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{"created":"2022-01-31T13:39:16.622194+00:00","id":"lit16581","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Sebelien, John","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 9: 445-464","fulltext":[{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Kenntniss der Eiweissk\u00f6rper der Kuhmilch1).\nVon\nJohn Scbeliou.\nA\"i'lenl am laudwirlhsehaftlichen Versuch slaboratorium zn Kopenhagen.\n(Der ltcdaktion zun<\u2018Ranf!c\u00bb am 1(*>. M\u00fcrz^iws.)\nW\u00e4hrend unsere Kenntniss vom Casein in mancher Beziehung ganz befriedigend ist, haben wir nur sehr mangelhafte-Nachrichten von den anderen Eiweissbestandtheilen der Milch. Die mangelhaften Methoden zu deren Darstellung und Trennung, sowie die unvollst\u00e4ndige Kenntniss von ihren Eigenschaften haben oft dazu gef\u00fchrt, eine Menge neue; Stoffe als selbstst\u00e4ndige, native Milchbestandtheile aufzustellen, w\u00e4hrend sie thais\u00e4chlich entweder nur unvollst\u00e4ndig ausgef\u00e4llte Reste von Casein und Albumin sind, so wie II am -marsten2 *) es f\u00fcr das *Lactoprotein\u00bb bewiesen hat, oder auch Uimvandhmgsprodukte sind, gebildet durch Einwirkung der chemischen Reagentien oder dergleichen, so wi\u00e8 es z. B. der Fall ist mit den von D a n i 1 e w s k y & R a d e n h a u s e n8) als \u00abCaseoalbumin- und Caseoprotalbinstoffe\u00bb aufgef\u00fchrten K\u00f6rper, ln der letzten Zeit ist von Duclaux4 *) die entgegengesetzte Ansicht ausgesprochen, indem er die Existenz aller anderen Fiweissk\u00f6rper in der Milch als das Casein l\u00e4ugnot. Vom Casein aber nimmt er drei Modifikationen an: eine feste, \u00bbine aufgequollene und eine gel\u00f6ste Modification, die sich\n1)\tNach dem d\u00e4nischen Original im \u00abOversigt af del kgl. danske Vidensk. Selskabs Forhandlinger 1885\u00bb.\n2)\tNordisk mediciusk Arkiv 187\u00df, Fd. MU, Nr. 10.\n:J) Forschungen auf dein Gebiete der Viehhaltung. H. 0, 1880.\nAiil) Hammarsten in Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, Bd. MI.\n*) Comptes rendus, T. XCVU1, 1884.","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"von -mam,,,. mittelst Fillriren ,lu.el. Filt.hpa\u201eio,-, |\u201e,,1V lon/.ellon Irennen lassen, aber die \u00fcbrigens leicht in ci, amler \u00fcbe,-gef\u00fchrt werden k\u00f6nnen.\nA,\"i del11 Navbfolgenden wird hervorgehen, dass in der Ableb wenigstens zwei, von den, Casein verschiedene Eiweb\nk<\u00ab per zugegen sind, wenn auch der eine von diesen nur i\u201e ausserst geringer Menge.\nLaktoglobulin.\n.... . ^a,nma ist on\u2019) sprach die Verniullumg aus, dass die Aide , en, durch .Magnesiumsulfat f\u00e4llbares Clobulin enth\u00fcll welches \u00bbnt dem genannten Salze ausgef\u00e4llt wer,len kann\u2019 nachdem man zuerst alles Casein mittelst Kochsalz entfernt Mt fr\u00fcher hat Englmg2) angegeben, dass die verd\u00fcnnten Molken aus den, Colostrum der Gebirgsscl,l\u00e4ge, nach l\u00e4ngeren, Emloiten von Kohlens\u00e4ure weisse Flocken ausscl.eiden, welche S|eh in \u25a0>procentiger Kochsalzl\u00f6sung wieder l\u00f6sen, und die er daher als Clobulin betrachtet. Da die Frage jedoch nach diesen ziemlich unzureichenden Angaben nicht als abgemacht zu betrachten ist, habe ich sie nach Aufforderung von Herrn l,a,\"mars|V\" zur n\u00e4heren Untersuchung aufgenommen. Zur Entfernung des Caseins habe ici, ausser S\u00e4ltig.............\nmitlel M,! 1 T'rIZ, \",,Sub3lanz auch ''io Coagulation mittelst Uh benutzt. In beiden F\u00e4llen ist es leicht, die\nCegenuarl eines Clobuhus naclizuweisen; jedoch muss man\nbeobachten, dass wenn man eine Verk\u00e4sung der Milch mittelst\nEal, vorn,,,,ml, ui den Molken ausser dom .....................\nden, Mo ke,rotein immer ein kleiner Rest von unausgcf\u00f6lllen, Casen, (oder K\u00e4semasse) bleibt, welchen man zu beseitigen liai, um nicht die Reactionon zu st\u00f6ren.\nAls Regel wird man sich zur F\u00e4llung mit Kochsalz ballen. Rem, die Milch sauer l-eagirt, wird sie mit Natronlauge genau neulralisirt (bis amphotere Reaction), worauf man gew\u00f6hnliches pulverisirtes Tischsalz unter Umr\u00fchren bi. zur vollsli..gen S\u00e4ttigung in die Mild, hinoinbringl. Wenn\nZeitschrift r,lr physiologische Chemie IS8:(, Bd. VII S \u2022i'.o > vurscluingen auf dein \u00abchicle d. Viel, h a.g,|\til.T s'lK","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"W7\ndieser Punkt erreicht ist, lillriit man. Du das Casein als\u2019 vollst\u00e4ndig ladbar f\u00fcr Kochsalz anzusehen ist, w\u00e4hrend das (ilobulin nur unvollst\u00e4ndig hiervon gef\u00e4llt wird, wird die letztere Substanz in dein erhaltenen Filtrate nachzuweisen ^cin. Beim Erw\u00e4rmen der Fl\u00fcssigkeit erh\u00e4lt man constant bei :15\u00b0 C. eine flockige F\u00e4llung, die nebst einem eiweiss-arligen K\u00f6rper, dessen Natur ich nicht zu bestimmen im Stande bin (wahrscheinlich ein kleiner ftest von Casein), haupts\u00e4chlich aus phosphorsaurem Kalk bestellt. Nach dem Abflltriren dieser F\u00e4llung s\u00e4ttigt man das \u2022 klare Filtrat mit pulverisirtem Magnesiumsulfat, wobei man wieder eine deut-liebe flockige F\u00e4llung erh\u00e4lt. Nur ein einziges Mal erhielt id, hier keine F\u00e4llung; jedoch ist die Ursache hiervon wahrscheinlich in dem Umstande zu suchen, dass die bei diesem. Versuche benutzte abgerahmte Milch etwas sauer, reagirte, und die vorherige Neutralisation nicht vorgenommen wurde.