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{"created":"2022-01-31T13:35:40.030444+00:00","id":"lit16648","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"M\u00f6rner, K. A. H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 11: 66-141","fulltext":[{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss von den Farbstoffen der melanotischen Geschw\u00fclste.\nVon\nK. A. H* Murner in Stockholm.\nfl)*r Redaktion zuK< !\u00bban\u00bbcn ain 13. August 18nti.)\nHierzu Tafel 1 und II.\nI)t\u2018r Farbstoff, von dein die melanotischen Geschw\u00fclste ihre braunschwarze Farbe erhalten, ist gew\u00f6hnlich unter dem Namen \u00abMelanfn\u00bb erw\u00e4hnt, welcher Name angiebt, wie unvollst\u00e4ndig die Kenntniss von diesem Farbstoff (oder diesen Farbstonen) ist, denn, mit Melanin bezeichnet man n\u00e4mlich nicht nur einen bestimmten, sondern mehrere chemische K\u00f6rper, verschiedenen Ursprungs. Man legt diesen Namen Pigmenten aus dem Auge, dem Haar, der Haut und pathologischen Neubildungen, ebenso Zersetzungsproducten von Ghromogenon im Urin etc. bei. Ehe ich zum Bericht \u00fcber den von mir untersuchten Farbstoff \u00fcbergehe, will ich erst die Ergebnisse der Untersuchungen anderer Forscher zusammenstellen, und da ein Zusammenhang zwischen den pathologisch vorkommenden und den normalen Pigmenten a priori wahrscheinlich ist. so m\u00fcssen dabei auch diese letzteren Ber\u00fccksichtigung finden.\nDas schwarze Pigment im Auge. Die \u00e4lteren l ntorsuchungen dieses Farbstoffes, welche Berzelius anf\u00fchrt/geben nur eine sehr unvollst\u00e4ndige Kenntniss desselben und besch\u00e4ftigten sich vorzugsweise mit seiner Indifferenz gegen L\u00f6sungsmitteln. Berzelius fand, dass derselbe geringe Eisenmengen enth\u00e4lt. Simon\u2019s Untersuchungen gehen wenig weiter: derselbe zeigte, dass dieser Farbstoff sich theilweise in Kalilauge unter Entwickelung von Ammoniak l\u00f6st. Als","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"G7\nein Schritt vorw\u00e4rts gegen die Kenntniss von diesem Farb-stofl kann Scherer s Lntersuchung der elementaren Zusammensetzung desselben bezeichnet werden. Leider kann die von ihm angewendete Methode, das Pigment durch Auf-sehwemmen in Wasser zu isoliren, keine Sicherheit, ja nicht einmal die Wahrscheinlichkeit geben, dass das an\u00e0l\u00ffsirt\u00e9 Pr\u00e4parat keine anderen Gewebselemente enthalten hat. Die von ihm gefundenen Werthe f\u00fcr die procentischo Zusammensetzung waren im Mittel folgende: G = 58,28%', II = 5,92%,\nN = 13,77 0 o, Asche .9,3 \u2022/o. Auf die Gegenwart von Eisen oder Schwefel scheint er nicht gepr\u00fcft zu haben. Nach Schloss berger enth\u00e4lt das betreffende Pigment 0,25 % Eisen. Die von Rosow ausgef\u00fchrten Untersuchungen scheinen mit grosser Sorgfalt bewerkstelligt zu sein. Er unterscheidet in morphologischer Hinsicht zwischen l\u00e4nglichen Pigmeht-k\u00fcrnern, welche das Retinalepithel bis an die Ora serrata ausf\u00fcllen, und runden, welche in den Epithelzellen davor und in der eigentlichen Choriodea Vorkommen. F\u00fcr die chemische Untersuchung trennte er diese beiden Sorten. Das analysirte . Pr\u00e4parat bestand aus runden Pigmentk\u00f6rnern, welche durch F\u00e4ulniss und Behandlung mit Essigs\u00e4ure isolirt waren. Bei der mikroskopischen Untersuchung zeigten sich diese K\u00f6rner trei von anderen Gewebetheilen. Die procentische Zusammensetzung war: G = 53,97%, II = 5,32%, N =10,12%, Asche 0,6 \u00b0/o. Die Asche bestand haupts\u00e4chlich aus Kiesels\u00e4ure und zeigte Spuren von Eisen. Schwefel war im Pr\u00e4parat nicht enthalten. Neulich ist das Chorioidalpigment von Sieber untersucht worden. Bei der Isolirurig hat die Verfasserin das Pigment des Retinalepithels nicht von demjenigen geschieden, welches eigentlich der Chorioidea angeh\u00f6rt. Gegen ihre Art und Weise das Pigment zu isoliren lasst sich an-merken, dass sie den Blutfarbstoff nicht entfernt hat, in Folge dessen die M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen ist, dass in dem Pr\u00e4parat Zersetzungsproducte des Heinatins (als Ilematolin) enthalten gewesen sind. Ilematolin oder andere Zersetzungsproducte d\u00fcrften m\u00f6glicherweise gebildet werden k\u00f6nnen, wenn der Farbstoff nach ihrer Methode in Salzs\u00e4ure (10%)","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"08\nzwei Stunden lang gekocht wird. Eine andere Anmerkung, welche sich ebenfalls machen l\u00e4sst, gilt der genannten Behandlung mit Salzs\u00e4ure. Sieber hat n\u00e4mlich nicht bewiesen, dass sich der Farbstoff dabei nicht ver\u00e4ndert. Ferner geben die von ihr f\u00fcr die procentische Zusammensetzung erhaltenen Werthe keinen Beweis daf\u00fcr, dass sie mit reinem Material gearbeitet habe. F\u00fcr Pigment aus Rinderaugen fand sie C = 00,34\u201459,90 %, H = 5,02-4,01%, N = 10,81%; f\u00fcr solches aus Schweinsaugen G = 58,64%, H = 5,09%. Der Gehalt an Asche variirte zwischen 2,15% und 3,55%. Der von S i e b e r analysirte Farbstoff war frei von Eisen und Schwefel. Aus dem Angef\u00fchrten ist ersichtlich, dass die Kenntniss von dem Pigment im Auge sehr unvollst\u00e4ndig ist ; die von den verschiedenen Forschern gewonnenen Resultate stimmen mit einander nicht \u00fcberein, und keiner von ihnen hat f\u00fcr die Reinheit des untersuchten Pr\u00e4parats oder daf\u00fcr, dass dasselbe in unver\u00e4nderter Form Vorgelegen, volle Sicherheit geben k\u00f6nnen. Dass sich zwischen dem Pigment im Auge und demjenigen in melanotischen Geschw\u00fclsten ein Zusammenhang findet, ist f\u00fcr viele F\u00e4lle h\u00f6chst wahrscheinlich, indem melanotische Geschw\u00fclste oft prim\u00e4r im Auge entstehen, doch kann man einen festen Grund f\u00fcr die Kenntniss des Farbstoffes der Geschw\u00fclste nicht in der Kenntniss von dem Pigment des Auges suchen, da dieses Pigment ja selbst so unvollst\u00e4ndig bekannt ist.\nEin anderer F arbstof\u00ef, von dem die Kenntniss, auf Grund des gew\u00f6hnlichen Entstehens der melanotischen Geschw\u00fclste in der Haut, f\u00fcr die Beantwortung der Frage von der Natur dos Melanosarkomfarbsto\u00fces von grossem Interesse sein w\u00fcrde, ist der Farbstoff in* der Haut (bei den Negern und in den Nae\\i), aber von diesem wissen wir noch viel weniger, wir kennen von ihm kaum mehr als die Farbe. Floyd Nimmt au, dass der Farbstoff in der Haut der Neger eisen-haltig sei, doch ist der Grund, worauf er seine\u00bb Ansicht st\u00fctzt, sehr unsicher, da dieselbe sich nur darauf gr\u00fcndet, dass die Haut der Neger mehr Asche giebt als diejenige der Weissen, und dass dies\u00ab' Asche mehr Eisen enth\u00e4lt.","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"69\nAus dem Grunde, dass melanotische Geschw\u00fclste bei Pferden \u00f6fters bei solchen mit weissen oder grauen Haaren Vorkommen, hat man die Vermuthung ausgesprochen, dass das Schwulstpigment dasselbe sei wie dasjenige in den Haaren der Pferde, oder dass es doch nahe mit ihm verwandt w\u00e4re, sowie dass der Farbstoff, welcher normal in den Haaren des Pferdes deponirt worden w\u00e4re, durch einen abnormen Process in pathologischen Neubildungen abgelagert worden sei. \u2018 Selbst beim Menschen hat man Erscheinungen gesehen, welche hierauf hindeuten 1). Auch der Farbstoff in den Haaren des Menschen wurde von Sieber zum Gegenstand ihrer l ntersuchungen gemacht. Schwarzes Haar wurde durch \" Kochen mit Kalilauge behandelt, wobei sich auch der Farbstoff l\u00f6ste, und die L\u00f6sung dann mit Essigs\u00e4ure, gefallt, Das Pigment wurde durch wiederholtes Aufl\u00f6sen in Ammoniak, durch langes Kochen mit Salzs\u00e4ure (5\u00b0/o), durch Behandlung mit Schwefelkohlenstoff, Alkohol und Aether von Ei weissk\u00f6rpern, Fett und Schwefel gereinigt. Es war leicht l\u00f6slich in Alkalien, unl\u00f6slich in Wasser, Alkohol, Aether, Chloroform und Schwefelkohlenstoff, es war frei von Asche, \u00abmithin frei \\on Eisen\u00bb, und enthielt Schwefel. Die Elementaranalyse gab folgende Zahlen: C = 57,19%, H = 6,97% S = 2,71%. Ein anderes Pr\u00e4parat, aus einer Mischung verschiedenfarbiger Haare dargestellt, enthielt C = 56,14%, H = 7,57%, N = 8,5%, S = 4,10%.\t!\nDer schwarze Farbstoff, welcher in den Lungert ,und. Bronchialdr\u00fcsen vorkommt, scheint f\u00fcr die hier behandelte Frage ohne Interesse zu sein.\nDer Farbstoff in melanotischen Geschw\u00fclsten wurde zuerst von Heintz untersucht. Dieser Farbstoff wurde aus einer carcinomat\u00f6sen Geschwulst in der Bauchh\u00f6hle erhalten, wo sich nach der Exstirpation eines melanotischen . Tumors in der Orbita eine grosse Menge metastatischer Tumore gebildet hatte. Er wurde isolirt und auf folgende Weise gereinigt: das Gewebe wurde unter Wasser zerknetet,\ni) V i r c h o w, Die krankhaften Geschw\u00fclste, 1864-G5, Bd. II, S. 274.","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nder erhaltene Bodensatz durch Dekantiren mit Wasser gewaschen, hierauf wiederholt mit massig starker Kalilauge gekocht, wobei sich nur sehr wenig Farbstoff l\u00f6ste, darauf mit Alkohol, Aether und Salzs\u00e4ure so lange behandelt, bis nichts mehr gel\u00f6st wurde. Das Pigment^ glich durch seine Schwerl\u00f6slichkeit in Alkalien demjenigen im Auge. Das Pr\u00e4parat enthielt 1,37 % Asche (Phosphate) und war frei von Eisen; inwiefern es Schwefel enthielt, scheint nicht untersucht worden zu sein. Die Elementaranalyse gab f\u00fcr seine procentische Zusammensetzung folgende Zahlen ; G = 53,44\u00b0\u00ab, H = 4,0^ \u00b0/o, N = 7,10 \u00fc/o. Der gefundene Stickstoffgehalt ist niedrig, niedriger als ihn sp\u00e4tere Forscher gefunden haben. Eine Erkl\u00e4rung f\u00fcr dieses Verh\u00e4ltniss kann man in der angewandten Reinigungsmethode finden. Wie von Simon gezeigt worden, giebt das Chorioidalpigment bei Behandlung mit Kalilauge Ammoniak ab, und es ist daher wahrscheinlich, dass das untersuchte Pigment, welches bez\u00fcglich der L\u00f6slichkeit mit dem Chorioidalpigment \u00fcbereinstimmte, auch gegen die Kalilauge ein gleiches Verhalten gezeigt hat und dass solcherart bei der Bereitung ein Verlust an Stickstoff eingetreten ist. Ferner will ich bemerken, dass der Farbstoff mit Salzs\u00e4ure (die St\u00e4rke ist nicht angegeben) behandelt worden ist, was man in Betracht zu ziehen hat, wenn man wissen will, ob derselbe anfangs eisenhaltig gewesen ist, denn wie ich sp\u00e4ter zeigen werde, gab der von mir untersuchte eisenhaltige Farbstoff mit Leichtigkeit Eisen auch bei der Behandlung mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure ab. In dem ersten davon Dressier (1) untersuchten F\u00e4lle war es ebenfalls eine prim\u00e4re Geschwulst im Bulbus, die secund\u00e4re Geschw\u00fclste vorzugsweise in der Leber, welche zur Darstellung des untersuchten Farbstoffes angewandt wurde, hervorgerufen hatte. Um den Farbstoff zu isoliren, liess er die feinzertheilte Geschwulstmasse ein Jahr lang faulen, schwemmte den Rest sodann mit Wasser auf und f\u00e4llte den Farbstoff, welcher sich in der von Ammoniak stark alkalischen Fl\u00fcssigkeit gel\u00f6st hatte, mit S\u00e4ure; hierauf wurde der Farbstoff mit Essigs\u00e4ure und mit Salzs\u00e4ure, sodann mit Alkohol und mit Aether","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"!\n71\ngewaschen, in der K\u00e4lte und in der W\u00e4rme mit Ammoniak behandelt und dieser alsdann mit Wasser ausgewaschen. Die erhaltene Substanz war l\u00f6slich in Aetzlauge ynd auch in kohlensauren Alkalien, scheint aber in Ammoniak schwer l\u00f6slich gewesen zu sein. Die Untersuchung auf Schwefel gab ein negatives Resultat; Asche wurden 1,47 \u00b0/o erhalten V ln \\ derselben fand er eine nicht unbedeutende Menge. Kiesels\u00e4ure, ferner Eisen, dessen Menge ungef\u00e4hr 0,2 \u2022/\u2022 der Substanz betragen zu haben scheint, Phosphate u. s. w. Ob die angewandte Isolirungsmethode (mit einem Jahr langer F\u00fculniss) gut zu heissen ist, d\u00fcrfte zweifelhaft sein, da Dfessler in seinem Aufsatz sagt, dass ein Theil des Farbstoffes bei der ein Jahr langen Aufbewahrung in Kalilauge die Farbe g\u00e4nzlich verloren hatte. Das analysirte Pr\u00e4parat war zwar der Einwirkung von Kalilauge nicht ausgesetzt .gewesen, doch hatte die Masse sich stark ammoniakhaltig gezeigt, und es scheint mir daher vollkommen berechtigt zu sein, Zweifel zu hegen, dass der Farbstoff sich in unver\u00e4ndertem Zustand befunden hat; ferner muss es in der Masse eine;Menge Mikroorganismen gegeben haben, f\u00fcr deren Entfernung nichts ge-, than worden ist. Bei einer sp\u00e4teren Untersuchung (2) hat Dressier eine andere Methode angewandt, welche, wie er selbst findet, kein befriedigendes Resultat gegeben hat. Das Geschwulstgewebe (auch in diesem Falle der Leber entnom-. men) wurde in W\u00e4rme mit starker Kalilauge behandelt und das, was sich gel\u00f6st hatte, mit Essigs\u00e4ure ausgefallt', die getrocknete Substanz mit Magensaft digerirt und hernach mit kalter und dann mit kochender cnnccntnrler Salzs\u00e4ure behandelt. In seinen qualitativen Eigenschaften glich dieses Pr\u00e4parat dem vorher untersuchten, bei der Bestimmung des\n0 In Dress 1er1 s.\u00abAufsatz steht, dass 0,857 gr, Substanz 0,126 gr. Asche gaben, was 14,7 \u00b0|o ausmachen wurde ; wahrscheinlich ist dies ein Druckfehler und soll heissen: 0,0126 gr. Asche, was l,470j\u00f6 giebt und mit seiner Berechnung der Elementaranalysenbestimmungen f\u00fcr aschenfreie Substanz \u00fcbereinstimmt. Andererseits kann man wieder fragen,'wie es m\u00f6glich ist, in einer so geringen Menge Asche sechs Stoffe quantitativ zu bestimmen und die Procentzahlen mit zwei Decimalen auszuf\u00fcbren.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nSlickstoffgehaltes aber zeigte es sich, dass dieser hier ein ganz anderer war, n\u00e4mlich 7,GG\u00b0/o, also der Zahl beinahe gleich kam, welche Heintz, der ungef\u00e4hr dieselbe Isolirungs-methode angewandt, erhalten hatte. Dass der Stickstoffgehalt dieses Mal so niedrig ausfiel, ist seiner Ansicht nach der angewandten Isolirungsmethode zuzuschreiben.\nNeulich ist der Farbstoff eines melanotischen Sarkoms von Berciez & Nencki untersucht worden. Die prim\u00e4re Geschwulst ging von einem Naevus aut* der einen Schulter aus, der sich zu einem Tumor entwickelte, welcher exstirpirt wurde. Kurz darauf traten Anzeichen einer Metastasenbildung hervor, und gleichzeitig wurde beobachtet, dass Maut und Urin eine dunklere Farbe erhielten. Innerhalb eines Jahres nach dem Ilervortreten der prim\u00e4ren Tumorbildung starb der Patient, und bei der Autopsie zeigte sich eine Entwickelung unz\u00e4hliger Metastasen in allen Organen, ebenso wurde beobachtet, dass alle Gewebe, ausser den Knorpeln, Nerven und Muskeln, eine braunrothe Farbe hatten. Besonders zahlreich waren die Metastasen in der Leber, welche 5,9 kgr. wog und nebst der Milz dasjenige Organ war, das f\u00fcr die chemische Untersuchung in Arbeit genommen wurde. Der Farbstoff in diesem Melanosarkom erhielt den Namen Phyma-torhusin, derivirt von Wa, Geschwulst, und poo-io\u00e7, rothbraun. Das Pigment wurde von Berdez & Nencki auf folgende Weise dargestellt: die Milz und die Leber wurden fein zerhackt und dann mit kochendem Alkohol, darnach mit Aether ausgesch\u00f6pft. Alsdann wurde der Farbstoff mit Kalilauge von 1 % gel\u00f6st, mit Salzs\u00e4ure gef\u00e4llt und getrocknet (zuletzt bei 110\u00b0, um das Ehveiss in Alkali weniger l\u00f6slich zu machen), wieder in Kalilauge gel\u00f6st und mit Salzs\u00e4ure ausgef\u00e4llt. Um etwa noch vorhandenes Eiweiss zu entfernen, wurde der getrocknete Farbstoff 1\u20142 Stunden mit Salzs\u00e4ure von 10% gekocht, worauf die Salzs\u00e4ure mit Alkohol und Aether aus dem Pr\u00e4parat ausgewaschen und dieses dann bei 110\u00b0 getrocknet wurde. Gegen diese Darstellungsmethode l\u00e4sst sich eine wesentliche Anmerkung machen, und zwar gegen das Kochen mit Salzs\u00e4ure von 10%. Das Phymatorhusin ist,","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"73\nwie ich weiter unten zeigen werde, gegen eine derartige Behandlung gewiss nicht resistent. Das Phym\u00e4torhusin war unl\u00f6slich in Wasser, Alkohol und Aether, leicht l\u00f6slich in fixen und kohlensauren Alkalien und in Ammoniak; aus diesen L\u00f6sungen wurde es mit S\u00e4ure gef\u00e4llt und im Ueber-schuss des F\u00e4llungsmittels etwas gel\u00f6st. In kochender Salzs\u00e4ure l\u00f6ste es sich etwas mehr, fiel aber bei der Abk\u00fchlung wieder aus; der solcherart ausgef\u00e4llte Farbstoff l\u00f6ste sich in Wasser, wurde beim Trocknen bei 110\u00b0 aber wieder unl\u00f6slich. In kalter concentrirter Schwefels\u00e4ure war er nur\n\u2022 \u2022 \u2022. \u2022\nwenig l\u00f6slich, mehr jedoch in der W\u00e4rme; bei der .Verd\u00fcnnung mit Wasser fiel er aus. Im Urin war er etwas l\u00f6slich. Die L\u00f6sungen in Alkali zeigten im Spectrum kein Absorptionsband und waren bei gen\u00fcgender Verd\u00fcnnung braunroth. Von der Salpeters\u00e4ure wurde er leicht angegriffen, vom Chlor in alkalischer L\u00f6sung leicht entf\u00e4rbt. Erhitzt auf einem Platin blech, entwickelte er einen eigenth\u00fcmlichen sauren Geruch und einen von Pyrrol, aber keinen von verbranntem Horn. Bei der Erhitzung bildete sich Pyridin. Beim Schmelzen mit Kalihydrat wurde eine geringe Menge Ammoniak entwickelt ; ferner wurden als Zersetzungsproducte Skatol, fluchtige fette S\u00e4uren, Nitrile, Cyanwasserstoff, Schwefelwasserstoff und eine schwefelhaltige fl\u00fcchtige organische S\u00e4ure erhalten; Fenol bildete sich nicht. Das Pr\u00e4parat enthielt ausser Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff (und Sauerstoff) eine bedeutende Menge Schwefel!), aber kein Eisen, Phosphor oder Chlor. Bei der Elementaranalyse wurden folgende Miftelwcrthe erhalten: C = 53,48\u00b0/o, H = 4,03%, N = 10,55%, S,= 10,67 %. Dass der von B e r d e z & N e n c k i untersuchte Farbstoff nicht mit dein von Heintz dargestellten identisch war, geht daraus hervor, dass diese beiden Farbstoffe eine verschiedene L\u00f6slichkeit zeigten, indem der ersterc sich leicht\nl) Wenn Berdez und Nencki sagen, dass der Schwefelgehalt, in dem Farbstoff aus melar.otischen Geschw\u00fclsten von fr\u00fcheren Forschem \u00fcbersehen wurde, so ist dies insofern ein Irrthuni, als Dressier von dem von ihm zuerst untersuchten Farbstoff ausdr\u00fccklich sagt, dass derselbe keinen Schwefel enthalten habe.","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"1\n74\nin Alkalien l\u00f6ste, der letztere aber in ihnen sich so gut wie unl\u00f6slich erwies ; ebenso ist der in diesen Farbstoffen gefundene Stickstoffgehalt ein sehr verschiedener. Auch die Verschiedenheit zwischen den von Dressier untersuchten Farbstoffen ist eine grosse; so war das erste von Dressier (1) untersuchte Pigment frei von Schwefel und hatte einen h\u00f6heren Stickstoffgehalt, W\u00e4hrend das zweite, mit welchem Dressier (2) arbeitete, einen niedrigeren Stickstoffgehalt hatte, ausserdem auch sehr schwer l\u00f6slich in Ammoniak gewesen zu sein scheint.\nNepveu hat bei der mikroskopischen Untersuchung eines Melanosarkoms den Farbstoff in Soda l\u00f6slich gefunden. Die Salpeters\u00e4ure soll ihn in ein paar Tagen in schwarze Krystalle umwandetn.\nUm Vergleiche anzustellen, haben Dressier (2) und Berdez & Xencki den Farbstoff in melanotischen Geschw\u00fclsten von Pferden untersucht. Dressier (2) bediente sich derselben Darstellungsmethode wie bei seiner zweiten Untersuchung des analogen Pigments vom Menschen. Der Farbstoff war in Kalilauge wenig l\u00f6slich und gab eine phosphors\u00e4urehaltige Asche, welche beinahe frei von Eisen und ganz frei von Kiesels\u00e4ure war. Dasselbe war frei von Schwefel, C = 46,44 \u00b0/o, H = 4,22 %, N = 10,63%. Berdez & Nencki haben dem betreffenden Farbstoff* einen neuen Namen gegeben, n\u00e4mlich \u00abHippomelanin\u00bb. Die von ihnen untersuchten Pr\u00e4parate waren durch Kochen der zerhackten Geschwulstmasse mit Kalilauge (1 \u00b0/o), wobei die Zellsubstanz sich l\u00f6ste und die Pigmentk\u00f6rner frei wurden, dargestellt1). Beim Filtriren gingen die Pigmentk\u00f6rner anfangs durch das Filter. Aus dem warmen Filtrat setzte sich ein Theil des Farbstoffes als Sediment ab, welches von dem \u00fcbrigen abgesondert wurde. Das meiste des Farbstoffes vvar in dem alkalischen Filtrat theils gel\u00f6st, theils aufgeschwemmt; dasselbe wurde mit Salzs\u00e4ure im Kochen gef\u00e4llt. Beide, der\n*) Die Beschreibung der Darstellungsmethode ist etwas schwer verst\u00e4ndlich.","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"als Sediment und der durch Ausf\u00fcllung erhaltene Farbstoff wurden mit Salzs\u00e4ure (10%) gekocht, um aus \u00bbhm das Eiweiss zu entfernen. Das Hippomelanin war unl\u00f6slich in kalter Kalilauge. Dadurch und durch eine gr\u00f6ssere Resistenz gegen schmelzendes Kalihydrat unterschied es sich won dem untersuchten Phymatorhusin. Es war frei von Eisen, Chlor und Phosphor, enthielt aber eine recht bedeutende Menge Schwefel. Bei der Analyse gab .das durch Ausf\u00fcllung erhaltene Pr\u00e4parat (a) im Mittel C = 53,60%, II \u25a0= 3,88%, N = 10,4.8%, S = 2,84%; das als Sediment erhaltene (b) \u00c7 = 55,61 %, H = 3,82%, N = 10,87%, S = 2,81%.\nj\nDer besseren Uebersicht wegen stelle ich in tabellarischer Form hier die Ergebnisse der ausgef\u00fchrten Analysen, zu-sammen :\nTabelle 1.