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{"created":"2022-01-31T14:50:35.483408+00:00","id":"lit16583","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Leo, Hans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 9: 469-490","fulltext":[{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Fettbildung und Fetttransport bei Phosphorintoxication.\nVon\nDr* inert, et phil* Hans Leo*\nAssistent an der medkinischen Poliklinik.\n- -\u2022 \u00bb\u2022'\n(Aus ilor chemischen Abtheilung des physiologischen Instituts in Berliti.)\n(Der lledaktiou zugegangen am 1. April 1885.)\nW\u00e4hrend man sich fr\u00fcher allein auf Grund des anatomischen Befundes zu der Annahme berechtigt glaubte, dass hei Phosphor Vergiftung neugebildetes Fett auftrete, behauptete Bauer1), zuerst durch chemische Analyse den Nachweis geliefert zu haben, das hierbei Fett aus sonstigen K\u00f6rper-bcslandtheilen und zwar, wie er meint, aus Eiweiss entstehe.\nSeitdem bildete den Hauptgegenstand. der Discussion, mil und ohne experimentelle Basis, die Frage nach der in Qualit\u00e4t und Quantit\u00e4t unter dem Einfluss der Phosphor-inloxication ver\u00e4nderten Eiweisszersetzung. Ich muss es mir versagen auf die bez\u00fcgliche umfangreiche Literatur hier n\u00e4her oin/ugehen. Der Beweis daf\u00fcr, dass eine Fettbildung stattfinde, wurde von den meisten Autoren, die sich mit einschl\u00e4gigen Versuchen besch\u00e4ftigten, entweder als durch Bauer erbracht angesehen, oder die Frage h\u00f6chstens in zweiter Linie Ventilirt.\nVor nicht langer Zeit ist indessen eine Arbeit von Lebed eff2) erschienen, in \u2022 welcher derselbe direkt die Frage der Fettbildung aufgreift und sich gegen die Versuche und Schl\u00fcsse von Bauer wendet. Ich will auf die weitausholende Kritik, welche Lebed eff an den Versuchen von Bauer aus\u00fcbt, nicht n\u00e4her eingellen, da ich diese Versuche weiter unten besprechen und auf k\u00fcrzerem Wege zeigen werde, dass dieselben unzureichend zum Nachweis einer Fettbildung sind. Ich m\u00f6chte zun\u00e4chst auf den von Leb Ode ff selbst angelt eilt en Versuch eingehen.\n') Zeitschrift f\u00fcr Biologie, Bd. VU, S. 7t\u00bb.\t-\n'-) Pfl\u00fcger** Archiv, Bd. XXXI. S. ll.\t*","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nLebedeff behauptet, dass alles Fett im K\u00f6rper aus der Nahrung herr\u00fchre, und dass das bei Phosphorintoxication i\u201e er Regel so massenhaft in der Leber und anderen Organen nachzuweisende Fett lediglich aus dem gew\u00f6hnlich im Unter-hautzellgewebe abgelagerten Nahrungsfette stamme und von dort in die Leber transport\u00e2t worden sei. Um hierf\u00fcr den Nachweis zu liefern, f\u00fctterte Lebedeff einen Hund w\u00e4hrend anderthalb Wochen ausschliesslich mit fettfreiem Fleisch und Lein\u00f6l. Hierauf wurde dem Hund Phosphor eingegeben der nach 3\u00ab/, Tagen den Tod bewirkte. Bei der Untersuchung and sich eine exquisite Fettleber und zwar ergab die Analyse des Fettes, dass dasselbe zu etwa 2/a aus Lein\u00f6l und nur zu /a aus Hundefett bestand. Da nun das Lein\u00f6lfett nicht durch Fettdegeneration im K\u00f6rper entstanden sein kann, so schliesst Lebedeff: \u00abAlles Fett, welches sich in der Leber vorfindet, ist unter dem Einfl\u00fcsse der Phosphorvergiftung dorthin ein-gewandert.\u00bb\nDieser Schluss ist unberechtigt. Denn erstens bestand nicht das gesammte Leberfett aus fremdem Fett, sondern <h des-selben aus Ilundefctt, so dass wenigstens ein Theil dieses Drilleis unter dem Einfluss des Phosphors aus K\u00f6rpersubstanz sich gebildet haben k\u00f6nnte. Zweitens d\u00fcrfen wir nach einem zweiten Versuche Lebedeff\u2019s, den er dem erw\u00e4hnten direkt anschhesst, annehmen, dass unter den von ihm gew\u00e4hlten Versuchsbedingungen auch ohne Phosphorvergiftung eine Einwanderung des fremden Fettes in die Leber stattgefumlen h\u00e4tte. Er f\u00fchrt n\u00e4mlich einen Versuch an, in dem er einen Hund l\u00e4nger als eine Woche ebenfalls ausschliesslich mit fremden Fett f\u00fctterte. Auch hier fand sich, ohne dass eine intoxication mit Phosphor stattgefunden hatte, eine exquisite Fettleber, deren Fett sich identisch erwies mit dem ein-e-f\u00fchrten fremden Fett. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass in dem Vergiftungsversuch schon vor der Einwirkung des Phosphors eine Fcttlcber bestanden hat, so dass das Lebedeff sehe Versuchsthier schon vor Beginn des Versuchs sich unter ganz abnormen Stoffwechsclbedingungen belaud.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"471\nMithin kann der Versuch von Leb edel'f weder als Beweis gegen die M\u00f6glichkeit einer Fettbildung unter dem Einfl\u00fcsse der Phosphorintoxication gelten, noch als Argument f\u00fcr einen durch dieselbe bewirkten Transport von Fett in die Leber angesehen werden.\nWenden wir uns nun zu den viel fr\u00fcher erschienenen Arbeiten von Bauer, die das Angriflsobjekt Lebedeff\u2019s bilden, so finden wir, dass Bauer geradezu das Gegentheil von dem behauptet, was Lebedeff aufstellt. Bauer sagt, es findet keine Fettinfiltration statt, sondern das vermehrt gefundene Fett verdankt lediglich einem vermehrten Zerfall von Eiweiss seine Entstehung. Er glaubt, sich zu dieser Behauptung berechtigt, erstens: durch Stoffwechselunter-suchungen, die von Storch1 2 3), Schultzen und Riess?) und * ihm selbst8) angestellt wurden4 *), zweitens: auf Grund von Fettbestimmungen, die er an Organen von drei an Phosphorvergiftung gestorbenen Hunden und einer Menschenleber gemacht hat. Bauer fand den Fettgehalt der Leber und Muskeln sehr erheblich vermehrt. Er giebt aber nur den Procentgehalt der einzelnen Organe an Fett an und vergleicht diesen mit dem Procentgehalt in den entsprechenden Organen normaler Thiere.\nEin im Vergleich zum normalen vermehrter Procentgehalt an Fett in einem Organ kann jedoch auf vier verschiedene Ursachen zur\u00fcckgef\u00fchrt werden. Erstens kann in das betreffende Organ aus dem \u00fcbrigen K\u00f6rper mehr Fett als normal zugef\u00fchrt worden sein (Fettinfiltration). Zweitens kann in dem Organ eine Bildung von Fett aut Kosten anderer in demselben vorhandener Stoffe vor sich gegangen sein, ln diesem Falle wird man im Allgemeinen von einer Fettbildung, resp. Fettdegeneration in dem betreffenden Organ sprechen. Der Procentgehalt an Fett in einem Organe kann\nO Storch: Archiv f\u00fcr klinische Medicin, Bd. Il, S. 264. \u2022\n2)\tCharit\u00e9-Annalen, Bd. I.