\nUm den in genannter Weise ausgeschiedenen K\u00f6rper n\u00e4her zu untersuchen, wurde er zuerst einem Reinigungs-process unterworfen. In dieser Absicht wurde er auf einem Filter gesammelt, durch Pressen zwischen Filtrirpapier Von der Mutterlauge befreit, darauf nebst dem Filter in wenig Wasser aufgeweicht und die \u00fcltrirte L\u00f6sung abermals mit Magnesiumsulfat ges\u00e4ttigt. Nach einer solchen Reinigung wird man den K\u00f6rper \u00abrein\u00bb finden, d. h. frei von \u00fcbrigen Eiweissk\u00f6rpcrii (Lactalbumin) ; wird n\u00e4mlich die L\u00f6sung des 2mal gef\u00e4llten K\u00f6rpers abermals mit Magnesiumsulfat ges\u00e4ttigt, ,o l\u00e4sst sich im Filtrate mittelst den gew\u00f6hnlichen Reagent ich kein Eiweissk\u00f6rper mehr nachweisen.\nUm von den anhaftenden Resten von Magnesiumsulfat \u25a0befreit zu werden, wurde der 2mal gelallte'. K\u00f6rper in m\u00f6glichst geringer Quantit\u00e4t Wasser gel\u00f6st und \u00bbtaraul der Dialyse unterworfen. Hierdurch wurde die L\u00f6sung mehr oder weniger tr\u00fcbe, kl\u00e4rte sich aber wieder vollst\u00e4ndig bei Zusatz von etwas Kochsalzl\u00f6sung.\nMerkw\u00fcrdig genug liess sich bei der Dialyse fast nie eine veritable Ausscheidung von f\u00eflobulin .erhalten, sondern nur eine starke Tr\u00fcbung \u00bb1er H\u00fcssigkeit. Auch nicht durch","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"448\nsehi vol sichtigen Zusatz, von \u00e4usserst Schwacher pss:,...-\nsowohl die n\u20187 <1CUllichen Niedersc|ilag zu bilden. Da 'mli, , die Dialyse, wie die verd\u00fcnnte Essigs\u00e4ure sehr unvoll\nkommene F\u00e4llungsmitte! f\u00fcr das Globulin sind so l\u00e4sst s\u00ee .' \u00cekl\u00e2ren' Gew\" dor. Niederschl\u00e4ge wohl in \u2019dieser Weise\nvon Ilammar^rn\u00ee girntliehTlefu f'\"\"?\t^\nParitrlnhni;\u00bb \u2022\t. . ^ \u00b0\u2019nt,,ch det Untersuchung vom\ni aiaglobulin eingeschlagenen, so gelingt es leicht L \u201e\nnannten Erscheinungen hervorzurufen.\t\u2019\t\u2019\n-Man s\u00e4ttigt zu diesem Zwecke die L\u00fcsun\" des mil Ma\u201emsulfat 1 oder 2 mal gef\u00e4llten K\u00f6rpers m\u00fb Kocht!\nlins eit u-m 'v^1' \u00ab''no unvoHst\u00e4ndige F\u00e4llung des Globu-'\n. 1 tUlL \",rd diese F\u00e4llung gesammelt und zwischen iltnrpapier gepresst, darauf in Wasser gel\u00f6st und dialvsiif\nm* n m :*f A\u00bb. S\u00c4\nknci 8 | VF k0n aUS\u2019 d,e sidl dmch Eintropfen von etwas Kochsalzl\u00f6sung wieder vollst\u00e4ndig klar l\u00f6sen. Diese klare\n.oMing wird jedoch durch gr\u00f6ssere Mengen Wassers wieder\ngetr\u00fcbt und die Tr\u00fcbung wird durch eine Spur vo Esst\n\u00abaurc ve,gr\u00f6sser!. Eine L\u00f6sung des in beschriebener Wehe\n<hs8n int'v n\u00ee''r 7rd? K\u00b0dlsalz s\u00e4ttigt, wonach . * '' .f Von] der \u2019nerdurch ausgeschiedenen F\u00e4llung nocl. mehr F\u00e4llung durch S\u00e4ttigung mit Magnesiumsulfat er\u00e7ab\n.\t. In dam genannten Verhalten zeigt sich eine schlagende\nPa \u201cXS gl\u00b0bUlinS mit dem im Bl,,tc vorkommenden\nUm die Eigenschaften des besprochenen K\u00f6rpers n\u00e4her ,.un,ersuchen, habe ich seine\n. osung '\u00b0.n\t10#/o Kochsalz bestimmt. Es ergab sich\nlurrliei immer eine slarke Tr\u00fcbung bei ca. 72\u00ab C., die Fl\u00fc<-\n2 ;:l \"nv'j\u00ae vollst\u00e4ndig milchweiss und undurchsichtig, aber\nT e?\u2018 bd W-7C# C- cin- Das Eintreten der Coagulation erkennt man deutlich daran, dass der Nieder-\n2' vol|S|Ch \u2019al<1 7,d. ICICld Sa,mncU- \"\u00b0g,\u2018g,'n die Fl\u00fcssigkeit\nbelfm w 8\tUSS\u00b0',Cn sc,bs' bei l\u00e4ngerem Stehen\nhtilt, wenn man das Aufw\u00e4rmen-unterbricht, ehe die Coagu-\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, ]J,t. VIII. S. 407.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"449\nlationstemperatur erreicht ist. ich habe diese Versuclie mehrere Male mit Pr\u00e4paraten verschiedener Darstellung wiederholt, aber immer die Coagulationstemperatur innerhalb des angegebenen Intervalls gefunden.\nAuch das in oben beschriebener Weise mittelst Kochsalz unvollst\u00e4ndig gelallte Globulin zeigte in 10% kochsalzhaltiger L\u00f6sung bei 72\u00b0 C. starke Tr\u00fcbung und bei 74\u00b0 C. schied der K\u00f6rper sich aus in coagulirtem Zustande.\nDie gefundene Coagulationstemperatur stimmt durchaus mit den von Hammarsten1) bez\u00fcglich des Paraglobulins befundenen Resultaten. Um die Identit\u00e4t zwischen diesen K\u00f6rper und dem Lactoglobulin zu beweisen, w\u00e4re jedoch die Untersuchung von noch anderen Eigenschaften erforderlich, namentlich von dem optischen Drehu ngs verm\u00f6gen, das f\u00fcr das Paraglobulin sowohl von Hammarsten, wie von Freden cq zu ca. -:-47# bestimmt ist. Indessen ist es mir noch nicht gelungen, von dem Lactoglobulin (wovon man in beschriebener Weise nur wenige Milligramme per Liter Milch gewinnt) solchen Versuch anzustellen. Aus demselben Gr\u00fcnde konnte nat\u00fcrlich auch keine Rede davon sein, eine Elemcntar-Analyse dieses Globulins vorzunehmen.\nBetreffend die Menge des Lactoglobulins in der Milch ist es nat\u00fcrlich bis jetzt nicht m\u00f6glich gewesen, eine quan-tdative Bestimmung davon vorzunehmen. Da ein Theil des Globulins mitgef\u00e4llt wird, wenn man das Casein mit Kochsalz niederschl\u00e4gt, so wird die Quantit\u00e4t, die im Filtrate hiervon mit Magnesiumsulfat gef\u00e4llt werden kann, nur eine niedere Grenze der ganzen Menge sein k\u00f6nnen. Aber selbst f\u00fcr die Quantit\u00e4t, die man nach der beschriebenen Methode gewinnen kann, sehe ich mich nicht im Stande, genaue Zahlen anzugeben; doch scheint sie etwas wachsend zu sein, und namentlich etwas gr\u00f6sser im Colostrum zu sein.