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{"created":"2022-01-31T12:27:05.135271+00:00","id":"lit16588","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Loewy, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 9: 537-562","fulltext":[{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Einfluss der Temperatur auf die Filtration von Eiweissl\u00f6sungen durch thierische Membranen.*)\nVon\nDr. Adolf L\u00ab*wy.\n(Aus dom Laboratorium dos Horm Privatdooont Dr. Hortor in Borlln.) (Dor Redaktion zugogaugou am 20. April lssr..i\nDio Lehre von der Filtration der Fl\u00fcssigkeiten durch thierische Membranen ist eine noch ziemlich junge, und die besetze, welche ihr zu Grunde liegen, sind im Verh\u00e4ltniss zu dein Interesse, das sie von physikalischem lind.physiologischem Gesichtspunkte bieten, uns durchaus noch nicht hinreichend bekannt.\nAbgesehen von den Versuchen, die Von Valentin'), Hoppe-Seylcr2), Wittich3), Funke4), ferner von Eck-hard5), seinem Sch\u00fcler Markus6) und 11. Kasse7) mit-getheilt wurden, verdanken wir W. Schmidt8) zwei gr\u00f6ssere, in Poggendortt s Annalen ver\u00f6ffentlichte Versuchsreihen \u00fcber die Menge und Beschalfenheit des Filtrats je hach Druck, Concentration, Zusammensetzung und Temperatur der urspr\u00fcnglichen Fl\u00fcssigkeit. Schmidt, dir die Sache Von der rein physikalischen Seite angriff, benutzte f\u00fcr seine Versuche ausser reinem Wasser Salzl\u00f6sungen und Gemische von solchen, f\u00fcgte aber auch, einige Beobachtungen \u00fcber die Hllralion von Gummi- und Ei Weissl\u00f6sungen hinzu.\nDie Untersuchungen \u00fcber diesen letzteren Gegenstand wurden nun neuerdings wieder aufgenommen von Buiie-\nlss:.\nD Nach der Inauguraldissertation dos Verfassers; Merlin. 2\u00fc. April\n\u25a0jo\nZeitschrilt f\u00fcr pliypii.logisolio Cbomie IX.","page":537},{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":"538\nI>oI k,J), der in oilier grossen Anzahl von Experimenten dm Einfliissc verschiedener Faktoren auf den Gang der Filtration festzustellen suchte. Die gewonnenen Resultate versucht.' dieser Forscher in Beziehung zu setzen zu physiologischen resp. pathologischen Erscheinungen.\nEi n Faktor nun aber ist es, der in allen bisher \u00fcb. r Filtration erschienenen Arbeiten, den \u00e4lteren, sowie dm neuesten, keine oder nur geringe Ber\u00fccksichtigung gefunden hat, sei es, dass man seinen Einfluss \u00fcberhaupt \u00fcbersah, s< j es, dass man ihn durch zweckm\u00e4ssige Anordnung der Versuche f\u00fcr die vergleichende Betrachtung \u00fcberhaupt eliminirle, das ist die Temperatur und ihre Einwirkung auf Quantit\u00e4t und Qualit\u00e4t des Filtrates.\nUnd doch, glaube ich, ist dieser Faktor kein allzu gering zu veranschlagender.\nAuf den Rath des Herrn Prof. Senator hin unternahm ich es nun, speciell f\u00fcr Eiweissl\u00f6sungen den Einfluss, welchen die Temperatur auf die Filtration aus\u00fcbt, n\u00e4her zu untersuchen, zumal man hier die Hoffnung lagen konnte, nehrn den rein physikalischen Resultaten gewisse n\u00e4here Aufschl\u00fcsse \u00fcber eine der Ursachen von mehr oder weniger den Gesetzen der Filtration folgenden Erscheinungen aus der Pathologie zu erlangen, ich meine der Bildung von Transsudaten oder Exsudaten und vielleicht auch der febrilen Albuminurie.\nWas ich \u00fcber diesen Gegenstand in der Literatur fand, das beschr\u00e4nkt sich im Grunde genommen auf eine Versuchsreihe, die W. Schmidt8) in der zweiten seiner beiden oben angef\u00fchrten Arbeiten mit!heilt. Schmidt untersuchte freilich mit Gummil\u00f6sung, aber ich m\u00f6chte kein Bedenken tragen, seine Resultate direkt auf Eiweissl\u00f6sung zu \u00fcbertragen, da ja hehle nicht nur in ihren sonstigen Eigenschaften wesentlich \u00fcbereinstimmen, sondern auch erst k\u00fcrzlich noch ihr v\u00f6llig gleiches Verhallen hei der Filtration in Beziehung zum Druck von Runeberg gezeigt wurde.\nWas nun die Resultate betrifft, zu denen Schmidt in seinen mit dem Herzbeutel vom Rinde als Filtration--","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"5311\nin ein b ran angest eilten Versuchen gekommen ist, so sind das hinsichtlich der Wirkung der Temperatur die folgenden: Die Filtrat menge steigt unter sonst gleichen Umstanden mit steigender Temperatur, der relative Procenl-gch.alt ist jedoch hei h\u00f6herer Temperatur kleiner als hei niederer.\nOh Schmidt s Resultate als vollkommen feststehend zu betrachten sind, das ist mir freilich zweifelhaft, Schmidt mehl n\u00e4mlich nichts \u00fcber die Dauer seiner Versuche an, man weiss daher nicht, wie lange er seine Membranen dem Druck ausgesetzt hatte Vor denjenigen Versuchen, die er verglich; ein Punkt, der nach Runeherg\u2019s Untersuchungen zu bedenklichen Tr\u00fcbungen in der Genauigkeit der Resultate f\u00fchren kann. Schmidt bestimmte auch nicht immer die Menge\ndes Filtrats und die absoluten Werthc der filtrirten festen\n. \u2022.\t* \u00bb *\nliestandtheile, sondern stellte meist den Procentgehalt nur fest nach dem spccifischen Gewicht, verglichen mit dem der urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung. Ausserdem wechseln, worauf schon Ru lieber g aufmerksam macht, \u00abhei den einzelnen Versuchen s\u00fcimntliche Faktoren nach verschiedener Richtung, Druck, Temperatur, Concentration....\u00bb Endlich vergleicht Schmidt in der einen von ihm angef\u00fchrten Reihe Beobachtungen, die er an drei verschiedenen Tagen angestellt hat; \u2014 Aus den Rotunden schon dir fr\u00fcheren Uiitersucher, wie auch nach dem, was ich seihst beobachtete, steht aber fest, dass .die Durchl\u00e4ssigkeit thierischer Membranen durchaus nicht constant id, dass sie vielmehr bedeutendem Wechsel unterworfen ist, selbst wenn man versucht hat, die Membranen unter genau denselben \u00e4usseren Verh\u00e4ltnissen zu erhalten, dass die Qualit\u00e4t sowohl wie die Quantit\u00e4t des Filtrats sich zu verschiedener /eit verschieden herausslellon, letztere so, dass man zuweilen die drei- bis vierfache Menge als zu anderer Zeit erh\u00e4lt. Unter den verschiedenen, uns nur ungen\u00fcgend bekannten Faktoren, welche hierbei eine Rolle spielen, nimmt meines Erachtens die mehr oder minder grosse Trockniss resp. der Grad der Quellung der Membran einen ziemlich hervorragenden Platz ein, und ich glaube, dass gewisse Abweichungen, welche ich","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"\u00d440\nbei einzelnen meiner Versuche zu verzeichnen habe, auf sie zur\u00fcckgef\u00fchrt werden m\u00fcssen.\nDies soll bei den einzelnen Versuchen n\u00e4her er\u00f6rtert werden (cf. Versuch 5, 11, 7).\nRuneberg9) und mich ihm Gott wait10), denen wir wie schon erw\u00e4hnt, die neuesten Arbeiten \u00fcber Filtration durch thierischc Membranen verdanken, besch\u00e4ftigen sich in ihren Versuchen fast nur mit der Feststellung des Einflusses, den eine Aendcrung des Druckes hervorruft, und ber\u00fccksichtigen die Temperatur nur insofern, als sie alle Versuche bei dem m\u00f6glichst gleichen W\u00e4rmegrade anstcllen, um also eine Fehlerquelle, die ihnen m\u00f6glicherweise erwachsen k\u00f6nnte, sicher auszuschliessen.