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{"created":"2022-01-31T13:31:44.955178+00:00","id":"lit16665","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schulze, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 11: 365-372","fulltext":[{"file":"p0365.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber das Vorkommen von Cholin in Keimpflanzen.\nVon\nE. Schulze.\n(Aus dem agncultur-chcniisehcn Laboratorium ilos I'olytriiniikums in Z\u00fcrich.)\nlteriaetfnu zugf-gangon am ln. M\u00e4rz InsT.i\tV\nDie stickstof\u00ef lialtigon Bostandtheile der Keimpflanzen, dorai Untersuchung mich und meine Mitarbeiter -eine Reibe von Jahren hindurch besch\u00e4ftigt hat, sind auch in dieser Zeitschrift schon mehrmals der Gegenstand von Mittheilungen gewesen ; so enth\u00e4lt z. B. das erste lieft des laufenden. Band\u00e9s eine Abhandlung \u00fcber eine in Lupinen- und K\u00fcrbiskeimlingen >irh findende stiekstofireiche Base, welche ich unter Mitwirkung von E. Steiger untersucht und mit dem Namen Arginin belegt habe1); andere'Mittheilungen \u00fcber jene Keim-\nB ln der oben erw\u00e4hnten Abhandlung (auf S. 61) habe ich dem. Arginin weit mehr Aehnlichkeit mit dem Kreatinin als mit. irgend einer Pflanzenbase zugesprochen. Diese Behauptung mag vielleicht als\u2019 \u2022 ine nicht gen\u00fcgend gestutzte erschienen sein; denn die meisten der an \u20221er citirten Stelle als gemeinsam f\u00fcr das Arginin und dasi Kreatinin auf-gefuhrten Eigcnsehaften kommen ja auch manchen anderen Basen zu. Ich will daher hier noch darauf aufmerksam machen, dass \u00bblas Arginin auch in seinem Verhalten gegen Barythydrat und gegen salpetrige S\u00e4ure Aehnlichkeit mit dem Kreatinin zeigt, dass es dem letzteren ferner im StiekstofTgehalt (= d:l,ls \u00b0|o) nahe steht und schon durch diesen hohen StickstofTgehalt sich von den sog. Alkaloiden, unterscheidet. Von den stiek-stofTreichen Basen der Hypoxanthin- und Xanthin-Hruppen, welche ja neuerdings mehrlach im Ptlanzenorganismus gefunden worden sind, weicht las Arginin in seinem Verhalten in manchen Punkten so weit ah. dass-\\un einer Aehnlichkeit mit diesen nicht gesprochen werden kann.\nZeitschrift f\u00fcr rby>iologische Chemie. XI.\t0-","page":365},{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"300\nI \u00bbflanzonbest andf hoilo habe ich fr\u00fcher im Journal f\u00fcr practische Chemie gemacht. Es erschien mir w\u00fcnschenswert!), zur Vervollst\u00e4ndigung dieser Arbeiten auf die Keimpflanzenextracte die Methoden anzuwenden, welche L. Brieger x) zur Isolirung stickstoffhaltiger Basen mit Erfolg benutzt hat, und mit H\u00fclfe derselben insbesondere die Frage zu entscheiden, ob in den Keimpflanzen C h o 1 i n -) enthalten ist.