\n, Es bleibt noch \u00fcbrig zu untersuchen, in wiefern der liier als Lactoglobulin bezeichnte K\u00f6rper m\u00f6glicherweise ein unausgetallter Rest unreinen Caseins sein kann. Bekanntlich\n>) Pfl\u00fcger\u2019s Archiv f\u00fcr Physiologie. B\u00bbl. XVIII, S. 64","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\nliai ja n\u00e4mlich llam\u00efnarslen1) fr\u00fcher nachgewiesen, dass Casein, wenn es mit gewissen Blutserumbestandtheilen (Lecithin?) verunreinigt wird, mehrere Eigenschaften der Globuline annimmt. Mit Hinblick auf den Zusammenhang, den man gew\u00f6hnlich zwischen dem Blute und der Milch annimmt, und die Identit\u00e4t, die man gew\u00f6hnlich zwischen dem Albumin des Bluts und der Milch annimmt (cfr. unten), liegt die Annahme nahe, dass wahrscheinlich auch in der Mileli solche Blutserumbestandtheile Vorkommen, welche einen ^ heil des Caseins in solcher Weise verunreinigen k\u00f6nnen, dass es sich mit den Eigenschaften der Globuline zeigt. Ein solcher Einwand wird um so mehr nat\u00fcrlich, wenn man sich erinnert, dass die Milch nach Schmidt-M\u00fclheim2) wirklich eine nachweisbare Spur von Lecithin enth\u00e4lt, und dass dieser K\u00f6rper h\u00f6chstwahrscheinlich die wirksame Bolle bei der genannten Verunreinigung \u00ables Caseins spielt.\nIndessen muss man erinnern, dass ein in genannter Weise verunreinigtes und ver\u00e4ndertes Casein nach einer einzigen Reinigung wieder seine urspr\u00fcnglichen Eigenschaften annimmt, und es ist daher sehr wenig wahrscheinlich, dass unser Lactoglobulin, welches wiederholten Reinigungsprocessen unterworfen gewesen, noch so viel Unreinigkeit enthalten \u2022sollte, dass dies einen wesentlichen Einfluss haben konnte.\nIhe Aehnlichkeil des unreinen Caseins und der Globu-hne tritt besonders in den L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnissen hervor; auch in anderer Beziehung verliert das Casein einige seiner wichtigsten Eigenschaften, so z. B. seine F\u00e4higkeit mittelst Lab zu gerinnen. Dagegen ist, meines Wissens, nichts dar\u00fcber bekannt, wie eine kochsalzhaltige Caseinl\u00f6sung unter solchen Umst\u00e4nden sich in der W\u00e4rme verh\u00e4lt. Ich untersuchte desshalb ob es m\u00f6glich w\u00e4re, eine Caseinl\u00f6s.mg b\u00bb im Erhitzen zu coaguliren in solcher Weise und unter solchen Umst\u00e4nden wie es bei dem als Lactoglobulin betrachteten K\u00f6rper erw\u00e4hnt wurde.\nM Untersuchungen \u00fcber die Faserstoffgenmiung. Xov. ad; soc. sc. Fps. ser. III. vol. X.\n2) Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. XXX, S. 379.\na rcL',","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"fn dieser Absicht wurde reines Casein (nach Hain\u00ab mars ten\u2019s Methode durch 3 mal wiederholtes Fallen mit Kssigs\u00e4ure dargestellt) mittelst wenig Alkali in Wasser zur amphoteren Reaction gel\u00f6st und darauf mit soviel Kochsalzl\u00f6sung gemischt, dass die L\u00f6sung 5\u201410\u00b0/o Chlornatrium enthielt.\nBei einem Gehalte von. 5#/o Salz hielt die L\u00f6sung sich vollst\u00e4ndig klar heim Erw\u00e4rmen bis 100\u00b0 C. und vertrug das Kochen ohne eine Spur von Coagulation zu zeigen. ;\nBei einem Gehalte von l\u00f6\u00b0/o Kochsalz fing die Fl\u00fcssigkeit bei 75\u00b0 C. an zu opalisiren, wurde sehr stark milchig bei\nca. 82\u00b0, aber liess sich \u00fcbrigens bis 100\u00b0 erw\u00e4rmen, ohne dass eine Coagulation eintrat. Ganz im Gegentheil kl\u00e4rte die Fl\u00fcssigkeit sich vollst\u00e4ndig, wenn sie aus dem Wasserbade herausgenommen und abgek\u00fchlt wurde. Bei wiederholtem Erw\u00e4rmen trat wieder eine starke Tr\u00fcbung ein, die, vollst\u00e4ndig aussah wie eine Coagulation, welche. von der Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeit anfangend, sich nach und nach weiter hach unten verbreitete. In dieser Weise konnte man mehrere Male, scheinbar ohne Schaden, die L\u00f6sung abwechselnd tr\u00fcben und kl\u00e4ren, aber eine Coagulation trat nie ein. Dagegen wurde bei diesem Versuche beobachtet, dass w\u00e4hrend der Abk\u00fchlung und Kl\u00e4rung der L\u00f6sung eine Menge schwere, durchsichtige, st\u00e4rkekorn\u00e4hnliche K\u00f6rper durch die Fl\u00fcssigkeit schnell zum Boden fielen, um doch bei vollst\u00e4ndiger Abk\u00fchlung wieder zu verschwinden.\nZur Contr\u00f4le wurde gepr\u00fcft, cd) eine L\u00f6sung von unreinem Casein sich in derselben Weise verhielt. Hierzu wurde ein Casein angewendet, welches dargestellt war durch Mischung einer reinen Caseinl\u00f6sung mit Blutserum, welche durch Verd\u00fcnnen mit 9 Vol. Wasser und etwas Essigs\u00e4ure so gut wie frei von Faraglobulin war. Das beim Mischen gef\u00e4llte sehr unreine Casein wurde mehrere Male \u00ablurch Decantation gewaschen, darauf mittelst wenig Alkali in Wasser gel\u00f6st und dann zu den Coagulationsversuchen verwendet. Da das benutzte Serum der angegebenen Darstellungsweise gmn\u00e4ss noch etwas Paraglobulin enthielt (indem dies nur","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0152\nunvollst\u00e4ndig mittelst Magnesiunisulfat gef\u00e4llt wird), so war c\nja denkbar, dass auch das gef\u00e4llte Cas\u00e9in noch eine Spur\nvon Globulin enthalten konnte, und ein positives Resultat\nder Coagulationsversuchc w\u00fcrde also kein Beweis sein, dass\ndas Casein-unter solchen Umst\u00e4nden wirklich zu coaguliron im Stande sei.\nIndessen zeigte es sich, dass beim Erw\u00e4rmen einer solchen L\u00f6sung, die theils 5%, theils 10% Kochsalz enthielt,\nschon bei verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig niedriger Temperatur (40____50ftC)\nein tr\u00fcbes Aussehen eintrat. Die 10% Kochsalz haltig L\u00f6sung wurde bei G5\" C. stark milchig, aber \u00fcbrigens Hessen beide L\u00f6sungen sich zum Kochen erhitzen, ohne zu coa-u-hren. Beim Abk\u00fchlen kl\u00e4rten sich die Fl\u00fcssigkeiten augenscheinlich mit Ausnahme des genannten tr\u00fcben Aussehens, welches von einer \u00e4hnlichen k\u00f6rnigen F\u00e4llung herr\u00fchrte, wie bei den Versuchen mit reinem Gasein, aber es verschwand nicht wieder wie dort bei weiterem Abk\u00fchlen.