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{"created":"2022-01-31T12:52:48.722033+00:00","id":"lit16683","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hoppe-Seyler, G[eorg]","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 12: 1-32","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Ausscheidung der Aetherschwefels\u00e4uren im Urin bei\nKrankheiten.\nVon\nDr. Georg Hoppe -Scy1er.\n(Der Redaction zugegaugen am 21. Juli 1887.)\nIn den letzten Jahrzehnten ist es gelungen, zahlreiche aromatische Verbindungen im Urin nachzuweisen, welche F\u00e4ulnissprocessen im Innern des Organismus ihren Ursprung verdanken.\nAllerdings kennen wir noch nicht alle derartigen Stoffe, welche bei der im K\u00f6rper durch die F\u00e4ulniss bewirkten Zersetzung der Eiweissstoffe entstehen und im Urin ausgeschieden. werden k\u00f6nnen ; verschiedene Beobachtungen weisen darauf hin, dass ausser den zahlreichen bekannten F\u00e4ulnissproducten noch unbekannte, schwierig zu isolirende K\u00f6rper im Harn Vorkommen, welche gleichfalls aus der F\u00e4ulniss Im Organismus entspringen.\nBei der Mannigfaltigkeit der bei der F\u00e4ulniss gebildeten K\u00f6rper ist es nun nicht gut m\u00f6glich, aus der Menge des einen oder einiger wenigen Schl\u00fcsse auf die Intensit\u00e4t der F\u00e4ulnissvorg\u00e4nge im Organismus zu machen, zumal, da je nach den \u00e4usseren Bedingungen, unter denen die F\u00e4ulnissvorg\u00e4nge sich abspielen, die Art der F\u00e4ulnissproducte und ihr Verh\u00e4ltniss unter einander wechselt. Da aber ein grosser Theil derselben an Schwefels\u00e4ure gebunden als Aetherschwefels\u00e4uren im Urin auftritt, w\u00e4hrend nur geringe Mengen in anderen Verbindungen dem Harn beigemengt sind, so kann man wohl einen ziemlich sicheren Schluss aus der Menge der an aromatische K\u00f6rper gebundenen Schwefels\u00e4ure auf den ! Orad der Bildung von F\u00e4ulnissproductcn und damit auf die St\u00e4rke der F\u00e4ulniss selbst machen.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XII.\n1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":".)\nMit der Bestimmung der Ausscheidung der Aetlier-schwefels\u00e4uren in Krankheiten, bei denen F\u00e4ulnissvorg\u00e4nge im Organismus in gr\u00f6sserem oder geringerem Maasse vorhanden sind, werden sich daher die nachfolgenden Untersuchungen besonders besch\u00e4ftigen.\nDie ersten F\u00e4ulnissproducte, welche im Urin aufgefunden\nwurden, waren die II i p p u r s \u00e4 u r e CII ^\tH.\n2 \" CO OH\nund das Phenol C6H.OH; erst sp\u00e4ter freilich wurde ihre Entstehung aus Zersetzungsproducten des Eiweisses bekannt.\nDie Ilippurs\u00e4ure ist aber im Menschenurin nur in geringen Mengen vorhanden, auch scheint ihre Hauptmasse nicht bei der F\u00e4ulniss des Eiweisses zu entstehen, sondern aus den mit der Nahrung eingef\u00fchrten aromatischen Substanzen.\nViel gr\u00f6ssere Bedeutung hat das Phenol, das zuerst von St\u00e4deler1) im Urin aufgefunden wurde. Von Hoppe-Seyler2) und Buliginski1) wurde dann nachgewiesen, dass die gr\u00f6sste Masse von Phenol in gebundenem Zustand im Urin vorhanden ist. Die Ausscheidungsverh\u00e4ltnisse desselben wurden auch von J. Munk\u2018) n\u00e4her untersucht.\nLeber die Entstehung und die Form der Ausscheidung des Phenols, im Harn brachten die Untersuchungen von Bau-mann aber erst gr\u00f6ssere Klarheit.\nBaumann5) erkannte, dass das Phenol in \u00e4therartiger Verbindung im Urin vorhanden ist, und stellte das phenol-und kresolschwefelsaure Kalium aus dem Harn dar. Das phenolschwefelsaure Kalium hat nach seinen Untersuchungen die Formel: C6H50 - SO, - OK, ist also dem Kalisalz der\nOH\nPhenolschwefels\u00e4uren: CfiH, <\nS03H\nisomer.\n') Annal. <1. Chem. u. Pharm., Bd. LXXVII, S. 17.\n2)\tArch. f. d. ges. Physiol., Bd. V, S. 471.\n3)\tMed.-chein. Untersuchungen, herausgeg. v. Hoppe -Sev 1er,\n1866-70, s. m.\n4)\tArch. f. d. ges. Physiol., Bd. XII, S. 142. r>) Ebenda, Bd. XII, S. 69; Bd. XIII, S. 285.","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"W\u00e4hrend man fr\u00fcher an den Ursprung des im Urin auftretenden Phenols und Kresols aus den aromatischen Substanzen der Nahrung gedacht hatte, fand Baumann'), dass hei Eiweissfaulniss mit Pancreas Phenole entstehen, deren Hauptmasse nach sp\u00e4teren Untersuchungen von Bau mann und Brieger*) aus Parakresol besteht. Dementsprechend fand Weyl* * 3 4), dass das Parakresol seinen Ursprung dem Tyrosin verdankt, welches bei F\u00e4ulniss mit Pancreas aus Eiweiss reichlich gebildet wird, und Brieger*), dass Phenole auch in den Faces und im Darminhalt vorhanden sind.\nAus diesen Untersuchungen war der Schluss zu ziehen, dass die Phenole des Harnes der Eiweissfaulniss im Darm ihren Ursprung verdanken. Es lag nun der Gedanke nahe, Krankheiten, namentlich wenn sie direct den Darm betreffen, in Bezug auf ihren Einfluss auf die Ausscheidung des Phenols im Urin zu untersuchen.