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{"created":"2022-01-31T14:43:11.855965+00:00","id":"lit16518","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Landwehr, Herm. Ad.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 8: 114-121","fulltext":[{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"1\nUeber Mucin, Metalbumin und Paralbumin.\nVon\nDr. med. Herrn. Ad. Landwehr.\nAssistent am physiologisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t Slrassbmy.\n(Der K'-dartiou zngogaiitfcn am Sei\u00bbleml*er 1883).\nMiu*iu, Motalbumiu und Paralbumin haften mit Ghondriu und Corel)rin die Eigenschaft gemeinschaftlich, beim Kochen mit Sauren eine Kupieroxyd reducirende Substanz zu geben.\nEichwald hat bekanntlich dies Verhalten heim Wein-bergsclmerkenmucin zuerst beobachtet. Er hielt den entstandenen K\u00f6rper f\u00fcr Traubenzucker. Diese Annahme konnte ich1)'best\u00e4tigen; es gelang mir dann auch die Vorstufe des Traubenzuckers, das Achrooglycogen, aus dem Schnecken-mucin zu isoiiren.\nAls Obolenski-) sp\u00e4ter das Mucin der Submaxillar-dr\u00fcse untersuchte, pr\u00fcfte er dieses auch auf sein Verhallen gegen S\u00e4uren und erhielt zwar auch eine reducirende Substanz, die aber nicht Traubenzucker sein konnte, da sie sich unl\u00f6slich in Alkohol zeigte. Hoppe-Seyler3) hat dann ferner gefunden, dass die aus Submaxillardr\u00fcsenmucin erhaltene Substanz sich in alkalischer L\u00f6sung schon heim Erw\u00e4rmen br\u00e4unt und mit Bierhefe nicht verg\u00e4hrt. Vor zwei Jahren untersuchte ich4) das Mucin der Submax il lardr\u00f6sen und konnte die Angaben lloppe-Sey ler\u2019s und Oh \u00f6len sk i\u2019s best\u00e4tigen.\n') Diese Zeitschrift, IW. VI, II. 1.\n*) Archiv ITir die gesummte Physiologie. IW. IV, S. *) ilutulhiich. 4. Aull,\n4) Diese Zeitschrift. IW. V, S. ATI.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"'115\nCleirlizeitig g\u2019elanj*' es mir, aus dem Mucin der Submaxillar-driise einen K\u00f6rper zu isoliren, der durch Kochen mit Saucen die redueirende Substanz liefert. Ich erhielt den K\u00f6rper damals jedoch noch nicht ganz frei von sljckstol\u00efhaltigen Substanzen, beschrieb ihn deshalb nicht weiter, um erst weitere Untersuchungen vorzunehmen, und beschrankte mich in meiner damaligen Publikation auf die kurze Bemerkung: 'Pie redueirende Substanz ist kein Spaltungsprodukt des Mucins, sondern entsteht aus einem mit dem Mucin ausgefallen K\u00f6rper\u00bb. Ich erhielt damals einen K\u00f6rper der noch etwas \u00fcber 5\u00b0/o X neben 17% C und \u00f6,5\u00b0/o II enthielt. ;\nAuch,aus dem Metalbumin wurde zuerst'von Scherer') und sp\u00e4ter von Ham mars tenl 2) eine redueirende Substanz durch Kochen mit Salzs\u00e4ure erhalten. Das von G au tier, Cazeneuve und Daremberg3) beschriebene, dem Met-albumin sehr nahestellende; Colloidin ist leider nicht auf durch Kochen mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren auftretei)de redueirende higeuschalt untersucht. Ich komme weiter unten darauf zur\u00fcck.\nVom Paralbumin zeigte lloppe-Sey 1er zuerst, dass nach Kochen mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure Kupferoxyd und \\\\ ismuthoxyd reducirt und beim Kochen mit Aetzkali 'ich br\u00e4unt, und vermuthet schon, dass Paralbumin keine homogene Substanz ist, sondern einen glycogen\u00e4hnliclion K\u00f6rper enthalt. Pl\u00f6sz4) und Obolenski sehliessen alls ilinm Untersuchungen, dass es sich um ein Gemenge von biweiss mit einem mucin\u00e4hnUchcn K\u00f6rper handelt. Ilain-uiar sten h\u00e4lt das Paralbumin f\u00fcr ein Gemenge von Eiweiss und Metalbumin.