\nDieses Verhalten bietet nichts Merkw\u00fcrdiges, wenn man beachtet, dass sowohl das angewendete Kochsalz, wie namentlich das unreine Gasein Kalk (und Phosphor-\u2019 s\u00e4ure) enthielten. Beim Erhitzen einer Gaseinl\u00f6sung, welche Calciumphosphat enth\u00e4lt, wird bei einer gewissen Temperatur (die um so niedriger liegt, je mehr von dem Phospate gegenw\u00e4rtig ist) immer eine Tr\u00fcbung eintreten, bisweilen (bei hinreichender Menge von Calciumphosphat) sogar eine F\u00e4llung von Caseinkalkphosphat (Hammarsten), welche sich nicht immer wieder beim Abk\u00fchlen l\u00f6st.\nIn wiefern das in der Milch vorkommende Globulin ein besonderes Lactoglobulin ist, oder oh es identisch mit dem Paraglobulin ist, l\u00e4sst sich noch nicht entscheiden. Nur so viel ist gewiss, dass es in den untersuchten Eigenschaften vollst\u00e4ndig mit dem Paraglobulin \u00fcbereinstimmt. Um aber diese Frage zu entscheiden, w\u00fcrde es nolhwendig sein, auch andere Eigenschaften zu untersuchen, namentlich das optische Drehungsverm\u00f6gen, sowie auch die elementare Zusammen-\nsetzung, welches mir bis jetzt wegen des geringen Materials jedoch nicht m\u00f6glich gewesen ist.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"453\nLactalbumin.\n*\nlieber das Albumin der Milch finden wir nur sehr sparsame und l\u00fcckenhafte Mittheilungen in der Litteratur. Soweit mir bekannt, beschrankt sich unser Wissen von diesem K\u00d6fper darauf, dass sich in den Molken, nachdem das Casein aus der Milch (durch Essigs\u00e4ure, Lab oder andere Mittel) aus-jr\u00f6imit ist, ein durch Erhitzen zum Kochen coagulirbarer Ei weissk\u00f6rper befindet. Dieser K\u00f6rper, der sich durch seine F\u00e4llungsweise den eigentlichen Albuminen angesellt, betrachtet man gew\u00f6hnlich mit dem im Blute vorkommenden Serumalbumin als identisch1).\nIn seiner fr\u00fcher besprochenen Arbeit gibt Eh gl ing2) an, dass das Lactalbumin, sowohl der normalen Milch, wie ties Colostrums, mit dem Serumalbumin identisch sei, und sich vom Ovalbumin der Eier durch seinen geringeren Schwefelgehalt unterscheidet. Doch finden sich keine genaueren Angaben weder \u00fcber Darstellungsweise, noch \u00fcber . Analyse der Substanz angef\u00fchrt. In einer sp\u00e4teren Abhandlung von demselben3) finden wir Elementaranalysen von Albumin, welches theils aus sauren, theils aus s\u00fcssen Molken durch Hitze coagu-lirt ist, woraus der Verfasser den Schluss zieht, dass ein betr\u00e4chtlicher Unterschied zwischen dem Lactalbumin des Colostrums und der normalen Milch, bez\u00fcglich der cl\u00e9-mentaren Zusammensetzung besteht.\nMenozzi und Musso4) analysirten ebenfalls durch Hitze gewonnenes Eiweiss, welches aus sauren Molken c\u00f6agu-lirt war, und schlossen aus ihren analytischen Durchschnitts-lesullaten auf eine Identit\u00e4t des Lactalbumins und des Serumalbumins.\nS\u00e4mmtliche besprochenen Pr\u00e4parate stellten aber kaum reines Lactalbumin dar; denn theils wird man durch directe Coagulation der Molken (es seien diese auf die eine oder andere Weise erhalten) die ungef\u00e4llten Reste von Casein oder\n1)\tHermann's Handbuch der Physiologie, V. Bd., L Th., S. ;>53.\n2)\tForschungen auf dem Gebiete der Viehhaltung,. !. Bd., 2. H.\n3)\tJahresbericht \u00fcber die Th\u00e4tigkeit der landwirthscliaftl.-chem. Versuchsstation des Landes Vorarlberg in Tisis, 1882:\n*) Forschungen auf dem Gebiete der Viehhaltung, I. Bd\u00bb, 3. H.","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"454\nK\u00e4se im Coagulum mitbekommen, tlieils wird ein solches Coagulum sich nur schwierig von Milchzucker und namenl hch von Fett befreien lassen, theils ist cs ganz wahrschein, hch, wenn aucli noch nicht bewiesen, dass das coagutirt,. Albumin cm vom nicht coagulirten Albumin auch bez\u00fcglich\nder elementaren Zusammensetzung wesentlich verschiedener K\u00f6rper ist.\nSio lange man als,o das Lactalbumin nicht anders als inv coagulirten Zustande erhalten kann, ist es nicht f\u00fcr n\u00e4here Untersuchung verwendbar. Es musste desshalb in l\u00f6slicher Form rein dargestellt werden, oder jedenfalls so jsolirt werden, dass seine Eigenschaften studirt werden konnten Fur diesen Zweck benutzte ich eine von Ham mars ten') fur Darstellung des Serumalbumins angedeutete Methode. Er fand n\u00e4mlich, dass, nachdem alles Paraglobulin aus dem Llutserum durch S\u00e4ttigung mit Magnesiums\u00fclfat bei 30\u00b0 C. entfernt war, das Serumalbumin sich aus dem mit Salz s\u00e4ttigten Hitrate bei gew\u00f6hnlicher Temperatur mittelst Essigs\u00e4ure f\u00e4llen Hess, wonach es durch L\u00f6sen in Wasser Neu-tralisiren und darauffolgende Diaiyse gereinigt werden k\u00f6nnt,. Ich s\u00e4ttigte desshalb entweder die Milch direkt mit Magnesiumsulfat oder f\u00e4llte zuerst das Casein mit Kochsalz, darauf das Globulin mit Magnesiumsulfat. Das in solcher Weise erhaltene, vollst\u00e4ndig casein- und globulinfreie, aber mit Salz ges\u00e4ttigte Filtrat wurde alsdann mit Essigs\u00e4ure gefallt, wodurch immer eine reichliche weisse F\u00e4llung entstand. Nach Ham mars ten vertr\u00e4gt eine Serumalbumin-losung bis 1 % Essigs\u00e4ure ohne eine Ver\u00e4nderung zu erleiden2): uli habe gew\u00f6hnlich V4\u00b0/o Essigs\u00e4ure angewendet und eine vollst\u00e4ndige F\u00e4llung damit erhalten. Bei Anwendung von 0,07o\u201411,^0% ^iiure erhielt ich dagegen immer mehr F\u00e4llung, wenn ich zum Filtrate mehr S\u00e4ure zusetzte. Es scheint, als wennjHe_zum Hervorrufen des Niederschlages und dessen ; Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, Bd. VIII. S. 4%. vu r \u2022 Jo,lailsson hal gefunden, dass man ohne Gefahr sogar bis\n(V\u00b0 ^TrV\" l,el* mit\tAlbuminl\u00f6sung gehen kann\n[. p, ,aka,;etoremngs f\u00f6rhandlmgar XX. 1885. p. 101. - Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, X.).","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"455\nvollst\u00e4ndigen Ausf\u00fcllung nothwendigc S\u00e4urcquantit\u00fct etwas abh\u00e4ngig ist von der Concentration der L\u00f6sung. W\u00e4hrend ich n\u00e4mlich bei der Behandlung von gew\u00f6hnlicher, s\u00fcsser Milch in beschriebener Weise immer eine (wenn auch unvollst\u00e4ndige) F\u00e4llung mit 0,1 \u00b0/o Essigs\u00e4ure bekam,, so m\u00fcsste ich bei einem Versuche mit Colostrum 0,2 \u00b0/o Essigs\u00e4ure zusetzen, ehe der Niederschlag sich zu zeigen anting, und bei einem Gehalte von 0,25 \u00b0/o S\u00e4ure war die F\u00e4llung noch' sehr unvollst\u00e4ndig; nach Zusatz von 0,5\u00b0/o S\u00e4ure wurde dagegen nichts mehr gef\u00e4llt. Uebrigens zeigten sich die Eigenschaften des Niederschlages ganz gleich, ob man zur F\u00e4llung mehr oder weniger S\u00e4ure, innerhalb der angef\u00fchrten Grenzen, benutzt hat.\nDer ausgeschiedene Niederschlag, der eine gelatin\u00f6se Consislenz zeigte, wurde auf Filtern gesammelt und nach hinreichendem Abtropfen zwischen Filtrirpapier gepresst, um von Mutterlauge befreit zu werden. Es wurde dann der Niederschlag nebst Filter in wenig Wasser a\u00fcfgeweicht, genau mit Natronlauge neutralisirt, und die so erhaltene L\u00f6sung gab, wenn sie nach dem Filtriren aufs Neue mit Magnesiumsulfat ges\u00e4ttigt wurde, nur selten weitere F\u00e4llung.- Indessen wurden immer 1\u20142 Reinigungen des Lactalbumins vor-goiiommen, indem die erhaltene L\u00f6sung mit Magnesiumsulfat ges\u00e4ttigt wurde und darauf mit V*% Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt wie oben. Bei dieser zweiten und dritten F\u00e4llung zeigte es sich, dass V/o S\u00e4ure immer zur vollst\u00e4ndigen F\u00e4llung hinreichte.\nEs wurde endlich der Niederschlag in einer minimalep Menge Wasser gel\u00f6st und darauf einer kr\u00e4ftigen Dialyse in den von K\u00fchne empfohlenen k\u00fcnstlichen .Wursth\u00e4uten aus Pergamentpapier unterworfen. Zuerst wurde gegen W\u00e4sserleit ungswasser, darauf gegen destillirtes Wasser dialysirt. Wenn die Fl\u00fcssigkeit bei der Dialyse sehr verd\u00fcnnt wurde, concentrirte ich sie bei 30\u201440\u00b0 C. auf Uhrgl\u00e4sern, und setzte darauf wieder die Dialyse fort. Die so erhaltene, m\u00f6glichst salzfreie L\u00f6sung von Lactalbumin wurde nun theils direkt zur Untersuchung benutzt, theils mit einem grossen Ueber-schusse von starkem Alkohol gef\u00e4llt, der Niederschlag rasch","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nfiltrirt und gewaschen zuerst mit starkem Alkohol, darauf nut Aether. Nach geh\u00f6rigem Pressen, Feinreihen und Trocknen (1er F\u00e4llung erh\u00e4lt man alsdann das Lactalbumin als ein feines, weisses Pulver, welches sich bei umsichtsvoller Arbeit als vollst\u00e4ndig l\u00f6slich in Wasser zeigt.\nEine L\u00f6sung von reinem Lactalbumin gab keine Spur von Niederschlag durch S\u00e4ttigung mit Magnesiumsulfat bei 40 , auch nicht mit Natriumsulfat bei gew\u00f6hnlicher Temperatur, dagegen wohl, wenn man mit diesem Salze bei 30,J s\u00e4ttigt. Ammoniumsulfat in Substanz lallt den K\u00f6rper bei gew\u00f6hnlicher Temperatur. Eine Spur von Essigs\u00e4ure rief keinen Niederschlag in der salzarmen L\u00f6sung bei gew\u00f6lm-,hcher Temperatur hervor; dagegen coagulirte sie reichlich beim Kochen mit einer Spur von Essigs\u00e4ure.\nDie Coagnlationstemperatur wurde bestimmt sowohl f\u00fcr eine m\u00f6glichst salzfreie L\u00f6sung durch Dialyse erhalten, wie fur diese L\u00f6sung nach Zusatz von Kochsalz. Es zeigte sich hierbei eine Steigerung der Coagulationstemperatur mit steigendem Kochsalzgehalte. Die dialysirte L\u00f6sung enlhielt 2-3\u00bb> Albumin und ca. 0,00\u00bb/\u00bb Asche, und die Coagulation trat in diesem Falle bei ca. 72\u00bb C. ein, nachdem die Fl\u00fcssigkeit schon bei ca. 02-07\u00bb C. stark opalisirend war.\n'\u25a0 8Sc|\"g e\"\u2018!,ie!t 3:3\u2019i\u00bb\u201eUclall,un'in und 0,065\"/, Aschenbestand, eile. Sie wurde bei 67 C. opalisirend, coagulirte bei 72\u00b0 C. Serb AusaU von so viel Kochsalzl\u00f6sung, dass die Mischung 0,5\u00bb. Salz enthielt trat die Opalescent bei 70\u00ab C\u201e die Coagulation hei 72\u00bb C.\nSw* bel .e,\"em K\u00bbrhsalzgehalte von 5\u00bb/0 fanden sowohl die Opalescenz, wie die Coagulation sich erst bei 78\u00b0 C ein\n\"\t-\u00ab\u00abWt 2'2\u201d\u00ab Lactalbumin und 0,015\u00ab/\u201e Aschenbest\u00bb,,,I-\nthede. b,e wurde ,n zwei Portionen gell,eilt, von denen die eine init 2,5 V. die andere mit 5% Kochsalz gemischt wurde. Heim Ei hitzen fing erstere hei 70\u00b0 zu opalisiren an, letztere hei 80\u00b0, w\u00fcli-reml die Coagulation hei 80\u00b0, hezw. 84\u00b0 stattfand.\nDas Resultat l\u00e4sst sich in folgender Zusammenstellung ersehen :\n1.\n2.\n| opalescirentl\tsalzfrei 07\u00b0\t0,5\u00b0|o Salz 78\u00b0\t2,5\u00b0/o Salz 5\u00b0 o Si\n1 coagulirend\t72\"\t78\"\t\n| opalescirend\t\u2014\t\t70\u00b0\t80\u00b0 800\t84\u00ae\n( coagulirend\t\u2014\t\u2014\t\nI","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"457\nS\u00fcmmtliclie genannten Verh\u00e4ltnisse stimmen ganz mit dem \u00fcberein, was Starke1) beim Untersuchen des Serumalbumins fand. Um desto mehr auffallend war das Resultat, welches ich beim Bestimmen des optischen Drehungsverm\u00f6gens des Lactalbumins erhielt. Es wurde hierbei ein Wild\u2019sches Polariskop benutzt und die Ablesungen geschahen bei Natrium-licht 5\u201410 mal in jedem der drei Quadranten (indem der 4. Quadrant des Apparats ungenaue Resultate gab).\nTrocken- r\u00fcckstand in 10 ccm.\tHiervon Gl\u00fchungs-r\u00fcckst and.\t\u2022 z \u2022 t a \u2022 \u2019w\tDurchscbnittsvyerthe der Ablesungen in jedem der drei Quadranten.