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{"created":"2022-01-31T12:25:58.337479+00:00","id":"lit16554","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Chandelon, Th.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 9: 40-48","fulltext":[{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"I\nNeues Verfahren zur Ausmittelung des Strychnins, sowie einiger anderer Alkaloide in Vergiftungsf\u00e4llen.\nVon\nI)r. Th. Chamlolon.\n\u2022Oer liedakiion zugeganiteu am 1. August i*ki.)\nWonn cs sich in einer gerichtlich-chemischen Untersuchung darum handelt, die (\u00abegenwart von Strychnin nach-zu weisen, so bedient man sich gew\u00f6hnlich des Verfahrens, welches Stas f\u00fcr die Ausmittelung der Alcalo\u00efde angegeben hat.\nOhne dass Drage nd or ff die Genauigkeit dieser Methode bestreiten will, bemerkt er, dass der nothwendige Gebrauch von viel Aether bei dieser Methode doch sehr unangenehm sei. ln seinem Buche: Die gerichtlich-chemische Ermittelung von Giften (2. Aufl. 1870) sagt er Seite 157: \u00abF\u00fcr die Anwendung dieser Methode ist es.beachtenswert!!, das> Stnchnin, namentlich wenn cs aus der amorphen in kristallinische Modifikation \u00fcbergegangen ist, nicht sehr l\u00f6slich in Art her ist und dass man desshalb gr\u00f6ssere Mengen Aether anwenden muss; wenn man sicher sein will, alles Strychnin zu gewinnen\u00bb. Desshalb r\u00e4th dieser Chemiker, anstatt des Aethers Benzin zu nehmen. Aus demselben Grunde ziehen andere Autoren entweder Amylalkohol oder Chloroform vor. Das letztere von diesen L\u00f6sungsmitteln l\u00f6st Strychnin am besten. Beiin Sch\u00fctteln von alkalischen w\u00e4sserigen L\u00f6sungen organischer Substanzen mit Chloroform erh\u00e4lt mau aber ungl\u00fccklicherweise sehr h\u00e4ufig ausserordentlich z\u00e4he emulsionsartige Massen, welche sich auch durch I I inzuf\u00fcgen von Alkohol nicht immer in zwei scharf abge-grenzte Schichten trennen lassen. Wer sich \u00f6fter mit toxi-","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"41\nkologi sel ion Arbeiten besch\u00e4ftigt hat, kennt dieses unangenehme Kreigniss, das so gut wie siclier eintritt, wenn die L\u00f6sung zu alkalisch ist, sei es durch einen Ueberschuss von Kali oder von Natron oder besonders von Ammoniak. ;\nUm diese Schwierigkeit der Trennung zu \u00fcberwinden, ziehe ich es vor, nicht die alkalische L\u00f6sung sogleich mit dem Chloroform zu behandeln, sondern diese durch Abdampfen einzuengen, und dann mit gutem Gyps zu vermengen in dem. Verhfdtniss, dass sie nach einiger Zeit fest wird. Nach dem Pulverisiren l\u00e4sst sich diese Masse dann sehr leicht durch. Chloroform ausziehen. So erh\u00e4lt man eine vollst\u00e4ndig wasserfreie L\u00f6sung von Strychnin in Chloroform, aus der man durch Zusatz einer \u00e4therischen Oxals\u00e4urel\u00f6sung das Alkaloid als krvslallinisches Oxalat vollst\u00e4ndig ausf\u00e4llen kann.\nDiese Betrachtungen f\u00fchrten mich zu einem Verfahren-, mit welchem es mir gelungen ist, aus Organen von Thiercn, die mit kleinen Gaben vergiftet waren, das Strychnin darzustellen. Im Folgenden gebe ich eine ausf\u00fchrliche Beschreibung der Methode, welcher ich einige Untersuchungen anf\u00fcgen werde, die ich unternommen habe, theils um mich \u00fcber die mehr oder weniger grosse Genauigkeit des Verfahrens zu unterrichten, theils um zu erforschen, ob es sich auch auf die Ermittelung anderer Alkaloide ausdehnen lasse.