\n3)\tBauer: Zeitschrift f\u00fcr Biologie, Bd. VU, S. 63, Bd. XIV,* S. 527.\nVgl. auch die Arbeiten von Kr\u00e4nkelt Diese Zeitschrift, Bd. IV,\nS. 439; Berl. Klin. Wochensehr. 1879 Nr. 19 etc.\ni","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\naber aue!' vermehrt sein, ohne dass eine Fctlinflllraliou \u00abd,,-Feltbildung in demselben stattgefunden, und Zwar sind hier wieder zwei M\u00f6glichkeiten zu unterscheiden. Es l\u00e4sst sich n\u00e4mlich denken, dass die Oxydations- und \u00fcbrigen Zersetzung-\\orgunge \u00ab1er das Organ bildenden Bestandteile mit Aus-n\u00e4hme des Fettes in normaler Weise vor sich gehen, w\u00e4hrend die tettzersetzung vermindert ist, oder es kann zwar die Zersetzung des Fettes eine normale, dagegen die der \u00fcbrwen Beslandtheilc des Organs und zugleich die Ausscheidung der entstandenen Zersetzungsprodukte eine vermehrte sein In beiden letzteren F\u00e4llen wird sich ebenso wie bei Fettinfiltration oder Fettbildung eine Vermehrung des Proccntgehalte an Fett in dem betreffenden Organ zeigen. Da jede dieser vier Eventualit\u00e4ten auch mit jeder oder mehreren der anderen zugleich in Action treten kann, so ergiebt sich eine F\u00fclle.\ni M\u00f6glichkeiten, die geeignet sind, eine procentische Vermehrung des Fettgehaltes eines einzelnen Organes zu bewirken.\nE\u00e4 leuchtet also ein, dass aus einem Befunde, der lediglich besagt, dass der Procenlgehalt an Fett in einem Organ gr\u00f6sser als normal ist, zun\u00e4chst kein Schluss auf die Ursache dieses Befundes gestattet ist. Da Bauer die Ansicht vertritt, dass das Fett nur aus Eiweiss im K\u00f6rper entstehen k\u00f6nne und ein constantes Zersetzungsprodukt des Eiwcisse-sci so erblickt er auch in Storchs und den \u00fcbrigen Untersuchungen \u00fcber die vermehrte Stickstoflausscheidung bei der Phosphorvergiftung einen Beweis f\u00fcr die Bildung des Fette,\nOf1\u201c\u2022 ,ch \u2022'\u2022\u00ab\u00bb\u00bb mich seinen Schlussfolgerungen uud Anschauungen, deren Ausgangspunkt mittlerweile als ,IT,\u00a3 erwiesen ist, nicht anschliessen.\nPoris') hat, um Fettinfiltration von fettiger Degeneration zu unterscheiden, eine Theorie aufgcstellt, nach welcher erstcro m,t einer Abnahme des Wassergehaltes des betivf-\np .\t\u00b0'\"ai's\u2019 letztcrc ulme eine solche einliergehen soll.\nEs ist aber, abgesehen davon, dass Perls auf die M\u00f6glichkeit\neiner verminderten Fettzersetzung als Ursache der Verfettung\n... \u00bb\n1 l Onfrall.Ijifi fTir *li.* i.io.Iicini\u00abrlioii Wlssem;rli\u00f6f\u00bbcii, 187::, S.M.","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"473\neines Organes keine R\u00fccksicht nimmt, nicht verst\u00e4ndlich, warum eine vermehrte Zufuhr von Fett eine verringerte Zufuhr, resp. vermehrte Abfuhr von Wasser bei dem Organ bedingen soll, zumal wenn es sich um ein Organ wie die Leber handelt, das so bedeutende Volumenver\u00e4nderungen eingehen kann.\nA. Bewirkt die Phosphorvergiftung eine Neubildung von\nFett im Organismus ?\nMan k\u00f6nnte vielleicht den Einwand machen, dass zur Entscheidung dieser Frage eine chemische Untersuchung \u00fcberhaupt nicht noting sei, da Virchow schon langst Kriterien angegeben hat, die auf Grund mikroskopischer Untersuchung der betreffenden Organe eine Dilferenzirung von Fettdegene-rat ion und Fettinfiltration gestatten. V i r cli o w l) sagt indessen \u00abdass eine endliche definitive Entscheidung dieser Fragen nur von der Chemie geliefert werden kann.\u00bb\nDer Nachweis einer Fettbildung im Organismus aus K\u00f6rpersubstanz liesse sich erbringen, wenn es gel\u00e4nge, zu zeigen, dass die absolute Fettmenge, die ein Thier enth\u00e4lt, ohne dass eine Zufuhr von aussen stattgefunden, sich vermehrt hat.\nEs leuchtet ein, dass f\u00fcr den vorliegenden Zweck ein Zuf\u00fchren von Nahrung wesentliche Complicationen herbei-l\u00fchrcn w\u00fcrde, und wurden daher nur Thiere.im Inanitions-\u201e zustande zu den Versuchen verwendet.\nZun\u00e4chst sei ein Versuch angef\u00fchrt, durch den bewiesen wurde, dass der procentische Fettgehalt eines gesammten vergifteten Thieres gr\u00f6sser ist als der eines nicht vergifteten, welches im \u00fcbrigen unter denselben Bedingungen gelebt und\nzugleich get\u00f6dtet ist.\nDieser Nachweis ist bisher noch nicht\ngeliefert, sondern nur gezeigt worden, dass einzelne Organe unter dem Einfluss der Phosphorvergiftung erheblich fettreicher werden, ohne zu bestimmen, ob nicht etwa an anderen Stellen eine entsprechende Abnahme des Fettgehaltes stattgefunden.\nJ) Virchow's Archiv, H\u00fc. 1. S. 152. Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, ix.","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"174\n\u25a0Bevor wir zur Beschreibung der einzelnen Versuch,* \u00fcbergehen, seien die allen Versuchen gemeinsamen Anordnungen erw\u00e4hnt.\nVor Beginn des Versuches wurden die Versuchs-, sowie die Controllthiere, nachdem sie l\u00e4ngere Zeit hindurch t\u00e4glich mit den gleichen Nahrungsmengen gef\u00fcttert waren, mehrere Tage ausser der Darreichung von Wasser unter v\u00f6lliger Xahrungsearenz gehalten. Hierauf wurden beide Thier\u00ab\u25a0 gewogen und, nachdem das eine mit Phosphor vergiftet, in getrennte K\u00e4fige placirt. Einige Schwierigkeit verursachte die Applicatiohswoi.se des Phosphors. Subcutane Injection von in Oel gel\u00f6stem Phosphor war unthunlich, weil die Einverleibung des Oeles in den Organismus die nachherige Bestimmung des Fettgehalte^ des Thieres complied! h\u00e4tte. Es wurde daher eine andere Methode der Darreichung angewendet. Ein kleines Beagensgl\u00fcsehcn, in dem sich ein St\u00fcckchen Phosphor befand, wurde zur H\u00e4lfte mit kochendem Wasser gef\u00fcllt, hierauf mit einem Korkstopfen verschlossen und bis zur Abk\u00fchlung des Wassers energisch gesch\u00fcttelt. In Folge des Sch\u00fctteins wird der durch das heisse Wasser verfl\u00fcssigte Phosphor auf das feinste vertheilt und setzt sich nach dem Abk\u00fchlen als bandf\u00f6rmiges Pulver zum Boden des d\u00e9lass\u00e9s. Der so zubereitete in Wasser suspendirte feinpulverige Phosphor wurde nun vermittelst