\nBei meinen Untersuchungen, die ich im Laboratorium des Herrn Dr. Ilerter anstellte, kam es mir vor Allem darauf an, in der Anordnung und Folge der Versuche Verh\u00e4ltnisse herzustellen, welche durch Ausschluss aller fremden Faktoren tien Einfluss der Temperatur m\u00f6glichst rein zu beobachten gestatteten. Ich bediente mich dabei des folgenden, von Herrn Dr. Ilerter construirten Filtrat ions-Apparates, den die Abbildung schematisch darstellt, ohne das nat\u00fcrliche G Wissen Verh\u00e4ltnis* der Theile wiederzugeben.\nAls Filtrationszelle dient ein oben und unten offenes Glasgef\u00e4ss A, dessen eine, weitere Oeflnung mit der mittelst Rindfadens fest gebundenen Filtrations-Membran B \u00fcberspannt, in einen Glastrichter G taucht, welcher dem zum Auftangen des Filtrats dienenden W\u00e4geglas W aufsitzt. A ist' oben mit einem dreifach durchbohrten Gautschukst\u00f6psel geschlossen, durch dessen eine Bohrung das die Fl\u00fcssigkeit aus dem Reservoir E zuleitende Rohr F hindurchgeht, dessen zweite ein Thermometer tr\u00e4gt, durch dessen dritte das rechtwinklig gebogene, mit einem Ouetschhahn versehene Rohr f hindurch* f\u00fchrt, welches nur bis zur concaven unteren St\u00f6pselfl\u00e4clw reicht und ein schnelles und v\u00f6llig luftleeres F\u00fcllen des Apparates mit Leichtigkeit zul\u00e4sst. Die Filtrationszello A LI. wie es die Figur zeigt, in ein gr\u00f6sseres Glasgef\u00e4ss G eiii-gesenkt, welches durch den. den Hals der Zelle A fest tim-","page":540},{"file":"p0541.txt","language":"de","ocr_de":"fassenden Deckel D geschlossen ist und seinerseits von einem dritten fust g\u00e4nzlich mit Wasser gef\u00fcllten Gef\u00e4ssc ff umgeben\nid. Die als Reservoir dienende, tubulirte Flasche E ist zu* gleich bestimmt, den Druck sowohl w\u00e4hrend j_<*des einzelnen","page":541},{"file":"p0542.txt","language":"de","ocr_de":"I\nr>\\2\nVersuches, als auch f\u00fcr die ganze Versuchsreihe constant zu erhalten. Zu diesem Zwecke ist sie von (lein Rohre K dun h-. bohrt, das die H\u00f6he des Fl\u00fcssigkeitsspiog\u00e8ls dadurch unver\u00e4nderlich erh\u00e4lt, dass es die etwa \u00fcbersch\u00fcssige Fl\u00fcssigkeit, welche aus Flasche N zum Frsatz f\u00fcr die hindurehtiltiti I.\u2022 horabf ropft, in das (das M ahfliessen l\u00e4sst. Auch das Ih-servoir E befindet sich in einem mit Wasser gef\u00fcllten Troge T. F\u00fcr die Versuche hei h\u00f6herer Temperatur kann sowohl K als auch die Zelle A durch reguUrbare Gasfl\u00fcmmchen bis zu dem beabsichtigten W\u00e4rmegrade erhitzt werden.\nEin Nachtheil, den der so zusammengesetzte Apparat bietet gegen\u00fcber den im Principe \u00fcbereinstimmenden von Schmidt11) und von Runeborg12) f\u00fcr ihre Versuche benutzten oder dem von Hoppc-Seyler,3) angegebenen und von Gott wait10) in Gebrauch gezogenen, k\u00f6nnte darin gefunden werden, dass ich meine Versuche mit einer ruhenden Fl\u00fcssigkeitss\u00e4ule anstellte, also einer Methode folgte, welche seiner Zeit Valentin anwandte, gegen die aber schon Schmidt einwarf, dass dabei im Laufe und in Folge des Versuches selbst Ac.ndorungen in der Beschaffenheit der mderslen Fl\u00fcssigkeitsschichten sich einstellen.\nEs kann nicht geleugnet werden, dass theoretisch dieser Einwand seine Berechtigung haben mag, f\u00fcr die Praxis aber\nscheint er mir ziemlich hinf\u00e4llig zu sein. Ben Xaehlheilon.\n*\nwelche sich ergehen konnten, glaube ich entgegengetreten /.u sein, ausser durch die Gr\u00f6sse der Zelle selbst, erstens durch die ziemlich bedeutende Oberfl\u00e4che der Filtrationsmemhrau. die 41,85 qcm. betrug, sodann durch die verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig kurze Bauer der Versuche, drittens dadurch, dass durch das zuleitende Rohr neue Fl\u00fcssigkeit direkt bis gegen den Boden der Zelle gef\u00fchrt wurde.\nOb \u00fcbrigens durch das Vorbeistr\u00f6men der Fl\u00fcssigkeil an der Membran, das ja wenigstens hei Run ob erg\u2019s Versuchen \u00abbald schneller, bald langsamer\u00bb in den einzelnen Versuchen geschah, und wobei dein Wandslrom, auf den es ja haupts\u00e4chlich ankoinmt, sicher immer nur eine geringe Geschwindigkeit milgetheilt wurde, ob, meine ich, dadurch","page":542},{"file":"p0543.txt","language":"de","ocr_de":"I\n543\n,]jo -Qualit\u00e4t der FillralioiisH\u00fcssi^rk\u00ab*iI dit* gleich\u00bb* blieb, id liiir eigentlich ebenso zweilelliiift, wie ScInnidl selbst,.\u00bb1er, obgleich er sieb eines \u00e4hnlichen Apparates \u2022 bediente,'- doch bemerkt: \u00abob mit dem Abiliessen der Fl\u00fcssigkeit der Zweck\u2019 erreicht wurde, die Fl\u00fcssigkeit \u00fcber der Membran bei gleicher Foncentration zu erhalten, ist mir sehr zweifelhaft\u00bbM).\nAusserdem bewogen gewisse praktische R\u00fccksichten mich, den in vorbeschriebener Weise gestalteten Apparat zu benutzen, unter welchen die auf die Conslanz der Temperatur., bez\u00fcglichen die haupts\u00e4chlichsten sind. Wollte ich den von lluueberg angegebenen Apparat in Gebrauch ziehen, so luille ich nicht nur den Filtrationsapparat und das Reservoir,'' Hindern auch den ganzen \u00fcbrigen Apparat, in specie die von letzterem zu erstcrem f\u00fchrenden R\u00f6hren vollst\u00e4ndig mit einem Wassermantel umgeben m\u00fcssen, und auch dann w\u00e4re es mit Schwierigkeiten verbunden gewesen, nicht mir die Temperatur constant zu erhalten, sondern sie \u00fcberhaupt zu messen.\nDa jeder Versuch, um vergleichbare Resultate zu haben, ans mehreren \u2014 mindestens zwei \u2014 Einzelversiiclien (ieh will -io ;ils Ab 111 ei hingen eines Versuches bezeichnen)' bestehen musste, ich aber, um das Filtrat zu erhalten, nach jedem einzelnen den Apparat auseinanderzunehmen, vor dem n\u00e4chsjen ihn zusammenzuf\u00fcgen gen\u00f6l l\u00fcgt war, so musste zwischen je zwei Versuchen eine Frist liegen, w\u00e4hrend deren ich \u00fcbrigens in jedem Falle die Membran unter die gleichen Verh\u00e4ltnisse zu bringen mich bem\u00fchte. Fin gewisses Zeit intel-vall zwischen den einzelnen Abtheilungen war aber, abgesehen von dieser Ersuche, die im Apparate liegt, durch die Sache' selbst bedingt, da die Temperaturerh\u00f6hung resp. -Erniedrigung^ stets eim* gewisse Zeit erforderte. Dies h\u00e4tte sich hei keinem Apparate vermeiden lassen.\nIn Uebrigcn scheint mir aber der Apparat Alles zu l**is!en, was die Sache verlang!. Auf welche'-Weise (1er Dr\u00fcck w\u00fchlend der einzelnen Versuche constant erhallen wurde, ist ' schon angef\u00fchrt; da aber an der Stellung des oberen Reser--\u25a0 voirs nie etwas ge\u00e4ndert wurde, auch die Zelle stets in dem-","page":543},{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":">14\nselbin Niveau eingestellt wurde, so kann der Druck wohl als constant f\u00fcr alle Versuche bezeichnet werden.