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{"created":"2022-01-31T12:26:35.997225+00:00","id":"lit16586","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Tichomiroff, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 9: 518-532","fulltext":[{"file":"p0518.txt","language":"de","ocr_de":"Chemische Studien Uber die Entwicklung der Insecteneier.\nVou\nA. TicliomirolT.\n(Aus der chemischen Abthellnng des physiologischen Instituts zu Berlin.)\n(D<*r Redaktion zugegangen am 1*>. April 1*8.'.)\nNachdem die vergleichend-embryologischen Studien f\u00fcr die allgemeine Morphologie schon so vieles geleistet haben, kann man mit vollem Rechte erwarten, dass sie auch f\u00fcr die physiologische Chemie werthvolle Resultate liefern werden. Bis jetzt aber sind in dieser Richtung noch sehr wenige Arbeiten ausgef\u00fchrt worden. Das Haupts\u00e4chlichste, was man von der Chemie der sich entwickelnden Eier weiss, betrillt meines Wissens nur die Wirbelthiere und speziell das H\u00fchnchen. Die wirbellosen Thiere waren bis jetzt beinah gar nicht ber\u00fccksichtigt, obgleich Etliche von ihnen doch ein sehr bequemes Material f\u00fcr solche Untersuchungen liefern. Wir haben unter unsern Hausthieren ein Insect, den Seidenspinner, Bombyx mori L., von dem wir immer frisches und reichliches Material f\u00fcr solche Untersuchungen gewinnen k\u00f6nnen. Vielleicht stellen auch die Eier von B. mori in vielen Beziehungen ein g\u00fcnstigeres Object f\u00fcr chemische Studien dar, als die H\u00fchnereier. Man kann diese Eier in gutem Zustande in der Zeit vom Juni bis zum April aufbewahren. Will man sie zur Entwicklung bringen, so kann es schon vom Ende Januar an geschehen. Bequem ist es auch, dass diese Bebr\u00fctung bei 18\u201420\u00b0 R. am besten vor sich geht und dass das Erkalten der Eier bis zur gew\u00f6hnlichen Zimmertemperatur d**u Embrvonen keinen grossen Schaden tliut. F\u00fcr die folgenden","page":518},{"file":"p0519.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen habe ich die Eier von \u00df. mori als Object gew\u00fchlt, nachdem ich mich schon ziemlich viel mit der Morphologie dieses Thieres besch\u00e4ftigt halte.\nBevor ich zur Darstellung dieser Resultate \u00fcbergehe, sei es mir erlaubt, Herrn Dr. Kossel, Leiter der chemischen Arbeiten im physiologischen Institute zu Berlin, f\u00fcr seinen wissenschaftlichen Beistand, Rath und H\u00fclfe meinen Dank liier \u00f6ffentlich auszusprechen.\nDie Eier (der sogenannte \u00abSamen\u00bb) .unseres Thieres werden im fnndrn des Mutterleibes befruchtet und zu 400\u2014 5U0 vom Weibchen im Sommer abgelegt. Die frisch abgelegten Eier sind strohgelb und von zwei H\u00e4utchen umh\u00fcllt: voll einem \u00e4usseren derben Chorion und von einer d\u00fcnnen Dolterhaut. In Folge der Entwickelung ver\u00e4ndert sich die Farbe der Eier vom Strohgelb bis zum Grauviolett. Diese grauviolette F\u00e4rbung ist von einem sich in der sogenannten ser\u00f6sen (oberen) Embryonalh\u00fclle entwickelnden Pigmente bedingt. Desshalb bleiben die unbefruchteten Eier ohne jede Ver\u00e4nderung ihrer Farbe.\nDie Eier von B. mori entwickeln sich im Sommer nur bis zu einer gewissen Stufe und zwar bis zur Ausbildung \u20221er definitiven Keimbl\u00e4tter. In diesem Stadium ruhen die Eier den ganzen Winter. Bringt man sie aber z. B. im Februar in ein geheiztes Zimmer, ungef\u00e4hr in die.Temperatur von 18\u201420\u00b0 R., so schl\u00fcpfen die R\u00e4upchen schon in zwei Wochen aus.\nBei meinen Studien stellte ich mir als meine erste Aufgabe, die chemische Zusammensetzung der \u00fcberwinternden Eier zu studiren und sie sp\u00e4ter mit der chemischen Zu-'ammensetzung der entwickelten Eier zu Vergleichen, um daraus eine Anschauung zu gewinnen \u00fcber die Ver\u00e4nderungen, welche im Insectenei w\u00e4hrend seiner Entwickelung statt-linden.\t'\t.