\n\u2022 ''\t\u25a0\t\u25a0/...\u25a0 ij\t\t% j\t%\n\tA u g e n p i g m e n t :\t|\tI\t\nNach Scherer\t\t .\t\t58,28\t5,92\n\u00bb\tSchlossberger. . . .\t\u2014\t\u2014\n\u00bb\tRosow. . . . ...\t, |\t53,97\t5,32\n\u00bb\tSieber, Rinderaugen .\t. ;\t60,12\t4,81\n\u00bb\t*\tSchweinsaugeh. . i !\t58,64\t5,09\n\tPigment der Haare:\t\t\nNach Sieber, schwarze Haare . \u2022\t\t57,19\t6,97\n\u00bb\t\u00bb\tschwarze u. braune\t\t\n\tHaare\t\t56.14\t7,57\n\tCre s c h w ul s t p i g m e n t\t\t\n\tvom Menschen:\t\t\nNach H e ) n t z\t\t\t53,44\t4,02\n\u00bb\tDressier (1)\t(\t51,73\t5,07\n\u00bb\t\u00bb (\u20182)\t\t\u2014\t\u2014.\n. \u2022 \u00bb\tBerdez & N e n c k i(Phyina-\tI\t\n\ttorhusin)\t\t .\t53,48\t4,03\n\tVom Pferde:\t\t\nNach Dressier (2)\t\t\t46,44\t4,22\n\u00bb\tBerdez & Nencki (Hippo- t\t53,60\t3,88\n\tmelanin)\t55,61\t3,82\ni\n\\ \u00b0l.0\t\u2022 S -i |\tFe \u00b0!p\n13,77\ty\t. ?\n\t\t0,25\n10,12\t0 j\tSpuren\n10,81\t\u00ab\t\u2019 o\n\t\u25a0 \u00ab . ; \\\t\n\u25a0\t2.71 .\t0\n8,50\t\u2022 4,10\t.\u25a0 0\n7,10\t'\u25a0 ?\t0\n13,24\t0\t0,21\n7,66\t?\t\u2022 ? i.\n10.55\t10,67\t0\nio,63\t0\tSpuren\nIQ, 48\t2,8*\t0\n10,87\t1 2,81\t0","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76\nSeit Eiselt (in Prag) darauf aufmerksam gemacht, dass der I rin von Personen, welche mit melanotischen Geschw\u00fclsten behaftet sind, gewisse Eigenth\u00fcmlichkeiten aufweisen kann, ist, derselbe ein Gegenstand der Aufmerksamkeit mehrerer Beobachter gewesen. In vier F\u00e4llen, welche Ei seit zu beobachten Gelegenheit hatte, fand er im Urin auff\u00e4llige Eigent\u00fcmlichkeiten, die seine Aufmerksamkeit erst weckten, als er einen Urin von hochgelber Farbe (eig. Gew. 1,007\u20141,015) auf Gallenfarbstoff pr\u00fcfen wollte; beim ersten Tropfen, welcher von der concentrirten Salpeters\u00e4ure in die Urinprobe fiel, wurde diese augenblicklich schwarz. Auch bei der Einwirkung anderer Reagentien als concentrirter Salpeters\u00e4ure, z. B. Kaliumdichromat mit Schwefels\u00e4ure, konnte man dieselbe Reaction erhalten. Selbst wenn der Urin einige Zeit an der Luft stehen durfte, f\u00e4rbte er sich dunkel wie Porter. Dieser erstuntersuchte Fall betraf einen Patienten mit carcinoma bulbi und Leberkrebs. Der zweite war ein Hautcarcinom (Sarkom) mit zahlreichen Metastasen nach inneren Organen; die angef\u00fchrte Urinreaction zeigte sich hier weniger deutlich. Im dritten F alle handelte es sich um einen Patienten, welcher unter der Diagnose Lebercancer behandelt wurde; bei der Untersuchung seines Urins erhielt Eis eit die erw\u00e4hnte Reaction und stellte Grund dessen die Diagnose auf melanotische Geschwulst, welche bei der Obduction auch best\u00e4tigt wurde. Der am Tage vor dem Tode gesammelte Urin war hellgelb und hielt sich, vor Licht und Luft gesch\u00fctzt, unver\u00e4ndert; bei der Ber\u00fchrung mit Salpeter- und Chroms\u00e4ure f\u00e4rbte er sich sofort schwarz; eine sp\u00e4ter genommene Urinprobe wurde von selbst schwarz. In dem vierten Falle (welcher nicht zur Section gelangte) waren subcutane, bl\u00e4ulich durchscheinende Tumore vorhanden, ebenso Leber- und Milztumor. Der Urin war immer dunkelfarbig und f\u00e4rbte sich mit concentrirter Salpeters\u00e4ure augenblicklich schwarz. Was das Verhalten der chromogenen Substanz zu F\u00e4llungsmitteln anbetrifft, so macht Eiselt (2, S. 41) einige Mittheilungen. Wenn man den Urin mit neutralem Bleiacetat fallt, diesen Niederschlag abfiltrirt und das Filtrat alsdann mit basischem Bleiacetat","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"77-\nfallt, so erh\u00e4lt man einen weissen Niederschlag, Welcher bei der Ber\u00fchrung mit der Luft und bei der Einwirkung des Lichtes eine braune bis schwarze Farbe annimmt; wird der Niederschlag zertheilt, so erh\u00e4lt man eine beinahe farblose L\u00f6sung, welche sich im Licht ebenfalls braun bis schwarz f\u00e4rbt. Sp\u00e4ter ist (ebenfalls in Prag) das Verhalten des Urins in einem Fall von melanotischer Geschwulst im Bulbus (Metastasen scheinen nicht vorgekommen zu sein) von Pribram untersucht worden. Der Urin war gelbbraun, hatte ein eig. Gew. von 1,035 und f\u00e4rbte sich an der Luft dunkler , bis braunschwarz, ebenso bei einem Zusatz von rauchender Salpeters\u00e4ure oder Kaliumdichromat nebst Schwefels\u00e4ure. Die Substanz, welche dabei die Farbe gab, folgte nicht in den Barytniederschlag mit, wurde aber beinahe vollst\u00e4ndig von neutralem Bleiacetat gef\u00e4llt, so dass das Filtrat mit rauchender Salpeters\u00e4ure oder Ghroms\u00e4ure von der Reaction nur Spuren gab. Nach der Zersetzung des Bleiniederschlags mit Schwefelwasserstoff wurde ein farbloses Filtrat erhalten, das bei Verdampfung \u00fcber Wasserbad einen braunschwarzen amorphen Rest gab, der in Wasser, kaltem Alkohol; und Aether unl\u00f6slich, in kochendem Alkohol aber, wenigstens zum Theil l\u00f6slich war; die Asche erwies sich eisenhaltig; in dem \u2022 untersuchten Urin fand sich keine gr\u00f6ssere Menge indigobildender Substanz. Die Gr\u00fcnde, worauf Pribram seine Ansicht st\u00fctzt, dass der betreffende Farbstoff mit dem von Dressier (1) untersuchten sehr nahe verwandt gewesen sei, scheinen mir nicht besonders stichhaltig zu sein; ebenso erachte ich es nicht als bewiesen, dass der betreffende Urin * einen abnormen Farbstoff enthalten habe. Jedenfalls verhielt der Farbstoff sich zum F\u00e4llungsmittel nicht in der von Eiselt beschriebenen Weise.\nDass der Urin in einem Fall von mel\u00e0n,ot1schen Geschw\u00fclsten Farbstoff enthalten kann, von dem sich annelunen lasst, dass er mit dein in den Geschw\u00fclsten enthaltenen identisch ist, oder abnormen Farbstoff \u00fcberhaupt, ist von verschiedenen Seiten bestritten worden. So in. einer Angabe aus Prag, wo diese M\u00f6glichkeit zuerst zum Gegenstand von","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nUntersuchungen gemacht worden ist, n\u00e4mlich von Dressier (2 S. 68), welcher in der genannten Angabe sagt, dass dasselbe Verhalten zu oxydirenden Agentien auch bei Urin von ma-rastischen Personen beobachtet worden sei, welche keine melanotischen Geschw\u00fclste gehabt haben; ferner sagt er, dass er vergebens versucht habe, aus dem braunen Urin von Personen mit melanotischem Krebs Melanin mit Essig- oder Salzs\u00e4ure auszuf\u00e4llen. Hoppe-Seyler ist der Ansicht, dass die genannte Reaction mit Oxydationsmitteln nicht in der Gegenwart eines abnormen Farbstoffes im Urin ihren Grund habe, sowie dass das f\u00fcr den Urin von Patienten mit melanotischen Geschw\u00fclsten eigent\u00fcmliche der Reichthum an Chromogencn sei, die in geringer Menge auch in normalem Urin Vorkommen. Er macht darauf aufmerksam, dass aller Urin sich bei der Erw\u00e4rmung mit Salpeters\u00e4ure dunkler f\u00e4rbt, wenn auch nicht in dem Maassc wie in F\u00e4llen von melanotischen Geschw\u00fclsten. Auf Grund eines Falles von melanotischem Carcinom im Bulbus, bei welchem Falle er den Urin untersuchte, nimmt er an, dass die Dunkelf\u00e4rbung mit Oxydationsmitteln zum Thcil auf der Bildung von Indigo beruhe (was auch Dressier [2 S. 08], beobachtet zu haben angiebt). Mit der dunklen Farbe, welche bei der Ber\u00fchrung mit der Luft entsteht, soll dieses dagegen nicht der Fall sein, sondern diese soll in der Bildung eines braunfarbigen, eisenfreien, stickstoffhaltigen Farbstoffes ihren Grund haben, der sich leicht in Wasser und in Alkohol l\u00f6st, aus welchen L\u00f6sungen ihn Chlorbaryum und Ammoniak fallen; ein Absorptiorisband gab dieser Farbstoff nicht; derselbe wurde nicht weiter untersucht. Auch Virchow nimmt an, dass der Urin in F\u00e4llen von melanotischen Geschw\u00fclsten keinen specifischen Farbstoff enthalte. Er betrachtet es als m\u00f6glich, dass die Chromaturie nicht auf der Bildung von melanotischen Geschw\u00fclsten, sondern darauf beruhe, dass die Leber so oft der Platz ist, wo diese Geschw\u00fclste sich entwickeln, und dass durch St\u00f6rungen in den Functionen der Leber in der Urinfarbe Abnormit\u00e4ten entstehen, auch h\u00e4lt er es nicht f\u00fcr wahrscheinlich, dass derselbe Farbstoff in den Geschw\u00fclsten und im Urin vorkommt.","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"79\nUm hier\u00fcber Klarheit zu erhalten, haben Ganghofner * iV: Pribram einen Fall mit multiplen melanotischen Geschw\u00fclsten , welcher sp\u00e4ter zur Section kam, beinahe zwei Monate lang mit der gr\u00f6ssten Genauigkeit beobachtet. Temperatur, Puls, Respiration und K\u00f6rpergewicht, Menge und specifisches Gewicht des Urins, Auftreten der Reaction .mit Oxydationsmitteln, Gehalt des Urins an indigobildender Substanz und Menge und Beschaffenheit der Faces wurden beobachtet und aufgezeichnet. Der Urin gab nicht immer, die besprochene Reaction. Das Auftreten derselben, war von der Puls- und Respirationsfrequenz und der Anzahl und Beschaffenheit der Entleerungen des Patienten unabh\u00e4ngig. Sie zeigte sich nicht von Indigobildung abh\u00e4ngig; denn war. auch die procentische Menge der indigobildenden Substanz gross (w\u00e4hrend die Urinmenge gering war), so hatte sie doch in -4 Stunden keine Ver\u00e4nderung erlitten, ebenso wurde die Indigoreaction am leichtesten erhalten, nachdem man mit Bleizucker den Chromogen beseitigt hatte. Mit der Temperatur wechselte das Auftreten und Verschwinden der R\u00e9action insofern, als die Menge des gelassenen Urins geringer wurde, sobald die Temperatur stieg. Mit der Menge des In 24 Stunden erhaltenen Urins variirte die Reaction; bei kleiner Urinmenge (175\u2014250 ebem.) mit hohem eigentlichem Gewicht (1}Q25 \u20141,030) gab der Urin die Reaction, wohingegen dieselbe ausblieb, wenn der Urin sich in Menge (500\u20141410 cbcm.) und eigentlichem Gewicht (1,014 \u20141,025) dem normalen Urin n\u00e4herte. Wurde der concentrirte Urin mit Wasser verd\u00fcnnt, bis seine Farbe derjenigen eines blassen Urins glich, so War die Reaction noch immer deutlich zu beobachten. Ein Zusammenhang zwischen Urinreaction und gest\u00f6rter Leberfunction ist in diesem Falle nicht anzunehmen, denn bei der Autopsie zeigte es sich, dass die Leber wenig angegriffen war. (nur ein Tumor von der Gr\u00f6sse einer Wallnuss fand sich). Bei mehreren anderen Krankheiten, wo die Substanz der Leber in grosser Ausdehnung zerst\u00f6rt war, haben die Verfasser keine bemerkenswerthe Reaction im Urin erhalten. Als Grund f\u00fcr die Annahme, dass die Reaction nicht auf einer relativ","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nvergr\u00f6sserten Menge des normalen Urinstoffes, sondern auf der Gegenwart eines specifischen Farbstoffes beruhe, f\u00fchren sie an, dass die Reaction mit Ghroms\u00e4ure deutlich auch dann hervortrat, wenn der Urin verd\u00fcnnt wurde, bis seine F\u00e4rbung nicht starker war als diejenige normalen Urins; ferner, dass die genannte Reaction nur in F\u00e4llen von melanotischen Geschw\u00fclsten auftritt, sowie schliesslich, dass aus der Kalkf\u00e4llung ein schwarzer, pulverartiger amorpher Farbstoff dargestellt werden konnte (auf welche Weise, ist nicht angegeben), der sich in Alkohol und Aether, sowie in kalter Salz- und Salpeters\u00e4ure unl\u00f6slich zeigte, von warmer Salpeters\u00e4ure aber angegriffen, jedoch nicht entf\u00e4rbt wurde, sich auch in warmer Kalilauge und Chlor zum Theil l\u00f6ste und entf\u00e4rbte, und von dem sie annahmen, dass er von dem Pigment in den Geschw\u00fclsten Ijerr\u00fchre. Dass der Farbstoff aus den Geschw\u00fclsten unter irgend einer' Form in das Blut \u00fcbergehen kann und somit im Urin muss Vorkommen k\u00f6nnen, schlossen sie daraus, dass theils in dem von ihnen beobachteten Fall, theils auch in einigen anderen citirten F\u00e4llen ziemlich grosse Tumore resorbirt wurden und spurlos verschwanden. Ausser in den oben angef\u00fchrten F\u00e4llen ist die Urinreaction auch in anderen von G an gh ofner und Pribram citirten F\u00e4llen beobachtet worden. Zeller macht den Vorschlag, die Reaction mit Bromwasser vorzunehmen, in welchem Falle sie empfindlicher ist, als wenn sie mit Chroms\u00e4ure ausgef\u00fchrt wird. Eine gr\u00f6ssere Menge Bromwasser giebt einen schmutziggelben amorphen Niederschlag, welcher an der Luft schwarz wird.\nAls Resultat der jetzt relatirten Untersuchungen d\u00fcrfte sich ergeben: dass der Urin von Personen mit melanotischen Geschw\u00fclsten bei einem Zusatz von concentrirter Salpeters\u00e4ure oder Kaliumdichromat mit Schwefels\u00e4ure oder freier Chroms\u00e4ure, ebenso durch die Einwirkung des Lichtes bei der Ber\u00fchrung mit der Luft sich recht oft dunkel f\u00e4rbt; dass es nicht ganz entschieden ist, ob diese Reaction auf einer abnorm grossen Menge der im normalen Urin befindlichen Chromogene beruht oder ob der gebildete Farbstoff f\u00fcr F\u00e4lle\nvon melanotischen Geschw\u00fclsten specifisch ist: dass es selbst-","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"81\nV'-\nverst\u00e4ndlich noch viel weniger ermittelt ist; in welcher Beziehung diese Reaction zum Farbstoff in den Geschw\u00fclsten steht.\nBei Fallen von melanotischen Geschw\u00fclsten hat man ferner im Lrin (und im Blute) Pigment in der Form von charakteristischen K\u00f6rnern beobachtet. So hat Eiselt (J,\nS. 110) in einem Falle, wo sich Metastasen in den Nieren gebildet hatten, pigmenthaltige Geschwulsttheile im Urin bemeikt. Eberth hat Melanosarkomelemento- in Glomeruli und auch in den Lrinkan\u00e4len gesehen. Ncpvcu hat im Urin Agregate von Pigmentk\u00f6rnern, zuweilen in der Form von C)lindern, gefunden. (Der Lrin reagirte mit Salpeters\u00e4ure und mit Kaliumdichromat.) In den Nieren oder den Harnleitern waren keine Metastasen vorhanden, aber in dem Epithel . der Urincan\u00e4le war eine schwache Sepiafarbe bemerkbar, welche sich bei starker Vergr\u00f6\u00dferung von einer schw\u00e4rzlichen Punctirung bedingt zeigte. In dem Blute desselben Patienten ; fand er Agregate von Pigmentk\u00f6rnern, zuweilen Cylinder bildend, welche den Eindruck einer Herstammung von den Capillargefassen machten. (Die rothen Blutk\u00f6rper waren nicht ver\u00e4ndert, die Anzahl der weissen war vermehrt.)\nIch gehe jetzt zu einem Berichte \u00fcber den von mir beobachteten Fall \u00fcber.\nDer Patient war ein rothhaariger Mann von 36 Jahren, At k erarbeiten Im Fr\u00fchjahr 1884 bemerkte derselbe, dass ein Geburtsmal auf \u2022 uVer seiner Schultern zu wachsen begonnen hatte und sich zu einer Geschwulst entwickelte; ein paar Monate sp\u00e4ter entdeckte er einige siib-\u00ab utarie Tumore an den unteren Extremit\u00e4ten ; die Zahl dieser Tumore wuchs sodann unaufh\u00f6rlich, so dass sie bei der Aufnahme des Patienten-1,1 (1;ls 1,if\u2018sir(\u2018 Krankenhaus im M\u00e4rz 1*85 eine ganz bedeutende war. Im Krankenhause befand sich der Patient fmit Ausnahme eines Monats im Sommer, wo er entlassen war) von Mitte M\u00e4rz bis zuiii 30. October 1 ;sr>\u2019 er nach mehreren epileptischen Anf\u00e4llen starb. Der I rin war w\u00e4hrend der ganzen Zeit klar, ziemlich stark gef\u00e4rbt (ungef\u00e4hr wie , Heherharn) und hatte saure Heaction ; seine Menge war anfangs 1000 l*i' l-J(K) chcm., gegen das Ende aber, wo der Patient w\u00e4hrend einiger Zmt Diarrh\u00f6e gehabt hatte, war er geringer 1000\u20147tKl cbom. i und seine .\nZeitschrift l\u00fcr pliysi\u00abjl< \u00bbgisch*' Chemie. XI.","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82\nKarl*** war st\u00e4rker. Das Eigengewicht variirte zwischen 1,020 und 1,028. K\u00fcr das blosse Auge sichtbare Sedimente wurden nicht abgesetzt und ein\u00ab* mikroskopische Untersuchung wurde leider nicht vorgenommen. In dieser Zeit wurde der Urin wiederholt mit Eiseit\u2019s Reaction gepr\u00fcft, stets aber mit negativem Ergebnis*, selbst als er am dunkelsten war. Mit Uhroms\u00e4ure wurde die Farbe, sogar beim Kochen, nur unbedeutend dunkler. Mit Salpeters\u00e4ure, di** mit rauchender Salpeters\u00e4ure versetzt war, nahm er zwar eine dunklere Farbe an, zumal hei der Erw\u00e4rmung Ober Wasserbad, f\u00e4rbte sich aber, wenn er mit Salzs\u00e4ure bis zu 5\u201410\u00ae HUI (wie I\u2019l\u00f6sz angiebt ) versetzt und im Wasserbade erw\u00e4rmt wurde, ebenso dunkel wie mit Salpeters\u00e4ure. Wurde er mit Wasser verd\u00fcnnt\n1\tI\nbis er dieselbe Farbenst\u00e4rke wie eine Probe von normalem, dunkel* gef\u00e4rbtem Urin hatte, diese beiden Proben dann mit ungef\u00e4hr gleich viel S\u00e4ure (HUI oder HNO3) versetzt und in einem Wasserbado erw\u00e4rmt . so war in dem Urin des Melunosarkompatienten keine dunklere F\u00e4rbung zu bemerken. Ebenso wenig beobachtete ich jemals, dass der l\u2019rin, wenn er an der Luft stehen blieb, sich dunkler gef\u00e4rbt h\u00e4tte, als\nauf Grund seiner Concentration zu erwarten war. Eine Andeutung von\n. * -\nEi sei t\u2019s Reaction konnte ich also niemals bemerken. Der Urin zeigt** sich frei von Eiweiss (ausser vielleicht am letzten Tage, wo der Patient epileptische Anf\u00e4lle hatte), ebenso von Zucker. Auf Blut- und Gallen-farbstoflf wurde er einige Mal mit negativem Resultat gepr\u00fcft. Urobilin fand\nsich in ihm nur wenig oder doch nicht in nennenswerther Menge. W\u00e4hrend \u00bb1er letzten sechs Wochen, welche der Patient lebte, wurde der Urin Tag f\u00fcr Tag gesammelt und mit Barytwasser gef\u00e4llt, so lange nur immer ein Niederschlag entstand; ebenso wurde das alkalische Filtrat mit Blei-zuckerlusung gelallt. Diese Niederschl\u00e4ge wurden gesammelt und untersucht, wor\u00fcber weiter unten berichtet werden wird.\nIm Blute wurden mit dem Mikroskop keine Abnormit\u00e4ten beobachtet; es zeigten sich in ihm keine Pigmentkorner, und die Form und Farbe \u00bb1er weissen und der rothen Blutk\u00f6rperchen war unver\u00e4ndert. Am 17. April 1885 Wurde der H\u00e4moglohingehalt spectrophotometrisch bestimmt und \u2014 15.1 \u00b0;,> gefumten. Z\u00e4hlen \u00bb1er Blutk\u00f6rperchen, ausgef\u00fchrt am 2n. M\u00e4rz 1885, hatte auf 1 cbmin. 5.350,000 rothe und auf 500 rollt\u00ab; 1 weisses Blutk\u00f6rperchen gegeben. Am 5. October wurde der H\u00e4moglobingehalt abermals bestimmt und \u2014 14,70 o gefunden. Eine gleichzeitig ausgef\u00fchrte Z\u00e4hlung der Blutk\u00f6rperchen ergab 5,800,000 auf 1 chmm.\nEtwas, das ich glaube anf\u00fchren zu m\u00fcssen, obgleich ich es nicht wage, \u00ab*s als ein Zeichen davon hervorzuheben, dass das Oxyh\u00e4moglobin bei dem betreffenden Patienten von abnormer Beschaffenheit gewesen w\u00e4re, ist das Wrh\u00e4ltniss zwischen A und A1. das eine etwas h\u00f6here Zahl gab, als i\u00bbh sonst zu finden pflegte; dies\u00bb* Zahl war n\u00e4mlich bei \u00ab1er Untersuchung dreier verschiedener Blutproben resp. 1.10, 1,45, 1,50,","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"83\nwahrend ich hei der l ntersuchung anderen Blutes fur das entsprechende Verh\u00e4ltnis niedrigere Wert he erhielt: so f\u00fcr mein eigenes Blut 1,40, 1,37; f\u00fcr das Blut von einem Patienten mit hochgradiger (pemici\u00f6scr l An\u00e4mie + Golitis + l lcera ilei 1.42, 1.41, 1,39, 1.37; f\u00fcr das Blut'von einem Patienten mit acuter An\u00e4mie 1,40, 1.36 ; f\u00fcr das Blut von einer Person mit interstitiellem Nephrit und An\u00e4mie 1,39; f\u00fcr das Oxyh\u00e4moglobin aus Hundehlut, welches Oxyh\u00e4moglobin zur Bestimmung.der spectrophoti-met rischen Constanten angewandt wurde, 1,38. Alle diese Zahlen unter-st'-igcn die f\u00fcr das Oxyh\u00e4moglobin des Melanosarkompatienjen gefundenen nicht unbedeutend. Dass dies nicht auf der Gegenwart des Geschwulstpigmentes im Blute beruhen kann, ist unzweifelhaft, denn dieses Pigment w\u00fcrde auf die betreffende Zahl einen ganz entgegengesetzten Einfluss ausge\u00fcbt haben.\nDer Patient starb am 30; October 1885. Obducirt wurde er am 2. November. Bei der Obduction wurden unz\u00e4hlige metastatische Melanosarkome nach verschiedenen Richtungen verbreitet gefunden. Die Organe, deren Erw\u00e4hnung f\u00fcr die hier vorliegende Untersuchung von Interesse sein kann, sind die Leber und die Nieren, ln der I-eber batte sich eine recht reiche Metastasenbildung entwickelt, doch nicht in dem Grade, dass der gr\u00f6ssere Tlieil des Leberpafeuchyms besch\u00e4digt gewesen w\u00e4re. Die Nieren waren frei von Metastasen. Die Kapsel der einen Niere hing mit einer fast faustgrossen Tumormasse zusammen, aber das Parenchym selbst war in die Tumorbildung nicht h ineingezogen. Die Urinwege waren frei von Metastasen. A m3, und', 4. November erhielt ich durch Professor Key\u2019s Entgegenkommen Gelegenheit, f\u00fcr meine Untersuchungen einen Tlieil sarkomat\u00f6se Lymph-dl\u00f6sen in dem Bindegewebe der Unterbaut, zusammen 200\u2014300 gr., zu sammeln.\nEhe ich zum Bericht \u00fcber die Untersuchung dos gesammelten Materials beziehentlich der aus dem Urin mittelst Barytwasser und Bleiacetat erhaltenen Niederschl\u00e4ge und der Geschw\u00fclste \u00fcbergehe, will ich in den Hauptz\u00fcgen erst den Gang der Untersuchung darlegen und zeigen, wie ich mir die spectrophotometrische Untersuchungsmethode verwendet habe.