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{"created":"2022-01-31T12:32:36.333207+00:00","id":"lit16533","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Baumann, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 8: 299-305","fulltext":[{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber Cystin und Cyste\u00efn.\nVon\nE. Baumann.\n(Dfr Kcilaktion zuge<;aiigen am 1!). M\u00e4rz 18*1.)\nDie Mcrcaptursauren, welche im t hierischen Organismus nach Einf\u00fchrung von Chlor-, Brom- oder Jod-Benzol und anderen aromatischen Substanzen entstehen, werden nach rntersucliungcn, welche ich in Gemeinschaft mit C. Preusse\nausgef\u00fchrt habe, beim Kochen mit Mineralsfiureii glatt in Essigs\u00e4ure und K\u00f6rper von schwach basischen j Eigenschaften gespalten, welche in n\u00e4chster Beziehung zum Cystin stehen1). Preusse und ich haben die letztgenannten Substanzen als substrtuirte Cystine betrachtet, indem wir von der Voraussetzung ausgingen, dass dem Cystin die Formel Cs Ih NSOa zukonune, f\u00fcr welche die uns bekannten Analysen wesentlich besser als t\u00fcr die Formel C3II5NSO2 stimmten,\u25a0 welche von einigen Autoren dem Cystin zugeschrieben worden ist.\nVor Kurzem hat K\u00fclz2) eine gr\u00f6ssere Zahl von Ana-\nlysen des Cystins, welche mit besonderer Sorgfalt ausgef\u00fchrt wurden, mitgetheilt und aus denselben f\u00fcr das Cystin die t ormel C31U NSOa (Ce IIi 2 Na S2 O4) abgeleitet. Das Cystin besitzt also nach diesen Versuchen die Zusammensetzung, welche Th au low demselben zuerst zuschrieb, die dann aber von Gm clin wieder verworfen worden ist2).\nIch habe bisher nur solche Versuche \u00fcber Cystin mit-g'theilt3), welche die Beziehungen der Mereapturs\u00e4uren und ihrer Spaltungsprodukte zum Cystin feststellten und das Cystin s' lbst als ein Derivat der Brenztraubensfiure erkennen Hessen.\n\u2022 \u00bb) Diese Zeitschrift, B\u00abl. V, S. 309 IT.\n\u201c) E. K\u00fclz: Zeitschrift f\u00fcr Biologie, Bd. 20, S. 1.\n3) E. Bau mann: Berichte der deutschen ehemischen Gesellschaft, H S. 1734.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie VIII.\t22","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"Hoppe-Seyler\u2019s Analysen des Cystins sprachen. lange es sich nur um die Formeln C3II5XSO2 und \u20ac3 \\h \\Si ^ handelte, unzweifelhaft f\u00fcr die letztere, wahrend die Mercaplur-sauren und ihre Spaltungsprodukte nicht anders denn ;,h die Substitutionsprodukte des K\u00f6rpers C3II7NSO2 betracht\u00ab ! werden k\u00f6nnen.\nDa Herr Prof. K\u00fclz mir schon vor l\u00e4ngerer Zeit mit-(heilte, dass er mit einer eingehenden Untersuchung iib\u00ab r \u00abli. Zusammensetzung des Cystins besch\u00e4ftigt sei, beabsichtig!,* ich in der Hrwarlung der Publikation von K\u00fclz, k\u00fcrzlich erfolgt ist, einen Vorrath von Cystin, welchen i\u00abli Herrn Prof. Liebreich verdanke, f\u00fcr andere Versuche zu verwerthen. Dabei bin ich auf einem ganz anderen WY-, als K\u00fclz gleichfalls zu dem Schl\u00fcsse gelangt, dass di\u00ab' Zusammensetzung des Cystins Ce II12NaS2 \u00dc4 ist.