\nWas die Temperatur betrifft, so gelang es mir dadurch, dass ich nach der Zusammenstellung des Apparates erst dann die F\u00fcllung der Zelle vornahm, wenn deren Luft ziemlich die f\u00fcr die einzuf\u00fcllendc Fl\u00fcssigkeit beabsichtigte Temperatur angenommen hatte, es dahin zu bringen, dass die Fl\u00fcssigkeit in der Zelle um einen, h\u00f6chstens zwei Grade Celsius sich in ihrem W\u00e4rmegrade von dem des Reservoirs unterschied, ein W\u00e4rmegrad, der in Folge des umgebenden Wassermantels innerhalb der Versuchsdauer \u2014 abgesehen von den ersten, noch unvollkommenen \u2014 bei allen Versuchen ganz constant blieb oder doch nur. um V2\u2014P^C. sank.\nAuf einen Punkt nahm ich bei den Versuchen mit h\u00f6herer Temperatur ganz besondere R\u00fccksicht, das ist der Einfluss, den die Verdunstung auf die Filtratmenge, und demzufolge deren relative Concentration nehmen konnte. Bei jedem Versuche, bei dein die M\u00f6glichkeit, dass dies cintreten k\u00f6nnte, vorlag, wurde die innere Fl\u00e4che des die Zelle A aulnehmenden Gelasses G mit B\u00e4uschen nassen Filtrirpapieres ausgelegt, und ebenso wurde die untere, der Filtrationszelle zugekohrte Fl\u00e4che ties Deckels D hiit Lagen feuchten Filtrir-papiers versehen, die bis \u00fcber den Rand von G hinausreichten und so einen ziemlich sicheren Verschluss gegen die Verdunstung nach aussen abgaben. Schliesslich wurde auch die obere Fl\u00e4che des Deckels dicht mit nassen Papierb\u00e4uscheii belegt.\nUm aber ganz sicher zu sein, dass diese Cautelen ausreichten, stellte ich \u2014an verschiedenen Tagen \u2014 zwei Controll-versuche an, deren Resultate ich hier gleich mittheilen will.\nDiese- Versuche bestanden darin, dass ich einmal das zum Versuche benutzte Serum analysirte und die sich ergebenden Wert he verglich mit denen, welche ich erhielt, wenn ich anstatt die auf 40\u00b0 erw\u00e4rmte Fl\u00fcssigkeit durch die Membran biudurchfiltriren zu lassen, sie einfach aus dem Ende \u00eeles zuleitenden Rohres F so langsam heraustropfen liess, dass ich in einer, den \u00fcbrigen Versuchen entsprechenden Zeit un-","page":544},{"file":"p0545.txt","language":"de","ocr_de":"5-15\nrefahr die gleiche Fl\u00fcssigkeitsmenge erhielt. Den zweiten Controllversuch suchte ich \u00fcbrigens den sonstigen Filtrations-Versuchen noch \u00e4hnlicher zu gestalten, dadurch dass ich die /eile statt mit einer Membran mit einem durchbohrten zweiten Korke schloss und nun langsam die Fl\u00fcssigkeit, deren Tenir peratur man hier direkt ablesen konnte \u2014 w\u00e4hrend vorher die im Raume herrschende Lufttemperatur gemessen wurde \u2014, abtropfen liess. Ich erhielt folgende Werthe:\n\u2022 Controllversuch l :\na) Seriunprob\u00e7 :\nMenge ...... 7.881 gr.\nfester Hockstand\t.\t.\t0,007\tgr.\t=\t8,463 \u00b0/o\nanorganisches .\t.\t.\t(1,075\tgr.\t-='\t0,057 \u00b0:o\norganisches \u2022 \u2022\t\u2022\t\u2022\t0,582\tgr.\t\u2014\t7.506 0I\u201e\n1\u00bb) herabget rupfte | Fl\u00fcssigkeit : -6,821 gr.\n0.57t) gr. \u25a0-=. 8,48s\u00ab|\u00bb 0,063 gr. \u2014 0.02:1\u00b0 ft 0,516 gr. \u2014 -7,504\u00b0!,\u00bb\nDie Differenz der Gcsammtr\u00fcckst\u00e4ndd ist also 0,025\u00b0/\u00ab. Dieser Werth ist der zuverl\u00e4ssigste der drei angef\u00fchrten, weit er der am schnellsten und durch die wenigstem Manipulationen gefundene ist, Beobachtungsfehler also hier am ehesten aus-/.uschliessen sind: Dass die Wertlie f\u00fcr die organische Materie allein in etwas weiteren Grenzen liegen, erkl\u00e4rt sich durch den Befund der correspondirenden anorganischen Stolle.\nControllversuch II ergab Folgendes:\nMenge .\t.\t.\nfester Hockstand anorganisches . organisches. .\na) Sernmprohe:\n6,791 gr.\n0,544 gr. 8,158\u00b0 o 0.047 gr. 0.603\u00b0,, 0,507 gr. -- 7,465 \u00b0 o\nh) herabgetropfte Fl\u00fcssigkeit: 4,3025 gr.\n0,358 gr. ~= 8,147\u00b0 \u00ab 0.0305 gr. \u2014 0.604\u00b0 o 0,3274 gr. =i 7,455\u00bb,o\nHier ist die Differenz der Gesammtr\u00fcckst\u00e4iidc nur 0,011*/#, aber w\u00e4hrend bei Versuch I die Serumprobe weniger con-\u00abeutrirt war, ist sie hier concentrirter.\tj\nIch glaube, dass man bei Betrachtung der Resultate 'dmn jedes einzelnen Versuches dem Apparate eine hinreichende Genauigkeit im Punkte der Verdunstung nicht ab-'preehen kann, zumal sich in don Filt ratinnsVersuehen selbst","page":545},{"file":"p0546.txt","language":"de","ocr_de":"546\ndie Differenzen als weit gr\u00f6sser erweisen und oft bis 0,1;% * steifen. Vergleicht man aben beider Versuche Resultate mit einander, und beachtet man, dass im ersten Troptversn\u00abIm die Fl\u00fcssigkeit concentrirter, im zweiten weniger concentiirl ist, so wird man noch weniger einen Fehler im Apparat, annehmen, diese Differenzen vielmehr f\u00fcr Fehler der Beobachtung gelten lassen, da hier die hundertstel Procenle <|.-r relativen Wertlie den bei Feststellung der absoluten Wedln* gefundenen Milligrammen entsprechen.\nBevor ich nun dazu \u00fcbergehe, di\u00ab\u00bb Versuche und denn Besultate selbst zu beschreiben, will ich noch einige Wmb \u00fcber die Methode, nach welcher ich verfuhr, um die einzeln, u Werthe zu finden, hinzuf\u00fcgen.\nDas aufgesammelte Filtrat wurde sofort in demselben Beflisse, einem kleinen leichten ca. \u2018>0\u201435 gr. fassenden W\u00e4gegl\u00e4schen mit geschliffenem Deckel, gewogen, sodann uni. r den n\u00f6thigen VTorsichtsmassregeln in einen Porzcllanlieg.l gesch\u00fcttet, zur Trockniss verdampft, der Trockenr\u00fcckslaml 1 \u2014 1 Va Stunde im Trockenofen bei HO0 C. belassen mul.* nachdem er im Exsiccator erkaltet war, gewogen. Zu grosser, r C\u00eei'nauigkeit wurde er noch einmal f\u00fcr 1\u2014l*/a Stunde in \u00ablen Trockenofen gebracht und noch einmal gewogen; der kleiner, von beiden Werlhen \u2014 wenn \u00fcberhaupt sich ein Unterschi..! ergab \u2014 wurde zur weiteren Berechnung benutzt. \u2014 Dieser Gesammtriickstand wurde nun vollkonmieii verkohlt, aus dem Koldenr\u00fcckstande die anorganischen l\u00f6slichen Stoffe mit Wasser ausgezogen und nun die Kohle, die noch geringe Mengen unl\u00f6slicher Stoffe enthielt, bei hoher Temperatur verascht, bi' der Tiegelinhalt vollkommen weiss gebrannt war. Nachdem nun die L\u00f6sung der anorganischen Substanzen hinzugebi-t war und gleichfalls zur Trockniss abgedampft, wurde ein. neue W\u00e4gung des Tiegels vorgenommen, welche mir das \u2014 durch vorherige W\u00e4gung bekannte \u2014 Gewicht des Tiegel', vermehrt um das Gewicht der anorganischen Substanzen, angab. Durch Subtraktion \u00abfieses W\u00ab\u00bbrlhes von dem zuvor gefundenen, den Gesammtr\u00fcckstand angebenden, erhielt i* I\u00ab","page":546},{"file":"p0547.txt","language":"de","ocr_de":"4 547\n,], n Werth f\u00fcr die organische Substanz alloin *) \u2014 Aits diesen absoluten Wertlien, verglichen mit'der Menge des Filtrats, wurden nun die procentischen berechnet.