\nDies veranlasste Brieger5), den Phenolgehalt des menschlichen Urins in verschiedenen Krankheiten zu bestimmen. Er fand, dass aus normalem Urin nur 0,013\u20140,000 gr. Tribromphenol f\u00fcr den Tag zu erhalten ist, ferner, dass bei Anaemie, Kachexie, auch wenn viel indigobildende Substanz im Urin vorhanden ist, derselbe nur wenig Phenole liefert, ebenso bei Magenkrankheiten, ausser bei Carcinoma ventri-culi, wobei Vermehrung auftritt. Bei Phthise, acuten Exanthemen, Leber- und Herzaffectionen, auch bei Typhus fanden sich ziemlich normale Werthe. Bei Cholera n\u00f6stras und Icterus catarrhalis trat Vermehrung auf. Bei letzterem ergab eine Bestimmung der Aetherschwefels\u00e4uren 0,011 gr. pro die. Bei Peritonitis acuta war viel Phenol vorhanden, so lange Obstipation bestand, weniger, sobald Diarrhoe eintrat. Als die betreffende Kranke aufstand, waren nur Spuren im Urin\n0 Zeitschr. f. phys. Chemie, Bd. I, S. 63.\n2)\tEbenda, Bd. Ill, S. 149.\n3)\tEbenda, Bd. Ill, S. 312.\n4)\tBerichte d. deutsch, ehern. G\u00ebsellsch., Bd. X, S. 1027 ; Journal f. pract. Chemie, Bd. 17, S. 134.\n5)\tZeitschr. f. phys. Chemie, Bd. II, S. 241.","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"4\nzu finden, obwohl noch ziemlich viel indigobildende Substanz darin nachweisbar war. Auch bei Peritonitis tuberculosa trat Vermehrung auf; bei putriden Erkrankungen, Empyem, Puerperalfieber war starke Vermehrung 7.11 constaliren. Obstipation f\u00fchrte nicht immer zu Vermehrung der Phenole. Indigobildende Substanz und Phenol waren in wechselndem Verh\u00e4ltnis zu einander vorhanden. Nach Eingabe von Tyrosin war die Menge des Phenols und der Aetherschwefels\u00e4uren vermehrt. Es war also das Phenol im Urin in solchen F\u00e4llen vermehrt, bei denen die F\u00e4ulniss sich im Darmkanal oder in pathologischen Herden im Organismus besonders stark entwickeln konnte.\nDie Bildung des Phenols im Darmkanal stellt man sich' nach Baumann\u2019) wohl am besten auf folgende Weise vor: Aus dem Eiweiss entsteht bei der F\u00e4ulniss im Darmkanal Tyrosin, dasselbe wird nun weiter in Hydropara-\ncumars\u00e4ureC6H4<^ __ j und Paroxyphenyl-\n.\t.. r TT OH *\t2\nessigsaure C6II, < ^ _ GO II verwan(^5 aus letzterer\nentsteht weiterhin Parakresol C\u00ab6II4 < und aus diesem\nOH,\nPhenol C6II5 \u2014 OH. Hydroparacumars\u00e4ure und Paroxy-phenylessigs\u00e4ure wurden von Baumann auch aus normalem\nPrin \"dargestellt; sie sind zum Theil an Schwefels\u00e4ure gebunden, zum Theil ungebunden darin enthalten. Auch fand er, dass bei pathologischen Vorg\u00e4ngen zugleich mit den Phenolschwefels\u00e4uren auch die beiden erw\u00e4hnten Oxys\u00e4uren vermehrt sind, also die Bildung der Phenole und Oxys\u00e4uren parallel l\u00e4uft.\nEin Theil des Phenols wird im K\u00f6rper weiter oxydirt und erscheint als Brenzkatechin und Hydrochinon (0,11,(011),) im Urin. Brenzkatechinschwefels\u00e4ure wurde von Baumann') in jedem Menschenurin in Spuren gefunden.\nJ) Zeitschr. f. j<hys. Chemie, B\u00bbl. IV. S. 150t. 2) Arch. f. \u00ab1. ges*. Phys., Bd. 12, S. CO.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"Brenzkatechin selbst wurde schon fr\u00fcher von Ebstein1 2) und M\u00fcller, F\u00fcrbringer*) und Fleischer3 4 5) im menschlichen Urin nachgewiesen.\nEine ebenfalls schon l\u00e4ngere Zeit bekannte, aber erst vor einigen Jahren rein dargestellte Verbindung, das sogenannte Harnindican, hat sich ebenfalls als. ein Product der Eiweissf\u00e4ulniss im Thierk\u00f6rper und als eine Aetherschwefel-s\u00e4ure herausgestellt.\nNachdem von Heller und Anderen das Auftreten blauer und violetter Farbstoffe im Urin beobachtet war, fand Hi litt assal\u2018), dass der so auftretende blaue Farbstoff Indigo sei. Schunck*) zeigte dann, dass der Indigo im Urin nur in gebundenem Zustand vorhanden ist, und dachte an eine Verbindung mit Zucker, an ein Glycosid, \u00e4hnlich dem Glycosid, welches in Pflanzen sich findet, von ihm untersucht und Indican genannt wurde; denn bei F\u00e4llung mancher menschlicher Urine mit Bleiacetat und Ammoniak erhielt er im Niederschlag einen nicht gef\u00e4rbten K\u00f6rper, welcher, mit Salzs\u00e4ure behandelt, Indigo liefert. \u2022 Iloppe-Seyler6 7) constatirte dieses Verhalten beim Urin verschiedener Fleisch- und Pflanzenfresser; auch bei lange dauernder reiner Fleischkost fand sich die indigobildende Substanz im Urin vor, so dass eine Herkunft aus dem Pflanzenindican nicht wahrscheinlich war. Es fand sich ferner, dass die Bildung von Indigo aus dem Urin nur erfolgt bei gleichzeitiger Anwesenheit von Sauerstoff, dass also nicht nur eine Spaltung, sondern auch eine Oxydation des indigobildenden K\u00f6rpers dabei stattfindet. Jaff\u00e9') entdeckte dann den Zusammenhang der indigobildenden Substanzen mit dem Indol, da subcutane Injection von Indol reichliches Auftreten derselben im Urine ver-\n1)\tArch. f. path. Anat., Bd. LXII, S. 554.\n2)\tBerl. klin. Wochenschr., 1875, No. 24\u201428.\n3)\tEbenda, 1875, No. 39\u201440.