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{"created":"2022-01-31T12:48:14.034424+00:00","id":"lit16672","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ehrenberg, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 11: 438-471","fulltext":[{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen Uber die Frage nach dem Freiwerden von gasf\u00f6rmigem Stickstoff bei F\u00e4ulnissprocessen.\nVoll\nAlex. Ehrenberg.\n'Mitteilung aus dr>m physiologisch\u2022 elminiscKcu Institute zu T\u00fcbingen.)\n(Ucr Redaction zugegangeu am 22. April Iss?,)\nVor einiger Zeit \u2019) theilte ich die Resultate einer Reihe von Expcrimentaluntersuehungen mit, aus denen hervorging, dass aus organischen stickstoffhaltigen Materien bei der [Verwesung und F\u00e4ulniss weder bei Anwesenheit reichlicher Mengen von Sauerstoff, noch bei v\u00f6lligem Fehlen dieses Gases von den Mikroorganismen Stickstoff in gasf\u00f6rmiger Gestalt abgeschieden werde. Die complicirt zusammengesetzten organischen K\u00f6rper hohen Molecularg\u00f6wichtes werden bekanntlich bei der F\u00e4ulniss durch die Mikroorganismen in K\u00f6rper einfacherer Zusammensetzung zerlegt, welche entweder, wie gewisse Amidosauren \u2014 besonders der aromatischen Reihe \u2014, zu weiterer Zersetzung durch die Organismen nicht mehr geeignet sind, oder aber, wie die meisten anderen Stoffe, einer vollst\u00e4ndigen Umwandlung in anorganische Verbindungen, n\u00e4mlich Kohlemaure und Ammoniak, und dieses letztere wieder durch Oxyd\u00e2t\u00eeonsprocesse einer Verwandlung in salpetrige S\u00e4ure und Salpeters\u00e4ure unterliegen. Dass der Stickstoff der organischen Substanzen in der That zun\u00e4chst in Ammoniak \u00fcbergef\u00fchrt und dass erst dieses durch gewisse Organismen bei ungehindertem Zutritte des atmosph\u00e4rischen Sauerstoffs in Oxydationsstufen des Stickstoffs verwandelt werde, ist bereits\nDiese Zeitschrift, B\u00e4. XI, S. 14\u00e4,","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"439\nvon verschiedenen Seilen \u2014 besonders auch von E Wollny *) - hervorgehoben worden, w\u00e4hrend die unmittelbare Bildung von Oxydationsstufen des Stickstoffe bei Zersetzung eiweiss-arliger Substanzen als h\u00f6chst unwahrscheinlich zu bezeichnen\nIst ,Dr; Thalsache\u2019 'lass Umwandlung des Ammoniaks in salpetrige S\u00e4ure und Salpeters\u00e4ure in Folgender TI,\u00d6ligkeit von Mikroorganismen geschieht, nicht aber durch directe ( \u00bbxydation desselben \u2014 vermittelt durch den Sauerstoff der atmosph\u00e4rischen Luft oder durch Ozon -, ist experimentell wollt mit Sicherheit erwiesen. So konnten Sch losing und -luntz1 2 3) zum Beispiel Erdproben, welche beim Aufgiesseh ammoniakhaltiger Fl\u00fcssigkeiten Nitrate und Nitrite in grosser Menge produeirten, diese F\u00e4higkeit durch Einblasen von Chloroformd\u00e4mpfen oder durch Erhitzen der Bodenproben -also durch Anwendung von Mitteln, welche den Lebensproc\u00e8ss der Organismen aufheben - vollst\u00e4ndig rauben, und die Dichtigkeit dieser Beobachtung wurde weiter auch von Wa-rington\u00bb) und sp\u00e4ter von Fodor4 *) erh\u00e4rtet, w\u00e4hrend schon fr\u00fcher 1 asteur und A. M\u00fcller\u00bb; die Mitwirkung von Organismen be, diesen Processen wenigstens plausibel gemacht lallen. Die 1 rage, ob bei der Umwandlung von Ammoniak-salzen in Nitrite und Nitrate nur ein ganz bestimmter Organismus belheihgt sei, oder \u2022ob eine gr\u00f6ssere Anzahl verschiedener derartiger Wesen je nach dem Vorhandensein oder Felden von Sauerstolt entweder Nitrif,cationsproccsse oder\u2019 \u00fcenitnficationserschcinungcn hervorzubringen im Stande s\u00f6i,\nmuss da sich in dieser Beziehung die Ansichten verschiedener\nForscher gegen\u00fcber stehen, zur Zeit noch als'eine offene bezeichnet werden. Schl\u00f6sing und M\u00fcntz6) hatten in einer mtrificirbaren Erde bereits einen Mikroorganismus in '\n1 > Journ. f. Landw., Bd. XXXIV, S. 215.\nT. 96,1m* m,A\u2019 T- \"* P- ,250i T- \"f P- \u00bb\u00ab* T. 85, p. 1018\n3j Journ. of chem. soc., 1878\u00bb 1. Hoff.\nUnters, \u00fcber Luft, Boden, Wasser, II, 188-)\ny) Versuchsstat., Bd. 10, 8. 273.\t\u2019\t\u201d .\nc) Compt rend., T. 89, p. 891.\t.\t;","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"4-10\ngrosserer \\erbreitung beobachtet und auch sp\u00e4ter ilureli Reiu-culluren isolirt, der in der That die F\u00e4higkeit, -Nitrification z\" bewirken, in aullallendem Maasse besass. Denn wenn man diu zu sterilisirten ammonhaltigcn N\u00e4hrl\u00f6sungen brachte, .-(> wurde wirklich das Ammoniak von ihm in Salpeters\u00e4ure verwandelt; Schl\u00f6sing und M\u00fcntz haben ihn denn auch bereits als \u00abSalpeterferment\u00bb bezeichnet. Derselbe zeigt grosse Aelmlichkeit mit dem von Pasteur und von Koch und Cohn m W\u00e4ssern aufgefundenen \u00abcorpuscules brillants\u00bb und scheint ungemein verbreitet') zu sein. Vermuthlich ist es de,selbe, welchen neuerdings T. Leone3) in grosser Menge im Ouell-wasser nachgewiesen und auch als Tr\u00e4ger von .Nitrifications-j'iocesscii erkannt hat.\ni. he one sagt, es seien dies die gew\u00f6hnlichen Organis-mell des QuellWassers; bemerkt aber weiter, dass dieselben im Stande seien, auch den umgekehrten Process \u2014 n\u00e4mlich Dildung von Ammoniak aus den Nitraten \u2014 hervorzurufen. Leone bes\u00e4te mit seinen Organismen destillirtes Wasser, dem er einen Zusatz von Nahrgelatine erlheilt batte, und fand, dass die stickstoffhaltige Substanz, allm\u00e4hlich zun\u00e4chst in Ammoniak und Kohlens\u00e4ure zerspalten ward; nach etwa 15 Tagen jedoch zeigte sich neben gleichzeitiger Bildung erst von salpetriger S\u00e4ure und sp\u00e4ter von Salpeters\u00e4ure eine Abnahme des Ammoniaks und nach :i\u00f6 Tagen war das letztere vollst\u00e4ndig in Salpeters\u00e4ure umgewandelt. Wurde jedoch der L\u00f6sung nunmehr wieder neue Nahrgelatine zugef\u00fcgt \u00abo bildeten sich zuerst wieder Nitrite und sodann Ammoniak und es wurden selbst weitere Quantit\u00e4ten direct zugesetzten Nitrates m Ammoniak umgewandelt; als aber die Zersetzung der organischen Substanz beendet war, fing wieder der umgekehrte Process, derjenige der Nitrification, zu verlaufen an. Nach Leone's Angaben scheint also ein und derselbe Organismus je nach den gegebenen Bedingungen zwei ganz verschiedene, einander gegenl\u00e4ufige Processe hervorrufen zu\n1 '\t'rend., T. 101, p. 65.\n\u2022 \u00bb r.azetta chim. ital.. T. X, p. 5o5.","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"441\nk\u00f6nnen, und scheint es ferner, als ob die Ston\u00e4vechsclpr\u00f6ducle auch anderer Mikroorganismen je nach den gebotenen Lebens-\nbedingungen verschiedene sein k\u00f6nnten.\nXacli G a \\ on und Du petit \u2019) sollen hingegen bestimmte Mikroorganismen nur die Reduction von Nitraten zu Ammoniak und wieder ein anderes Mikrobion Nitrate nur zu Nitriten zu reducireii im Stande sein. \u2014 Obgleich die Verbreitung nitri-ikirendor Organismen im Boden eine ausserordentlicl|C grosse ist, so bleibt doch ihr Vorkommen auf eine gewisse Tiefe beschr\u00e4nkt. Hier\u00fcber hat R. Warington2) experimentelle .Studien gemacht, indem er geringe Mengen \u00c9fole aus verschiedenen Tiefen entnahm, in Glasgcf\u00e4sse luachte, welche mit steiili.\"iiten \\cid\u00fcnnten Ilarnl\u00f6sungen beschickt waren, und nach einiger Zeit t ebem. dieser L\u00f6sung auf Anwesen-., heit von salpetriger S\u00e4ure und Salpeters\u00e4ure mittelst Diphonyl-aininl\u00fcaung uml conc. Schwefels\u00e4ure pr\u00fcft Oj eines Re\u00e0geirs also, welches bekanntlich so empfindlich ist,, dass Morlf cnn Theil Nitrat in 20 Millionen Tlieilen Wasser damit: nach-, gewiesen werden kann. Als Resultat seiner Untersuchungen ergab \u00abdcli, dass im Allgemeinen Bodenproben (0,1 gr. Subsf.), welche einer Tiefe von ca. 2 Fuss entstammten, imcb Nilr\u00ce- \u2019 lication bewirken konnten, indessen blieb die Salpeterbildung hei Proben aus Thonboden schon bei Krit nabine aus einer liefe \\on 0 IS Zoll aus, w\u00e4hrend Proben aus Sandboden und \u00fcberhaupt aus Boden lockeren Re.TigesHoch hei KnU n\u00e4hme aus gr\u00f6sseren Tiefen wirksam waren. Jedenfalls ersieht man deutlich, dass die bez\u00fcglichen Organismen sich mir in den von der Luft durchdrungenen Schichten des Bodens auf-halten. Im Einkl\u00e4nge hiermit stehen die Beobachtungen R. Koch\u2019s3), welcher angiebt, dass die Zabi .1er Mikroorga\u00fcU-men in den von ihm untersuchten Bodenarten mit .1er Tiefe der letzteren schnell abnimmt und dass in chief Tiefe von eine, Meter \u00fcberhaupt keine Bact\u00e9rien mehr anzufret\u00eeen\nO Compf. rem!.. T. XCV. p. (ilf |.a;5.