\t. ..\t,\nAls ich zu Anfang dieses Jahres meine Arbeiten \u00fcber Mnciii wiederaufnahm, ist es mir gelungen, nicht nur aus dem Mucin (mit Ausnahme des Gallenmucins, auf das ich unten zur\u00fcckkomme), sondern auch aus dem Paralbumin und Met-\nl) Annalen der Chemie und Pharmacie, ltd. 82, S. 135.\ni Diese Zeitschrift, Bd. VI, H. 3. S. P*V.\n') bulletin \u00able la Soci\u00e9t\u00e9 chimique de Paris. 1871.\ty\n*) 11<\u00bbJ*jie-Sey1er: Mediriiiisrh-cliemisrlie Untersuchungen, H. IV.","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"albumin ein stickstofffreies Kohlehydrat zu isoliren, und glaub.* ich den Nachweis liefern zu k\u00f6nnen, dass diese K\u00f6rper (leinen-,* von (ilobulineii mit verschiedenen Mengen Kohlehydrat sind.\nEs ist den oben genannten K\u00f6rpern nicht nur \u00bblas erw\u00e4hnte Verhallen gegen S\u00e4uren gemeinsam, sie verhallen sich auch gleich bei l\u00e4ngerer Verdauung mit k\u00fcnstlichem Magensaft und auch bei der E\u00e4ulniss, indem sie auch hei diesen beiden Behandlungen reducirende Eigenschaften annehmen. Setzt man eine L\u00f6sung von Mucin, Metalb\u00fcmin, Paralbumin oder Chondrin oder einen Gehirnbrei mit einer Spur faulenden Pankreas zur E\u00e4ulniss hin, so reducirt die Fl\u00fcssigkeit sehr bald Kupferoxyd. Dieses Verhalten bestellt jedoch nur ganz kurze Zeit. Mit der fortschreitenden E\u00e4ulniss zerf\u00e4llt diese erste llydr\u00e4tionsstufe des Kohlehydrats weiter und es findet sich Milchs\u00e4ure neben Butler- und Essigs\u00e4ure in der faulenden .Fl\u00fcssigkeit^\nIch gehe nun zur Schilderung der Untersuchungen der einzelnen Substanzen \u00fcber und beginne mit dem Ausgangspunkt derselben, mit dem\n\u2022 i\nMucin.\nAls SchleiinstofT, ^ucin, hat mau bisher eiweiss\u00e4lmliche K\u00f6rper bezeichnet, die aus ihren schleimigen L\u00f6sungen durch Essigs\u00e4ure gelallt und von einem Ueberschuss der letzteren nicht wieder gel\u00f6st werden.\nBetrachtet man den Essigs\u00e4ureniederschlag der verschiedenen Mucine, so bemerkt man sogleich einen Unterschied. W\u00e4hrend n\u00e4mlich die meisten MucinlTdlungen bei den h\u00f6heren Thieren so z\u00e4h sind, dass man das ganze Gerinnsel um einen Glasstab winden und auf einmal aus der Fl\u00fcssigkeit herausheben kann, ist der Gallenmucinniederschlag viel weniger coli\u00e4rent, und das Mucin der Weicht liiere (Weinbergschnecke) f\u00e4llt nur llockig aus. Wie ich schon fr\u00fcher hervorhob, gehl mit dieser verschiedenen physikalischen Eigenschaft der drei Mucine mich ein verschiedenes chemisches Verhalten parallel: Das Gallenmuein reducirt \u00fcberhaupt nicht noch Kochen mil verd\u00fcnnten S\u00e4uren. Das Mucin aus Speichel, Schleimbeutel eh . liefert bei dieser Behandlung zwar eine reducirende Substanz.","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"117\ndie aller nielli Traubenzucker ist. Das Mucin der Weinbergschnecken giebt beim Koclrn mil verd\u00fcnnten S\u00e4uren g\u00e4hnuigs-lahigen Traubenzucker.