\n4)\tPhilos. Magaz., 1853, Septbr.\n5)\tEbenda, Bd. XIV. S. 288.\n6)\tArch. f. path. Anat., Bd. XXVII, S. 388.\n7)\tGentralbl. f. med. Wissensch., 1872, No. 1.","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"ursachte. Dieses Verhalten best\u00e4tigen die sp\u00e4teren Versuche von Nencki und Masson1 *), sowie von Baumann (s. u.). Peurosch*) fand im Urin von Kaninchen, die mit frischem Fleisch gef\u00fcttert wurden, indigobildende Substanz, viel davon auch bei Grasf\u00fctterung, keine bei F\u00fctterung mit verschiedenen Amylacea, Zucker, entfettetem trockenem Fleisch, Extracten von Gras.\nDurch die Untersuchungen von Bau mann wurde nun festgestellt, dass die indigobildende Substanz nicht mit dem Pflanzenindican \u00fcbereinstimmt, da das letztere sehr zersetz-licli ist, so dass in neutraler L\u00f6sung eine Zersetzung zu Indigo gar nicht vermieden werden kann, w\u00e4hrend die erstere im neutralen oder alkalischen Urin auch beim Eindampfen keine Spaltung erfahrt. Es gelang Baumann und Brieger3), aus dem Harn von Hunden, denen viel Indol beigebracht worden war, das indoxylschwefelsaure Kalium darzustellen, nachdem schon vorher festgestellt war, dass es sich um eine Aetherschwefels\u00e4ure handeln m\u00fcsse. Dasselbe hat nach ihren Analysen die Formel: C8H6NKS04. Es zerf\u00e4llt bei gleichzeitiger Einwirkung von starken Minerals\u00e4uren und oxydiren-den Substanzen wie Eisenchlorid oder Chlor in Indoxyl und schwefelsaures Alkali ; das Indoxyl wird dann weiter zu Indigo oxydirt. Dieser Vorgang verl\u00e4uft nach der Formel:\nChII6NKS04 + H20 = C8H6NOH + KIIS04\nindoxylschwefelsaures Kalium\tIndoxyl\n2 (H.H.NOH) + 0, = C\u201eH10N!Oi + 2 H,0.\nIndigo.\nEs gelang mir auch, das indoxylschwefelsaure Kalium aus normalem Hundeharn darzustellen4).\nDoch wiesen verschiedene Beobachtungen darauf hin, dass im Urin ausser dem indoxylschwefelsauren Kalium noch andere Indoxylverbindungen Vorkommen, welche bei Spaltung\ni) Jahresber. d. Thierchem., 1874, S. 221.\n*) Beitr. z. Lehre \u00fcber Entstehung des Indicans im Thierk\u00f6rper. Diss. K\u00f6nigsberg 1877.\n3) Zeitschr. f. phys. Chemie, Bd. Ill, S. 254.\nD Ebenda, Bd. VIII, S. 79.","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"und Oxydation Indigo liefern. Da das indoxylschwefelsaure. Kalium im Urin bei der F\u00e4ulniss schwer zerst\u00f6rt wird, so war es auffallend, dass in manchen F\u00fcllen bei kurzem Stehenlassen des Urins sich Indigo abschied.\nSchmicdeberg1) sprach die Vermuthung aus, dass es sich dabei um eine Glycurons\u00e4ureverbindung des Indoxyls handele; dies wurde durch die Beobachtung von K\u00fclz1) best\u00e4tigt, dass der Urin bei Indoleingabe manchmal Linksdrehung zeigt, eine Eigenschatt, die den Glycurons\u00e4ure-verbindungen zukommt. Die Orthonitrophenylpropiols\u00e4ure, welche zum fTheil als Indoxyl im Urin ausgeschieden wird, liefert ebenfalls neben viel Indoxylschwefels\u00e4ure eine Indoxyl-verbindung, die sich leichter zersetzt und zu Linksdrehung der Polarisationsebene Veranlassung giebt. Ich fand dieselbe besonders dann, wenn sehr viel von der Substanz eingegebert wurde, so dass die Schwefels\u00e4ure des Urins ganz an aromatische Stoffe gebunden war und keine Sulfate sich mehr im Urin nachweisen Hessen3). Diese Verbindungen treten jedoch nur selten im Urin und dann nur in geringer Menge auf.\nDie pathologische Bedeutung der Indoxylverbindungen wurde von Jaff\u00e9 entdeckt.\nJaff\u00e94) bestimmte den Gehalt an Indoxyl im Urin ann\u00e4hernd nach dem durch Salzs\u00e4ure und Chlorkalk gebildeten und ausgeschiedenen Indigo, indem er denselben abfdtrirte und wog. Er wies so eine erhebliche Steigerung der Indoxyl-ausscheidung nach bei Unwegsamkeit des D\u00fcnndarms-, w\u00e4hrend bei Verlegung des Dickdarms keine oder nur geringe Vermehrung zu constatiren war, dann bei eiteriger Peritonitis und endlich bei Diarrhoen, welche ihren Silz im D\u00fcnndarm haben, w\u00e4hrend er bei Dysenterie, Diarrhoe in Folge Slercoral-anh\u00e4ufung im Dickdarm, Dickdarm- und Gastroduodenal-katarrh dies nicht fand8). Bei Versuchen mit Hunden8) war\n*) Arch. f. exper. Path. u. Pharm., Bd. XIV, S. 307. 1\n2)\tArch. f. d. ges. Physiol., Bd. 30, S. 485.\n3)\tZeitschr. f. phys. Chemie, Bd. VII, S. 420.\n4)\tArch. f. d. ges. Physiol., Bd. Ill, S. 448.\n5)\tCentralbl. f. d. med. Wissensch., 1872, No. 1, 31 u. 32.\n6)\tArch. f. path. Anat., Bd. LXX, S. 72\u2014111.","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"8\nnach Unterbindung des D\u00fcnndarms die Indoxylmenge vermehrt, nicht nach der des Dickdarms, und Jaff\u00e9 erkl\u00e4rt dies so, dass, w\u00e4hrend normaler Weise auf dem Woge durch den D\u00fcnndarm die Verdauungsproducte, sowie Leucin und Tyrosin resorbirt werden, bei Unterbindung des D\u00fcnndarms der daselbst zur\u00fcckgehaltene Speisebrei intensiv fault und dabei neben anderen Spaltungsproducten des Eiweisses Indol bildet, das im Urin als indigobildende Substanz erscheint. Bei Unwegsamkeit des Dickdarms aber werden die Verdauungsproducte etc. wie normal resorbirt. Auch bei den anderen Krankheiten, bei denen er Vermehrung der indigobildenden Substanzen nachweisen konnte, nimmt Jaff\u00e9 St\u00f6rung der Resorption der Verdauungs- und ersten F\u00e4ulnissproducte an.