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{"created":"2022-01-31T14:51:14.354744+00:00","id":"lit16538","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"H\u00fcfner, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 8: 358-365","fulltext":[{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"I\nt\nUetrer das Oxyh\u00e4moglobin des Pferdes.\nVoll\n<i. H\u00fcfner.\nT\n(D^r Uclaktion Z\u00fcgelungen am 22. April 18X4.)\nIn einer Abhandlung, betitelt: cLVber den Einfluss der S\u00e4uren auf den Sauerstoff des H\u00e4moglobins\u00bb \u2019) hatte G. Strasburg unter anderen einige mit der Quecksilberpumpe angef\u00fchrte Versuche mitgetheilt, aus welchen sich f\u00fcr das Oxyh\u00e4moglobin des Pferdes ein betr\u00e4chtlich geringerer Sauerstoflgeliall zu ergeben schien, als nach den am Hundeblutfarbstotte gewonnenen Erfahrungen zu erwarten war. Herr Strassbuig selber war zwar geneigt-, diese Differenz, ebenso wie die bedeutenden Schwankungen im Werthe der Einzelergebiiis.se, wesentlich als Folgen einer vor und w\u00e4hrend der Eiilgasunu st alt gehabten energischen inneren Sauerstoffzehrung zu !>*-tracliten; allein merkw\u00fcrdigerweise kam sp\u00e4ter Herr Set* schenow\u201c) nach dem gerade entgegengesetzten, n\u00e4mlich dem absorptiometrischen, Verfahren zu einem \u00e4hnlichen Resultate; nach ihm sollte die von der Gewichtseinheit Pferd*-blntl\u00e4rbstofls lose tixirte Sauerstoffmenge etwa nur die I Killte von derjenigen betragen, welche von der Gewichtseinheit Hundeh\u00e4moglobins gebunden wird.\nEin solches Verhalten m\u00fcsste nun, wenn es ein that*\ns\u00e4chliches w\u00e4re, begreiflicherweise h\u00f6chst auffallend erscheinen; denn es w\u00fcrde ja gegen die Nichtigkeit der Annahme sprechen, wonach die von der Gewichtseinheit irgend eines \u00fclul.farb-\n') Pfl \u00fc jre r's Archiv f\u00fcr die gesummte Physiologie: IW. t. >. 1**1 - I Klwiidus., VW. -J'J. S.","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"stuffs lose gebundene Sauerstoft\u00efnenge um so gr\u00f6sser sein' soll, je mehr Eisen dieselbe enthalt : nach der einzigen, his dahin vorliegenden Analyse des Pferdeblli(f\u00e4rbst offs von Kassel1 2) betrugt aber der Proccntgehalt desselben an Eisen. 0,47, ist also erheblich gr\u00f6sser als derjenige des Hunde-h\u00e4inoglobins.\nIch habe, um einmal wirklichen Aufschluss \u00fcber die Sachlage zu erhalten, einen meiner Sch\u00fcler, Herrn Max IJiicheler aus Stuttgart, veranlasst, die ganze Frage einer erneuten experimentellen Pr\u00fcfung zu unterziehen.\nHerrn B\u00fccheier s Resultate sind ausf\u00fchrlich-in einer Inaugural-Dissertation-) zusammengestejlt, die im Herbste 1883 erschienen und aus welcher im Folgenden ein kurzer Auszug gegeben ist. Ausser der Miltheilung derjenigen Versuehs-crgebilisse, aut welche es hier haupts\u00e4chlich ankommt, enth\u00e4lt die genannte Arbeit auch noch analytische Daten \u00fcber die elementare Zusammensetzung, sowie einige Angaben \u00fcber Kl ystall Wassergehalt und L\u00f6slichkeit des Pferdeblutfarbstoffs. Dieselben k\u00f6nnen theils als Erg\u00e4nzung, Iheils als Best\u00e4tigung der Beobachtungen dienen, welche vor einigen Jahren Herr Iluppe-Sey 1er3) und vor Kurzem Hr. Otto in Christiania4) \u00fcber den gleichen Farbstoff ver\u00f6ffentlicht haben.