\nL\u00f6st man Cystin in Salzs\u00e4ure auf und bringt in \u00abli, L\u00f6sung etwas Zinnfolie, so bemerkt man die L\u00f6sung der letzteren ohne jede Spur einer Casent Wickelung; dabei nimml die Linksdrehung der L\u00f6sung stetig ab, ohne indessen ganz zu verschwinden; sie bleibt constant, wenn in der Fl\u00fcssigkeit selbst eine regelm\u00e4ssige Casent Wickelung sich eingestellt hat. Dewar und Gamgee beobachteten'), dass hei der Kin-wirkung von naschendem Wasserstoff auf Cystin Schwefelwasserstoff entwickelt wird; dieselbe ist aller in der Thal eine ganz minimale, wie ich schon fr\u00fcher (1. eil.) mittheilte. und nur Spuren des Cystins werden in der von De war und G amgee angegebenen Weise zersetzt. Das Cystin seihst wird so gut wie quantitativ in einen neuen basischen K\u00f6rper nmgewandelt, welcher ein Reduktionsprodukt des Cystins darstellt und in folgender Weise gewonnen wird. Nachdem eine deutliche Gasentwicklung aus der mit Zinn behandelten salzsauren L\u00f6sung des Cystins sich eingestellt hat, verd\u00fcnnt man die L\u00f6sung, und behandelt mit Schwefelwasserstoff: die zinnfreie L\u00f6sung wird zur Trockene verdunstet; dabei krislal-lisirf das salzsaure Salz der neuen Base, welches zum Unterschiede von dem salzsauren Cystin, das durch Wasser und\n\u2022l Jalucsheriel.it der (Utciuie 1*70. S. *75.","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"Alkohol theilweisc zerlegt wird, in Wasser und in Alkohol \u00abrlir leicht und vollkommen sich l\u00f6st. Die alkoholische L\u00f6sung des Salzes gibt, mit Ammoniak vorsichtig noutralisirt, einen f<\u2018ink\u00f6rnigen kristallinischen Niederschlag, welcher das riiiwandlungsprodukt des Cystins darstellt. Dasselbe ist in \\\\ asser ziemlich leicht l\u00f6slich, ebenso in Ammoniak,.Essigs\u00e4ure und in den Mineralsauren. Er ist aber nur in saurer L\u00f6sung oder in trockenem Zustande best\u00e4ndig. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung\nL'll\nheim Stehen an der Luft allm\u00e4lig Kristalle- von in War\nsser\nunl\u00f6slichem Cyst in ; bei vollkommenem Lullabschluss bleibt dagegen auch die w\u00e4sserige L\u00f6sung unver\u00e4ndert. Schnell \"folgt die Umwandlung in Cystin in den alkalischen L\u00f6sungen dt r Substanz und augenblicklich, wenn man zur w\u00e4sserigen \"\u20181er sauren L\u00f6sung \u00ab\u2018in gelindes Oxydationsmittel hinzufugt, liestmders charakteristisch ist das Verhaften der Buse zu hist iichlorid, welches in der w\u00e4sserigen L\u00f6sung eine sch\u00f6n intligohlaue F\u00e4rbung liervorruft; diese Farbe versclijviudct aber last augenblicklich: die L\u00f6sung enth\u00e4lt daun Eisen-( hlur\u00fcr und scheidet Cystin in den charakteristischen Kristallen aus. Auch die L\u00f6sung des salzsauren Salzes gibt mit Fisen-\u2022 hlorid die blaue F\u00e4rbung, aber schw\u00e4cher als die freie Bas A ; fihersch\u00f6ssige Salzs\u00e4ure verhindert die F\u00e4rbung, nicht aber die Oxydation.