\t*\nIch werde mit den \u00fcberwinternden Eiern beginnen. Wie gesagt, bestehen die Eier aus dem Dotter (der in seinem lauern den Embryo beherbergt), der Dolterhaut und dem Chorion. Eine Isolation der Dotterhaut ist unm\u00f6glich. Dess-","page":519},{"file":"p0520.txt","language":"de","ocr_de":"520\nwegen habe ich hier nur die Analysen des Chorion und des Dotters (mit Dotterhaut) zu besprechen. Vorher will ich einige Daten \u00fcber das Gewicht und den Wassergehalt mittheilen.\nWas das Gewicht der Eier betrifft, so variirt es ziemlich. Man muss es auch erwarten, da der Seidenwurm ein Hausthier ist und es schon viele Racen dieser Species giebt. Bei meinen Untersuchungen habe ich als Maximum f\u00fcr 100 \u00fcberwinternde Eier 0,0091 gr., als Minimum 0,0512 gefunden.\nDer Wassergehalt zeigt nicht sehr grosse Schwankungen. So habe ich in den schwersten Eiern 64,40 \u00b0/o Wasser gefunden und in den leichtesten 05,82 \u00b0/o.\nWenden wir uns jetzt zur Analyse des Chorions. So wird in der Zoologie die derbe Schaale genannt, die das Insectenei von Aussen umh\u00fcllt. Bei B. mori ist diese Schaale ziemlich dick und wie gew\u00f6hnlich bei den Insecten mil h\u00fcbschen Sculpturen bedeckt und von feinen, zur Peripherie schief stehenden Porenkan\u00e4len durchbohrt. Ihrer Entstehung nach, hat sie zur Eizelle selbst keine Beziehung ; sie ist ein Produkt des Ovariums des Mutterthieres und zwar ist es das Follikelepithel, das diese Haut erzeugt.\nVom morphologischen Standpunkte aus schien es mir sehr interessant zu ermitteln, wie dieses Chorion chemisch zu deuten sei. In der zoologischen Litteratur h\u00f6rt man sehr oft ; von chitinigen und chitinartigen Eischaalen bei den Wirbellosen sprechen. Daf\u00fcr kann man sehr viele Beispiele sowohl in der \u00e4lteren, wie in der neueren Litteratur finden. So sagt Leydig in seinem \u00abLehrbuch der Histologie des Menschen und der Thiere* (1857) \u00abdie H\u00e4rtung der Eischaalen (bei Wirbellosen) geschieht zumeist durch Chitinisirung* ; nach demselben Autor sollen auch die Eier der Moosthierchen ') eine chitinisirte Schaale besitzen. In der letzten Zeit spricht au<fh H. Schauinsland2) von einer chitinartigen Eischaale bei den Trematoden. Solche Beispiele kann man in der Litteratur sehr viele finden. Aber man kann doch diesen\n*) Muller\u2019s Archiv, 1855.\n*) J** nais che Zeitschrift, Htl. XVI.","page":520},{"file":"p0521.txt","language":"de","ocr_de":"Behauptungen, class \u00bblie Eischaaleii \u00abloi* Wirbellosen rliitiut.^\u00eerl soin k\u00f6nnen, kein Vertrauen schenken bis sie nicht-durch die Elementaranalyse best\u00e4tigt sind, wie schon Schlossberger mit Recht betont hat. *) Vorn morphologischen Standpunkte aus w\u00fcrde es auch sehr schwer zu verstehen sein, dass das (.horion Chitin enth\u00e4lt: es gelang noch Niemandem, ein achtes Chitin zu constat iron in solchen Organen, die nicht vom Ectoderm abstanunen. Meine Untersuchungen zeigten nochmals, dsss bei den lnseclen das Ectoderm keinen Antheil in der Bildung der Sexualdr\u00fcsen nimmt. Somit durfte ich hier kein Chitin erwarten. Aus Folgendem wird man sehen, dass vom Chitin hier in der That keine Rede sein kann.\nUm die Seliaalen f\u00fcr die Analyse rein zu bekommen, wurden die Eier zun\u00e4chst mit kleineren Portionen schwacher '1:1000) Salzs\u00e4ure in einem M\u00f6rser zerrieben, dann zwei Stunden in gr\u00f6sserer Menge derselben Salzs\u00e4urel\u00f6sung auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt; der durch Abgiessen getrennte unl\u00f6sliche R\u00fcckstand mehrere Stunden in wirksamer Pepsin-losung im Brutofen digerirt, dann zur weiteren Reinigung wiederholt mit schwacher Salzs\u00e4urel\u00f6sung in einem M\u00f6rser wieder zerrieben, um mechanisch alle unverdauten Doller-, ie>te zu entfernen, sp\u00e4ter mehrmals mit %prozentigen Alkohol ausgekocht und endlich mit Aether und noch mit einer .Mischung von Aether und Alkohol sorgf\u00e4ltig ausgewaschen. Kontrolirt man unter dem Mikroskop die. so behandelten Seliaalen, so findet man an ihnen keine Spur von D\u00f6tler-iestcn. Die Seliaalen selbst sind jetzt schwach gelblich-weiss und etwas gl\u00e4nzend.