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{"created":"2022-01-31T15:03:19.963061+00:00","id":"lit16670","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Goldschmidt, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 11: 421-427","fulltext":[{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"\nDie Resorption im Pferdemagen.\nVon\t\u25a0'\nHarald (loldgclimidt*\nIA\u201c\t\u201c\u00bb;*'\u00bb\u00ab<\u25a0\u00bb ,l,r Ki;l. Tliicrarzneisclililc \u00bb Dmdeu i,\u201ea def\nKopenhagener Universit\u00e4t.)\n(Der Redaction zugegaugen am 1t*. April i8H7i)\nIn zwei fr\u00fcheren Artikeln habe ich Gelegenheit gehabt, mige Betrachtungen \u00fcber die Resultate einer Reibe von I ntersuehungen \u00fcber die Magenverdauung des Pferdes mit-zutheilen 1).\nIm Folgenden werde ich mir gestatten, einige Momente aus derselben Lnlersuchungsrcihe aufzuf\u00fchren, die zur Be* cuebtung der Frage: .Resorption der N\u00e4hrstoffe im\n11er dem a gen\u00bb einen Beitrag liefern m\u00f6gen.\n. Die Resultate, zu denen ich gelangt bin, st\u00fctzen sich indessen nicht allein auf die auf experimentalem Wege ge-\nBoi Untersuchung des Darmkanals auf deh Inhalt an -Nahrstoflen, die in L\u00f6sung vorhanden sind, st\u00f6sst man auf so grosse Schwierigkeiten, dass von einer Scheidung der 01 den \\ erdauungssecreten und der von den Nahrungsmitteln f\u00fchrenden organischen Stoffe (und besonders des Eiweisscs) r ko ne Rede \u00abcm kann. Wenn man daher angeben soll \"it m emu die Resorption in einem gegebenen Zeitpunkte\n*\ta?. s\tMr-\n\u00c4; \u00e4 tiufen' tif\"hiermit\nals gro^e \u00bb (<? \u2018j01 7 1 > _o\\,\t\u2018 \u2019 * >,S \u2018 \u2018 * * r:lscl,er verdaRt werden\nSTAS\u00c4\u00c4i:\n....","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"ist\u00bb wjl(1 man gezwungen, einen Factor, den man nur z. Tli. kennt, in die Berechnung zu ziehen.\n\u00fc\u201c\u2018 Surn,ne n\\\u00ab\u00bbrbirten Stoffe wird, wie bekannt, dadurch fest-gestellt, dass man von den N\u00e4hrstoffen in einer der vorhandenen Cellnlost -menge, nitsprechemlen llaferinenge die im betreffenden Theile des Vei. \u00abhuiungskaiials gefundene Menge vom Futter herr\u00fchrender N\u00e4hrstoff.\u00bb abzieht.\nDiese letztere wird durch eine Summation der verdauten, d. h. in Losung vorliegenden, und der unverdauten N\u00e4hrstoffe testgestellt. Es i-t indessen hier eine Correetur vorzunehmen, da die Resorption sonst klein, r scheinen wild, als sie thats\u00e4ehlich ist. Ein Theil der in L\u00f6sung vorhandenen Stoffe r\u00fchrt n\u00e4mlich von den Verdauungss\u00e4tten her und une-desshalii in Abzug gebracht werden. Statt dessen kann man jedoch auch \u00ablie Correctin' so vornehmen,, \u00ablass man zu der der Halerquantit\u00e4t entsprechenden Menge von N\u00e4hrstoffen < resp. Hiweiss) die mit den Secret i, zugef\u00fchrte Menge von N\u00e4hrstoffen (resp. Eiwoiss) addirt. Dadurch wild \u00ab1er Minuend um \u00ab-hensoviel vergr\u00f6ssert als der Subtrahend. !