\nDer Beginn und das Ende eines jeden Versuches wurden \"oiiau verzeichnet, ebenso die Zeit, welche zwischen je zwei\nr\nAblhcilungen desselben Versuches verstrich, w\u00e4hrend welcher ,lic aufgebunden bleibende Membran vom Druck entlastet, aber vom Serum umsp\u00fcll, also immer v\u00f6llig durchleuchtet war. Um diesem letzten Erfordernisse sicher zu gen\u00fcgen, lit ss ich gew\u00f6hnlich zu Beginn eines Versuches die Filtration ry<\\ 15' vor sich gehen, ohne die liltrirte Menge weiter zu ber\u00fccksichtigen, und begann die Berechnung erst mit der n\u00e4chsten Portion.\t!\nAls Membran diente durchweg getrocknete Schwejns-blase, die erst in Wasser, dann in Serum erweicht wurde, und von deren Unverletztheit ich mich jedesmal \u00fcberzeugte. Versuche, welche ich mit anderen Blasen machte, f\u00fchrten zu keinem befriedigenden Resultate, da sieb meist undichte Stellen fanden, entweder weil die Membran den Druck nicht aus-liiell, oder in Folge allzu ungleichm\u00e4ssiger Anordnung der Muskelfasern, die an manchen Stellen weite L\u00fccken zwischen sich Messen, aus denen dann die Fl\u00fcssigkeit ziemlich schnell heraustropfte.\nJede Membran wurde mindestens f\u00fcr alle Abthellungen eines Versuches benutzt, um f\u00fcr diesedieselbe Spannung iler Membran annehmen zu k\u00f6nnen, zuweilen benulzt.e ich\n*) l>ass diese \u00aborganische Substanz\u00bb sich im Wesentlichen mit dem Begriff \u00abEiweiss\u00bb deckt, geht aus folgendem Versuch -hervor, in welchem f\u00fcr verd\u00fcnntes Herum und f\u00fcr das daran;* erhaltene Filtrat erstens die organische Substanz wie oben angegeben und zweitens das Kiweiss nach Hopjie-Seyler s Handbuch der Analyse, 5. Aull. S.4:25, 'lurch Ausf\u00e4llen mit Alkohol bestimmt wurde. Ich erhielt; f\u00fcr \u00ablas Serum 1) 2,N79\"o und 2! f\u00fcr das Filtrat 1) *2,501\u00bb % und 2) *2,495%.\nBei letzterer Bestimmung wurde der Fiweissniederschlag verascht : null Abzug der Asche berechnet\u00ab* sich der Kiweissgehall des- Filtrats -'ff 24715\" \u00ab\u00bb.","page":547},{"file":"p0548.txt","language":"de","ocr_de":"548\naber auch dieselbe Membran f\u00fcr mehrer'c Versuche. Ich li\u00bb s> sie dann gew\u00f6hnlich aufgespannt trocknen und erweichte sie vor dem Wiedergebrauch erst mit Wasser, dann mit Serum und setzte sie darauf eine Zeit lang dem Drucke aus, bevor ich den neuen Versuch begann.\nDer Druck betrug in allen Versuchen 8-4,3 cm. der Filtrationsfl\u00fcssigkeit, die Gr\u00f6sse der Filtrationsflache = r2 n = 3,652 * = 41,85 qcm.\nNach einigen mehr oder minder rohen Vorversuchen, die weniger der Sache selbst als der Pr\u00fcfung des Apparate* galten, begann ich meine Untersuchungen, die sich zuerst mir auf die Mengenverh\u00e4ltnisse \u00ables Filtrats und auf die absoluten Wer the der in ihm sich findenden festen liestandtheile bezogen, bei wechselnder Temperatur der filtrirenden L\u00f6sungen.\nWas die Mengen des Filtrats betrifft, so waren diese bei h\u00f6herer Temperatur constant gr\u00f6sser als bei niedriger; es nimmt zweifellos die filtrirende Wassermeng c bei h\u00f6herer Temperatur zu. Aber ebenso wie die Quantit\u00e4ten des Filtrats, stiegen und fielen auch bei zu- resp. abnehmender Temperatur \u00ablie Mengen der G es am m t r \u00fcckstun de und, was festzustellen besom!\u00ab** mich interessirte, der in ihnen enthaltenen organischen Substanzen.\nIch gebe zun\u00e4chst die Resultate derjenigen Versuche, b\u00ab\u2018i welchen ich grosse Tempcraturdiflerenzcn nahm, wobei ich bemerken will, dass die Versuchsnummer sich auf die zeitliche Reihenfolge der Versuche bezieht.\nVorversuch: d. 27./II. 85. Membran: getrockneteSchwein>-\u25a0 \u25a0 blase,- erweicht. Filtrationsfl\u00fcssigkeit: verd\u00fcnntes, filtriil\u00ab** lllutserum. Fest. R\u00fcckstand: 2,360\u00b0/\"? organ.: 2,083\u00b0\u00bb, anorgao.: 0,283\u00b0,<>.\nTV nip.\tDaun-. Fitratim'iitf\u00e9.\na) 15\u00b0\t:5* 4 Stil. 10,052 gr.\n1\u00bb) 25 \u201422* \u00bb \u20182* \u00bb *\t12.COS v\nWansrr- nifii\u00abe.\tfont, lt\u00fbrkst.\t<>i'Kan.\ttNiorscui\n10.128\t0,224\t0,191\t0,0;::;\n12.14S\t0.95\t0.2498 )\t0.01","page":548},{"file":"p0549.txt","language":"de","ocr_de":"540\nVersuch 2 cl. 3./1II. Membran: die vorige, ruhte 1GStd.; war getrocknet ; erweicht. Serum : dasselbe.\nfont\t~\nTemp. Dauer. FUtratmeuge. menge R\u00fc.kst \"rKan- '\u00bb\u00bbotf\u00bb\u00bb.\na)\t:jr,i 2\u00b0\t1 Sld. 15'\t15,9755\t15,(5505\t0,325\t0,283\t0,042 \u2018\nI)\t101.4\u00b0\t1 \u00bb 45'\t8,8345\t8,6610\t0,1735\t0,135\t0.0385\nVersuch 3 d. 5./II1. Membran: frische, getrocknete\u2019 Schweinsblase, erweicht, unter Druck gesetzt. Serum: dasselbe..\nWasser- fest,\nDauer. Filtratmenge.\t\u2018\t\u2022 organ. auorgan.\nmenge. Ruckst.\t' '\t-\n3 4 St<l. 2.91\t2,841\t0,070\t0,058\t0,012\n3| \u00bb\t10,9095\t10,6505\t0,253\t0,214\t0,039\nTemp, o\no7<\u00bb\na) 15 I.) 30\u201437\"\nVersuch 4 d. 7 ./III. Membran: neue, getrocknete Blase ; wie die vorige behandelt. Serum : dasselbe,\t,\n_\tWasser- fest.\nFiltratmenge.\t, .\nmenge. Huckst.\na) 15\u00b0\t35'\tV\ty\t0.0730\t. 0.0565\nI.) 37- 36\"\t35'\t0,0065\t5.8085\t0,198\t0,110\t0,082\nT\u00bb\u201cmp.\n15\u00b0\nDauer.\n35'\norgan. a\u00e0nrgun.\n021165\nVersuch 5 d. 0./1I1. 85. Membran: the vorige, hat 33 Sld. geruht, getrocknet; Serum: frisches mit fest. .R\u00fcckstand: 2,323\u00b0/.\u00bb, organ.: 2,1%, an organ.: 0,223%.\nTemp.\tDauer.\tFiltratmenge.\tWasser- menge.\tfest. R\u00fcckst.\torgan.\tan organ.\na) 33\" C.\t30'\t9,385\t9,1925\t0,1905\t. \u2014 '\t\u2022 V\u2014 \u25a0\u25a0\n1.)\t20\" C.\t30'\t17,020\t16,7195\t0,3065\tn;2725\t0,034\n\u00ab\u2022)\t38\" O.\t30'\t31,7095\t30,9790\t0,7305\t0,6305\t0.0940\n.1) 211 4\" C.\t30'\t12,2195\t12,0785\t0,141\t0,126\t0^015\nWie ersichtlich, orgifbt Abtheilung a dos letzten.Versuches, trotzdem hier die Temperatur um 13\u00b0 h\u00f6her liegt als in Versuch b, doch Werlbe, welche fast um die H\u00e4lfte kleiner sind, als die in Versuch b.\nHier glaube ich die Berechtigung zu haben, die Trockniss der Membran beim Versuch a zur Erkl\u00e4rung heranzuziehen, zumal da ich die Membran, die \u00fcbrigens noch nicht ganz getrocknet war, als ich den Versuch anstellte, nicht solange wie gew\u00f6hnlich erweichte. Dass nicht der Druck, dem diese Membran, wie alle vor dem ersten Versuche aus-gi*selzt war, daf\u00fcr verantwortlich zu machen ist, .daf\u00fcr scheinen mir die Resultate der bisherigen Versuche; hei denen dieselbe","page":549},{"file":"p0550.txt","language":"de","ocr_de":"550\nVersnchsanordnung herrschte, zu sprechen, speciell Versuch hei dem auch zuerst hohe, dann niedrigere Temperatur ungewandt wurde, und ich doch zuerst 15 gr. und dann S gr. Fl\u00fcssigkeit erhielt; ausserdem Versuch 7, dessen erste Ab-theilung gerade mit R\u00fccksicht auf dies Ergehniss in seiner Anordnung variirt wurde. M\u00f6glich \u00fcbrigens, dass bei Ab-Iheilung d des f\u00fcnften Versuches sich der Druck, unter dem die Membran sich 90' \u2014 freilich mit Unterbrechung \u2014 befand, schon etwas geltend macht, denn das Weniger an Fl\u00fcssigkeit und fester Substanz betr\u00fcgt doch hier bedeutend mehr, als unter denselben Verh\u00e4ltnissen die Zunahme zwischen b und c. Ich w\u00fcrde hiermit der zuerst von Eckhard anf-gesiellten, zuletzt besonders von Runeberg vertheidighn Anschauung folgen, dass Belastung die Membran weniger permeabel macht, einer Anschauung, mit welcher wohl mir Schmidt\u2019s Resultate in Widerspruch stehen.