\nUm das relative Gewicht der Schaale im Ei &u bestimmen, waren 0,1)040 gr. Eier genommen. Es ergab sich, dass diese Quantit\u00e4t Eier 0,0802 gr. trockener Schaale enth\u00e4lt ; so- dass das-Gewicht der Schaale 8,87 % des Gesammtgewichts des Ei\u00ab's ausmacht oder 25,07 > des Gewichts der Trockensubstanz des Eies.2)\t\u2018\n0 Die Chemie der Cewehe (18o(>), S. 2\u2018_,9.\t;\n2) 0er Was?serg**liall der genommenen Eier war eh r maximale, Mrii\" also U0,82.","page":521},{"file":"p0522.txt","language":"de","ocr_de":"522\nGehen wir jetzt zur Elemcntaranaly.se der Schaale \u00fcber. Um zu constatiren, ob die Schaale chitinartig sei oder nicht, war dieselbe zuf\u00f6rderst auf ihren Stickstoffgehalt gepr\u00fcft. Es waren zwei verschiedene Portionen der gereinigten Schaahi-substanz genommen und in ihnen der Stickstoffgehalt volumetrisch bestimmt.\n1.\tAngewandte Substanz 0,2251 gr. ; orlialten 3:.*,*2 c. c. X. Tj\u00bb. 17.:'. \", Bar. 751 nun.; 1<\u2018\u00bb,88 p.ct. X.\n2.\tAngewandte Substanz 0.22:10 gr. ; erhallen 32,4 c. c. X. I p. ls.<i , Bar. 700 inm.; 10,08 p.ct. X.\nAlso wie wir sehen enth\u00e4lt die Schaalensubstanz beinahe 11 mal soviel Stickstoff wie das Chitin. Zur Bestimmung des Kohlenstoffs und Wasserstoffs waren Portionen von drei verschiedenen Darstellungen gereinigter Schaalensubstanz genommen./\n1.\t0 2210 gr, Substanz gaben 0.3845 p. <.()_> und 0,1371 gr. llaO. <i.i. 47,22 \u201cjo C, 0,85% H.\n2.\t0.2139 gr. Substanz gaben 0.370t gr. <U>2 und 0,1200 gr. HjjO. <i*i. 47,22\u00b0;\u00ab. C, 0,08 \u00aej0 H.\n3.\t0,2703 gr. Substanz gaben 0.4854 gr. C.O2 und 0.1050 gr. H*\u00dc. d. i 47*30\u00b0o C, 0,59% tl.\nDie Schaalensubstanz l\u00f6st sich sehr leicht in kochender Natron- und Kalilauge. S\u00e4uert man solche L\u00f6sungen an. >0 entweicht sogleich Schwefelwasserstoff. Diese Ueaction zeigte schon von vorn herein, dass man einen bedeutenden Schwefel-\ngebalt im Chorion erwarten muss.\nEs werden zur Bestimmung des Schwefels zwei Portion\u00bb u Schaalensubstanz mit Soda und Salpeter geschmolzen.\n1\n1.\tAngewandte Substanz 0.054*2 gr. Erhalten schwefelsaurer Bar-0 0.1804, d. i. 0,0250 gr. S oder 3,91%.\n2.\tAngewandte Substanz 0,4227 gr. Erhallen Schwefelsaurer b.\u00bbr\\ 0,1058, d. i. 0,0145 gr. S. oder 3.43 \u201c0.\nZur Bestimmung des Aschengehalts wurden 0,0*30\u2014 gl \u00bb. Schaalensubstanz genommen.\nDie (iesamnilmenge der Asche war hier zu 0,001-1 gf-oder 0,70\u00b0<\u2022 bestimmt.","page":522},{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"523\nFasson wir die Resultate der Analyse zusammen, so bekommen wir folgenden 'Procentgehalt f\u00fcr einzelne Bestand* t heile der Schaalensubstanz :\nI. It. III. IV.\nG 47.22 47,22 47,JIG\t\u2014\t\u2014\nH\tG, 85 G,68\t\u00fc..'>9\t\u2014\nX\t-\t10,88 16,98\nO \u2014\t\u2014\t-\nS -\t\u2014\t3.91\nAsche \u2014\nV. VI. VU. VIII.\n3,43\t-\n0,70\nMit tel. 47.27\u00b0/\u00ab \u00ab,7i V 16,93 \u00b0 o 21,72 \u00b0|o 3.67y 0,70\u00b0 o\nWie wir aus der chemischen Analyse ersehen, ist die Schaalensubstanz des Insecteneies kein Chitin und -auch Jeeine .\u00abChitinartige\u00bb Substanz. Leider sind mir keine Untersuchungen \u00fcber chemische Bestandtheile des \u00e4chten Cltorion bei anderen Thieren bekannt; desshalb ist auch kein Vergleich m\u00f6glich. Wir wissen aber, dass vielleicht im ganzen Thjorreidie kein anderes Organ existirl, welches in morphologischer Beziehung Ki \u00fcbereinstimmende Merkmale zeigt, wie der Se'xualapparat. Desshalb glaube ich, k\u00f6nnte man auch eine solche Uebcrein-stimmung in chemischer Beziehung erwarten und vielleicht\ni \u00ab .\nist es keine zu k\u00fchne Vermutliung, wenn ich annehme, dass das \u00e4chte Chorion immer aus einer und derselben Substanz besteht. Desshalb schlage ich vor, die Substanz,- die ich im Chorion des \u00df. mori gefunden habe, als Chprionin zu bezeichnen.