eines Glasr\u00f6hrchens in den Anus des Thieres eingeblasen. Es bew\u00e4hrte sich diese Injection per anum entschieden besser als die Darreichung per os oder subenhum Application. Die Thiere zeigten bald die oft beschriebenen V\u00abu-gillungssymptome und ebenso war der Sectionsbefund t in charakteristischer. Nachdem der Tod eingetreten, wurde da> Abdomen der Thiere ge\u00f6ffnet und unter Vermeidung jeden Verlustes an Blut oder sonstigen Bestandtheilen zun\u00e4chst die Leber entfernt und in einem vorher gewogenen Gelasse das Gewicht derselben bestimmt. Hierauf wurde nach Unterbindung Oesophagus und des unteren Endes des yiastdarmes H\u00abi gesammte Gastrointestinaltraclus aus dem K\u00f6rper entfernt und gewogen. Nachdem nun Magen und Darm ge\u00f6ffnet und von ihrem Inhaltedurch Aussp\u00fclen mit Wasser befreit waren.","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"475\nwurden dieselben wieder gewogen und auf. diese Weise das Gewicht des Magendarminhalles, welcher von dem gefundenen K\u00f6rpergewicht abzuzicheii war. bestimmt.\nDie Bestimmung des Fettgehaltes ward in der Weise vorgcnominen. (lass Leber und \u00fcbriger K\u00f6rper getrennt unter? 'Uclil wurden. Die Leber wurde mittelst der Scheere zer* kleinert und mehrere Tage behufs Entw\u00e4sserung unter. Alkohol a ul bewahrt. Nachdem der Alkohol abgegossen * cingedampft mul der Verdanipfungsr\u00fcekstand zu der verkleinertem Leber liinzugef\u00fcgl worden, wurde die Leber in einem Extractions-iij\u00bbparat mit Aether extrahirl und nach . Verdampfung, des Aethers das Gewicht des Aetherextractes, sowie der entfetteten und entw\u00e4sserten Leber bestimmt. Bei der-Behandlung des (iesammlk\u00f6rpers minus Lehm- bediente ich mich der von Chaniewski1) angegebenen Methode. Die zergliederten iliiere, denen der von ihrem Inhalte befreite M\u00e4gen und Darm wieder zugef\u00fcgt worden, wurden in \u00dfechergl\u00fcsern mit Wasser \u00fcbergossen und in einem Papiiv schon Topfe w\u00e4hrend zwei Stunden gekocht. Wenn hierbei auch nicht, wie Lhaniewski angiebt, der gr\u00f6sste Theil des .Fettes sich in der w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeit ansammelt, so wurde doch der Vortheil erzielt, dass nach beendigtem Kochen das -gesaniiiitc Iliier mittelst des Hackmessers sich zu einer leidlich homogenen' Wisse zerkleinern liess. Diese Masse wurde nun ebenfalls helmis Entw\u00e4sserung mehrere Tage unter mehrmals erneuerten Alkohol gestellt, die Alkoholextraete vereinigt, abgedampft und der \u00fcbrigen Masse zugef\u00fcgt. Die Extraction der Masse mil Aether wurde nun in einem m\u00f6glichst ger\u00e4umigen Kolben Hl kmgo fortgesetzt, bis der neu aufgegossene Aether nichts mclir aufnalnn. Nach Adampten des Aethers wurde nun \u00ab licnso wie bei der Leber das Aetherexlract, sowie der cnl-l' llete Trockenr\u00fcckstand des Gesummt tliieres minus' Leber hedimmt. In allen d Versuchen wurde im Aetlierextract der Lecilbingebalt in bekannter -Weise bestimmt. Eine Trennung dir Fette von Cholesterin wurde nicht vorgenommeii. In. d'ii beiden ersten Versuchen ist. wenn es nicht besonders\nD \u2019/oit-clnin ffir\tIM. XX, lssf. s, |7y.","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\nerw\u00e4hnt ist, unter Fett das gcsammte Aetherextract, in Wr-such III. Fett -F Cholesterin zu verstehen.\nI. Versuch.\nVersuchsthiere: 2 Meerschweinchen von einem Wurf. Nach f\u00fcnft\u00e4gigem Hungern werden beide Thiere gewogen und wird dem einen in der oben beschriebenen Weise der Phosphor applicirt, Beide Thiere werden hierauf in getrennte K\u00e4fige gesetzt und erhalten auch ferner keine Nahrung. Am folgenden Tage sitzt das Phosphor-Thier still im K\u00e4fig. Tod am dritten Tag. Sofort bei Eintritt des Todes wird auch das Contrefit hier durch (Jenickschlag get\u00fcdtet. Das Versuchsthier zeigte makroskopisch und mikroskopisch insbesondere an der Leber die oft beschriebenen der Phosphorvergiftuii\" charakteristischen Erscheinungen, welche aut einen vermehrten Fettgehalt hindeuten.\nDie weitere Untersuchung wurde hierauf in der oben beschriebenen Weise vorgenommen. W\u00e4hrend die Extraction der Lebern nach etwa 8 Tagen beendet war, nahm die der (Jesammthicre circa 3 Wochen in Anspruch.\nDa es mir zun\u00e4chst nur darauf ankommt, den Nachweis daf\u00fcr zu liefern, ob der Fettgehalt des vergifteten Thieres vermehrt ist, so beschr\u00e4nke ich mich hier darauf, die Zahlen f\u00fcr den gefundenen Fettgehalt anzugeben, und werde -die \u00fcbrigen in diesem Versuche gesammelten Resultate weiter unten zusammenstellen.\nDas (Jewicht des Controllthieres (a) minus Magendarminhalt war 210, des wasserfreien Thieres 65,8 gr. ; das Gewicht des vergifteten Thieres (b) nnnus Magendarminhall 231, des wasserfreien 68,86 gr. Das\\*esammt\u00e4therextiacl des ersten Thieres betrug 6,37 gr. = 3,03 % des wasserhaltigen resp. 0,6% des wasserfreien Thieres, das ries zweiten 13,37 gr. = 5,8% des wasserhaltigen resp. 10,1\",\" des wasserfreiem Thieres,\nEs ergiebt sich also aus diesem Versuch, dass in der That die Quantit\u00e4t der in Aether l\u00f6slichen Stoffe eines-in Folge von Phosphorvergiftung gestorbenen Thieres\u2019 gegen die Norm erheblich vermehrt ist.","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"177\nEs kam nun weiter darauf an, die Ursache dieser Vermehrung zu eruiren. Dieselbe kann eine doppelte sein. Entweder sind die let (artigen \u00dfestandtheile aus den \u00fcbrigen liestandtlieilen des K\u00f6rpers neu gebildet, oder das im K\u00f6rper schon vorhandene Fett ist unzersetzt geblieben resp, in geringerem Maasse als normal zersetzt worden. Beide M\u00f6glichkeiten k\u00f6nnen selbstverst\u00e4ndlich auch zugleich in Action getreten sein.\nNach Bauer ') findet unter dem Einfl\u00fcsse der Ph\u00f6sphor-vergiftung eine geringere Aufnahme von Sauerstoff, sowie verringerte Abgabe von Wasser und Kohlens\u00e4ure statt. Bauer scliliesst hieraus, dass eine verminderte Fettzersetzung stalt-findet. Ich will nicht weiter darauf ein gehen, inwieweit die Einw\u00e4nde, welche Lebed eff2) und Falk3) gegen diese Respirationsversuche anf\u00fchren, berechtigt sind. Selbst ihre Unanfechtbarkeit zugegeben, scheinen mir die Versuche eine Verminderung der Fettze rsetzung h\u00f6chstens wahrscheinlich zu machen, ohne sie zu beweisen. Unsere Kenntnisse \u00fcber die chemische Zusammensetzung der pathologisch ver\u00e4nderten Organe und des Urins sind zu gering, als dass man behaupten d\u00fcrfte, dass der in der Exspirationsluft fehlende Kohlenstoff im Organismus in Form von Fett zur\u00fcckgeblieben sein m\u00fcsse. Ich w\u00e4hlte zur Ermittelung des Thatbeslandes einen anderen Weg.