\nFs ist selbstverst\u00e4ndlich unm\u00f6glich, genau zu sagen, wie viel von dem vorhandenen aufgel\u00f6sten Fiweiss in jedem' vorliegenden Falle aus den Verdauungss\u00e4ften herr\u00fchrt: dieses w\u00e4io nicht einmal d\u00fcnn ausf\u00fchrbar, wenn alle Verdauung'-s\u00e4fte in chemischer Beziehung gleich zusammengesetzt w\u00e4ren, weil die Quantit\u00e4ten, in welchen sie abgesondert werden, sehr wechseln und individuellen \\ erschiedenheiten unterworfen sind.\n^0,1,1 lnan a^\u00b0 mit diesen zum Theil unbekannten tac toi en rechnen will, muss man dieselben in einer Weise benutzen, dass eine Vergleichung m\u00f6glich ist. Anders ans-gedi\u00fcekt: man muss den absoluten Felder (der aus dem Einfuhren einer Gr\u00f6sse in die Berechnung, die man streng genommen nicht kennt, hervorgeht) dadurch zu verkleinern suchen, dass man denselben Fehler \u00fcberall begeht, wodurch das Verh\u00e4ltniss zwischen den einzelnen Theilen der Verglcichuig\u00bb reihe nicht in hohem Grade verschoben wird.\nZu diesem Zwecke ist folgendermasscn zu verfahren: Im Mageninhalte ist die Gestimmtsattmenge und die Men\u00e4c der ungel\u00f6sten Stolle lestzustellen. \\on der Saftmenge i-t eine der vorhandenen Cellulose (Hafer) entsprechende Wassermenge \u25a0 abzuziehen. Die auf diese NVeise erhaltene Zahl ist als die vorhandene Speichelmenge zu betrachten. Sodann","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"wird berechnet, wieviel Eiwciss diese Speicheln,enge flau! ;,|,,\u00efe,' von Ellenberger und ilulineisf er angesfellfen \\ ersuche )| ,\u2018Utlialt. Diese Eiweissmenge wird daim z\u00f9 der d, r vorhandenen Cellulose (Hafer) entsprechenden. Eiweiss-menge addirl. Von der dadurch erhaltenen Zahl wird sehiiess-heh die Summe der in L\u00f6sung und als unverdaut vorhandenen Eiweissmengo suhtrahirt und die Dilferenz dann als das H,,-'Oi'birto betrachtet.\t.\t, *\nDuirli dieses Verfahren erh\u00e4lt man selhslvcrst\u00e4ndlich 'in liesultat, das eine zu geringe Desorption zeigt; denn '\u25a0Isiens rohrt ein J heil der als Speichel helrachtelen Flftai\u00ab. k. it vom .Magensaft her (der reicher, an Eiweiss ist als der >pe,chel) und zweitens .\u201e(h\u00fcll der Speichel (und der Magen--alt) IV-lroie slolle, die gar nicht ber\u00fccksichtig! wurden.\nDie Zahlen, die das Hesorbirtc angeben, sind also nicht absolut richtig, kennen aber als an-iiallernd richtig betrachtet weiden.\nZum besseren Versl\u00e4ndniss soll noch ein Beispiel vom Idoreclinun^vorfaliren ^\u00abreben werden.\nPferd I.\t'\nCctn.lfct li?., Stunde |.oM i.almlum.\nfni Milden lieli-udet sich IJO.ITo ^ Cellulose.'. .\n12u. 1 /0 jjr. Cellulose entspricht H4iV; jrr. Ifafer\nMW.\u00ab Hafer entl,allen U2.il\u00ab Eiweiss, \u00ab4* \\-r,eie l!e-standtheile, ca. dOO Wasser.\nj\"> Magen to,-I,an,len . ...... ca. Sifl\u00d6gr. Saft\ntlarin sind . .....\ty. ...\t...\n\u2022 \u2022 ca- t\u2019ni \u00bb \\\\ asser.\nwj\u2019 Spciclifl (und Magensaft) vurli. . ca. anno g',-.,-\n0W'\u00c4\u00bb '< i'-fVi 'S|\u2019el<l?\u2018! \u00bbinlll'll,',n\tEiweiss- (o;:jK\u00b0'# jfucin?\n(.008 -, Acidalhmmn. 