\nDie FarbstofTl\u00f6sungen gaben im Spectrum kein Absorptionsband, sondern nur eine gegen den -violetten Theil desselben gleichm\u00fcssig zunehmende Absorption. F\u00fcr einen Farbstoff', der ein so beschaffenes Absorptionsspcctrum giebt, M die spectrophotometrische Untersuchung in verschiedenen Spectralregionen von grossem Interesse. Man kann durch","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"84\ndieselbe ermitteln, in welcher Proportion der Farbstoff Lichtstrahlen von verschiedener Wellenl\u00e4nge absorbirt, und da die Farbe der Pigmentl\u00f6sung aus den Lichtstrahlen sich zusammensetzt, welche die L\u00f6sung durchl\u00e4sst, so hat man in der Spectrophotometrie ein Mittel, die Farbe objectiv, n\u00e4mlich durch Zahlen oder mit einer Curve anzugeben. L\u00f6sungen von zwei verschiedenfarbigen Pigmenten k\u00f6nnen nicht alle verschiedenen Lichtstrahlen in denselben relativen Mengen durchlassen. Die Zahlen, welche fur die Relation zwischen der absorbirten (resp. durchgelassenen) Menge Licht von verschiedener Wellenl\u00e4nge und der aus ihnen resultirendeu Curve einen Ausdruck geben, sind f\u00fcr verschiedene FarbsjoflV verschieden, und um so verschiedener, je gr\u00f6sser der Unterschied in der Farbe derselben ist. Erh\u00e4lt man den Farbstoff rein, so kann man mittelst der Spectralphotometrie auch einen anderen Charakter desselben feststellen, n\u00e4mlich seine Farbenst\u00e4rke, welche umgekehrt dem Absorptionsverh\u00e4ltniss proportional ist, das man f\u00fcr eine jede Spectralregion erh\u00e4lt, wenn man die (in gr. auf 1 ebem. ausgedr\u00fcckte) Concentration der L\u00f6sung mit dem f\u00fcr die verschiedenen Spectralregioncu gefundenen Exstinctionscoefficienten dividirt. Diese Untersuchung kann auch f\u00fcr die Entscheidung \u00fcber die Reinheit des Farbstoffes einen guten Anhaltspunkt abgeben. Wenn zwei aus v\u00f6llig verschiedenem Material bereitete Farbstoffpr\u00e4parate dieselbe Farbe zeigen, d. h. dieselbe relative Lichtabsorption in verschiedenen Spectralregionen, und ferner dasselbe Absorptionsverh\u00e4ltniss in einer gewissen Spectralregion haben (in welchem Falle das Absorptionsverh\u00e4ltniss auch in anderen Regionen gleich ist), mit einem Worte, wenn zwei Pr\u00e4parate sich in den genannten beiden Hinsichten \u00fcbereinstimmend zeigen, so kann man mit der gr\u00f6ssten Wahrscheinlichkeit zwei wichtige Schl\u00fcsse ziehen, n\u00e4mlich llieils dass diese Pr\u00e4parate identisch, tHeils dass sie rein .seien, was auf andere Weise nur sehr schwer in Beweis geleitet werden kann, wenn es sich, wie hier, um Farbstoffe handelt, die sich nicht krystallisiren lassen und auch keine bestimmten Verbindungen geben. Es ist n\u00e4mlich kaum denkbar, dass zwei","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"85\nverschiedene Farbstoffe, oder von einem Farbstoff zwei Pr\u00e4parate, mit verschiedenen Verunreinigungen (anderen F\u00e4rb-s! often und ungef\u00e4rbten Substanzen) untermischt in diesen Hinsichten \u00fcbereinstimmen k\u00f6nnten. Man musste dann bei der Elementaranalyse auch f\u00fcr beide Pr\u00e4parate'dieselbe pro-centische Zusammensetzung finden, oder, wenn sich dabei eine nur geringe Verschiedenheit zeigt, zu der Annahme berechtigt sein, dass diese in einer unwesentlichen Ver\u00e4nderung des Farbstoffes oder in der Gegenwart einer unbedeutenden (aber auch nur unbedeutenden) Menge fremder Stoffe ihren Grund habe. Es ist dieser Gedanke, welcher meinen Untersuchungen der aus dem Urin und den Geschw\u00fclsten des mehl-erw\u00e4hnten Patienten erhaltenen Pr\u00e4parate zu Grunde gelegen hat.\t; :\nZur spectrophotometrischen Untersuchung, ebenso wie zur Bestimmung des Oxyh\u00e4moglobins, habe ich Schultzens Absorptionszelle und H\u00fcfner\u2019s Spectrophotometer angewandt, und bin damit sehr zufrieden gewesen. Dennoch glaube ich, dass Vierordt\u2019s Apparat in einer Hinsicht besser gewesen sein w\u00fcrde. In dem H\u00fcfner\u2019schen Instrument geht n\u00e4mlich durch die Polarisation ein grosser theil des Lichtes verloren, und die Untersuchung ist in Folge dessen in dem st\u00e4rker gebrochenen Theil des Spectrums, der bei Anwendung einer Petroleumflamme als Lichtquelle schon an und f\u00fcr sich schwach ist, sehr erschwert. Ich babe die Untersuchung aus diesem Grunde auch nicht weiter als bis ungef\u00e4hr zur Mitte zwischen den Linien F und G ausdehnen k\u00f6nnen, und wie man aus den Gurven ersieht, hat die Pr\u00e4cision, mit welcher die Untersuchung ^ich ausf\u00fchren liess, in den diesem Theil d\u00e9s. SpectrUms entsprechenden Regionen abgenommen.\nDie Untersuchung habe ich auf folgende Weise aus-gof\u00fchrt: Ich trocknete eine hinreichend grosse Quantit\u00e4t (ein paar cgr.) des Farbstoffes bei 100\u2014105\u00b0 bis zu constantem Gewicht und l\u00f6ste diese Menge in einem abgemessenen Volumen Natronlauge N/10, so dass ich eine L\u00f6sung von der Karbenst\u00e4rke erhielt, welche f\u00fcr die Untersuchung im rothen","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"86\nThril des Spectrums, wo das Licht am wenigsten absorbirt wird, erforderlich ist. Hierauf untersuchte ich das Spectrum der filtrirten L\u00f6sung in den angrenzenden Regionen, und zwar indem ich vom Roth nach dem Blau ging. Kam ich dabei in eine Region, wo die Absorption so stark war, dass die Reihe nicht fortgesetzt werden konnte, so verd\u00fcnnte ich die L\u00f6sung mit destillirtem Wasser (gew\u00f6hnlich mit einem gleichen Volumen) und setzte dann mit dieser verd\u00fcnnten L\u00f6sung die Untersuchung fort. Beim Einstellen auf Gleichheit in den beiden Spectra war ich stets bestrebt, die Mitte der-abgegrenzten Spectralregion zu tretfen, weshalb ich auch alle Zahlenangaben \u00fcber die Lago der Region auf ihre Mitte referire, obschon eine jede Region gew\u00f6hnlich unmittelbar an die vor oder nach ihr untersuchte gegrenzt hat. F\u00fcr jede Region habe ich vier Einstellungen und Ablesungen gemacht, zwei nach jeder Seite, und aus diesen vier Gradzahlen dann die Milteizahl als Drehungswinkel f\u00fcr die Mitte der untersuchten Region genommen und daraus den Exstinctionscoefficienten berechnet, wobei ich f\u00fcr die Region, wo eine verd\u00fcnnte L\u00f6sung zur Untersuchung gekommen, den erhaltenen Exstinctionscoefficienten mit der die Verd\u00fcnnung angehenden Zahl multiplieirt und ihn auf diese Weise f\u00fcr die urspr\u00fcngliche L\u00f6sung berechnet habe. Man erh\u00e4lt solcherart eine Reihe von Zahlen, welche die Exstinctionscoefficienten f\u00fcr eine continuirliche Folge von Spectralregionen angeben. Diese Reihe von Exstinctionscoefficienten kann selbstverst\u00e4ndlich nicht unmittelbar mit der entsprechenden Reihe f\u00fcr eine andere Farbstofifl\u00f6sung verglichen werden, sondern man muss zu diesem Zwecke einen f\u00fcr beide Reihen gemeinsamen Ausgangspunkt schaffen, oder, wenn man an die Curven denkt, welche die Reihen w\u00e4edergeben, sie f\u00fcr zwei entsprechende Punkte der Curven auf gleiche H\u00f6he \u00fcber der , Abscisse reduciren und die \u00fcbrigen Exstinctionscoefficienten in Proportion zu dieser H\u00f6he berechnen. Wenn man f\u00fcr zwei solche Reihen von Exstinctionscoefficienten den Exstinctionscoefficienten f\u00fcr eine gewisse Spectralregion gleich 100 annimmt und die \u00fcbrigen Zahlen proportional dieser","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"87 l\nEinheit unircclihet, so erh\u00e4lt man zwei Reihen von relativen Exstinc\u00fconsco\u00ebfficienten, aus denen man f\u00fcr eine jede der untersuchten Spectralregionen ersehen kann, wie viel Licht die eine Farbstoffl\u00f6sung im Vergleich zur lindem durchl\u00e4sst (resp. absorbirt). Als Ausgangspunkt kann selbstverst\u00e4ndlich jode beliebige Spectralregion dienen. Die Region\u2019, welche ich dazu erw\u00e4hlte, ist D38E, welche einer Wellenl\u00e4nge von 562/ioooooo mm, entspricht; ich habe mich f\u00fcr diese Region entschieden, theils weil sie zu den spectrophoto-metrisch leichter zu untersuchenden Regionen geh\u00f6rt (da es ja von grosser Bedeutung ist, dass der Ausgangspunkt f\u00fcr den Vergleich zwischen zwei verschiedenen Farbsloffl\u00f6sungen so sicher als m\u00f6glich bestimmt wird), theils weil die Lichtabsorption irr dieser Region st\u00e4rker ist als in andern hierf\u00fcr sich eignenden, mithin die Berechnung des Absorptionsver-luillnisses f\u00fcr sic die m\u00f6glichst genaue Zahl giobt, theils auch weil diese Region nahezu mit einer der Regionen zusammenlallt, welche ich im Spectrum des Oxyh\u00e4moglobins untersucht hatte und die Zahlen f\u00fcr dieselbe daher einen directen Vergleich zwischen der Farbenst\u00e4rkc der Molanosarkomfarbstoffe und derjenigen des Oxyh\u00e4moglobins erm\u00f6glichen.\t\u2022 -\nDie Zahlen, welche den Exstinctionsco\u00f6flicienten f\u00fcr verschiedene Theile des Spectrums angeben, bieten, wenn man sie graphisch darstellt, die beste Uebersicht. Ich f\u00fcge deshalb Curven f\u00fcr die verschiedenen Versuchsreihen bei. ln diesen Curven geben die Ordinatenwerthc den relativen Exstinctionsco\u00fcfficienten und die Abscisse . die Spectral-regionen an, welche durch die in Milliontel Millimetern angegebene Wellenl\u00e4nge ausgedr\u00fcckt sind. Der Deutlichkeit wegen habe ich f\u00fcr die Curven der verschiedenen Pr\u00e4parate die Abscisse in verschiedene H\u00f6hen verlegt, Was man aus den neben den Curven angegebenen Ordinaten-werthen ersehen kann.\nEine andere, ebenfalls spectrophotometrische Methode, welche ich bei der Analyse der Farbstoffpr\u00e4parate zur Be-","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"t\nif\n88\nStimmung des Eisens benutzte, glaube ich hier ebenfalls im Voraus besprechen zu m\u00fcssen. Da die Farbstoffpr\u00e4parate nur eine unbedeutende Menge Eisen enthielten (ungef\u00e4hr Vs 0/\u00ab) und die Menge des erhaltenen Farbstoffes sehr begrenzt war (die gr\u00f6sste Menge, welche ich von einem Pr\u00e4parat hatte, war i,34 gr., von anderen Pr\u00e4paraten hatte ich nur V'a gr.), so w\u00fcrde eine Bestimmung des Eisens nach der gew\u00f6hnlichen gewichtsanalytischen oder titrimctrischen Methode sehr unsicher oder ganz unausf\u00fchrbar gewesen sein, selbst wenn ich zu diesem Zwecke all\u2019 mein Material verbraucht h\u00e4tte (in dem Pr\u00e4parat, von dem ich am meisten hatte, fanden sich im (Janzen 5 mgr. Eisen). Ich war daher gcn\u00f6thigt, mir eine Methode zu schaffen, nach welcher das Eisen mit gen\u00fcgender Sicherheit auch dann bestimmt werden konnte, wenn seine Menge minimal war, und dabei ist mir das Spectrophotometer von grossem Nutzen gewesen.\nVier or dt (2, S. 61) hat das Absorptionsspectrum des Eisenrhodanids einer spcctrophotometrischen Untersuchung unterzogen, um dann mit H\u00fclfe der dabei erhaltenen Data das im Speichel enthaltene Rhodan zu bestimmen. Die L\u00f6sung, welche untersucht werden sollte, wurde von ihm mittelst Salzs\u00e4ure (die St\u00e4rke derselben ist nicht angegeben) sauer gemacht und dann mit Eisenammoniakalaun versetzt. Wenn er sagt (S. 65), dass das Eisen sich selbstverst\u00e4ndlich durch Zusatz von Rhodankalium zu einer Eisenoxydsalzl\u00f6sung und Untersuchung des Sped rums des dadurch entstandenen Eisenrhodanids quantitativ bestimmen l\u00e4sst, so liegt es nahe anzunehmen, dass man nur die L\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure sauer zu machen und ihr sodann so viel Rhodankalium zuzusetzen habe, als das in ihr befindliche Eisensalz f\u00fcr die Bildung von Eisenrhodanid fordert. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn will man constante Resultate erhalten, so hat man auch den Einfluss der freien Salzs\u00e4ure auf dit* Bildung von Eisenrhodanid zu ber\u00fccksichtigen. Wie bekannt, muss die L\u00f6sung, wenn die Farbe des Eisenrhodanids hervortreten soll, von einer Minerals\u00e4ure sauer sein, andererseits aber kann freie Salzs\u00e4ure auf die St\u00e4rke der Farbe so","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"89\neinwirken, dass dieselbe bei Anwesenheit einer gr\u00f6sseren Menge freier Saure schw\u00e4cher ist als bei einem geringeren Sauregrad,\nEhe ich die Fehlerquellen angebe, welche, wie ich gefunden, die spectrophotometrische Bestimmung des Eisens als Eisenrhodanid unsicher machen k\u00f6nnen, und die Art und Weise, auf welche diese Fehler sich eliminiren lassen, will ich erst die Methode beschreiben, so wie ich sie ausgearbeitet habe und sie meines Erachtens gute Resultate giebt. Um die spectrophotometrische Constante f\u00fcr Eisen in der Form, von Eisenrhodanid festzustellen, bestimmte ich die Menge' des Eisens in einer L\u00f6sung von Eisenchlorid mittelst der Gewichtsanalyse. Von dieser L\u00f6sung, welche 0,32\u00b0/o Eisen enthielt, wurden 25 ebem. mit zwei Tropfen IICl (25\u00bb versetzt, so dass die gelbbraune Farbe des etwas basischen Eisenchlorids sich in eine rein gelbe verwandelte, darauf das Ganze auf 500 ebem. verd\u00fcnnt, wo dann der Eisengehalt 0,016% Fe war. Von dieser L\u00f6sung wurden, um die Concentration derselben f\u00fcr die spectrophotometrische Untersuchung geeignet zu machen, Theile abgemessen und durch Zus\u00e4tze von Wasser und so vieler Salzs\u00e4ure verd\u00fcnnt, dass die Menge von HCl, nachdem die abgemessene Menge Rhodankaliuml\u00f6sung zuge^-setzt worden, 0,5% betragen musste. Das (von Kaliumcarbonat freie) Rhodankalium wurde in einer L\u00f6sung von .20% (nach dem Volumen gerechnet) angewendet Und von ihm so viel zugesetzt, dass seine Menge mehr als hinreichend war, um sich mit der freien Salzs\u00e4ure umselzen zu k\u00f6nnen; von der genannten Rhodankaliuml\u00f6sung pflegte ich deshalb so viel zuzusetzen, dass sie Vs der ganzen Mischung (sauer von 1IC1 0,5%) ausmachte. Hierauf wurde die Losung ffltrirt und spectrophotometrisch untersucht. Die Bestimmungen f\u00fchrte ich in drei verschiedenen Regionen aus, um mich dann bei der Anwendung der Methode in weiteren Grenzen bewegen zu k\u00f6nnen. Die Lichtabsorption im Spectrum des Eisen-rhodanids nimmt n\u00e4mlich gegen den violetten Theil des Spectrums stark zu, weshalb eine L\u00f6sung, deren Concentration eine Untersuchung in dem einen Theil des Spectrums nicht","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"90\nzul\u00e4sst, f\u00fcr die Untersuchung in einer anderen Region passend sein kann. Die untersuchten Regionen waren:\n(1 92\tD\t\u2014\tI) 12 E --\tMitte\t-=\tWellenl\u00e4nge 587.\nD 49.4\tK\t\u2014\tI) 07 E -\tMitte\t-=\tWellenl\u00e4nge 550.\nE 45\tF\t\u2014\tE 05 F \u2014\tMitte\t\u2014\tWellenl\u00e4nge 503.\nUm theils\t\u00fcber\tdie Untersuchungen in den verschiedenen\nRegionen eine Contr\u00f4le zu geben, theils ihn zu zeigen, dass es immer dieselbe Rhodanverbindung ist, welche ich in den verschiedenen F\u00e4llen untersucht habe, f\u00fchre ich hier auch die Relation zwischen dem Absorptionsverh\u00e4ltniss (resp. dem Exstinctionsco\u00ebfficienten) in den verschiedenen Regionen an. Die Concentration ist in gr. Fe auf 1 cbcm. angegeben, und die Zahlen f\u00fcr das Absorptionsverh\u00e4ltniss beziehen sich nat\u00fcrlich auf diese Beziehungsweise. Siehe Tabelle 2.\nTabelle 2.\n.\u00a3\u2022- . Exstinctionscocfficient. a v =\n= ..\u25a0? Wellenl. Wellenl. Wellenl. Wellen!. 1 Wellenl\nAbsorptionsverh\u00e4ltniss.\nWellenl. ; Af|A\u201e AJA.,,\n= 587 -j 1!\t%\t= 550 \u00a3*<\t= 503\t= 587 A,\t= 550\t= 503 A,,,\tw\t\n1 0.0000! 0.357\t0,710\t1.174 0,0000280\t0,0000141\t0,0000085\t1,99\t1,65\n2 0.00001\t0.377\t0,745\t1,245 0,0000206\t0,0000134\t0,0000080\t1,98\t1.67\n3 0.00002 0,701\t1,550\t\u2014\t0,0000263\t0,0000129\t\t2,04\t\u2014\n4 0,00001 0,380\t0.778\t1.320 0,0000259\t0,0000129\t0,0000075\t2.01\tm\n5 0,00001 0,387 .1\t0,823\t1,408 0,0000258 . \u2022\tV\ttl- \u2022\t\u2022\t0,0000121\t0,0000071 1\t2,12\t1,71\n\tMittel = 0,000020\t\t0,000013\t0,0000077\t2 1 l\t1,7\nw ie bekannt, zeigt sich das Eisenrhodanid sehr unbest\u00e4ndig, und l\u00e4sst man die L\u00f6sung einige Zeit stehen, bleicht sie bald ab. ln der W\u00e4rme geht diese Ver\u00e4nderung sehr schnell vor sich. Um nun zu ermitteln, ob eine solche Ver\u00e4nderung auch bei meinen Untersuchungen, welche bei ziemlich hoher Zimmertemperatur ausgef\u00fchrt wurden, in nennens-werthem Grade stattgefunden hatte, k\u00fchlte ich die L\u00f6sung beim Versuch No. 5 bis auf 0\u00b0 ab, bevor ich die ebenfalls abgek\u00fchlte Rhodankaliuml\u00f6sung zusetzte; ebenso hatte ich","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"91\ndie Absorptionszelle abgek\u00fchlt. Die Untersuchung selbst wurde m\u00f6glichst beschleunigt. Die dabei gefundenen Zahlen zeigen keine bedeutendere Differenz mit der Mittelzahl.\nDie Untersuchung wurde stets m\u00f6glichst bald nach'dem Zusatz der Rhodankaliuml\u00f6sung vorgenommen. Um zu sehen, von welchem Einfluss es ist, wenn man die Untersuchung erst sp\u00e4ter ausf\u00fchrt, liess ich einen Theil der L\u00f6sung No. 3 eine Zeit von 9 Stunden in einer Temperatur von ungef\u00e4hr 22\u00b0 C. stehen und bestimmte erst dann den Exstinctions-co\u00ebfflcienten welcher von 1,550 auf 1,226, also um 21 \u00b0/o gesunken war; bei demselben Versuche mit L\u00f6sung No. 4 sank s\u201e von 0,778 auf 0,005, also um 22%, Die spedro-photometrische Untersuchung ist also m\u00f6glichst bald nach dem Zusetzen der Rhodankaliuml\u00f6sung auszuf\u00fchren.\nDie Menge der in der L\u00f6sung gegenw\u00e4rtigen Salzs\u00e4ure ist von einer noch gr\u00f6sseren Bedeutung. Bei g\u00e4nzlichem Fehlen freier Minerals\u00e4ure tritt die Farbe nicht hervor. Bei Mangel an freier S\u00e4ure kann sie schw\u00e4cher als bei einem Ueberschuss derselben sein. Eine L\u00f6sung (Gone. = 0,000005 gr. Fe auf 1 ebem.), welche nur 0,25% IIC1 enthielt, gab f\u00fcr die resp. Absorptionsverh\u00e4ltnisse folgende Zahlen : A, =' 0,0000355, A\u201e = 0,0000100, A,\u201e = 0,0000097; also ab-sorbirte sie das Licht schw\u00e4cher als eine L\u00f6sung mit 0,5% . HCl. Von der gr\u00f6ssten Bedeutung ist es, wenn das Rhodankalium nicht hinreicht, um sich mit aller Salzs\u00e4ure umzu-setzen. Eine Eisenchloridl\u00f6sung (Conc. = 0,00004 gr. Fe auf 1 ebem.) mit 1 % H CI, die nur den vierten Theil so viel Rhodankaliuml\u00f6sung enthielt, als der Menge freier HCl entsprach, gab A, = 0,000054, A\u201e = 0,000025. Eine L\u00f6sung mit l\u00b0/o HCl, aber nur dem zehnten Theil der erforderlichen Menge Rhodankalium, gab A, = 0,000072, . A\u201e\u2018 = 0,000034, A,\u201e = 0,000017. Eine L\u00f6sung (Conc. = .0,00001 gr. Fe auf 1 ebem.) mit 5\u00b0/o HCl, aber nur einem F\u00fcnfzigstel der Rhodankaliummenge, welche der Salzs\u00e4ure entsprechend war, gab A, = 0,000092, A\u201e = 0,000047, A,\u201e = 0,000023 und hatte also nicht den dritten Theil der Farbenst\u00e4rke, welche das Eisenrhodanid bei den oben angef\u00fchrten Versuchen gezeigt","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"92\nhatte. Es ist daher von grosser Bedeutung, dass eine gekannte Menge Salzs\u00e4ure angewandt und dass so viel Rhodankalium zugesetzt wird, als erforderlich ist, um alle freie Salzs\u00e4ure zu binden. Ein Gehalt von 0,4-0,5% HCl in der zur Untersuchung angewandten L\u00f6sung hat sich gross genug erwiesen. Bei der Anwendung der Methode habe ich zur Vermeidung der Bildung basischen Eisenchlorids die Probe (bei meinen Versuchen den nach der Verdampfung einer Eisen-chloridl\u00f6sung \u00fcber Wasserbad zur\u00fcckgebliebenen Rest) in einer so grossen Menge Salzs\u00e4ure (25 %) gel\u00f6st und erst dann so weit verd\u00fcnnt, dass die L\u00f6sung, nachdem sie durch Zusatz von Wasser und 20procentiger Rhodankaliuml\u00f6sung das gew\u00fcnschte Volumen erhalten hatte, 0,4\u20140,5% HCl enthielt. Wenn ich mich, was ja ganz nat\u00fcrlich ist, zuweilen in Ungewissheit befand, welches Volumen der L\u00f6sung zu geben sei, um \u00bbsie von einer f\u00fcr die spectrophotometrische Untersuchung geeigneten Concentration zu erhalten, so mass ich von der mit Wasser versetzten L\u00f6sung einen Theil ab und gab eine entsprechende Menge von der Rhodankaliuml\u00f6sung zu, so dass ich dann, wenn die L\u00f6sung sich f\u00fcr die spectrophotometrische Untersuchung zu stark oder zu schwach erwies, dem andern Theil derselben eine passende Concentration geben konnte.\nWenn man die Vorsicht gebraucht, dass man nur mit L\u00f6sungen arbeitet, deren Gehalt an HCl (ungef\u00e4hr 0,5%) man kennt, dass man einen Ueberschuss von Rhodankalium zusetzt, die L\u00f6sung gleich nach dem Zusetzen des Rhodan-kaliuins (und der Filtrirung) untersucht, so giebt die Methode gute Resultate und erf\u00fcllt die Forderung, welche ich an sie gestellt habe, n\u00e4mlich: sie erm\u00f6glicht die Bestimmung minimaler Eisenmengen. Ich habe mittelst dieser Methode die Eisenmengen ohne Schwierigkeit bestimmen k\u00f6nnen, selbst wenn die Menge des ? Eisens, mit dem ich zu arbeiten hatte, 0,1 mgr. nicht \u00fcberstieg oder noch gar nicht erreichte.\nAls Probe von der Anwendbarkeit der Methode mag folgende Beleganalyse dienen. Eine Eisenchloridl\u00f6sung von bestimmter St\u00e4rke wurde zu zwei Proben mit mir unbe-","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"93\nkanntem Eisengehalt verd\u00fcnnt. Die Zahlen, welche ich dann bei der spectrophotometrischen Bestimmung des Eisens erhielt, stellten sich zu den wirklichen Zahlen wie folgt : der Eisengehalt der einen L\u00f6sung war 0,0370%, und die spectrophoto-metrische Bestimmung gab 0,0378 % ; die andere L\u00f6sung enthielt 0,032% Eisen, und die spectrophotometrische Untersuchung gab 0,0328%.