\nDem Einwande, dass die Vermehrung des Fettes in dem angef\u00fchrten Versuche auf eine Verminderung der Fettzersetzung zur\u00fcckzu f\u00fchren sei, kann man in folgender Weise begegnen. Man ermittelt am Anf\u00e4nge des Versuchs, den Fettgehalt des Versuchst lucres, dadurch, dass man ein Thier analysirt, von dem man voraussetzen darf, dass es denselben Fettgehalt wie das Versuchsthier hat. Enth\u00e4lt auch jetzt das vergiftete Thier mehr Fett als das vor Beginn der Vergiftung get\u00f6dtete Gontrollthier, so ist damit eine Fettbildung erwiesen. Die Berechtigung Oner derartigen Annahme wird bis zur Sicherheit gesteigert,\n0 Hauer,-Zeitschrift f\u00fcr Biologie, IM. VII, S. 77.\n') he heile ff, Pfl\u00fcgers Archiv. IM. XXXI. S. \u00a3>.\n\u2019) F. A. Falk, Arch, f. expur. Pathologie u. Pharmakologie IM.\n>. 6t !.","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\nWulm man anstatt je eines Thieres je eine Gruppe von mehreren Tliiercn. gleicher Ern\u00f6hrungsvcrh\u00e4ltnisso zum V, i . suche verwendet.\nH. Vrersuch.\nEs wurde von zwei Tliiercn von einem Wurf, die l\u00e4n-ore Zeit die gleiche Nahrung erhalten und darauf f\u00fcnf Ta-r gohungert hatten, das eine gleich get\u00f6dtet und sein Fettgehalt bestimmt. Das andere wurde mit Phosphor vergiftet und. als dasselbe nach Ablauf von vier Tagen unter den bekannten\nVergiftungserscheinungen eollabirte, ebenfalls get\u00f6dtet und sein Fettgehalt bestimmt.\nZum Versuche wurden zwei Ratten gew\u00e4hlt, Ri.se 1 liiere schienen sich besser als Meerschweinchen zu den Versuchen zu eignen, weil der Inhalt ihres Magendarmtrnctu-. schneller resorbirt wird, so dass nach einer etwa eine Woche dauernden Ilungerzeit der Magendarmkanal nur noch geringe fr\u00fccnlmongcn enthielt, w\u00e4hrend Meerschweinchen nach ebenso langer Inanition noch ganz bedeutende Massen in ihrem Digestionsapparal beherbergen.\nDas erste Thier (a), welches gleich get\u00f6dtet \u2018wurde, wonach Abzug des 4,3 gr. betragenden Darminhaltes 171,7 gr., wasserfrei \u00f6 l,17 gr. Das zweite Thier wurde, nach T\u00f6dtuug des ersteren, in oben beschriebener Weise durch Injection eines in Wasser suspendirlcn feinen Phosphorpulvers per anuni: vergiftet. Dasselbe wog am ersten Tage l\u00f6t), am zweiten H l-, am dritten 132 und am vierten, wo es get\u00f6dtet wui de, 120 gr. Bei Oeflnung des Darmes fanden sich noch 5,:i gr. F\u00e4ces, nach deren Abzug sich ein (Jewicht von 123,7 gr. f\u00fcr das -verg\u00fctete Thier ergiebt. f\u00fcr das wasserfreie ein (Jewicht von 12,10 gr,\nDei Leichenbefund ergab die der Phosphorvergiflnng charakteristischen Erscheinungen, insbesondere bestand wieder eine exquisite Fettleber (s. u.). Trotzdem der Fettgehalt \u00abln lieber des Phosphor! hieres um mehr als das Doppelte vermehrt war, ergab die Pntersuchung des (Josammtfettgehallc-des mit Phosphor vergifteten Thieres, dass derselbe abg.-nonnnen hatte.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"470\nDas Phdsphorlhier enthielt n\u00e4mlicli (unter Zurechnung ,|tS i ober fettes) 3,3 gr. Aetherextract = 2,<W>7* des (\u00eeesanmit-(liieres resp. 7,8 \u00b0/u des entw\u00e4sserten Thiercs. Dagegen ergab ,lie lTntersuchung des Controllthicres einen Gesammtgehall von 0,50 gr. Aetherextract, entsprechend 3,8i\u00b0/o resp. 12,0\u00b0'\u00bb ,l,s gesummten wasserhaltigen resp. wasserfreien Thiercs.\nr\nEine directe Entscheidung der Frage, ob Fett Unter dem. Einfl\u00fcsse der Vergiftung gebildet worden, lieferte dieser Ver--iidj also nicht. Wenn es jrdocli statthaft ist, trotz dei Verschiedenheit der Versuchslhiore, das in diesem Experiment .gefundene Resultat mit dem in Versuch 1 sich ergebenden behind und den daran angeschlossenen Folgerungen znsammen-zuhringen, so gelangt man zu dem Wahrscheinlichkeitsschluss, dass eine Neubildung von Fett unter dom Einfl\u00fcsse des Phosphors stattgefunden hat. Denn wir sahen uns bei Versuch 1 behufs Erkl\u00e4rung des dort gefundenen vermehrten Fettgehaltes im Phosphorthier vor die Alternative gestellt, entweder anzu-nelimen, dass eine Neubildung von Fett statt gefunden oder dass weniger Fett als normal zersetzt worden sei. Auf Grund des eben angef\u00fchrten Ergebnisses von Versuch II sind wir nun zu der Behauptung berechtigt, dass wenigstens hier 1mm dem Phosphorthier eine betr\u00e4chtliche Feit Versetzung sUUt-gcfimdon- hat. Conibinircn wir dies Resultat mit der oben ,f\u00ab\u2018stellteil Alternative, so sehen wir uns zur Annahme der\nr*\t7\tj\nersten M\u00f6glichkeit gen\u00f6thigt.\nMein Streben war nun darauf gerichtet,: die -Versuche so anzustellen, dass die Fettzersetzung m\u00f6glichst ausgcschaltel wurde. Ich beschloss zu dem Ende Kaltbl\u00fcter zu verwenden, in der Erwartung, dass bei dem sehr viel geringeren Stoffwechsel derselben die Fett Zersetzung hier m\u00f6glicher Weise (\u2018iiii* verschwindende Rolle spielen w\u00fcrde. Nach einigen missgl\u00fcckten Versuchen gelang es mir auch hier und zwar bei Fr\u00f6schen, deren Stoffwechsel im Winter bekanntlich, ein minimaler hl, eine Phosphorvergiftung zu erzielen, indem ich dmi Phosphor ebenso wie bei den obigen Versuchen pei anum iucorporirte.\t. \u2022","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nII/. Versuch.\nVon 18 Fr\u00f6schen wurden 0 gleich bei Beginn des Vor sticlis getodtet, in oben beschriebener Weise zu einer niiW hebst homogenen Masse verarbeitet und auf ihren Fetlgelrdt untersucht. Der Magendarmkanal erwies sich als v\u00f6llig fr,.; von Ingesta. Von den restirenden 12 Fr\u00f6sclien wurden G mil\n\u2022\tPhosphor vergiftet und die \u00fcbrigen 6 von ihnen gdrom\u00fc\nm folgenden Tage zeigten sich die vergifteten Fr\u00f6sche etwas apathisch, am zweiten machte sich Auftreten bell achthcher Gedunsenheit bemcrklich, die am dritten 1>e noch zugenommen halte. Die Tl.icre lagen jetzt fast 1,1\n1\t,1 *11 T*\twurden nach Ablauf\n< es dritten Tages zugleich mit den noch \u00fcbrigen 6 Fr\u00f6schen\ngetodtet. Der Leichenbefund der Phosphorthicrc zei-te\nwenn auch bei Weitem nicht in so hochgradigem Maas!