\nSenator1) fand nach Sch\u00e4tzung des daraus gebildeten Indigos, dass die indigobildenden Substanzen besonders bei chronischen Consumtions- und lnanitionsst\u00f6rungen vermehrt sind, in F\u00e4llen also, wo die Kranken wenig geniessen und das Genossene schlecht verarbeiten: bei Ileus, Peritonitis, Carcinoma ventriculi, multiplen Lymphomen, besonders in der Bauchh\u00f6hle, und vorgeschrittener Phthise.\nDe Vries3), welcher unter Edlefsen\u2019s Leitung arbeitete, constatirte starke Ausscheidung der indigobildenden Substanzen bei Brechdurchfall, weniger bei einfachem D\u00fcnndarmkatarrh. Bei Magenkrebs mit Diarrhoe, tubercul\u00f6sen Darmgeschw\u00fcren, Phthisis mit Diarrhoe ohne Geschw\u00fcre, bei Typhus abdominalis war die Ausscheidung vermehrt, aber nur dann, wenn Diarrhoe bestand. Bei Unwegsamkeit des D\u00fcnndarms war immer viel indigobildende Substanz vorhanden, dagegen nicht bei Dickdarmkatarrh in Folge Koth-retention, bei Verschluss des Dickdarms und bei Koprostase. Bei Koprostase trat sie auf, wenn Laxantien gereicht wurden. Auch zeigte sich bei Einwirkung von Abf\u00fchrmitteln auf den intacten Darm Vermehrung derselben im Urin.\n*) Centralhl. f. d. med. Wissensch., 1877, No. 20, 21 u. 22.\n2) Ueber Indican im Harn und seine diagnostische Bedeutung. Biss. Kiel 1877.","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"0\nEwald1) fand in einem Fall von D\u00fcnndarmfistel, so lange die Fistel bestand, kein Indoxyl und Phenol im Urin, dagegen tiaten diese Substanzen auf nach Verschluss der Fistel und freier Communication mit dem unteren Darmende; er verlegt daher die Indolbildung in den unteren Theil des D\u00fcnndarms und glaubt, dass die Verdauungsproducte \u2022 theils resorbirt, theils durch die Fistel nach aussen entleert wurden, so dass keine Zersetzung derselben eintrat.\nHenniga2) sah viel Indoxyl im Urin auftreten bei per-nici\u00f6ser Anaemie, Typhus, Bleikolik, Trichinosis, Peritonitis, Cholera nostras, acutem Magenkatarrh, chronischem Darmkatarrh, Lebei- und Magenkrebs, bei Phthise (wechselnd je nach der Darmerkrankung), chronischen' Eiterungen, progressiver Muskelatrophie und Morbus Addisonii. Er best\u00e4tigte also im Wesentlichen die Befunde anderer Autoren, f\u00fchrte aber die Bildung der indigobildenden Substanzen zum Theil auf vermehrten Zerfall des Organeiweisses und Ver\u00e4nderung des Pancreassecrets zur\u00fcck.\nNach Untersuchungen von Salkowski3) und M\u00fcller4 5) nimmt das Indoxyl im Hunger ab, verschwindet aber nie. Bei Neugeborenen wurde von Senator3) Indoxyl im Urin vermisst.\nEine der Indoxylschwefels\u00e4ure sehr \u00e4hnliche Substanz entdeckte Brieger6) im Urin; die Skatoxyjschwefel-> \u00e4 u r e C9IIN NO S02 \u2014 OH. Dieselbe ist im normalen Menschenurin gew\u00f6hnlich in gr\u00f6sserer Menge, als die Indoxylschwefels\u00e4ure vorhanden und giebt mit Chlor und Salzs\u00e4ure (\u2018ine violettrothe Farbe. Brieger stellte dieselbe aus Urin nach Eingabe von Skatol (C9H9N) dar.\nDie Indoxyl- und Skatoxylschwefels\u00e4ure verdanken dem Indol und Skatol ihre Entstehung, indem der Organismus\n*) Arch. f. path. Anat., Bd. 75, S. 40\u2018J.\n2)\tDeutsch. Arch. f. klin. Med., Bd. 23, S. 271\u2014287.\n3)\tBer. d. deutsch, ehern. Gesellsch., 1870, S. 408.\n4)\tMittheilungen aus der W\u00fcrzburger Klinik, 1886.\n5)\tZeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. IV, 8. 1.\n6)\tEbenda, Bd. IV, S. 418.","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nihre Hydroxylverbindung bildet und dann an Schwefels\u00e4ure gebunden ausscheidet. Diese beiden Substanzen aber bilden sich bei der F\u00e4ulniss des Eiweisses neben Tyrosin und seinen Derivaten.\nDas Indol wird nach Nencki1) bei F\u00e4ulniss von Ei-weiss und Pancreas gebildet. Kouko-Yasnopolsky2) fand es auch bei Eiweissfaulniss ohne Pancreas, wenn dieselbe bei alkalischer Reaction stattfindet. Brieger3) gewann es neben Phenol und Skatol aus F\u00e4ces, doch vermisste er es im Typhus und bei Hunden ; es ist also kein constanter Bestandtheil des Koths. Von S\u00e4lkowski4) wurde auch die Bildung desselben in den Geweben des Organismus angenommen. Baumann5) zeigt\u00ab', dass bei der Eiweissfaulniss mit Pancreas zuerst Indol, dann Phenol auftritt. Auch Weyl6) und Jeanneret7) fanden Indolbildung bei F\u00e4ulniss von Eiweiss sowohl nach Zusatz von Pancreas, als auch nach reinem Wasserzusatz. Daher nahm Jaff\u00e98) Indolbildung in den abgeschn\u00fcrten D\u00fcnndarmtheilen und in dem in Folge pathologischer Processe schlecht resorbirenden Darm an. Auch bei Pancreasf\u00e4ulniss von Mucin fand W\u00e4lchli9) Bildung von Indol, so dass man auch einen Theil des Indols von der F\u00e4ulniss des von der Darmwand gelieferten Schleims herleiten kann. K\u00fchne10) fand keine Indolbildung bei reiner Trypsinwirkung auf Eiweiss; es muss das Indol daher durch die F\u00e4ulnisserreger aus dem Eiweiss abgespalten 1 werden. K\u00fcnstlich stellte Nencki11) Indol und Skatol durch Schmelzen von Eiweiss mit Kali dar.