\t\t\t1*1 o\n\u00e0. 0,220 gr.\t0,0015 gr.\t20 cm.\t: 1,00\u00b0\t1,56\u00bb\t: 1,66\u00ab\t: 116,60\nb. 0,332 \u00ab\t0,0065 \u00ab\t20 \u00ab\t2,400\t: 2,40\u00b0\t; 2,3oo\t; 86,4U\nC. 0,423 \u00ab\t0,012 -\t10 \u00ab\t\t: i,5oo\t\u20141,48\u00bb\t: 36,98\u00b0\na ist ein Lactalbumin aus Colostrum dargestellt, l> und c. r\u00fchren von normaler Milch her.\t.\nNach den angestellten Versuchen w\u00fcrde also das speci-tisclie Drehungsverm\u00f6gen des Lactalbumins ca. 37\u00b0 betragen.\nDa Starke (1. cit.) aber f\u00fcr Serumalbumin verschiedener Abstammung M\u00bb zwischen : G0\u00b0 und (14\u00b0 liegend-fand, kam mir mein Resultat ziemlich auffallend vor. Die f\u00fcr gew\u00f6hnlich angenommene Identit\u00e4t zwischen dem Serumalbumin und dem Lactalbumin schien hierdurch nicht best\u00e4tigt zu werden. Es l\u00e4sst sich nun zwar einwenden, dass \u00bblas von mir untersuchte Lactalbumin von Kuhmilch herr\u00fchrt, wogegen das von Starke untersuchte Serumalbumin theils aus Hydroceletl\u00fcssigkeit, tlieils aus Ascitesfl\u00fcssigkeit, tlieils aus Pferdeblutserum, dagegen nicht aus RindsWutserum dargestellt war; und es l\u00e4sst sich ja denken, dass das Scrum-albumin im Rindsblut mit dem im Pferileblute nicht ganz identisch sei,'namentlich, da nach Fr\u00e9d\u00e9ricq2) das Serumalbumin im tiundeblut ein bedeutend geringeres Drehungsverm\u00f6gen als dasjenige von anderen Blutsorteo besitzen soll. Indessen hat auch Fr\u00e9d\u00e9ricq3) Bestimmungen von Mb des\n1)\tl'psala l\u00fckarcf\u00f6renings f\u00f6rluutdlingar, Voll XVI, |\u00bb. 620; Maly\u2019s\nJahresbericht 1SM.\t- ;\n2)\tArchiv de biologie, Vol. II, 1HS1.\nJ) Ibid., Vol. 1.\nZeitschrift f\u00fcr i\u00bbliysi.\u00bblo^riHi-lio Clu-mi\" 1\\.\t<i\u00dc","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nSerumalbumins in Rindsblutserum vorgenommen, und giebt er diese Gr\u00f6sse als zwischen 55\u00b0 und 4- 56\u00b0 liegend an. Wenn man nun auch annimmt, dass die Pr\u00e4parate Fr\u00e9d\u00e9-r icq\u2019s stark von Paraglobulin verunreinigt gewesen sind, wozu die von ihm benutzte Darstellungsweise wohl berechtigt, so folgt doch hieraus, dass der Werth von Md f\u00fcr das Serumalbumin in Rindsblutserum sich \u2014 60\u00b0 n\u00e4hern muss, weil das Paraglobulin mit seinem specifischen Drehungsverm\u00f6gen von 48\u00b0 das Drehungsverm\u00f6gen des Serumalbumins nur verringern kann.\nEine wesentlichere Einwendung w\u00fcrde dagegen diese sein, dass das Lactalbumin in Folge seiner Darstellungsweise durch die wiederholte Ausf\u00fcllung mittelst S\u00e4ure m\u00f6glicherweise eine Ver\u00e4nderung erleidet. Obgleich dies nicht wahrscheinlich ist, indem das Drehungsverm\u00f6gen der Albumink\u00f6rper durch die Bildung von Acidalbumin eben vergr\u00f6ssert wird1), und die Acidalbuminate ausserdem in neutralen Salzl\u00f6sungen nicht l\u00f6slich sind, und desshalb bei der Neutralisirung der Fl\u00fcssigkeit und dessen S\u00e4ttigung mit Magnesiumsulkit ausgef\u00e4llt werden w\u00fcrden, so schien es mir doch nothwendig, einen Controlversuch anzustellcn und zwar um desto mehr, als das von Starke beschriebene Serumalbumin ohne Anwendung von S\u00e4ure dargestellt war.\nIch stellte desshalb ein Lactalbumin dar, ganz analog mit dem Serumalbumin Starke\u2019s, wobei jede denkbare Ver\u00e4nderung mittelst S\u00e4ure vermieden wurde. Nach dem F\u00e4llen der Milch mit Magnesiumsulfat wurde das Filtrat bei 40\u00b0 C. mit fein gepulvertem Natriumsulfat ges\u00e4ttigt. Der hierdurch erhaltene Niederschlag wurde bei 40\u00b0 C. abfiltrirt und in Wasser gel\u00f6st; diese L\u00f6sung wurde abermals mit Magnesium-sulfat ges\u00e4ttigt und wie oben behandelt. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung des in dieser Weise mittelst Natriumsulfat in der W\u00e4rme gef\u00e4llten Lactalbumin wurde alsdann kr\u00e4ftig dialysirt. und schien danach ganz dieselben Eigenschaften zu be-\n*) (.tr. Hoppe-Sey 1er: Ilaiulluich iler physiologisch-chemisclien Analyse. 5. Aufl./S. 260.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"450\nsitzen als wenn es durch Fallen mit Essigs\u00e4ure aus der ges\u00e4ttigten Salzl\u00f6sung erhalten war.\nDie Bestimmung der Coagulationstempcratur ergab :\nsalzfrei 0,5% Salz 5% Salz opalescireml . 02\u00b0\t07\u00b0\t80\u00b0\ncoagulirend . 72\u00b0\t77\u00b0\t84\u00b0\nR\ty\nDieselbe L\u00f6sung wurde zur Bestimmung des specinschcn Drehungsverm\u00f6gens, mit folgendem Resultate benutzt :\nTrocken-r (ick stand in 10 ccm.\tHiervon Glfibungs- r\u00fcckstand.\t\u2022 5 ft s- cfc s: c O \u00ab\u00c4 \u2022r \u2014\tDurchschnittswerthe der Ablesungen in jedem der drei Quadranten.\t\t[aji)\n0.312 gr. )\t0,007 gr. j 20 cm. j-> 2,33\u00b0 j-> 2,35\u00ae\t\t\t\t-> 2,27\u00b0jj rft 38,0\"\t\nwelches wohl hinreichend \u00fcbereinstimmend mit den vorigen Bestimmungen ist, um zu zeigen, dass das Ladalb\u00fcmin bei der Ausf\u00fcllung mittelst S\u00e4ure keine Ver\u00e4nderung erlitten hat.\nDa noch die M\u00f6glichkeit denkbar war, es liesse sich der geringe Werth des specifischen Drehungsverm\u00f6gens des Lactalbumins durch eine Verunreinigung mit dem rechtsdrehenden Milchzucker erkl\u00e4ren, wurde die erhaltene L\u00f6sung durch Kochen mit Natron und ein wenig Kupfersulfat gepr\u00fcft, aber selbst nach Stehen bis zum n\u00e4chsten Tag zeigte sich keine Spur von Reduktion.\nZum ferneren Vergleich wurde noch eine reine Serum-albuminl\u00f6sung aus Rindsblutserum naclr der von Starke benutzten Methode unter ausschliesslicher Anwendung von Neutralsalz, dargestellt. Nach dem Entfernen der Salze mittelst Dialyse wurde das specifischje Drehungsverm\u00f6gen bestimmt (1). Die hierzu benutzte L\u00f6sung wurde darauf wieder mit Magnesiumsulfat ges\u00e4ttigt und mit 0,25% Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt, worauf der Niederschlag abfiltrirt, gepresst, in Wasser gel\u00f6st, neutralisai und durch Dialyse von Salz befreit wurde. Die L\u00f6sung wurde danach im Polariskop~untersucht (II),\nTrocken-r\u00fcckstand in 10 ccm.