\n; \u2022 . \u2022\nDie Darstellung der Inden Base muss wegen der leichten Oxydirbarkeit derselben mit einiger Vorsicht ausgef\u00fchrt werden; sie gelingt leicht, wenn man hei der F\u00e4llung der alkoholischen L\u00f6sung des salzsaurCu Salzes mit Ammoniak Hon Febcrschuss von letzterem vermeidet und den Niederst Mag nach dem Auswaschen mit Alkohol im Vacuum schnell trocknet. Die so gewonnene Substanz ist ein woisses lockeres kristallpulver, das sich von dein Cystin durch die Krislall-l'\u00bbrm, durch die L\u00f6slichkeit in Wasser und in Essigs\u00e4ure, \u00ablurch die oben genannte Reaktion mit Eisenchlorid unler-xhcidel. Die Analyse der Substanz ergibt Werthe, welche 'l' ii \\om Cystin (Ce H12 Na *S< O\u00ab) verlangten sich n\u00e4hern, die ii' He Base aber deutlich als ein Bediiktionsprodukl des Cystins o keimen lassen, welchem die dem Cystin fr\u00fcher zugeschriebene","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nFormel CaH\u00efXSCb zukommt. Um die Beziehungen dieser Substanz zu dem Cystin zu bezeichnen, nenne ich diesis Heduktionsprodukt des Cystins: Cystein.\nAnalysen:\n0,2048 gr. Substanz gaben 0,2242 gr. CO* = 0,0hl 14 gr. C = 29,85\u00b0/o C; und 0,1102 gr. 11*0 = 0,0112 gr. = 5,95 \u00b0/o H.\n0,1 SG3 gr. Substanz gaben 19,2 ebem. X bei 17,8\" und 744 mm. B = 11,04% N.\nCaihNSOa CclIi\u00e4NaSiOi\nGefunden:\tVerlangt:\tVerlangt:\nC\t29,85%\t29,75%\t30,00\u00b0 \u00ab\n11\t5,95\u00ab\t5,78\u00ab\t5,00\u00ab\nN 11,04\u00ab\t11,57\u00ab\t11 ,t>7 \u00ab\nDas Cystein liefert bei der Zersetzung durch Alkalien die gleichen Produkte, wie das Cystin. Die aus dieser Zersetzung f\u00fcr das Cystin abgeleitete Formel\nClla-C^-COOII\nkommt nicht diesem, sondern dem Cyste\u00efn zu, das sich zum Cystin durchaus verhalt wie ein Mercaptan zu dem entsprechenden Disullid; die Beziehungen beider K\u00f6rper werden durch folgende Formeln veranschaulicht:\nqooH)+0 =\nGystelu\nCll:*C\u2122-'- COOl l 1^\ncai\u00bbc^y. \u2014 coon\nCvslin\ni- 11*0\nDie fr\u00fcher als subslituirle Cystine benannten Verbindungen, wie Phenylcystin und dessen Chlor und Bromderivate sind nunmehr als Cysteine zu bezeichnen.\nCI,3GS(c\"cHd)_ C( >011 l'henvlcvste\u00efu\nCllaCS(Cc]UCI) c:u0M\nChlorplienylcysteTii","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"\nAuch \u00ablie\u00bb aus dem Cystin (largesteilte Urainidosaure, welcher nach der von K\u00fclz rorrigirten Cystinformel die Zusammensetzung Cs I\u00cf14 X4 S\u201e> Oe zukonnnt, wird .mit Zinn und Salzsaure reducirt, wie das Cystin seihst. Das Roduktions-produkt, die Cysteinuramidos\u00e4iirc CilfoNsSOa ist in Wasser schwer l\u00f6slich; seine L\u00f6sung wird durch Eisenchlorid wie das Cystein oxydirt, aber ohne Farlienreaktion.\nLeber diese K\u00f6rper werde ich sp\u00e4ter ausf\u00fchrlicher berichten, ebenso \u00fcber Oxydationsprodukte des Cystins und < a steins, welche durch Einwirkung von \u00fcbermangansaurem Kali gebildet werden.