Open Access
{"created":"2022-01-31T12:28:35.730876+00:00","id":"lit16624","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Goldschmidt, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 10: 299-301","fulltext":[{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"? Anliangr IT.\n'\nZur Frage : Enth\u00e4lt die Luft lebende auf St\u00e4rke verzuckernd\nwirkende Fermente?\nVoll\t.\nHarald Goldschmidt aus Kopenhagen.\n\u2022 . * \u25a0\n(Aus dom physiologischen Laboratorium der K\u00f6nig]. Thierarzuoisclmle zu Dresden.) \u2018 (Der ltcdaktion zugegangen am 2. M\u00e4rz 1886.)\nDa mehrere in zwei fr\u00fchem Artikeln erw\u00e4hnte Yersin lie darauf deuteten, dass sich m\u00f6glicherweise in der Luft Organismen vorfinden, welche St\u00e4rke in Zucker umzu-vvandeln verm\u00f6gen, wurden Platten mit Gelatine gegossen mul 3\u20144 Stunden lang der Luft ausgesetzt.\t\\\nNach wenigen Tagen hatten sich verschiedene Kolonien auf Al- n Hatten entwickelt. Dieselben enthielten B a c t e r i e n .Bacillen, Mikrokokken und verschiedene Schimmelpilze. Von jeder Kolonie wurde ein Theil mit St\u00e4rkekleister in den Br\u00f6tofen gestellt.\nNur ein durchscheinender weisser Schimmelpilz (es w\u00e4ren .ml den Platten sowohl graue, als gr\u00fcne, schwarze, brauneweisse Scliimmelpilzkolonien) wandelte den Kleister in Zucker um. Von dem betreffenden Schimmelpilz, der v\u00f6llig dem im Dr\u00fcsenoxtract (siehe den vorigen Artikel a) und in der Mischung von Starke und Speichel (\"ielie aoi, Art. c) \u00e4hnlich war, und der nach einigen Tagen hellgr\u00fcn \u2014 und dann. wie. es schien, weniger wirksam \u2014 wurde, wurden Subkulturen gemacht. Nachdem der Pilz in den Reagirgl\u00e4sern mit Gelatine <1. Ii entwickelt hatte, wurden wieder Verdauungsversuche mit demselben angestellt; das Resultat war in den meisten F\u00e4llen ein 'positiv e s.\nlin zu eruiren, ob gewisse Salzl\u00f6sungen einen guten N\u00e4hr\u00ab u f\u00fcr den betreffenden Schimmelpilz abgeben, \u2019wurden schwache L\u00f6sungen von verschiedenen Salzen (Chlornatrium phosphors. NatfOn und Kali u. m.) hergestellt und, nachdem dieselben mit Luft gesch\u00fcttelt waren, zu Verdauungsversuchen verwendet.","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"Bl os Chlorualriiiml\u00f6suugen ergaben positives |{. , sultat. Um zu untersuchen, welche Concentr\u00e2tion von der NaCI-L\u00f6smig die beste sei, .wurden L\u00f6sungen von verschiedener St\u00e4rke mit Luft g*>-sch\u00fcttelt und sp\u00e4ter mit schwacher steriler St\u00e4rke (in Kleisterform) in den Brutofen gestellt.\nNachstehende Tabelle zeigt, dass eine Concentration von\n0,1\".* bis 0,8\".* die vor tli-ei I ha ft es t <\n0,1%\tNa CI-L\u00f6sung\t\tZucker.\n0,2 \u00b0/<*\t\u00bb\t.\t.\t.\t.\t.Io.\n0, :{\"!.*\t\u00bb\t. . .\t. .\tdo.\no,4 \u00b0!o\t/>\t.\t....\tdo.\no,r>o|\u201e\t-\t....\tdu.\n0,o o;\u201e\t>> . .\t.\t.\t.\t.\tdo.\n0.7 \u00b0;o\t. \u00bb '\t\t do.\n0,8 \u00b0|o\t\t\t do. (Spur.)\n0,9 \"\u25a0*\u00bb\t\u00bb\t. ....\tdo. (Spur,)\nl.o V\tV\t\u2022 \u2022 . . .\tdo. (schwache Spin.)\n20'.,\t. V)\t......\tdo. (schw\u00e4che Spur.)\n2 \"fr,\t\u00bb\t\t du. (schwache Spur.)\n4\"'.,\t\u00bb\t\tKein Zucker.\n5 \"/<>\t\u00bb\t\t do.\nist.\nDie Mischungen von Na CI - L\u00f6sung mit St\u00e4rke wurden, nachdem sie 21 Stunden im Brutofen gestanden hatten, auf Zucker mit verdfimiU r Fehling\u2019scher.Fl\u00fcssigkeit gepr\u00fcft. Die zuckerhaltende St\u00e4rke mit o.l\" . und 0,2 \u00b0!o Na CI wurde zu Plattenkulturen verwendet. Nach \u00ab*iniir.-n Tagen bildete sich eine Masse von Schimmelpilzkolonien, von den.ii wieder St\u00e4rke geimpft und verzuckert wurde.\nEs muss indessen bemerkt und lier vor ge hob en werden, dass die nach der Verdauung vorhandene Zucker-menge weder in obengenannten, noch in anderen F\u00e4llen, wo die Versuche mit Kleister und Nu Gl-.L\u00f6sung, die l\u00e4ngere Zeit der Luft ausgesetzt blieb, angestellt wurden, eine beinahe so bet nie ht liehe war, wie bei Verdauung'-versuchen mit selbst wenig wirksamem Speichel. Wenn hierzu kommt, dass man blos in den F\u00e4llen, in welchen die Mischung von St\u00e4rke und anfangs unwirksamem Speichel mehrmals dem Luftzutritt ausgesetzt wurde und dann erst St\u00e4rke verzuckerte, die betreffenden Schimmelpilze in einer Menge fand, die es zweifellos machte, dass dieselben die Saccharification bewirkten, dagegen keine \u2014 oder \u00bbut1 einzeln zerstreute - Scliim-","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"301\nmdpilzkolonien in Mischungen von Starke und gew\u00f6hnlichem wirksamen Speichel antraf, so kann man aus den besprochenen Versuchen nicht anders schlossen, als dass in der^ a I tu osph\u00e4rise h en Lu ft sich wenigstens ein Sc h im -melpilz befindet, welcher eine diast a tische Wirkung hat und der wahrscheinlich diese Eigeri-(h\u00fcmlichkeit w\u00e4hrend eines jungem Stadiums -eines Wachsthums besonders besitz\nM\u00f6glicherweise tr\u00e4gt dieser Pilz zum diastatischen Verm\u00f6gen des Speichels bei; dasselbe muss aber haupts\u00e4chlich auf andern \\ erh\u00e4ltnissen, deren eigenth\u00fcmlichc Natur wir nicht genau kennen, beruhen.\t.\t.\nLeider habe ich nicht die Zeit gehabt, den betreffenden Pilz in seiner Entwickelung genauer zu vertolgcn, so dass ich auf meinem gegenw\u00e4rtigen Standpunkte nur sagen kann, \u00ablass es wahrscheinlich ein P\u00e9nicillium gl au c um ist, welches besonders auf einem j\u00fcngeren Stadium amylolytisches Verm\u00f6gen besitzt. '","page":301}],"identifier":"lit16624","issued":"1886","language":"de","pages":"299-301","startpages":"299","title":"Anhang II. Zur Frage : Enth\u00e4lt die Luft lebende auf St\u00e4rke verzuckernd wirkende Fermente?","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:28:35.730881+00:00"}