\nDieses Chorionin unterscheidet sich bedeutend von dem dem Elastin \u00e4hnlichen K\u00f6rper, den Ililger1) in der Sehaale von Schlangeneiern entdeckt hat, indem dieser K\u00f6rper keinen Schwefel enth\u00e4lt. Diese Verschiedenheit in den Ilauptbestand-tlieilen der Schaale des Schlangen- und des Insecteneies spricht nicht gegen meine eben erw\u00e4hnte Vermutliung, da\u2019die .Schaale des Schlangeneies kein Chorion ist, nicht vom Kollikelepilhel (also nicht vom Ovarium) \u2666 sondern vom Leitungsapparat abstammt.\nSeiner chemischen Zusammensetzung nach steht Vielleicht \u2022das Chorionin am n\u00e4chsten dem Keratin,doch enth\u00e4lt* es\n1) IlfiiHilt* iler GeiiUcti. Glicm. <it\u2018s. 1873,","page":523},{"file":"p0524.txt","language":"de","ocr_de":"relativ wenig Kohlenstoff. F\u00fcr einen Keratin-\u00e4hnlichen K\u00f6rper w\u00fcrde ich doch das Chorionin desshalb nicht halten, weil das Keratin ein entschieden ecloderinales Gebilde zu sein scheint, w\u00e4hrend Chorionin, wie gesagt, zum Ectoderm in keiner Beziehung steht. Ein weiteres Studium des Chori\u00f6niiis (besonders die Untersuchung der Zersetzungsprodukte) muss die Frage nach seinen chemischen Beziehungen zum Keratin entscheiden.\nln concentrirter Natron- und Kalilauge l\u00f6st sich Chorionin beim Kochen sehr leicht, indem cs sich im ersten Momente der Einwirkung des Reagens gelb f\u00e4rbt, ln kochender concentrirter Salpeters\u00e4ure l\u00f6st es sich beinah momentan mit derselben F\u00e4rbung, nicht so leicht in concentrirter Salzs\u00e4ure, doch nach 10\u201415 Minuten l\u00f6st es sich auch in dieser voll-\nGegen alle concentrirtcn S\u00e4uren ist das Chorionin seht resistent, dagegen l\u00f6st es sich in kalter Kalilauge, wenn nicht so schnell, wie in kochender, doch leicht.\nDie Analyse des Dotters der \u00fcberwinternddn Eier wurde nach den \u00a7\u00a7 263 und 321 von Iloppc-Seyler\u2019s Handbuch der Chemischen Analyse (f\u00fcnfte Auflage) ausgef\u00fchrt und es ergaben sich hier folgende Resultate:\nEs war genommen im Ganzen 50,4482 gr. Eier. Davon bekam man\nNr. 1 ln Wasser, Alkohol u. Aether unl\u00f6sliche Substanzen 10,1834 lt. Nr. 2 ln siedendem Alkohol l\u00f6slich, im Alkohol u. Aether unl\u00f6sl. 0,7372 Nr. 3 ln siedendem Wasser l\u00f6st, (im siedenden Alkohol unl\u00f6sl.) 1,9811 \u25a0> Nr. I hi Aether und Alkohol l\u00f6slich (im Aether unl\u00f6slich) 0,2179 Nr. 5 In reinem. Aether l\u00f6slich............. 4,8009\nWenden wir uns jetzt zur Besprechung der einzelnen Bestandtheile. Die unter Nr. 1 bezeichneten K\u00f6rper sind Chorionin, Eiweissk\u00f6rper und Asche. Was die letztere anbei rifft, so habe ich sie hier zu 0,1050 gr. (1,02 \u00b0 \u00bb) gefunden In der Asche wurden Schwefels\u00e4ure, Phosphors\u00e4ure, Calcium. Magnesium und Spuren von Natrium eonstatirl.","page":524},{"file":"p0525.txt","language":"de","ocr_de":"525\nVon tien Eiweissk\u00fcrpeiii macht don gr\u00f6ssten Theilder vitellin\u00e4hnliche K\u00f6rper aus. So nenne Fell den Eiweissk\u00f6rper der mit verd\u00fcnnterSteinsalzl\u00f6sung aus den zerriebenen Eiern des Seidenspinners extrahirt und nach dem Verd\u00fcnnen mit destillirtem Wasser und Durchleiten von GOa gelallt wird. Es coagulirt dieser K\u00f6rper schon bei 6S \u00b0 C. Dieser Coagulationspunkl ist f\u00fcr das echte Vitellin etwas zu niedrig. Es findet sich auch in den Eiern des \u00df. mori ein Eiweissk\u00f6rper, der mit Wasser extrahirt wird, also vielleicht das Eieralbumin darstellt. Dieser K\u00f6rper coagulirt auch relativ sehr niedrig. Eine Tr\u00fcbung habe ich schon bei 64 \u00b0, eine Coagulation bei 660 gefunden. Da in der Magensaftl\u00f6sung des vitellin\u00e4hnlichen Eiweissk\u00f6rpers bei l\u00e4ngerem Stehen ein Niederschlag sich bildete, der sich in Soda l\u00f6ste und wieder mit schwacher Salzs\u00e4ure gef\u00e4llt wurde, so kann man auch einen Xucleingehalt des Dotters vermuthen; leider wurde eine weitere Untersuchung desselben nicht ausgef\u00fchrt. Von dem Kernnuclein *) werde ich noch sp\u00e4ter sprechen. \u2022\nln Nr. 2 und 3 konnte man l\u00f6sliche Salze, Glycogen und Pepton erwarten. Was die ersten anbetrifft, so habe ich hier 0,4532 gr. (16,67 \u00b0/\u00ab) Asche gefunden. Die qualitative Analyse ergab Phosphors\u00e4ure, Kalium, Natrium, Calcium und Magnesium. Um \u00fcber die Menge der Peptone zu \u00fcrtheileji, war in der Mischung von 2 und 3 eine S\u00fcckstoffbcstinnniing .ausgef\u00fchrt und es war 10,32 \u00b0/\u00ab Stickstoff gefunden (die Asche \u25a0 abgerechnet \u2014 12,38\tN).