\n*) Ueber Zersetzung der Gelatine und des Eiweisses bei F\u00e4ulnis? mit Pancreas. Bern 1876.\n2) Arch. f. d. ges. Physiol., Bd. 12, S. 78\u201486.\ns) Ber. d. deutsch, ehern. Gesellsch., Bd. 10, S. 1027 ff.\nEbenda, Bd. 9, S. 408.\n\u2022\u2019\u2019) Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. I, S. 60\u201469.\n\u00ab) Ebenda, Bd. I, S. 339.\n7)\tJourn. f. pract. Chemie, N. F., Bd. 15, S. 353 ff.\n8)\tArch. f. path. Anat., Bd. 70, S. 72\u2014111.\n9)\tJourn. f. pract. Chemie, N. F\u201e Bd. 17, S. 71\u201478.\n10)\tUntersuchungen aus dem physiol. Institut in Heidelberg, Bd. I. S. 291-324.\nu) Journ. f. pract. Chemie, N. F., Bd. 17, S. 97\u2014105.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"11\nE. und II. Salkowski ') kamen bei F\u00e4ulnissversuchen mit Eiweiss zu der Ueberzeugung, dass Skatol und , Indol dabei sich vertreten k\u00f6nnen, dass beide aus einer gemeinsamen, im Eiweiss pr\u00e4formirten Muttersubstanz stammen, die je nach der Art der dabei th\u00e4tigen Bact\u00e9rien bald mehr Skatol, bald mehr Indol liefert, und zwar so, dass Skatol ganz fehlen kann. Die verschiedenen Eiweissarten liefern verschiedene Mengen von Indol. Nach 2 Tagen ist sehr viel Indol vorhanden, doch ist es vorher schon nachweisbar. Zun\u00e4chst wird Indol frei in Form einer noch unbekannten Zwischenstufe, welche allm\u00e4hlich weiter gespalten wird.\nIm Secret einer D\u00fcnndarmfistel konnte Baumann*) kein Indol und Skatol nachweisen, es waren daher im Urin auch nur Spuren von Indoxyl vorhanden. Hirschler* 2 3 4) untersuchte die Faces bei Fleischf\u00fctterung mit Zusatz von Kohlehydraten , Milchs\u00e4ure und Glycerin und fand dann weniger Indol, Skatol und Phenol darin, als ohne diese; die F\u00e4ulniss im Darm wird also durch einen derartigen Zusatz zur Nahrung eingeschr\u00e4nkt.\nDas Skatol (C9H9N) wurde, wie schon erw\u00e4hnt, zuerst von Brieger*) aus F\u00e4ces, von Nencki5) aus einem f\u00fcnf Monate lang faulenden Gemisch von Pancreas und Fleisch dargestellt und seine Zusammensetzung eruirt. Reichlich wurde dasselbe von Brieger6) ferner aus Blutalbumin mit Pancreas und Wasser, nachdem dieses Gemisch 6\u201410 Tage lang bei 36\u00b0 gefault hatte, von Nencki7)-aus faulendem Rinderhirn, wenn dasselbe einige Zeit auf 35\u201440\u00b0 gehalten wurde, gewonnen.\n*) Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. VIII, S. 417\u2014466.\n2)\tEbenda, Bd. X, S. 127.\n3)\tEbenda, Bd. X, S. 306 ff.\n4)\tBer- d. deutsch, ehern. Gesellsch., Bd. X, S. 1027-1032, und Journ. f. pract. Chemie, N. F., Bd. 17, S. 124-138.\n5)\tCentralbl. f. med. Wissensch, 1878, No. 47, und Journ. f. pract. Chemie, N. F., Bd. 19, S. 466 ff.\n\u00ab) Ber. d. deutsch, ehern. Gesellsch.. Bd. XII, S. 1985 ff.\n7) Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. IV, S. 371\u2014372 ; ebenda, Bd. VIII S. 417 ff.\t,","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"E. und II. Salkowski1 2) fanden bei ihren Untersuchungen \u00fcber die Eiweissf\u00e4ulniss die Skatolcar bon s\u00e4ure in ihren F\u00e4ulnissgemischen. Dieselbe hat die Zusammensetzung C1()II!,NOi, wird aber durch F\u00e4ulniss und Trypsin nicht weiter gespalten und, eingegeben, unver\u00e4ndert aus dem Organismus ausgeschieden; sie kann also nicht die Muttersubstanz der Skatoxylschwefels\u00e4ure sein.\nDie Entstehungsweise von Indol und Skatol und ihr Verh\u00e4ltniss unter einander ist durch die angef\u00fchrten Untersuchungen noch nicht ganz klar gestellt. Jedenfalls stehen sie zu einander in enger Beziehung, auch lassen sie sich k\u00fcnstlich in einander \u00fcberf\u00fchren\u00ef). Bei D\u00fcnndarmaflectionen tritt im Allgemeinen mehr Indoxyl, bei Dickdarmaflectionen mehr Skatoxyl im Urin auf. Wie schon erw\u00e4hnt, enth\u00e4lt Menschenurin normaler Weise mehr Skatoxyl, als Indoxyl.\nNeben den erw\u00e4hnten Aetherschwefels\u00e4uren treten nun noch unbekannte derartige Verbindungen im Urin auf, wie Bestimmungen ergeben, die Brieger machte, indem er die Menge der bekannten F\u00e4ulnissproducte, welche Paarung mit Schwefels\u00e4ure eingehen, mit der Menge der Aetherschwetel-s\u00e4ure verglich. Ferner erscheint ein Bruchtheil der aromatischen F\u00e4ulnissproducte in ungebundener Form als Oxy-s\u00e4uren: Ilydroparacumars\u00e4ure, Oxyphenylessigs\u00e4ure im Urin, ein Theil scheint sich an Glycurons\u00e4ure zu binden. Dass die letzteren Verbindungen nicht sehr massenhaft auftreten, beweist der Umstand, dass auch Urine, welche von Kranken mit starken F\u00e4ulnissprocessen im Organismus stammen, keine Drehung der Polarisationsebene zeigen, die vorhanden sein m\u00fcsste, wenn gr\u00f6ssere Mengen dieser Verbindungen im Urin enthalten w\u00e4ren.