\nIch gehe nun zu dem detaillirten Bericht \u00fcber die Untersuchungen des von dem mehrerw\u00e4hnten \u2022Melanosarkom-patienten erhaltenen Materiales, der Geschw\u00fclste und der aus dem Urin mit Barytwasser und mit neutralem Bleiacetat erhaltenen Niederschl\u00e4ge \u00fcber.\n\u2022\t.\t. t\n1. Der Barytniederschlag aus dem Urin ist zwar derjenige Niederschlag, welchen ich zuletzt in Arbeit nahm, aber da ich auf Grund der mit dem \u00fcbrigen Material gewonnenen Erfahrung den in ihm enthaltenen Farbstoff auf die einfachste Weise zu isoliren vermochte, ich aus ihm auch die gr\u00f6sste Menge Farbstoff erhielt, so berichte ich zuerst \u00fcber die Untersuchung dieses Materiales. Wie ich bereits erw\u00e4hnt habe, wurde der Urin sechs Wochen hindurch Tag f\u00fcr Tag gesammelt und mit Barytwasscr gelallt, so lange dieses einen Niederschlag gab. Der Niederschlag wurde auf ein Filtrum gebracht, in einem grossen Cylinder mit Wasser aufgeschwemmt und durch Dekantiren ein bis zwei Mal t\u00e4glich gewaschen. Der auf diese Weise gesammelte, hell braungelb gef\u00e4rbte Barytniederschlag wurde auf ein Tuch genommen, mit Wasser gewaschen und ausgepresst. Hierauf wurde er mit concentrirter Sodal\u00f6sung bei Anwendung gelinder W\u00e4rme zersetzt, wobei der gr\u00f6sste Theil des Farbstoffes sich l\u00f6ste und abliltrirt wurde1). Die dunkelfarbige, beinahe braun-\n0 Der von der Sodal\u00f6sung befreite Darytuiederselilag war rosa-tarbig. Mit Spiritus und Schwefels\u00e4ure war die Farbe herauszuziehen, und es wurde dann eine gelbrothe L\u00f6sung erhalten, welche selbst in einem dicken Lager kein Absorptionsband gab: nachTebers\u00e4ltigung mit *oda entstand eine braungelbe L\u00f6sung, aus der nach der Verdampfung","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"04\nschwarze L\u00f6sung wurde mit einem Ueberschuss von Schwefels\u00e4ure versetzt, wo dann das Meiste der Farbe gef\u00e4llt wurde. (Las Filtrat war zwar gef\u00e4rbt, aber da diese Farbe durch Bleiacetat nicht ausgef\u00e4llt werden konnte, nachdem die L\u00f6sung alkalisch gemacht worden, so wurde sie nicht gesammelt.) Der Niederschlag wurde in verd\u00fcnnter Natronlauge gel\u00f6st, mit Essigs\u00e4ure im Ueberschuss versetzt, wo das Meiste der Farbe aiisfiel (\u00bbi, ein Theil derselben aber in das Filtrat \u00fcberging (theils aufgeschwemmt, tlieils gel\u00f6st), wieder in Na OH gel\u00f6st und mit Essigs\u00e4ure im Ueberschuss gef\u00e4llt; bei der Filtrirung ging auch jetzt ein Theil des Niederschlages durch das Fi It rum, und als das Filtrat schliesslich klar abfloss, zeigte es sich hellgelb gef\u00e4rbt (das Filtrat wurde mit dem vorigen vereinigt). Um die m\u00f6glicherweise in dem Niederschlage gegenw\u00e4rtige Harns\u00e4ure zu beseitigen, wurde der Niederschlag in Natronlauge gel\u00f6st (in so grosser Menge, dass der Farbstoff nicht von Barytwasser ausgefallt wurde) und mit Barytwasser versetzt; nach i>4 Stunden wurde der abgesetzte Niederschlag (kohlensaurer Baryt und etwas Farbstoff, womit die Murexidprobe keine Reaction gab) abfiltrirt und die L\u00f6sung mit eoncentrirler Essigs\u00e4ure in grossem Ueberschuss get\u00e4llt, der Niederschlag mit Wasser gewaschen, bis dasselbe neutral reagirte, erst in Weingeist, dann in Aether aufgeschwemmt und schliesslich \u00fcber Wasserbad getrocknet. Das Filtrat (\u00df), welches durch den aufgeschwemmten Farbstoffgetr\u00fcbt war, wurde mit Barytwasser versetzt, wo sich der gr\u00f6sste Theil des Farbstoffes als Niederschlag ausschied; dieser Niederschlag wurde \u00fcber Wasserbad mit Essigs\u00e4ure (50\u201475%) behandelt und dadurch zum Theil gel\u00f6st; das, was sich nicht in Essigs\u00e4ure l\u00f6ste, wurde in Natronlauge gel\u00f6st, mit Barytwasser versetzt (um die vielleicht gegenw\u00e4rtige Harns\u00e4ure zu beseitigen), mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt, in schwacher Salzs\u00e4ure (0,5%) aufgeschwemmt, mit Wasser, mit Weingeist und Aether ausgewaschen, getrocknet und dann mit dem Pr\u00e4parat\ndes Weingeistes der Farbstoff ausschied, der mit Wasser ausgewaschen und verbrannt wurde, und \u00ablessen Asche, auf Eisen untersucht, ein negatives Resultat gab.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"95\naus der F\u00e4llung (*.) vereinigt. Das, was sich in der Essigs\u00e4ure (50\u201475\u00b0/o) l\u00f6ste, wurde durch Verd\u00fcnnung mit Wasser und einem Zusatz von Barytwasser (doch nicht so gross, dass die S\u00e4ure dadurch neutralis\u00e2t werden konnte) gelallt, mit Wasser, mit Weingeist und Aether gewaschen und .\u00fcber Wasserbad getrocknet.\t.\nIch hatte also zwei Pr\u00e4parate dargestellt, die .sich durch verschiedene L\u00f6slichkeit in starker Essigs\u00e4ure von einander unterschieden. Von dem einen, dem in Essigs\u00e4ure unl\u00f6slichen oder schwer l\u00f6slichen Stoff wurden im Ganzen -,78 gr. erhalten. Von dem andern, der sich in der Essigs\u00e4ure l\u00f6ste, bekam ich 18 cgr. Der angegebene Unterschied scheint mir jedoch mehr graduell als absolut gewesen zu sein, denn als das erstere Pr\u00e4parat aus seiner L\u00f6sung in Alkali durch einen Zusatz von Essigs\u00e4ure im Ueberschuss gelallt wurde, hielt sich das Filtrat lange schwach gelb gef\u00e4rbt, was zum Theil von aufgeschwemmtem Farbstoff (derselbe flockte sich n\u00e4mlich bei der F\u00e4llung mit Essigs\u00e4ure nicht gut), zum Theil aber auch von aufgel\u00f6stem Farbstoff herr\u00fchrte.\n1. Der in Essigs\u00e4ure (50\u201475\u00b0/\u00ab) unl\u00f6sliche Farbstoff, erhalten aus dem Barytniederschlag, bildete in trockner Form ein braunschwarzes, amorphes Pulver, welches bei der Erhitzung bis sogar 120\u00b0 keine Tendenz zeigte zu schmelzen oder zusammenzubacken. Derselbe war unl\u00f6slich in Wasser/ Weingeist, Aether, Amylalkohol, Chloroform und verd\u00fcnnten S\u00e4uren; schwefels\u00e4urehaltiger Weingeist l\u00f6ste von ihm beim Kochen etwas, aber nur wenig. Von concentrirter Schwefels\u00e4ure wurde er in der K\u00e4lte theilweise mit brauner Farbe gel\u00f6st und bei Zusatz von Wasser ausgef\u00e4llt. In concentrirter Essigs\u00e4ure l\u00f6ste er sich nicht, selbst nicht hei anhaltendem Kochen (auch beim Kochen mit Zinn und Eisessig l\u00f6ste er\nsch nicht). In Alkalien l\u00f6ste er sich sehr leicht. In verd\u00fcnnter\n\u00bb\nNatronlauge, in Ammoniak, Sodal\u00f6sung und auch in einer schwachen L\u00f6sung von Dinatriumphosphat l\u00f6ste er sich sehr leicht. Aus seiner L\u00f6sung in verd\u00fcnnter Natronlauge wurde","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"96\nder Farbstoff durch Zusatz von Barytwasser, Chlorbaryum oder Magnesiumsulfat gef\u00fcllt; in st\u00e4rkerer Natronlauge (1\u20142\u00b0/\u00ab) gel\u00f6st, wurde er durch Barytwasser bedeutend tr\u00e4ger gefallt, und um einen Niederschlag zu erhalten, musste man eine grosse Menge der Reagens zusetzen; aus der L\u00f6sung in Natronlauge wurde er sehr leicht und vollst\u00e4ndig durch Bleiacetat gefallt. In verd\u00fcnntem Ammoniak gel\u00f6st, wurde er auch leicht von Barytwasser, Magnesiumsulfat oder Bleiacetat gelallt. Aus der L\u00f6sung in Dinatriumphosphat wurde bei Zusatz von Chlorbaryum alle Farbe gef\u00e4llt; die L\u00f6sung in Dinatriumphosphat konnte mit Salzs\u00e4ure bis zu stark saurer Reaction und nahezu g\u00e4nzlichem Verschwinden der alkalischen Reaction versetzt werden, ohne dass ein Niederschlag entstand; die Reaction war voll so stark sauer wie die eines stark sauren Harns; Zusatz von mehr Salzs\u00e4ure rief einen Niederschlag hervor. Von Salpeters\u00e4ure (25%) wurde der Farbstoff in der W\u00e4rme leicht angegriffen und mit gelber Farbe gel\u00f6st, welche Farbe bei Zusatz von Ammoniak st\u00e4rker wurde.\nDer Farbstoff enthielt eine bedeutende Menge Asche, 0,2570 gr. Substanz (bei 110\u2014115\u00b0 getrocknet) gaben 0,0241 gr. Asche, also 9,38%. Die Asche war rothbraun, und sie l\u00f6ste sich nur theilweise in Salzs\u00e4ure, wobei Kalk, Baryt und Eisen in die L\u00f6sung gingen. Phosphors\u00e4ure fand sich nicht vor: das Ungel\u00f6ste zeigte sich aus Baryumsulfat bestehend ; inwiefern sich in der Asche Kiesels\u00e4ure fand, wurde nicht untersucht, aber auch wenn sich solche dort gefunden h\u00e4tte, so w\u00fcrde ihre Menge doch nur eine sehr geringe gewesen sein.\nDie L\u00f6sung in Alkali war dunkel rothbraun; bei Verd\u00fcnnung wurde sie gelbbraun und schliesslich gelb. F\u00fcr das Spectroscop zeigte sie kein Absorptionsband, sondern eine allgemeine Lichtabsorption, welche gegen das violette Ende des Sped rums hin Jan St\u00e4rke zunahm.\t*\nUm zu veranschaulichen, wie die spectrophotometrischen Untersuchungen ausgef\u00fchrt wurden, sind in der Reihe, \u00fcber welche ich zuerst berichte, auch die auf dem Spectrophoto-","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"97\nmeter abgelesenen Gradzahlen und die Grenzen der untersuchten Regionen angegeben.\nVon der bei 100\u2014105\u00b0 getrockneten Substanz wurden 0,0197 gr., welche 0,0178 gr. aschenfreier Substanz entsprechen, abgewogen, und in 25 cbcm. Na OH (N/10) gel\u00f6st, Avas leicht und vollst\u00e4ndig geschah. Die filtrirte L\u00f6sung wurde spectrophotometrisch untersucht. Siehe Tabelle 3;\nTabelle 8.\nRegio n.\tWellenl\u00e4nge der\tAbgelesene Grade\t\tGraden- Mittel.\tExstinctions- coefficient\t\tRelative\n\tMitte.\tlinks.\trechts.\t\t\tt\te\nA46B-B14C\tG94\t1 i ( 57,7 <56,9\t58,7 ( 58,3 )\t57,9\t0,55\t\t31\nB14C-B84C\t670\tf 61,3 t 61,5\t61,6 i 62,1 j\t61,6\t0,6-5\t\t37\nBS4C-C19D\t650\t<65,4 I 65,2\t65,9 , 66,1 \u00cf\t65,6\t0,77\t\t44\nC19D-C43D\t632\t(68,2 i 68,3\t68,9 i 68,9 )\t68,6\t0,88\t\t50\nC43D \u2014CG8D\t616\t(71,6 1 71,6\t72,0, 72,1 )\t71,8\t1,01\t\t58\nCG8D \u2014C92D\t601\ti 74,7 t 74,5\t75, l( 74,7 )\t74,7\t1,\t16\t66\n\t\t(63,0 . 1 62,6\t\t\t\u2022lY\t.\u00abXsj\t\nC92D \u2014D12E\t587\t\t63,6 < 63,5 i\t63,2\t0,69\t\u2022 1,38\t79\nD12E-D30E\t574\t( 65,5 < 65,1\t66,1, 6\u00ab,4)\t65,8\t0,77\t1,55\t\u2022 .88\nD30E \u2014 D47 E\t562\t( 68,2 < 68,0\t68,8 f 69,3\u2019v\u2018\t68,6 \u2022\to oo 00\t1,75 \u25a0 !\t100\nD47E \u2014D65E\t551\t( 71,0 1 70,9\t71.1(1 71,3 t,\t71,2\t0,98\t1,96 !\t112\nDG5E-D82E\t541\t( 73,3 < 73,4\t73.8\t, ; 73.8\tt\t73,6\t\u2022 1,10\t2,20\t125\nD 82 E \u2014 E j !\t532 ' .\t( 75,2 < 75,3\t75,7 f 75,6 )\t75,5 1 \\\t1,20 . . _\t2,40 ! \u25a0 \u25a0 ; :} \u2022 t\t137 . - \u25a0\ni) Die L\u00f6sung wurde mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt-\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, XI.\t.\t7","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98\nTabelle 3. (Fortsetzung.)\nRegion.\nWellen- !! Abgelesene ij\t| Exstinctions-\n\u2022\tn * uraden-,\nl\u00e4nge der Grade |\tI coefficient\nMitte. 77-1\t7\t1 Mlltel#\nlinks, rechts.\nRelative\n\t11\t\t\ti i i\t\u25a0\u00bb)\tEX^!\t\u25a0\nE - E20F ; ' 1\tt 522\t( 62,6 162,5\t63,2 i 03,1 i\t02,8\t0,68\t2,72\t. \u2022 155\n. ' '\u2022 E20F-E40F\t\u25a0 | 513 1 \u2022\t1 04.4 164,6\t64.7\tt 64.7\tV\t) 64,6 j\t0,73\t2,94\t168\nE40F- E\u00d6OF .\"-V,- --i\t. '\tj 1 505\t;\t105,9 160,0\tG6,5 ( 66,5 1\t; 66,2 i j \u2022 67,6\t0,79\t3,15\t182\nEG0F-E8OF\t1\t41)7 \u00ee !\t' \u25a0 \u25a0 Il\tj 68,1 \u00bb 07,5\t67,8 / 07,0 '\t\t; 0,84\t3,35\t191\n\u20221\tj J\t\t\ti I i\tj s2)\tsX8\t\nE SO F \u2014 F 6 G V\t\u2022\u2022 i\t!\t488 i \u25a0 r\t153,9 153,2\t53,\u00ab l\u00ef .... **4 1 \\ '* * 0*4,1 Jj!\t\t; 0,46\t3,64\t1 i 208\nF CG \u2014 F24G ' .\t470 !\ti\t|55,4 1 55,1\tou,/ j 55,4 i\tl|\ta ij 00,4 il\t! 0,49 I\t3,93\ti 224 1\n; \u25a0 F 24 G \u2014 F 54 G\ti 461\t159,0 l58,5\t58,8 j1: ... 58.3 !\t\u00b03'7\t\t0,57 1 j\t4,55\ti 260 1\nF 54 G \u2014 F 84 G\t445 !\tj 00,0 ( 61,1\t60,7 i 61,0 j\t|| \u00ab0,7\t| 0,\u00ab2\t4,97\t284\nDie Reihe der relativen Exstinctionsco\u00f6fficienten ist graphisch durch die Curve No. 1, Tafel 1, ausgedr\u00fcckt.\nF\u00fcr die Region = Wellenl\u00e4nge 502 war also das Ab-\nsorptionsverh\u00e4ltniss (=\nConc. ~E\n) ?= 0,000406, f\u00fcr die aschen-\nfreie Substanz berechnet. Dieselbe Constante kann mit H\u00fclfe der Zahlen in der Tabelle oder der Curve nat\u00fcrlicherweise mit Leichtigkeit auch f\u00fcr jede andere Region berechnet werden.\nUm die Untersuchung zu controliren, theile ich noch eine solche Reihe spectrophotometrischer Messungen mit. 0,0119 gr. Substanz (bei 100\u2014105\u00b0 getrocknet), einer aschen-\n*) Die L\u00f6sung wurde nochmals mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.\n* ) Die L\u00f6sung wurde nochmals mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"99\nfreien Substanz von 0,0108 gr. entsprechend, wurden abgewogen und in 20 cbcm. NaOH (N/10) gel\u00f6st, filtrirt und untersucht. Siehe Tabelle 4.\nTabelle 4.\n1 \u00a3 . i T,\t1 ! \u00ff\t1\tGraden- Mittel.\tExstinctions- co\u00ebfficient\t\tRe- lative \u25a0 *\tWellen- l\u00e4nge.\tGraden- Mittel.\tj\t4 \\ Exstinctions-coefficient E\t\tRe- lative ' t\"\n\tr.\t'\t\t\t\t\t. ;\t; e ;\teX2\t\n094\t54,1\t0,46\t\t31\t541\tj 69,8\t0,92\t1,85\t125\n070\t57,5\t0,54\t\t36\t532\t71,7\t1,01\t2,01\t136\n050\t61,8\t|\t0,65\t\t44\t522\t1 73,6\tMO\t2,20\t149\n032\t64,8\t0,74\t\t50\t\tI\t[\t\t.\u2022 .i\t\n616\t67,8\t0,84\t\t57\t\t\tS2)\t\u00abX\u00ab\t. * \u2018 *\n(iOl\t70,8\t0,97\t\tI 65\t513\t51,2\t0,41\t2,44\t165\n587\t73,8\tMl\t\t75\t505\t! 52,7\t0,43\t2,61\t177\n\t\t! el)\t*X2\t\t497 488\t54,2 56,5\t0,47 0,52\t2,79 3 10\t189 210\n574\t61,9\t0,65\t1,31\t89\t476\t58,9\t0,57\t3,44\t233\n562\t64,7\t0,74\t1,48\t10O\t461\t61,5\t0,64\t3,86\t261\n551\t! 07,2 !\t0,82\t1,05\t112\t445\t64,7\t0,74\t4,43\t300 i\nDie Curve No. 2, Tafel 1, giebt eine graphische Darstellung der f\u00fcr den relativen Extinctionsco\u00ebfficienten erhaltenen Werthe. Die Curven laufen treu neben einander und fallen, wie es auch sein muss, theilweise zusammen. Bei der Untersuchung der st\u00e4rker gebrochenen Theile des Spectrums machen die Observationsfehler sich am meisten geltend. Die gr\u00f6sste Differenz findet sich in der am st\u00e4rksten gebrochenen Region (Wellenl\u00e4nge 445). Es ist nicht unm\u00f6glich, dass diese Verschiedenheit auf einer Ver\u00e4nderung des Farbstoffes beruht, denn zwischen den beiden Untersuchungen liegt eine Zeit von ein paar Monaten, und der Farbstoff ist bei der Aufbewahrung allem Anschein nach nicht unver\u00e4nderlich, doch halte ich es mehr wahrscheinlich, dass die Ursache derselben\nD L\u00f6sung wurde mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt,\n2) Die L\u00f6sung wurde nochmals mit zwei Volumen Wasser verd\u00fcnnt.","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100\nin einem Observationsfehler zu suchen ist. Um den relativen Exstinctionsco\u00ebfficienten zu 284, wie in der ersten Serie, anstatt zu 300 zu erhalten, h\u00e4tte die abgelesene Gradzahl nicht 64,7, sondern 63,5 sein m\u00fcssen. In den weniger brechbaren Spectralregionen begeht man nicht leicht einen solchen Fehler, in diesem Theil des Spectrums aber ist es meines Erachtens nicht unm\u00f6glich, dass dieses geschehen kann, selbst wenn die verschiedenen Ablesungen keine bedeutenden Differenzen zeigen; wenigstens ist es der Fall mit meinem Auge, dass es mir schwer fallt, mit voller Sicherheit zu entscheiden, ob ich das Instrument auf volle Gleichheit f\u00fcr die Mitte der Region beider Spectra einstelle oder ob ich daselbst einen gewissen Grad von Ungleichheit als Gleichheit aulfasse und bei den verschiedenen Ablesungen dann\nauf diesen einstelle.\n\u00ab\nDas Absorptionsverh\u00e4ltniss f\u00fcr die Region = der Wellenl\u00e4nge 562 ist in diesem Fall = 0,000366 f\u00fcr aschenfreie Substanz. Im Mittel der beiden Untersuchungen ist A (die Region = der Wellenl\u00e4nge 562) = 0,000386.\nDas Pigment absorbirt also das Licht sehr stark, in dieser Region viel st\u00e4rker als das Oxyh\u00e4moglobin, von welchem eine 5 mal so starke L\u00f6sung erforderlich ist, um dieselbe Lichtabsorption zu erzeugen.\nDiese Zahl kann als nur f\u00fcr das Instrument geltend betrachtet werden, mit welchem sie bestimmt worden ist, indem die spectrophotometrische Constante A eines Farbstoffes f\u00fcr Instrumente verschiedener Construction, wie Otto (2) hervorhebt, sehr verschieden ist und, wie es den Anschein hat, sogar f\u00fcr Instrumente derselben Construction variiren kann. Damit diese Zahl auch f\u00fcr Andere von Nutzen sein m\u00f6chte, will ich hier die Zahlen beif\u00fcgen, welche ich f\u00fcr das Absorptionsverh\u00e4ltniss eines Stoffes gefunden habe, der leicht von erforderlicher Reinheit und bekannter Starke zu erhalten ist, n\u00e4mlich f\u00fcr das Kaliumpermanganat. F\u00fcr Kaliumpermanganat (Oxals\u00e4ure N/500 entsprechend) fand ich im Mittel in der Region, Wellenl\u00e4nge = 562, =, = 0,504 und in der","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"101\nRegion, Wellenl\u00e4nge = 541, e\u201e = 0,827, also das Absorptions-verh\u00e4ltniss fur das Kaliumpermanganat resp. A, (Wellenl\u00e4nge = 562) = 0,00025 und A\u201e (Wellenl\u00e4nge = 541) = 0,000152.\nWie ich bereits erw\u00e4hnt habe, fand ich in der \u00c4sche eine bedeutende Menge Baryumsulfat. Schon daraus schloss ich, dass die Substanz eine ziemlich bedeutende Menge Schwefel enthaften m\u00fcsse, was mir noch wahrscheinlicher wurde, als ich den Aufsatz von Berdez & Nencki erhielt, welche in einem Melanosarkomfarbstoflf \u00fcber 10% Schwefel gefunden hatten. Die Schwefelbestimmungen f\u00fchrte ich nach Hammarsten\u2019s Methode durch Oxydirung der Substanz mit Salpeters\u00e4ure, Abdampfung, Zusatz von Sodal\u00f6sung, Eintrocknung und Verbrennung etc. aus. Gleichzeitig bestimmte ich auch das Eisen. Die Schmelze wurde in Wasser gel\u00f6st und filtrirt, das Fittrum getrocknet und verbrannt, das Eisenoxyd in Salzs\u00e4ure + etwas Salpeters\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung auf Wasserbad zur Trockne eingedampfl und alsdann das Eisen spectrophotometrisch in der oben beschriebenen Weise bestimmt.\n0,3614 gr. Substanz (bei 110\u00b0 getrocknet), 0,3275 gr. aschenfreier Substanz entsprechend, gaben 0,2149 gr. BaSO4 = 0,0295 gr. S = 9,01% S.\nF\u00fcr die Bestimmung des Eisens wurde der Verdampfungsr\u00fcckstand in 2 cbcm. HCl (25%) gel\u00f6st und mit 86 cbcm. aq. verd\u00fcnnt; 22 cbcm. von dieser L\u00f6sung wurden mit 3 cbcm. KCNS (20%) versetzt. e\u201e wurde erhalten = 0,507 oder 0,000659% Fe entsprechend; e\u201e, = 6,821 oder 0,000633 % Fe entsprechend ; die Menge Fe wurde hieraus zu 0,000646 gr. berechnet, also = 0,20 % erhalten.\nDas Filtrat von dem Baryumsulfatniederschlag wurde abgedampft und dann auf Phosphors\u00e4ure mit negativem Resultat gepr\u00fcft.\nUm bei der Kohlenstoff- und Wasserstoffbestimmung zuverl\u00e4ssige Resultate zu erhalten, war es zufolge des hohen Schwefelgehaltes nothwendig, besondere Massregeln zu treffen. Die Verbrennung wurde mit Bleichromat in Bajonettr\u00f6hren","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nbewerkstelligt; vor dem Bleichromat mit der eingemischten Substanz hatte ich ein Lager k\u00f6rnigen Kupferoxyds (zum Zwecke der Verbrennung fl\u00fcchtiger Product e), vor diesem ein 15 cm. langes Lager Bleichromat, das bei schwacher Erhitzung (nicht Gl\u00fchung) erhalten wurde, und sodann ein Lager Silberdraht. Ungeachtet die Verbrennung langsam und vorsichtig geschah, kann ich nicht annehmen, dass ich mein Ziel, die Oxydationsproducte des Schwefels zur\u00fcckzuhalten, erreicht habe, denn das Wasser, das sich in der Kugel der Chlorcalciumr\u00f6hre sammelte, hatte saure Reaction, wenn auch nicht besonders stark, und gab mit Chlorbaryum eine schwache Tr\u00fcbung. Die geringe Menge meines Materiales gestattete es mir inzwischen nicht, wiederholte Versuche anzustellen. Auch reichte das Material zu einer Aschenanalyse nicht hin, was ebenfalls die Genauigkeit der Procentzahlen beeintr\u00e4chtigt. Dass jedoch die Bestimmung frei von bedeutenderen Fehlern ist, kann man aus der Uebereinstimmung dieser Zahlen mit den von mir bei der Analyse des Pigments aus den Geschw\u00fclsten erhaltenen ersehen.\nBei der Verbrennung von 0,2558 gr. Substanz (bei 110\u00b0 getrocknet), welche 0,2317 gr. aschenfreier Substanz entsprechen, wurden 0,1243 gr. H20 und 0,4739 gr. CO2, resp. 0,0138 gr. oder 5,95 \u00b0/o Wasserstoff und 0,1292 gr. oder 55,76% Kohlenstoff entsprechend, erhalten.\nDer Stickstoff wurde in Gasform nach Dumas\u2019 Methode bestimmt. Das Gas wurde in Zu) ko w sky\u2019s Apparat \u00fcber Kalilauge von der von Kreusler angegebenen St\u00e4rke gesammelt, abgelesen und mit Benutzung von Kreusler\u2019s Tabelle \u00fcber die Tension der Kalilauge berechnet.\nVon 0,3005 gr. Substanz (110\u00b0), 0,2723 gr. aschenfreier Substanz entsprechend, wurden 28,2 cbcm. Stickstoffgas, bei + 20\u00b0 C. und 764 mm. Bst. abgelesen, erhalten. Re-ducirt auf 0\u00b0 und 760 mm. Bst. = 26,0 cbcm. Stickstoff also = 0,03342 gr. oder 12,27 %.