\nlieber den Gtycogengehalt der \u00fcberwinternden Eier werde ich sp\u00e4ter sprechen.\t.\t\u2022\nWas die Asche der Nr. 1 betrifft, so war hier 0,0150 gr. (6,88 \u00b0/o) Asche gefunden. Die qualitative Analyse zeigte Schwefels\u00e4ure, Salzs\u00e4ure und Spuren von Phosphors\u00e4urc, dann Calcium und Natrium.\nln der Nr. 5 waren Cholesterin, Lecithin und Fett gefunden und zwar Cholesterin 0,2027 gr. (0,t0 \"/o), Lecithin \u00ab>.5263 gr. (1,04 V) und Fett 4,0760 gr. (8,08%).\n>) Yeigl. Kusm'1 in V* rhainllungnii dor physiol. 0eselh<halt zu l\u2019eilin. Jahr^r. 1884-.S\u00d4 \\r. 9 u. 10 S. 27.","page":525},{"file":"p0526.txt","language":"de","ocr_de":"520\nBevor wir zur Analyse der vollkommen entwickelten Kiei* \u00fcbergehen, will ich einige Bemerkungen \u00fcber den d\u00e9liait an Glycogen, sowie an dem Nuclein der Zellkerne in den \u00fcberwinternden Eiern machen.\nEs wurden 19,3788 gr. unentwickelter Eier genommen und in ihnen 0,3838 gr. Glycogen (nach der Methode von Br\u00fccke) gefunden. Diese Quantit\u00e4t macht 1,98 % des 0,-sammtgewiehts der Eier, oder 5,79% ihrer Trockensubstanz aus. Denken wir nun, dass dieses Glycogen in solchen Eiern gefunden war, die einen Embryo enthalten, der noch keine < trgane (nur definitive Keimbl\u00e4tter) besitzt, so sehen wir den Satz, dass nicht die Leberzellen allein die Bildungsst\u00e4tten dieses Kohlenhydrats sind1) best\u00e4tigt (es sei hiei* bemerkt, dass in unserem Falle auch die erwachsene Raupe keine differenzirte Leber besitzt).\nUm die \u00fcberwinternden Eier auf das Nuclein der Zellkerne zu pr\u00fcfen, wurden 21,0 gr. dieser letzten genommen und nach dem Verfahren von II. Dr. Kossel auf ihren Gehalt an stickstoffreichen Basen untersucht. In diesem Quantum der Eier wurden 0,0039 gr. (weniger als 0.02%) Hypoxanthin, Guanin (und Adenin?) gefunden. Von Xanthin wurden nur Spuren nachgewiesen. Eine gewisse Quantit\u00e4t von Kernnuclcin, resp. dieser stickstoffreichen Basen m\u00fcsst*.* man schon von vorn herein erwarten, da die \u00fcberwinternden Eier, wie erw\u00e4hnt, einen Keimstreifen enthalten und da die grossen sogenannten Dotterzellen, die die Hauptmasse des Eies ausmachen, echte Kerne besitzen.\nJetzt gehen wir zu den entwickelten Eiern \u00fcber. Fm diese letzteren zu untersuchen war eine Portion der Eier bebr\u00fctet, d. h, in einem kleinen Schranke bei ungef\u00e4hr 23 0 E. gehalten. Schon am 13. Tage waren zwei R\u00e4upchen ausgekrochen, die Bebr\u00fctung war dann unterbrochen und die Ec r zur Analyse verwendet. Um aber zu wissen, was f\u00fcr ein Gewicht der entwickelten Eier einer gewissen Menge det \u00fcberwinternden Eier entspricht, wurde eine speeielle Untersuchung fiber den Gewichtsverlust der Eier w\u00e4hrend der Ent-\n\u00d9 Need. Preyer, Spendlr Phy-ieln^ie de? Eml*no ( 1*84) |>. 27.\u2019","page":526},{"file":"p0527.txt","language":"de","ocr_de":"wickclung unternommen. Dabei ergab sielt ein vielleicht nicht ganz uninteressantes Resultat, das ich liier gleich mil* II,eilen werde. Die folgende Tabelle, in der ich die Resultate von zwei Versuchen zusamnienstelle, sind zwar nicht untereinander vergleichbar, da die Entwickelung in dem zweiten ['alle schneller verlief, und die Eier aus anderer. Quelle d\u00e4mmten, als im ersten. Man erkennt aber deutlich die progressive t\u00e4gliche Gewichtsabnahme aus beiden.\nL\u00bb. Versuch.\"\nhi'jf\nI. Vers ucli.\nAbsolutes Gewicht.\nAnfang 1.038\u00ab gr.