\nVersuch 0 d. 12.111, 85. Membran: neue, getrocknete, erweichte Schweinsblase. Serum: das vorige.\nTemp.\na) 15\u00b0 G. h) 33\u00bb t\" G. c) 24\u201425\u00b0 G.\ng r \u00f6 s s c r e n Tempcraturditterenzen anstellte, verwandte ich E i e r e i we i s s, um auch f\u00fcr dieses den Einfluss der Temperatur feslzuslellen.\t1\nDauer.\tFiltratmciigo.\tWasser- menge.\tlest. R\u00fcckst.\torgan.\tanormal i.\n30'\t1,05 gr.\t\t\u2022 \u2014\t\u2014\t\u2014.\n30'\t5.1715 gr.\t5,0500\t0,1125\t0,008\t0,0145\n30'\t4,1035 gr.\t4.0150\t0,0885\t0,0755\t0,013\nu n\u00e4chsten beiden Versuchen,\t\t\t\tdie\tich mit\nVersuch 9 d. 19./III. 85. Membran: Schweinsblase, die schon f\u00fcr einen Versuch (8) benutzt wurde; wird wie fr\u00fcher zum Versuch vorbereitet. Filtrationsfl\u00fcssigkeit: Eiereiweiss-l\u00f6sung mit 2,305\u00b0/o Gesammtr\u00fcckstand; organ.: 2,190%:\nanorg.: 0,105\u00b0/o.\t\t\t\t\t\t\n\tTemp.\tDauer.\tFiltratmenge.\tWassei- menge.\tlest. R\u00fccket.\torgan.\tanorgaii\n\")\t15\u00b0\t25'\t4,0025\t3.0325\t0,07\t0.058\t0.012\nhi\t25\u00b0\t25'\t4,014\t4.817\t0,007\t0,002\tU,O05\n\t25\u00b0\t25'\t4.5275\t4.4345\t0,003\t0,085\t0,00*\n*)\t32' 2\u00b0\t25'\t5,1305\t5.0380\t0,1015\t0,005\t0,oot\u00bb\u00e9","page":550},{"file":"p0551.txt","language":"de","ocr_de":"r>r>i\nVersuch lu (1. 21.ilH. 85. Membran : die im vorigen Vor-Mii li benutzte. Filtrationsfl\u00fcssigkeit: dieselbe Eiereiweissl\u00f6sung.\n;i >\nTmip.\tDauer.\tFiltratmeiit'P.\tWasser- inonde.\tfest. R\u00fcckst.\torgan.\tanorgan.\n15\u00b0\t30'\t2.7715\t2.7220\t0,0495\t0.043\t0.000,5\n32\u00bb\t30'\t5,9535\t5.8450\t0.1085\t0.0995\t0.009\n39\"\t30'\t0,245\t0,131\t0,114\t0,1025\t0,0115\nAlle folgenden\t\tVersuche stellte\t\tich wiederum mit Blut-\t\t\nscrum an.\n\u25a0 \u00ab\nVersuch 11 d. 24. HI. Membran: die in den vorigen Versuchen benutzte Scbweinsblase. Filtrationsfl\u00fcssigkeit:frisches, lillrirtes, unverd\u00fcnntes Blutserum mit 8,810% 1* e s a in m t -y (i c k s t a n d, 7,001 % organische n und 0,008\u00b0;\u00ab \u00e0 n -\norganischen Bestandtheilcn.\nTemp.\tDauer.\tFiltratmcnge.\tmenge.\tIVnb. R\u00fcckst'.\torgan.\tanorgan. \u00ab\nil\t13\"\t30'\t3,495\t3,229\t0,200\t0,233\t0.033\n10\t30\"\t30'\t9,0485\t8,3395\t0.709 .\t0,045\t0,004\n) 41-40\u00bb|\t2\u00b0\t30'\t7.0950\t--\t\u2014\t..\t\u2022\u2014.\t\u2019 \u2014\nI l :iS\u00bb \u2022>\"\t30'\t9,8705\t\u2014\t\u2014\t. \u2014 \u25a0\t\u2022 \u2014\n\u25a0)\t27\u00bb \u2022>\"\t30'\t7,453\t\u2014\t\u25a0\u2014\t\t\u2014\u2022\nDer\tVersuch\tc bietet in\tder Folge der\t\tVersuche, wie\t\nich sie hier eingehalten habe, den zweiten Fall dar, wo pich lu i h\u00f6herer Temperatur eine Verminderung der Menge heraus-slellt, und jedenfalls ist auch hier die Trockniss daf\u00fcr.verantwortlich zu machen: Zwischen je zweien der 5 Abtheilungen lag ein Zeitraum von ca. 20', w\u00e4hrend dessen die Membran wie gew\u00f6hnlich entlastet war; jedoch hatte ich verabs\u00e4umt, Vor dem dritten Versuche die Zelle in geh\u00f6riger AVei.se in SminT hineinzusetzen. Zur Gontrolle machte ich nun noch die Mengonbestimmungen von zwei Versuchen d und e, welche die gew\u00f6hnlichen Resultate ergaben.\nVersuch 13 d. 1 ./IV. 85. Membran: neue getrocknete Sdi\\veinsblase, wie bisher behandelt; Filtrationsfl\u00fcssigkeit: Blutserum verd\u00fcnnt 1 : 2 aqua.\nTemp.\tDauer.\tFiltratmenge.\tWasser menge.\tfest. R\u00fcckst.\torgan.\tanorgan\n.ir\t15\u00ab\t30'\t0.4855\t0.4745\t0.011\t( >,008\t0.003\nIo 31\"\t30'\t1,4585\t1,4175\t0,0410\t0,034\t6,007\nc)\t40\u00ab\t30'\t2,211\t2,148\t0,003\t0.050\t0,007","page":551},{"file":"p0552.txt","language":"de","ocr_de":"Dio Qualit\u00e4tsdifferenzen, welche .so bedeutende Temperaturunterschiede, wie ich sie mit Absicht f\u00fcr diese Versuche verwendete, bewirken, treten trotz der unvermeidlichen St\u00f6rung, welche durch wechselnde Zustande der Membran bedingt sind, deutlich hervor. Um aber zu sehen, ob auch kleinere Temperaturdifferenzen gleichfalls schon Unterschiede hervorrufen, stellte ich die folgenden Versuche mit \u00d6\" c Differenz an, hielt mich dabei \u00fcbrigens aus besonderen, sp\u00e4ter zu er\u00f6rternden Gr\u00fcnden zwischen ca. 37\u00b0 und 42\u00b0 C.\nVersuch 7 d. 13./III. 85. Membran: frische, getrocknete Schweinsblase, nicht ganz erweicht, nicht zuvor unter Druck gesetzt. Serum: 2,323% Gesammtriickstand, 2,1% organ., 0,223 % a n o r g a n. R\u00fcckstand.\nTemp,\tDauer.\t..... .\tWaaser- 1 utratmenge. menge.\tfe*t. Kuckst.\torgan.\n40\"\t20'\t4,9745\t\u2014\t\t\n371 2<\u00bb\t20'\t5,998\t5.859\t0,139\t0,123\n42\u00bb 2\"\t20'\t0.645\t0,4926\t0,1515\t0,1385\namu-gan.\na)\n\u00bb')\tW1*/'\t20'\t5,998\t5.K59\t0,139\t0,123\t0,(10;\n0\nAuf die Abtheilung a dieses Versuches wurde schon bei Besprechung des Versuches 5 hingewiesen.\nEs ist dies n\u00e4mlich der dritte Fall, in welchem ich trotz h\u00f6herer Temperatur eine kleinere Filtratmenge erhalten habe. Aber hier geschieht dies nicht zuf\u00e4llig, vielmehr sind dir Bedingungen, unter welchen die Abtheilung a vor sich gebt, derart gew\u00e4hlt, dass ein eventueller Einfluss der Trockniss auf den Versuch 5 und 11 mit Wahrscheinlichkeit hinweisen, sicher festgestellt werden kann. Ein gewisser Grad von 1 rockniss wurde mit Absicht bestehen lassen, w\u00e4hrend jeder Einfluss des Druckes als ausgeschlossen erachtet werden muss, und doch sehen wir trotz der Temperaturerniedrigung im Versuch b die Menge von 4,0 auf 5,9 steigen, also fast um 25\u00b0...\nUm dem Einwande zu begegnen, dass vielleicht auch die Steigerung zwischen Versuch b und c gar nicht durch die Temperatursteigerung bedingt sei, sondern noch auf die gleiche Ursache, ungen\u00fcgende Durchfeuchtung der Membran, zur\u00fcckzuf\u00fchren, dass bei einem, vierten Versuche trotz einer Temporalurorniedrigung die Mengen m\u00f6glicherweise noch","page":552},{"file":"p0553.txt","language":"de","ocr_de":"weiter zugenommen hatten, stellte ich den n\u00e4chsten Versuch unter Innehaltung derselben Filtrationsdauer, wie bei Versuch 7 von 20', derselben Intervalle zwischen den einzelnen Abtheilungen von gleichfalls 20' und derselben Temperaturen in der Weise an, dass niedere und h\u00f6here Temperaturen mit einander abwechselten. \u2014 Die Resultate entsprechen auch hier ganz der Einwirkung der Temperatur in demjenigen Sinne, wie ich es vor der Beschreibung der einzelnen Versuche angef\u00fchrt habe.\t\u2022\nVersuch 8 d. 16./I1I. 85. Membran: die im vorigen Versuch benutzte; erweicht ; unter Druck gesetzt ^ .Filtrations-\nfl\u00fcssigkeit :\tdasselbe\tverd\u00fcnnte\nTemp.