\nL Krystal Horm und Kr ystall Wassergehalt. I\u00bbei der Darstellung des tarbstotls, die-nach der \u00fcblichen Methode aus den isolirten K\u00f6rperchen und zwar durch dreimaliges Umkrystallisiren, unter Benutzung eines Eisschrankes, geschah, wurde in der Regel nur das Auftreten von einerlei Kry st all form beobachtet. Es waren meist grosse makroskopische Nadeln von d - \u00abI mm. L\u00e4nge und etwa mm. Di( ke; Krystalle, die sich becpiem auf einem Saugfilter von . d*r Fl\u00fcssigkeit trennen und mit w\u00e4sserigem Alkohol (J Vol. Alkohol aut 3 Vol. Wasser) ohne Schaden auswaschen Hessen;\n1 ) Diese Zeitschrift, IM. a s. 1\u00d40.\n2) Max H\u00fcchel er: Beitrage zur Kennt uiss \u00ables Pfer\u00abl**blut-'\"b-mns. Innnyural-Dissertatioii, Tftliingeir lss:h\nDiese ZeiNchrifl, IM. 2, S. HU.\n') rtlugei-'s Archiv f\u00fcr \u00ablie gesainmle Ptivsio|\u00bb\u00bbirie. IM.21, 8. 210.","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"3bO\ndie dagegen, vollst\u00e4ndig von der alkoholischen Fl\u00fcssigkeit getrennt, sehr schnell in eine Menge kleinerer Bruchst\u00fccke zerfielen. Nur 1 mal gelang es, den K\u00f6rper, freilich in ungen\u00fcgender Menge; in wohlausgebildeten hexagonalen Tafeln zu erhalten. Auch diese \u00e4nderten, auf dem Objecttr\u00e4ger mit Luft in Ber\u00fchrung, alsbald ihre Form, indem sie ihre scharfen Ecken und Kanten verloren und zun\u00e4chst rosetton-artige Gebilde vorstellten, zuletzt aber gleichfalls in lauter kleinere Bruchst\u00fccke auseinander fielen.\nNur mit den prismatischen Krystallen konnte der Versuch einer Art von Krystallwasserbestimmung mehrmals wiederholt werden ; und auch da nur, nachdem der Krystall-brei \u00fcber Schwefels\u00e4ure oder Phosphors\u00e4ureanhydrid bei (P getrocknet, der So erhaltene harte Kuchen fein pulv\u00e9ris\u00e2t und das Pulver dann nochmals mehrere Stunden im Exsiccator gehalten worden war. Der Versuch zeigte, dass die so gewonnene Masse, einige Zeit hindurch im Wasserstollstrome auf 115\u00b0 erw\u00e4rmt, noch ungef\u00e4hr 3,94 \u00b0/# Wasser abgab. Diese Zahl ist das Mittel aus folgenden vier Versuchen :\n1.\tr,,08(10\tgr.\tSubstanz verloren\t0,1976\tgr.\t\u2014\t3,8850o\tWasser;\n2.\t5,5590\t\u00ab\t\u25a0<\t\u00ab\t0.2167\t\u00ab\t=\t3,898\u00ab\t\u00ab\n3.\t6,1566\t\u00ab\t\u00ab\t\u00ab\t0.2416\t\u00ab\t=\t3,93 \u00ab\t\u00ab\n4.\t5,088\t\u00ab\t\u00ab\tr\t0,2060\t\u00ab\t=\t4,05 \u00ab\t\u00ab\nWie sich aus dem Sp\u00e4teren ergeben wird, l\u00e4sst sich dieser Befund zur Noth so deuten, dass 1 Molek\u00fcl (in = 12042) der Schwefels\u00e4ure trockenen Masse noch imiper etwa 28 Molek\u00fcle Krystallwasser festh\u00e4lt.\n2. Zur Bestimmung der L\u00f6slichkeit wurden feuchte prismatische Krystalle verwandt, und als Temperaturen eine solche von 1\u00b0 und von 20\u00b0. Die Menge des gel\u00f6sten Farbstoffs wurde durch photometrische Messung der Concentration der entstandenen L\u00f6sung bestimmt.