\nF\u00fcr meine Versuche verwendete ich die Mutterlaugen, welche bei Verarbeitung der aus den Axenorganen etiolirter Lupinen- und K\u00fcrbiskeimlinge dargestellten weingeistigen Extract\u00ab* auf Amidos\u00e4uren \u00fcbrig geblieben waren. Diese Extrade (dargestellt durch Behandlung der feingepulverten lufttrocknen Axenorgaiie mit heissem Weingeist von 1)0-\u20140^ Volumenprocent) waren nach dem Verjagen des Weingeistes mit Wasser verd\u00fcnnt, dann durch Versetzen mit Bleiessig gereinigt, hierauf mittelst Schwefel Wassers toll' vom gel\u00f6sten Blei befreit und bis zum Syrup eingedunstet worden. Dieser Syrup hatte beim Stehen Ausscheidungen von Amidos\u00e4uren geliefert, welche sich bei weiterem Verdunsten der Fl\u00fcssigkeit noch vermehrten. Schliesslich waren dickfl\u00fcssige Mutterlaugen \u00fcbrig geblieben, welche bei langsamem Verdunsten salbenartige Consistenz annahmen. Diese Mutterlaugen behandelte ich nun mit heissem Weingeist, welchem etwas concentrirte Salzs\u00e4ure zugesetzt war. Der gr\u00f6sste Theil der Substanz l\u00f6ste sich auf; zur\u00fcck blieb eine braune z\u00e4he Masse. Die davon abgegossene Fl\u00fcssigkeit lieferte beim Erkalten eine der Quantit\u00e4t nach nicht bedeutende krystallinische Ausscheidung. Die davon abfiltrirte Fl\u00fcssigkeit versetzte ich mit alkoholischer Quecksilberchloridl\u00f6sung. Es entstand ein Niederschlag, welcher nach mehrt\u00e4gigem Stehen abfiltrirt wurde. Das Filtrat lieferte beim Stehen weitere Ausscheidungen ; dieselben wurden gesammelt und mit der ersten vereinigt. Ich\n*) Untersuchungen \u00fcber Ptomaine, Berlin bei Hirschwald, 1884 -1886.\n2) Dessen Vorkommen in Keimpflanzen nicht unwahrscheinlich erschien, nachdem \u00ab*s im Hopfen und neuerdings von L. Brieger (diese Zeitschrift, Bd. 11, S. IS4) auch Jm Mutterkorn nachgewiesen worden ist.","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"kochte dieselben, nachdem sie mit verd\u00fcnntem Weingeist \u25a0gewaschen und durch Abpressen zwischen Flicsspapieevon .1er anh\u00e4ngenden Fl\u00fcssigkeit befreit worden waren, riiit Wasser aus. Ein Tlieil l\u00f6ste sicli auf; es blieb ein br\u00e4unlich gef\u00e4rbter K\u00fcckstand. Die L\u00f6sung lieferte beim Erkalten Ausscheidungen, welche zum gr\u00f6ssten Theil krystalliniseh waren. Ich habe dieselben nicht f\u00fcr sich allein weiter verarbeitet, da es sich zeigte, dass die Mutterlauge ein in Wasser leicht l\u00f6sliches Ouecksilberdoppelsalz entweder gar nicht oder doch wenigstens nur in ganz unwesentlicher Quantit\u00e4t enthielt ; vielmehr\" habe ich die ganze, beim Auskochen des Quecksilberchlorid-Niederschlages mit Wasser erhaltene L\u00f6sung durch Schw\u00f6re] wasser-slofi vom gel\u00f6sten Quecksilber befreit, dann auf ein geringes Volumen eingedunstet und mit Goldchlorid versetzt. 'Es entstand ein starker gelber Niederschlag, welcher abfiltrirt, mit wenig kaltem Wasser gewaschen und sodann zwischen Flicss-papier abgepresst wurde \u2019).\nIm Folgenden will ich nun zun\u00e4chst die Resultate nnt-Iheilen , welche bei Untersuchung des Golddoppelsalzes der Base aus Lupinenkeimlingen erhalten wurden. Da dieses Salz beim Umkrystallisiren aus heissem Wasser sich ein wenig zersetzte (vermuthlich nur desshalb, weil es noch Unreinigkeiten enthielt), so zerlegte ich eine Portion desselben durch Schwefelwasserstoff, concentrirte die vom Schwcfelgold ab-lillrirte Fl\u00fcssigkeit durch Eindunsten ein und tollte wieder mit Goldchlorid; das so erhaltene Product wurde, nachdem c\u00bb abfiltrirt, mit kaltem Wasser gewaschen und \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet worden war, zur Analyse benutzt. Die dabei erhaltenen Zahlen liegen den von der Formel des Cholindoppelsalzes geforderten Werlhen ziemlich nahe, wie folgende Angaben zeigen:\n....