\tDauer.\tFiltratmenge\na) MS3 V\t20'\t0,7025 gr.\n1\u00bb)\t4212\u00b0\t20\u2018\t7,2755 \u00bb\n<\u25a0) 37> 2-381\t2\u00b0 20'\t0,0055 >\n3j 4212\u00b0\t20'\t7,0885 '\nVersuch 12 d. :\t\t25./I1I. 85.\ngehenden V\tersuchen\tbenutzte.\nmit 8,81 %\tfesten\t, 7,901 */o\norganise\then Bestandteilen\t\nTemp.\tDauer.\tFiltratmcnge.\nu) 3512\u00ab\t4-7\t3,702\nI')\t40\u00bb 2\"\t45'\t4,3575\nBlutserum wie in Versuch 7.\nWasser- menge.\tfest. Duckst.\torgan.\tanorgan.\n0,5025\t0,140\t0,121\t0.019\n7,1200\t0,1405\t0,1315\t0,015\n0,5205\t0,130\t0,114\t0,022\n7,5315\t0,157\t0,141\t0,010\nMembran: die in den v.orher.-Filtrationsfl\u00fcssigkeit: Blutserum\t\t\t\norganischen, X\t\t, 0,908 \u00b0/o a n -\t\n\u2022 Wasser- menge.\tfest. D\u00fcckat.\torgan.\tanorgan.\n3,420\t0,230\t0,202\t0,034. \u2019\n4,008\t0,2895\t0,25\t0,0.395\nAus den Resultaten dieser 13 Versuche, sowohl der mit grossen, als auch der mit geringen Temperaturdifferenzen, scheint mir als vollkommen sicher hervorzugehen, dass bei h\u00f6herer Temperatur sowohl die Filtralmengc zunehme, wie auch der gesammte feste R\u00fcckstand und speciell die in ihm enthaltenen organischen Bestandteile sich vermehren. Ob freilich ein bestimmtes Verh\u00e4ltniss zwischen der Vermehrung <lor Temperatur und der Zunahme der Filtrat- resp. R\u00fcck-slandsmengcn statthat, ob vielleicht beide einander proportional sind, das l\u00e4sst sich mit Sicherheit aus den Versuchen nicht sc Idiessen, wenn auch nicht zu verkennen ist, dass die gr\u00f6ssere oder geringere Temperaturdifferenz zwischen zwei Vers.uchs-\nZeitachrift f\u00fcr physiologische Chemie IX.\t30","page":553},{"file":"p0554.txt","language":"de","ocr_de":"abllioilmigon sich deutlich in don Ergebnissen des Filtrats ausdr\u00fcckt. Wo zwischen zwei Versuchen die Unterschied!* in der Temperatur bedeutende waren: 10\u00b0\u201415#\u201420\u00b0, da sind auch die Fi It rat mengen dementsprechend um das Doppele, ja Dreifache von einander verschieden, wo die Unterschied\u00bb* nur 5\u20148\u00b0 betragen, da zeigen auch die Filtrate weit kleinere Differenzen. Man vergleiche z. B. Versuch 2:\na)\t35\"\tMenge. 15,9755\tfest. Hfickst. 0,325\torgan. 0,283\n10\tim 4\u00b0\t8,8345\t0,1735\t0,135\nVersuch 5: a)\t20\u00bb\t17,020\t0,3005\t0,2725\nb)\t\t31,7095\t0,7305\t0,0305\nVersuch 11 a)\t\u2022 \u2022 i3\u00b0\t3,495\t0,200\t0,233\nb)\t30\"\t9,048\t0.709\t0,645\nu. a., und halte dem gegen\u00fcber die Resultate folgender Versuche:\t\t\t\t\nVersuch 7 :\t\t\t\t\nb)\t37* 2\"\t5,998\t0,139\t0,123\nc)\t42>: >\"\t0,045\t0,1524\t0,1385\nVersuch 8:\t\t\t\t\naj\t:!83[i\"\t0,7025\t0,140\t0,121\n!>)\t4212\"\t7,2755\t0,1405\t0,1315\nc)\t37\u00bb 2\u201438*'s\"\t0.005\t0,136\t0,114\n0)\t42112\u00b0\t7,0885\t0,157\t0,141\nferner auch\tVersuch 10 und 13,\t\t, bei welchen\tzwischen den\neinzelnen Abtheilungen\t\tsowohl\tgr\u00f6ssere wie\tgeringere Dif-\nferenzen liegen. Von einer Reihe\t\tvon Werthen, die ich\t\tin der letzten\nColumne der Versuchstabellen mit aufgef\u00fchrt habe, und welche die Verh\u00e4ltnisse der anorganischen Substanzen betreib n, ist bisher noch nicht die Rede gewesen, und wenn dies auch nicht direkt zum Thema geh\u00f6rt, s<\u00bb will ich doch mit einigen Worten darauf Hinweisen.\nBei alten denjenigen Versuchen, bei welchen ich die Temperaturunterschiede gross nahm, zeigt sich auch hier in allen F\u00e4llen \u2014 einen einzigen ausgenommen \u2014 eine Zunahme","page":554},{"file":"p0555.txt","language":"de","ocr_de":"/\nder absoluten Werthe bei steigender Temperatur. Bei den Versuchen mit geringen Temperaturdinerenzen schwanken dagegen die Resultate; in Versuch 7 und S habe ich eine, wenn auch geringe, so doch deutliche Abnahme, in Versuch 12, der sich in denselben Temperaturgrenzen bewegt, ebenso wie im Vorversuch und im Versuch t> zwischen b und c, habe, ich Erh\u00f6hungen zu constatiren. \u2014 Bei der Kleinheit der Werthe, um welche es sich handelt1 und welche einerseits mit der geringen Menge anorganischer Substanz, die \u00fcberhaupt vorhanden ist, andererseits mit der geringen Temperaturdifferenz zusammenh\u00e4ngt, bei dem Zwiespalt der Resultate, die eine Auffassung in dem einen oder anderen Sinne zulassen, und endlich der Analogie der bisher gefundenen Thatsachen folgend, m\u00f6chte ich mich der Annahme zuneigen, dass auch die Menge der anorganischen Substanzen zunehme \u2014 freilich weniger als die Fl\u00fcssigkeits-luenge und in geringerem Massslabe als die der organischen, ein Punkt, auf den ich bei Darlegung der Verh\u00e4ltnisse zur\u00fcck-koinmcn werde, welche die relativen d. h. proccntischcn Filtratmengen betreffen. \u2014\t\u2019\nEben diese proccntischen Werthe etwas genauer zu betrachten, dazu will ich jetzt, nachdem ich die absoluten Werthe ausf\u00fchrlich besprochen habe, \u00fcbergehen. \u2014 Auch hier werde ich die anorganischen von den organischen Wcrthcn gesondert behandeln, werde jedoch der besseren Vergleichung halber beide Werthe in der n\u00e4chsten Tabelle neben einander stellen. Wie oben angegeben, sind diese Werthe aus der absoluten Menge der filtrirten festen Bestandtheife im Vcr-tiiillniss zur Menge der filtrirten Fl\u00fcssigkeit berechnet, imd; zwar wurden der Besammtr\u00fccksland, die organischen und anorganischen Stoffe f\u00fcr sich gesondert berechnet, um aus der Addition der letzteren zugleich eine Probe f\u00fcr die Richtigkeit aller drei Resultate zu haben. Es ergab sich Folgendes:\n\tTenn\u00bb.\tMcnsre irr.\tfest. Itiickst.\t\" 1, orirao. \"\tanorgan.11 \u00bb\nVisuell 2.\tWird. lilutserum\t2.300\t2,083\t0,283\na)\t55\"\t15,0755\t2,1)54\t1,771\t0,202\n1\u00bb)\t101 i-\t8,8345\t1,00-1\t1,528\t0,435","page":555},{"file":"p0556.txt","language":"de","ocr_de":"\t\tTemp.\tMeinte Kr.\tfest. Klickst.\t\"\u00bb omn. \"ii\tannruaii.\nVersuch\t3.\tVerth\tSerum\t2,366\t2,083\t0,283\n\ta)\t15\"\t2,91\t2,319\t1,902\t0,357\n\th)\t36\u2014:ir\t10,9095\t2.37\t1,958\t0,412\nVersuch\t5.\tVerd.\tSerum\t2.323\t2.10\t0,223\n\ta)\t33\"\t9,385\t2,029\t\u2014\t\u2014\n\tl>)\t20\"\t17.020\t1,799\t1,0\t0,199.\n\tc)\t383;l\u00b0\t3*1,7095\t2.303\t2.007\t0,29t'.\n\t*1)\t21\u00bb t\"\t12,2195\t1,153\t1,03\t0,123\nVersuch\t\tVerd.\tSerum\t2,323\t2,!0\t0,223\n\th)\t333|i\"\t5,1715\t2.178\t*\t1,895\t0,283\n\tc)\tto 1 to\t4,1035\t2,155\t, 1.839\t0,310\nVersuch\t9.\tVerd. Eiereiweiss\t\t2,295\t2,19\t0,105\n\ta)\t15\"\t4,0025\t1.748\t1,449\t0,299\n\t10\t25\"\t4,914\t1,973\t1,872\t0.101\n\tc>\t25\u00b0\t4.5275\t2,051\t1.877\t0.174\n\t\u20221)\t32\u00bb \u2022>\"\t5.1395\t1,974\t1,848\t0.120\nVersuch\t10.\tVerd. Eiereiweiss\t\t2,295\t2.19\t0,105\n\ta)\t15\"\t2,7715\t1,785\t1,551\t0,2: \u00dc\n\tl>)\t32\u00bb 2\"\t5,9535\t1,822\t1,071\t0,151\n\t<0\t39\"\t0,240\t1,825\t1,041\t0.1 Si\nVersuch 11.\t\tSerum -\t\t8.809\t7,901\t0.908\n\ta)\t13\"\t3.495\t7,008\t0,060\t0.913\n\t10\t30\u00b0\t9,0485\t7S835\t7,128\tO.ToT\nVersuch 1.\u2019*.