\n1.\t100 ebem. Wasser von 1\u00b0 l\u00f6sen 2,614 gr.\n2.\t100 cbciu. Wasser von 20\u00b0 l\u00f6sen 14,375 gr.\nln welcher Krystallform der K\u00f6rper leichter l\u00f6slich ist, ob in der prismatischen, oder in derjenigen der hexagonalen","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"Tafeln, schieiums zun\u00e4chst weniger wichtig zu wissen, als wie viel \u00fcberhaupt .die Volumeinheit Wasser hei einer bestimmten Temperatur von dem Farbstoffe \u2014 derselbe bei 115\u00b0 getrocknet gedacht \u2014 in irgend einer Form gel\u00f6st zu halten vermut:.\nd. Elementaranalysen. \u2014 Zu den Analysen diente dnial umkrystallisirtes, erst \u00fcber Phosphors\u00fcure, zuletzt etwa noch V* Stunde lang bei 110\u00b0 im Wassersloffslrome getrocknetes Material. Die erhaltenen Daten sind in der fabelte auf Seite 301 zusammengestellt.\nDie Sticksloffbestiumiungen geschahen nach Dumas, die Eisenbestimmungen durch Tilriren der in Schwefels\u00e4ure gel\u00f6sten und durch Zink reducirten Asche mit Kaliumpermanganat.\t* ;\nLegt man den von den drei Analytikern, Koss\u00e9l, Otto, Uiicheler, gefundenen Mittelwerthen gleiches Gewicht bei und nimmt aus ihnen abermals das Mittel, so erh\u00e4lt inan:\n\tKos sei.\tOtto.\tBfieheler.\tMittel :\nKohlenstoff . .\t54,87\t54.70\tUM\t54,6s0 o\nWasserstoff.\t.\t0.97\t7.03\t7,20\t7y07\nStickstoff. . .\t17,31\t17,28\t17,01\t\u202217,40\nSchwefel . . .\t0.05\t0,67\t0.65\t0;66 ^\nKisHt ....\t0.47\t0,45\t0.47\t0,46 -\nSauerstoff . .\t19,73\t19.81\t19.67 . :\t19.74-\nSumma . .\tloo.nO\t100,00\t100.00\t100,01'\u00bb,o\nUnter der\tAnnahme,\tdass mir 1 Atom Eisen\t\t\u00bb im Mole-\nkiile enthalten sei, berechnet sich f\u00fcr den bei 115 \u00b0 getrockneten Farbstoff aus den in Colmnne 5 gegebenen Mittelwerthen die ungef\u00e4hre empirische Formel:\nGb60 1 is52 Xl 4 9 Si Fe \u00f6l 49,\t.\nalso das Molekulargewicht 'm = 12012.\t\u2022\nWenn ferner x das fragliche Gewicht des mit 1 gr. H\u00e4moglobin verbundenen Kohlenoxyds, die Zahl 28 das Molekulargewicht des letzteren bedeutet,' so erh\u00e4lt man x aii' der Proportion:\nZ-it'cUrift fiir\tOLfiui*\u201c. VIII\t\u00bb0","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"100.00\u00b0.)","page":362},{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"303\n\n1 : x \u2014 x -\no.oo*_>:l>.v_>\n1-204*2 : -2\u00ab\n-is\nl-ini-i\n1.S\u00bb; < l\u00bbcin. (l\u00bb\u00ab\u2018i 0\u00bb mul 7\u00bb'\u00bb0 mm. Druck i 1.41 chciii. ( 1mm 0\" Iin\u00abI 1 hi. Drink).\n4. Zur Feststellung des wirklichen \u00d4 e lia I to ^ des arteriellen Farbstoffs an losem Sauerstoffe wurde dir von mir und meinen Scli\u00fclern bisher schon, oftmals gebrauchte \\ erdr\u00fcngungsmethodo benutzt, desgleichen der n\u00e4mliche Apparat,der schon zu den fr\u00fcheren Versuchen ge-diriit batte: auch geschah die quantitative Bestimmung-des angewandten H\u00e4moglobins mit dem bekannten Spectrophotometer.