\t, .\n'-) Juni 11. of oil.'in. soci-ty. IsSl. p. \u00ab;;;7: IsnT. p. US.\t'\n\"J Mittheil, ans .hnu Kaised.-feninllioiNaiuto. I. IVodin 1ssj. s, ;;j'","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"Sind; und ferner stimmen hiermit die Mittheilungen Sclil\u00f6-smg\u2019s \u2022), wonach die Salpeterbildung von der Menge des zugetuhrlen Sauerstoffs \u2014 also von der Durchdringbarkeit des Bodens f\u00fcr atmosph\u00e4rische Luft \u2014 abh\u00e4ngig sein und wonach die Quantit\u00e4t der gebildeten Nitrate mit dem Sauer-stoffgchaltc des dem Versuchsobjecte zugef\u00fchrten Luftgemisches zunehmen soll. Die Salpeterbildung in der Erde wird ferner dimh den Wassergehalt derselben beeinflusst. Ein Boden, welcher das Nilrificationsverm\u00f6gen in ausgesprochenem Maasse besitzt, kann desselben durch Austrocknen vollst\u00e4ndig beraubt werden, und andererseits wird bei \u00fcberreichlicher Gegenwart von Wasser nicht nur keine Salpeters\u00e4ure gebildet, sondern es werden sogar vorhandene Nitrate in Ammoniak umgewandelt2}, so dass also nur ein mittlerer Feuchtigkeitsgehalt des Bodens \u00ab1er Entwicklung des Salpcterfermentcs g\u00fcnsli-zu sein scheint (Wollny*).\n\\\\ esentlichen Einfluss auf die Nitrificirbarkeit von Fl\u00fcssigkeiten hat nach Soyka4) die Concentration derselben. Su hatte zum Beispiel bei unverd\u00fcnntem Harn selbst nach 4 Monaten eine Salpeterbildung nicht stattgefunden, w\u00e4hrend eine solche in lOproconliger Verd\u00fcnnung nach 7, in 1 proven tiger Verd\u00fcnnung bereits nach 4 Tagen constatai werden konnte. Warington6) beobachtete ferner, dass zum Zustandekommen von Nitriflcationsproccssen schwach alkalische Reaction des Gemisches besonders vorlheilhaft sei, dass dieselben in sauren Fl\u00fcssigkeiten \u00fcberhaupt nicht auftrelcn und dass Chlorammoniuml\u00f6sungon bei Gegenwart von Calciumcarbonat bei viel st\u00e4rkerer Concentration noch nitrificirt werden, ab L\u00f6sungen von Aimnoniumcarbonat. Nach neueren Untersuchungen von Warington6) und \u00e4lteren von P. Pichan!\u2019)\n') Compt. rend., T. I,XXVII, p. 203 elo.\n*\u2019 Fo,lor- Hygienische Untersuchungen filier Lull elc. etc. 3| *1011111. f. LandwirUischaft, IM. XXXIV. S. 24',).\n') Zeilschrift f. Hioio^rie. IM. MV, S. H\u00ab.i.\n\u2022\u2019\u00bb \u2022loiirn. of rhem. society, XLV. p. 6:17. e) ^ourn. of chein. society. I,s87. j>. US.\n7) Compt. rend., T. XCVIII, p. 1285).","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"413\n4\nkommt gewissen Sulfaten und ganz besonders dem Gyps -ein beg\u00fcnstigender Einfluss auf die Salpeterbildung zu. Nach Soyka ) muss auch dem Lichte ein gewisser Einfluss \u00abjiif den in Rede stellenden Process zugesprochen werden. Helles Licht w irkt hemmend, Dunkelheit dagegen f\u00f6rdernd.\nVon dem Umfange der durch die Mikroorganismen des Hodens bedingten Umwandlung des Ammoniaks in Nitrate geben die Resultate von Untersuchungen \u00fcber die Zusammensetzung der zum Berieseln benutzten Kloakenwusser und der von den Rieselfeldern ablaufenden Drainwasser eine lebhafte Vorstellung. Nach Angaben von A. Levy2) enthalten die Kloakenw\u00e4sser der Pariser Rieselfelder im Mittel pro Liter etw\u00e4 24,4 mgr. Amnioniakstickstoff und 0,9 mgr. Nilratstick-stofl*, die Drainw\u00e4sser dagegen 0,9 mgr. AmmoniakstickstotV\nund 19\u201424 mgr. NitratstickstotT.\t-\nAus den eben mitgetheilten Versuchsresultaten ergeben sich die f\u00fcr die Einleitung von Nitiificationsprocessen g\u00fcnstigsten Bedingungen nunmehr von selbst. Dieselben sind: Geringer Gehalt an organischen Stoffen, mittlerer Feuchtigkeitsgehalt der Gemische, Gegenwart von Calciumcarbonat und Calciumsulfat, Anwendung einer verd\u00fcnnten Chloi> ammoniuml\u00f6sung, Abschluss des Lichtes und Zufuhr reichlicher Mengen von Sauerstoff.\nIch habe nun unter Ber\u00fccksichtigung dieser Fordeiuhgcn Versuche angestellt, um zu entscheiden, ob sich bei Umwandlung von Ammonsalzen in Nitrate unter Mitwirkung der Mikroorganismen Stickstoff in elementarer Gestalt abspalte. Jn meinen fr\u00fcheren Mittheilungen \u00fcber die fragliche Entwicklung freien Stickstoffs bei F\u00e4ulnissprocessen, und zwar bei Anwesenheit reichlicher Mengen von Sauerstoff, '.hatte ich auf eine nebenhergeltende Bildung von Nitraten keine-besondere R\u00fccksicht genommen, muss daher jetzt die bei. jener Gelegen-\n0 Loc. eit.\n2) Annuaire de l'oi.servatoire \u00able Mont souris pour l\u2019ann\u00e9e H81 Paris, p. 408.","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"1-14\nlicit gemachten Beobachtungen nach dieser Richtung hin erg\u00e4nzen.\nDer Inhalt der unter I bis VIII in der fr\u00fcheren Abbau,1-lung beschriebenen J) F\u00e4uhiisskolben wurde nach dem Abbrechen ,1er Versuche auf .stattgefundene Bildung von Oxv-dationsproducten des Stickstoffs gepr\u00fcft und zwar in der Weise, dass derselbe mit destillirtem Wasser mehrmals ex-tialiirt, die gewonnene Fl\u00fcssigkeit, welche den gr\u00f6ssten Theil der l\u00f6slichen Stoffe enthalten musste, auf ein- bestimmt, > 'ol,,m gebracht und abgemessene Tbeile des letzteren auf Nitrate und Nitrite untersucht wurden. Bei dieser Untersuchung gaben die Proben V (Ilarn und Blut) und VI (Kuli-harn allein) weder mit Diphenylamin, noch mit Joflzink-starket\u00f6sung nach dem Ans\u00e4uern irgendwelche Reaction; von salpetriger und von Salpeters\u00e4ure waren also nicht einmal Sjuireii nachweisbar: dagegen enthielten jene Mischungen dels betr\u00e4chtliche Mengen von Ammoniak. Allein mit den aus den anderen Kolben erhaltenen Extracten wurden thoil-weise sofort, tjieilweise nach einiger Zeit die charakteristisch, o Reactbnen der salpetrigen wie der Salpeters\u00e4ure erhalten Auch konnte hier die Quantit\u00e4t der anwesenden salpetrigen S\u00e4ure (im gebundenen Zustande: freie salpetrige S\u00e4ure konnte nirgends beobachtet werden) ann\u00e4hernd durch Titriren mit Kaliumpermanganatl\u00fcsung (nach Feldliausen und Ku-bcli (estgestellt werden.\nDie Reaction der Extrade war schwach alkalisch und de- I if rimetrische Bestimmung der salpetrigen S\u00e4ure ergab folgende Zahlen:\nI.\t10 ebem. L\u00f6sung verbrauchten im Durchschnitt 9.0 ebem. i10e Ferma n garnit l\u00f6s un g.\nII.\t10 , bcm. Losung verbrauchten im Durchschnitt 51.0 ebem. \u00bb mo Fei-manganatl\u00f6sung.\nIII.\t10 eben\u00bb, besimg verbraiicbten im Durcbscbnitt U.S ,bcm. ' I00 Fcr-maugaiiatl\u00f6suiig.\nIV.\tln eben. L\u00f6sung verbrauchten im Durcbscbnitt Ko ebem. i vt0 Fei inaiiganatlosuHg.\n') 1 ^0<e Zeitschrift. IM. \\f. S. 159-100.","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"445\nDa die Extrade vor der jedesmaligen Untersuchung auf das Volumen von 500 cbcm. gebracht waren, so ergehen sich f\u00fcr die Gcsammtmengen der in den Gemischen enthaltenen Nitrite bei den einzelnen Versuchskolbon folgende Wcrthe:\nI.\ti Blutpulver und Harn) ...\t.\t\u2014 iiinv..\u00ab. ' .*1. '\u00bb \u2022\u25a0 c-\ni, \u00bb i \u201e\t\u2022 --\tsalpetrige Saure.\nII.\t<vBlutpulver, Harn und Gypsi . . . .-^ 0,4845^ ,v\nIII.