\nDas untersuchte Pr\u00e4parat zeigte also gleich dem von Berdez & Nencki aus Melanosarkomgeschw\u00fclsten darge-","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"103\nstellten und analysirten Farbstoff, dem \u00abPhymatorhusin\u00bb, einen hohen Schwefelgehalt, doch findet sich zwischen ihrem und meinem Pr\u00e4parat eine recht betr\u00e4chtliche Differenz, indem das . meinige eine nicht unbedeutende Menge Eisen enthielt. Ich betrachtete es daher als sehr wichtig, zu untersuchen, ob diese Verschiedenheit nicht vielleicht in der angewandten Darstellungsweise ihren Grund haben k\u00f6nnte. Berdez & Nencki haben den Farbstoff mit kochender Salzs\u00e4ure von 10 % eine Zeit von 1\u20142 Stunden behandelt, und es liegt daher die Annahme nahe, dass ihr Pr\u00e4parat anfangs Eisen enthalten hat, das durch die Behandlung mit Salzs\u00e4ure beseitigt worden ist. Ich hatte eine um so gr\u00f6ssere Ursache, diese Untersuchung vorzunehmen, als der Farbstoff aus den MelanosarkomgeschW\u00fclsten, den ich mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure digerirt hatte, einen geringeren Eisengehalt zeigte^ als der aus dem Urin erhaltene, obschon er in Bezug auf die \u00fcbrigen Eigenschaften gut mit ihm \u00fcbereinstimmte. Um nun f\u00fcr diese Frage eine Entscheidung zu geAvinnen, wurde der Rest des Materials zu dieser Untersuchung verwendet. Der Farbstoff, welcher zwei Monate lang in trockner Form aufbewahrt gewesen war, wurde in Soda gel\u00f6st; bei Zusatz von Essigs\u00e4ure, sogar im Ueberschuss, war keine F\u00e4llung , zu bemerken; der Farbstoff hatte sich also w\u00e4hrend seiner Aufbewahrung etwas ver\u00e4ndert, denn vorher wurde er von der Essigs\u00e4ure mit Leichtigkeit gef\u00e4llt. Aus essigsaurer L\u00f6sung war er jedoch beinahe vollst\u00e4ndig durch einen Zusatz von essigsaurem Natron, ebenso von Kochsalz und auch von Barytwasser zu fallen. Dass er bei einem Zusatz von Essigs\u00e4ure nicht ausfiel, scheint aber nicht darin seinen Grund zu haben, dass er in Essigs\u00e4ure l\u00f6slich geworden war, denn, der ausgefallte Farbstoff war in Essigs\u00e4ure, sei es starker oder, schwacher, nicht zu l\u00f6sen. Eher scheint er den Charakter' einer so starken S\u00e4ure angenommen gehabt zu haben, dass er aus seiner Verbindung mit Alkali durch einen Zusatz von Essigs\u00e4ure nicht frei gemacht werden konnte, denn von der Salzs\u00e4ure wurde er leicht gefallt. Auf Grund der geringen Menge Material, welches mir zur Verf\u00fcgung stand, konnte","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"104\nich dieses Verh\u00e4ltnis inzwischen nicht weiter untersuchen. Der Farbstoff wurde dadurch ausgeschieden, dass die L\u00f6sung mit Essigs\u00e4ure schwach sauer gemacht und dann zum Zwecke der F\u00e4llung Natriumacetat zugesetzt wurde ; ein kleiner Theil des ausgef\u00e4llten und ausgewaschenen Farbstoffes wurde mit starkem positivem Resultat auf Eisen gepr\u00fcft und das Uebrige auf Wasserbad eine Stunde lang mit Salzs\u00e4ure von 10% digerirt. [Dabei wurde ein kleiner Theil des Farbstoffes gel\u00f6st und schied sich bei Abk\u00fchlung zum Theil ab; das Uebrige konnte mit Na CI nahezu vollst\u00e4ndig gefallt werden. Die Menge des gel\u00f6sten Farbstoffes, war jedoch allzu klein, um eine genauere Untersuchung zu gestatten ; in Bezug auf Farbe und Eisengehalt sdiien er demjenigen Farbstoff \u00e4hnlich zu sein, der sich in HCl nicht l\u00f6ste.] Das, was sich in HCl nicht l\u00f6ste, wurde auf ein Filtrum genommen, die Salzs\u00e4ure mit Wasser1 ausgewaschen, darauf das Pr\u00e4parat mit Weingeist und Aether gewaschen und dann getrocknet. Das Aussehen des Pr\u00e4parates war dann ein anderes als vorher; es war lockerer und von hellerer Farbe, so dass es, anstatt wie vorher braunschwarz, braungelb war. Die erhaltene Quantit\u00e4t war zu gering, um eine sichere Aschenbestimmung zu gestatten; die Ein\u00e4scherung von einer Probe von 4 cgr. zeigte jedoch, dass die Menge der Asche 1 % nicht \u00fcberstieg und sie mithin aus der Rechnung fortgelassen werden konnte, ohne dass deshalb ein nennenswerther Fehler zu bef\u00fcrchten gewesen w\u00e4re. Das Pr\u00e4parat wurde zur Bestimmung von Eisen und Schwefel nach bereits beschriebenen Methoden benutzt.\nAus 0,2043 gr. Substanz (getrocknet bei 110\u00b0) wurden 0.1058 gr. BaSO4, 0,0269 gr. oder 10,18% Schwefel entsprechend, und 0,000074 gr. oder 0,028% Eisen erhalten. Bei der Behandlung mit Salzs\u00e4ure von 10% war der Eisengehalt also auf ungef\u00e4hr %\u2022 seiner urspr\u00fcnglichen Menge herabgegangen und so klein, dass man ihn, wenn man seine urspr\u00fcngliche Gr\u00f6sse nicht gekannt, leicht h\u00e4tte \u00fcbersehen oder als eine Verunreinigung auffassen k\u00f6nnen. Ich glaube deshalb behaupten zu d\u00fcrfen, dass es unentschieden ist, ob","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"105\nder von Berdez & Nencki dargestellte Farbstoff anfangs Eisen enthalten hat oder nicht, und ich betrachte es als wahrscheinlich, dass er eisenhaltig gewesen ist. Der Schwefel-gchalt meines Farbstoffes hatte sich nicht vermindert, sondern im Gegentheil vermehrt, so dass er nahe mit der Zahl \u00fcber-einstiinmte, welche Berdez & Nencki gefunden hatten.\n2. Der in Essigs\u00e4ure (50 \u2014 75\u00bb l\u00f6sliche Farbstoff aus der Barytfallung. (Die Darstellung desselben siehe oben.) Die Menge' des erhaltenen Pr\u00e4parates war 18 cgr. Eine vollst\u00e4ndige Untersuchung desselben war also nicht m\u00f6glich, weshalb ich glaubte, haupts\u00e4chlich nur seine Eigenschaften als Farbstoff durch Photometrie untersuchen zu m\u00fcssen. Inzwischen war es f\u00fcr die Berechnung des Absorptionsverh\u00e4ltnisses nothwendig, dass der Aschengehalt bestimmt wurde. Zu diesem Zweck wurden 0,1259 gr. Substanz (getrocknet bei 110\u00b0) abgewogen und,, wie bei der Bestimmung des Kohlenstoffs und Wasserstoffs, in einem Platinschiffchen mittelst eines Stromes Sauerstoffgas verbrannt. Die Kohlens\u00e4ure und das Wasser wurden zwar gesammelt und gewogen, aber da die Menge der Substanz f\u00fcr eine gute Bestimmung zu klein war und ich auch den Schwefelgehalt derselben nicht ber\u00fccksichtigte, so sind die erhaltenen Werthe hier nicht der Mittheilung werth; so viel durfte jedoch zu erw\u00e4hnen sein, dass ich den Kohlenstoffgehalt um ein paar Procent h\u00f6her als f\u00fcr den in Essigs\u00e4ure unl\u00f6slichen Farbstoff erhalten hatte, den ich zur Bestimmung seines Aschengehalts auf gleiche Weise verbrannte. Die Menge der Asche war 0,0087 gr. = 6,91%.\nIn der Asche wurde das Eisen spectrophotometrisch als Eisenrhodanid bestimmt. Die Asche wurde mit HCl (25%) \u00fcbergossen, \u00fcber Wasserbad zur Trockne abgedampft, \u201ein 5cbcm. HCl (2%) + 12 aq. gel\u00f6st und mit 3 cbcm. Rhodankaliuml\u00f6sung (20 \u00b0/o) versetzt. Bei der speclrophotometrischen Untersuchung wurde e, = 0,441, 0,00115 % Fe in der L\u00f6sung entsprechend, und = 0,817, 0,00106% Fe in der L\u00f6sung\nentsprechend, also im Mittel = 0,0011% Fe in der L\u00f6sung","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"106\noder 0,00022 gr. Fe = 0,19% der aschenfreien Substanz erhalten.\nF\u00fcr die spectrophotometrische Untersuchung wurde die Substanz bei 1 Ou\u2014105\u00b0 getrocknet und von ihr 0,0404 gr. = 0,0370 gr. aschenfreier Substanz abgewogen, in 50 cbcm. Na Oll (N/l O) gel\u00f6st und dann filtrirt. Das Resultat der spectrophotometrischen Untersuchung findet sich in Tabelle 5 und der Curve No. 1 Tafel II.\nTabelle 5.\nWellen- l\u00e4nge.\t. . \u2022 \u00bb \u00ab \u00a3\tExstinctions-! coefficient s\t! Relative ti t\ti . i \u00fc \u00bb 5 .5 \u00a3 r\tGolden- Mittel.\tExstinctions- co\u00ebfticient 1\tS\t!\t\tRe- lative \u00a3\n094\t3n,l\t0,17\t! 26\t532\t71.0\t0,97\t\t147\n670\t38,4\t0,21\t! 32\t522\t73,1\t1.07\t\t162\n650 \u2019\t43,5\t0,28\t:i 42\t513\t75 9 1 U,\u00ab\t1.19\t\t179\n632\t46,2 ,\t0,32\t48\t\u2022 ,\t\ti\t!\t\n616 |\t48,6 !\t0,36\t54\t!\t\t! \u00a3l)\tiX2 ' \u25a0 !\t\n601 !\t52,3\t0,43\t64\t505 ;\tI 62,3\t0,66\t1,33 |\t197\n587 !\t55.4\t0,49\tj 74\t497\t64.5\t| 0,73\t1,46 |[\t221\n574\t58,9\t0.57\tI 86\t488\t66,2\t0,79\t1,58 ij\t238\n562\t62,2\t0,66\t1 100\t476\tIj 69,5\ti 0,91\t1,82\t275\n551\t65,5\t0.76\ti 115\t461\t71,5\t! 1,00\t1,99\t301\n541\t68,4\t0,87\t\u25a0;| 131 ;i\t445 \u2022\t74,3 t -\tj 1.14 ! . *\t2,27 ;j ' '!\t343\nF\u00fcr aschenfreie Substanz wird daraus das Absorptions-verh\u00e4ltniss, in der Spectralregion, Wellenl\u00e4nge = 567, zu A = 0,00114 beiechnet.\nDieser Werth f\u00fcr das Absorptionsverh\u00e4ltniss ist ein h\u00f6herer, als ich bei der Untersuchung des entsprechenden Pr\u00e4parates aus den Geschw\u00fclsten desselben Patienten erhalten hatte, weshalb ich annehme, dass das Pr\u00e4parat nicht rein, sondern (von der Asche abgesehen) durch andere ungef\u00e4rbte oder schw\u00e4cher gef\u00e4rbte Stoffe verunreinigt gewesen ist.\ni) Die L\u00f6sung wurde mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"107\nVergleicht man Curve 1 auf Tafel II mit den Curven l und 2 auf Tafel I, welche dem in Essigs\u00e4ure unl\u00f6slichen Farbstoff aus der Barytfallung angeh\u00f6ren, so findet man, dass zwischen ihr und jenen ein recht grosser Unterschied in der Form heiTscht. Curve 1 auf Tafel II hat n\u00e4mlich einen steileren Verlauf, d. h. die Lichtabsorption nimmt gegen den violetten Theil des Spectrums in schnellerem Maasse zu. Der Unterschied ist gross genug, um zu der Behauptung zii berechtigen, dass diese beiden Farbstoffe nicht identisch seien, wenn sich auch, wie ich annehme, eine nahe Verwandtschaft zwischen ihnen finden d\u00fcrfte.\n2. Der Niederschlag durch Bleiacetat. Bekanntlich fallt aus normalem Urin der gr\u00f6sste Theil der Farbstoffe desselben bei einem Zusatz von Bleiacetat aus. Der Niederschlag war daher reich an Farbe, aber um so schwieriger war es, specifischen Melanosarkomfarbstoff aus ihm zu isoliren, selbst wenn solcher in ihm vorhanden war. Bei der unvollst\u00e4ndigen Kenntniss, welche wir von den normalen Urin-farbst\u00f6ffen und ihren Zersetzungsproducten haben, war es auf Grund der angewandten Methode unm\u00f6glich zu sagen, ob ein aus dieser F\u00e4llung erhaltener Farbstoff auch Farbstoffe (resp. Zersetzungsproducte von solchen), welche in normalem Urin Vorkommen, enthielt oder nicht. Die Untersuchung dieses Niederschlages ist daher f\u00fcr die hier behandelte Frage von der Identit\u00e4t zwischen den Farbstoffen aus den Geschw\u00fclsten und denjenigen aus dem Urin nur insofern von Interesse, als die dargestellten Pr\u00e4parate Uebereinstim--mung mit den Farbstoffen aus den Geschw\u00fclsten (oder aus dem Barytniederschlag) zeigen. Die Anwesenheit der normalen Farbstoffe des Harns (oder der Zersetzungsproducte derselben) erschwerte die Darstellung der Pr\u00e4parate sehr, so dass die Ausbeute an Farbstoff recht unbedeutend ausfiel. Die von mir erhaltenen Farbstoffe scheinen durch die Gegenwart anderer Farbstoffe (oder Bestandteile des Harns)1 in ihrem Verh\u00e4ltniss zum L\u00f6sungsmittel beeinflusst worden zu sein; so waren die zuletzt erhaltenen Pr\u00e4parate so gut wie unl\u00f6slich in schwefels\u00e4urehaltigem Weingeist, obschon die","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"108\nMischungen, aus denen sie erhalten worden, sich in ihm recht gut l\u00f6sten. Da ich Grund dessen nicht die ganze Masse eines jeden Pr\u00e4parats auf einmal, sondern in kleinen Portionen bei erneuerter Bearbeitung des Materiales erhielt, so ist es mir unm\u00f6glich, einen in das Detail gehenden Bericht \u00fcber die Darstellung nur einigermassen \u00fcbersichtlich zu gestalten, weshalb ich mich damit begn\u00fcge, \u00fcber dieselbe nur in ihren Hauptz\u00fcgen zu berichten, welche Begrenzung ich glaube ohne Schaden vornehmen zu k\u00f6nnen, da ich, wrie schon gesagt worden, der Untersuchung dieser Pr\u00e4parate nur untergeordnete Bedeutung beilege.\nNachdem der Urin mit Barytwasser gefallt worden, wurde das Filtrat mit Bleizuckerl\u00f6sung gef\u00e4llt. Der Niederschlag wurde w\u00e4hrend sechs Wochen t\u00e4glich gesammelt, mit Wasser durch fleissiges Decantiren ausgewaschen und dann schliesslich ausgepresst. Hierauf wurde er mit Sodal\u00f6sung zersetzt, das Filtrat mit Salzs\u00e4ure sauer gemacht und mit Magnesiumsulfat ges\u00e4ttigt, wo dann der gr\u00f6sste Theil des Farbstoffes sich absetzte. Dieser Niederschlag wurde auf ein Filtrum genommen, mit Wasser ausgewaschen, in W\u00e4rme mit Weingeist, der 2 Vol. Proc. conc. Schwefels\u00e4ure enthielt, behandelt, bis sich nichts mehr l\u00f6ste. Das, w-as sich in dem sauren Weingeist nicht l\u00f6ste, wurde in Natronlauge gel\u00f6st und durch einen Zusatz von Magnesiumsulfat (nicht mehr, als dass die Reaction noch stark alkalisch war) gef\u00e4llt, wo das Meiste der Farbe ausfiel; diese F\u00e4llung wrurde in K\u00e4lte mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure behandelt, wobei jedoch der gr\u00f6ssere Theil der Farbe ungel\u00f6st verblieb ; dieser R\u00fcckstand l\u00f6ste sich in Essigs\u00e4ure (75 \u00b0/o) nahezu vollst\u00e4ndig und die L\u00f6sung wurde durch Verd\u00fcnnung mit Wasser gefallt und die F\u00e4llung ausgewaschen ; alsdann wurde dieselbe von Neuem in Natronlauge gel\u00f6st, mit Essigs\u00e4ure gefallt, in starker Essigs\u00e4ure gel\u00f6st und die L\u00f6sung mit Wasser verd\u00fcnnt. Um das Ausscheiden des Farbstoffes zu erleichtern, wurde Barytwasser zugesetzt, doch bei Weitem nicht so viel, als zur S\u00e4ttigung der Essigs\u00e4ure erforderlich war (die Barytverbindung des Farbstoffes scheint n\u00e4mlich in verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure in viel","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"109\ngeringerem Grade l\u00f6slich zu sein als der Farbstoff selbst); der Niederschlag wurde mit Wasser, mit Weingeist und mit Aether ausgewaschen und dann getrocknet; es wurden 16 cgr. (c) erhalten. Die L\u00f6sung in schwefels\u00e4urehaltigera Weingeist wurde mit Wasser verd\u00fcnnt, mit Natronlauge alkalisch gemacht, mit Magnesiumsulfat gefallt und diese F\u00e4llung dann auf haupts\u00e4chlich die soeben beschriebene Weise be-liandelt, doch habe ich dabei, wie schon bemerkt, den Farbstoff nur in kleinen Portionen erhalten, und ich musste die Pr\u00e4parationsmethode (auch die F\u00e4llung mit Bleizucker) repetiren, ehe ich Pr\u00e4parate erhielt, welche zu den angegebenen L\u00f6sungs- und F\u00e4llungsmitteln ein bestimmtes Verhalten zeigten und solcherart m\u00f6glicherweise als aus nur einer bubstanz bestehend betrachtet werden konnten. Die zuletzt erhaltenen Pr\u00e4parate zeigten sich in schwefel-s\u00e4urehaltigem Weingeist nur wenig l\u00f6slich. : Ich erhielt ein Pr\u00e4parat (b), l\u00f6slich in starker Essigs\u00e4ure von 50\u201475 V = 58 cgr. (in Eisessig l\u00f6ste es sich weniger leicht), Und ein Pr\u00e4parat (a), unl\u00f6slich in Essigs\u00e4ure von 50\u201475% = 50 cgr.\n1. Pr\u00e4parat (a), unl\u00f6slich in Essigs\u00e4ure (50 \u201475\u00b0/o). Dasselbe bildete ein braunschwarzes Pulver, in seinem Aussehen dem entsprechenden Pr\u00e4parat aus der Barytf\u00e4llung \u00e4hnlich. Es war unl\u00f6slich* in Wasser, Weingeist, Aether; schwefels\u00e4urehaltiger Weingeist l\u00f6ste ein klein wenig. In Natronlauge l\u00f6ste es sich sehr leicht; die L\u00f6sung war braunroth und zeigte weder ein Absorptionsband im Spectrum, selbst nicht bei einem Zusatz von Ammoniak und Chlorzink, noch eine Fluorescenz (wurde etwas Urobilin zugemischt, so war es leicht, dasselbe mit den genannten Reactionen nachzuweisen), tn Salpeters\u00e4ure wurde es beim Kochen mit einer hellen gelbbraunen Farbe gel\u00f6st, welche Karbe beim Zusetzen von Ammoniak st\u00e4rker gelb wurde. Bei der Ausf\u00fchrung der Murexidprobe wurde zwar ein negatives Resultat erhalten, aber auch bei Zumischung einer kleinen Quantit\u00e4t Harns\u00e4ure war das Resultat negativ ; Harns\u00e4ure d\u00fcrfte auf alle F\u00e4lle nicht anwesend gewesen sein, als","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\nder Farbstoff aus der L\u00f6sung in Natronlauge mit Magnesiumsulfat gelullt wurde.\nFur die Bestimmung des Aschengehaltes wurden 0,2741 gr. Substanz (getrocknet bei 110\u00b0) im Platinschiff in Sauerstoffgas verbrannt. Die Menge Asche war = 0,0204 gr. = 7,42 \u00b0/\u00b0! Die Asche, welche eine hellrothe Farbe hatte, wurde zur Bestimmung des Eisens angewendet. Zu diesem Zweck wurde dieselbe mit Salzs\u00e4ure (25 %) behandelt, welche zur Trockne \u00fcber Wasserbad eingedampft, nachher mit 1,5 cbcm. HCl (25\u00b0/o) ausgezogen und mit Wasser zu G6 cbcm. verd\u00fcnnt wurde; von dieser L\u00f6sung wurden 22 cbcm. abgemessen und mit 3 cbcm. Rhodankaliuml\u00f6sung (20%) versetzt, filtrirt und spectrophotometrisch untersucht, wobei 3, = 0,309 = 0,000802% Fe und \u00a3\u201e = 0,641 = 0,000834% Fe, also im Mittel = 0,000818% Eisen auf 75 cbcm. = 0,000613 gr. Eisen oder =* 0,242 % (der aschenfreien Substanz) erhalten wurden.\nEine Menge von 0,1441 gr. (getrocknet bei 110*), 0,1334 gr. aschenfreier Substanz entsprechend, wurde zur Bestimmung des Schwefels nach Hammarsten\u2019s Methode, ebenso zur Bestimmung des Eisens und zur Probe auf Phosphor und Blei angewandt. Das, was bei Ausziehung der Soda-Salpeterschmelze mit Wasser ungel\u00f6st verblieb, wurde zur Bestimmung des Eisens und zur Pr\u00fcfung auf Blei angewandt und zu diesehi Zweck mit Salzs\u00e4ure (25 %) auf Wasserbad behandelt, zur Trockne eingedampft und dann mit 1 cbcm. HCl (25%) + 43 cbcm. \u00e4q. behandelt; hierauf wurden 22 cbcm. abgemessen und mit 3 cbcm. Rhodankaliuml\u00f6sung (20%) versetzt; es wurde e\u201e = 0,528 = 0,000686% Fe und e,\u201e = 0,899 = 0,000692% Fe'erhalten; das Mittel war = 0,000689 % Eisen in 50 cbcm. L\u00f6sung = 0,000344 gr. Eisen = 0,258% Fe (der aschenfreien Substanz). Bei der Pr\u00fcfung auf Blei mit Schwefehvasserstoffwasser zeigte sich nur eine sehr schwache braune F\u00e4rbung. Aus der Wasserl\u00f6sung wurden (nach wiederholtem Abdampfen mit Salzs\u00e4ure und darauffolgender F\u00e4llung mit Chlorbaryum) 0,0806 gr. Ba SO4, 0,0111 gr. Schwefel = 8,3% Schwefel entsprechend, erhalten.","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Ill\nDas Filtrat der Baryumsulfatfallung wurde abgedampft und mit Molybd\u00e4nl\u00f6sung auf Phosphors\u00e4ure gepr\u00fcft, von' der nur Spuren nachweisbar waren.\t>\nZur spectrophotometrischen Untersuchung wurde die Substanz bei 100\u2014105\u00b0 getrocknet, darauf 0,0184 gr. abgewogen, die 0,0175 gr. aschenfreier Substanz entsprachen, und in 50 cbcm. Na OH (N/10) gel\u00f6st. Das Ergebniss der Untersuchung ist in Tabelle 0 und der Curve No. 3 auf Tafel I enthalten.\nTabelle 6.\nc \u00ab ; \u00bb & 2 \u00ab i \u00a3 - ;\tGraden- Mittel.\tExstinctions- \u2022 coefficient i. \u00a3\t\tRe- lative 1 \u00ab ! 5\tS o | ja tc ! \u2022r c 1 \u00ab ! \u00a3 \u201c !\tGraden- | Mittel, i \u25a0 \u25a0\trr ;. i | Exstinctions-coefficient T\" \u2022 1\t\tRe- - lative\n694\t51,2\t0,11\t\tM\ti 1\t\t\u2022 i\t\u25a0X*\t\n\u00ab70\t52,0\t0,44\t\tj 36\t5*22 J\t09,8\t0,it*2\t1,85\t152\n650\t56,5\t0,\t52\t! 43\t513\t71,3\t0,90\t1,98\t163\n63-2\t60,7\t0,6*2\t\tj r>l\t505\t72,0\t1,06\t2,13\t176\n616\t64,1\t0,\t72\t60\t407\t74,0\t1,12\t2,24\t185\n601\t67,0\t0.\t8*2\t! 68\t\t\t\u2014\u2014\t\u2014\t\t..\n587\t70,3\t0,04\t\tI 78\t1\t\u25a0\t: s2) 1\t\tv \u2018\t\u2022\n574\tI 73,3\t1,08\t\tj 00\t400\t60,3\t1. 0,61\t2,44\t202\n562\t75,6\t1,21\t\t| 100\t482\t62,7\t! 0,68\t2,71\t224\n551\t77,8\t1.35\t\t! 112\t\t\t! I ^\t\t\nm\t79,7\t1.50\t\t| 124\t-J- .\t' . \u25a0\t\te X 8\t\n\t: /\u25a0\t.1)\t\u00a3X2\tI \u25a0\t475\t46,4\tI 0,3*2 i\t*2,57\t213\n\t'\t\t\tj\t468\t48,5\t0.36\t2,86\t237\n53*2\t68,0\t; 0,85\t1,71\ti 141 1 . . '..V\t455 jl 40,2 \u25a0 II\t\t1 0.37\t2,06\t245\nNach der letzten Verd\u00fcnnung wurde E, f\u00fcr die urspr\u00fcngliche L\u00f6sung niedriger als vorher berechnet, und die \u00e9nt-\n0 Oie L\u00f6sung wurde mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt. .\n2) Die L\u00f6sung wurde nochmals mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.\t-,\ns) Die L\u00f6sung wurde nochmals mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.\t%","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\nsprechende Curve zeigt bei der Region = Wellenl\u00e4nge 475 ein Knie nach unten. Hierf\u00fcr ist der Grund nicht in einem Absorptionsband in der n\u00e4chst vorhergehenden Region zu suchen, denn ein solches giebt es nicht, sondern in Fehlern der Bestimmung. Theils ist n\u00e4mlich die Untersuchung in diesem Theil des Spectrums schwer auszuf\u00fchren, theils wird der Fehler, welcher entstanden sein kann, mit 8 multiplicirt, und derselbe macht sich daher mehr geltend. Wahrscheinlich w\u00fcrde die Curve auch in diesem Theil des Spectrums ihre Hauptrichtung beibehalten haben.\nDas Absorptionsverh\u00e4ltniss f\u00fcr die Region, Wellenl\u00e4nge = 562 ist zu 0,00029 berechnet.\n2. Pr\u00e4parat (b), l\u00f6slich in Essigs\u00e4ure (50\u201475\u00b0/o). Das Pr\u00e4parat war in seinem Aussehen und in seinem Verhalten zu Reagentien (ausser zur Essigs\u00e4ure) mit dem vorigen \u00fcbereinstimmend. Auch in diesem Pr\u00e4parat war Urobilin mit der Ammoniak - Chlorzinkreaction nicht nachzuweisen, w\u00e4hrend eingemischtes Urobilin sich mit Leichtigkeit zu erkennen gab.\nBeim Verbrennen von 0,1 C88 gr. Substanz (bei 110'* getrocknet) wurden 0,0068 gr. Asche, also 4,08 % erhalten. Die Asche war braunroth und wurde zur Bestimmung des Eisens angewandt; dieselbe wurde mit Salzs\u00e4ure (25%) behandelt, welche auf Wasserbad zur Trockne abgedampft wurde (BaSO4 verblieb ungel\u00f6st); das Eisen-chlorid wurde in 2 cbcm. Salzs\u00e4ure (2 %) aufgenommen, mit 6 cbcm. Wasser verd\u00fcnnt, mit 2 cbcm. Rhodankalium--l\u00f6sung (20%) versetzt und dann filtrirt. Bei der spectro-photomet rischen Bestimmung wurde s, = 1,215 \u2014 0,0031G% Eisen = 0,000316 gr. Fe = 0,197 \u00b0\u00ab aschenfreier Substanz erhalten.