\nwie bei den Warmbl\u00fctern, die der Phosphorvergiftung\ncharakteristischen Erscheinungen, massige Fettleber und tr\u00fcbe\n*\tMusculatur.\nDie Untersuchung auf den Fettgehalt erfolgte bei den aus je 6 Individuen bestehenden Portionen wie bei den vor Begum des Versuches get\u00f6dleten 0 Fr\u00f6schen. Auch hier landen sich Magen- und Darmkanal frei von Inhalt.\nDie Extraction der Gewebe mit Aether nahm bei den\nFr\u00f6schen eine sehr viel l\u00e4ngere Zeit in Anspruch, als bei den\nfr\u00fcher untersuchten Warmbl\u00fctern. Dieselbe war erst nach\n(.w\u00f6chentlicherDauer bei t\u00e4glich mehrmals erneuerten, Aether-zusatz beendet.\nDas Resultat des Versuches war folgendes: Die 0 bei Beginn des Versuches get\u00f6dleten Fr\u00f6sche (wir wollen dieselben der K\u00fcrze halber Fr\u00f6sche [a] nennen) hatten ein Gesamtgewicht von 252, nach Abzug 'des Wassergehaltes cm Gewicht von 57,005 gr. Das Aetherextract betrug 5,297 \u00abr davon 1,80 gr. Lecithin = 3,487 gr. Fett + Cholesterin. Das entspricht einem Fettgehalt der Gesammtthicre von 1,30\u00ab. der wasserfreien Thicrc von 0,02\u00ab/\u00bb. Die mit Phosphor verg\u00fcteten Fr\u00f6sche (Fr\u00f6sche [b]) hatten am ersten Tage ein","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"481\n(jesammtgewicht von 278, am drillen Tage wogen sie 200 gr., nach Abzug des Wassergehaltes 60,056. Das Aether* extract betrug 6,131, davon 1,96 gr. Lecithin = 4,171 gr. Fett -f- Cholesterin. Das entspricht einem Fettgehalt der Gcsanimtthiere von 1,6 \u00b0/o, der wasserfreien Thiere von6,7!\u2022/\u2022'. Oie am Schluss des Versuches zugleich mit den vergifteten get\u00f6dteten 6 Fr\u00f6sche (Fr\u00f6sche [c]) wogen zusammen am ersten Tage 246, am dritten 228 gr., nach Abzug des Wassergehaltes 53,163. Ihr Aetherextract betrug 5,148 gr., davon 1,9 gr. Licitin. Das entspricht einem Fettgehalt der Gcsammt-thiere von 1,42\u00b0/\u00ab, der wasserfreien Thiere von 6,10\u00b0/o.\nDurch Bestimmung des Fettgehaltes der gleich zu Anfang get\u00f6dteten 6 Fr\u00f6sche ist nach Massgabe obiger1) Er\u00f6rterungen auch der Fettgehalt von gleichen Gewichtstheilen der \u00fcbrigen\n12 Fr\u00f6sche zu Anfang des Versuches bestimmt worden.\n*\nDie 6 vergifteten Fr\u00f6sche wogen zu Beginn des Versuches 278 gr. Berechnen wir hierauf die bei (a) gefundenen Werthe, so ergiebt sich, dass die 6 vergifteten Fr\u00f6sche bei Beginn des Versuches 03,0 feste Bestandteile mit 3,79 gr. Fett und Cholesterin enthielten.\nDie nach dreit\u00e4giger Vergiftungsdauer mit den Fr\u00f6schen angcstellte Untersuchung ergab, wie erw\u00e4hnt, f\u00fcr dieselben hei einem Gesamintgewicht von 260 gr. einen Gehalt von 60,056 festen Bestandteilen mit 4,171 gr. Fett.\nEs sind also nach dreit\u00e4giger Vergiftungsdauer in den sechs Fr\u00f6schen 4,171 minus 2,79 = 0,381 gr. Fett mehr vorhanden, als zur Zeit der Einverleibung des Phosphors.\nDa keine Zufuhr von aussen stattfand, so muss dieses Fett im K\u00f6rper der Thiere unter dem Einfl\u00fcsse der Phosphor-intoxication sich gebildet haben. Falls auch Fett w\u00e4hrend dieser Zeit zersetzt worden ist, so w\u00fcrde die gebildete Fettmenge noch einen etwas gr\u00f6sseren Werth erhalten. Einen Anhalt zur Bestimmung der zersetzten Fetlmenge k\u00f6nnen wir den bei den Fr\u00f6schen (c) gefundenen Werlhen entnehmen. Freilich kann die w\u00e4hrend der drei Tage zersetzte Fettmenge\n>) 8. 177.","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\nnur eine.sehr geringe gewesen sein, wie \u00ablie bei (\u00ab\u2022) gefundenen Zahlen zeigen.\nDie 6 Fr\u00f6sche (c) hatten bei Beginn des Versuchs ein Gesummtgewicht von 240 gr. Berechnen wir auf die hei (a) gefundenen proccntischen Wcrthe; so ergiebt sich, dass, dem zu Anfang bestehenden Gesaimntgewicht von 24\u00f6 gr. Vorhandensein von 55,7 gr. festen Bestandteilen mit 3,35 gr. Fett -f Cholesterin entspricht. Da am Schluss des Versuchs dieselben G Fr\u00f6sche bei einem Gesamnitgewicht von 228 gr. o3,ir>3 gr. feste Bestandteile mit 3,248 gr. Fett enthielten, so eigiebt sich, dass im Verlauf der drei Tage 0,102 gr. Phi d(>r Zersetzung anheim gefallen sind.1) Von den 278*gr zu Beginn des Versuchs wiegenden 0 Fr\u00f6schen (b) mit G3d) \u00abgr festen Bestandteilen und 3,70 gr. Fett wurden also 0,119 gr! fett zersetzt worden sein. Addiren wir diese 0,110 gr. zersetztes Fett zu dem in den Thieren gefundenen Ueberschiiss von 0,381 gr., so ergiebt sich, dass 0,50 gr. oder 13,2% fett unter dem Einfluss der Phosphorvergiftung im Thierk\u00f6rper neugebildet worden sind.\nAber selbst wenn wir die beobachtete Feltzersetzung bei (c) in den Bereich der Fehlerquellen fallen lassen und auch bei den vergifteten Thieren eine Fettzersetzung ganz ausschHessen und mit Bauer annehmen, dass unter dem Einfluss der Phosphorinfoxication eine verminderte oder seihst gar keine Fettzersetzung stattgefunden hat, ergiebt sich immer noch das gefundene Plus von 0,381 gr., das einer Zunahme von 10% Fett entspricht. Die gefundenen Wert ho sind freilich, sehr gering. Indessen ist es hei dem so \u00e4usserst geringen Stoffwechsel der AVinterfr\u00f6sche nicht zu verwundern, dass liier auch der Einfluss des Phosphors quantitativ unbedeutendere rmsatzalterationen herbeif\u00fchrt, als bei den Warmbl\u00fctern.. Immerhin aber wird man gen\u00f6thigl sein, die hier f\u00fcr Kaltbl\u00fcter gefundene That sache einer Fettbildung auch als bei den Warmbl\u00fctern bestehend anzusehen, zumal dir\nD ,)i(\u2018 Versuch\u00ab wurden im December mis-H\u00fclirl und die Thier.-'-wahrend der Versuche im wannen Zimmer \u2022:H:;dh,ii.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"m\nWahrscheinlichkeit einer derartigen Einbildung schon aus den beiden oben angef\u00fchrten an Warmbl\u00fctern angestellten Versuchen entnommen werden musste.\nEs ist hiermit also der bisher fehlende Nachweis geliefert,\n\u00bb \u2022\ndass unter dem Einfl\u00fcsse der Phosphorintoxication eine Fett-bildung auf Kosten von Bestandlhcilen des K\u00f6rpers statt finden kann. Welches diese Bestundtheile sind, dar\u00fcber habe ich ,ine Aufkl\u00e4rung nicht erhalten und_will daher die Frage nicht weiter discutiren.