\t\tVerd. Serum.\t\t\u00ab\t\t\n\ta)\t15\"\t0,4885\t2.2G4\t1,648\t0.010\n\t10\t31\"\tl,45bu\t2,811\t2,331\t0,479\n\t<0\t40\"\t2,211\t2,849\t2,532\t0.317\nVersuch\ti.\tVerd,\tSerum\t2,323\t2,1\t0,223\n\ta)\t37\u00bb ! 2\"\t5,998\t2,310\t2,05\t0,200\n\t10\t42\u00bb a\"\t6.045\t2,279\t' 2,084\t0,195\nVersuch\t8.\tVerd.\tSerum\t2,323\t2,1\t0,223\n\ta)\t34\u00bb ,\"\t0,7025\t2,088\t1,805\t0,283\n\t10\t42\u00bb; 2\u00b0\t7,2 t \u2022).)\t2,013\tLS07\t0,200\n\t\u20180\t37\u00bb 2\u201438\u00bb,:\t>\"\t0,005\t2.041\t1,711\t0,330\n\t\u20221)\t42\u00bb,2\"\t7,0885\t2.041\t1,833\t0.20'\nVersuch\t12.\tVerd.\tSerum\t8,809\t7.901\t0,968\n\ta)\t35\u00bb V*\t3,720\t0,273\t5,369\t0,9(i i\n\t10\t40\u00bb 2\"\t4.3>oi \u2022>\t6,042\t5,737\t0.905","page":556},{"file":"p0557.txt","language":"de","ocr_de":"Weile ich, bevor ich die einzelnen Filtrate auf ihren pioccntisclien R\u00fcckstand an festen Substanzen hin mit ein-ander vergleiche, kurz einen Blick auf das Verhaltniss, in ilem der Filtratr\u00fcckstand zu dem der urspr\u00fcnglichen l r, sung stellt, so zeigt sich, dass der G e $ a m m t r \u00fc c k -~ t a ii d des Filtrates stets mehr oder weniger hinter dem der urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung zur\u00fcckbleibt, dass f\u00fcr die organischen Substanzen dasselbe gill \u2014 eine Thatsache, in welcher alle neueren Untersuchor \u00fcbereinstjmineu, sofern es sich nicht um leicht diffundirendc Stoffe handelt \u2014, dass dagegen in weitaus der Mehrzahl der F\u00e4lle das 1* iltrat an unorganischen Substanzen concentrirler ist,, als die nicht filtrirte L\u00f6sung. Auch dieser Befund Stellt \u00fcbrigens nicht vereinzelt da, denn 11 oppe-Sey 1er liefert in seiner oben eitirten Arbeit ein Beispiel dat\u00fcr, und nach Schin id t geht aus einer L\u00f6sung, welche Chlornatrium neben Gummi enth\u00e4lt, proccntisch mehr Chlornatrium und weniger Gui,mni in das Filtrat \u00fcber.\nUeberblicken wir nun die Ergebnisse, weiche die Filtrate, unter sich verglichen, ergeben, und fassen wir zun\u00e4chst diejenigen Versuche, in denen grosse Temperaturdifferenzen zur Anwendung kamen, in's Auge, so linden wir f\u00fcr die Gesammtr\u00fcckst\u00e4nde und organischen Substanzen das Folgende:\nDie procentischcn Werthe f\u00fcr die Gesa mm t r \u00fc\u00e7k-st-lnde sind bei den 8 Versuchen, welche hier in Betracht kommen, in 7 F\u00e4llen f\u00fcr die h\u00f6heren Temperaturen h\u00f6her, niedriger nur in Versuch 9. in welchem Abtheilung d bei ijii'y angestellt, gegen b (25\u00b0) keine deutliche Vermehrung,-gegen c (ebenfalls 25\") sogar eine Herabsetzung zeigt. Der Temperaturunterschied ist hier ein verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig geringer; gegen a (15\u00b0) lassen die drei folgenden Versuchsabtheilungen eine deutliche Steigerung erkennen. \u2014 ln Beziehung auf die organischen Substanzen Finden sich in den Resultaten der Versuche 9, 10 und 8 Abweichungen. In den beiden ersteren dieser drei Versuche ist die Temperaturdifferenz nur ca. 7\", hei Versuch 3 ist zu ber\u00fccksichtigen, dass die Menge der","page":557},{"file":"p0558.txt","language":"de","ocr_de":"organischen Substanz absolut sich vervierfacht hat, al..T mit dor kolossalen Vermehrung der Wassertranssudation. welche von 2,9 gr. auf 10,9 gr. stieg, nicht ganz gleichen Schritt hielt. Uehrigens ist die Differenz von 0,004\u00b0 v \u00e7m,. so minimale, dass dieser Versuch nicht gegen die Mehrzahl verwerthet werden kann.\nBetrachten wir nun die restirenden Versuche 8, 7, ]\u25a0!, welche mit Temperaturunterschieden von ca. 5\u00b0 an-gestellt wurden, so zeigt sich, dass der G es am mir lickst and in den Versuchen 7 und 8a b hei der h\u00f6heren, in den Versuchen Sc d und 12 hei der niedrigeren Temperatur geringer ist, dass dagegen in allen diesen Versuchen mit Erh\u00f6hung der Temperatur eine mehr oder minder stark. Vermehrung der organischen Materie sich herausstellt.\nWas die anorganischen Substanzen betrifft, so stellt sich hei den in der vorstehenden Tabelle aufgef\u00fchrten 11 \u2014 oder, wenn ich Versuch 8 in zwei Versuche a b und c <1 zerlege, 12 \u2014 Versuchen die ziemlich \u00fcberraschende Thal* sache heraus, dass die procenlischen Mengen, welche das Filtrat an anorganischen Stollen aufweist, in 9 resp. 10 F\u00e4llen hei h\u00f6herer Temperatur geringer sind als hei niedrigerer. Fine geringere Concentration hei h\u00f6herer Temperatur lindet sich also in ca. 82% der F\u00e4lle.\nWenn man die correspond irenden Werlhe f\u00fcr die organischen Substanzen \u00fcberblickt, so k\u00f6nnte man vielleicht die Thatsache nicht besonders auffallend finden, denn dies, sind ja mit'Ililfo jener berechnet, und wo die einen vermehrt sind, zeigen sieh die anderen vermindert. Diese Anschauung Irillt jedenfalls nicht zu; sie w\u00fcrde richtig sein, wenn die Gesammtwerthc sich gleich blieben, da aber diese selbst hei h\u00f6herer Temperatur gesteigert sind \u2014 wenigstens doch in der grossen Mehrzahl der F\u00e4lle \u2014, so w\u00e4re es m\u00f6glich, dass sowohl organische als auch anorganische Substanzen sich hotheiligten ; in meinen Versuchen liegt aber die Zunahme in der Hegel nur auf Seiten der organischen Substanz uml ist so bedeutend, dass sie das Minus an anorganischer im Gesammtr\u00fcckstand sogar \u00fchercompensirt. ln Versuch 5 steigen","page":558},{"file":"p0559.txt","language":"de","ocr_de":"bride Wertlie mit einander auf und ab ; beide sind bei h\u00f6herer Temperatur vermehrt und bei niederer vermindert.\nOrgan. Substanz. Anorg. Substanz.\nVersuch 5\t1>)\t20\"\tl,\u00ab0O\u00b0o\t. 0.190 \u00b0o\n\t0\t383 v\u2019\t2,007 \u00bb\t0.290 *\n\td)\t21\u00bb 4\u00b0\t1,03 \u00bb\t0,123\u00bb\nIn den\tbeiden anderen\t\tAusnalimefallcn\tfindet bei vor\nmehr 1er anorganischer Substanz eine Verminderung organischer statt.\nFasse ich nun nocli einmal die Resultate zusammen, welche ich bei der Filtration von Blutserum und Kiereiweiss durch Schweinsblase erhalten habe, so ergiebt sich Folgendes :\n1. Die Filtrat men ge nimmt bei h\u00f6herer Temperatur zu und zwar um so mehr, je mehr die Temperatur gesteigert wird.\ni. Die Ge samm trucks tan de sind in ihren absoluten Mengen bei h\u00f6herer Temperatur vermehrt, und auch hier ist die Zunahme um so gr\u00f6sser, je gr\u00f6sser die Temperatur--dilTerenzen sind.\nln der grossen Mehrzahl der F\u00e4lle, n\u00e4mlich in 0 vpn 1\u00ce, sind auch die relativen Mengenverh\u00e4ltnisse bei h\u00f6herer Temperatur gr\u00f6ssere.\n3.\tDie absoluten Wort he der organischen Bestand* (heile zeigen einer gr\u00f6sseren oder geringeren Temperatur-/.unalime entsprechend eine mehr oder weniger bedeutende Steigerung.\nDie procentischen, relativen Werthe sind bei erh\u00f6hter Temperatur gleichfalls in den meisten F\u00e4llen vermehrt.,\n4.