\nDer Kohlen- nnd der Wasserstoff wurden durch Verbrennung mit Bleichromat mit vorliegendem k\u00f6rnigem Kupferoxyd, sowie einem 20 cm. m\u00e4chtigen Lager feinzerriebenen","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"113\nBleichromats, das bei schwacher Erhitzung erhalten wurde, und vorliegendem Silberdraht bestimmt. Von der Substanz (getrocknet bei 110\u00b0) wurden 0,1246 gr., 0,1195 gr. aschen-V freier Substanz entsprechend, abgewogen. Daraus, wurden 0,2545 gr. Kohlens\u00e4ure = 0,0694 gr. Kohlenstoff od\u00e8r 58,07 % der aschenfreien Substanz erhalten ; ferner 0,0866 gr. Wasser = 0,0096 gr. Wasserstoff oder 8,03 % Wasserstoff. Wie man sieht, war die Menge der Substanz und die aus ihr erhaltene Menge Wasser ziemlich klein, so dass selbst eine unbedeutende Feuchtigkeit des Bleichromats und des Kupfer- * oxyds sehr auf den Procentgehalt des Wasserstoffes einwirken konnte. Zwar verwandte ich alle Sorgfalt darauf, diese Feuchtigkeit durch Gl\u00fchung des Bleichromats und des Kupfer-oxydes, durch Erw\u00e4rmung und Trocknung der R\u00f6hre, durch Erw\u00e4rmung der R\u00f6hre mit ihrem Inhalt und Evacuirung derselben mit der Luftpumpe zu beseitigen, dennoch betrachte ich es nicht f\u00fcr unm\u00f6glich, dass das Procent des Wasserstoffes durch nicht beseitigte Feuchtigkeit etwas erh\u00f6ht worden ist.\nDer Stickstoff wurde durch Verbrennung mit Kupfer^ oxyd und Aufnahme und Ablesung des Stickstoffvolumens in Zulkowsky\u2019s Apparat \u00fcber Kalilauge von der von Kreusler angegebenen St\u00e4rke bestimmt. Von der Substanz (getrocknet bei 110\u00b0) wurden 0,2245 gr., einer aschenfreien Substanz von 0,2153 gr. entsprechend, angewandt. Erhalten wurden 20,8 cbcm. Stickstoff bej + 23\u00b0 und 767 mm. Bst.; reducirt auf 0\u00b0 und. 760 mm. Druck war das Stickstoffvolumen also = 19,0 cbcm,; Stickstoff = 0,02386 gr. = 11,08 \u00b0/o der aschenfreien Substanz.\nZur spectrophotometrischen Untersuchung wurde die Substanz bei 100\u00b0 getrocknet und davon 0,0105 gr., \u2014 0,0158 gr. aschenfreier Substanz, abgewogen, in 50 cbcm. Na Ol I (N/10) vollst\u00e4ndig gel\u00f6st und filtrirt. Das. Resultat \u00ab1er Untersuchung ist in Tabelle 7 und der Curve No. 2; Tafel II angegeben.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XI.\t. V \u2022 '","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nTabelle 7.\n1 = -\u2022\tM \u00bb\tExstinctions-;\tHe-\tl\tI\t||\tk\tj Exstinctions-,\t\tHe-\n\u00e0 sp \u2022\tJZ :\t- Ti C8\tcoefficient\tlative\t\t\u00abj i \u2022SS\tcoefficient '\t\tlative\n2 . ?: ,\t!\tc\tt\t\t\t\u00a3\t1 \u2022\t\n\u00ab94 I\t35,2 |\to.is\t31\t532 !\t07,0\tIr' 0,84\t\tr 148\n070\t37,1 S\t0,20\t35\t522\t09,7\t0,\u00ee\t12\t102\n\u00ab\u2018\u00bb0 | \u00ab32\t| *3,2 !\t0,23 0,27\t41 4S\t513 | 71,0 505\t73,1\t\t1,00 1,07\t\t177 ! 190 | 1\n\u00ab10\t40,2\t0,32\t50\t| \u2022 - \u2022 \u2022 '\t\t'\t\t\n\u00abMil\t50,4\t0,39\t\u00ab9\t1\t\t=\u25a0)\t\tj ;\n;\u00bbs7\t53.0\t0,45\tSO\t497\t02,0\t0,07\t1,35\tf 238\n574\to5,9\t0.50\t89\t4*10\t03.5\tii o,7o\t1,40\tI 248\n502\t5K,0\t0.57\t100\t475\t00,0\to OD \u00a9\t1,00\tj m\n551\t61,6\t0,05\t114\t408\t07,7\t1 0,84\t1,68\tm\n541\t04,3\t0,73\t, 128\t455 .\t09,0\t0,89\t1,78\t[ 315\nDie Unregelm\u00e4ssigkeit, welche die entsprechende Curve (No. 2 auf Tafel II) in ihrer Biegung zwischen den Regionen Wellenl\u00e4nge = 520 und = 497 zeigt, findet in der grossen Concentration der Farbstoffl\u00f6sung, welche f\u00fcr die Untersuchung in diesem Theil des Spectriims hinderlich war, also in einem Beobachtungsfehler ihre Erkl\u00e4rung.\nDas Absorptionsverh\u00fcltniss f\u00fcr die Region Yv\u2019ellenl\u00e4nge = 502 ist zu 0,00056 berechnet.\nDas Pr\u00e4parat (c), ebenfalls in Essigs\u00e4ure von 50\u201475*/\u00ab l\u00f6slich, wurde zur Bestimmung des Schwefels und Eisens, nach bereits angegebenen Methoden, verwandt. Da das Material f\u00fcr eine besondere Aschenbestimmung nicht zureichte,, so wurde der R\u00fcckstand, welcher sich bei Auslaugung der Soda-Salpeterschmelze nicht l\u00f6ste, gewogen und als Asche in die Berechnung eingef\u00fchrt. Das Pr\u00e4parat wurde bei 110\u00b0 getrocknet und 0,1520 gr. abgewogen, wovon die Asche 0,0105 gr. = 0,9% war; aschenfreie Substanz = 0,1415gr. Bei der Bestimmung des Schwefels wurden 0,0489 gr. Baryum-sulfat, 0,00072 gr. Schwefel entsprechend oder = 4,75 % der\n0 Die Losung wurde mit einein gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"115\naschenfreien Substanz erhalten. Die gewogene Asche wurde mit Salzs\u00e4ure (25%) und etwas Salpeters\u00e4ure, welche S\u00e4uren dann \u00fcber Wasserbad abgedampft wurden, \u00fcbergossen, in 0,5 cbcm. HCl (25%) + 21,5 cbcm. aq. gel\u00f6st und mit 3 ehern. Rhodankaliuml\u00f6sung (20%) versetzt; \u00bb, wurde bestimmt = 0,449 = 0,00117% Eisen und = 0*924 = <1,00120% Eisen oder im Mittel 0,00118 % Fe in 25 cbcm. L\u00f6sung ; Fe also = 0,000295 gr. = 0,208% aschenfreier Substanz.\nAuf Phosphors\u00e4ure wurde das Filtrat von dem Baryum-sulfatniederschlag mit negativem Resultat gepr\u00fcft.\n3. Farbstoff aus den Geschw\u00fclsten, Bei der Verarbeitung der Geschw\u00fclste hatte ich selbstverst\u00e4ndlich vor Allem an die Beseitigung des H\u00e4moglobins und des Eiweiss zu denken. Da das Melanosarkompigment in den Zellen als K\u00f6rner vorkam, so sah ich es als am vortheilhaftesten an, das Pigment von dem H\u00e4moglobin, das durch die begonnene F\u00fculniss wahrscheinlich nicht zertheilt wrar, auf mechanischem Wege abzusondern. Ich wollte n\u00e4mlich, um das H\u00e4moglobin nicht zu zertheilen, weil dann das H\u00e4matin wahrscheinlich schwerer zu beseitigen gewesen w\u00e4re, kein eingreifenderes Reagens, wie Alkalilauge oder irgend eine S\u00e4ure, an wenden. Die Geschwmlstmasse wurde deshalb'1 so fein als m\u00f6glich zerschnitten, in ein Leinentuch gebunden und durch abwechselndes Kneten mit Wasser und Klopfen der Farbstoff aus den festeren Gewebstheilen entfernt. Ich erhielt auf diese Weise eine L\u00f6sung von ungef\u00e4hr 10 Liter, welche die unl\u00f6slichen Stoffe wie das Melanosarkompigment, Fett u, s. wr. suspendirt enthielt. Das Ungel\u00f6ste durch Filtrirung abzusondern war unm\u00f6glich, denn theils ging es anfangs durch das Filter, theils h\u00f6rte die Filtration bald auf. Auch gelang \u25a0os m*r n<cht, die Fl\u00fcssigkeit durch Ausf\u00fcllung von Calciumphosphat filtrirbar zu machen, weshalb ich Alaun, Natriuin-phosphat und Soda zu schwrach alkalischer Reaction zusetzte, wodurch ich dann einen Niederschlag erhielt, der sich gut\u2019 absetzte, w\u00e4hrend die Fl\u00fcssigkeit \u00fcber demselben klar wurde","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"116\nund leicht abfiltrirt werden konnte. Das Filtrat war roth-braun, doch nicht besonders stark gef\u00e4rbt und zeigte f\u00fcr das Spectroscop klare Oxyh\u00e4moglobinb\u00e4nder ; nach der St\u00e4rke der Absorptionsb\u00e4nder und der Farbenst\u00e4rke der L\u00f6sung zu urtheilen, war dieselbe haupts\u00e4chlich von Oxyh\u00e4moglobin und geringeren Mengen von anderen Farbstoffen gef\u00e4rbt. Das Filtrat wurde weggegossen. Der Niederschlag wurde vom Filtrum abgesp\u00fclt, in Wasser aufgeschwemmt und, nachdem er sich abgesetzt, wieder auf das Filtrum genommen und ausgewaschen. Der Niederschlag wurde in Wasser aufgeschwemmt und Salzs\u00e4ure zu stark saurer Reaction zugesetzt, wo sich dann ein Theil l\u00f6ste (b), der gr\u00f6ssere Theil aber ungel\u00f6st verblieb (a).\nDie L\u00f6sung (b) gab kein Absorplionsband im Spectrum. Sie wurde mit Schwefels\u00e4ure versetzt und mit Magnesiumsulfat ges\u00e4ttigt, wo das Meiste des Farbstoffes ausfiel. Der Farbstoff wurde auf ein Filtrum gebracht, mit Wasser ausgewaschen und in Natronlauge gel\u00f6st. (Mit dieser L\u00f6sung wurden die L\u00f6sungen von dem, was bei der Behandlung von (a) mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure oder Essigs\u00e4ure in L\u00f6sung gegangen war, vereinigt.) Die L\u00f6sung wurde mit Essigs\u00e4ure im Ueberschuss gefallt, der Niederschlag auf ein Filtrum gebracht und mit Wasser ausgewaschen. Bei Behandlung mit etwas verd\u00fcnntem Eisessig \u00fcber Wasserbad l\u00f6ste er sich vollst\u00e4ndig; diese L\u00f6sung wurde mit Wasser bis zu 40 Volume n verd\u00fcnnt, gab dann aber keine F\u00e4llung; bei Zusatz von Barytwasser (bei Weitem nicht in solcher Menge, dass die S\u00e4ure ges\u00e4ttigt war) fiel der Farbstoff aus; der Niederschlag wurde auf ein Filtrum gebracht, ausgewaschen, in Soda gel\u00f6st, mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt, in Essigs\u00e4ure (50\u201475\u00b0/o) durch Erw\u00e4rmung wieder gel\u00f6st, durch Verd\u00fcnnung mit 10 Volumen Wasser ausgef\u00e4llt, gewaschen, bis alle saure Reaction verschwunden war, in Weingeist aufgeschwemmt und damit ausgewaschen, nachher in Aether aufgeschwemmt und damit gewaschen und dann bei Wasserbad w\u00e4rme getrocknet. Von dem Pr\u00e4parat (b) erhielt ich 34 cgr. Ueber die Untersuchung des Pr\u00e4parat\u00ab\u2022> siehe weiter unten.","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"117\nDas, was bei der Behandlung mit Salzs\u00e4ure ungel\u00f6st verblieb (a), wurde in verd\u00fcnnter Natronlauge (1 %) gel\u00f6st ynd mit Magnesiumsulfat versetzt, wobei das Allermeiste des Farbstoffes mit dem Magnesiumhydroxid ausfiel ; der Niederschlag wurde ausgewaschen, mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure behandelt (welche sich nur wenig f\u00e4rbte), mit Wasser ausgewaschen, \u00fcber Wasserbad mit Essigs\u00e4ure (50 %) digerirt (wobei sich eine geringe Menge des Farbstoffes l\u00f6ste), mit Wasser ausgewaschen, in Weingeist \u00e4ufgeschwemmt und damit ausgewaschen, in Aether suspendirt und damit ausgewaschen, so lange der Aether beim Abdampfen einen R\u00fcckstand gab, und dann getrocknet. Um zu pr\u00fcfen, ob sich noch ein Eiweissgehalt vorfand, wurde eine Probe mit Eisessig digerirt, wobei eine unbedeutende Menge des Farbstoffes gel\u00f6st wurde; das Filtrat wurde mit Wasser verd\u00fcnnt und von den Flocken des Farbstoffes, der sich abgesetzt hatte, abfiltrirt und nach Einengen \u00fcber Wasserbad mit Adamkievicz\u2019s Reaction mit positivem Resultat gepr\u00fcft. Der Farbstoff wurde deshalb wieder in Natronlauge gel\u00f6st, mit einem Ueberschuss von Essigs\u00e4ure gelallt und damit \u00fcber Wasserbad digerirt, wobei sich nur Spuren von ihm l\u00f6sten; die L\u00f6sung enthielt Eiweiss. Hierauf wurde der Farbstoff in Salzs\u00e4ure (0,4%) aufgeschwemmt und in derselben einen Tag in der K\u00e4lte stehen gelassen, alsdann' auf ein Filter gesammelt, mit Wasser, Weingeist und Aether gewaschen und sodann getrocknet. Seine Menge hatte sich bei dieser Reinigung von 2 */4 gr. bis auf 1,8 gr. vermindert, auch war seine Farbe dunkler braunschwarz geworden. \u2022\n1. Pr\u00e4parat (a), unl\u00f6slich in Essigs\u00e4ure (50-^75%). Das trockene Pr\u00e4parat bildete ein braunschwarzes Pulver, das in Wasser, Weingeist und Aether unl\u00f6slich, in warmem, schwefels\u00e4urehaltigem Alkohol so gut wie unl\u00f6slich war.- In \u2022Soda oder in Natronlauge l\u00f6ste es sich leicht mit rothbrauner Farbe, welche bei Verd\u00fcnnung braungelb wurde; die L\u00f6sung gab kein Absorptionsband im Spectrum.\nZur spectrophotometrischen Untersuchung wurde ein Theil der Substanz bei 110\u2014120\u00b0, also bei einer h\u00f6heren Tem-","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\npcratur als ich sonst angewandt, getrocknet und = 0,0194 gr. gewogen.\nDie gewogene Substanz wurde in 50 cbcm. Na OH (N/10) gel\u00f6st, filtrirt und spectrophotometrisch untersucht. Die erhaltenen Werthe sind in Tabelle 8 und durch die Curve No. 4, Tafel I, wiedergegeben.\nTabelle 8.\n\u00bb e\t! * . 1 >\u2014 *\tExstinctions-\tRe-\tt c a?\t.\tExstinctions-\t\tRe*\nWelle l\u00e4ng\u00ab\t\u00abrade Mitte\tcoefficient \u00a3 t .\tlative \u00a3\t\u2014 ? ^ -\tGrade Mitte\tcoefficient 1 S ll\t\tlative i\n\u2022 t 1\t1\th ;\t.\tI '\t\t\u25a0 \" \\\t*\u00bb)'\t\t.\n<\u00bb\u2022>4\t58,7\t0,21\t25\t532\t\u00ab0,1\t0,60\t1,21\t143\n\u00ab70 1\t4:1,2\t0.28\t33\t522\t62,8 :\tj 0,68\t1,3\u00ab\t1\u00ab1\n\u00ab50\t46.7\t.\t0,33\t:\t3t\u00bb\t513\t64,2\t0,72\t1,44 !\t171\n\u00ab32\t! 50.2\t0,3t)\tj. 4t\u00bb\t505\t\u00ab5,9 i\t0,78\t1,5\u00ab j\t184\n\u00ab16\t5:1,0 1\t0,4\u00ab\t54\t497\t\u00ab7,7\t0,84\t1,08\t19t)\n\u00abOl\to7,6\t0,54\t\u00ab4\t\t\t1 \u00a32)\teX4\t\n587\t\u00ab1,5\t0,\u00ab4\t7\u00ab\t\tjv-\t;\u25a0\t\t\t\n574\t! \u00ab5.0\t0.75\tf 88\t490\t54,2\t0,47\t1,86\t220\n5\u00ab2\tj \u00ab7,8. ,\t0,84\t100\t482\t5<4,0\t0,49\t1.97\t234\n551\t70.\u00ab'\t0,96\t113\t475\t50.5\ti 0,52\t2,06\t244\n541\t! 72,\u00ab f\t1 1\t1,05 .\t124 .\t408\t56,3\t0,51\t2,05\t242\nDas Absorptionsverh\u00e4llniss f\u00fcr dieses Pr\u00e4parat kann ich nur approximativ angeben, denn bei erneuter Reinigung erwies es sich durch eine nicht unbedeutende Menge ungef\u00e4rbter Substanz (Eiweiss) verunreinigt, so dass der in ihm enthaltene Farbstoff nur nach der bei der Reinigung erhaltenen Ausbeute berechnet werden konnte. Von 1,78 gr. Substanz, welche verarbeitet wurden, erhielt ich 1,52 gr. gereinigtes Pr\u00e4parat (mit 2\u00b0/o Asche), doch ist ein kleiner Verlust zu vermerken, dadurch entstanden, dass sich etwas Farbstoff in der Salzs\u00e4ure l\u00f6ste; die Menge dieses Farbstoffes\n*) Die L\u00f6sung wurde mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.\n*) Die L\u00f6sung wurde nochmals mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"119\nkann zu 3 cgr. angenommen werden, so dass iclij ohne einen nennenswerthen Fehler bef\u00fcrchten zu m\u00fcssen, annehmen kann, dass 1,75 gr. des Pr\u00e4parats 1,5 gr. Farbstoff enthalten haben. 0,0194 gr. des Pr\u00e4parats entsprachen also 0,0167 gr. Farbstoff, woraus das x\\bsorptionsverh\u00e4ltniss f\u00fcr die Region Wellenl\u00e4nge = 562 zu 0,000396 berechnet wurde. Ich hielt es f\u00fcr nothwendig, diese Berechnung auszuf\u00fchren, um entscheiden zn k\u00f6nnen, ob der Farbstoff bei dem folgenden Beinigungsprocess hinsichtlich der Farbenst\u00e4rke eine Ver\u00e4nderung erlitt.\nDa ich es nicht ais sicher ansah, dass das Pr\u00e4parat frei von Eiweiss war, so unterwarf ich es vor einer Weiteren Untersuchung erst einem nochmaligen Reinigungsprocess. Es wurde in verd\u00fcnnter Natronlauge gel\u00f6st, mit Essigs\u00e4ure gefallt, auf ein Filtrum genommen, in Salzs\u00e4ure von, 0,4% aufgeschwemmt und mit derselben einen Tag lang auf Wasserbad digerirt. Dabei l\u00f6ste sich nur ein unbedeutender Theil des Farbstoffes, so dass das Filtrat hellgelb gef\u00e4rbt war. [Bei der Neutralisation des Filtrats wurde eine geringe, braun gef\u00e4rbte, flockige F\u00e4llung erhalten, und nachdem diese ab-filtrirt worden, gab die schwach gelbe L\u00f6sung eine deutliche Xanthoprote\u00efnreaction ; mit Ammoniak wurde keine F\u00e4llung \\ erhalten, auch nicht bei Zusatz von Ammoniumoxalat; ein Theil wurde auf Wasserbad abgedampft und gab dabei einen braunfarbigen R\u00fcckstand.] Der Farbstoff wurde mit Wasser./ gewaschen, mit Weingeist und Aether behandelt und dann getrocknet. Gab 1,53 gr. Da die Ei weissmenge, welche durch die vorgenommene Reinigung beseitigt wurde, verh\u00e4lt-nissm\u00e4ssig unbedeutend war, wurde der Farbstoff jetzt als von eingemischtem Eiweiss frei angesehen, was auch die folgende Untersuchung annehmen l\u00e4sst.\nDie Substanz f\u00fcr die spectrophotometrische Untersuchung wurde bei 100\u2014110\u00b0 getrocknet und = 0,0178 gr. abgewogen, was 0,0174 gr. der aschenfreien Substanz entspricht (siehe unten), in 25 cbcm. Na OH (N/10) gel\u00f6st und untersucht. Siehe Tabelle 9 und Curve 5, Tafel I.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nTabelle 9.\nWellen- l\u00e4nge.\tGraden- Mittel.\tExtinctions-[j coefficient 5\t\\'j\t\tRe- lative i\tc\nnot\t5s,3\t0,\t50\t30\n\u00ab70\t61,5\t0.04\t\t35\n\u00ab50\t\u00ab5,7\t0.\t77\t42\n532\t\u00ab9.2\t0.90\t\t49\n(Uli\t72.0\ti\t1,05\t\t57\n\u00ab01\t75,7\tL . h\t22 \u25a0 \u25a0 .-I\t00\n\u2018i 'l\t\u2022 \u2022\ts'J\t*X2,\t\n587\t\u00ab4,3\tj; 0.73\t1.45\t79\n57 t\t07.0\t0.82\t1,03\t88\n5\u00ab2\t09.8\t0,92\t1,85\t10O\n551\t72.2\t*1,03\t2.00\t111\n541 '1\t74.4\t1,14 \u2022\t2.28\t123\n, r ? ! jz tu o. ,5 1 > - i\t, .\tij = _\u2022 | Exstinctions- & i\t! ^ *2 j! co\u00eafficient 5 * i\t8 U\t!\t\t\tRe- . lative ;\n\u2022\t\" ' \u2019\ti e\t\u2018X*\t' ..\n532 ! f\t70,0\t1,26\t2,53\t137\n522 1 I\t78,1\t1,37\t2,74\t149\nj 1\t\tt!)\t8X4\t. r\t. : \u25a0:\n513 ;\t65,0\t0,75\t3,00\t162\n505 1\t60,8\t0.81\t3,2t\tI 175\n497 ;\t68,4\t0,87\t3,47\tJ 188\n488 i\t70,0\t0,93\t3,72\tj 201\n470 \u2022\t72,2\t1,03\t4,12\t223\n407\t74,3\t1,14\t4,54\t246\n447 f -i 1 i\t76,8 .\t1.29 l l i\t5,14 ! ! \u2022 1\t279\nDas Absorptionsverh\u00e4ltniss in der Region = Wellenl\u00e4nge 562 ist f\u00fcr aschenfreie Substanz = 0,000377. Bei der Behandlung mit Salzs\u00e4ure war also die Farbenst\u00e4rke nicht ver\u00e4ndert worden. Vergleicht man die beiden Curven 4 und 5 auf Tafel 1, so findet man, dass sie nicht volle Congruenz zeigen, wenn sie auch ganz nahe neben einander hinlaufen. Die Abweichung der Curve No. 4 in dem st\u00e4rker gebrochenen Theil des Spectrums hat nicht so viel zu sagen, denn aus der Form der Curve kann man schliessen, dass diese Abweichung zum Theil auf einem Fehler bei der Untersuchung beruht. Dahingegen will ich die Divergenz der Curven in dem weniger gebrochenen Theil des Spectrums mehr ber\u00fccksichtigen, denn dort zeigen beide eine gleichm\u00e4ssige Biegung und der Abstand zwischen ihnen ist gr\u00f6sser, als es sich durch\n*) Dit* L\u00f6sung wurde mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.\n21 Die L\u00f6sung wurde nochmals mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"121\ndie Unvollkommenheit der Untersuchungsmethode erkl\u00e4ren Hesse. Ich bin deshalb zu der Annahme geneigt, dass der Farbstoff bei der Behandlung mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure hinsichtlich der Farbennuance eine kleine Ver\u00e4nderung erlitten hat. Vor dieser Operation hatte die Curve n\u00e4mlich einen steileren Verlauf als nach derselben, stieg; aber nicht so hoch wie die Curven f\u00fcr den in starker Essigs\u00e4ure l\u00f6s-liehen Farbstoff.\nF\u00fcr die Bestimmung des Aschengehaltes und des Eisens wurden 0,2076 gr. Substanz (bei 110\u00b0 getrocknet) verbrannt. Asche wurden 0,0042 gr. = 2,02 % erhalten. Dieselbe wurde zum Theil in Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, aber auch in diesem Fall verblieb ein Rest ungel\u00f6st; die L\u00f6sung wurde \u00fcber Wasserbad zur Trockne eingedampft, der R\u00fcckstand mit 2 cbcm. HCl (2>) ausgezogen , nnt 6 cbcm. aq,. verd\u00fcnnt und mit 2 cbcm. Rhodankaliuml\u00f6sung (20%) versetzt, filtrirt und das Eisen spectrophotometrisch bestimmt; dabei wurde s, = 0,407 = 0,00120% Fe, e\u201e = 0.990 = 0,0013% Fe erhalten; die ganze Menge Eisen\nwar also = 0,00013 gr. oder = 0,063 % der aschenfreien Substanz.\nIn einem anderen Theil des Pr\u00e4parats wurde der Schwefel nach Hammarsten\u2019s Methode und in derselben Probe auch das Eisen bestimmt. Es wurden von der Substanz (bei 110\u00b0 getrocknet) 0,2044 gr., 0,2003 gr. aschenfreier Substanz entsprechend, abgewogen. Daraus wurden 0,1163 gr. Baryumsulfat erhalten, was 0,01597 gr. Schwefel oder 7,97% der aschen-fieien Substanz entspricht. Das, was sich beim Ausziehen der Soda-Salpeterschmelze mit Wasser nicht l\u00f6ste, wurde mit Salzs\u00e4ure behandelt, welche \u00fcber Wasserbad abgedampft wurde, sodann mit 0,5 cbcm. HCl (25%) ausgezogen und mit 20,5 cbcm. aq. und 4 cbcm. Rhodan* kaliuml\u00f6sung (20%) versetzt; e\u201e wurde erhalten = (1,492 = 0,000639% Fe und E,\u201e = 0,876 = 0,000673 % Fe, also das Mittel = 0,000656% Eisen; die Eisenmenge war also = 0,000164 gr. oder 0,081 % der aschenfreien Sub-.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"stanz. Das Filtrat von dom Baryumsulfatniederschlag wurde abgedampft und auf Pliosphors\u00e4ure mit negativem Ergebniss gepr\u00fcft.\nDer Kohlen- und der Wasserstoff wurden wie oben beschrieben bestimmt.\n1.\tSubstanz, bei 110\u00b0 getrocknet, wurden 0,2G79 gr. = . 0,2020 gr. asclienfreier Substanz, abgewogen. Daraus wurden erhalten 0,5324 gr. Kohlens\u00e4ure = 0,145 gr. Kohle oder 55,32 % ; ferner wurden erhalten 0,1334 gr. Wasser\n\u2014\t0,0118 gr. Wasserstoff oder 5,G5% der aschenfreien Substanz. Das in der Kugel der Chlorcalciumr\u00f6hre condensirte Nasser reagirte sauer und gab mit BaCl2 bald eine schwache Tr\u00fcbung, welche sich bei Zusatz von Ammoniak nicht vermehrte.\n\u2022\n2.\tSubstanz, getrocknet bei 110\u00b0, wurden 0,1991 gr.\n\u2014\t0,195 gr. aschen freier Substanz, abgewogen. Daraus wurden erhalten 0,4010 gr. Kohlens\u00e4ure = 0,1095 gr. Kohle oder 50,13 \u00b0/o; ferner wurden erhalten 0,1112 gr. Wasser = 0,01235 gr. Wasserstolf oder 6,33 % der aschenfreien Substanz. Das in der Kugel der Chlorcalciumr\u00f6hre condensirte Wasser hatte gar keine saure Reaction.\nDas Mittel von 1. und 2. war = 55,72 \u00b0/o Kohlen- und 0,00 \u00b0/o Wasserstoff.