm\u00f6gen derselben die Zahl \u2022>-,\u2022>, welche der von Toll eil s und Soxhlel neuerdings daf\u00fcr gefundenen sehr nahe kommt, womit diu Linuchharkt i( des Apparates erwiesen war.\nD'4, der Werth <len -inan f\u00fcr das molecularc Drehungsverm\u00f6gen erh\u00e4lt, keine constante Zahl ist, bei Anwendung sehr concentrirter L\u00f6sungen von Dextrose etwas niedriger ist \u00abd> in wid\u00fcnnlei (Hesse), da ausserdem die Temperatur niclil ohne Einfluss auf dasselbe ist, so musste ich meine Feslinmiungen winter ganz denselben Verh\u00e4ltnissen wie Soxhlet und Toi lens ausf\u00fchren.\nDie Festimmung des molecularen Drehungsverm\u00f6gens wird nach'folgender Formel vorgenommen:\np. tl. I.\n\"ob\u00e9i a den abgelesenen Drehungswiukel,\n1\u00bb die (.'rammt' Substanz,\n<1 <li*\u2018 (.ramme Wasser,\n","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"(I this specitische Gewichj der L\u00f6sung,\n1 die L\u00e4nge des Beobacht ungsrohres bedeuten.\nni* Herstellung der L\u00f6sung wurden 5,7135 gr. (p) bej loO\" getrockneter wasserfreier Cellulosezucker in einem K\u00fclb-ehon gewogen, in Wasser gel\u00fcst, 2\u00ee Stunden stehen gelassen um Birotalion zu vermeiden und das 'ganze wieder gewogen. I);is Gewicht von p + q, betrug 30,0805 gr. Mit einem Theil dieser 18,510/uigen L\u00f6sung wurde .mittelst eines Pyknometers das specitische Gewicht der L\u00f6sung bestimmt. Dasselbe fand ieli bei 17'.2\" G. zu 1,0:7m. Dann wurde die 200 mm. lange K\u00f6lire des Apparates mit der L\u00f6sung gef\u00fcllt und der Drehungs-winkel selbst besi^mmt. Die Ablesungen wurden miter Anwendung von Xatriumlichl uu'sgef\u00fchrt. Zuerst wurde als Mittel aus 10 Ablesungen der Nullpunkt, dann als Mittel aus Ablesungen der Drehungswinkel der Substanz bestimm??\nDerselbe betrug 1,1 \u00b0. Daher\n\nW\n-21,1 (0,7135 + 25,237) 1,00125\n= 52,02.;'\n5,7135, 1,0700, 2\nDiese Bestimmung wurde mit der noch einmal umkry-stallisirlen Substanz wiederholt. Ivs wurden f\u00fcr p und q last genau dieselben Mengen wieder abgewogen wie vorher. Der Drehungswinkel wurde jetzt etwas gr\u00f6sser 21,15 gefunden, d\u00e9lier\n+ ,[,\\ _ 21,15(5,71 + 25,25) 1,00125\t'\nDiese Zabl(\u00bbn weichen nur sehr'wenig von den von lollens und Soxhlel f\u00fcr die Dextrose gefundenen ab. loi Io ns fand das moloculare Drohungsverm\u00f6gen derselben f\u00fcr Natriumlicht zu 53, P, Soxhlel mit einem noch reineren Zucker zu 52,82 und 52,80. Dit\u00bb geringen Differenzen zwischen diesen und meinen Zahlen liegen innerhalb (1er Fehlergrenzen.\n* Um das Rednclionsverm\u00f6gen des Cellulosezuckers zn Fehl i ng'scher L\u00f6sung zu bestimmen, wurden 0,1770 bei 100\u00b0 C. getrockneter Zucker zu PK) ccm. Wasser gel\u00f6st und 25 cc. davon 3mal zur-Bestimmung verwendet. Die Scignelte-salzl\u00f6sung war frisch bereitet worden.","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 O.ll'.n gr. redurirlen a) 0,2:'>20 gr. Kupier\n1)) n,T>:i3o \u00ab\t\u00ab\nc) 0,2: JOG\nim Alii lei also 0,2:517 gr. Kill \u00bbfei*.\nUenrluiel man ans dieser Almge Kupfer (y) nach der A 11 i h h sdn n (Ueirhung\n\u2022 y \u2014 i7 -f 2,0522 x I- 0,0< >07570 x -\ndir Dextrose, (x) so findet man zuf\u00e4lliger Weise gmnan denselben Werth 0,1 \\\\)l gr. wieder.\nEs isl demnach hiermit die Idenlil\u00e4l des Celhilose-/.nckers mit dem Sl\u00e4rkezucker oder der Dextrose aufs Klarste <r wiesen.\nAm Schl\u00fcsse dr\u00e4ngt es mich noch Herrn Dyof. Weisko hir/.eil und Malrriaf, Welche er mir zu dieser Arbeit gew\u00e4hrt haI, meinen Dank nuszusprechen.","page":540}],"identifier":"lit16508","issued":"1882-83","language":"de","pages":"523-540","startpages":"523","title":"Ueber Darstellung und chemische Natur des Cellulosezuckers","type":"Journal Article","volume":"7"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:27:32.107700+00:00"}