\tHieraus Gl\u00fcliungs* i fick stand.\t\u2022 2 \u2022 O O - ^ C sei e \u2014\tDurchschnittswerthe der Ablesungen in jedem der drei Quadranten.\t\t\tWo \u2019\n1. 0,207 gr. 11 0,2345 *\t0,003 gr. 0,0015 \u00ab\t10 cm. 10 \u00ab\tV 1,28\u00bb >1,41\u00bb\t: 1,24\u00bb 1,40\u00b0\t->1,28\u00bb : 1,40\u00ab\t.02,\u00ab\u00bb : \u00ab0,1\u00ab","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\nEs kann somit keinem Zweifel l\u00e4nger unterliegen, dass das Lactalbumin wirklich ein bedeutend geringeres spec irisches Drehungs verm\u00f6gen als das Serum-albumin besitzt, und dass letzteres also ebensowenig wie die meisten \u00fcbrigen \u00dfiutbestandtbeile in die Milch unver\u00e4ndert \u00dcbertritt, sondern in den Milchdr\u00fcsen eine wesentliche Um\u00e4nderung erleidet.\nMit Hinsicht auf die Ansicht von Duclaux1), nach welcher s\u00e4mmtlicho Eiweissk\u00f6rper der Milch und namentlich das Laclalbumin nur als Caseinmodificationen zu betrachten \u2022sind, indem sie nur durch verschiedene L\u00f6slichkeit und \u00e4hnliche physikalischen Eigenschaften von einander verschieden seien, mag es einige Berechtigung haben, das Casein und das Lactalbumin mit einander etwas zu vergleichen. Hat Duclaux liecht, so m\u00fcssen die beiden genannten K\u00f6rper n\u00e4mlich die gleiche elementare Zusammensetzung haben. .\nDas zur Analyse verwendete Lactalbumin wurde mehrmals mit Alkohol ausgekocht, um von einem m\u00f6glichen Belial! von etwas Lecithin befreit zu werden.\n(>,\u2022\u2019545 gr. Substanz hinterliess 0.004 gr. Asche, <1. h.\tll!l\u00b0o\nund gaben 0,0745 gr. (i'Oa, (I. Ii. auf aschefreie Substanz herechnel . . ... .\t.\t. . . . J 52ir,(0\nnebst 0,2205 gr. Il20, d. h. . .........\t7.W,H.\ngr. Substanz gaben 43,0 ccm. X bei 4,5<> C. und 750 mm. gemessen, d. h. in aschefreier Substanz. . 15.77 o,, N\n1.105 gr. Substanz gaben 0,141 gr. BaSO,, d. h. 1,71\".\u00ab S\noder in aschefreier Substanz ...................1.7\u00ce\u00ce0.\u00bb S.\nnebst 0,0075 gr. Mgalhth, d. h. 0,18\u00ab 0 IV\n^ Menu mau ihm auch keine gr\u00f6ssere Bedeutung beilegen wird, so ist es doch bemerkenswert!!, dass der Kolilenstoft-golialt in reinem Casein im Mittelwerlh 53% ist, nie aber so tief hin untergellt, wie hier f\u00fcr Lactalbumin gefunden.\n*) In einer Abhandlung: \u00abUeher die Eiweissk\u00f6rper der Milch* in \u00abMittheiluugen der amtlicben Lebensmittel - Untersuchung*-Anstalt zu Wiesbaden, 1884* kommt Pfeiffer zu einem \u00e4hnlichen Resultat wie. ihicla.it x, indem er zwischen einem a-, I\u00bb-. c- und d-Casein unterscheidet und samiul liehe Eiweissk\u00f6rper der Milch zu diesen Modificationen hin-rechnet. Seine Resultate ent hehren jedoch aller wissenschaftlichen I5--b\"indiing um] umi-hteu durch da- Vorliegende hinreichend entgegnet seim","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"m\nGr\u00f6sseres Interesse bieten dagegen die Bestimmungen von Schwefel und Phosphor.** Sie wurden nach der, von H a mm ar st en \u2019) angegebenen Methode ausgef\u00fchrt durch Zersetzung \u00ab1er Substanz mit Salpeters\u00e4ure, Eindampfen zur Trockne, Zusatz von Ueborsehuss an reiner (d. h. schwefels\u00e4urefreier) Soda und nach nochmaligem Eintrocknen Vollendung der Oxydation durch Erhitzen \u2022 unter Zusatz von wenig Salpeter. In der oxydirten Masse wurde die Schwefels\u00e4ure als Baryumsalz bestimmt unter Beachtung aller Vor-sichtsmassregeln, und im Filtrate vom Baryumsulfat wurde der Uebersehuss an Chlorbaryum durch Magnesiumsulfat gef\u00e4llt, und im neuen Filtrat nach dessen Uebers\u00e4ttigung mit Ammoniak die Phosphors\u00e4\u00dcre als Magnesium-Ammoniumphosphat gef\u00e4llt. Dieser Niederschlag wurde abermals in wenig Salpeters\u00e4ure gel\u00f6st, mit Molybd\u00e4nfl\u00fcssigkeit nach gew\u00f6hnlichen Regeln gef\u00e4llt und endlich der Phosphor als als Magnesiumsalz bestimmt.\nDa der geringe Gehall an Schwefel (0,7\u20140,8%) im Casein keinem Zweifel l\u00e4nger unter liegen kann1 2), findet sich hier ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden l laupt-Eiweissk\u00f6rpern der Mich. Man wird vielleicht einwenden, dass der Gehalt des Laclalbumins an Schwefel zu hoch gefunden sei, weil bei der Darstellung des K\u00f6rpers fast ausschliesslich Sulfate angewendet sind, die bei der Dialyse, nicht vollst\u00e4ndig wieder entfernt wurden. Hierauf werden wir jedoch antworten, dass sowohl hei der analysirlen Substanz, wie bei mehreren anderen Pr\u00e4paraten, die (stets alkalisch rcagirende) Asche qualitativ untersucht wurde, wobei es sich ergab, dass sic nur eine sehr geringe Spur von Schwefels\u00e4ure enthielt, dagegen \u00fcberwiegend aus Kalk und Phosphors\u00e4ure' bestand. Selbst wenn wir aber annehmen', dass die ganze Aschenmenge nur aus Magnesiumsulfat best\u00e4nde, so w\u00fcrde dies bewirken, das der Schwefelgehalt des Lactalbumins auf 1,41% hinunterging, also noch ungef\u00e4hr doppelt so hoch,\nL_\t'\t.... . ,\t; >; \u25a0\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\t~ 1 :\nwie im Casein.\n1)\tZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Btl. VII. K. 257 u. ff.\n2)\tEhemluselhst, Pit. IX. S. 271.","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nEin anderes Pr\u00e4parat von etwas geringerer Reinheit (mit 2,6> Asche) gab mir aus 0,757 gr. Substanz 0,1<5H gr. La SO*, d. h. berechnet auf aschefreie Substanz l,9G\u00b0/o S\noder wenn sammtliehe Asche als Magnesiumsulfat gerechnet wird, R58\u00b0/o S.