\t(Illutpulver. Bo*len unil Wasser) . . - o.14im; \u00bb\u2022\nI\\. (Blutpulver, Ham und (.iilriumcarhonat) ~- 0,1.V*()\n(In die Kolben VII und VIII gelangte beim Abbreclien des V ersuches etwas Quecksilber, weshalb deren Inhalt keiner titrimetrischen Untersuchung unterworfen ward; die Anwesenheit von salpetriger S\u00e4ure konnte aber auch hier mit Leichtigkeit bewiesen werden.) Als Resultat dieser Versuche zeigt sich nun die Thalsache, dass trotz der Anwesenheit bedeutender Mengen von organischen Substanzen dennoch Nitrification stattgefunden und dass auch hier die Gegenwart yon Gyps (Versuch II) diesen Process in ganz hervorragender Weise beg\u00fcnstigt hatte. Da nun in den vorliegenden F\u00e4llen das Auftreten von freiem Stickstoff nicht constat irt werden konnte, so liesse sich wohl schon daraus der Schluss ziehen, dass' unter den eingehaltenen Versuchsbedingungen, namentlich, bei liegenwart von Sauerstoff, solcher \u00fcberhaupt niemals auftritt. Eine n\u00e4here Betrachtung unserer Versuchsbedingtingcn zeigt \u00fcbrigens, dass sie der Nitrification besonders g\u00fcnstig sein mussten. Es sammelt sich n\u00e4mlich in den Kolben die Fl\u00fcssigkeit am Roden an: die dar\u00fcber befindliche Masse ist you \u00e4usserst lockerer, por\u00f6ser und nur wenig feuchter Beschaffen-beit und in diesem Zustande relativer Trockenheit besitzt das Blutpulver ziemlich grosse Widerstandsf\u00e4higkeit gegen zersetzende Einfl\u00fcsse; die Zersetzung findet daher jedenfalls zun\u00e4chst in den wasserreichen, dem Sauerstoff weniger zu-diV-\u25a0 helien Bodenpariien statt, und zwar unirr. Bildung\" von Ammoniaksalzen und sonstigen F\u00fculnissprod\u00fcelcn. Ui,-., werden sodann erst in dem por\u00f6sen Materiale, in welches le ,Ulrdl M'usionsprocesse in die H\u00f6he sleigen, durch den dolt reichlich vorhandenen Sauerstoff in Nitrite und Nilrate ubergeliilirt. Die Versuclisbedingiingcn entsprechen somit Zeitschrift f\u00fcr ])liygi(,],.ois,.ho Ch\u00ebinie. XI.\t/\u00bb(|","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"voHreniid, den in der freien Natur sehr h\u00e4ufig gegebenen Verh\u00e4ltnisse\u00bb.\te 1\nDie unter Ber\u00fccksichtigung der f\u00fcr Nitrificationsprocess,. besonders g\u00fcnstigen Bedingungen angestelllen Experimente ZII \u2022lenen der fr\u00fcher (Bd. XI, Tafel III, Fig. 3) beschriebene Apparat angewendet wurde, seien nachstehend hier mitgetheilt.\nVersuch XI.\nDer Versuchskolben wurde zu mit erbsengrossen\n..tueken Bausteins gef\u00fcllt, sodann dieser mit einer Usine v\u00b0n Chlorammonium in deslillirtem Wasser, welche 2 &dz pro Liier enthielt, soweit angefeuchtet, dass auf den, Boden des Kolbens sich noch etwas Fl\u00fcssigkeit sammelte, und zur Einleitung des Nitrificationsprocesses eine gerinn. Menge in Nitrification befindlichen Erdbodens, mit wein-W asser unger\u00fchrt, zugesetzt. Der Kolben wurde sodann zu-gesclimoizen, abwechselnd ausgepumpt und mit Kohlens\u00e4ure gef\u00fcllt, ins die atmosph\u00e4rische Luft verdr\u00e4ngt war, abermals ausgepumpt und mit reinem Sauerstoff aus dem mit demselben verschmolzenen Gasometer gef\u00fcllt; als das aus den, Gasleitungsrohre austretende Sauerstolfgas durch die Analv-e as rem befunden war, wurde das zur Luftpumpe f\u00fchrende Hahnrohr abgeschmolzen und nun der Apparat sich selbsl \u00fcberlassen. Der Kolben stand indessen in einem Wasserbade dessen Temperatur constant auf 35\u00ab erhalten wurde - dieselbe, bei welcher nach Schl\u00f6sing und M\u00fcntz die Xitri-hcationsprocesse am ausgiebigsten von Statten gehen- und war durch eine undurchsichtige H\u00fclle gegen das Tageslicht gesch\u00fctzt. Der Zutritt des Sauerstoffes erfolgte je nach erbrauch automatisch. Der Versuch wurde 4 W'ocheri im (.angc erhalten und in dieser Zeit zu verschiedenen Malen eine Gasprobe aufgefangen und der Untersuchung unterworfen Da eine Gasentwicklung nicht zu bemerken war, so wurde die Entnahme von Gasproben durch Nachdr\u00fccken von Sauer-!? bewerkstelligt. I in so aber auch wirklich das im Kolben en\",ali\u00e9n\u00e9 Gasgemisch, und dasselbe nicht zu sehr durch de, due.len . auerstollslroni verd\u00fcnnt zu erhalten, wurde in der Weise verlahren, dass durch Entfernen der Heizquelle de.","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"447\nWasserbades die Temperatur erniedrigt und dadurch zun\u00e4chst Sauerstoff aus dem Gasometer in den Kolben hcr\u00fcbergesaugt, und alsdann durch abermalige Erw\u00e4rmung des Wasserbades\n\u2014\tund die dadurch bedingte Ausdehnung des Kolbeninhaltes\n\u2014\tGas aus dem Ableitungsrohre ausgetrieben und \u00fcber Quecksilber aufgefangen ward.\nDie bei den Analysen gewonnenen Daten waren folgende :\n1. Sauerstoffgas, unmittelbar IIahnrohres aufgelangen.\t\tvor dem Abschmelzen des\t\t\n\tv.\tDruck in mm.\tTemp.\t1 ! . \u2022 ; : \u2022 v\n(Jas feucht gemessen . . .\t1)3,:\u00bb\t0.339 t\t7 0\u00ae\t32,74\n-f Wasserstoff\t\t303.3\t0,3718\t7,2\u00b0\t10S 97\nNach tier Explosion. . . .\t108.0\t0,1345\t0,0\u00b0\t\u2022 71,08\nAngewandtes Gas\t\t\u201c= 32,74,\t\t\nSauerstoff\tgefunden\t- 32,43.\t\t\n~. Gas* welches nach 14 Tagen aufgefangen wurde.\t\t\t\t\n4\u2018\tv.\tDruck.\tTemp.\tV\nGas feucht gemessen .\t1)9.5\t0.3055\t\u2022 7.1\u00b0\t33.44 18322\n+ Wasserstoff . . . .\t322,0\t0.5900\t7.3\u00b0\t\nNach der Verpuffung .\t1*2,8\t0.4434\t~A\u00b0 \u2022\t79,20\nAngewandtes Gas\t\t- 35.44.\t\t'\nSauerstoff gefunden - :55,3t.\nStickstotl hatte sich also nicht entwickelt.\n\u2022 v,\tDruck.\tTemp.\t: . V\nGas feucht gemessen . . .\t7;, 4- Wasserstoff\t gt:M Nach der Verpuffung\t.\t.\t.\t122.3 + Sauerstoff\t 04114 Nach der \\erpuffung\t.\t.\t.\t'.r.j,5 \u2022\t0.3352 0,5031 0.3780 0.4785 0,3.500\t' 0.1\u00b0 7.1\u00ab 7,8\u00b0 8.0\" \u2022 s.o\"\t24.80 119.20 43.09 \u2022102,00 34,41\nAngewandtes Gas\t~= 2t.s0,\t-\t\nSauerstoff gefunden\t- 2t.7o.\t\u2022\t\nEs hatte sich also bei diesem Versuche w\u00e4hrend einer\t\t\t","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"448\nDor Kolbeninhalt wurde nach Abbrechen des Versuche mit destillirtem Wasser ausgelaugt und die filtrirte Fl\u00fcssigkeit md Diphenjlaminsulfat auf Salpeters\u00e4ure und mit Jodkalhim-starkckleistor auf salpetrige S\u00e4ure gepr\u00fcft; mit beiden Re-agentien trat lilauf\u00e4rbung ein.\nVersuch XII.\nUnter Anwendung desselben Apparates, wie in voirom ei suche, wurde der Kolben mit einer getrockneten Mischuir von (salpeterfreiem) Erdboden 500 gr., Gyps 100 er r,i' emmcarbonat 50 gr. angef\u00fcllt, diese Masse mit einer n'w centigen Chlorammoniuml\u00f6sung in einer Weise befeucht, I dass der Roden zwar feucht, aber nicht nass erschien, und sodann eine geringe Menge mit Wasser augeschl\u00e4mmten nilri-ficirenden Bodens zugesetzt. Die F\u00fcllung des Apparates mil reinem Sauerstoff und die Entnahme der Gasproben erfoH, m der fr\u00fcher beschrieb,.neu Weise und da bei diesem Vor-suche sich das Auftreten von Kohlens\u00e4ure constatiren lies-, so wurde auf deren Bestimmung R\u00fccksicht genommen.\n4. Sauerstoffgas, welches nach dem Durchleiten durch\nden Apparat beim Abschmelzen des Glashahnes aulget\u00e4irra\nwurde.\tp\nNach tief VerjuifTim\n'.mre\nv\u00bb\t! Druck,\tTomp.\t'\nn : \u2022 \u2022\tHO.\u00ab\t0.2:17:51\t\t27.2!'\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022\tW,\u00fc\to. t\u00f6iir,\t4,3\u00b0\t1\ti \u2014 . lw.-.2\n\u2022 \u2022 \u2022\t225,7\t0.5420\t4.3\u00b0\t75.0.1\nAn^ewandles (.\u2019as\t~ a7 .>q Saucrstoll gei'untleii \u20145 27,10.\t\t\nIches nach 1 4 Tagen aufgefangen wurde.\t\t\nv,\tDruck. !\tTemp. !\tV\n1 \u25a0 \u2022 \u2022\to'.i.:,\to.7 ls.5 Kohlen-\tT\t3.k<*\t70.31\n\t:{.S\u00b0\t55.1:;","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"Nach \u00d9eberf\u00fchrung in's Eudiometer:\n!\tV,\t\tDruck.\tTemp. 4\t. v \u2022\nGas feucht gemessen . . .\t! ll\u00dc.G\t0,2348\tASb '\t\u2022 20,91 |:14 21\n-j- Wasserstoff\t\tj; 318,2\t11,4-295\t5,o\u00b0\t\nNach der Verpuffung . . .\t!\t183.7\t0.2980\t\t53,74\nSauerstoff gefunden = 20,82.\nResultat :\t21,SO\u00ab;0 Kohlens\u00e4ure,\n__\"7,94 \u00b0o Sauerstoff,\n99,74.\n3. Gas, welches nach 28 Tagen aufgefangen wurde.\n\tv,\tDruck. \t\t\tTemp.\tV\nGas feucht gemessen . . . Nach Absorption der Kohlen-\t120,0\t0,7119 \u25a0 .