\t\u2022 ;\nB. Fetttransport in die Leber bei Phosphorvergiftung.\nDie im Vorhergehenden beschriebenen Versuche ergaben ausser dem Nachweis einer stattgefundenen Bildung von Feit noch eine weitere Thatsache, n\u00e4mlich den. unter drin Einfluss der Phosphorintoxication vor sich gehenden Transport von Fett in die Leber, also das Auftreten einer Fettinfiltration. Aus welchen Theilen des K\u00f6rpers dieser Transport stattfmdet und ob ausser der Leber noch andere Organe der Phosphorthiere eine vermehrte Zufuhr von Fett erhalten, wurde nicht untersucht\u00bb - \u2022\nDie Basis meiner Beweisf\u00fchrung bildete folgen,de Betrachtung:\nFindet man eine Vermehrung des Fettgehaltes verbunden , mit einer Zunahme des (Jesammlgewichts in einem Organ und ergiebt die weitere Untersuchung, dass die Vermehrung des Gesammlgewichtes lediglich resp. zum \u00fcberwiegenden Thcil auf die Vermehrung des Fettgehaltes zu beziehen ist, w\u00e4hrend die \u00fcbrigen Bestandtheile der Norm entsprechen oder nur wenig von ihr abweichen, so ist es h\u00f6chst wahrscheinlich, dass Fett von aussen \u00fcberf\u00fchrt ist, dass also eine Einwanderung von Feit oder fettbildenden Bestandlhcilen dattgefunden hat. Da ich zu meinen Versuchen nur hungernde 'Filiere verwendete, so kann es sich im vorliegenden Falle nur um eine Einwanderung aus anderen Theilen des K\u00f6rpers, nicht aus der Nahrung handeln.\nBetrachten wir zun\u00e4chst die in dem Versuch I gefundenen Zahlen. Zu diesem Versuche dienten, wie erw\u00e4hnt, zwei","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\nMeerschweinchen, von denen das eine vergiftet, das andere zugleich mit dem vergifteten am dritten Tage gel\u00f6dtel wurde. Das Controllthier (a) mit einem Gewicht von 21o, entw\u00e4ssert von 05,8 gr. und 0,87 gr. Fett hatte eine Leber von 10,8 gr., entw\u00e4ssert 2,74 gr. Gewicht. Ihr Fettgehalt betrug 0,31 gr. = 2,80% resp. 11,3% der feuchten resp. trocken\u00bb n Leber. Das Phospliorthier (b) mit einem Gewicht von 231, entw\u00e4ssert von 08,80 gr. hatte eine Leber von 13,0 gr., entw\u00e4ssert von 3,50 gr. Gewicht. Ihr Fettgehalt betrug 1,1 gr = 7,01% resp. 80,8% der feuchten resp. trockenen Leber. Da das Verh\u00e4ltnis des Gewichtes der feuchten resp. trockenen Leber von (a) 5,18.% resp. 4,10 % des feuchten resp. entw\u00e4sserten Gesammtthieres betrug, und die entsprechenden YVerthe hei (b) 0,01% resp. 5,21%, so ergiebt sich, dass Leber b um 13,5% resp. 20,0% schwerer ist als Leber a. Fs hat also ein vermehrter Transport von Material nach der Leber im Thier (b) und Ablagerung in derselben stattgefunden. Es kommt nun darauf an, zu bestimmen, welches diese Bo standtheile sind resp. ob sich unter denselben Fett befindet.\nWie wir gesehen haben, ist der Fettgehalt der Leber (b) gr\u00f6sser als der von (a) (30,8% resp. 11,3% der resp. Trocken* leber) und vergleichen wir das Verh\u00e4ltnis des Leberfeltes zum Gesammtfctt der betreftenden Thiere, so sehen wir, dass das Lebertctt bei (a) 4,80%, bei (b) 8,23% des Gesammtfettes betr\u00e4gt.\nBetrachten wir dagegen die nicht fetten Bestandteile beider Lebern im Vergleich zu den \u00dfestandtheilen der Ge-sammtthiere, so ergiebt sieb, dass die wasserfreie Leber (a) minus tett (2,43 gr.) 1,10% resp. 3,00% des gesammlen feuchten resp. trockenen Thieres (a) betr\u00e4gt und dass die wasserfreie Leber (b) minus Fett (2,40 gr.) einem Preedited1^ von 1,08 resp. 3,00 des gesammten feuchten resp. trockenen Thieres (b) entspricht.\nYV\u00e4hrend also der Fettgehalt von Leber (b) erheblich vermehrt erscheint, ist das Verh\u00e4ltnis der \u00fcbrigen Leber-i bestandtheile zu den Bestandteilen des Gesammtthieres bei","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"485\n||>) oben so gross wie bei (a). Die Vermehrung des Gewichtes der Leber des Phosphorthiercs kommt also auf Kosten des Fettes, d. h. es bat eine vermehrte Einwanderung von Fett oder fettbildenden Bestandteilen nach der Leber unter dem Einfl\u00fcsse des Phosphors stattgefunden.\nEine Betrachtung der Ergebnisse des Versuches 11 ergiebt, dass hier der gleiche Vorgang stattgefundeii hat. Das Resultat dieses Versuches erscheint noch pr\u00e4gnanter, weil das Controll-thier hierbei zu der Zeit get\u00f6dtet wurde, wo dem zu vergiftenden Thiere der Phosphor einverleibt wurde. Das Phos-pliorthier hat also noch drei Tage l\u00e4nger gelebt als das Gontrollthier, so dass, wie auch oben gezeigt wurde, w\u00e4hrend dieser Zeit Fett zersetzt worden ist. Trotzdem war die Leber (b) erheblich gr\u00f6sser und zeigte einen gr\u00f6sseren Fettgehalt als bei dem Controllthier. Die Versuchsthicre waren hier, wie erw\u00e4hnt, 2 Ratten, die nach l\u00e4ngere Zeit dauernder gleichm\u00e4ssiger Ern\u00e4hrung 5 Tage gehungert hatten und von denen hierauf das eine (a) get\u00f6dtet, dem andern (b) Phosphor einverleibt wurde.\nDie Leber des Controllthieres (a), dessen Gesammt-gewicht 171,7 gr., wasserfrei 54,17 gr. betrug, wog'4,5 gr., wasserfrei 1,41 gr. Dies entspricht f\u00fcr die feuchte resp. trockene Leber 2,02 % resp. 2,60% des feuchten resp. trockenen Gesammtthieres. Die Leber enthielt 0,19 gr. Fett = 4,2% resp. 13,5% der feuchten wie der trockenen Leber.\nDagegen finden wir, dass die Leber des Phosphorthiercs th), welches 123,7 gr. und von Wasser befreit 42,1 gr. wog, ein Gewicht von 0,1 gr. und entw\u00e4ssert von 1,77 gr. hatte. Die Leber (b) betrug also feucht resp. trocken 4,93% resp. 4,2% des ganzen feuchten resp. des trockenen Thieres. Ihr Fettgehalt betrug 0,57 gr. = 9,34% resp. 32,2% der feuchten resp. trockenen Leber. Wir sehen also auch hier, dass die Pliosphorleber erheblich an Gewicht vermehrt erscheint, dass also auch liier ein Transport in die Leber stattgefunden hat. Welche Stoffe k\u00f6nnen , nun in die Leber transport\u00e2t sein? Der Fettgehalt der Leber (b) ist erheblich vermehrt, denn er","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"4S(i\nbetragt 9,01 % resp. % der feuchten resp. ti ocken*n Leber im Vergleich zu 4,2 % resp. 13,5 % bei Leber p,). Ferner ist das Verh\u00e4ltniss des Leberfettes zum GesammUdl bei Thier (b) 17,27%, w\u00e4hrend es bei Thier (a) nur 2,9% betragt, Also eine ungleichm\u00e4ssige Vertheilung des Fetle-in I liier (b) zu Gunsten der Leber im Vergleich zu den \u00dcbligen Organen des Thieres und im Vergleich zur Lohn des Controlllhieres besteht zweifellos. (Das Verh\u00e4ltniss d.s Leberfettes zum Gewicht des gesummten trockenen Thiore-betr\u00e4gt bei (a) 0,35%, bei (b) 2,34%). Zum. Beweis einer F et (infiltration fehlt also nur noch der Nachweis, das> nicht etwa die \u00fcbrigen Leberbestandtheile derart vermehrt sind, dass hierdurch allein die Vermehrung ties Lcbergcwiclites erkl\u00e4rt wird und der vermehrte Fettgehalt etwa allein darum zui\u00fcckzufiihren w\u00e4re, dass dasselbe aus fettfreiem Leber-material an Ort und Stelle gebildet sei.