\nDie Eingeweide werden fein zerkackt und mit einem gleichen Gewicht gut entw\u00e4sserten Gypses1) vermengt. Diese Mischung verreibt man in einem M\u00f6rser bis man eine gleich-m\u00e4ssige Masse erh\u00e4lt, die nach 4\u20145 Stunden so fest ist, dass sie in kleine St\u00fccke get heilt werden kann. Diese, werden dann in flachen Schalen entweder auf dem Wasserbade oder in einem Trockenschrank bei 70\u00b0 etwa getrocknet. Wenn die St\u00fccke vollst\u00e4ndig trocken sind, werden sie pulverisirt, das Pulver wird mit 00 \u00b0/o Alkohol, dem etwas Weins\u00e4ure zugesetzt war, ausgekocht. Auf 100 gr. frisch gewogener organischer Substanz gebe ich 1 gr. krystaliisirte Weil h\u00fc uro.\n*1 Ich bediene mich ties k\u00e4uflichen Kalksulfats, das ich zur Eid-W\u00e4sserung lange in einem Strom trockener Luft hei iSO0 halte, hi' eine l\u2019rohe mit Wasser sogleich fest wird.","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"Wenn man .so eine Stunde lang in einer grossen Koch-fl\u00e4sche am R\u00fcckflussk\u00fchler ausgekocht liai, filtrirt man und w\u00e4scht mit neuem heissen Alkohol den Filterr\u00fcckstand aus. Das gesammte Fillrat unterwirft man der Destillation, nachdem man sich aber vorher \u00fcberzeugt hat, dass die Reaction der Fl\u00fcssigkeit deutlich sauer ist, wenn letzteres nicht der l all ist, muss man von Neuem Weins\u00e4ure hinzusetzen. Sobald die Ilauptmenge des Alkohols abdestillirt ist, h\u00f6rt man mit der Destillation auf und verjagt den Rest bis zur Trockenheit auf dem W\u00e4sserbade. Der R\u00fcckstand wild mit wenig siedendem Wasser aufgenommen, zur Ausscheidung des Fettes wird erkalten gelassen, hierauf wink filtrirt. Das Filtrat wird bis zu einem Volumen von 20\u20142\u00d4 cbem. eingeengt, dann mit Natronlauge bis zur deutlich alkalischen Reaction versetzt und nun sogleich in ein grosses Uhrglas gebracht, wo man es mit Gyps mischt. Wenn die Masse fest geworden id, wird sie pulverisirt, das Pulver im Sehwefels\u00e4ureexsiccator getrocknet und schliesslich in einem So xle Eschen Extractions-apparat (grosse Form) mit Chloroform ausgezogen.\nDas Chloroform wird auf ein kleines Volumen \u2014 etwa 10-1 \u00fc cbem.- gebracht und, wenn n\u00f6tliig, filtrirt. Der Cliloro-lormauszug wird jetzt mit dem gleichen Volumen einer ges\u00e4ttigten L\u00f6sung von Oxals\u00e4ure in Aether versetzt. Paid d\u00e9lit man nun sch\u00f6ne, zu B\u00fcscheln vereinigte Nadeln von oxalsaurem Strychnin sich ablagern. Die Gesammtnienge des Alcaloids wird so niedergeschlagen. Das Oxalat wird auf einem Filter gesammelt, mit einer Mischung aus gleichen Theilen Aether' und Chloroform gewaschen, getrocknet und endlich in so wenig als m\u00f6glich Wasser gel\u00f6st. Auf Zusatz von Ammoniak zu dieser L\u00f6sung schl\u00e4gt sich das Strychnin nach und nach .in Nadeln nieder.\nMit dieser Methode habe ich Strychnin wiedergewinnen k\u00f6nnen:\n1. Aus einem, durch eine subcutane Injektion von 1 ctgr. schwelelsauren Strychnins vergifteten Frosche;","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"43\n2.\tAus\u2018tier Leber eines Kaninchens, das durch 4 dgr. des Sulfats subcutan get\u00f6dtet worden war;\n3.\tAus dem Magen einer Katze, gestorben nach Aufnahme eines Flcischklosses, 3 etgr. Strychnin enthaltend.