\t4.7\u00b0 -\t\u2022\t88.15\ns\u00e4ure . . .\t103,0\t0,7075\t4,8\u00b0\t71,02\nUebergef\u00fchrt in\u2019s Eudiometer: '\t\t\t\t\nGas feucht gemessen . . 4- Wasserstoff . . . . Nach der Verpuffung . . .\t122.:\u00bb 342,4 209.2\t0,2374 i O.440G 0,3218 i\t5,1\u00b0 . 5,1\u00b0 5,0\u00b0\t28,35 1M.12 00,11\nAngewandtes Gas\t\t= 28.35.\t\t\nSauerstoff gefunden\t\t= 28,33.\t,\t, ,\nResultat:\n18,75\u00b0 o Kohlens\u00e4ure, 81,190 p Sauerstoff, 99.94. ~\nEs halte sicli demnach auch bei diesem Versuche Stickstoff nicht entwickelt. Der Kolbeninhalt Wurde mit destiliirtom, W asser ausgezogen und dieser Auszug auf Salpeters\u00e4ure und salpetrige S\u00e4ure untersucht: Diphenylaminsulfat und conc Schwefels\u00e4ure gab starke Blauf\u00e4rbung und auch mit Eiseri-'itriol konnte die Anwesenheit von Salpeters\u00e4ure dargetlian werden, mit Jodkaliumst\u00e4rkekleister trat erst nach einiger laufarbung ein, nach 2t\u00e4gigem Stehen des Auszuges wurde mit diesem Reagens jedoch sofort Blauf\u00e4rbung erhalten\nwas auf eine nachtr\u00e4glich eingetretene Reduction von Nitraten zu Psitriten schliessen l\u00e4sst.","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\n\u00ab\nAu\u00e4 aHon feen Versuchen, sowohl den fr\u00fcher h, schnebenon, als den soeben mitgeth\u00e9ilten, geht unzweifelhaft hervor, dass bei Anwesenheit reichlicher Mon\".n von Sauerstoff, sowohl bei direeter Zersetzung der or-,, tuschen Substanzen, als bei der Ueberf\u00fchrung von Ammon salzen in Nitrate unter Mitlmlfc von Mikroorganismen freier Stickstoff nicht entwickelt wird. DieseThatsache wir,I auch best\u00e4tigt durch die Versuche von Br. Tacke, welcher \u00fcber diesen Gegenstand auf der 59. Naturforscher-Versamm-luiigzu Berlin in der landwirtschaftlichen Section berichtete'\u00cf und fand, dass bei der F\u00fculniss organischer Substanzen \u00ab0.\n! ,bc' Abwesenheit, als bei Anwesenheit von Sauerst,,,; Stickstoff in bemerkenswert!.\u00ab Menge nicht auftritt; aller-dnigs war bei Tacke\u2019s Versuchen die Bildung von salpetriger' Saure jucht zu constatiren gewesen. Di et zell fand in seinen\n-\torganische Substanzen in gr\u00f6sserer Menge enthaltenden\n-\thmhussgcmiscl.cn selbst freie salpetrige S\u00e4ure und hat (as Aullrctcn dwselben (auch experimentell) durch \u00abstatt-findende Zersetzung von Calciumnitrit durch Kohlens\u00e4ure zu erkl\u00e4ren -) gesucht.\nfnter den Mittlieilungen Tacke's ist besonders die eine lemcrkeiiswcrlh, dass nach Zusatz von Nitraten zu in F\u00e4ul-11ISS befindlichen Gemischen eine lebhafte Stickgasentwicklung aultiill; ich habe bereits in der fr\u00fcheren Abhandlung \u00fcber die Inangriffnahme \u00e4hnlicher Versuche berichtet und las-mm meine Resultate,- welche die Beobachtung Tacke's in der That best\u00e4tigen, im Nachstehenden folgen.\nDa Ga y on und Dupetit\u00bb) f\u00fcr die Entwicklung von denitrificirenden Organismen in Fl\u00fcssigkeiten die Anwendung eines aus Fleischbr\u00fche, phosphorsaurem Natrium und organischer Substanz (in Gestalt von Zucker, Glycerin etc) bestehenden N\u00e4hrgemisches als besonders vortheilhaft gefunden halten, so habe ich einen derartigen Versuch unter Anwendung\n*) C\u00eehem. Zfg, Jahr?. X. S.\n2) Zeitschrift des landw. Vereins in Ravern, 1882. M\u00e4rzheft S. \u00e0 s> Cornpt. reml.. T. VCV. p. G14.","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"451\neines \u00e4hnlichen Gemisches angestellt, habe aber das erste Mal freies Stickgas unter den F\u00e4ulnissproducten nicht aiiftihden k\u00f6nnen. Ich musste vermuthen, dass es dabei zu einer ausgiebigen Zersetzung gar nicht gekommen war, und da ieh es unterlassen liatte, die \\or und nach dem Versuche anwesenden\n.Nitrate quantitativ zu bestimmen, so habe ich den-Versuch wiederholt.\nVersuch XIII.\nIn den Versuchskolben, welcher in der durch Figur. 4 llafel III,. Bil. XI) wiedergegebenen Weise construirt war, wurde N\u00e4hrfl\u00fcssigkeit eingebracht und dieselbe mit F\u00e4ulniss-bacterien inficiit. Die Zusammensetzung der Fl\u00fcssigkeit war folgende:\t*\n10 gr. Pepton,\t5 gr. Salpeter,\"-\n5 gr. Kochsalz,\t10 gr. Rohrzucker,\n3 gr. Natriumphosphat,\ngel\u00fcst in dostillirtem Wasser und auf 1200 ehern, verd\u00fcnnt, entsprechend einem Gehalte von 0,-1100\",,, Salpeters\u00e4uren Kalis.\u2019\nDie Bestimmung der Salpeters\u00e4ure nach Schulze hatte folgendes Resultat:\n\u201c\u00b0 ebem. Fl\u00fcssigkeit gaben 20.1 ebem. XO bei 18\u00b0 0. \u00e4ml .745 mm Har.-St.. entsprechend 0,1155 \u00b0 o KXO3.\nDer Kolben wurde nunmehr luftleer gepumpt und mit Kohlens\u00e4ure gef\u00fcllt. Sobald die Kohlens\u00e4ure sich als rein erwies,\nwurde das Hahnrohr abgeschmolzen und der Kolben sich selbst \u00fcberlassen.\nEine vor dem Abschmelzen des Ilahnrohres aufgefangene Gasprobe (68 ebem.) hinterher bei der Absorption mit Kalilauge keinen messbaren Gasrest.\nDa im weiteren Verlaufe keinerlei Gasentwicklung stattfand, so wurde nach 8 Tagen durch gelindes Erw\u00e4rmen des Kolbens im Wasserbade eine zur Untersuchung gen\u00fcgende Quantit\u00e4t Gas ausgetrieben, dessen Analyse, nach Hempel s technischen Methoden ausgef\u00fchrt, folgendes Resultat ergab:\n66,;> ebem. Oes Gases hinterliesse\u00bb 0.1 ebem.","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"-Vieil 14 Tagen wurde eine zweite Gasprobe in gleicher '\\eise entnommen und untersucht:\n'\u00bb\u2022s,0 chcm. liiiiterJiesson 0.2. ebem.\nAus^diesen Zahlen ergiebt sich, dass eine Entwickln,,-ngend betr\u00e4chtlicher Mengen eines anderen als aus Kohlen-raure bestehenden Gases nicht stattgefunden hatte.\nzur l\u00c4\t^ Kohlcnsa,ll'e gef\u00fcllten Kolben war\n, &e\"J\"n /',|t 0111 n,lt derselben Fl\u00fcssigkeit beschickter, nur \u2022 nt einem ubergest\u00fclpten lieche,glas verschlossener (also f\u00fcr <he atmosph\u00e4rische Luft zug\u00e4nglicher) Kolben als Contre -versuch aufgestellt worden : der Inhalt beider Kolben wurde\nmm - nach 14 Tagen - auf die Quantit\u00e4t der noch vor-handenen Nitrate untersucht.\n1 jf ( h:;n' F,\u00d6SSI*gk\u201cit *uben 10>4 NO bei 18\u00b0 C. und 745 mm Har.-St, ; entsprechend O.iOlOO/o KXO3.\n\u00e40 eh\u00abu. Flforigkei. gri\u00ab, 17,4 chcm. NO hei 7\u00ae mm. Bar.-St. um'\n\u2022> c._, entsprechend 0.d/G00 o KN03.\nDie Zusammenstellung der Ergebnisse der Analysen beider Kolbe,nnhalte im Vergleich mit der Menge der urspr\u00fcnglich in der Fl\u00fcssigkeit enthaltenen Nitrate:\nK.\\Os-Gehalt\tKXO, - Gehalt\tK.\\03-Gehalt\nder urspnint-l. L\u00f6sung: im Versurfiskoll.cn :\tim Controlkolben-\no.ioto'.,\t0.3700\u00ab,\u201e\nhissl ersehen, dass eine energische Reduction in keinem der kalte ^lattgefunden hatte, und dies l\u00e4sst mich vermuthen, \u2022lass dies auch dem fr\u00fcheren Versuche, bei dem eine Ent-\u00abuklung von Stickstoff nicht nacligewiesen werden konnte der Fall gewesen sein mochte. Salpetrige S\u00e4ure Hess sich in diesem Gemische nicht nachweisen.\nVersuch XIV.\n500 gr. gelbe R\u00fcben wurden zerrieben und in der halb-fl\u00fcssigen .Masse 5 gr. Salpeter aufgel\u00f6st, das Gemisch wurde sodann .\u201e den wie bei vorigem Versuche vorgerichteten Kolbe, eingebracht und durch eine in starker F\u00e4ulniss befindliche","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"Harn-Blut-Mischung infieirt; hierauf wurde der Kolben: abwechselnd luftleer gepumpt und mit reiner Kohlens\u00e4ure gef\u00fcllt, bis das austretende Gas sich als reine Kohlens\u00e4ure auswies (\u2018>7,0 ebem. liinterliessen bei der Absorption mit Kalilauge keinen messbaren R\u00fcckstand). Die mit den aufgefangenen Gasproben angeslellten Analysen lieferten folgende Resultate: \u2022\nnach 8 Tagen:\n\u2018i,i\u00bbn ebem. hinterliesson 0,2 ebem. unabsorbirtes Gas, . nach 14 Tagen:\n5K,*\u00bb ebern. hint\u00ab*rliessen 4.0 ebem. unabsorbirtos Gas,\nwelch\u2019 letzteres sich bei weiterer Untersuchung als Stickstoff auswies: das Auftreten von Stickoxyd, welches Br. Tackp, oder von Stickoxydul, welches Andere zu beobachten'Gelegenheit hatten, konnte bei diesem \\ ersuche- nicht nachgewieseu werden.