\nDa nun eine exacte Bestimmung der Oxys\u00e4uren und der Glycurons\u00e4ureverbindungen bis jetzt nicht gut m\u00f6glich ist, ausserdem nach den Erfahrungen von Baumann3) die Menge der ersteren im selben Maasse wie die der Aetherschwefels\u00e4uren vermehrt zu sein pflegt, schien den besten Maassstab f\u00fcr\n1)\tEbenda, Bd. IX, S. 18 fT.\n2)\tFi lat i, Gazz. chim. ital., Bd. 13, S. 378.\n3)\tZeitscbr. f. physiol. Chemie, Bd. IV, S. 30t ff.","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"13\ndie Ausscheidung der F\u00e4ulnissproducte im Urin die Menge der an solche Substanzen gebundenen Schwefels\u00e4ure zu geben.\nFreilich wies bald nach ihrer Entdeckung von den Velden1 2 3) nach, dass die Menge der gebundenen Schwefels\u00e4ure bei normalen Menschen je nach der Nahrungsaufnahme sehr bedeutend schwankt. Das Verh\u00e4ltniss der in den Sulfaten vorhandenen, \u00abpr\u00e4formirten\u00bb, zu der mit aromatischen Substanzen gepaarten, \u00ab gebundenen \u00bb, Schwefels\u00e4ure; welches in der Felge durch a : b bezeichnet werden wird, schien ihm noch am constanlestcn zu sein. Er fand \u00d6,G 1\u20140,09 gr. Schwefels\u00e4ure in gepaarter Verbindung f\u00fcr den Tag. Das Verh\u00e4ltniss a : b war 6,9-12,7, im Mittel 9,5.\nBaumann und Ilerter9) fanden noch etwas weiter difterirende Werthe, so dass sie nur noch dann eine Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4uren annehmen, wenn bedeutend mehr gebundene Schwefels\u00e4ure, als normal, vorhanden und zugleich die pr\u00e4formirte vermindert ist.\nWie bedeutsam die Zusammensetzung der Nahrung ist, zeigen auch die oben erw\u00e4hnten Versuche von Hirsch 1er.\nDurch Desinfection des Darmkanals wird die Menge der Aetherschwefels\u00e4ure sehr verringert. Moraxs) fand, dass' bei Eingabe von Jodoform die Aetherschwefels\u00e4uremenge ganz minimal wird; Calomel wirkt in solcher Weise nur, wenn Diarrhoe zugleich eintritt4). Beim hungernden Thier nehmen die Aetherschwefels\u00e4uren ab, verschwinden aber nicht ganz, ebensowenig wie das Indol. Dies wurde theils als Beweis f\u00fcr die Bildung der Aetherschwefels\u00e4uren in den Geweben des K\u00f6rpers, theils als Folge von F\u00e4ulniss der abgestossenen Zellen und der Secrete des Darmkanals angesehen. Im Blute und in den Organen wurde phenolbildende Substanz von Baumann5) gefunden: doch besteht dieselbe nur zum Thcil aus Phenolschwefels\u00e4ure, zum gr\u00f6sseren aus anderen unbekannten Verbindungen, die im Organismus in Phenolschwefel-\nD Arch. f. path. Anat., Bd. 70, S. 343.\n2)\tZeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. I, S. 214.\n3)\tEbenda, Bd. X, S. 120.\n4)\tBau mann, Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. X. S. 129.\n5)\tArch. f. d. ges. Physiol., Bd. 13, S* 11 IT.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\ns\u00e4ure umgewandelt werden. Senator1) fand auch im Urin neugeborener Kinder und im Fruchtwasser geringe Mengen von Aetherschwefels\u00e4uren, welche wohl aus den m\u00fctterlichen Geweben stammen.\nEs lag nun nahe, auch den Urin bei Krankheiten, welche mit St\u00f6rungen der Darmfunction, mit F\u00e4ulnissprocessen im Organismus einhergehen, auf Aetherschwefels\u00e4uren zu untersuchen. So fand Salkowski*) reichliche Mengen davon im Urin von Kranken mit Darmverschluss und Peritonitis, das Verh\u00e4ltnis a : b war 5,3 und 3,5, also unterhalb des normalen Mittelwerths.\nDie pathologische Bedeutung der Aetherschwefels\u00e4uren wurde zuerst in gr\u00f6sserem Maassstabe von Brieger untersucht. Br i eg er3) machte bei den verschiedensten Krankheiten Bestimmungen der Ausscheidung der F\u00e4ulnissproducte, indem er die Menge der Phenole durch W\u00e4gung bestimmte, die Menge der Oxys\u00e4uren und des Indoxyls sch\u00e4tzte und in einigen F\u00e4llen auch die Menge der Aetherschwefels\u00e4ure wog. Es fand sich kein Parallelismus zwischen Indoxyl- und Phenolausscheidung. Die Oxys\u00e4uren waren im Allgemeinen zugleich mit dem Phenol vermehrt, doch trat t>ei schwerer Anaemic auch zugleich mit sehr geringem Phenolgehalt Vermehrung derselben auf. Bei Icterus catarrhalis, Gelenkrheumatismus, Pneumonie waren die Werthe der Aetherschwefels\u00e4ure erh\u00f6ht trotz der geringen Mengen von bekannten aromatischen Substanzen, was auf noch unbekannte Paarlinge der Schwefels\u00e4ure hindeutet.\nBei Herabsetzung des allgemeinen Stoffwechsels, bei mangelhafter Blutbildung, beschr\u00e4nkter Functionsfahigkeit lebenswichtiger Organe fand Brieger kaum je eine erhebliche Steigerung der Phenolausscheidung, ebenso wenig bei Intermittens, Variola, Meningitis cerebrospinalis, Typhus abdominalis, ausser wenn Peritonitis dazu trat. Auch hohes Fieber erh\u00f6hte die Phenolausscheidung nicht. Dagegen war\n*) Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. IV, S. l.