\t*\nFs wurden zu dem Zwecke zwei Versuchsreihen aus-\ne\u00ab f\u00fchrt. In der einen wurde der Sauerstoff des Uxvh\u00e4mo-# r * gluhins durch Kohlenoxyd verdr\u00e4ngt, in der zweiten das\nFl ziere (Jas aus der Kohlenoxydverbindung durch Stickoxyd\naiisgetriehen.\nWie die nachfolgenden beiden Tabellen zeigen, ist der\n\u2022V\t.\t;\nl'ti' \u2014ry. - zu erwartende Werth in der zweiten Versuchsreihe llb\ngenauer und gr\u00f6sser gefunden, als in der ersten.\nWie gew\u00f6hnlich, bedeutet V auch hier das gefundene (Jasvolumen in Cubiccentimetern, reducirt aid 0\u00ab und J m. bmek, w\u00e4hrend llb die angewandte Farbstoff\u00abimage in (iianmirn.\nI. Oxyh\u00e4moglobin und Kohlenoxyd.\nVersuchs*\nmiinincr.\nV\nIII\u00bb\n1.\no\n*\u00bb\n\u2022),\n4.\n1,10\n1,-21) 1,2-2 1,os 1.20\n1.2.1\nMil ici :","page":363},{"file":"p0364.txt","language":"de","ocr_de":"II. Kolileiioxytlh\u00e4iiioglobiii und Stickoxyd.\nV\u00abM>u<li>-\tV\nimuuncr.\tHl> I\n1.\t1,37\n2.\t1,37\n.i\t1.34\n4.\t1.30\n\u2022r\u00bb.\t1,34\n0.\t1.36\n7.\t1,27\ns.\t1,3.*,\n9.\tl.so\n10.\t1,66\n11.\t1.34\n12.\t1.33\n13.\t1,32\nU.\t1(33,\nMittel:\tl.:',9\nDa man keine Berechtigung besitzt, Zahlen weil lie au-einer l\u00e4ngeren Reihe hinwegzulassen, auch wenn tliescllien etwas st\u00e4rker von (lern Mittelwert ho abweichen, so lau.' man nicht angeben kann, dass und welche Fehler w\u00e4lnvn.1 der betreffenden Versuche begangen worden, so haben wir auch die Versuchsergebnisse von Nr. 9 und 10 nicht di\u00fccken m\u00f6gen, und so als Endresultat der 14 Versuche ni-Zahl 1,:I9 cbcin. erhalten. Ohne jene beiden Werthe w> derselbe = 1,134 ebem.\nInsofern es in der Natur und in der Wirkungswci-, der chemischen Verwandtschaftskr\u00e4fte begr\u00fcndcl liegt, da?\u00ab die Menge des in jedem einzelnen Verdr\u00e4ngungsversuclic an\u00ab der Verbindung ausgetriebenen Rases jederzeit, wenn ainh nur \u00e4usserst wenig, hinter der geforderten Menge /.iu\u00fcck-bleiben muss, braucht man sich von vornherein nicht v. ; wundern, dass auch die von Herrn Bucheier gefunden'-n. Werthe an die auf Grund der ElementaranaJyse berechn'i,v Zahl nur u\u00fcherungsweise hinanreichen.\nJe nach dem Ausf\u00e4lle der Elementaranalyse, besmidcr.-aber tier Eisenbcstinunung, ist indessen auch tier gefnrd'-r.-","page":364},{"file":"p0365.txt","language":"de","ocr_de":"Wri-lli nielli unbolr\u00e4rhl lichen Schwankungen unterworfen. \\miiiit man z. 1>. Herrn Olio\u2019s analyliscbe Ergebnisse als ,li,. nebligen an, so bembnel sich das Molokulargewichl des K.irbslofls in = H175 und die lose lixirlo SauersloiTiiienge zu 1 .*.\u00bb**\u00bb ebnn. statt zu 1,11 ebem.\nJedenfalls ist durch Herrn Buchob'r\u2019s rnteisuehung ,jrr vollg\u00fcltige Beweis dal\u00fcr erbracht, dass das Bferdeh\u00e4mo-.Jobiii in Bezug auf die Aldi\u00e4ngigkeit dor lose lixirten Sauer-\nslofl\u2019menge vom Eisengehalte des Molek\u00fcls keine Ausnahme\n' _/\nvon \u00bb1er Kegel inaelit.","page":365}],"identifier":"lit16538","issued":"1883-84","language":"de","pages":"358-365","startpages":"358","title":"Ueber das Oxyh\u00e4moglobin des Pferdes","type":"Journal Article","volume":"8"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:51:14.354749+00:00"}