\t> Es sel Gleifl1 '\u201cer erw\u00e4hnt, dass dem in der. beschriebenen\nUmso gewonnenen Product die sowohl in Lupinen- wie in K\u00fcrbiskeim-Imgen vorkommende Base, welche ieli mit dem Namen Argilnin belegt \u25a0abe nicht beigemengt sein konnte; denn dieselbe wird weder durch uecksilberchlond noch durch .Goldchlorid get\u00e0llt. l'cbrigehs scheint iliese Base auch nur in den Cotyledonen der Keimlinge vorzokommen.","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"m\nDruck \u2014 0,01353 gr. X Jj.\nBerechnet f\u00fcr C5H14NO Au CI4 :\nGefunden :\nAu\nX\n44,432)\n3,16\nDieser Befund liess vermuthen, dass unreines Cholingolddoppelsalz vorlag. Zur Gewinnung eines reineren Products verfulir ich in folgender Weise: Das Golddoppelsalz wurde mittelst Schwefelwasserstoff zerlegt, die filtrirte L\u00f6sung eingedunstet, der R\u00fcckstand in absoluten Alkohol aufge-nommon, die filtrirte Fl\u00fcssigkeit mit einer alkoholischen Platin-chloridl\u00f6sung Versetzt. Den so erhaltenen Niederschlag wusch ich nach dem Abfiltriren mit Weingeist aus, presste ihn zwischen Fliesspapier ab und behandelte ihn sodann mit Wasser. Der gr\u00f6sste Theil l\u00f6ste sich auf, zur\u00fcck blieb eine geringe Quantit\u00e4t eines auch in heissem Wasser schwer l\u00f6slichen Platindoppelsalzes (\u00fcber dessen Natur w. u. noch Mittheilung gemacht werden soll). Die davon abfiltrirte Fl\u00fcssigkeit lieferte beim Verdunsten ein gut krystallisirendes Platindoppelsalz. Dasselbe wurde durch Aufl\u00f6sen in einer m\u00f6glichst geringen Menge Wasser von einem noch beigemengten Rest der schwer l\u00f6slichen Verbindung befreit und sodann mittelst Schwefelwasserstoff zerlegt. Das Filtrat vom Schwefelplatin verdunstete ich auf ein geringes Volumen und versetzte wieder mit Goldchlorid. Das so erhaltene Golddoppelsalz wurde au< heissem Wasser umkrystallisirt. Es bildete nun d\u00fcnne gelbe Prismen. Die Analyse des zuerst \u00fcber Schwefels\u00e4ure, dann hei 95\u00b0 getrockneten Salzes3) gab Resultate, welche auf die Formel des Cholingolddoppelsalzes stimmen:\nf) Herr Dr. K. Steiger hatte die Gef\u00e4lligkeit, diese StiekstofT-hesiimmung auszuf\u00fchren.\n2) Au \u2014 190.04. nach G. Kr\u00fcss (Berichte d. D. f.liem. Gesell-\nS) Das \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknete Salz erlitt hei 95\u00b0 nur einen minimalen Gewichtsverlust.","page":368},{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"\u00e2co\n1.\t0,3538\tgr.\tSubstanz\tgaben\t0,1806\tgr.\tCO* und 0,1070 gr. H* O1), .\n2.\t0,3255\tgr.\tSubstanz\tgaben\t0,1448\tgr.\tAu.\n3.\t0,2765\tgr.\tSubstanz\tgaben\t0,3542\tgr.\tAgCl (bei Ausf\u00fchrung der Be-\t.\nStimmung wurde die Substanz durch Schwefelwasserstoff zersetzt, die Fl\u00fcssigkeit durch Zusatz von etwas Kupfersulfatl\u00f6sung vom \u00fcbersch\u00fcssigen H2S befreit, dann fdtrirt, das Filtrat mit Silbernitrat-, solution versetzt).\nC\nH\nAu\nCI\nBerechnet f\u00fcr H1* NO Au CI* 13,56 3,16 44,43 32,08\nGefunden :\n13.92 \u00b00. 