\nDer Stiekstoffgehalt wurde nach der oben erw\u00e4hnten Methode bestimmt. Von 0,3019 gr. Substanz (bei 110\u00b0 getrocknet), welche 0,3546 gr. aschenfreier Substanz entsprechen, wurden 38,05 cbcm. Stickstoffgas bei 23\u00b0 C. und 7G4 mm. Bst. erhalten. Reducirt auf 0\u00b0 und 760 mm. Tension wird das Volumen = 34,7 cbcm. Stickstoff, also = 0,043G gr. oder 12,30'\u00b0/\u00ab der aschenfreien Substanz.\nBerdez & Xencki haben in dem von ihnen untersuchten Farbstoff einen geringeren Stickstoffgehalt gefunden. Es schien mir deshalb von Interesse zu sein, zu untersuchen, ob dieses vielleicht in Verschiedenheiten der Darstellungsweise","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"seinen Grund haben k\u00f6nnte, vor Allein aber glaubte ich pr\u00fcfen zu m\u00fcssen, ob das Kochen mit Salzsaure von 10%, wie sie von ihnen angewandt wurde, einen Einfluss haben kann. Eine Portion des trockenen Farbstoffes wurde 10 Stunden \u00fcber Wasserbad mit Salzs\u00e4ure von 10% digerirt. Der pulverf\u00f6rmige Farbstoff quoll nicht; das Aussehen desselben ver\u00e4nderte sieh nicht und die S\u00e4ure erhielt eine nur geringe F\u00e4rbung. Die Einwirkung schien also eine, nur geringf\u00fcgige gewesen zu sein. Hierauf wurde der Farbstoff gewaschen, bis das Waschwasser nicht mehr sauer reagirte, sodann einer Waschung mit Alkohol und auch mit Aether unterzogen, bei. 110\u00b0 getrocknet und dann gewogen. Die Substanz war = 0,0770 gr. Zur Bestimmung der Asche war dieselbe unzureichend ; vermuth!ich war der Aschengehalt jetzt geringer als vor dem Kochen; nehmen wir an, dass er unver\u00e4ndert gewesen, so war die Menge der aschen-Ireien Substanz = 0,0761 gr. Erhalten wurden 7,8 ebem. Stickstotfgas bei 20\u00b0 und 778,2 mm. Bst. Reducirt auf 0\u00b0 und 700 mm. ist das Volumen = 7,3 ebem. Der Stickstoff ist also =\u25a0 0,00018 gr. oder 1:2,00%. Demnach war der Gehalt an Stickstoff etwas geringer als vor der Behandlung mit Salzs\u00e4ure, und dieses kann nicht gern auf Fehler in der Analyse beruhen, denn w\u00e4re in der Bestimmung ein Fehler vorhanden gewesen, so d\u00fcrfte derselbe, da die angewandte Methode leicht zu hohe Werthe giebt und eine Fehlerquelle selbstverst\u00e4ndlich einen um so gr\u00f6sseren Einfluss aus\u00fcbt, je geringer die Menge der angewendeten Substanz ist, eher die Procentzahl f\u00fcr den Stickstoffgehalt vergr\u00f6ssert haben. Ich glaube daher annehmen zu k\u00f6nnen, dass der Sticksloflgehalt des Pr\u00e4parats bei der Behandlung desselben mit Salzs\u00e4ure sich in merkbarem Grade vermindert hatte, \u00f6b\u2019schon. das Pr\u00e4parat sich in seinem Aussehen unver\u00e4ndert zeigte. Entscheidend ist die Untersuchung doch nicht wegen der unzureichenden Menge Materials.\nPr\u00e4parat (b), l\u00f6slich in Essigs\u00e4ure (50\u201475%). F\u00fcr die Bestimmung des Aschengehaltes und des Eisens wurden 0,2120 gr. Substanz, getrocknet ^bei 110\u00b0, ver*","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nbrannt; dieselbe gab 0,0050 gr. Asche = 2,59%. Bei Behandlung mit Salzs\u00e4ure (25%) verblieb ein weisses Pulver (Baryumsulfat) ungel\u00f6st, die L\u00f6sung wurde zur Trockne \u00fcber Wasserbad eingedampft, mit 4 cbcm. HCl (2%) ausgezogen, mit 12 cbcm. aq. verd\u00fcnnt, mit 4 cbcm. Rhodankaliuml\u00f6sung (20%) versetzt und filtrirt. Bei der spcc-trophotometriscchen Untersuchung wurde \u00a3, = 0,845 = 0,0022% Eisen erhalten; \u00a3\u201e = 1,746 = 0,00227% Eisen, das Mittel mithin = 0,00223 % Eisen in 20 cbcm.; alsu die Menge des Eisens = 0,000440 gr. oder = 0,2071 gr. aschenfreier Substanz = 0,215\u00b0/.\u00bb Fe.\nF\u00fcr die Bestimmung des Schwefelgehaltes war mir nur eine geringe Menge des Pr\u00e4parates \u00fcbrig geblieben. Bei 110\u00b0 getrocknet, betrug dieser Theil 0,0341 gr., 0,0332 gr. aschenfreier Substanz entsprechend. Die Schwefelbestimmung wurde nach Hamm arsten\u2019s Methode ausgef\u00fchrt. Erhalten wurden 0,0143 gr. Baryumsulfat, 0,00196 gr. Schwefel oder 5,9% der aschenfreien Substanz entsprechend. Der Eisengehalt wurde auf die gew\u00f6hnliche Weise bestimmt: der R\u00fcckstand, nachdem die Soda-Salpeterschmelze in Wasser gel\u00f6st worden, wurde in Salzs\u00e4ure gel\u00f6st und \u00fcber Wasserbad zur Trockne eingedampft; der Eindampfungsr\u00fcckstand wurde in 2 cbcm. HCl (2%) gel\u00f6st, mit 5 cbcm. aq. verd\u00fcnnt und mit 1 cbcm. Rhodankaliuml\u00f6sung (20%) versetzt; das ganze Volumen also 8 cbcm. \u00a3, = 0,339 = 0,000881 % Fe, \u00a3\u201e = 0,00 = 0,000878% Fe oder im Mittel = 0,00088 % ; die Eisenmenge also = 0,0000704 gr. oder 0,212% der aschenfreien Substanz.\nF\u00fcr die spectrophotometrische Untersuchung des Farbstotles wurden zwei Versuchsserien ausgef\u00fchrt.\n1. \\on der Substanz, bei 100\u2014105\u00b0 getrocknet, wurden 0,0177 gr., 0,0172 gr. aschenfreier Substanz entsprechend, abgewogen, in 50 cbcm. Na OH (N/10) gel\u00f6st und fdtrirt. Die gefundenen Zahlen sind in Tabelle 10 und durch die Curve No. 3, Tafel II, angegeben.","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle 10.\n\u2022 .1 1 \u00a3 a\t.. ** \u2022\tExstinctions- :\tRe-\ti - c!\t\u2022 c \u2014\tExstinctions-\tRe-\n\u00dc tL\t& Zi 1 i\tI\t\u00a3\tfl coefficient I1 1 : \u00a3\tlative \u00a3\t\u00eb |. o .S ' > -\tGrade Mitte\tcoefficient i\t\u25a0 \u25a0, i . ' \u00a3 '\u2022 '\u25a0\t. it\tlative t\n614\t27,3\t0.10\t27\t533\t57,4\t0,54 I\t142\nr,70\t.11,1\t0,14\t3\u00ab\t522\t50,5\t0,50 /\t150\n\u00ab50\t34,0\t0.17\t45\t513\t01.4\t0,61\tiw\u00bb\n032\t30,7\t0,10\t51\t505\t02,0\t\u2022 0,68 !|\t180\n\u00ab10\t30,4\t0,22\t50\t407 ,\t64,2\t0.72\tI\t101\n\u00ab01\t41.3\t0,25\t0\u00ab\t\ti\t\t\nr\u00bbs:\t44,1\t0.20\t70\t\t!\t\u00a3 ') \u00ee X -\t\n*>71\t47,4\t0,:il\t00\t400\t51,4\t0,41 j 0,82\t24\u00ab\n562\t40,7\t0,38\t100\t482 j\t52,0\t0.43 i 0.87 !\t220\n:,r,i\t52 2\t0,\u00ab\t112\t408\t55,4 I; 0,40 t 0,08 j\t\t200\nMl\t55.2\t0,40\t120\t455\t58,0\t0,55 | 1,10 i|\t202\nDas Absorptionsverlniltniss f\u00fcr die Region Wellenl\u00e4nge = 502 ist zu 0,000911 berechnet.\n2. Von der Substanz, getrocknet bei 100\u2014105\u00b0, wurden 0,03dl gr., 0,0332 gr. aschenfreier Substanz entsprechend, abgewogen, in 25 cbcm. Na OH (N/10) gel\u00f6st, filtrirt \u00fcnd spectrophotometrisch untersucht. Das Resultat ist in Tabelle 11 und der Curve No. 4, Tafel II, enthalten.\nTabelle 11.\n1 i . ;i i & l *5 .5 * *\u2022* ~ ;|\t\u2022 r-\t\u2022 J\u00dc 3 5 ~ w\t\u25a0 Exstinctions- i coefficient 1 ! \u00a3 !\tRe- lative\tI\t\u00e0 II\t\u2022 \u2022\tt Graden- , Mittel. \u25a0\tI jj Exstinctions- ! coefficient j . . \u201e\t-, !-i\tZ. il \t\t! Relative \u00ab \u2019 \u00a3 j \u2022\u2022\n004 j\t40,4\t0,37\t28\t\tij\t*2)-\t\u00a3 X 2\t\u00bb\n070\t52,1\t0,42 .\t32\t532\t70.0\ti 0.03'\t1,80\t140\n\u00ab50 ti j\t50,2\t0,51\t38\t522\t72,5\t1,04\t.2.09\t157\n\u00ab.32\t00,0\t0,03\t47\t513\ti 74,1\tl,f2\t2,25\tloa\n\u00ab1\u00ab\t04,0\t0,75\t'57\t505\t75,6\t1 M\t2,42\t182\n\u00ab01\t08.5\t0,87\t\u00ab\u00ab\t405\t77,1\t1,30 j 2.00\t\t100\n587\t72,0\t\u2022 1.02\t77\t\t\t__ . '\t....\t\u25a0\n574\t74,\u00ab\t1,15\t87\t\tJ\t, *:i I\t1X 4\t.. . '\n502\t77.5\t1.33\t100\t484\t\u00ab0.4\t0.70\t-3.18\t230\n551\t70.7\t1.40\t112\t473\t0K..3\t\u00d6.s\u00ab\t3.40\t200\n541\t81.7\tl.\u00abs\t12\u00ab\t4\u00ab0\t70,2\t0.04\t3.70\t283\n11 Die Lrisung wurde mil eiimm gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.\n2)\tL)i\u00ab' Losung wui\u2019d\u00bb1 mit einem gleichen Volumen Wasser verd\u00fcnnt.\n3)\tDie L\u00f6sung wurdi* nochmals mit einem gleich. Vol/Wasser verd\u00fcnnt.","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\nDas Absorptionsverh\u00e4ltniss f\u00fcr die Region Wellenl\u00e4nge = 562 ist f\u00fcr aschenfreie Substanz zu 0,00006t) berechnet.\nIm Mittet von 1. und 2. ist diese Constante = 0,000041.\nUm von den erhaltenen Ergebnissen eine Uebersicht zu geben, will ich dieselben hier zusammenstellen.\nEine Uebersicht \u00fcber die bei der Analyse der Farbe des Pigments gewonnenen Ergebnisse ist am leichtesten von den Curven zu erhalten, durch welche die gefundenen relativen Exstinctionsco\u00ebfficienten wiedergegeben sind und die man auf Tafel I und II findet. Tafel I entspricht den in Essigs\u00e4ure (50\u201475\u00b0.\u00bb) unl\u00f6slichen Pr\u00e4paraten, und Tafel II, Curve 1 \u2014 1, den in Essigs\u00e4ure l\u00f6slichen. Die Curven, welche demselben Pr\u00e4parat entsprechen, sind mit derselben Art von Linien gezogen und referiren sich zu derselben Abscisse, wohingegen diejenigen, welche verschiedenen Pr\u00e4paraten entsprechen, mit verschiedenartigen Linien und, der besseren Uebersicht wegen, \u00fcber einer in verschiedener H\u00f6he gelegenem Abscisse gezogen sind* wie die nebenstehenden Ordinaten-werthe angeben.\nDie Curven auf Tafel I laufen einander dermassen parallel, dass man von den entsprechenden Pigmenten sagen kann, dass sie dieselbe oder beinahe dieselbe Farbe gehabt haben. Dasselbe ist der Fall mit den Curven auf Tafel II. Dahingegen herrscht ein offenbarer Unterschied zwischen den Curven auf Tafel I und denjenigen auf Tafel II, indem letztere einen steileren Verlauf haben, mit anderen Worten, indem die Farbstoffe dieser Curven verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig mehr von den st\u00e4rker gebrochenen Lichtstrahlen absorbiren. Der Unterschied ist so gross und vor Allem so durchgehend, dass die in Essigs\u00e4ure l\u00f6slichen und die in ihr unl\u00f6slichen Pr\u00e4parate unzweifelhaft eine etwas verschiedene Farbe gehabt haben und also nicht denselben Farbstoff enthalten k\u00f6nnen, w\u00e4hrend andererseits die in Essigs\u00e4ure unl\u00f6slichen Pr\u00e4parate aus verschiedenen Materialien (wie aus dem Harne, dem Barytnieder-","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"schlag und dem Bleiacetatniederschlag und den Geschw\u00fclsten) in der Hauptsache dieselbe Farbe gehabt haben und also identische Pigmente enthalten k\u00f6nnen; dasselbe ist auch der P all mit den in Essigs\u00e4ure l\u00f6slichen Pr\u00e4paraten aus verschiedenen Materialien.\nDa ein Theil der untersuchten Pr\u00e4parate aus dem Urin erhalten war, so hatte es sein Interesse, die Farbe normalen Urins spectrophotometrisch zu untersuchen, um zu sehen, ob jene Pr\u00e4parate eine Gemeinschaft mit derselben haben k\u00f6nnten, ebenso um die Anwendbarkeit der Methode fur die Unterscheidung der Farbstoffe zu pr\u00fcfen. Da normaler Urin eine allzu schwache tarbe hat, um in einem Lager von i cm. eine vollst\u00e4ndige Untersuchung zu gestatten, so wurde derselbe bei 40\u00b0 zu etwa Vio seines Volumens concentrirt (wobei ich ein paar St\u00fcckchen Kampher hineinl\u00eagte, um eine Zersetzung zu verhindern). Dieser auf solche Weise con-centrirte Urin hatte saure Reaction. Die Farbe war roth-\nbraun; die Schattirung derselben in\u2019s R\u00f6thliche war vielleicht etwas st\u00e4rker als bei den L\u00f6sungen des Melanosarkomfarb-stoffes. Der Urinfarbstoff scheint sich nicht viel, wenn \u00fcberhaupt, ver\u00e4ndert zu haben, denn bei Verd\u00fcnnung nahm er w ieder seine gelbe l arbe an, die sich, nach dem, was mit blossem Auge zu entscheiden war, hinsichtlich der St\u00e4rke-und des Tones -unver\u00e4ndert zeigte. Der eonccntrirto Urin wurde spectrophotometrisch untersucht. Die dabei erhaltenen relativen Exstinctionscoefficienten sind durch die Curve N\u00f6. V auf Tafel II wiedergegeben. Wie man sieht, hat diese Curve einen ganz andern Verlauf als die \u00fcbrigen; an eine Identit\u00e4t zwischen den Pr\u00e4paraten aus dem Melanosarkomurin und normalem Harnfarbstoff ist also nicht zu denken; ebenso sieht man, dass t arbstoffl\u00f6sungen, welche dem blossen \u00c4uge sehr \u00e4hnlich erscheinen, bei der spectrophotometrischen Untersuchung sicli ganz verschieden verhalten k\u00f6nnen.\nDas Ziel, welches ich mir bei meinen Untersuchungen zun\u00e4chst gestellt hatte, war, dar\u00fcber in\u2019s Klare zu kommen, <>b man den Farbstoff (oder die Farbstoffe) der Melanosarkom-geschw \u00fclste auch in dem Urin des Patienten linden konnte.","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nDir spectrophotometrische Untersuchung zeigte, dass die aus dem Urin erhaltenen Farbstoflpr\u00e4parate, sowohl die in Essigs\u00e4ure unl\u00f6slichen, welche die Hauptmasse bildeten, als auch die in ihr l\u00f6slichen, dieselbe Farbe wie die entsprechenden Pr\u00e4parate aus den Geschw\u00fclsten hatten, also mit ihnen identisch sein k\u00f6nnen. Zur Entscheidung dar\u00fcber, ob sie mit ihnen auch identisch sind, hat man mehrere Anhaltspunkte n\u00f6tliig. Die L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnisse der Pr\u00e4parate, so weit sie untersucht worden sind, sprechen f\u00fcr eine solche Identit\u00e4t. Wichtigere Data geben die quantitativen Bestimmungen, weshalb ich ihre Resultate, mit Angabe der Mittel-werthe in F\u00e4llen, wo zwei Bestimmungen gemacht wurden, hier zusammenstelle.\nTabelle 12.\n\u00bb . .\t1 * \u2022 C \u00abo i ;\tH \u00b0(0\tN of0\tS o/o\tFe \u00ab,'o\tAb- sorptious- Verb\u00e4ltniss Region Wellenl\u00e4nge 5\u00ab2.\nIn \u00c0 nicht l\u00f6sliche \u25a0 Pr\u00e4parate. 1. Aus den Geschw\u00fclsten.\t1 r.;- \u2022. : . !.r 55.72\t0,00\t\\ 12,30\t7,07\t0,072\t\u25a0 0,00038\nb) do. nach dem Kochen mit HCl ( 10\u00b0/o). .\t' '\t\t12.00\t\t. \u25a0\t\n2. Aus dem Baryt nieder- 1 schlage\t\t03, i (j\t\u00ab\t12,27\t0,01\t0,20\t\u25a0\t: v/, \u2022 _ ' \u2022 \u25a0 \u00bb 0,00030\nb) do. nach dem Kochen mit HCl (10o,Io). .\t\t\u25a0\u25a0 - . i .\t\u2019\t\t10,18\t0,028\t\n3. Aus dem Bleinieder-\t.\t\tV' \u2022\u2022\u2022.\t\t.\t\u00b0\nschlage\t . . . > . . . \u2019\t- '\t_\t\t8.30\t0,25\t0,00020\nln \u00c4 l\u00f6sliche Pr\u00e4parate. 1. Aus den Geschw\u00fclsten.\t' .\t\u25a0 .\t\u2022 .4\t. V. *\u2022 * \u2019\u2019\t.\u2022\t1\t\u2022\t\u201d \u25a0 5,00\t.... \u25a0 \u2019 0,21\t0,00001\n5. Aus dem Baryt nieder-\t\t\t\t\t\t\nschlage . .\t.\t. .\t\t\t\t\tf.;-- VI\t0,10\to,ooi n\n<>. Aus dem Bleiniederschlage \t\t)7\tW(V)\t11.08\t: . - ,.:i i.75f\t0.20\t0.00051 ;\nDie trage zu beantworten, welche ich mir gestellt hatte, d\u00fcrfte nicht schwer sein. Dass die Pr\u00e4parate (1) und (2),","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"129\nwelche die Hauptmasse bildeten, ein und demselben Farbstoff angeh\u00f6ren, kann wohl keinem Zweifel unterliegen. Dieselben haben, wie die Curven zeigen, die gleiche Farbe, die gleiche Farbenstarke (Absorptionsverh\u00e4ltniss) und den gleichen Gehalt an Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff. Die einzigen Verschiedenheiten derselben sind ihre Ungleichheiten in Bezug auf den Gehalt an Schwefel und Eisen. Was die Verschiedenheit im Eisengehalt anbelangt, so d\u00fcrfte dieselbe leicht durch die etwas abweichende Pr\u00e4parationsweise zu erkl\u00e4ren sein, indem der eisenreichere Farbstoff (2) den gr\u00f6sseren Theil seines Eisens mit Leichtigkeit bei Behandlung mit Salzs\u00e4ure abgab, andererseits der an Eisen \u00e4rmere Farbstoff bei seiner Darstellung mit Salzs\u00e4ure, wenn auch nicht- von derselben Starke, behandelt wurde. Da die beiden Pr\u00e4parate im Uebrigen eine so gute Uebereinstimmung zeigten, so kann inan auf Grund der an und f\u00fcr sich nicht besonders bedeutenden Verschiedenheit im Schwefelgehalt derselben, ungeachtet die Frage von der Ursache dieser Verschiedenheit noch offen gelassen werden muss, nicht sagen, dass sie verschiedene Substanzen darstellen, sondern h\u00f6chstens, dass wir in ihnen etwas ver\u00e4nderte Pr\u00e4parate derselben Substanz zu sehen haben. Aus ihrer Uebereinstimmung glaube ich ferner den Schluss ziehen zu k\u00f6nnen, dass beide nahezu v\u00f6llig reine Pr\u00e4parate dos I\u00e4rbstoffes sind, und die Procentzahlen ziemlich gut denjenigen entsprechen, welche dem reinen Farbstoff zukommen. Aus so verschiedenartigen Mischungen wie den \u25a0 resp. Geschw\u00fclsten und dem Urin dargestellt, wurden sie diese Uebereinstimmung nicht zeigen k\u00f6nnen, wenn sie nicht\nbeide frei von fremden Stoffen w\u00e4ren (von der Asche nat\u00fcr-lieh abgesehen).\t;\nAuch das Pr\u00e4parat (3), Tabelle 12, aus dem Bleinioder-schlag hat, wie ich annehme, wesentlich aus derselben .Substanz bestanden, was ich aus der Aehnlichkeit der spedro-photom\u00e9trischen Curve mit denjenigen der vorigen Pr\u00e4parate und der Gleichheit im Schwefel- und Eisengehalt sch Hesse. Die etwas niedrigere spectropholomctrisehe Constante* l\u00e4sst mich jedoch vermuthen, dass es durch etwas anderen Farb-\nZcitscbrift f\u00fcr phyHiologischo Chemie. XI.\tq","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nstofi' mit gr\u00f6sserer Farbenst\u00e4rke (wie vielleicht einen der Farbstoffe, die man aus dem Urin als Zersetzungsproducte erh\u00e4lt) verunreinigt gewesen ist.\nBemerkenswerth f\u00fcr den betreffenden Farbstoff ist der hohe Schwefelgehalt, und es w\u00fcrde von grossem Interesse sein zu ermitteln, in welcher Form der Schwefel sich hier findet. Zufolge der geringen Menge von Material, das mir zur Verf\u00fcgung gestanden, habe ich in dieser Richtung nur einige unbedeutende Versuche machen k\u00f6nnen.\nAuf Grund des ziemlich bedeutenden Eisengehaltes dieses Farbstoffes bin ich geneigt, denselben als ein Derivat des H\u00e4moglobins aufzufassen, doch ist der Schwefelgehalt des H\u00e4moglobins niedriger, n\u00e4mlich 0,03% (sofern das H\u00e4moglobin des Patienten nicht einen abnorm hohen Schwefel-gehalt gehabt hat) und die Herleitung des Farbstoffes vom H\u00e4moglobin d\u00fcrfte daher ziemlich complicirt sein, selbst wenn sich ein Zusammenhang mit ihm finden sollte. Auf Grund des hypothetischen Zusammenhanges mit dem H\u00e4moglobin betrachte ich es als wahrscheinlich, dass der Schwefel sich im Farbstoff nicht in der Form von oxydirtem Schwefel als eine, Wasserstoff des H\u00e4moglobins substituirende, SO- oder SO2-Gruppe, in welchem Falle der Gehalt an Kohle ein viel niedriger sein m\u00fcsste, sondern in einer anderen Form findet. Inzwischen scheint der Schwefel im Farbstoff nicht in derselben Form vorhanden zu sein, wie der nicht oxydirte Schwefel im Eiweiss, denn ich habe nicht beobachtet, dass sich bei der Erw\u00e4rmung des Farbstoffes mit sogar starker Kalilauge \u00fcber Wasserbad Schwefelalkali gebildet h\u00e4tte; als die L\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure sauer gemacht wurde, trat keine Entwickelung von Schwefelwasserstoff ein, und bei einem Zusatz von Bleiacetat zum Filtrat von dem ausgef\u00e4llten Farb-stofi entstand nur eine weisse F\u00e4llung von Chlorblei. Bei Schmelzen mit Kalihydrat bildete sich, wie auch Berd'ez. & Neneki bei der Untersuchung ihres Farbstoffes gefunden, etwas Schweleialkali, doch schien mir dasselbe in Bezug auf seine Menge nicht allem im Pr\u00e4parat enthaltenen Schwefel entsprechen zu k\u00f6nnen, weshalb ich annehme, dass noch","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Il\n131\neine andere schwefelhaltige Substanz gebildet wurde. Berdez & Ncncki haben beobachtet, dass sich bei der Behandlung ihres Phymatorhusins auf oben angegebene Weise eine fl\u00fcchtige, schwefelhaltige organische Saure bildete. Ich sah es nicht f\u00fcr unm\u00f6glich an, dass der Farbstoff Rhodan enthalten k\u00f6nnte, und ich versuchte, ihn darauf experimental zu pr\u00fcfen. Zu diesem Zwecke wurde wasserfreies Natrii\u00fcnacetat etwas \u00fcber seinen Schmelzpunkt erhitzt und von dem feingepulverten Farbstoff so lange eingetragen, bis die Masse ihre fl\u00fcssige Consistenz verlor, was unter Abscheidung von Kohle geschah. Die Schmelze wurde sodann mit Wasser ausgezogen, die L\u00f6sung mit einer hinreichenden Menge Salzsaure versetzt und mit Eisenchlorid auf Rhodan gepr\u00fcft. Diese Probe wieider.-holte ich ein paar mal mit negativem Resultat, und da ich durch Controlproben mit Rhodankalium und dem im Handel vorkommenden Senf\u00f6l mich \u00fcberzeugt hatte, dass die Probe, wenn auch nicht empfindlich, doch anwendbar war,, um Rhodan nachzuweisen, so nehme ich an, dass der Schwefel nicht oder doch nur zum geringen Theil im Farbstoff in der Form von Rhodan vorhanden gewesen ist.\nDie in Essigs\u00e4ure l\u00f6slichen Pr\u00e4parate wurden in geringen Mengen erhalten. Schon aus diesem Grunde ist ihre Untersuchung weniger interessant, und da dieselbe auf Grund der kleinen Mengen nicht vollst\u00e4ndig durchzuf\u00fchren war und ich daher f\u00fcr die Reinheit dieser Pr\u00e4parate nicht dieselbe Sicherheit zu geben vermag als in Betreff der in Essigs\u00e4ure unl\u00f6slichen, so verringert sich das Interesse f\u00fcr-sie nur um so mehr. Auch hier ist die erste Frage die, ob ich im Urin denselben Farbstoff gefunden habe wie in den. Geschw\u00fclsten Von zweien der Pr\u00e4parate glaube ich sagen zu k\u00f6nnen, dass dieses der Fall gewesen ist, n\u00e4mlich von den Pr\u00e4paraten, welche ich aus den Geschw\u00fclsten (4), Tabelle 12, und dem Barytniederschlag (5), Tabelle 12,' erhalten habe. Ilm* spectro-photometrischen Curven zeigen eine gute Ueborcinstirnmung ; sie haben also denselben Farbenton und der Unterschied in der spcctrophotometrischen Constante ist nicht gr\u00f6sser, als dass er recht gut durch Verunreinigung des Pr\u00e4parates (5)","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nmit ungef\u00e4rbter Substanz erkl\u00e4rt werden kann, f\u00fcr welche Erkl\u00e4rung auch die Verschiedenheit im Eisengehalt spricht.