\nDas Drehungsverm\u00f6gen dos Cystcius ist ein sehr viel geri igeres als das des Cystins, welches zuerst von Mau timer1) und von K\u00fclz-) bestimmt worden ist, unit kann desshalb in etwas verd\u00fcnnten L\u00f6sungen leicht ganz \u00fcbersehen werden; dieses Verhalten steht im Einkl\u00e4nge mit\u2018den Beobachtungen \u00fcber die suhstituirten Cysteine, die Mercapturs\u00fcureu uiid ihre Spaltungsprodukte, welche gleichfalls auf das polarisirte Licht mir sehr schwach einwirken3). Der folgende Versuch erl\u00e4utert diese Verh\u00e4ltnisse. Eine L\u00f6sung von 2,1:10 gr. Cystin in Li ehern. Salzs\u00e4ure, mit Wasser auf 1(K) cbcin. verd\u00fcnnt, zeigte im Mittel mehrerer Deohachtungen in einer 2 dem. langen R\u00f6hre -eine Drehung von \u2014 0\u00b0 T. (Nach Mau I liner4) betr\u00e4gt das specifische Drehungsverm\u00f6gen des Cystins\u2014205.S0, w\u00e4hrend aus der vorstehenden Beobachtung ein solches von \u2014 211\" sich berechnen w\u00fcrde; verniulhlich ist der h\u00f6here Werth der vorliegenden Beobachtung durch den gr\u00f6sseren Salzsaurcgehalt der L\u00f6sung bedingt.) Die salzsaure L\u00f6sung wurde mm mit Stanniol behandelt, zuerst in der K\u00e4lte, nach einigen Stunden in gelinder W\u00e4rme bis eine reichliche \\Vassor-slolbnlwickelung eintrat. Hierauf wurde die L\u00f6sung durch Schwefelwasseristofl' vom Zinn befreit und zur Trockene verdunslei ; der R\u00fcckstand wurde in Wasser\u201cgel\u00f6st und die\nV) Diese Zeitschrift, lid. VII, S. 222.\nberichte der deutschen chemisch\u00bbn Gesellschaft. Bd. ir\u00bb, S. HOL :i) Hau in amt; Khendaselbst. Bd. 15. S. 1731.\t\u25a0'\n') Mau timer; Diese Zeitschrift, Hd. 7, S. 2*25.","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nL\u00f6sung auf 50 cbcm. verd\u00fcnnt ; diese w\u00fcrde, wenn sie um h\nalles Cystin enthalten h\u00e4tte, (\u2018ine Drehling von \u2014 Ix'O'r\ngezeigt haben: die beobachtete Drehung betrugt \u00ababer nur\n\u2014 0*45' vielleicht noch etwas weniger bis \u20140\u00b0 40'. Dies\u00ab*\nL\u00f6sung wurde mit Eisenrhlorid versetzt, wobei dir fiiilm-\nbeschriebene Heaklion cintr\u00e2t und die lliickbildimg <|\u00ab\nCystins erfolgt; durch gleichzeiliges Ilinzuf\u00fcgon von Salz-\nsaure wird das Aiiskrystallisiren des Cystins verhindert\nWurde ein Eebersclmss von Kismchlorid vermieden, >o nli\u00e4li\nmau auf diese Weise'-eine fast ungef\u00e4rbte L\u00f6sung, welche\nalles Eisen als Oxydulsalz enth\u00e4lt. Diese Losung zeigte wenige\n.Minuten nach dem Zusatz ded Eiscnchlorids eine Dreh.inva\nvon \u2014 13\"30*. Der Versuch zeigt, obschon er nicht ganz\ngenau durcligef\u00fchrl wurde, dass die tTinwaiidhmg des CysIciik\n* ' \u00bb\nin Cystin eine vollst\u00e4ndige ist. (iiht man zu der mit Eism-chlorid versetzten L\u00f6sung des salzsauern. Cyste\u00efns Xatriiiin-acetat, so kristallisirt alsbald das Cystin aus, und mau erh\u00e4lt so die ganze Menge des zu dem Versuche gebrauchten Cyslim zur\u00fcck.\nEin \u00e4hnlich leichter Lebergang des Disullids in das Mercaptan und umgekehrt, wie beim Cystin und Cystehi. ist mehrfach lieohachtet worden. p-Chlor und p-Drom-Thio-plienol in alkoholischer L\u00f6sung gehen beim Stehen an der Luit schon nach kurzer Zeit in die entsprechenden Disultide \u00fcber. Die k\u00fcrzlich von Er. Mylins beschriebenen Amidu-und Xilrophenyhiiercaptane werden durch Eisenchlorid leicht in Disullide \u00fcbergef\u00fchrl, aus welchen man durch Behandlmnr mit Zinn und Salzs\u00e4ure die Mereaptane wieder erh\u00e4lt1).