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{"created":"2022-01-31T12:32:24.737314+00:00","id":"lit16597","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Fischel, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 10: 11-13","fulltext":[{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber das Vorkommen von Pepton in bebr\u00fcteten H\u00fchnereiern.\nVon\nl)r. Wilhelm Fisclicl,\nDocent an der deutschen Vniversitat in folg.\n(Aus dom modioinisoh chnnlHchen I^boratorium der doutscl.on rnivcwit*! in Vmi) (Der Hcdaktion zngegangen am 2\u00ab. Juli\nW\u00e4hrend ich f\u00fcr die von mir aufgefundene und als constantes physiologisches Ph\u00e4nomen zu betrachtende puerperale Peptonuirie eine annehmbare Erkl\u00e4rung zu lictein im Stande war, gelang mir dies nicht in Bezug auf die eben lal Is nicht seltene Schwangerschaftspeptonurie. Pnter den mannigfaltigen Vermuthungen, die ich mir \u00fcber diesen. Gegenstand bildete, befand sich auch die von mir in der erw\u00e4hnten Arbeit1) bereits ausgesprochene, dass vielleicht das Pepton bei der Bildung und Ern\u00e4hrung des Embryo und seiner Anhangsgebilde eine Rolle spiele. Uebersch\u00fcssiges, vom Embryo nicht verwendetes Pepton k\u00f6nnte in das m\u00fctterliche Blut zur\u00fcckgelangen und durch den Harn der Mutter wieder ausgeschieden werden. So liesse sich auch das irregul\u00e4re Auftreten der Gravidit\u00e4tspeptonurie am leichtesten erkl\u00e4ren.\nUm dieser Vermut hung in ihren allgemeinsten Umrissen eine auf reale Beobachtungen gest\u00fctzte Unterlage zu verschaffen, ging ich an die Untersuchung von bebr\u00fcteten H\u00fchnereiern. Wenn der Aufbau der embryonalen Gewebe ebenso aus Pepton erfolgt, wie die Erhaltung und Erg\u00e4nzung der bereits fertigen Gewebe durch das in dem Darm gebildete\ni) Archiv f\u00fcr Gyn\u00e4kologie. B<l. \u2018it. S. 42\"\u00bb. 1**1.","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"1\n12\nPoplon, wenn also die mannigfachen Ei weissk\u00f6rper des jungen lliilinos nicht direkt aus ihrem Bildungsmateiial, dem Albumin und Vitellin, hervorgehen, sondern gleichfalls unter Vermittlung von Pepton, so sollte auch im bebr\u00fcteten Ei sich Pepton auffinden lassen.\n\u2022 Allerdings musste ich mir im Vorhinein sagen, dass nur positive Befunde etwas beweisen, negative dagegen nicht unmittelbar gegen die Richtigkeit meiner Vermuthung sprechen. Denn es kann die Peptonbildung im Nahrungsinatcrial des \u25a0bebr\u00fcteten H\u00fchnereies in der Weise vor sich gehen, dass die in jeder Zeiteinheit gebildete Peptonmenge sofort vom Embryo veiwendet und in andere Eiweissmodifikationen \u00fcbergef\u00fchrt werde. Nur f\u00fcr den Fall, dass gr\u00f6ssere Mengen Pepton sich auf einmal bilden, die vom Enhbryo nur nach und nach ver-biaucht werden, war also ein positives Resultat zu erwarten.\nIch hatte leider nur eine beschr\u00e4nkte Anzahl von Eiern zur Verf\u00fcgung und zwar? im Ganzen im Jahre 1884 18 im Jahre 1885 24 St\u00fcck.\nDieselben wurden nach bekannter Methode auf Pepton unters\u00ab\u00ab lit. Dis /\u00abm 12. Dchi\u00fcLungsfage untersuchte ich Embryo und Host des Ei iuhaltes zusammen, sp\u00e4ter beide getrennt, um eventuellans dem Dann* kanal des Erubiyos herslammeiidos Pepton von dem im Dotter belind-lichen unterscheiden zu k\u00f6nnen.\nDie einzelnen Untersuchungen betraten:\n-le ein Ei \\om 2. and 3., zwei Eier vom 4. l zusammen untersucht >, j.- eines vom 5. und 0.. ein und drei (zusammen) Eier vom 7., eines vom 8.. je zwei vom 9. und vom 10. Tage (in 4 Untersuchungen) und eines vom 12. Tage; einen Embryo und Eires! vom H. Tage; zweimal eine,. Embryo und Dotterrest vom 15. Tage, dreimal zw, i Embryonen vom 10. Tage und dreimal zwei Eheste vom 10. Tage, ein Ei mit Embryo vom 17. l\u00e4ge, zweimal einen Embryo und einen Dotterresl vom 17. Tage einen Embryo und einen Eilest vom 19. Tage , drei Embryonen um, l!>. l\u00e4ge, plrei Dotterresl\u00ab- vom 19. Tage, zwei Embryonen und zwei Dotterreste vom 19. Tage. Eine Untersuchung betraf ein Ei vom 9. und zwei vom 7. tage.\nDie Eireste wurden mit ca. 300 gr. \u00abb-stilliitem Wasser verd\u00fcnnt. Md zeriulut, \u00ablie Embryonen stets klein geschnitten.\nPositiv,' Befund.' ergaben sieb blos in 8 Untersuchungen, lind zwar dreimal bei je 2 Embryonen vom 10. Tage. Die","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"13\n\nPeptonreaktion (Biuret) war schon in dem stark verd\u00fcnnten Filtrat sehr deutlich, einmal in 2 Eiresten vom 16. Tage.\nHier war die Biuretreaktion erst nach Einengung des Filtrates erhalten worden. Endlich in 4 Untersuchungen vom 19. Tage, wobei einmal 2 Embryonen und 2 Eireste, das andere Mal 3 Embryonen und 3 Eireste gemeinsam verarbeitet wurden. In allen 4 Proben wurde die Biuretreaktion schon mit dem verd\u00fcnnten Filtrat erhalten und wurde in einem dieser F\u00e4lle die Gesammtmenge des Peptons durch von Herrn Professor IIuppert vorgenommene polarimetrische Bestimmung festgestellt. Die von 2 Embryonen stammende Fl\u00fcssigkeit enthielt 108 mgr. Pepton. Ein Embryo also 54 mgr. Nach der Intensit\u00e4t der Biuretreaktion zu urtheilen, d\u00fcrfte der Eirest \u2022 ebensoviel Pepton enthalten haben.\nUeberblicken wir unsere Resultate, so zeigt sich, dass bis zum 15. Tage Pepton nicht nachgewiesen werden konnte, wohl aber am 10. und 19. Tage; doch sind im Dotter vom 16. Tage auch zweimal negative Befunde erhoben worden, ebenso in Eiern vom 17. Tage, so dass eine Constanz der Befunde nicht besteht. Da ich in meiner Untersuchungsreihe Eier vom 18. und 20. Brutt\u00e4ge nicht habe, die Zahl.der Einzel Untersuchungen eine viel zu kleine ist und ich wohl nicht so bald Gelegenheit haben werde, die Untersuchungen an reichlicherem Materiale fortzusetzen, so beschr\u00e4nke ich mich darauf, die gefundenen Thatsachcn mitzutheijen, ohne weitere Schl\u00fcsse aus denselben zu ziehen.","page":13}],"identifier":"lit16597","issued":"1886","language":"de","pages":"11-13","startpages":"11","title":"Ueber das Vorkommen von Pepton in bebr\u00fcteten H\u00fchnereiern","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:32:24.737319+00:00"}