\nMan.kann folgendermassen die durch dieses Verfahren\n1\nsregebenen Vortheile zusammenl\u00e4ssen :\n1.\tMan erh\u00e4lt sogleich <\u2018ine alkoholische L\u00f6sung, die nur wenig Wasser enth\u00e4lt und desshalb viel weniger fremde organische Substanz enth\u00e4lt, als wenn sie direkt aus frischen Organen gewonnen w\u00e4re. Durch die Destillation gewinnt man den gr\u00f6ssten Theil des gebrauchten Alkohols wieder und in einer Concentration, dass die Rectification sehr leicht ist.\n2.\tDies Verfahren nutzt die energische Exlractionskraft des Chloroforms vollst\u00e4ndig aus; es vermeidet die unangenehmen Zuf\u00e4lle der Aussch\u00fcttelmethode und liefert eine. Chloroforml\u00f6sung, worin man das Alkaloid in Form eines Salzes von grosser Reinheit niederschl\u00e4gt.\nMan k\u00f6nnte jedoch diesem Verfahren den Vorwurf machen, zu lang zu sein; aber gerade die Verrichtungen, welche mehr Zeit erfordern, verlangen keine sorgf\u00e4ltige lieber-* waclumg mehr, sobald sie einmal in Betrieb gesetzt, sind; und der Chemiker hat w\u00e4hrend dieser Zeit Musse, sich mit anderen Arbeiten zu besch\u00e4ftigen.\nUntersuchungen \u00fcber den Grad der Genauigkeit des\nVerfahrens.\nF\u00fcr die L\u00f6sung dieser Frage gen\u00fcgt es, eine gegebene Menge Strychnin mit thierischer Substanz zu vermengen und \u00ablas wiedergewonnene Alkaloid quantitativ auf ein gewogenes Filter zu bestimmen. Um jeden Verlust zu vermeiden, muss man nat\u00fcrlich die gr\u00f6sste Sorgfalt auf das Auswaschen des unl\u00f6slichen R\u00fcckstandes verwenden ; die M\u00f6rser mit neuem \u2022 Cyps nachsp\u00fclen u. s. w.","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\nDa jedoch Strychnin nicht vollst\u00e4ndig unl\u00f6slich in a\"er, .,st- \",uss ,na\" zur Gewichtsbestimmung die Alkaloid-menge iuwuz\u00fclilen, welche in. Waschwasser gel\u00f6st sein muss')\nIm Folgenden gebe ich die Resultate der Untersuchungen :\nI.\n(lehaektes Pferdefleisch Krystallsaures schwefelsaures Strychnin (Of(US/ gr. reines Strychnin enthaltend)\nGewicht der wiedercrhaUeneu Strychins Aul 10u chcm. Waschwasser berechnet\nSumme . . {jr. angewandt 0.03(37 \u00ab wiedererhalten\n0.0011 gr. Verlust.\nII.\nHenleleher ...\nHeines Strychnin ......\n(\u00bbewicht des wiedererhaltenen Strvchnins In L\u00f6sung (100 chcm. Wasch washer)\n\u2022 \u2022 \u2022\nSumme. . 0.0448 gr. angewandt 0,0419 \u00ab wiedererhalten\n0,(>029 gr. Verlust.\n300 gr. 0,0401 *\n0.0220 \u00ab 0.015\n0,O37t)gr.\nm gr. 0,04 IS <\n0.027 , 0,0149 \u00ab\n0.0410 gr.\nIII.\nI\u2019lcrdeleher .\n* *\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\nHeines Strychnin .....\nHewicht des wiedererhaltenen Strvchnins In L\u00f6sung (70 chcm. Waschwasser) .\nSumme . .\n0.0178 gr. angewandt 0.01023 \u00ab wiedererhalten\n0.00157 gr. Verlust.\n357 gr, 0.0178 \u00ab\nO.OOoS V 0.01043 \u00ab\n0,01(32:\u00bb gr.\nT',f \"^feu ,,Hr A\"tor\"\" W-t rfc\u00fc 1 Then Strychnin in t Lill\u00ab. Hasser. und Aimunniak steigert die L\u00f6slichkeit nicht.","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"45\nKann dies Verfahren auch f\u00fcr die Ermittelung\nanderer Alealoide Anwendung finden?