\tAuch die anorganischen Substanzen scheinen, was die absolute Menge betrifft, bei h\u00f6herer Ternit er a t u r in st\u00e4rkere m Masse zu filtrhen, jedenfalls hat aber eine Temperatursteigerung auf sie geringeren Einfluss, als auf die organischen Substanzen, denn die procentischen Mengen sind in der grossen Mehrzahl der F\u00e4lle bei h\u00f6herer Temperatur vermindert.\nVom physikalischen Gesichtspunkte aus w\u00fcrde ich mit . Anf\u00fchrung dieser Resultate meinem Thema Gen\u00fcge geleistet haben. Da aber gerade die Filtration von Eiweissl\u00f6sungen","page":559},{"file":"p0560.txt","language":"de","ocr_de":"560\ndurch thierische Membranen nicht nur dem Physiker, sondein jedenfalls in noch h\u00f6herem Grade dom Physiologen und Pathologen Interesse abgewinnt, so will ich zum Schl\u00fcsse eine kurze Betrachtung dar\u00fcber anstellen, ob sich aus diesen physikalischen Versuchen nicht f\u00fcr \u00e4hnliche Vorg\u00e4nge, die sich* im Ihierischen K\u00f6rper abspielen, etwas folgern liesse.\nKurz ber\u00fchren will ich nur, dass die Resultate meiner Versuche vielleicht mit zur Erkl\u00e4rung der Differenz, welch,-sich im Eiweissgehalt zwischen Transsudat und Exsudat findet.\u2019 herangezogen werden k\u00f6nnen; es w\u00e4re ja m\u00f6glich, dass der gr\u00f6ssere Eiweissgehalt der in fieberhaften Zust\u00e4nden gesetzten Exsudate, abgesehen von anderen Ursachen, auch von der leichteren Filtrirbarkcit des Eiweisses bei h\u00f6herer Temperatur abhinge.\nEtwas n\u00e4her m\u00f6chte ich aber cingehen auf die in der Niere sich abspielenden Filtrations-Prozesse. Wenn auch im normalen Zustande \u2014 ich schlicsse mich hier ganz den Ausf\u00fchrungen Senator\u2019s ,5) an \u2014 das Filtrat, das in die Harnkan\u00e4lchen \u00fcbergeht, ein \u00abfast eiweissfreies\u00bb ist, so wenig Eiweiss enth\u00e4lt, dass dies mittels der gew\u00f6hnlichen Reaktionen nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden kann, so ist doch ein Vermehrter Uebcrtritt von Albuinen in den Harn unter gewissen pathologischen Ver\u00e4nderungen ein \u00fcberaus h\u00e4ufiger. Ich sehe hier ganz von den F\u00e4llen ab, bei welchen sich sicher nachweisbare Ver\u00e4nderungen des Nierenparenchyms, der Filtrationsmembran finden, und beschr\u00e4nke mich darauf hinzuweisen auf das Vorhandensein einer Albuminurie unter manchen allgemein pathologischen Zust\u00e4nden. UnteV diesen inieressirt mich in Beziehung auf die von mir untersuchte Frage vorz\u00fcglich die Albuminurie im Fieber, die sog. \u00abfebrile\nAlbuminurie\u00bb.\n*\nEine ganze Anzahl von \u00e4tiologischen Momenten sind durch klinische Erfahrungen, sowie durch das Experiment in ihrer Anlheilnahme an der Ilervorrufung dieses Vorganges mehr oder minder sichergestellt. Dies sind z. B. der vermehrte Blutdruck mit geringerer Ausscheidung von Harn-","page":560},{"file":"p0561.txt","language":"de","ocr_de":"5G1\nwasscr, wie er im Beginn fieberhafter Krankheiten verk\u00f6mmt,, ljlutdruckverminderung mit verminderter Str\u00f6mungsgeschwindigkeit in sp\u00e4teren Stadien u. a. in.\n. \u2022 \u2022 \u00bb\n4\nIh letzter Zeit wies nun Senator auf eine physikalische Ver\u00e4nderung des Blutes hin, \u00abwelche vielleicht--die Eiweisstranssudation abnormer Weise zur Albuminurie steigern k\u00f6nnte, es ist dies die Zunahme der Temperatur.\u00bb \u2014 Meine Versuche haben eine absolute Zunahme des Filtrats an Eiweiss in allen, und eine Steigerung des procentischen Gehalts daran in den meisten F\u00e4llen ergeben, allein es ist doch dabei zu bedenken, dass diese Versuche \u00fcberhaupt nicht unmittelbar mit den Vorg\u00e4ngen im Organismus in Parellele gestellt werden k\u00f6nnen, da es sich hier eben . um todtc Membranen handelt, ferner dass ich wirklich bedeutende, in\u2019s Gewicht fallende Ausschl\u00e4ge nur bei Tem-. peraturdiflerenzen erhalten habe, wie sie in der OcConomie des thierischen Organismus dauernd \u00fcberhaupt nicht Vorkommen, dass ich bei denjenigen Versuchen hingegen, welche in ihren Temperaturunterschieden den Verh\u00e4ltnissen ungef\u00e4hr analog sind, um welche es sich in fieberhaften W\u00e4rmcerh\u00f6hungen handeln k\u00f6nnte, und bei welchen ich ziemlich die gleichen W\u00e4rmegrade 37\u00b0 bis 42\u00b0 G. an wandte, doch nur verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig geringe Substanzzunahme zu constatiren hatte. Immerhin sprechen sie aber eher f\u00fcr als gegen die Annahme, dass die fieberhaft erh\u00f6hte Temperatur die Filtrir-barkeit des Eiweisses bef\u00f6rdert, und da ausserdem in Folge gesteigerter Wasserverdunstung von der Haut der Urin con-omtrirter wird, so kann m\u00f6glicherweise dadurch der relative Eiweissgehalt des Filtrats noch mehr steigen.\nVorderhand m\u00f6chte ich indessen meine Resultate vorwiegend vom physikalischen Standpunkte betrachtet wissen; ob ein wesentlicher Einfluss auf die Erkl\u00e4rung physiologisch-\npathologischer Erscheinungen daraus abzuleiten ist, scheint mir erst durch weitere Versuche erwiesen werden zu m\u00fcssen.","page":561},{"file":"p0562.txt","language":"de","ocr_de":"562\nZum Schl\u00fcsse ist es mir eine angenehme Pflicht, Herrn Professor Senator f\u00fcr die G\u00fcte, mit der er mir dies Thema zur Bearbeitung \u00fcberwies, sowie Herrn Dr. II er ter f\u00fcr die freundliche Anleitung, die er mir bei Anstellung der Versuche in seinem Laboratorium zu Theil werden liess, meinen aufrichtigen Dank zu sagen.\nLiteratur.\n1.\tValentin, Repert. f\u00fcr Anatomie und Physiologie, Bd. 8, S. fi9 ff.\n2.\tHoppo-Seyler, Vircli. Arch., Bd. IX.\n3.\tWittich, Virch. Arch., Bd. X.\n4.\tFunke, Virch. Arch., Bd. XIII.\n5.\t- Eck ha rd, Beitrage zur Anat. und Physiol., Bd. I. und III.\n0. Markus, Feber die Filtration von Gummil\u00f6sungen durch thierisrlic Membranen. Giessen 1860. Diss. inaug.\n7.\tII. Nasse, Untersuchungen \u00fcber die Einfl\u00fcsse, welche die Lymph-\nbildung beherrschen. Marburg. 1871,\n8.\tW. Schmidt, Versuche fiber Filtrationsgeschwindigkeit verschiedener\nFl\u00fcssigkeiten durch thierische Membranen. PoggendorfTs Annalen. Bd. 99, und Ueber die Beschaffenheit des Filtrats hei Filtration von Gummi, Eiweiss etc. durch thierische Membranen. Poggeu-dorfTs Annalen, Bd. lit.\n9.\tHu lieber g. Archiv f\u00fcr Heilkunde, Bd. XVIII ; Deutsches Archiv f\u00fcr\nklinischeMedicin. Bd. XXIII; Zeitschrift f\u00fcr physiol. Chemie. Bd. VI.\n10.\tGott wait, s. Zeitsehr. f\u00fcr physiolog. Chemie. Bd. IV.\n11.\tSchmidt, PoggendorfTs Annal., Bd. 99, S. 330.\n12.\tRuneberg, Archiv f\u00fcr Heilkunde, Bd. XVllI.\n13.\tHoppe-Seyler, Handbuch der physiologischen Chemie, \u00a7 75, uml\nVirch. Arch., Bd. IX.\n14.\tSchmidt, PoggendorfTs Annalen, Bd. 114, S. 344.\n15.\tSenator. Die Albuminurie im gesunden und kranken Zustande.\nS. 16 fl*.","page":562}],"identifier":"lit16588","issued":"1885","language":"de","pages":"537-562","startpages":"537","title":"Ueber den Einfluss der Temperatur auf die Filtration von Eiweissl\u00f6sungen durch thierische Membranen","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:27:05.135277+00:00"}