3.36 * 44,48 \u00bb 31,69 >\nDie Ausf\u00fchrung einer Stickstoffbestimmung erschien un-* n\u00f6thig, da die bei Analyse des unreineren Products f\u00fcr den X-Gehalt gefundene Zahl dem von der Formel des Cholin-, golddoppelsalzes geforderten Werth ziemlich nahe liegt.\nBeim Erhitzen schmolz das Golddoppelsalz zu einer braunen Fl\u00fcssigkeit. Bei der Zerlegung mittelst Schwefelwasserstoff lieferte dieses Salz (und ebenso die entsprechende Platinverbindung) ein in Nadeln krystallisirendes, zerfliessliches Chlorhydrat. Gepr\u00fcft in einer L\u00f6sung, welche etwas freie Salzs\u00e4ure enthielt, gab dasselbe folgende Reactionen :\nMit\tPhosphorwolframsaure\tstarker weisser Niederschlag.\n\u00bb\tPhosphormolybd\u00e4ns\u00e4ure\tstarker gelblicher Niederschlag.\n\u00bb Phosphoranliinons\u00e4ure weisse F\u00e4llung, welche aber erst nach\neiniger Zeit eintrat.\n\u00bb Kaliumwisinuthjodid rother Niederschlag.\t-\n*\tKaliumquecksilberjodid\tgelber, krystalliniscluT Niederschlag.\n\u00bb\tJod-Jodkalium\tbrauner Niederschlag.\n\u00bb Gerbs\u00e4ure\t0.\nDieser Befund stimmt mit den von L. Brieger2) f\u00fcr die Reactionen des salzsauren Cholins gemachten Angaben \u00fcberein; eine kleine \\erschiedenheit liegt wohl nur darin,\n*) Herr Dr. E. Steiger hatte die Gef\u00e4lligkeit, diese Bestimmung\nauszuf\u00fchren.\t\u00ab\n*) Untersuchungen \u00fcber Ptomaine, I. Theil, S. 37 u. 38 (Berlin, bei Hirschwald, 1884).","page":369},{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"370\ndass bei der von mir ausgef\u00fchrten Pr\u00fcfung in der mit Phosphorantimons\u00e4ure versetzten L\u00f6sung erst nach Verlauf von mehreren Stunden eine F\u00e4llung entstand (vielleicht trug die Qualit\u00e4t des von mir benutzten Reagens die Schuld daran).\nDas in Wasser sehr schwer l\u00f6sliche Platindoppelsalz, welches bei der Reinigung der aus Lupinenkeimlingen gewonnenen Base in ganz geringer Menge erhalten wurde, gab bei der Zerlegung mittelst Schwefelwasserstoff ein bitter '..schmeckendes Chlorhydrat, dessen L\u00f6sung mit Phosphorwolframs\u00e4ure , Phosphormolybd\u00e4ns\u00e4ure, Kaliumwisnuithjodid, Kaliumquecksilberjodid, Jod-Jodkalium, Gerbs\u00e4ure und Pikrins\u00e4ure F\u00e4llungen gab. Wahrscheinlich Jag hier das Platindoppelsalz eines Alkaloids vor (dass die Lupinensamen Alkaloide enthalten, ist bekannt; inwieweit dieselben sich noch in den Keimlingen vortinden, habe ich noch zu untersuchen;,\nDie Quantit\u00e4t, in welcher dieses Product gewonnen wurde, war zu gering, als dass eine analytische Bestimmung h\u00e4tte ausgef\u00fchrt werden k\u00f6nnen.\nDas Golddoppelsalz der Base aus K\u00fcrbiskeimlingen reinigte ich in derselben Weise, wie das bei Verarbeitung von Lupinenkeimlingen erhaltene Product. Dem dabei erhaltenen Platindoppelsalz war eine schwer l\u00f6sliche Verbindung nicht beigemengt. Das gereinigte Golddoppelsalz zeigte das gleiche Aussehen wie dasjenige der Base aus Lupinenkeimlingen und besass den gleichen Goldgehalt.\n<>,3090 gr. Substanz (zuerst \u00fcber Schwefels\u00e4ure, dann bei 95\u00b0 getrocknet) gaben 0.1370 gr. Au.\nBerechnet l\u00efir C:\u2019H14\\0 Au Cll : Au\t44,f>3\nGefunden : 44.43 0;0.