\n9\nlt\n\\i\n13\n1.0020 0,995 2 0,902 t 0,9428\n0.0229\nT\u00e4gliche\nAhnalime.\n0.0:\u2019,:\u00bb0\n7\n0.0077\n0,0328\n-j\no.oiuo\n0.0199\nTage.\nAbsolutes Gewicht. \u2022' Anfang 0,0834 gr. g,\t0,0770\t\u00bb\n4\t0,0739\t-\n0,00x7\n0\t0,6502\n7\t0,0490\t;\t\u00bb\n5\t0,0328\tv\n9\t0,6152\nT\u00e4gliche\n. i\nAbnahme.\n0,00/8\n.\u2019 \u2019\n0,0037\nO,O052\n0,0125\u00bb)\n0,0072\n0,0102\n0,0170.\nF\u00fcr .lemanden, der sich haupts\u00e4chlich mittler Morphologie he ch\u00e4ftigt, ist doch in erster Linie interessant, ob die morphologischen Aenderungen in einer gewissen Beziehung zu der Gewichtsabnahme der Eier w\u00e4hrend ihrer Entwickelung .sieben oder nicht. Aus den Arbeiten von Baumgartner cin\u00e9r-seits und Pott und Prey eri) 2) anderseits, kann inan, wie mir scheint, solche Beziehungen nicht ermitteln, .la die letzteren-Autoren glauben sogar gezeigt zu haben, dass beim H\u00fchnerei \u00bbf\u00fcr jedes einzelne Ei der st\u00fcndliche oder t\u00e4gliche Gewichts-vorlust eine Constante ist\u00ab und weiter: \u00bb die Gewichtsab* n\u00e4hme des bebr\u00fcteten normal entwickelten oder unbefruchteten lli.s verl\u00e4uft von der Mitte de/ersten Br\u00fctwoche bis zur Milte der letzten der Zeit proportional\u00ab (s.S. 323, 331).\nAus meiner Tabelle kann man sehen,, dass bei den L'wrn von B. mori die Sache sich folgendermasscn verh\u00e4lt :\ni) Oies.* Zahl ist relativ etwas zu gross: vielleicht, waren die Eier\n'li*'S\u00bb.|i Tag zu sp\u00e4t gewogen.\n\u2022-! rilfigei\u2019s Archiv f. <1. g. Physiologie. \u2018\t.","page":527},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"528\nWir limit'll Wer, dass w\u00e4hlend die Eier heim ersten Versu. l, m. Garn\u00ab,\tihres Totalgewichts verloren haben,\\|(r\nUidust m den ersten \u00bbTagen 4,20%, in den letzten 4Ta\u00abcn\n\u20191 b \u25a0' bctru=- \u201c\u201c\"cm wir uns der morphologischen Vorg\u00e4nge, die diesen zwei angef\u00fchrten Perioden der Entwickeln\u00ab\u00bb entsprechen, so ergiebt es sich, dass bis zum 0. Tage der Embryo seme Ituckenwand noch ganz offen hat, dass in ihm zu dieser Zeit nur die ersten Anlagen des Mitteldarms und \u2022 er Tracheen und keine Anlage des Herzens selbst existireu. Alle diese wichtigen Organe entwickeln sich in' den letzten i lagen (bei der oben crw\u00e4hnlcn Temperatur;. Daraus ziehe oh den Schluss, dass hei 13. mori die Gewichtsabnahme in einer gewissen Beziehung zu den morphologischen Armierungen\nsiebt, .he m. Inneren des Eies w\u00e4hrend der entsprechenden Zeit sich abspielten.\nWenden wir uns jetzt zu den Zahlen, die aus der d,e-nuschen Analyse der entwickelten Eier rcsullircn. Es wurden w,WJ0.gr. Eier genommen. Davon habe ich erhalten:\nNr. 1 Im Wasser. Alkohol und Aether unl\u00f6slich . x2SSn ..r\nNr. 2 Im sie.len.len Alkohol l\u00f6sl, im Alkohol u. Aelher unliisl.\u2019 0,\u2019wiii '. Ul sie.hm.len Wasser l\u00f6sl. (im sie.len.len Alkohol unl\u00f6sl. i\u2019si;)7 Nr. 4 in Aelher un.l Alkohol l\u00f6slich (in, Aether unl\u00f6slich) 0 0800 Ar. o Im reinen Aelher l\u00f6slich................ 2'91l3\nWenn wir jetzt auf einzelne Uestandtheile unsere Aufmerksamkeit lenken, so isl in erster Linie hervorzuheben, \u00ablass in anen angef\u00fchrten (truppen (Nrri. t\u20144) der Procenl-gehalt der Asche gesteigert ist; so war es in Nr. 1 0,1492gr.\nnnnvr\tU,l<l 3 \u00b0*-,71\u00ab!5r. (19,93%,) und irr Nr. 1\n\u2019 f- 0 h)a C\u00e4 unm\u00f6glich isl, dass die absolute Menge der Asche ') w\u00e4hrend der Entwickelung zugenommen\n') Rechnen wir .lie ganze Menge ,1er Asche in ,len analysirten\nP.\"\u201c'\"\t\"\u2019l\".'k\"n.... *ir hl \u2022\u25a0O.Hfi gr. iihenvintenulen\n\u2018\t1 '\t-r. un.l in tO.OtoO gr. enlwiekeller Eier O.\u00d6Ofn ,,,. Asche\nEi\u00ab'- 'V\u00e4heen.1 ihrer Enhviekolung 11,In o ihres urs|>rungliehen liewichls verloren liahen, so ist hier .lie \\ msr ne.lei\u00e4iei! des Aschengehalt sehr leicht auf eine individuelle Vei-bCliieUenlicit der genommenen Eier zu beziehen.","page":528},{"file":"p0529.txt","language":"de","ocr_de":"luit, so ist die Steigerung des Procentgehaltes der Asche liier 'O zu erkl\u00e4ren, dass ein gewisser Verlust an organischer Substanz w\u00e4hrend der Entwickelung stattfmdet.