\t\u2022\nDas Gas enthielt:\nund\n91.04 \u00b0o Kohlens\u00e4ure.\nln diesem Falle hatte demnach eine Zersetzung der Nitrate unter Entwicklung nicht \u00fcbersehbarer Mengen von Stickstoff stattgefunden; wie aus den Analysen (von denen nur zwei angef\u00fchrt wurden) hervorging, hat sich aber die Zersetzung erst nach Verlauf von circa 8 Tagen auf die Nitrate \u00fcbertragen. Jedenfalls w\u00e4re die Menge des entwickelten Stick-stolts mit der Zeit noch gr\u00f6sser geworden, wenn der Versuch ; nicht zu fr\u00fch h\u00e4tte abgebrochen werden m\u00fcssen, da etwas Quecksilber in den Kolben gelangt war. Bei Untersuchung des im Kolben befindlichen R\u00fcbensaftes konnte die Anwesenheit nicht unbetr\u00e4chtlicher Mengen von salpetriger S\u00e4ure (im . gebundenen Zustande) nachgewiesen werden, insofern \u2018bei\nder Jodkaliumst\u00e4rkereaction sofort eine intensive Blauf\u00e4rbung auftrat.\nVersuch XV.\nUm zu entscheiden, ob die Bact\u00e9rien, welche bei Mangel an Sauerstoff Nitrate unter Stickstoffentwicklung zu zersetzen","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"4\u00d44\nrmogen, ,1,0s,-Iben bei Anwesenheit gen\u00fcgen,1er Men\"cn ,lie>es (,ascs nicbt angreifen, wurde ein diesbez\u00fcglicher Ve,--mb m dem durch Figur 3 der fr\u00fcheren Abhandlung wiedergegebenen Apparate, welcher gestattete, nachtr\u00e4glich Saue,. r o l aus dem Gasometer zuzulassen, angestellt, und zwar wurde diesmal das Xitrat einer F\u00e4ulnissmischung zugesetzl .von. welcher Iruher (durch Versuch IV) festgestellt war da\u00ab\n',r \"'ahrcn'1 nornial verlaufender Zersetzung bei Ge\u201e\u00e8\u201e wart von Suiiersl,df kein Stickstoff abgeschieden w.^,,. 1,10 'crsucb.smisclumg bestand aus:\n\u201c,J\u00b0 rv' pulverisirteni getrockneten Blut,\n-d5 gr. Kubharn,\nts0 gr. kohlensaurem Kalk, unter Zusatz von\n5 fP> Salpeter (gel\u00f6st im Harn).\nDer Apparat erhielt die fr\u00fcher beschriebene Anordnung-\nFHitTt m nr\"\u00b0, ''T S\u00b0\"\u00e4t vmvcnddcn Hahhpohros (in ? lafel III durch c k i bezeichnet) ein mit Oueck-\nsilherscldussen versehener Zweiweghahn nach Greiner und Friedrichs, welcher gegen das Eindringen von atmosph\u00e4rischer Luft die gr\u00f6sste Sicherheit bietet, angesetzt und die Lange dc.s mit dem Kolben verschmolzenen Rohrst\u00fcckes so gew\u00e4hlt, dass der w\u00e4hrend des Versuches durch Abschmelzen entfernte Zweiweghahn sp\u00e4ter leicht wieder angesetzt werden konnte. Der Versuchskolben wurde nun, w\u00e4hrend der nach dem Gasometer luhrende unter Quecksilber befindliche Halm geschlossen war, durch das Zweiweghahnrohr abwechselnd ausgepumpt und mit Kohlens\u00e4ure gef\u00fcllt, bis das austretende Gas sich als reine Kohlens\u00e4ure zu erkennen gab, worauf das Hahnrohr abgeschmolzen wurde und der Kolben, welcher im asserbade constant eine Temperatur von 35\u00b0 C. behielt sich selbst uberlassen blieb. Es trat sehr bald Gasentwicklung' ein und die \u00fcber Quecksilber aufgefangenen Gasproben wurden nach Hem pel s Methode auf ihren Gehalt an Kohlens\u00e4ure untersucht. V 011 den ausgef\u00fchrten Analysen brauchen nur einige hier Platz zu finden.","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Dio Reinheit der zur F\u00fcllung des Kolbens benutzten Kohlens\u00e4ure ergiebt sich aus der Analyse des beim Durch-leiten au {gefangen en Gases:\n,;f;f\tnach Absorption mit Kalilauge keinen moss-\nbaren Hackstand.\nGas, welches nach 2 Tagen aufgefangen worden war ^aJ) bei der Analyse folgende Werthe:\nb\u2019O.'s ebem. Gas hinterliessen lO,0 ebem.,\nwelelie sich bei weiterer Untersuchung als aus Stickstoff bestellend erwiesen.\nDas Gas bestand aus:\n11,07 olo Stickstoff.\n__S->.u:)no Kohlens\u00e4ure,\n100,00.\nGas, welches nach 4 Tagen aufgelangen war, gab folgendes Resultat:\ncbem. Gas hinterliessen *1,1 client.\nDas Gas bestand aus:\n17,8U\u00b0,o Saucrstoft',\t.\n__82.20^0 Kohlens\u00e4ure,\n100,00.\nUm das Auftreten von Stickstoff mit Sicherheit zu con-statiren, wurde das Ilahnrolir wieder angeschmolzen, der Kolben wieder mit reiner Kohlens\u00e4ure gef\u00fcllt, und die auf-gefangenen Gasproben zur Untersuchung verwendet.\nAnalyse des Gases, welches beim Abschmelzen des Hahnrohres aufgefangen wurde:\nbS,2 ebern. hinterliessen keinen messbaren Gasrest;, das Gas besteht aus reiner CO>.\nAnalyse des Gases, welches nach 10 Stunden aufgefangen wurde:\n07,0 ebem. hinterliessen 0,8 ebem. Gas.\nAnalyse des Gases, welches nach 2 Tagen aufgefan^ea wurde:\n0G,G ebem. hinterliessen 8,8 ebem. Gas.","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":". Die weiterhin aufgefangenen Gasproben wurden nun-mehr der exacten gasomelrischen Analyse unterworfen.\nAnalyse des nach 3 Tagen aufgefangenen Gases:\nS\u00bb\nGa* feucht gemessen . .\n*\\ach Absorption der Kohlen-\n*aure \u2022 * \u2022\t\u2022 .\t48,6\nDas (Jas enth\u00e4lt:\n/l,49\u00b0o Kohlens\u00e4ure, Stickstoff.\n100,00.\nDruck.\t! Temp, j\n0,7317\t14,4\u00b0\n0,0387\t14.5\u00b0 |\n103,4 29,iS\nGas feucht gemessen .\nNach Absorption der Kohlens\u00e4ure .......\nDas Gas enth\u00e4lt:\n05,14\u00b0/o Kohlens\u00e4ure,\n34,80 o|0 von KOH nicht absorbirles Gas.\nUntersuchung dieses Gasrestes:\n\tv,\tDruck.\tt 1 Temp.\tV 1\nGas feucht gemessen . 4* Sauerstoff . . 4- Luft .\ti\t126,0 230,2 '\t0,2557 0.3622\t2,0\u00bb l,!l\u00bb\t1\t32,1t 81,9tf\n1 \t ' erpuftung erfolgt erst nach\t310,5\t0,4497\t5,4\u00b0\t139,60\nZusatz von Knallgas.\t\t\t\t\nNach tier Verpuffung . . . Nach Absorption mit Natron- -\t317.6 ' |\t0,4493\t0,4\u00b0\t139,50\nlauge . . i . . . ; ;\t313,3 .{\t0,4563\t6,6\u00b0\t139,60\nResultat:\n05,1-4 \u00b0/o Kohlens\u00e4ure,\n9-4,80Op Stickstoff.\n100,00.\nnur aus Stickstoff.","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"457\nAnalyse des nacli 14 Tagen aufgefangenen Gases:\n\tv,\t1 Druck.\tTemp..\tVi\nGas feucht gemessen . . Nach Absorption tier Kohlen-\t144,0\t0,7281\ti i .17,0\"\t98,71. \u00bb\ns\u00e4ure \t\t4\u00ab,G\t0,0931\t17,0\"\t30,41\nUebcrgef\u00fclirt in\u2019s Eudiometer:' '\t\t\t\t\nGas feucht gemessen . . .\t90,0\t0,2303\tr\u00bb,8\u00b0.\too 17\n+ Sauerstoff . .\t224,9\t0.339s\t\u20220,4\u00b0\t79.07\n+ Luft\t\t Es erfolgt nur nach Zusatz, von Knallgas Verpuffung.\t307,2\t0,4389\t0.2\" 1 \u2022 \u25a0 !\t131.8\nNach der Verpuffung ...\t307,0 1 i\t0,4387\t0,2\u00b0 1\t131,7\nXaOII bewirkt keine Absorption.\nResultat :\t611,19% Kohlens\u00e4ure,\n30,81% Stickstog.\n. Aus don angef\u00fchrten Analysen ergiebt sich nun \u2019 mit Sicherheit, dass bei Gegenwart von Nitraten in F\u00e4ul-nissgemischen in der That Stickstoff in gasf\u00f6r-inigei Gestalt aus geschieden wird.\nZur Entscheidung der bereits angeregten Frage, ol) und in welcher Weise durch Zutritt von Sauerstoff eine Becin-Mussung des Processes stattfinde, wurde der Zweiweghahn wieder angesetzt, der Versuehskolben abwechselnd leer \"e-pumpt und mit Sauerstoff gef\u00fcllt, bis das austretende Gas sich als reiner Sauerstoff erwies, der Halm wieder abgeschmolzen, der Gasometer mit reinem Sauerstoff gef\u00fcllt und 'lie Communication zwischen diesem und dem Versuehskolben hergestellt. Es fand nunmehr lebhafter Verbrauch von Sauerstoff und Bildung reichlicher Mengen von Kohlens\u00e4ure statt, so dass der Zutluss des Sauerstoffs aus dem Gasometer nicht automatisch je nach Verbrauch staltfinden durfte, sondern derselbe direct von Zeit zu Zeit durch den Kolben geleitet werden musste, denn das Gas reicherte sich in kurzer Zeit dermassen mit Kohlens\u00e4ure an, dass sehr bald Mangel, an \u25a0Sauerstoff cingetrelm sein w\u00fcrde. Es wurde deshalb t\u00e4glich","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\ncirca 1 Liter Sauerstoff in den Kolben eingef\u00fchrt. Die Ana->\u00bben der entnommenen Gasproben hatten folgende Resultate:\nAnalyse des beim Absdunelzon des Glashahnes aulge-fangenon Sauerstoffgases:\te\nV, i Druck. : Temp.\n(ias feucht gemessen ...\tlotst\too\u00ab\u00ab !