\nDurch seinen verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig hohen Schwefelgehalt schliesst das Lactalbumin sich sowohl dem Serumalbumin,\nals dem Ovalbumin1) an, w\u00e4hrend es in dieser Beziehung vom Casein verschieden ist.\nDer geringe Phosphorgehalt deutet ebenfalls auf einen Unterschied des Caseins hin, welches letztere 0,8% Phosphor enth\u00e4lt. Die eigentlichen Albumine (Serum- und Ovalbumin) werden gew\u00f6hnlich als phosphorfrei betrachtet. Es wird wohl auch am richtigsten sein, die im Lactalbumin bestimmte kleine Phosphormenge als von einer geringen Verunreinigung mit Phosphaten herr\u00fchrend zu betrachten. Durch den urspr\u00fcnglichen Gehalt der Milch an Calciumphosphat und durch die Schwierigkeit bei der Entfernung s\u00e4mmtlicher dieser Aschenbestandtheile, welche wir immer bei der Einaschung des_ K\u00f6rpers in sichtbarer Menge nachweisen konnten, wird diese Annahme in hohem Grade wahrscheinlich gemacht. Berechnen wir die ganze Aschenmenge im genannten reinen Pr\u00e4parat als Ca3p20s, so werden wir finden, dass 1,3\u00b0/* Asche, d. h. 13 mgr. 2,6 mgr. Phosphor enthalten sollen, w\u00e4hrend bei der Analyse 2,1 mgr. gefunden wurden. Dies stimmt darin \u00fcberein, dass sich in der Asche nur eine gering\u00ab' Spur von Schwefels\u00e4ure nachweisen Hess.\nDas ebenfalls oben ber\u00fchrte weniger reine Pr\u00e4parat gab bei der Analyse von 0,757 gr. Substanz 0,005gr. Mg2P207, d. h. 1,4 mgr. P, oder 0,16% Phosphor, ln diesem Falle w\u00fcrden die 2,6%, d. h. 20 mgr. Asche als CaaPaOs berechnet, 4 mgr. Phosphors\u00e4ure erfordern, also etwas mehr wie bei der Analyse gefunden ; in diesem Falle zeigte sich aber auch die qualitative Reaction der Schwefels\u00e4ure in der Asche scheinbar st\u00e4rker als oben.\nG Starke: L. eit.","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"463\nNoch.Ul zu bemerken, dass nachdem siimmtliche bekannte phosphorhaltige Eiweissk\u00f6rper als Nucle\u00f6albumine zu betrachten sind, w\u00e4re cs zu erwarten, dass auch das Lacb-albumin, falls es den Phosphor als wesentlichen Bestanrl-theil enthielt, sich als ein Nucleoalbumin verhalten w\u00fcrde. Indessen wurde\u2019 eine schwach salzsaure Lactalbumiiil\u00f6sung w\u00e4hrend 24 Stunden bei 40\u00b0 C. mit einem stark pepsin-haltigen Glycerinextract von H\u00fchnermagen digerirt, ohne dass sich eine Ausscheidung von Nuclein wahrnehmen Hess.\nWird die vorliegende Elementaranalyse mit den fr\u00fcheren von Mus so und Mcnozzi und von Engl ing verglichen,., dann findet man einen bedeutenden Unterschied.\ni Musso\nund i\n. fi----------\nMono/, zi. norm. Milch.\nE n g 1 i n g.\nSo he lieh.\nColostrum.\nC ji\t. II 53.74\t1\t54,25\t54,68\u201453,3. '\t32,19\nH |\t5,95 'J\t7,19\t7,IG- 7,5\t7,18\nN;l\t15,52 I\t14,76\t15,43-15.2 (1\t15,77\nS '\u25a0\t1,55 1\t1,33\t1,18- 1,1 j\t1,73\nLeider sehe ich mich nicht im Stande, bis jetzt mehr als die eine vollst\u00e4ndige Analyse von reinem Stoffe mitzu-theilen (eine Stickstoffbestimmung nach Kjeldalil\u2019s Methode mit einer weniger reinen Substanz ausget\u00fcjirt ergab 15,GG\u00b0/o N), aber die Bestimmungen sind mit der gr\u00f6ssten Sorgfalt .aus-gef\u00fchrt worden, so dass die Abweichungen von den fr\u00fcheren Analysen kaum in analytischen Fehlern zu suchen sind. Wie \u00bb schon ber\u00fchrt, sind aber auch die fr\u00fcheren als Lactalbumin bezeichneten K\u00f6rper mit dem jetzt beschriebenen nicht unmittelbar vergleichbar, inwiefern die hohen Angaben vom Kolilonstoffgehalte und die niedrigen Angaben vom Stickstofl-und Schwcfelgelialte der \u00e4lteren (\u00fcbrigens unter sich ziemlich , differirenden) Analysen ausser von der Verunreinigung des aus den Molken direct coagulirten Albumins mit fremden \u00dfestandtheilen, auch daher r\u00fchren m\u00f6gen, dass.das coagu-lirte Albumin wirklieb eine andere elementare Zusammen-\nv \u2022","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"4G4\nSetzung als \u00ablas nicht coagulate besitzt, vermag ich noch\nnicht abzumachen.\nDie genannten drei fremden Forscher haben sich hoi \u00bb1er Bestimmung vom Kohlen- und Wasserstoff der Verbrennung mit BIcichromat bedient, wogegen ich mit Kupfer-oxyd im Sauerstoffgasstrom verbrannte. W\u00e4re indessen hierbei etwas schweflige S\u00e4ure gebildet, welche in den Absorptions-rohren' in meinem Versuche zur\u00fcckgeblieben w\u00e4re, so w\u00fcrde die Abweichung meiner Analyse gerade in entgegengesetzter Richtung stattgefunden haben.\nDen m\u00f6glichen Unterschied bez\u00fcglich der elementaren Zusammensetzung zwischen dem Lactalbumin der normalen Milch und des Colostrums habe ich nicht untersucht, weil die Pr\u00e4parate sich in optischer Hinsicht gleich erwiesen; immerhin ist cs ja desshalb nicht unm\u00f6glich, dass ein solcher unterschied existiren kann1).\nZum Schluss erlaube ich mir noch Herrn Prof. \u00cfIanima rs len meinen aufrichtigen Dank zu bringen, f\u00fcr die grosse Liberalit\u00e4t, womit er sein Laboratorium zu meiner Verf\u00fcgung gestellt hat, sowie \u00fcberhaupt f\u00fcr seine vielfache und freundliche Unterst\u00fctzung und seinen erfahrenen Uatli, der mir w\u00e4hrend meiner Arbeit zu Theil wurde.\n.1\nL ln \u00ablioseni Zrisiiimneiihange kann ich anf\u00fchivii, dass i,h im Casum von ColoslVmn 15,7\u00bb \u201e X. 0.7:5\u00b0/.\u00bb * mul 0,72% P gofimden halte. \u2022\u00bbIso mit .1er Zusammensetzung .les Caseins der normalen Mil\u00ab h lmiiz ill \u00bber einslinnncnd.","page":464}],"identifier":"lit16581","issued":"1885","language":"de","pages":"445-464","startpages":"445","title":"Beitrag zur Kenntniss der Eiweissk\u00f6rper der Kuhmilch","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:39:16.622199+00:00"}