\nDie Nr. 2 und Nr. 3 geben uns die M\u00f6glichkeit \u00fcber die Menge der Peptone zu urtheilen. Vergleichen wir hier das Cesammtgewicht der Nrn. 2 u. 3 in den \u00fcberwinternden Eiern und in den entwickelten, so sehen wir, dass die letzteren mehr Stoffe dieser Categorie erhalten, da aber, wie wir es sp\u00e4ter sehen werden, das Cdycogen in den entwickelten Eiern sehr stark abnimmt, die Asche aber ziemlich;wenig zunimmt, so k\u00f6nnen wir sagen, dass die Summe der Peptone w\u00e4hrend der Entwickelung schon bedeutend zunimmt. Dementsprechend war die Menge des Stickstoffs in der Mischung von Nr. 2 und 3 zu 11,43% bestimmt (die Asche abgerechnet 14,27\u00b0..).\nIm Aether-Auszuge der entwickelten Eier habe ich gefunden Cholesterin 0,1507 gr. (0,35%), Lecithin 0,7852* gr. (1,76%), Fett 1,9004 gr. (4,42%). Es ergiebt sich also im Vergleiche mit \u00fcberwinternden Eiern eine Verminderung von Cholesterin und Fett (letztere ist betr\u00e4chtlich) und eine sehr geringe Steigerung des Lecithins.\nEs ist wohl bekannt, dass F. W. Bur dach bei seinen t ntersuchungen \u00fcber die Eier von Limnaeus stagnalis eine Steigerung des Fettgehalts w\u00e4hrend der Entwicklung gefunden hat. Wie wir sehen, best\u00e4tigen meine Untersuchungen diesen r\u00e4tselhaften Fund von Burdach bei andern Wirbellosen nicht.\nEs ist schon erw\u00e4hnt, dass die entwickelten Eier von Bombyx inori viel weniger Glycogen enthalten, als die \u00fcberwinternden. Hier habe ich folgende Resultate bekommen : es waren 19,6970 gr. Eier genommen, in denen 0,1643 gr. Glycogen gefunden wurden. Rechnen wir die Pr\u00f6cente aus, so bekommen wir nur 0,830 \u00ab des Cesammtgewichts der Eier oder 2,26 % des Gewichts ihrer Trockensubstanz.\nEs ist eine bekannte Sache, dass ebensowohl in jungen Embryonen, wie auch bei den erwachsenen Thieren w\u00e4hrend des Winterschlafes eine relativ grosse Menge von Glycogen","page":529},{"file":"p0530.txt","language":"de","ocr_de":"530\naufgespeichert wild, und das? der gr\u00f6sste Theil dieses GlyCogen? am Ende der Entwickelung resp. beim Erwachen vom Winterschlafe wieder verschwindet. Die Eier von B. mori, die junge Embryonen enthalten und im latenten Zustande den Winter verbringen, vereinigen in sich die zwei eben erw\u00e4hnten biologischen Momente und desshalb k\u00f6nnte man schon von vornherein hier einerseits eine Aufspeicherung und dann sp\u00e4ter andererseits einen Verlust von Glycogen erwarten, was ich auch in der That gefunden habe. Es war aber noch hier die Frage aufzuwerfen, ob sich nicht eine Beziehung zwischen dem Verlust von Glycogen und der Bildung des Chitins findet. Zwar haben hier meine Untersuchungen nicht* Entscheidendes ergeben; doch sprechen sie nicht gegen die Vermuthung von Claude Bernard, dass das Chitin vom Glycogen abstammt. In denselben 19,0907 gr. Eiern, die zur Bestimmung des Glycogengehalts verwendet wurden, habe ich auch quantitativ Chitin bestimmt und betrug diese Substanz 0,0471 gr., also 0,24% oder 0,70% der Trockensubstanz.\nUm die entwickelten Eier auf das Kernnuclein zu pr\u00fcfen, wurden 16,9214 gr. Eier genommen und daraus SjlberVor-bindung von Hypoxanthin, Guanin (Adenin) 0,0509 gr. und Silberverbindung von Xanthin 0,0395 gr. erhalten. Berechnet man darauf die Menge dieser stickstoffreiehen Basen selbst, so bekommt man Hypoxanthin (resp. Guanin oder Adenin) 0,0220 gr. (0,13%), Xanthin 0,0176 gr. (0,10%). Wir sehen also, dass gerade mit den weiteren Differenz innigen der Embryonalgewebe resp. mit der Steigerung der Menge der Zellkerne, auch die Menge der stickstoffreiehen Basen zunimmt.