\n+ clectr,,^. Wasserstoff. .\t\u00c45\tj\tf).tfi;\u00df|\t(i\u00bb.\nNacl. der Verpuffung . . .\t^\t0:(48,\n5,8\u201d\nAngewandtes Gas \u2014 24.(10. Sauerstoff gefunden = 24.70.\nDas Sauerstoffgas war demnach rein.\nAnalyse -des Sauerstoffs im Gasometer:\n24.00\n150,00\n70,50\nGas feucht gemessen\nasserstoff .... Nach der Verpuffung . .\n1-23,1\n389,1\n255,4\n0.-2009\n0,5180\n0,3907\n5 oo 5,4\u00b0\n5,4\u00b0\n33.50 197.0 97,85\nAngewandtes Gas = 33.50, .Sauerstoff gefunden =\u2022 33,30\nAnalyse des nach 8 Tagen aufgefangenen Gases:\nGas feucht gemessen . .\t.\t14(;,()\t,\t0,7205\t,\tK; 0\u00ab\nAach Absorption der C02\t.\t93,0\tj\t0,0928\tj\t15>\nC ebergef\u00fchrt in s Eudiometer:\nGas feucht gemessen . .\t.\t114,3\t!\t0.2505\ti\t1\n-t- U asserstoff .....\t329.4 * 0,4530 j\nAach der \\ erpuffung ...\t192.5 j 0.3330 \u2018\n0,2\u00b0\n0,9\u00bb\n100.20\n01.08\n28,51\n149,3\n04.01\nDesultat :\nAngewandtes Gas -- 28.51 Sauerstoff gefunden = 28,43.\n39,0 4\u00b0.) Kohlens\u00e4ure.\n___('0.79\u00b0 ,1 Sauerstoff.\n99,8.!.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"45ft\t\u2022\nEs war somit nach einer Dauer des Versuchs von 8 Tagen bei (\u00abegenwart reichlicher Mengen Sauerstoffs eine Entwicklung von gasf\u00f6rmigem Stickstoffe nicht eingetreten,\u25a0 w\u00e4hrend hei Abwesenheit von Sauerstoff aus dem gleichen Gemische das (iasgemenge bereits nach 3 Tagen 28,5in Stickstoff aufwies.\nUm nun dem Einwande zu begegnen, das.Nichtauftreten \\on Stickstoff bei dieser Anordnung sei nicht der Gegenwart des Sauerstoffs zuzuschreiben, sondern beruhe vielleicht nur darauf, dass das zugesetzte Nitrat bereits vollst\u00e4ndig zersetzt war, als die Zufuhr des Sauerstoffs eingeleitet wurde \u2014 eine Annahme, der unter Umst\u00e4nden das Resultat der vorher mit-getheilten Analysen insofern eine St\u00fctze bieten k\u00f6nnte, als bei dem nach 8 Tagen aufgefangenen Gase 34,86%, bei dem nach 14 Tagen aufgefangenen nur 30,81% Stickstoff gefunden worden war \u2014 wurde jetzt der Zufluss von Sauerstoff unterbrochen, indem die Communication zwischen Gasometer und Versuchskolben durch den unter Quecksilber befindlichen Halm des Gasometers abgestellt wurde. Es fand trotzdem lebhafte Gasentwicklung statt und als nach 3 Tagen eine Gasprobe der Analyse unterworfen wurde, konnte wieder das Vorh\u00e4nden-s\u00b0in von Stickstoff nachgewiesen werden ; Kalilauge absorbirte 11110 grosse Menge des entwickelten Gases und der R\u00fcckstand \\ er puffte mit Sauerstoff gemengt nicht; \u2014 Sumpfgas war demnach nicht zugegen*\nAnal}se des am 3. l\u00e4ge aufgefangenen Gases;\n\tv,\t| Druck.\tt\t- ! Jenip:\tV\nGas feucht gemessen ... N.'toll Absorption der Kohlen-\t173.2\t0.7-257\t12,5\u00b0\t120.2\n\tUi,9\t0.<;i;l2\t12.5n.\t10.\u00bb 59\nUebergef\u00fchrt\tin\u2019s\tEudiometer\t\u2022\t'\nGas feucht gemessen -f \u00fcsserstofr .... \\ \u00abrpnHt nur nach Zusatz\t55,3 2oo. 9\t0.1871 , 0,33*7\t*1 i .0 .\u201eO 3,2?\t10.21 70.27-\nvon Knallgas.\t\t\t\t-\nAach der Verpuffung . .\t19.;.:,\tf 0,3253\t3.4\u00b0\t. \u00ab;:r.i3","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\nResultat:\nKohlens\u00e4ure 91,11 0 o, Sauerstoff 2,0T %, Stickstoff 0,82 \u00b0o.\n100,00.\nDie Resultate dieses Versuches zeigen deutlich, dass zun\u00e4chst der freie Sauerstoff zur Oxydation der organischen Substanzen unter Bildung grosser Mengen von Kohlens\u00e4ure verbraucht und dass bei eintretendem Sauerstoffmangel wieder das Nitrat angegriffen wird, unter Entwicklung von freiem Stickstoff. Wird hierauf wieder Sauerstoff in den Versuclis-kolben eingef\u00fchrt, so nimmt der Stickstoff im Verh\u00e4ltniss zu der stattgefundenen Verd\u00fcnnung ab und eine Vermehrung desselben l\u00e4sst sich jetzt nicht mehr \u00bbachweisen.\nSo ergab z. B. die Analyse des durch Sauerstoff verd\u00fcnnten Oases nach ff Tagen:\n\tv,\tDruck.\tTemp.\tV\nRas feucht \u00e9enicsseu .\t15*. 1\t<\u25ba.7101\t14.0*\t10s. i;,\n\u00abVieh Absorption der CfR .\t\u00ee r\u00bb, i\t(UiO.V, j 1\t13.0\u00ab\t28.91\nUebergef\u00fchrt\tin\u2019s\tEudiometer\t\u2022 \u2022\t\nRas feucht gemessen .\t10C..C,\tU. 2:193 1\t1.0\u00b0\t25.11\n+ Wasserstoff\t\t*2i'K\u00ce,4\t0.3\u2018UT\t4.(11\tloi. \u00ab9\n\\aeli der Verpuffung .\tlm.o\t0.2770\tff.S\"\t39.\u00bb; l\nResultat:\nKohlens\u00e4ure, \u201822.02 % SiiUflstnff. 4.7t0o Stickstoff,\n! \u00ab \u00bb0.00.\nM ird der Sauerstoffzufluss wieder abgestel.lt, so erh\u00e4lt man nach einiger Zeit wieder ein stickstoffreicheres Gemenge, der .Sauerstoff verschwindet vollst\u00e4ndig, das Auftreten von Sumpfgas oder Wasserstoff', welche man bei diesen F\u00e4ulnis -processen h\u00fclle erwarten d\u00fcrfen, war aber nach s Tagen noch nicht zu constat iron.","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022Mil\n(!as, welches bei Sauerstoflabschluss nach 8 Tagen aufgefangen worden war, gab hei der Analyse folgende Daten :\nV,\tDruck.\tT\u00eai up.\t;v\nDas feucht gemessen . . . Nach .Absorption der Kohlen-\t0.7259 .\t7.2\u00b0\t98.45 \u2019 '\nSi'iro ........\tr,.:;\tn.tifl!)\t5,'2\u00b0 *\t- -.97\nUebergefuhrt ins Eudiometer: ,\t\t\t\nDas feucht gemessen . . .\ti\u00ab; -f Sauerstoff ......\tl-c* ,; + Duft \t\t is\u00ab).:, Nach der Verpuffung auf Zu-\t0.2949 0,9871 C.1.VJ7\t\u2022 r\u00bb.7\u00b0.\t4d.s7 91\nr\u00fcjimir von Knallgas . ,\tisii.r\u00bb\tO.t\u00f6i\u00bb 7\tD. 10\t. *9.91\nResultat :\tOO.oO0 0 Kohlen\ts\u00e4ur\u00bb\u00ab.\t\t\n4.00 \" o Stickstod,\t. \u25a0\nIon,(tu.\nDa Vernich XIII, welcher einen Einblick in die in Flfissig-keilen bei Dpnilriflcatioiisproccssen zu Tage' tretenden Erscheinungen gew\u00e4hren sollte, zu einer Cmwahdfomg der Xdrale in Aniinonsalzo Oberhaupt nicht gef\u00fchrt halle, wurde dieser Vysucli unter Ab\u00e4nderung der ItedinguiUu wiederholt, und zwar bestand diese Aenderung im Zusatze von etwas Kloakenschlanim zur Fl\u00fcssigkeit. Nach den Futer-\u25a0suclmngen von Hoppe-Seyler') entwickelt, sieb aus derartigen Fl\u00fcssigkeiten Sumpfgas und Kohlens\u00e4ure, aber kein Stickstoff: es war nun von Wichtigkeit, zu ermitteln j\u201e welcher Weise der Zusatz von Nitraten zu derartigem (tc* mischen den Zersetzungsprocess beeinflussen weide.\u2018\nVersuch XVI.\nt\nIn dem A eisuchskolbon, welcher in der ans . Figur .4 h-Hchtlirhen Weise eingerichtet war, befand sich eine Alis, lun,^ von W as>ei, Kloakenschlamm nnd 5gr. Salpeter auf 1000 chcni Hyssigkeit., welche noch mit etwas in FfuihiU 1 reluit I lieber\n!| Diese Zeilschrilt, |;,1. X. S. i-jj\nZ\u2019t - \u2018h rift fur j \u2022 11 y - h > I \u25a0 * gf S, \u2022 L o Clicio'o, XI\n","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"Ilarn-Bliit-Mischung versetzt war. Dieser Kotbcn befand dri,' in einem constant auf 3.V erlialtenen Wasserbade und wurd-abwechselnd nu.-g-pumpt und mit Kohlens\u00e4ure gef\u00fcllt, bis dm Analyse die Reinheit der aus der (iasableitungsr\u00f6liiv aus! r\u00f6tenden Kohlens\u00e4ure anzcigte; hierauf wurde der tilashahn abgeschmolzen und der Kolben sich selbst \u00fcberlassen. Zun\u00e4chst wurde nun etwas Kohlens\u00e4ure von d,r Fl\u00fcssigkeit absorhirt. was sich durch das Steigen des Quecksilbers im Gasabloitungsrohre bemerklieh machte; * nach s Ta-''n Irai jedoch eine regelm\u00e4ssige Gasentwicklung ein und nun wurden von Zeit zu Zeit Gasproben entnommen und analysirt.\nRio beim Abschmelzen des Halmes aufgefangene Kohlens\u00e4ure erwies sich als rein, <57,\u00f6 cbcni. Gas hinter-tiessen bei, der Absorption mit Kalilauge keinen messbaren Hockstand.\nDir Analyse des Gases, welches nach 8 t\u00e4gigem Stein u aufgefungen worden war, hatte folgendes Ergehn iss :\nV,\t\tDruck.\tTemp.\tV\n<\u00abas feu\u00ablit gemessen .\t.\t,\t11 .VS\t0.7:527\t17.1\u00b0\t79.77\nAudi AliMirj-ttioii der COo\t71.3\to. 102* ;\t1S,()0\t47,00\n\u00c7chergefiihrt\tin\u2019s Eudiometer;\t\t\t\n(j;ts feudlf gemessen .