\nSind nun die beiden letzten Mucine Gemenge und keine chemischen Individuen, so liegt die Frage sehr nahe, wie es in dieser Beziehung mit dem Gallenmucin siebt. ; Das Gallen-niiiein ist auch ein Gemenge und . zwar ein Gemenge von (doliiilinsubslanzcn mit Gallensauren. Man kann leicht aus beiden Componenten eine Substanz gewinnen,' die in Zu-'.immtMiselzung, physikalischen Eigenschaften und React innen vollst\u00e4ndig mit dem sogenannten Gallenmucin \u00fcbereinstimml. Kine L\u00f6sung von wenig Serumglobulin und viel gallonsaurem \\aii\u00abui in Masser coagulirl auf Zu-atz von Essigs\u00e4ure, und das Goagiilum l\u00f6st sitili nicht im Feberschlisse, zeigt \u00fcber-liaiipl alle Eigenschaften, wie ich sie fr\u00fcher vom Gallenhnicin - '\u00bbbildert habe. Da die Glycochols\u00e4ure 07,7% C, 0,2% 11, -W\u00bb0.\u00bb G und 2,0% X enth\u00e4lt, so wird man bei der Analyse \u2666Fs Gallenmucins auch immer eine Abweichung von der Zusammensetzung der Globn\u00fcnsubslanzen in der Weise or-lialh\u201811, dass der Kohlenstoff- und Wasserstoflgehalt gr\u00f6sser, d a Stickstoff- und .Sauerstoffgehalt geringer ausf\u00e4llt, wie es auch bei meiner fr\u00fcher gegebenen Analyse d\u00e8s Rindsgallen-niiicins der Fall ist.\nEs ist mir ebenfalls gelungen, k\u00fcnstliches Weiehthier-i a in darzustellen. Man bereite sich einen Auszung aus i ' Imilleneu Weinbergschnecken, am besten zu Zeiten, wo arm an Aehrooglycogen sind, mit schwacher Sodal\u00f6sung \" l'T mit Kalkwasser, Mischt man davon zwei gleiche Por-truiu'ii ab und setzt zu einer derselben etwas Achrooglycogen-G'Uiig und l\u00e4llt nun beide Portionen mit \u00fcbersch\u00fcssiger h\"iirs\"mre, so erh\u00e4lt man immer aus der mit Aehrooglycogen v-is.-lztey Portion entsprechend mehr Mucin als aus der anderen. Aehrooglycogen allein f\u00e4llt durch Essigs\u00e4ure nicht. I G' -er \\ ersuch zeigt wohl evident, dass auch das Mucin, der ^ einlurgsclmeckeii ein Gemenge von Aehrooglycogen und Eiwoiss i<t.\t.\nDas neue Kohlehydrat, welches ich an< Submaxdlar?","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\ndr\u00fcsen etc. gewonnen habe, nenne ich im Gegensatz zum Glycogen, zur thierischen Starke, \u00abthierischcs Gummi\u00bb, weil es in vieler Hinsicht sich wie Gummi verh\u00e4lt. Auch das Verhalten mit Globulink\u00f6rpern durch Essigs\u00e4ure f\u00e4llbart' und im Ueberschuss derselben nicht l\u00f6sliche Gerinnsel zu bilden, theilt sie mit den Gummiarton. Eine Mieellarl\u00f6sung von arabischem Gummi oder noch besser von Metarabins\u00e4ure mil einer L\u00f6sung von Serumglobulin versetzt eignet sich vorz\u00fcglich zur Demonstration der Mucinfallung.\nEs ist noch zu erw\u00e4hnen, dass die ol>en angef\u00fchrten Gemenge nicht ganz die schleimige fadenziehende Eigenschaft des nat\u00fcrlichen Mucins besitzen. Wenn man jedoch erw\u00e4gt, dass man die Gemenge aus ausgef\u00e4llten Substanzen hcrstelll, und dass das einmal ausgef\u00e4llte nat\u00fcrliche Mucin, wieder in L\u00f6sung gebracht, niemals seine ganze urspr\u00fcngliche fadmi-ziehende Beschaffenheit wieder annimmt, so wird dies Verhalten selbstverst\u00e4ndlich erscheinen.\nIn Obigem glaube ich dargethan zu haben, dass die Mucine nicht als chemische Individuen aufzufassen sind; ich will jedoch gerne zugeben, dass bei dem Verh\u00e4lt niss der beiden Coinponenten die Affinit\u00e4t eine gewisse Rolle spielt, \u00e4hnlich wie Ei weis s in bestimmten Verh\u00e4ltnissen mit Alkalien, S\u00e4uren und Salzen ausf\u00e4llt. Doch wechselte der Slickstolf-gelialt der von mir dargestellten Mucine sehr; \u00fcbereinstimmende Wert ho erh\u00e4lt man erst, wenn man mit\u2018Alkohol das Albumin coagulirt und alles andere ausw\u00e4scht, n\u00e4mlich die Zusammensetzung des coagulirten Albumins.