\nVergleichen wir nun die fettfreien Bestandtheile der Leber (a)= 1,22 gr. mit dem Gesammtthier resp. seinem Trockenr\u00fcckstand, so finden wir, dass dieselben 0,71% resp. 2,25'. betragen. Die entsprechenden Werthe bei (b) sind 1.20 gr. -0,97% resp. 2,85%. Es sind also in der That auch die fellfreien Bestandtheile der Phosphorleber etwas vermehrt, indessen verschwinden diese geringen Werthe im Vergleich zu den oben erw\u00e4hnten und gen\u00fcgen nicht, um die Vermehrung des Lebergewichtes bei (b) zu erkl\u00e4ren.\nDemnach haben wir es, ausser der oben bewiesenen Neubildung von Fett, zu tlmn mit einem Transport von Fell in die Leber, mit einer Fett infiltration, die in diesem Fail, zugleich verbunden ist mit einem freilich geringen Transport von fettfreiem Material in dieselbe. Dieses Resultat ist besonders deutlich erkennbar bei folgender einfacher Betrachtung : Der Fettgehalt der Leber hat unter dem Einfl\u00fcsse der Pliosplioi-v ergiftung betr\u00e4chtlich zugenommen, der der \u00fcbrigen Organe abgenommen. Wir werden hier also zu der Annahme gedr\u00e4ngt, dass nicht etwa bloss eine Einwanderung von fettbildendem Material, sondern eine Infiltration von Fett selbst aus den' \u00fcbrigen Organen in die Leber stattgefunden hat.","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"487\nMit cUt Behauptung dieser Thatsache, dass eine Fctt-iiifillration in die Leber als Folge von Phosphorintoxication entsteht, befinde ich mich im Gegensatz zu Bauer1), der, wie erw\u00e4hnt, freilich ohne einen Beweis daf\u00fcr anzugeben, behauptet, es finde eine Fettinfiltration bei Phosphorvergiftung nicht statt. Perls2) glaubt dagegen den Nachweis geliefert zu haben, dass Fettinfiltration im Gefolge von Phosphorver-uiflung entsteht. Er gr\u00fcndet aber seine Deduction auf eine Hypothese, die, wie oben ausgef\u00fchrt, nicht unanfechtbar ist, indem er behauptet, Fettinfiltration m\u00fcsse mit Abnahme des Wassergehaltes des betreffenden Organes emhergehen. In den von mir angestellten Versuchen nun, wo zweifellos Fett-inliltration besteht, kann man von einer Abnahme des Wassergehaltes nicht sprechen, denn bei Versuch I betrug der Wassergehalt in der Phosphorleber 74,1 \u00b0/o und in der Gontrollleber 74.07o des ganzen Organs, bei Versuch 11 der Wassergehalt in der Phosphorleber 70,09% und in der Co.ntrollleber 08,07% des ganzen Organs,\nOb Fettbildung und Fetttransport bei Phosphorintoxi-ration stets gemeinsam auftrelcn, oder ob je nach der Intensit\u00e4t der cingetretcnen Vergiftung der eine oder der andere Process allein anftritt oder pr\u00e4valirt, wage ich nicht zu entscheiden.\nC. Einige Bemerkungen \u00fcber das physiologische Verhalten\ndes Lecithins.\nAusser den angef\u00fchrten Thatsachen ergeben meine Versuche noch einige Aufschl\u00fcsse \u00fcber das Verhalten des Lecithins bei den geschilderten Vorg\u00e4ngen, die zugleich ein Licht auf die allgemeinen 1% siologischen Verh\u00e4ltnisse dieses K\u00f6rpers werfen.\nEs zeigte sich n\u00e4mlich, dass die Ver\u00e4nderungen, denen das Lecithin unterworfen ist, nur ganz minimale sein k\u00f6nnen, . indem die Differenzen, welche der Lecithingehalt -der.\u25a0\u25a0verschiedenen Versuchsthioro zeigte, in das Bereich der Versuchsfelder fallen.\nij /(\u2018iist liril't f\u00fcr -Biologie, l\u00bbd. VII. S. 7'J. .\t\u2022\n) (i'aliilatt f\u00fcr iiictliciiiisclit* Wisstaiscbal'l. ls7-5. S.- 8Ut.","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"488\nIn Versuch 1, wo das Coulrolltliier zugleich mit dein Phosphorthier get\u00f6dtet wurde, enthielt das 6,37 gr. betragende Aethercxtract des Gontrollthieres (a), welches 210 gr., trocken 05,8 gr. wog, 2,00 gr. Lecithin = 32,34%. Berechnen wir den Lecithingehalt auf das ganze Thier, so crgiebt sich 3,13 > resp. 0,98% des trockenen resp. des feuchten Thieres Der Lecithingehalt in dem 13,37 gr. betragenden Aether\u2019 extract des Versuchstieres (b), welches 231 resp. 08,80 gr. wog, stellte sich zu 2,00 gr. heraus = 15,40%. Auf das ganze Thier berechnet, enth\u00e4lt dasselbe 3,0% resp. 0,90% Lecithin des trockenen resp. des feuchten Thieres.\nIn Versuch II, wo das Gontrollthier (a) vor der Intoxication des Versuchstieres (b) get\u00f6dtet wurde, ergab die Untersuchung des G,o\u00fc gr. betragenden Aelherexlractes des Gontrollthiero* welches ein Gewicht von 171,7 resp. 54,17 gr. hatte, einen Lecithingehalt von 2,04 gr. = 31,14%. Das Gesammtthier enthielt also 3,70% resp. 1,18%, auf das feuchte resp. das trockene Thier berechnet. Im Vergleich hierzu fanden siel, m dem 3,3 gr. betragenden Aethorextract des Versuchst liiere\u00ab (b), dessen Gewicht 123,7 resp. 42,1 gr. betrug, 1,35 gr. Lecithin = 40,91%. Berechnen wir diesen Werth auf das ganze Thier, so zeigt sich in demselben ein Procentgehall\n\\on 3,2 ya resp. 1,09% Lecithin des trockenen resp. des wasserhaltigen Thieres.\nIn Yeisuch III, wo 3 Gruppen von je 0 Fr\u00f6schen unter-sucht wurden, betrug der Lecithingehalt im 5,297 gr. wiegenden Acthcrextract der Gruppe (a), welche bei Beginn des Versuches get\u00f6dtet wurde und ein Gcsammtgowicht von 252 usp. o7,0G5 gr. hatte, 1,86 gr. = 35,1 \"/.. Die ganzen Thicrc halten also einen Gehalt von 3,20 > resp. 0,74 \u201c,\u00bb Lecithin, auf die feuchten resp. trockenen Tliiere bezogen.\nDie mit Phosphor vergiftete Gruppe (b), welche nach Ablauf des \\ ersuches 260 resp. 60,656 gr. wog, hatte in dem 6,131 gr. betragenden Aelherextrakt 1,96 gr. Lecithin = 32,0 V. Die 6 Thiere zusammen besassen also 3,23\u00b0/\u00ab res]). 