\n2)\tCentralhl. f. d. med. Wissensch., 1876, S. S18.\n3)\tZeitschr. f. klin. Med., Bd. Ill, S. 465.","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"15\ndieselbe vermehrt bei Ileus, Peritonitis, Perityphlitis und manchen F\u00e4llen von Carcinoma ventriculi, in F\u00e4llen, also, wo durch \\ ersclduss oder Atonie des Darms gesteigerter putrider Zerfall der Nahrung eintritt, ferner bei allen putriden Vorg\u00e4ngen ausserhalb des Darmkanals : Pleuritis, Bronchitis pu-tiida, Cangraena pulmonum, Magen- und Mastdannearcinom.\nBei Diphtherie, Erysipelas und in einzelnen F\u00e4llen von Pyaemie und Scharlach trat eine Vermehrung des Phenols ein, die Bi i eg er auf kleinste Nekrosen im Gewebe zur\u00fcckf\u00fchrt. Fr nannte diese Krankheiten daher \u00abF\u00e4ulnisskrankeiten\u00bb.\nIn ser\u00f6sen oder rein eiterigen Fl\u00fcssigkeiten aus Brust- und Bauchh\u00f6hle waren nie F\u00e4ulnissproducte nachzuweisen, in jauchigen dagegen fehlten Indol, Phenol und Oxys\u00e4uren selten. Bei freier Communication mit der Luft trat eine Ver\u00e4nderung in der Zersetzung des Eiters auf, so dass das Indol daraus verschwand.\nVermehrung der Aethcrschwefels\u00e4uren konnte Bricger nach weisen: bei schwerer Anaemie, putrider Bronchitis, Mastdarm- und Magencarcinom, Diphtherie und Pyaemie, geringe Vermehrung bei Pneumonie und Intermittens.\nNormale Mengen fand er bei Phthisis pulmonum, Ulcus \\ entriculi, Icterus catarrhalis, Gelenkrheumatismus und Scharlach. Er konnte eine directe Abh\u00e4ngigkeit der Aetherschwefel-s\u00e4uremenge im Urin von den F\u00e4ulnissvorg\u00e4ngen im Organismus in einem t all von Bronchitis putrida nachweisen.\nDoch ist die Zahl der Analysen noch zu gering, wie Brieger selbst angiebt, um die Verh\u00e4ltnisse der Aetherschwefels\u00e4ure-ausscheidung in Krankheiten vollst\u00e4ndig \u00fcbersehen zu k\u00f6nnen.\nEs schien mir daher von Werth zu sein, bei passenden Krankheitsf\u00e4llen Bestimmungen der Aetherschwefels\u00e4uremenge vorzunehmen, um so die Abh\u00e4ngigkeit der im Urin ausgeschiedenen F\u00e4ulnissproducte von den einzelnen Krankheiten und ihren Stadien aufzukl\u00e4ren.\nZun\u00e4chst habe ich noch einige Bestimmungen der gepaarten Schwefels\u00e4ure im normalen Urin bei der in der hiesigen Klinik \u00fcblichen gemischten Kost angestellt.\nZur Erleichterung der Uebersicht stelle ich die verschiedenen Analysen in der nachstehenden Tabelle zusammen.","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"-pnnqait jiud j'punqa\u00e4\tja.jq I ^\n(q\t<B\t(q\t(B\tOaclrt \u00aeaUO\u00ab\nIG\nx\nt*\nCi\nS\nCi\ncs -2\nX'\nes\nj-\nus\nes\niS\ns >\u00bb\nx.\n\"2\t. c\n2 O\nn\tj\n\u00bb5\t\u201c\nes\ta\n>\t.5\nu\nx\nUS\nf I\nX X\n\u2019S \u2014\u2019 *x\n\u00abr S\nx\n\u2019S\nLI\nX X\nX X\n2 3 \u25a0\nC a !\ni I i\nx ^\neg 2 '\nX M\nx\nX 'S \u00a9 _\nO 1\n> is\ni\n1\nI X\n\t\t\tlO\tCl\t\u00a9\tX\tCl\tlO\tCI\t\u00a9\t'S*\t\u00a9\tC\u00ab\t\nci\t*-*\t\u2014\tB-N\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\t\t\u00a9\t\tt'*\tc\tci\t\n\t\t\t\t\t\t\tf-*\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\tCO\tCS\t\u25a0s*\t\u00a9\tCl\tX\t\tIC\t\u00a9\t~ CO1\t' \u2014\tCO\nT\u201cH\tB\"*\t\t\u2014B\t\t\t\u00a9\tCl\t\t\t\t\t\tO\t\nw\t\u00a9\t\u00a9\tw\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\tO\t\u00a9\tO\t\u00a9\t\u00a9\t\t\u00a9\nc\t\u00a9\t\u00a9\tO\tc\tO _\t\u00a9\t\u00a9\td\t\u00a9\tw\td\t\u00a9\tw\tc\n\u00bb0\t\u00bb0\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\tX\t\u00a9\tCO\t\u00a9\tCO\t\u00a9\t\t\tX\t\nw\t1^\t\u00a9\t*0\t\t\u00a9\t-**\u2022\t\u00bbO\t\u25a0**<\t**$*\t\t\u00a9\tX\tCl\t\n\t\t\t\t\u00ab\t\u00a9\t\tCl\tT-H\t\tCl\tCl\t\u00a9\tCl\t1\u2014\nd\tw\t\u00a9\t-\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\u201c\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\tc\u201d\t-\t-\n\u0153\tc\tt^.\tiC\tCO\tco\t\u2014\t\u00aba*\t\t\u00a9\t\u00a9\tcT\t\tc\t\nC\tX\t*.o\tl'\"\t\u25a0*s*\t\u00a9\tCl\t\u00a9\t\u00a9\tl'\u00ab\t\u00a9\t1^\tCO\t\t\nCI\t\u00a91\t\t\tX\t\t\u2019\"i.\t?\u25a0\u00ab\t\tCl\t\t\t\t\tCO\nC\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\tc\t\u00a9'\t\u00a9\t\u00a9\"\t\u00a9\td\t\u00a9\td\td\t\u00a9\tc\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nce\tCI\ti'.\t.0\tCl\t\u00e0O\tl'\u00bb\t1''\t\tt^.\tX\tl^.\t\u2022\t>.c\t\u00a9\n\"M\t\t\u00eeO\tX\t\u25a0\u00ab*\tCO\tX\tB\"*\t\u00a9\t*o\tCl\tM\t\tX\tyz\n\tCI\t\tc\t\t\t\u00a9\t\u00bb0\tCl\tX\tX\tiC\tX\trr\t\nCC\u2019\tco\tCI\tCl\tCl\u201c\t*-B\tCl\t\u00ab\u20141\t;\tCl\u201c\tCl\tv\u2014T\t\u00a9\t\u00a9\u201c\t_T\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\u00bb0\tC\t\u00a9\t'S*\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n1\t\tCl\tCl\tCl\t1\t1\t1\t1\t1\t1\t1\t1\ti\ti\n1\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t1\t1\t\t1\t1\tl\t1\t1\ti\tI\n\t\tB-*\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\u00a9\tO <\u00bb**\t\u00a9 \u00bbO\t\t\u00a9 \u00a9\t\u00a9 \u00a9\t2\tO\tO\t\u00a9 \u00a9\tO\tx-^l O O\t2\t\u00a9 \u00bb0\tc y\n\u00a9\t>\t\tCO\tl'\u00bb\t*-<\t\u2022c\tZD\tiO\tO\tO\tCl\t\tZD\t\nCM\tr-*\t\t\t\tT-*\t\t\t\u25bc\u2014i\tCl\t\tw\t\t\t\nI I\ncs\nz\n\u2014\ncS\n\"rt\nCI\niS iS\nX t\".