\nAusser Kohlehydrat (resp. Gallens\u00e4uren) und Eiwoiss \u2022 \u2022 \u2022 ^ findet sich in den Mucingerinnseln immer noch ein driller\nResfandtheil in mehr oder weniger grosser Menge, n\u00e4mlich\nNuclein. Bei der Schleimbildung geht ein Tlieil der Zellen\nvollst\u00e4ndig zu Grunde und die Zellkerne dieser Zellen liefern\ndas Nuclein, welches sich gegen Alkalien und S\u00e4uren ganz\nwie .der Schleim selbst verh\u00e4lt und dosshalb mit diesem\ngel\u00f6st und auch ausgef\u00e4llt wird. Microscopirt man ein frisch\nausgef\u00e4lltes Sehicimgorinnsel. so findet man stets noch wohl\nerhaltene Zellkerne darin, .le mehr die Gr\u00f6sse der Kenm\n4","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"no\nim Wrli\u00e4lhiiss zum Zellk\u00f6rper wild is I, ilrslo mehr Nuclei u isl iInn Schleim beigemengt. Su enthalt der Selileim aus Sdileimbeulein und Synovia z. B. viel mehr Nuclein als der\nf\nder Speicheldr\u00fcsen.\nParalbumin und Metalbumin.\nOben habe ich schon erw\u00e4hnt, dass ich aus dein Paralbumin und Metalbumin dasselbe Kohlehydrat, das \u00abthierische Gummi\u00bb isoliren konnte.\nAuf das Paralbumin brauche ich hier nicht weiter eiu-zugohen, davon Ilammarsten1) neuerdings die,schon von Hoppe-Soy 1er unbestellte und begr\u00fcndete Ansicht, dass Paralbumin kein chemisches Individuum sein k\u00f6nne, weiter best\u00e4tigt worden ist. Ilammarsten zeigte, dass man-aus Paralbumin Metalbumin und Eiweiss isoliren, und auch, dass man aus diesen Substanzen Paralbumin wiedergewinnen kann. Ich brauche also nur f\u00fcr das Metalbumin darzuthun, \u2022lass es ein Gemenge ist. In Betreff .der Literatur djescr beiden Substanzen verweise ich auf die eben erw\u00e4hnte Abhandlung von Ilammarsten.\nDurch die G\u00fcte des Herrn Frof. v. Recklinghausen kam ich in den Besitz des Inhalts einer grossen, aus vielen kleinen zusammengenossenen Cyste, deren Wandungen carcinomatose Degeneration zeigten. Die Fl\u00fcssigkeit erwies sich als eine typische Metalbuminl\u00f6sung, da sie alle Reactionen dieser Substanz zeigte. Der Cysteninhalt halte folgende Zusammensetzung:\n03,(i(i ?k Wasser,\n\u00bb\n(>,d!>\t\u00ab\tTrockensubstanz,\t*\n0,008\u00ab\tAsche,\n0.\u00d67\t\u00ab\tin Wasser\tl\u00f6sliche Asche, \u00ablarin\n0,00\t\u00ab\tCI Na, '\n0,008 \u00ab in Wasser unl\u00f6sliche Asche, gr\u00f6sstentheils Calciumphosphat.\n') Piese Zmts. linlt. IM. VI, II.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"12o\nKinc kleine Portion wurde mit viel absolutem Alkohol gef\u00e4llt ; der Niederschlag mit absolutem Alkohol und'ActIi.t gewaschen, erst im Vacuum, dann bei 120\u00b0 getrocknet, gal>\n10, P/o N.\nIVi der F\u00e4llung mit Alkohol wurde bemerkt, dass sich zwei verschiedene Niederschl\u00e4ge bilden, einmal eine zusammenh\u00e4ngende z\u00e4he Masse und dann einzelne weisse Flocken. Als diese beiden Niederschl\u00e4ge in einer besonderen Portion durch Herausheben der z\u00e4hen Masse mit dem Glasstab isolii t und vereinzelt der Slickstoltbestimmung nach geh\u00f6rigem Auswaschen unterworfen wurden, zeigte sich die wichtige That-suche, dass die Flocken nur einen Slickstoffgch alt von\n0,3\u00b0 o\ngaben; das z\u00e4he Gerinnsel aber gab\n10,4%.