0,7.j\u201d;\u201e Lecithin. Im 5,148 gr. wiegenden Acthcrextract der Gruppe (c), .lie zugleich mit (b) get\u00f6dtet wurde mul zu","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"m\ndieser Zeit ein Gesammlgewiclit von 228 resp. 53,103 gr.-hatte, fanden sich 1,1) gr. Lecithin, entsprechend 3G,0%. Dies ergiebt f\u00fcr die ganze Gruppe einen Lecithingchalt von 3,57\u00b0/o resp. 0,75 \u00b0,o der trockenen resp. feuchten Tiliere.\nVergleichen wir die hei Beginn des Versuches in den Thieren vorhandenen Mengen von Lecithin mit den am Schl\u00fcsse gefundenen Werthcn, so ergiebt sich :\nVor Beginn des Versuches hatten die 0 Fr\u00f6sche (b) zusammen bei einem Gesammlgewiclit von 278 gr., wie sich durch Berechnung aus den bei (a) gefundenen Zahlen ergiebt, einen Gehalt von 2,05 gr. Lecithin. Der nach Ablauf des Versuches in denselben als vorhanden gefundene Werth von 1,00 gr. unterscheidet sich von dem Anfangswerth nur um 0,00 gr. Die 0 Fr\u00f6sche (c) hatten bei Beginn des Versuches insgesammt einen Lecithingehalt von 1,82 gr. Am Schl\u00fcsse des Versuches fanden sich in denselben 1,0 gr. Die Differenz betragt also nur 0,08 gr.1)\nWir sind also auf Grund dieser Ergebnisse zu folgendem Schl\u00fcsse berechtigt:\nDas Lecithin bleibt bei Thieren, die sich im Inanitions-zustande befinden, innerhalb der Grenzen der angef\u00fchrten Versuche, unber\u00fchrt von den Umwandlungsprocessen, die sich im/Thierk\u00f6rper abspielen.\nDieser Befund beansprucht desshalb besonderes Interesse, weil das Lecithin seiner Constitution nach den Fetten sehr nahe steht, so dass verschiedentlich und mit Recht'der Meinung Ausdruck gegeben wurde, dasselbe stelle eine Stufe in der Fettbildung dar. Das von mir aufgefundene Resultat, welches besagt, dass das Lecithin von den Stoffweehsclvor-gangen im hungernden und im mit Phosphor vergifteten Organismus unbeeinflusst bleibt, macht die M\u00f6glichkeit eines derartigen Zusammenhanges, wenigstens l\u00fcr den Thierk\u00f6rper, unwahrscheinlich.\nl) Diese Uebeveinstimnning beweist zugleich, dass die zum Yer* k|i<li benutzten Thiergni|\u00bb|\u00bbe zu den vorhergehenden vor w aVen.\nZeitschrift fur iihysiolugiM-lie Chemie, J\\\t\u00e4'2\nn hinsichtlich ihres k\u00f6rperzustandes auch gleichenden Versuchen vorz\u00fcglich geeignet\ni","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"490\nfassen wir die Resultate der vorliegenden Arbeit zusammen, so ergiebt sich:\n1.\tes wurde gezeigt, dass unter dem Einfl\u00fcsse der Phos-pliorintoxication eine Bildung von Fett stattfinden kann;\n2.\tergab sich, dass hierbei ausserdem ein Transport und Ablagerung von Fett in die Leber, Fett infiltration derselben, slattfindet ;\n\u2022i. zeigte es sich, dass das Lecithin von den bei der Phosphorvergiftung und aucli sonst im hungernden Thierk\u00f6rper sich abspielenden Umsetzungsvorg\u00e4ngen unbeeinflusst bleibt.\nZum Schl\u00fcsse gestatte ich mir, Herrn Dr. Kossel, dem Vorsteher der chemischen Abtheilung des hiesigen physiologischen Instituts, woselbst ich die hier beschriebenen Versuche angestellt habe, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.\nDie Versuchsresultate sind in den beiden folgenden Tabellen zusainmengesteilt.","page":490},{"file":"p0490s0001table1.txt","language":"de","ocr_de":"1'hir.v\n-\u00bb\tiJ JjJ JLJ X J XzJ X.\n11111111 \u00ab \u2022 w i \u2022 \u2022 111\nAelherextrad der ganzen Thiei'C.\n\u2022' 'I' M\ttr.ii ken\tin j.r.\nProvent der ganzen Thiere,\n\u25a0;. ! . ' . '\n\u00ab1er j der\nfeuchteu. j trockenen.\nin gr.\nLecithin. ProcenI\nder ganzen Thier\u00ab1.\nGewicht tier Leber.\nLeber.\nAetheroxt iael der Leber.\nder\nfeuchten.\nder\ntrockenen.\ndes\nAether extrades.\nI\nfeucht in \u00dfr.\nProeent\t\u25a0\tProcent der\nder feuchteu\t\ttrockenen\nLeber zum\ttrocken in\tLeber zum\nganzen\tgr.\tgauacn\nfeuchten Thier.\t\\\ttrockenen Thier.\nj :\tFeste Hestaudtheile\ni: der Leiter minus Aelherextrad.\n\nProceut* I gehalt an festen Bestand thcilen in der Leiter.\n'.il\t'2 ln\t05.-S\t0.37\t3.03%\t\u2022\u00bb\u20220\u00b0iO\t2.00\t0,98 %\t3,13%\n\tsw\tOK,SO-\t13.37\t\u20225,8 oo\t19,4% \u25a0 1\t2,00 '\tO,90\u00b0/o\t3,0 %\nI. Versuch: 2 Meerschweinchen. Controlltbier (a) zugleich mit Phosphorthier (b) getodtet.\n32,34% f ' 10,8 15,4 %\t13,9\n5,18%\t2,74\t\u2018 4,10% '\t\u2022 25,5 \u00ab o\t0,31\t2,80\u00ab, o\tn,3\u00b0io\t4,80%\t0,47\u00ab o\ta \u2022 2.43\tU0\",'o\n6,01%\t3,59\t5,21%\t25,9 \"|o : . \u00bb\tU\t7,91\u00abo\t3Oj80,o .\t8.23%\t1.0 \u00ab o\t; '2.40 t . \u2022\t1,08%\nII. Versuch: 2 Hatten. Controlltbier (a) vor Beginn der Vergiftung getodtet. Phosphorthier (b). 4 Tage spater gd\u00f6dtet\n\nl.i i\t171,7\t54.17\t\u00bb*,55\t3,81%\t12,0%\t2,04\tU8%\t3,70%\t31,14% 1\t4,5\t2,0 \u00ab|o\t1,41\t\n(l'l\t12:\u2019. 7\t42.10\t:t.:!\t2.00\" \u00ab\t7.8\",0 ;|. ; li\t1,35 \u25a0\t1,09%\t3,2 %\t40,91% \u25a0 !\t<i,l \u25a0\t4,93%\t1,77\t4.J\n0.57\n4,2 <\u2022 \u201e\t13,5%\t2,9 %'\n9,34%\t32,2%\t17.27\u00ab o\n0,350/0\t1.22\ti 0.71\" 0 ! 2,25\u00ab \u00ab\n\" \u25a0 \u2022 h- . -j\n\u2022J^% i; 13\u00bb\tj o,97\u00ab;\u00ab\t2.H.V\u00bbit\nl\u00ab,re\nTABELLE II. Aetherextract minus Lecithin.\nin gr.\nProcent der ganzen Tbiere.\nder feuchten, der trockenen.\nAm Anfang Werthe\nvon (b) und (c) aus (a) berechnet in Rr.\nPlus\nam Ende des | Versuche\u00ab ln gr.\nin gr,\ndes\nAethercxtractc8.\nAnfang\u00dcgehalt an Lecithin aus (a) berechnet;\nDifferenz am Schl\u00fcsse des Versuches.\n\\ ersuch : Drei Gruppen von je 0 Fr\u00f6schen. Gruppe (a) vor Beginn der Vergiftung von (b) getodtet. Gruppe (o) zugleich mit (I.) am dritten Tag gd\u00f6dtet.\nla 1\t2.52\t57,005\t!\t3,437\t1,30%\t0,02%\t\u2014\ti\t1,80\t0,74\u00ab;\u00ab\t3,20%\t35,1\u00ab\u00ab\t\u2022\nd\"\t200\t00,050\t!\t4,171\t1,0.%\t6,71\u00ae o\t3,7!\u00bb\ti + 0,381 !\t1,90\t\u00bb\u00bb,75\u00ab \u00ab\t3.23\u00ab;\u00ab\t33,0\u00ab'\u00ab\t2,05\n\u2018O .\t228\t53,103\t3,248\t..1,42%\t6,10\u00ab o\t3,35\tt \u2014 o.i()2 ! i\t1.9\t0,75\u00ab,'\u00ab\t357\u00ab;\u00ab\t* 36.9%\t1,82':'\n- 0,0!\u00bb + t\u00bb;ns","page":0}],"identifier":"lit16583","issued":"1885","language":"de","pages":"469-490","startpages":"469","title":"Fettbildung und Fetttransport bei Phosphorintoxication","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:50:35.483413+00:00"}