\nDa Chloroform fast alle vegetabilischen Alkaloide mit Leichtigkeit l\u00f6st, so kann schon a priori angenommen werden, dass diese Methode sich in gleicher Weise auf diejenigen, deren L\u00f6sung in Chloroform vollst\u00e4ndig durch eine \u00e4therische Oxals\u00e4urel\u00f6sung gef\u00e4llt wird, anwenden l\u00e4sst. Es ist noting, dieses desshalb gleich anfangs festzustellen. F\u00fcr diesen Zweck l\u00f6st man das betreffende Alkaloid in wenig Chloroform und mischt dieses mit der gleichen Menge einer concentrirten L\u00f6sung von Oxals\u00e4ure in Aether. Man bestimmt die Natur des Niederschlages und \u00fcberzeugt sich, ob die fillrirte Fl\u00fcssigkeit nicht noch eine bestimmbare Menge Alkaloid in L\u00f6sung h\u00e4lt.\nObgleich diese Untersuchungen \u00e4\u00fcsserst einfach sind, halle ich mich doch f\u00fcr verpflichtet, die \u00d6perationsweise zii schildern.\nUntersuchung des Niederschlages: Der-Nieder-' schlag wird erst mit einer Mischung aus gleichen theilen Chloroform und Aether gewaschen, getrocknet und dann in Wasser gel\u00f6st; man stumpft durch ein wenig Soda die saure Reaction etwas ab und f\u00e4llt die Oxals\u00e4ure mit Chlorcalcium aus, darauf filtrirt man und untersucht die L\u00f6sung durch die allgemeine Alkaloidreagentien, besonderer Jodjodkaliiim, Jodquecksilberjodkalium, Gerbs\u00e4ure, Pikrins\u00e4ure, Phosphormolybd\u00e4ns\u00e4ure.\nUntersuchung der Fl\u00fcssigkeit: Die L\u00f6sung wird abgedampft, der R\u00fcckstand mit Wasser aufgenommen, und diese L\u00f6sung unterwirft man der oben geschilderten Behandlung.\nEhe ich die Resultate dieser Untersuchungen mittheile, muss ich darauf aufmerksam machen, dass eine einfache Mischung von reinem Chloroform mit \u00e4therischer Oxals\u00e4urel\u00f6sung sofort beim Zusammengicssen sich tr\u00fcbt und dass diese lr\u00fcbung von einer durch die Hand bemerkbare, Temperaturerh\u00f6hung begleitet ist; dann kl\u00e4rt sich allm\u00e4hlich die Fl\u00fcssigkeit \u00abauf und Oxals\u00e4urekrystalle lagern sich nach und nach ab: sie sind prismatisch oder cubisch und transparent,","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"unterscheiden sich aber bemerkbar von den Krystallen der verschiedenen Alkaloidoxalate :\nTTntersuc]iung\ndes Niederschlages. I der Fl\u00fcssigkeit.\nBemerkungen.\nItmein.\t;\n1 ctgr. in 100 cc. Nach ungef\u00e4hr 1 t St. Sie enth\u00e4lt nicht\n-Chloroform g<- Ablagerung v. sch\u00f6nen I eimal Spuren Nadeln in B\u00fcscheln, des Alkaloids, denen des Strychnin- i oxalates vollst\u00e4ndig gleichend.\nXarceln.\n1 ctgr. in 10 ce. Es bilden sich kleine. Wie oben.\nChloroform. weisse, verfilzte Nadeln,welche sich schnell\nablagern.\nPapaverin.\n1 ctgr. gel\u00f6st in Anfangs bemerkt man Spuren des Al-\n15 cc.\tnichts; nach 24 Stun- kaloids sind in\nden bildet man pr\u00e4ch- der L\u00f6sung, tige und volumin\u00f6se Nadeln in B\u00fcscheln.\nThebain.\n1 ctgr. gel\u00f6st in Anfangs nichts; nach Spuren des Al-\n20 cc.\nMorphin.\n04 Stunden sch\u00f6ne kaloids h\u00e4lt die Kristalle, die durch- L\u00f6sung zur\u00fcck, sichtig und zu halbkugeligen Massen radi\u00e4r gestellt sind.\ni L\u00f6st sich nicht ; in Chloroform.\nAconitin.\n1 ct gr. gel\u00f6st in Nach \u201824 St. bemerkt Keine Spuren des 10 (\u2022(\u00ab.\tman einen amorphen Alkaloids in der\nschmierigen Nieder- Fl\u00fcssigkeit. , schlag y. gelber Farbe, i\nAtropin.\n1 ctgr. gel\u00f6st in Nach. 24 St. zeigt sich Ebenso.