\tlos.i\t0.2171\t<i,N\u00b0\t1\t2ff.o<;\n+ -Sauerst \u00ab\u00bbIV\t\t213.0\to.aiiu\t(5.9\u00ab)\t72.53\nAudi der Verpuffung (nach\t\t\t\t\nvorherigem Zus\u00e4tze von\t\t\t\t\nKn.iHk:;ts)\t\t21:5.1\t0,3400\t0.90\t72.54\nEs hatte keine Contraction stattgefunden, Sumpfga< war demnach nicht vorhanden, das nach der Absorption der Kohlens\u00e4ure verbleibende Gas bestand aus Stickstoff.\nHo-'iilt.it :\n1 o Kohlens\u00e4ure. 0*92 \u00b0n Stickstoff.\n100.00.","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"463\nX.icli AM.ml weiterer to luge wurde wiederum eine\n\tV,\tDruck.\tTemp.\tv \u2022. 7\n(i;ts leucht gemessen .. . ,\tin.:;\t0,72-21\t17,0\u00b0\tlix.lu\n.Nach Absorption der CO* . ii .\t122.9\t0.7185\t10.0\" 1\ts:U2\nUobcrgcf\u00f6lirt\tin\u2019s\tEudiometer\t1\t\n(las leucht geines>en . . .\t110,1\t0.2120\td.OO ;\t2i *.\"\u00bb\u00bb1\n+ Sauerstoff\t\t209,9\to,:rw.\u00bb\ta.\u00bb.\u00bb\" I\t7o.:u\n+ Lull\t\t295,9\t0.4217\ti.O\"\t122 M\n-Nai-li der Verpuffung (nach\t\t\t\u2022 1 ,\tt\t\nZusatz von Knallgas) . .\t295.8\t0,121(1\t\t122,91\nII esnltat :\tli.,90fto\tKohl\u00bb\t\u201clisait iv.\t\tu- \u2022\u2022 \u2022\n85.01\tstickstoir,\t\t\t'\nluu.oo.\nWie die analytischen Resultate zeigen, liai bei dieser Anordnung des Versuches eine ganz enorme Stickstoflrnt-; Wicklung staltgefunden, Sumpfgas batte sich dabei nicht entwickelt. Der Kolben blieb sich selbst \u00fcberlassen und mir \\on Zeit zu Zeit \u2014 von s zu 8 Tagen \u2014 wurden Gasproben analysirt, um zu ermitteln, ob und wann eine Bildung von Sumpfgas eintreten w\u00fcrde. Das erste Auftreten von Sumpfgas konnte nach 2\u2018J Tagen constat\u00e2t werden.\nAnalyse:\nv,\tDruck.\t\t\tTemp. .\nDas feucht gemessen . .\t1-19,0\t0,72:34\til..T>'\nNach Absorption der DO*\t104.8\t0,7185\t\u2022 7,oo\nUeberjjefiilirt\tin\u2019s\tEudiomete\tr:\n(\u00bbas leucht gemessen . ,\t90.0\t0,2191\t6,7\"\n+ Luit \t\t\t:Joo,:{\t0.1291\t6,7\"\n*f Sauerstoff . . . .\t-401.1\t0.5109\t\u00bbi s\"\nNach Zusatz von Knallgas und\t\t\t\u2019 ' : * M\nN \u00abTjuilTiiijg\t\t: 192,5\t0.512\"\t1 5\"\nNach Absorption \u00bb1er (1(0\t: 1X5.1\t\u2022 (,52o7\t5.0\" t\n+ Wasserstoff . ... . .\t514.0\t0.1\u00bb i \u2022 \u00bb 1\t5 7\"\t'\u2022\nNach der Verpuffung . . .\t275.(1\to.::.>5\t\u00abi.l\" I\n!K-2> (\u2022!; I'.\n19,2:\n12*%:;\n20:if(\nIM,si","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"Hexult\u00e2t:\n71.71 n'o Stickstoff.\n2.\u00bb.Si o:0 Ko!i 1 orisfiun\\ K15\"o Sumptgn\u00ab, loo.oo.\nlin weiteren Vorlaufe der Zersetzung nahm die Men:,, des vorhandenen Stickstoffes mehr und mehr ab, bis dieselbe nach weiteren ,10 Tagen g\u00e4nzlich verschwunden war und das Gasgemisch nur noch aus Kohlens\u00e4ure und Sumpfgas besinn,I. Analyse:\n\tv,\tDruck. . !\tTemp.\tV\nUas bucht genn-ssen . . Nach Absorption der (ln.,\t120.0 50,9\t0,0959 0.0385 1\t0,0\u00b0\ti 0,29\t81.s| 37,10\nL ebergef\u00fchrt in\u2019s Eudiometer: fias fondit ^Hiiooon\t.\t.\t.\t13:5.0\t0[\t7;;\n+ Sauerst..IT............. 4 32,:\u00bb\t0,5511\nXacli der Vorpiitiiiii^.\t.\t.\t.\t3r,3.0\to.l7\"-2\n>0 \u00bb\n7.2\u00b0\n/,2\n!\nXarlt Absorption ,w COo .\t298.0 o.t\u00f4u\u00f4 (;\u2022;'*\n34.13\n233,40\n101,*\"\n130.7\"\nDun-h Natronlauge absorbirto Kohlens\u00e4ure entsprechend flHt = 31.10.\nAngewandtes Gas .....\t.\t__ o\u00ab\n.................... \u2022\t\u2022\t-\t*>r, 1#>.\nIiesultaf :\t\u2022\u00bb1.23\",> Kohiensainv,\n13.7o\"o Sumpfgas,\nDurei' diesen Versuch ist erwiesen, dass durch Zusaf von Salpeter zu Fl\u00fcssigkeiten1-, welche bei Abschluss voi SauerstolV Sumpfgas produciren, die Entwicklung dieses Gas\u00ab so lange unterdr\u00fcckt wird, als noch imzersetzte Nitrate anwesend sind, und dass dir Zersetzung der Nitrate unter Entbindung bedeutender Mengen von Stickstoff vor sich trehl -\nIcli habe tr\u00fcber durch Versuche nachgewiesen, dass hu der Efmhiks von organischen Stollen (D\u00fcnger etc.) in nur weiii, leuchtein Zustande eben]alts mir Kohlens\u00e4ure und Sumpfga entstehen, und habe nunmehr durch die im Folgenden b\u00ab -sein i-ehenen zwei \\ ersuche zu ermitteln gesucht, ob die Anwesenheit der Nitrate hier in gleicher Weise den Zerseizum--","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"403\nprocess beeinflusst', wie dies lu\u2018i Fl\u00fcssigkeiten geschehen war. /\u00fc diesen Versuchen wurden in gleicher Weise wie bei Ver->uch X\\ I eingerichtete Kolben mit trockncm Pforded\u00fcnger (\\ ersuch XVII) und mit Kuhd\u00fcnger (Versuch XVIII) gelullt mul mit einer L\u00f6sung von 5 gr. Salpeter in 100 cbcm.IIarn beleuchtet; die Kolben wurden in der fr\u00fcher beschriebenen\nWeise ausgepumpt, wickelten Gase von Die Piesultate dieser\nmit Kohlens\u00e4ure gef\u00fcllt und die ent-Zcit zu /eit der Analyse unterworfen. Versuche sind nachstehend mittet heilt.\nVersuch XVII.\nKolben in hall : .100 gr. Pferded\u00fcnger,\n100 gr. llarn,\n\u00d4 gr. Salpeter.\n68,0 cbcm. der beim Ansetzen des Kolbens .durehge-l. iteten Kohlens\u00e4ure hinterliessen (nach der Absorption der GOj) keinen messbaren Gasrest.\nAnal)se des nach 10 Tagen aufgefangenen Gases:\n\tV,\tDruck.\t. . .. Temp.\tV\nOas feucht gemessen .Vieh Absorption der Kohlen-\t145,0\t0,7:433\t15,0\u00b0\t100,8\ns\u00e4ure\t\tJSO j,\t0,0031\t14,0V'\t54,22\nUebergef\u00fchrt\tin\u2019s Eudiometer:\t\t\t\u25a0. \u2022\nOas feucht gemessen\t110.1\t0.2497\to.7\u00b0 -1\t\n+ Sauerstoff\t\t219,2\t0.3550\t\t- o - M 70 (\u00bb2\n-f Luft\t\t299 o\t0.4327\t7,o\u00b0\t120.10\nNach der Verpuffung . . .\t200,0\t0.4320\t7.0\u00b0\t120.10\nNach Zulassung von Natron-\t\t\t\t\niauge\t\t294.5\t0.4384\t7,0\u00b0 '\t125.90\nDa\u00bb nach der Absorption der Kohlens\u00e4ure verbliebene Gas bestand nur aus Stickstoff; Sumpfgas war nicht anwesend.\nResultat :\t4\u00ab,21 <>]o Kohlens\u00e4ure.\n53,79\u00b0o Stickstoff\n100,00.","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"Dio Analy \u2022\u00bb\n\u00abrgab folgende\n80 \u00ab,e? nach 20 Tagen aufgefangenen Gases Daten :\n\tv,\tDruck.\tj Temp.\tV\nOiis feucht gemessen ... Nach Absorption \u00ab1er Kohlen-\t11.3,0\t} 0.7221\ti! 17.0\u00b0 !\u2022\t97,02\nSlure .\t.\t.\t.\t. . \u25a0\t.\t. \u2022\t40,4\t0.0811\t17.0\"\t20,75\nUebergef\u00fchrt\tin\u2019s Eudiometer:\t\t\t\nDas feucht gemessen\t101,0\t0.2324\t3.0\u00b0\t23,35 57,50\n+ hilft .\t.\t. \u2022 \u2022\t183.\u00ab\t0.3141\t3.0\u00b0\t\n+ Sauerstoff .\t_\t; \\acli Oer Verpuffung (auf Zu-\t301,0\t0,4253\t3.0\u00b0\t120,0\n^atz von Knallgas) ...\t311,4 1\t0.4110\t3.\u00ab\u00b0\t120.4\n69.53 \u00b0,o Kohlens\u00e4ure, \u2022*0.47 no Stickstoff,\n1 (MMN).\nAnalyse des nach HO Tagen aufgefangenen Gases:\n\tv,\t! T, j Druck.\t; Temp.\tI V\nDas feucht gemessen . . Nach Absorption der Kohlen-\t106.\u00ab\t| 0.7290\t5.2\u00b0\t76,51 \u2022 -\ns\u00e4ure ... \t\t20,31\t; 0.700\u00ab\t0,4\u00b0\t20.:\u00ab\nUebergef\u00fchrt\tin*s Eudiometer:\t\t\t\nDas feucht gemessen . . + Sauerstoff\t + buff ... Nach der Verpuffung (auf Zu-\tSO.l 253,5 321,2\t0,3437 1 0.5220 j 0.5030 1\t0,4\u00b0 0.0\u00b0 6.5\u00b0\t27,00 120.20 180,23\nsalz von Knallgas) . . Xurh Zulassung von Nation-\t310,7\t0,5802 1 1\t0,6*\t181,37\nlauge\t\t308,4\t0,5020 |\tm* !\t170,87\n73.40 n o Kohlens\u00e4ure. -\">\u202207 o/0 Stickstoff, 1.47 ft,ft Sumpfgas,\nloO.Oo.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"4G7\nAnalyse dos nach circa GO Tagen aufgefangenen Gases\nV,\t\tDruck.\tTemp.\t: v\nGa.\u00bb feucht gemessen .\t.\t.\t100.0\t0.72OS\t0.4\u2019 .\t:d:o.g\nNach Absorption der (!(.h\t03.1\t0,0*01\t0.4\"\t\u2022\t12.01\nUebcrgef\u00fchrl\tin\u2019s Eudiometer\t\t\u2022 \u2022 \"c\t. - *\nGas N'iiclit gemessen ...\t1 to.i\t0.277(1\t\u2022 o\" ' 1\tI- 4o;to\n-f Luft\t\t217.1\t0,1455\t\\\t.71.20\n+ Sauerstoff\t\tI8o,o\tMi >21\t1.1\u00b0 \u25a0\t110.01\nNach der Verpuffung . . .\t201.0\t0,lono\to.2\u00b0\ttoo.7\u00bb;\nNach Absorption der CO> . .\tIm;,:;\to.im\to\u2019o\" ;\tIM Mil\n-f Wasserst ofl . . . .\tis o.t\t0.0-jNt\ti.;>\t200,70\nNach der Verpuffung . . .\t247.7\t0.1011\tti.7\"\t04,55\nResultat :\t41.01 nJ\u201e Kohlens\u00e4ure,\n__5V\u00bb0\u00b0'o Sumpfgas, 00,02.\nVersuch XVIII.