\nDas bei der Zerlegung des Golddoppelsalzes mittelst Schwefelwasserstoff erhaltene Chlorhydrat gab die gleichen Reactionen, wie das Chlorhydrat der Base aus Lupinenkeimlingen (nicht gepr\u00fcft wurde in diesem Falle das Verhalten zu Phosphorantimons\u00e4ure).","page":370},{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"Dass die beiden Golddoppelsalze identisch waren, kann demnach mit Sicherheit angenommen werden: auch, berechtigen die gemachten Beobachtungen zu dem Schluss, dass es 'ich hier nicht um Gemenge, sondern um einheitliche Substanzen handelte.\t;y\nDie im \\ origen mitgetheilten Thatsacheu f\u00fchren zu der Schlussfolgerung, dass die aus Lupinen- und K\u00fcrbiskeimlingen abgeschiedene Base Cholin war. Nicht nur in der Kleinentar-zusaminensetzimg, sondern auch im Verhalten findet IVber-einstimmung statt. Bekanntlich giebt das Cholin ein in Wasser und Alkohol leicht l\u00f6sliches, in zerfliesslicheii Nadeln krystallisirendes Chlorhydrat, ein schwer l\u00f6sliches, gut krystal-lisirendes Golddoppelsalz, ein in Wasser l\u00f6sliches, in Alkohol dagegen unl\u00f6sliches Platindoppelsalz, endlich eine in Wasser sehr schwer l\u00f6sliche Verbindung mit Quecksilberchlorid, in allen diesen Punkten, ebenso in den oben aufgef\u00fchrten Reactionen, gleicht das Cholin der aus Keimpflanzen abgeschiedenen Base.\nDas gereinigte Platindoppelsalz der letzteren-\u25a0 (dafgestellP aus dem durch Zerlegung des gereinigten Golddoppetsalz erhaltenen Chlorhydrat) krystallisirte beim langsamen Verdunsten seiner w\u00e4ssrigen L\u00f6sung in sch\u00f6nen Orangerothen, meist sechsseitigen Tafeln. Nach Iloppe-Seyler >) kryshdJisirt das Platindoppelsalz des Cholins unter gleichen Verh\u00e4ltnissen in klinorhombischen Prismen oder Tafeln, meist in sechsseitigen Tateln. Nach Brieger-) bildet das Cholinplatihdoppelsalz in der Regel \u00fcbereinander geschobene Tafeln. Das unreine Golddoppelsalz der aus Keimlingen gewonnenen Base erschien unter dem Mikroskop in w\u00fcrfelf\u00f6rmigen Krystallen; das gereinigte Salz bildete d\u00fcnne, zu Gruppen vereinigte Prismen. Das Aussehen des Salzes entsprach demnach den von Urie-ger8) f\u00fcr das Golddoppelsalz des Cholins gemachten An-\nD Handbuch der physiologisch- u. pathologisch-chemischen. Analyse, *>. Auflage, S. 104.\n2)\tUntersuchungen \u00fcber Ptomaine, II.. S. 18.\n3)\tDiese Zeitschrift, Bd. 11. S. 185.","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"gaben. Diese Thatsaelien unterst\u00fctzen noch die von mir gezogene Schlussfolgerung, dass die aus den Keimpflanzen gewonnene Base Cholin ist.\nDie Quantit\u00e4t, in welcher das Cholin in den untersuchten Keimpflanzenoxtracten sich vorfand, war keine bedeutende. Bei \\erarbeitung einer Mutterlauge, welche von . fb'ca einem Kilo der lufttrocknen Axenorgane etiolirter Lupinenkeimlinge herr\u00fchren mochte, erhielt ich ungef\u00e4hr 3 gr. des Golddoppelsalzes; die von der Verarbeitung der Axenorgane von K\u00fcrbisskeimlingen herr\u00fchrende Mutterlauge gab eine.noch geringere Ausbeute.\ni","page":372}],"identifier":"lit16665","issued":"1887","language":"de","pages":"365-372","startpages":"365","title":"Ueber das Vorkommen von Cholin in Keimpflanzen","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:31:44.955184+00:00"}