\nDieses Ergehn iss, noch mehr aber das R\u00e9sulta! des folgenden Versuchs sprechen gegen die chemische Individualit\u00e4t des Metalbumins:\nIch nahm von dem urspr\u00fcnglichen Cysteninhalt, brachte \\lm tci und goss das Klare nach einigem Stellen ab. Die klare Fl\u00fcssigkeit wurde nach Umr\u00fchron in zwei gleiche Portionen getheilt. Die eine f\u00e4llte ich mit kurz vorher entw\u00e4sserten absoluten Alkohol, die andere mit ebenso viel 80% Alkohol. Beide Niederschl\u00e4ge wurden dann ablil-trirt, was hei dem zweiten sehr langsam ging, und mit Alkohol von der St\u00e4rke, wie er zum F\u00e4llen benutzt war.' gut ausgewaschen ; schliesslich wurden beide Niederschl\u00e4ge mil Aether und absolutem Alkohol gewaschen. Nach Trocknen im Vacuum und dann hei 120\u00b0 wurde der Stickstoff in ihnen bestimmt, hier, wie auch hei den anderen Bestimmungen nach Dumas mit Entwickelung der GOg aus Magnesit im Rohr. Bei dem Mucin habe ich n\u00e4mlich die Erfahrung gemacht, tlass das thierische Gummi viel mehr Alkohol zur F\u00e4llung bedart als Eiweiss. Liegt also auch hier ein Geinehge vor. so m\u00fcsste die F\u00e4llung der ersten Portion \u00e4rmer an N sein.\nDie mit absolutem Alkohol gef\u00e4llte Substanz gab\n10,01% N,\ni","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"1-21\ndie mit 80\u00b0/o Alkohol gelallte\n15,317\u00ae N.\nDie Differenz der Stiekstoffwertlie kann folglich sclmn allein aus der Menge und St\u00e4rke des Alkohols, der zum fallen und Auswaschen des Pr\u00e4parates angewendet wurde, il kl\u00e4rt werden. Ferner sind aber auch die einzelnen Cyslen-lliissigkeilen in Hinsicht auf das Verh\u00e4ltniss zwischen Kohle-liydrat und Eiweiss sehr verschieden. Gautier, Cazeneuve und Da rem bergt) haben direkt mit starkem Alkohol ans dem Inhalt einer Ovorialcyste eine Substanz gelallt, die nur \u00d6\u00b0> Stickstoff, neben 4(i,150/\u00ab C und G,957o 11 enthielt, obgleich diese Autoren nichts \u00fcber Verhalten der Substanz heim Kochen mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren und lleducirbarkeil angelten, so ist es doch fraglos, dass \u00ab1er geringe Sticksloff-gchalt durch Anwesenheit von viel thierischem Gummi be-! dingt ist, da ein Gemenge von entsprechendem Stickstoffgeh\u00e4lf die Eigenschaft zeigt, wie sie diese Gelehrten von ihrem Col-loidin beschrieben haben. Auch die von Wurt z2) gegebene Analyse des homogenen Inhalts eines malignen Colloidlnmors' der Lunge (C 48,09; 11 7,47; X 7,0; O 37,447\u00ab) l\u00e4sst ;die Anwesenheit des Kohlehydrats vermuthen.\nF\u00fcr das Verst\u00e4mlniss des verschiedenen physikalischen Verhalten dieser Fl\u00fcssigkeiten muss die bekannte Thatsaehe lierangezogen werden, dass Eiweissk\u00f6rper bei mehr weniger langem Verweilen in abgeschlossenen Cysten mehr weniger grosse Ver\u00e4nderung erleiden: Ein Studium3) des kohlehydrat-l\u00ef'h n Strumacysteniidialts wird hier\u00fcber wohl am ehesten hiebt verbreiten. Durch die vorstehende Arbeit des Herrn\nU\t\u2022 -\nOr. Bub now. ist hierf\u00fcr der Anfang gemacht.\n*) Loc. cit\t.\t' .\n) Virchow's Archiv. IW. D\\ S. gn:5, H.vj\n*) Siche H op|ie-Sey t e r : Handbuch der \u2019 iihysiolngisrh* * >und i'ttiiologisch-chcinischfii Analyse, 5. Aull., S. :{","page":121}],"identifier":"lit16518","issued":"1883-84","language":"de","pages":"114-121","startpages":"114","title":"Ueber Mucin, Metalbumin, und Paralbumin","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:43:11.855971+00:00"}