\n10 ( C,\tein Niederschlag kleiner\ti,'\nKrvstallnadeln.","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"47\n!\nTenter suc liunp\n, y\u00bb 1\t,,\t,\t. .. .. BoHietkiinge\u00bb.\n\u00ables Niederschlages. dor Fl\u00fcssigkeit.\t.\nHyoscvamin.\tI\t.\nI etgr. jro\u00efiist in Nach 24 St. li\u00e2t sich KeineSpurendos ..\t..\u2014\nl.(i co.\tdie Fl\u00fcssigkeit noch Alkaloids in dor\nnicht aufgekl\u00e4rt und Fl\u00fcssigkeit, filtrirt tr\u00fcbe; nach 2 X -4 Stunden steht eine klare Fl\u00fcssigkeit \u00fcber eine Ablagerung kleiner Nadeln.\nVoratriii.\n1\tdgr. gel\u00f6st in Nach 24 St. bilden sich Die L\u00f6sung ent-\t\u2014\n10 ce.\tdicke und kurze Nadeln h\u00e4lt keine Kpu-\niu Huscheln,\trennles Alkaloids.\t.\nNicotin.\t1\n2Tropfen in lOcc. Kleinebaumf\u00f6rmig vev-r Ebenso.\t\u2014\nzweigte Krystalle, wel-*\tche sich nach einigen\nStunden bilden.\t'\nConiin.\n2\tTropfen in lOcc. Kleine Nadeln, die sich Ebenso.\nnach einigen Stunden ablagern.\nFolchiclii.\n'' ; L\u00f6st sich nicht 1\tin Chloroform.\nAus obiger Tabelle geht hervor, dass von allen angewandten Alkaloiden, und das waren alle, welche ich besitze, drei nicht nach diesem Verfahren aufgesiieht werden k\u00f6nnen; diese sind: Morphin, Narcotin und Golehicin. Die anderen werden vollst\u00e4ndig als Oxalate ausgefallt (von Papaverin unit Thebain bleiben jedoch Spuren im Chloroform). Die Niederschl\u00e4ge bilden \u00abich mehr oder weniger schnell (von einigen Minuten bis zu einigen Stunden) : beim Strychnin, Pru\u00e7in, Xarcein, Codein, Nicotin und Coniin; in 24 Stunden f\u00fcr die \u00fcbrigen. Die Ablagerungen sind burner krystaHinisch, mit Ausnahme des Aeonitinniederschlages, der amorph ist.","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nDio Gegenwart der zuletzt aufgef\u00fchrten Alkaloide kann demnach In thierischen Substanzen nach meinem Verfahren dargethan werden; ich habe \u00fcbrigens einige von ihnen in Untersuchung gezogen und habe sie nachgewiesen:\n1.\tHriiein bei einem damit vergifteten Frosche,\n2.\tNicotin in der Leber eines durch zehn Tropfen subculau . vergifteten Kaninchens,\nVerntrin im Magen und im Erbrochenen einer Katze, die 4 ctgr. dieses Giftes genommen liatte.\n4. Atropin bei einem durch eine Injektion von 2 ctgr. vergifteten Frosche.\nIn den obigen Untersuchungen ist das Verfahren jedoch leicht modifient worden. Diese Alkaloide wurden n\u00e4mlich aus ihrer L\u00f6sung als Salz nicht vollst\u00e4ndig durch Ammoniak ausgefallt. Anstatt desshalb das Oxalat m ^Vasser zu l\u00f6sen und das Alkaloid durch Ammoniak zu f\u00e4llen, habe ich es in Alkohol gel\u00f6st und dieser L\u00f6sung bis zur vollst\u00e4ndigen Ausf\u00e4llung der Oxals\u00e4ure ein wenig alkoholische Kalilauge hinzugef\u00fcgt ; dann filtrirte ich und entfernte den Ueberschuss von Kali durch einen Kohlens\u00e4urestrom. Nach wiederholter Filtration \u00fcberliess ich den Alkohol der freiwilligen Verdunstung und erhielt ^o einen R\u00fcckstand von reinem Alkaloid.\nToxikologisch-chemisches Laboratorium der Universit\u00e4t\nL\u00fcttich. \u2014 Juli 1884.\nJ","page":48}],"identifier":"lit16554","issued":"1885","language":"de","pages":"40-48","startpages":"40","title":"Neues Verfahren zur Ausmittelung des Strychnins, sowie einiger anderer Alkaloide in Vergiftungsf\u00e4llen","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:25:58.337484+00:00"}