\nKolbeninhalt : 500 gr. Kuhd\u00fcngor,\t.\n100 gr. Harn,\n5 gr. Salpeter.\nDie nach dem Durchleben durch den Versuchskolbei; aufgefangene KohleiiSiiuro hinterliess I)oi der Ahsorj)tion mil Kalilauge keinen messbaren Gasrest, die atmosph\u00e4rische L.ufl war somit aus dem Kolben vollst\u00e4ndig verdr\u00e4ngt.\nAnafrsc des nach 10 Tagen aufgefangenen Gases :\n\tv,\t1 Druck.\tTemp.\tV t\nGas feucht gemessen . . . Nach Absorption der Kohlen-\t115,0\t0.7110\t10.0\u00b0\t100.10\nM\u00fci re \t\t\t\u25a039,3\t0.0781\t17.0\u00b0\t25,00\n%\tVebergef\u00fchrt in\u2018s Eudiometer:\t\t\t\t\nGas feucht gemessen . . .\t00.0\t0.2100\t5.8\u00b0\t20 V\u00bb 7\n+ Sauerstoff ......\t107.1\t0.302 t\t0,1\u00b0\t40:52\n+ Luft . \t\t\t207,8\t0.402:5\t0,1\u00b0\t105.70\nNach der Verpuffung (nach\t-\t\t, -,\t\nZusatz von Knallgas) . .\t207.0\t0,4021\t5.0\"\t105,02","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"4G8\nResultat :\n/4.'.\u00bb4\u00b0 o Kohlens\u00e4ure, \u00b0 o Stickstoff,\n100,00.\nwelches nach 20 Tagen aufgefangen wurde, gab 1)01 der Analyse folgende Werthe:\nLas leurh( gemessen Xiicli Absorption der Kuhlen saure ...\n1:14.0\n00.9\n(\u00bb.71\u00d40 iso\u00b0 80.00\n.1 : -\nO.0711\t18.0*\n0;i' tendit gemessen . .\n+ Sauerst.\u00bb!!\u2019 . .\n+ Luit . . ..... X.ieli (1er Verpiiflun;: (auf Zu-s;,lz von Knallgas) . .\nUcbergef\u00fchrt in's Eudiometer:\n| o.-Jils 209.0 I o.a.\u2019joo 200.9 I 0.0078\ni.2\u00b0\n4 A\u00b0\nI a<> *\n42.12\n70.20 105,71\n=\u00ab\u00bb\u20228 ! 0.397!. j U\u00bb | 105.70\nResultat;\n\u2022\u00bb5.1 SS Kohlens\u00e4ure, 40.82,1o Stickstoff, 100,00.\n\\nalysc dos nach :?5 Tage\u00ab aufeefangenen Gases:\nLas feudit gemessen Xaeli Absorption der Kohlens\u00e4ure .\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022\nUcbergef\u00fchrt in's Eudiometer:\nli.is leucht gemessen .\t. .\tjfK\u00ee.t\t0,i\u2018!77\t!\n\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022..\t17.1.3\t0.3059\t\u2022\n+ W**r......................... \u00c44,l\t1\t0.3539\tI\nAadi der \\erpuffung (auf Zusatz von Knallgas) ...\t220.1\tj\t0,9491\n.Nach Absorption der CO* .\t207.5\t\u00f6[:J\u00d628\n0,1\u00b0\n6.2\u00b0\n6.2\u00b0\n6.4\u00b0 - >>0\n24,74\ni t ,->3\n75.04\n73.84\nHesuitat :\n47.21 \u00b0o Kohlens\u00e4ure, ,50.23 0 0 Stickstoff.\n2.50 \u00b0 o Sumpfgas.\n100,00.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"(Jas, welch\u00ab >s nach circa GO Tagen aufgefangen war, .gab bei der Analyse folgende Resultate:\n1\tv,\tDruck.\tTemp. .\tv\nGas feucht gemessen .\t.\t. Nach Absorption der Kohlen-\t1 -0.9\t0.7318\t<U\u00b0\t80.45 . *\n\"\u2022Rillt4 \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u00ab\t#\t,\t\t0.7023\t\u00abi;5\u00b0\t40.85\nUebergef\u00fchrt\tin\u2019s Eudiometer:\t\t\t\nGas feucht gemessen . . .\t9d.3\t\u00bb \u00bb,3a\u00ab \u00bb0\t0.4\u00b0\t32.51\n-f Luft . \t\t\t107.\u00ab i\t0.430! 1\t0,2\"\t. 70,02\n+ Sauerstoff\t\t32*.3\t0,50*4\t\t192:0!\u00bb\nAuch der Verpuffung . . . Nach Absorption der Kohlen-\t215,0\t0,5108\t0.4\u00b0.\t122.2S\n-\u00e4uro .\t\t\t191.2\t0,47*9\t. ,. . \u2022. \u2022 5.r\ts9;7!\u00bb\n\u2014 Wasserstoff\t\taso.t\t0.0870\t5.0\u00b0.\t202.15\nNach der Verpuflung , . .\t1S2.9\t0.4049\t0,1\"\t83;.17\nDurch Natronlauge absorbirte CO2 = Sumpfgas \u2014 ag.t'.*, Angewandtes Gas................... \u2014\t-mm\n\u2022\t\u2022\u2022\u2022\u2022\u2014*\tOm,\u2019\u00ab i,\nGesultat :\n15.810 h Kohlens\u00e4ure, \u201c\u00bbi. 10 rtn Sumpfgas. 99,97.\nAus den Resultaten der Analysen von 'Versuch XVII und XVIII kann man ersehen, dass auch bei wenig feuchten \u25a0\u25a0R\u00f6mischen (der getrocknete D\u00fcnger saugte die eingef\u00fchrte I h'Usigkeit \\oll>t;indig auf), welche bei Abwesenheit von Sauer->toff bei der F\u00e4ulniss nur Sumpfgas lieferten, durch Beif\u00fcgung von salpetersauren Salzen die Entwicklung von\u2019Sumpfgas bis zu erfolgter Zersetzung der Nitrate vollst\u00e4ndig unterdr\u00fcckt wird und dass bei diesem Zersetzungsprocess bedeutende Mengen von Stickstoff frei werden.\nMan kann sich hier die Frage vorlegen, wird diese] Stickstoff direct in Folge eines durch die Mikroorganismen ver ur&achten Reductionsprocesses aus den Nitraten abgespalten oder ist sein Auftreten nur die Folge einer zwischen der","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"St\u00f6flu-pflisolprofUiffon dor Organismen socund\u00fcr stattfmdon-\n,i(;adk)n\u2019 f,f\u2018irr,,>talt, dass z. B. ans don Nitraten durch Induction entstandene salpetrige S\u00e4ure mit dem weiterhin gebildeten Ammoniak zu salpotrigsaureni Amnion verbunden. <lurch Zersetzung dieses zum Auftreten von Stickstoff Voran-.Jassung neben w\u00fcrde. Ich meinerseits glaube annehmen zu nubsen, dass diesem letzteren Processe nur eine untergeordnete Bedeutung f\u00fcr die (oft so betr\u00e4chtliche) Entwicklung von Stickstoff zukommt und dass den Oxydationsstufen de-Stickstoffs der Sauerstoff in \u00e4hnlicher Weise durch die Orga-\"ismen entzogen wird, wie dies z. B. beim Ueberleiten von derartigen Oxydationsslufen. \u00fcber gl\u00fchendes Kupfer der Fall i>t. Im gegeilt heiligen Falle m\u00fcsste hei der Zersetzung der organischen Substanzen bei Zutritt von Sauerstoff resp* der weiterhin statthabenden Umwandlung von Ammonsalzen in -Nitrite ebenfalls das Auftreten von Stickstoff zu constatiren sein : fernerhin k\u00f6nnte das Zuf\u00fchren von Sauerstoff nicht \u2014 u ie dies bei \\ ersuch XV deutlich zu bemerken war \u2014 pl\u00f6tzlich die Slickstolfentwicklung unterdr\u00fccken, da ja die betreffenden Sal/.c auch nach dessen Zuf\u00fchrung noch vorhanden sein mussten.\nDa bei der Umwandlung der Nitrate in Nitrite und Ammoniak auch Ammoniumnitrat zugegen ist, so w\u00fcrde mau analog der Zersetzung des Nitrits unter Bildung von Stick-slolV auch eine Zerlegung des Nitrats unter Entwicklung von Stickoxydul erwarten d\u00fcrfen; ieii habe aber dies Gas in keinem der erw\u00e4hnten Versuche naeliweisen k\u00f6nnen, und in Zusammenhang damit d\u00fcrfte wold die Thatsache zu bringen sein, dass die Zersetzung der Nitrate und Nitrite des Ammoniums eine h\u00f6here Temperatur beansprucht, als hei diesen Processen in der Natur zu herrschen scheint. Bei einem direclen V ersuche konnte icti weder hei einer 1 procentigem noch hei einer lOproccntigen L\u00f6sung von AmmonmmnHrit unterhalb einer Temperatur von 50\u00bb C. eine Gasentwicklung wain nehmen, w\u00e4hrend allerdings Amidos\u00e4uren mit salpetriger\n\u2022Same bereits hei gew\u00f6hnlicher Temperatur unter Entbindung von Stickstoff reagiren.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"171\nKurz zusammengefasst oiii\u00e4lt man aus den fr\u00fcheren und |!, n im Vorstehenden mitgetheilten Untersuchungen. folgende Uesultate:\tt\t: '\nWahrend der F\u00e4ulniss organischer stickstoffhaltiger Stoffe l.ri Abwesenheit von Sauerstoff und bei der ZersWzung der-'tllH'n linier Anwesenheit reichlicher Mengen dieses Gases i>t eine Entwicklung von freiem Stickstoff nicht zu beobachten : im '*i>leien falle sind Sumpfgas und Kohlens\u00e4ure, im letztereil Kohlens\u00e4ure allein die gasf\u00f6rmigen Producte. Auch bei;der weiterhin in Gegenwart von Sauerstoff stattlindenden Uelier-f\u00fc lining der Ammonsalze in Nitrate l\u00e4sst sich das Auftreten freien Stickstoffs nicht constatiron; befinden sich jedoch in bei Sauerstoffmangel faulenden organischen Gemischen Nitrate, so wird der Stickstoff dieser letzteren zum Theij in gas* f\u00f6rmiger Gestalt in Freiheit gesetzt und eine Entwicklung von Sumpfgas tritt erst nach erfolgter Zersetzung derselben ein.\nT\u00fcbingen, im M\u00e4rz 1887.","page":471}],"identifier":"lit16672","issued":"1887","language":"de","pages":"438-471","startpages":"438","title":"Weitere Untersuchungen \u00fcber die Frage nach dem Freiwerden von gasf\u00f6rmigem Stickstoff bei F\u00e4ulnissprocessen","type":"Journal Article","volume":"11"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:48:14.034430+00:00"}