0,1 *1\u00bb Eiweiss) oder in, Ganzen ,-a. |\u00ab4 ,.r\t'.\nMa\u00bb\u2019\u2122 '\u00bb'lo-oalen von Eiweiss: von XMmcn Sloth,,-unverdaut . .\t. .\t002,480 h\nin Losung .... ._________42,000\t12\u00e4.:il0 '\nin loto in, Magen . . 110,00017^^777-7;,o^reie Stoffe ira Haler und S|mcM . J\u00ceW.840\t,\t*i2t.r,(;\u00bb\t.\t! '\ntlesc'l.i,-,\t\u00c4SiW%;v\n-----\toder ca. .{4\u00b0 o \u00bb ca. 1fi% ,\tJ\nund 5. ^ f\u2018 Plakt* 1l' 'Vlsse,iscl1- Tliiorlieilkunde, Hd. .VII, Heft \\","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022freie B o s f a n il t h e i I o\n4:24\nJU\nDie Ueberschriften der nachfolgenden Tabellen geben das besprochene Verfahren an.\n^ \u2022*","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"425\nTabelle II.\nA. Pferde mit kr\u00e4ftiger Ma\ngen resorption.\nI'ford Xr.\t{f. ;i Get\u00f6ilt et\tBesorbirt\t\tVerdaut \u2022 i\t\n\tpost pabulum] i Stunden.\tEiweiss no\ti .\ti |\tX-freie Bestandtheile '\t\u00b0'n\tEiweiss 0 n\tr \u25a0 \u2019\u2022 \u25a0 \u2022 \u2022 X-freie Bestand- tlleile 0 .) .\nj )\t' '!\t\t\tca. .\ti*a.\nI\t1 A 1 \"*\tu\tIG\tu3\t29\nIV\tV*\t30 '\t28 i:\tm 1\t\u00ab'\nVII\t8\tm i\t51\t7 2 .\t! 1\t\u00d42 \u2019\ni .\nTabelle III.\nn. Pf.M-,1, mit weniger tr\u00e4ftig-er Magenrcs-ttPniion.\nB esorbirt\nVeid h u t.\nI'ford Get\u00f6titet \\r post pabulum\nSt linden\nEi weif\nfreie\nBestandtheile\nuss\nBestand-\nt heilt*","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"42G","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"427\nDio Tabellen zeigen* dass die Resorption wie die Vor-dauung individuellen Verschiedenheiten unterworfen ist und dass sie mit der nach der Aufnahme Mer X ah rung verlaufenen Zeit zu nimmt.\nStellen wir die Versuchstiere wie in den Tabellen II und III aut, so sehen wir, dass die Resorption und die-Verdauung bi\u00bb zu einem gewissen Grade mit einander correspondu-\tPferden mit kr\u00e4ftiger Magen Verdauung finden\nwir auch eine kr\u00e4ftige Resorption; schon 8 Stunden nach der Mahlzeit sind ca. 64% des Eiweisses und ca. 51-% der X-freien Restandtheile resorbirt, w\u00e4hrend gleichzeitig bezw. 72% und r>2 % dieser Stolle verdaut worden sind. Bei den Thieren mit weniger kr\u00e4ftiger Magen Verdauung ist die Resorption auch \u00ab ine weniger intensive; 10 Stunden post pabulum ist sie in dem Falle nicht viel weiter fortgeschritten,-als 8 Stunden post pabulum bei den Pferden mit kr\u00e4ftiger Resorption.\nSchliesslich bemerken wir , dass der gr\u00f6sste Th eil dei verdauten X-freien Stoffe und ein betr\u00e4chtlicher Theil des verdauten Eiweisses in und nach der 6. Verdauungsstunde resorbirt ist.\nHieraus k\u00f6nnte man'die praktische Hegel ziehen, dass man Arzneimittel nicht unmittelbar, sondern etwa 5 Stunden nach einer Mahlzeit darreichen soll, um m\u00f6glichst schnelle Wirkung (Resorption) zu erlangen.","page":427}],"identifier":"lit16670","issued":"1887","language":"de","pages":"421-427","startpages":"421","title":"Die Resorption im Pferdemagen","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:03:19.963067+00:00"}