\nIn welchem Verh\u00e4ltnis steht dieser Farbstoff nun zu den Farbstoffen, welche in Essigs\u00e4ure unl\u00f6slich sind? Auf diese Frage kann ich keine befriedigende Antwort geben. Dass er mit ihnen nicht identisch ist, l\u00e4sst sich aus den spectrophotometrischen Curven ersehen, welche zeigen, dass seine Farbe von der ihrigen etwas abweicht. Dass das Ab-sorptionsverh\u00e4ltniss f\u00fcr den l\u00f6slichen Farbstoff mehr als doppelt so hoch ist als f\u00fcr den unl\u00f6slichen, kann nicht darauf beruhen, dass der l\u00f6sliche Farbstoff eine Mischung des letztem mit mehr als dem gleichen Gewicht unget\u00e4rbter Substanz bildet, denn dann m\u00fcsste der Eisengehalt der Pr\u00e4parate verschieden sein. Ich betrachte es daher als wahrscheinlich, dass die in Essigs\u00e4ure l\u00f6slichen Pr\u00e4parate einen eigenartigen Farbstoff enthalten haben, von dem man auf Grund der Aehnlichkeit zwischen den Pr\u00e4paraten aus den Geschw\u00fclsten und demjenigen aus dem Urin d\u00fcrfte annehmen k\u00f6nnen, dass er in einigermassen reiner Form Vorgelegen habe. Auf Grund der Gemeinschaft im Vorkommen und der*Gleichheit im Eisengehalt d\u00fcrfte dieser Farbstoff als mit dem in Essigs\u00e4ure unl\u00f6slichen nahe verwandt zu betrachten sein. Welcher Zusammenhang sich zwischen diesen Farbstoffen aber findet, ob der eine aus dem andern gebildet wird und in diesem Falle welcher, ob sie vielleicht beide, ein jeder f\u00fcr sich, aus einer gemeinsamen Muttersubslanz entstehen, dar\u00fcber habe ich mir keine bestimmte Ansicht bilden k\u00f6nnen.\nVon dem dritten dieser Pr\u00e4parate (0), Tabelle 12, welches aus dem \u00dfleiacetatniederschlag erhalten wurde, vermuthe ich dahingegen, dass es zum grossen Theil aus anderen Farbstoffen (Zersetzungsproducten aus dem Urin) bestanden hat. Seine Farbe scheint zwar, wie Curve 2 auf Tafel II zeigt, dieselbe wie in den andern Pr\u00e4paraten gewesen zu sein, sein Absorptionsverh\u00fcltniss aber ist ein ganz anderes, indem die Farbenst\u00e4rke desselben eine viel gr\u00f6ssere ist. Man sollt\u00bb* meinen, dass dieses Pr\u00e4parat aus einer Mischung des in Essigs\u00e4ure l\u00f6slichen Farbstoffes mit dem in Essigs\u00e4ure unl\u00f6s-","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"133\nlichen bestehe, was auch mit dem gefundenen Eisengehalt \u00fcbereinsUmmen w\u00fcrde. Eine solche Annahme w\u00fcrde aber voraussetzen, dass die ersteren Pr\u00e4parate beinahe schwefelfrei seien [was jedoch durch die Analyse (4), Tabelle 12, bestimmt widerlegt wird] und dass sie einen hohen Kohlenstoffgehalt (ungef\u00e4hr GO \u00b0>) haben. Verbrennungen dieser Pr\u00e4parate, (4) und (5), Tabelle 12, in Sauorsloffgas, deren Ergebnisse zu unsicher sind, um sie anzuf\u00fchren, thun jedoch dar, dass dieselben keinen so hohen Kohlenstoffgehalt hatten, sondern dass derselbe eher niedriger war als in dem Pr\u00e4parat aus dem Bleiniederschlag. Auf den Gedanken an. eine Ver- . unreinigung durch Farbstoffe, welche sich aus dem Harne als Zersetzungsproducte erhalten lassen (Uromelanin), wurde ich theils dadurch gebracht, dass der Bleiacetatniederschlag, den., man aus normalem Urin erh\u00e4lt, den gr\u00f6sseren Theil seiner Farbe mit sich nimmt und reich an chromogener Substanz ist, theils dadurch, dass ich aus dem Bleiniederschlag, den ich aus Urin von sowohl gesunden wie kranken Personen erhalten, Farbstoffe bekommen habe, die schwefelhaltig und bisweilen \u2022 auch eisenhaltig waren (bei einer solchen Bestimmung fand ich 5% S). Dieses Pr\u00e4parat, .((\u00bb), Tabelle 12, betrachte ich deshalb f\u00fcr die hier vorliegende Frage als von geringem Interesse und mehr als einen Ankn\u00fcpfungspunkt, f\u00fcr k\u00fcnftige Untersuchungen in Betreff der Farbstoffe, welche inan als Zersetzungsproducte von Chromogenen des Harns erh\u00e4lt.\nBei einem R\u00fcckblick auf die in der Litteratur beschriebenen F\u00e4lle richtet sich die Aufmerksamkeit unwillk\u00fcrlich auf den Fall, den Berdez & Nencki beobachtet und b\u00e8r schrieben haben. Nicht nur das Auftreten und die Entwickelung der Geschw\u00fclste zeigte in ihrem und meinem Fall eine auff\u00e4llige Uebereins'timmung, sondern auch der Farbstoff in den Geschw\u00fclsten war in beiden F\u00e4llen sehr gleich, dies sowohl hinsichtlich des \u00e4usseren Aussehens wie auch der L\u00f6slichkeilsverh\u00e4ltnisse. Der Schwcfelgehalt war in beiden F\u00fcllen sehr hoch, obwohl in ihrem Pr\u00e4parat h\u00f6her als in","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nclem meinigen. Im Uebrigen weist die elementare Zusammensetzung nicht unbedeutende Verschiedenheiten auf. In meinem\nPr\u00e4parat fand sich eine recht bedeutende Menge Eisen, das in ihrem Phymatorhusin g\u00e4nzlich fehlte, welches Verh\u00e4ltnis? jedoch, wie ich weiter oben gewiesen, durch die von ihnen angewandte Darstellungsmethode erkl\u00e4rt werden kann, denn ist ihr Phymatorhusin auch anfangs eisenhaltig gewesen, so muss es sicherlich all* sein Eisen, oder doch das Meiste davon, beim Kochen mit Salzs\u00e4ure von 10 \u00b0> verloren haben. Der vorhandene Unterschied im Stickstoffgehalt scheint mir nach Experimenten, welche ich ausgef\u00fchrt, vielleicht in derselben Weise zu erkl\u00e4ren zu sein ; durch Kochen mit Salzs\u00e4ure von 10 \u00b0/o wurde n\u00e4mlich der Stickstoffgehalt wenn auch wenig, so doch merkbar vermindert und solchergestalt dem von Bordez & Nencki gefundenen gen\u00e4hert. Beim Kochen mit Salzs\u00e4ure\u2019ver\u00e4nderte sich in meinem Pr\u00e4parat auch der\nSchwefelgehalt, so dass er demjenigen in Berdez & Nencki s Pr\u00e4parat gefundenen beinahe gleich kam. Die Verschieden-\nheiten in diesen drei Hinsichten, n\u00e4mlich in Bezug auf den Eisengehalt, den Stickstoffgehalt und den Schwefelgehalt, k\u00f6nnen also m\u00f6glicherweise darauf beruhen, dass Berdoz & Nencki ihr Pr\u00e4parat mit Salzs\u00e4ure gekocht haben und der Farbstoff dabei so grosse Ver\u00e4nderungen erlitten hat, dass die abweichenden Ergebnisse der Untersuchungen dar durch bedingt werden konnten. Ob dieses auch in Bezug auf die Verschiedenheit im Kohlen- und Wasserstoffgehall gilt, dar\u00fcber habe ich nicht in\u2019s Klare kommen k\u00f6nnen, indem das Material f\u00fcr Untersuchungen in dieser Richtung nicht ausreichte. Da aber die Gleichheiten zwischen dein von mir dargestellten, in starker Essigs\u00e4ure unl\u00f6slichen Farbstoff und Berdez & Nencki\u2019s Phymatorhusin \u00fcberwiegend und die Ungleichheiten darauf beruhend zu sein scheinen, dass Berdez & Nencki das Pr\u00e4parat einer allzd eingreifenden Behandlung unterworfen haben, so dass der Farbstoff in ver\u00e4ndertem Zustand erhalten wurde, so nehme ich als h\u00f6chst wahrscheinlich an, dass unsere Farbstoffe identisch sind, und betrachte es daher als berechtigt, dass ich f\u00fcr","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"135\ndon von mir untersuchten Farbstoff den Namen Phymatorhusin aufnehme, wenn derselbe auch urspr\u00fcnglich f\u00fcr den ver\u00e4nderten Farbstoff angewandt worden ist.\nAndere untersuchte Pr\u00e4parate aus melanotischen Ge-schw\u00fclsten zeigen sich von dem Phymatorhusin wesentlich verschieden. Das von Heintz untersuchte Pr\u00e4parat war schwer l\u00f6slich in Alkalien, hatte niedrigere Kohlenstoff- und Wasserstolfgchalt und bedeutend niedrigeren Stickstotfgehalt, auch war es eisenfrei, alles Charaktere, aus denen ich schliesse, \u00ablass dieser Farbstoff von ganz anderer Art war als der von mir untersuchte. Das erste der Pr\u00e4parate, welche Dressier (1) untersucht hat, war schwefelfrei und hatte bedeutend niedrigeren Kohlenstoffgehalt; auch scheint es ausserdem in Ammoniak ziemlich schwer l\u00f6slich zu sein. Das zweite von Dressier (-2) untersuchte Pr\u00e4parat hatte einen bedeutend niedrigeren Stickstoffgehalt.\nEbenso wenig scheint das Phymatorhusin mit einem der anderen Pigmente, \u00fcber welche im Anf\u00e4nge dieser Abhandlung berichtet worden ist, eine Gemeinschaft zu haften. Das Pigment aus der Chorioidea ist unl\u00f6slich oder doch wenigstens schwer l\u00f6slich in Alkalien ; ferner ist es frei von Schwefel, und nach der Mehrzahl der Angaben auch frei von Eisen. Das Pigment aus Haaren ist nach Sieber eisenfrei, und der Stickstoffgehalt wie auch der Schwefelgehalt sind in ihm viel niedriger als im Phymatorhusin. Der Farbstoff aus melanotischen Geschw\u00fclsten von Pferden wurde von Dressier frei von Schwefel, beinahe frei von Eisen und wenig l\u00f6slich in Kalilauge gefunden. Berdez & Nencki fanden in diesem -Farbstoff, dem \u00abHippomelanin\u00bb, Schwefel, aber in viel\u2018geringerer Menge als im Phymatorhusin; ferner fanden sieden Farbstoff unl\u00f6slich in kalter Kalilauge und eisenfrei. Mit diesen Farbstoffen, n\u00e4mlich einem Theil der Farbstoffe aus melanotischen Geschw\u00fclsten von Menschen, Farbstoff aus melanotischen Geschw\u00fclsten von Pferden, dem Ghorioidal-pigment und Farbstoff aus Haaren scheint das Phymatorkusin also in keiner oder doch nur in sehr entfernter Verwandtschaft zu stehen.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nIch glaube zwei Fragen, die schon fr\u00fcher aufgeworfen, aber noch nicht entscheidend beantwortet sind, hier ber\u00fchren zu m\u00fcssen, nicht um sie zu beantworten, sondern nur, uni sie f\u00fcr fortgesetzte Untersuchungen mir offen zu halten. Diese Fragen besch\u00e4ftigen sich mit dem Ursprung des Phymator-husins, sowie damit, ob es ein ganz pathologischer Farbstoff ist oder ob es von dem gesunden Organismus, wennschon nur in geringerer Menge, producirt wird.\nDie erste dieser Fragen wird von Berdez & Nencki (S. o\u00f67) dahin beantwortet, dass zwischen den Melano-sarkomf\u00e4rbstoffen und dem Blutfarbstoff kein chemischer Zusammenhang existire, indem das H\u00e4matin wohl Eisen, aber keinen Schwefel enthalte. Das von mir untersuchte Phymator-husin enthielt Eisen in recht bedeutender Menge, n\u00e4mlich ungef\u00e4hr halb so viel als das H\u00e4moglobin, und es ist h\u00f6chst wahrscheinlich', dass auch der von Berdez & Nencki untersuchte Farbstoff urspr\u00fcnglich eisenhaltig gewesen ist. Damit verliert das eine Glied in Hirer Beweisf\u00fchrung alle Bedeutung, und dies ist auch mit dem anderen der Fall, denn man kann wohl sagen, dass es nicht berechtigt ist, mit dem Worte Blutfarbstoff das H\u00e4matin zu bezeichnen, welches ein Zer-setzungsproduct des normalen Farbstoffes, des H\u00e4moglobins ist; das H\u00e4moglobin aber enth\u00e4lt Schwefel, wennschon in geiingeiem (\u00abrade als die Eiweissk\u00f6rper. Die Eiweissk\u00f6rper, in denen Berdez & Nencki (S. 3G0) die Muttersubstanz des Phymatorhusins sehen, sind nicht einmal ann\u00e4herungsweise so schwefelhaltig wie dieser Farbstoff. Es ist daher\nkaum leichter, den Schwefel des Phymatorhusins von demjenigen eines Ei Weissk\u00f6rpers herzuleiten, als sich den Ursprung desselben im Schwefel des H\u00e4moglobins zu denken. Berdez A: Nencki s Beweisf\u00fchrung sehe ich mithin nicht f\u00fcr bindend an, und ich f\u00fcr meinen Theil glaube auf Grun<| des im Phymatorhusin enthaltenen Eisens, dass dieser Farbstoff durch eine Umsetzung des H\u00e4moglobins entsteht oder eine mit derjenigen des H\u00e4moglobins verwandte Entstehungsweise hat. Vossius, welcher in mehreren F\u00e4llen von melano-tischen Geschw\u00fclsten im Auge auf microscbpischem Wege","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"137\nEisen in den pigmentirten Zellen nachzuweisen vermochte,\u2019 schliesst, dass das Pigment in den melanotischen Tumoren, wenigstens bisweilen, vom H\u00e4moglobin abstammt.\nAuf Grund histologischer Untersuchungen ist diese Ansicht schon von mehreren Autoren, wie Rindfleisch, Lang-lians, Gussenbauer, Nepveu u. s. w. ausgesprochen, von andern, wie Virchow, Baumgarten, Fuchs u.s. w. aber in Zweifel gezogen worden. Wenn Pigment in einer so grossen Menge, wie hier der Fall war, vom Blutfarbstoff gebildet wird, so k\u00f6nnte man erwarten, die Menge des Blutfarbstoffes im Blute vermindert zu sehen, dies war hier aber nicht der Fall. Die beiden Male, wo der H\u00e4moglobingehalt des Blutes bestimmt wurde, war er nicht abnorm niedrig fresp. 15,4 und 14,7%), und die Zahl der rothen Blutk\u00f6rperchen war weder zu diesen Zeitpunkten, .noch bei anderen Gelegenheiten, wo sie bestimmt wurde, geringer, sondern eher gr\u00f6sser als normal. Die Abnormit\u00e4t, welche ich in dem relativen Verm\u00f6gen des H\u00e4moglobins, das Eicht . in den untersuchten Spectralregionen zu absorbiren, gefunden habe, will ich hier nur erw\u00e4hnen, ohne daraus den Schluss zu ziehen, dass das H\u00e4moglobin in diesem Falle von abnormer Beschaffenheit gewesen ist.\nEine t rage, welche mit der von dem Ursprung des 1*arbstoffes, in nahem Zusammenhang steht, ist die, wie der Farbstoff in den Urin \u00fcbergehen kann. Wenn man ann\u00e4hme, dass der Farbstoff an einer anderen Stelle als in den Geschw\u00fclsten gebildet und dann in ihnen deponirt w\u00fcrde, eine M\u00f6glichkeit, die von Virchow hervorgehoben worden ist,\u2019 so w\u00e4re es leicht erkl\u00e4rlich, dass ein Theil des Farbstoffes (oder seines Chromogens) in den Urin \u00fcbergehen k\u00f6nnte. Da inzwischen directe Beobachtungen von Langhans, Nepveu und Vossius zeigen, dass im Untergang begriffene rothe Blutk\u00f6rperchen in den Geschw\u00fclsten Vorkommen k\u00f6nnen, (lass Zersetzung des Blutfarbstoffes, sowie Bildung des Geschwulstpigments wenigstens zum Theil [vielleicht ganz und gar] in der Geschwulst stattfinden kann, so hat man allen Grund zur Frage, ob das Pigment aus den Geschw\u00fclsten in","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\ndie Circulation \u00fcbergehen und sp\u00e4ter mit dem Urin eliminirt werden kann. Der von mir untersuchte Farbstoff war so leicht l\u00f6slich in Alkalicarhopaten und Dialkaliphosphaten, dass <*s gar nicht unwahrscheinlich ist, dass er auch in solcher L\u00f6sung im Blute Vorkommen kann. Auch sein Uebergang in den Urin enthalt nicht Ungereimtes, indem die L\u00f6sung in Phosphat mit Salzs\u00e4ure sauer [amphoter sauer] gemacht werden konnte, ohne dass der Farbstoff\u2019 ausgef\u00e4llt wurde. F\u00fcr eine solche Annahme sprechen auch einige klinische Beobachtungen, n\u00e4mlich die Angaben bei Pribram & Gan\u00ab'-li ofner, dass sowohl sie als Dpi beau gesehen haben, wie melanotische Tumore, auch solche von der Gr\u00f6sse einer Wallnuss, mit dem Pigment und Allem resorbirt worden sind, welche Resorption leicht und schnell vor sich gegangen\nzu sein scheint.\nI .\t- \u2022\nDie andere Frage, welche ich andeutete, war die, inwiefern Pigmente, die bei Patienten mit melanotischen Geschw\u00fclsten Vorkommen, auch unter normalen Verh\u00e4ltnissen durch entsprechende Stoffe vertreten sind. Besonders in Bezug auf das von Ei seit nachgewiesene Chromogen im Irin haben Hoppe-Seyler und auch Virchow die M\u00f6glichkeit in Betracht gezogen, dass die Ver\u00e4nderungen im Urin mehr quantitativ als qualitativ sein k\u00f6nnen. Da der Urin des von mir beobachteten Patienten nie Eiselt\u2019s Reaction gab, so habe ich keine Veranlassung, aut die genannte Frage einzugehen. Inzwischen giebt sie mir Anlass, daran zu denken, ob das von mir untersuchte Pigment, das Phymatorh\u00fcsin, auch im normalen Organismus oder bei anderen pathologischen Processen als der Bildung von mela-notischem Sarkom Vorkommen kann. Die Entscheidung dieser Frage setzt eine wenigstens einigermassen vollst\u00e4ndige Kenntniss der Farbstoffe voraus, welche sich normal im Organismus oder den Secreten desselben finden ; aber gerade von den Farbstoffen, welche zu kennen f\u00fcr die Frage am wichtigsten w\u00e4re, n\u00e4mlich die normalen Harnfarbstoffe und die Farbstoffe, welche als Zersetzungsproducte von Chromo-genen des Harns zu erhalten sind, weiss man noch wenig","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"130\nund es w\u00fcrde allzu weit \u00fcber die Grenzen dieser Arbeit hinaus gehen, wollte ich versuchen, ihre Chemie hier klarzulegen. Inzwischen habe ich geglaubt untersuchen zu m\u00fcssen, ob ich mit der Darstellungsweise, welche ich f\u00fcr das Phy-matorhusin angewandt habe, einen \u00e4hnlichen Farbstoff aus\ni\nnormalem Urin und aus Urin von Kranken erhalten k\u00f6nnte. Bei einigen solchen Versuchen, wo ich Urin von gesunden Personen und von Fieherpatienten, sowie einen dunkelfarbigen Urin von einer Person mit Cancer ventriculi mit Barytwasser gefallt habe, hat der Niederschlag nur ganz unbedeutende Mengen Farbe enthalten, welche sich ausserdem nicht so verhalten hat, wie das Phymatorhusin. Da ich bei der Bearbeitung des Harns von Melanosarkompatienten das Phyniatorhiisin haupts\u00e4chlich in der Barytfallung wiedergefunden habe, so zeigte sich dieser Urin wenigstens in dieser Hinsicht abnorm Mit Bleiacetat werden aus dem Urin Farbstoffe und Chromo-gene in reichlicher Menge gef\u00e4llt. Es ist daher mit grosser Schwierigkeit verbunden, zu untersuchen, ob sich aus diesem Niederschlag Phymatorhusin darstellen l\u00e4sst. Aus dem Biei-acetatniederschlag aus dem Urin gesunder und mit verschiedenartigen Krankheiten behafteter Personen ist es mir zwar nicht gelungen, einen Farbstoff zu isoliren, welcher in Allem mit dem Phymatorhusin \u00fcbereinzustimmen scheint, doch habe ich daraus Pr\u00e4parate erhalten, die reich an Schwefel und zuweilen auch eisenhaltig waren. Ich muss deshalb die Frage, ob man aus diesem Niederschlag Farbstoffe d\u00e4rstellen kann,\nwelche mit dem Phymatorhusin verwandt sind, unentschieden lassen.\nErkl\u00e4rung der Tafeln.\n* * ' ' \u2022\nTafel I.\nCurve Rio. 1 und 2. Farbstoff aus dem Barytniederschlage aus dem Urin ; unl\u00f6slich in starker Essigs\u00e4ure.\nCurve No. 3. Farbstoff aus dem Bleiacetatniederschlage aus dem Urin; unl\u00f6slich in starker Essigs\u00e4ure.\nCurve No. 4 und 5. Farbstoff aus den Geschw\u00fclsten; unl\u00f6slich in starker Essigs\u00e4ure.","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nTafel II.\nCurve No. 1. Farbstoff aus dem Barytniederschlage aus dem Urin; l\u00f6slich in starker Essigs\u00e4ure.\nCurve No. 2. Farbstoff aus dem Bleiacetatniederschlage aus dem Urin: l\u00f6slich in starker Essigs\u00e4ure.\nCurve No. 3 und 4. Farbstoff aus den Geschw\u00fclsten; l\u00f6slich in starker Essigs\u00e4ure.\nCurve No. V. Normaler Urin.\nLitteratnr.\nBerdez & Nencki: Archiv f. exper. Pathologie u. Pharmacologie. 1886. Bd. XX, S. 346.\nBerzelius: Lehrbuch der Chemie. 3. Aufl. 1840. Bd. IX, S. 522. Dressier: 1) Vierteljahrschrift f. d. prakt. Heilkunde. Prag, 1865. Bd. LXXXVni, S. 9. - 2) Vierteljahrschrift f. d. prakt. Heilkunde. Prag, 1860. Bd. Cl, S. 59.\nEberth: Archiv f. path. Anatomie u. Physiologie u. f. klin. Medicin. 1873. Bd. LV\u00cf1I, S. 58.\nEiselt: 1) Vierteljahrschrift f. d. prakt. Heilkunde. Prag, 1861. Bd.LXX, S. 107. \u2014 2) Vierteljahrschrift f. d. prakt. Heilkunde. Prag, 1862. Bd. LXXVI, S. 16.\nFloyd: Journal of the chemical society. London, 1877. Vol. I, S. 329. Ganghofner & Pribram: Vierteljahrschrift f. die prakt. Heilkunde. Prag. 1876. Bd. CXXX. S. 77.\nHammarsten: Zeitschrift f. physiolog. Chemie. 1885. Bd. IX, S.273. Hei nt z: Archiv f. pathol. Anatomie u. Physiologie u. f. klin. Medicin. 1847. Bd. I, S. 477.\nH\u00f6ppe-Sey 1er: Archiv f. pathol. Anatomie u. Physiologie u. f. klin.\nMedicin. 1863. Bd. XXVII, S. 388.\nH\u00fcfner: Journal f. prakt. Chemie. 1877. Bd. XVI, S. 290.\nK reu sie r: Zeitschrift f. analytische Chemie. 1885. Bd. XIV, S. 445. Nepveu: M\u00e9moires de l\u00e0 soci\u00e9t\u00e9 de biologie. 1872. Bd. XXIV, S. 3. Otto: 1) Christiania VidenskabsselskabsForhandlinger. 1882. No. 25.\u2014 2) Christiania Videnskabsselskabs Forhandlinger. 1883 No. 3.\nP1 o s z : Zeitschrift f, physiolog. Chemie. 1883. Bd. VIII, S. 85. Pribram: Vierteljahrschrift f. d. prakt. Heilkunde. Prag, 1865. Bd. LXXXVIII, S. 16.\nKosow: Archiv f. Ophtalmologie. 1863. Bd. IX, Abtli. III, S. 63. Scherer: Annalen d. Chemie u. Pharmacie. 1841. Bd. XV, S. 63. Schlossberger: Lehrbuch d. org. Chemie. 5. Aufl. I860. S. 925, Sieber: Archiv f. exper. Pathologie u. Pharmacologie. 1886. Bd. XX, S. 362.","page":140},{"file":"p0140s0001table.txt","language":"de","ocr_de":"Zeitschrift f jihgsiot. Chemie. Bd. XL.\nTaf I.\n690\t6S0\t670\t660\t650\t640\t650\t620\t610\t600\t590\t580\t570\t560\t550 5'iO 550\t520\t510\t500\t490\t480\t470\t460\t450\t440 mm\n*\tiOOOOOO","page":0},{"file":"p0140s0002table.txt","language":"de","ocr_de":"Zeitschrift f jihijsiol. Chemie Bd.XI.","page":0},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"141\nSimon: Handbuch d. angew. medic. Chemie. 1840. Bd. I, S. 347.\n\\ ierordt: 1) Die Anwendung des Spectralapparates zur Messung und Vergleichung der St\u00e4rke des farbigen Lichtes. T\u00fcbingern 1871. \u2014 \u00dc) Die Anwendung des Spectralapparates zur Photometrie der Ah-sorptionsspectren. T\u00fcbingen, 1873. - 3) Die quantitative Spectral-analyse. T\u00fcbingen, 1876.\n\\ i re how: Die krankhaften Geschw\u00fclste. 1864\u201465. Bd.U, S 271\nVossius: Archiv f. Ophtalmologie. 1885. Bd. XXXI, Abth. II, S. 161.\nZeller: Archiv f. klin. Chirurgie. 1883. Bd. XXIX, S. 215.","page":141}],"identifier":"lit16648","issued":"1887","language":"de","pages":"66-141","startpages":"66","title":"Zur Kenntniss von den Farbstoffen der melanotischen Geschw\u00fclste","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:35:40.030449+00:00"}