\nDie Entstehung der Mercapturs\u00fcuren aus dem Cvsbm int Organismus erscheint nunmehr als ein der Bildung df< Cystins analoger Vorgang:\n(% 1It NS( )2 + C3 1 It NSO* + O = Cr, 1 li\u00e8&&fji\u00ef'\u00a30t\nr.ysle\u00efn\tCystr\u00efn\tCyst in\nCa lb XS( h .+ Cg lb, Cl + O = Ce 1 b Cl - Ca Ile XSO* h \u00cfJ|0\nLystc\u00efn\t(Ihlorlienzol\t('.hloi'plicnylrystcui1)\n*1 Franz Mylius: Beitrag zur Kenntniss organischerThi\u00bb*l*.\u00ab<*\u2018n. lnaug.-Hissert. Berlin 1SS3.","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"305\nDio hin uml wieder gemachte Beobachtung, dass mau * aus cysliuhaltigem Harn nicht diejenige .Menge von Cystin alisflieiden kann, welche \u00ab1er heim Kochen des Harns mit Alkali gebildeten Menge von Schwefohnotall entspricht, erkl\u00e4rt sich' wohl aus dem Umstande, dass in den Harn ausser Cystin auch das Gyste\u00efn \u00fcbergehen kann, welches dort durch di\u00bb* reducirenden Bestandlheile des Harns vor der Oxydation, (I. Ii. der-Umwandlung in Cystin gesch\u00fctzt bleibt.\nSchliesslich m\u00f6chte ich noch das Vorhalten ties-Cystins gegen conceutrirte Jodwasserstoffs\u00e4ure erw\u00e4hnen. Versuche hier\u00fcber habe ich schon vor einiger Zeit angestellt in der llollimiig, durch eine Ersetzung der NHa-Cruppe de^Cysliiis durch 1 Il-Atom die Thiomilchsaure zu erhalten. AlleinMas Cystin erwies sich beim Erhitzen mit Jodwasserstoff bis gegen 135\" best\u00e4ndig; dabei wird das Cystin nul theilweise in Cystein verwandelt: die Zersetzung gehl nicht weiter. Erst \u00fcber 140\u00b0 (rill vollkommene Zersetzung ein; dabei wird ein farbloses, leicht fl\u00fcchtiges, stark nach Mercaptan Hebendes Oel in geringer Menge erhallen, daneben in gleichfalls geringer Menge eine fl\u00fcchtige, nicht schwefelhaltige S\u00e4ure, w\u00e4hrend der Stick-flol\u00ef ganz in Form von Ammoniak ausgetreten ist. Thio-inilehs\u00e4iire konnte unter den Reaktionsprodukten nicht aufgefunden werden, was im Ucbrigen wohl dadurch zu erkl\u00e4ren i>l, dass diese S\u00e4ure selbst durch die Jodwasserstolls\u00e4ure bei hoher Temperatur weiter zerlegt wird. Um so bemerket is-werther sind die-Resultate von Mau timer2), welcher beim Erhitzen des Cystins mit Wasser eine stickstofffreie S\u00e4ure mit dem Kohlcnsloffgohalte des Cystins erhalten hat, welche vielleicht zu der Thiomilchs\u00e4ure in naher Beziehung; steht.\n') Die entsprechende Mevcapturs\u00e4ure ist das Acetylderivat des * Cldorplienylryste\u00efiis, vergl. diese Zeitschrift, Bd. V, S. 531.\n-I Maulhner: Beruhte der deutschen chemischen (Jesetiscli\u00e0fl,\nBd. D\u00bb, s. ^n5.\nFreiburg i. BL,\u2019im M\u00e4rz 1SS1.\ni","page":305}],"identifier":"lit16533","issued":"1883-84","language":"de","pages":"299-305","startpages":"299","title":"Ueber Cystin und Cystein","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:32:36.333213+00:00"}