\nFassen wir jetzt zum besseren Vergleich die Resultat' der Analysen der \u00fcberwinternden und der entwickelten Eier in einer Tabelle zusammen. Um einen wahren Vergleich zu haben, m\u00fcssen wir zur Berechnung der Procent-Zahleu in den entwickelten Eiern nicht das absolute Gewicht derselben nehmen, sondern wir m\u00fcssen zu diesem Gewicht diejenige Quantit\u00e4t zuz\u00e4hlen, welche die Eier w\u00e4hrend ihrer Entwickelung verloren haben (11,10% der feuchten Substanz).","page":530},{"file":"p0531.txt","language":"de","ocr_de":"100 gr. Eier geben:\n\tVor tier *'\tAm Ende\n\tBebr\u00fctung.\tder Bebr\u00fctung.\nFeuchte Substanz\t\t. . 100,00\t88,84\nFeste Substanz\t\t .\t\t30,20 ..\nEiweiss und unl\u00f6sliche Salze.\t. .\t11,31\t9,20\nWasserex tract\t\t. .\t5.81\t5,46\nDarin Glycogen . . ,\t. . 1,1)8\t0,74\nAetherextract . . . .\t. .\t1>,52\t6,46\nDarin Fett\t\t\t4,37\n\u00bb Lecithin. . . .\t. . 1,04\t1;74\n\u00bb Cholesterin . .\t. .\t0,40\t\u2022 0,35\nChorionin\t\t\t(8,87J\nChitin\t\t\t0,21\nSticfcstoflreiche Basen . . .\t. . 0,02\t. 0,21\nIcli muss hier daran erinnern, dass in der Portion der Eier, die in unentwickeltem Zustande analysirt wurden, der Wassergehalt zu 64,00\"/\" bestimmt war. Bei der Analyse ist, wie man in der angef\u00fchrten Tabelle sieht, die Summe der Trockensubstanz zu 35,51% gefunden. Also stimmen diese Zahlen sehr gut mit einander (von der kleinen Differenz kann man absehon). In der anderen Portion, von Welcher die Eier zur Bebr\u00fctung verwendet waren, war der Wassergehalt (vor der Bebr\u00fctung) zu 65,82% bestimmt. Also m\u00fcsste man erwarten, bei der Analyse ungef\u00e4hr 34% Trockensubstanz zu bekommen, ln der That wurden aber, wie man aus der Tabelle ersieht, nur 30,55% gefunden. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die Eier w\u00e4hrend ihrer Entwickelung 3,45% ihrer Trockensubstanz verloren haben. Da aber die Eier un Ganzen 11,16 % ihres Gesammtgewichtes verloren haben, so sind die bleibenden 7 53% auf Wasserverlust zu beziehen.\nIn dieser Weise li\u00e2t die Trockensubstanz der Eier w\u00e4hrend der Entwickelung derselben 10,02% (3,63 von 34,18) ihres Gewichts, das Wasser 11,44% (7,53 von 65,82) verloren. Es m\u00fcssen also die entwickelten Eier im Vergleich zu den \u00fcberwinternden, wenn auch nicht viel, doch etwas \u00e4rmer an Wasser sein. Zur Gontrolle wurden 500 entwickelte Eier genommen und ihr Gewicht zu 0,2700 gr. bestimmt. Wenn","page":531},{"file":"p0532.txt","language":"de","ocr_de":"diese Eier bis zum constanten Gewicht getrocknet wurden, wogen sie 0,0945 gr. Rechnet man hier den Wassergehalt aus, so bekommt man nicht 65,82\u00b0 <. wie bei den unentwickelten, sondern nur 65 \u00b0o.\nZum Schluss muss ich noch bemerken, dass bei aus-gokrochenen R\u00e4upchen ein in salzsaurer L\u00f6sung peptonisireml > Ferment nachgewiesen werden konnte.\nAus den dargestelllen Untersuchungen resultiren folgend\u00ab* Schl\u00fcsse:\n1.\tDas Chorion des Insecteneies enth\u00e4lt kein Chitin, es besteht aus einer eigent\u00fcmlichen schwefelhaltigen Substanz (dem Chorionin).\n2.\tDie Eier verlieren w\u00e4hrend ihrer Entwicklung mehr als 10\u00b0o ihres Gesammtgewichts.\n3.\tDie entwickelten Eier sind \u00e4rmer an Wasser, als die \u00fcberwinternden.\n4.\tBei der Entwickelung verlieren die Eier einen Thcil ihrer Trockensubstanz.\n5.\tDie t\u00e4gliche Gewichtsabnahme der Eier geht proportional der morphologischen Difforenzirung.\n6.\tW\u00e4hrend der Entwickelung verlieren die Eier an unl\u00f6slichen Eiweissk\u00f6rpern, Glycogen, Fett und Cholesterin, gewinnen aber an Lecithin und Peptonen.\nEs sei mir hier noch gestattet, Herrn Dr. J. Bolle, Leiter der k. k. Seiden- und Weinbau-Versuchsstation in G\u00f6rz f\u00fcr das Verschaffen eines betr\u00e4chtlichen Theiles des Untersuchungsmaterials meinen besten Dank auszusprechen.\nBerlin, im M\u00e4rz 1885,\nA. Tichomiroff.","page":532}],"identifier":"lit16586","issued":"1885","language":"de","pages":"518-532","startpages":"518","title":"Chemische Studien \u00fcber die Entwicklung der Insecteneier","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:26:35.997231+00:00"}