\u2019\na Ol Ol I-l\nX >< oi t?\nr-t CM\niS *\nCI \u00bbS\ncs\n= A\nX\n3\ny.\no \u2014\nk S .5\nS\t-\t\u00ab\u2019S\tg\tS\nte\tX\t! B\tX\n\u2019 \u00ab\t>\tI >\u2022\t>\nA\tA\tS\t^\nX \u2014 \u2014 \u2014 s x\nX\n-2 -2\nes\t, es\nx\ti w\nr- .2\n\u2022 .L >\u2022\n\u25a0\" \"\u00eas ^\n**-\u00e8\nH\nr* \u2014\nJ\tg ! a !\t\u00ab g\tr\t2\t.i |\n*\u00ab\tO j x \u20192\tx \u2022\u201c\t\u2014\t\u00f6\t2 \u2022\u201d\nC 2\u00bb ' 2 g 2 2 S \u2014 S C \u00ab C\nus \u00ab a \u201d a \u201d\n2 2\nX \"\n\u25a0r c\nco","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"17\nc\nO\nit,\nX\nX\nO\n2\t\t.\t\t\t\t\t\t:\t\t,\t^4\t\tZr\t\t\tr .\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t>\u00bb\t\t>#\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\te;\t\t\t\t\t\t\nU c 0)\t\t\u2022 X c\tX O\t\t\t\ti- c\t\tH\ti\tO 'ei \u00a3\t\t\u2018S ec\t\t. >. ,x\t\t\n33\t\tT3 rn\tr* *M\tS\tm\tc*\t\u00cb r-*\ts\t.i >\tM\t>\t\tX X\t\tr\u00bb X\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tM\t\t\t\to\t\tes\t\t\n\t\tO\ti\u00bb\t\t\t\ti\t\t\t\tmZ\t\tc:\t\t\t\t\n\t\tJ\u201c*\t\t\t\t\t\t\t\t\ti\t\t\t\t\t\t\n\t\t\tK*\t\t\t\t\t\tX\t\tX\t\tX\t\tw\t\t\n\t\t\t\u00abc\t\u00bb0\t\t\u2022s*\t-S\tse\tc\u00ef\t\u2022^1\t\u00e0\u00bb\tei\tCCI\tc\t\t\tC?\nci\tm\t\u25a0*'\tei\t'M\tte\tse\tce\tce\t\"S>\t\u2022\u00bb*\t\u00e2ft\tei\td\t\td\td\td\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\trH\t\t\t\t\n\tri\tte\tO\tw\tiT\t\"N\tet\tce\tl'.\t\t\u00ab*>\u2022\tce\t\t\t-rM\t\t_ _-\n\t\tlO\t\u00abO\ts\t\t\u00bbO\tce\tte\t\u00ab_\t\u00d6\tX\t\tH\u00ab\tTl\t\t\t\n\t~ X\tO\tO\t\tO\tO\tO\to\tM\t\tc\to\tc\to\t\t|\ti*\nT. \"3 _e\tc te\tc\td\t\u00b0\td\tO\tO\td\tC\tw\t\u00ae\tc*\td\t/\u20141c\td\t\t\nt* C\t\t**\t\tt'.\tCO\t_\tce\t\t\tX\tet\tiS\t\t\t\u00bbe\t\t\n\tV. \u2022\t\tle\tw\tt'C\t00\tte\t\u2022**\u00ab\tiT\t\tte\tCw\tei\t\t\t\t\nT\t\u00abU\tMH\trH\tfM\t*\"*\t*H\tei\tei\t\u2022e\t\t\trH\t\tei\tc\ti\tI\nX\tft\tC\t\u201c\tO\tO\tO\tO\td\td\td \u25a0\t\td\td\t-\t\t\tI\n0,\tt:\t\t\ti'T\t00\t\tX\tO\t\tX\t\t\u00e0*S\t\tH\tZ* \u2022\tH*\u00ab\tx\n\t_i \u00a3\tI\tI\tsD\tO\tr-\u00bb\t\tH*\t\u00ab*\t-t\t\tCT\t\t\tr>.\t*e\t\u00e2.T\njcs o 7. Z- \"3 ^ J.\tSo\t1\t1\tmH \u00d6\t\u2022ri\u00ab\td\ttH d\tce\t\u00abp d\tw d\t1\td\t!\tCN\trH\tei -\tei o'\n?> r-\t\t\t\tc\t\tX\tX\t\u00bb0\t\tei\t\t\t\t\t\t\tet\n\t_ _ V\u00ab\tI\tI\tt-\ti\t\tce\t\t\u00ab*\u2022\t\u2022e\t\tiT\t\t\u2022\u00a3\trH\tTT*\t\n\tCS \u2019c\t1\t1\t\t\t*^J\tL?\tCS\t\u00bbC\t\ti\tce\t1\t\tH\t\t\nX\t\t\t\trH\t\tr-\u00ab\t\t\t\u00bb1\tei\t\t\u2014\t\tei\t\t\u2014\tHi\n\t2*\tI\tei ei\t\u201cN ei\t\t<'* 'M\t\t1\tei\tei\tTi\ti\t|\tI\t\u25a0\t-*\u2022 se\t\u00bbe ei\n\t\u00ee7*m\t1\tO\tw\t3\tO\t1\t1\to\to\to\t1\tt\tt\t1\t\t\n\t\t\trH\t\trH\trH\t.\t\tS\t*M\tr-H\t\t\t\t\trH\t\n\t\u00d4 te\t\tS'\tO\tc\tO\t>\u2022\tO\to\t>ra\t\u00eaT\to\ts\tr>\tO\t\tS\n\t\t. ,\ti-\tO\tO\tO\tO\tO\t\u2014\trc\ti-\to\t*e\t\t\t*.T\t\n\tO\t1\t\"N\t\tO\tX\tei\t)T\t\u00abft\t\t\t\t\t\tei\t\tl-\n\ts\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\trH\tv\u00ab/\t\t\t\t\np*\t\t\t.\t#\t\u2022\t.\t\t\t\t\t\t.\t\u2022\t.\t\t:\t\n\t\tX\td\t\t>\u2022\t\t\t\u2022\u2014\t\u2022 :t*-r\u00ee\t\t\t\t\"T\t\tmmrn\t\t\n\u2014\t\t\tSI\t\tSS.\tIM\t\tX\t\t~v\tX\tX\tX\tX\tX\t\t\nm\t\tci\t\u00a9 \u25bcM\t\u00bbe\t\tO\tti\tH*\tX\tM\t** *71\t- \u2022\tTi\tl'i Tl\tor* Tl\t\t\n\t\t\ti\t\t\t\t\t\t\t\t\u25a0\t\t\t\t\t\t\n\t\t\tCfJ\t\t\t\tX\t\ty.\t\t\t\u25a0 \u2022\t\t\t\t\u2022\t\n\u2022 \u2014\t\t\tc\t\t\t\t\u2018JZ\t\t\t\t\t\t\t\t\t*\t\nO\t\tS\t2\t\t\t\t=\t\t=\t\t\t\t\t\t\t\u201c\t\n\t\t7t\t7\u201c\t\t\t\t\t\u2022\tdl\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\tC\t-H\t\t\t\tUm 0)\t\tT\t\t\t\t\t\t\t2\t\nci\t\t# \u2022\tk\t\t\t\t\t-5\t-\tj\t\t! \u2022\t\t\t\t33\t\nx\t\tX et et \u25a0r ?\t\u2022\t\t\t\tO. -\tS\tu: ci\td\t7.\t\t7*\t\t\tx\u2018\t\n*\u25a0\u201c\t\tet \u00ab.\tr*\t\t\t\t\u2022 mm\t\u00c4\t\u201c\t\t\tZ!\t\t\t\tes\t\net\t\ts \u2014\tX\t\t\t\ts\t-\t\t\u2014\t>.\t\t-\t\t\u2022 \u2022\t\t\n/.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische demie. XII.","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"15. Kathrine M. Diace- 10./IV.\t\u2014\t-- i \u2014\t\u2014\t0,245 0,025\t'.1,0\t< \u00bbK>.stip.ati\u00ab>u ; viel Skatoxyl. k\u00ab*in\n\u2014\t-Ij\n\u2022\u2014\nx\t\u2014\nu\nJ.\nIS\nz -*\u25a0\n7.\nu\n\u2014\tX\ti _.\n\u2022 \u00ef 111 'S-\n>. ~ V = \u25a0- J: 3 s, z - \u2014 x ~\n-\u00a7 \"Z g 5*'7 r ~\nX\t\u2014\t-2 >\u25a0\n\n^\t4.\u201c i'\u00bb\t\u2014 ti\tv*< z \u00bbt x ti\tti\n\u2014\tTl TI TI TI\tTI* TI TI\ttT \u2014\trc S iT x*\txjl\nX\no\no\n\u00f6\n*r\t\u2014 d ~ ^ (3 C: \u00a3 g \u2014 x i: T 5 |\nc c 1 \u00f6 \u00f6 c cT d d d c c o \u00a9 \u00a9 o cT\n\t\u2014\t\tMM\t\u00bbm\t\u2014\tm^\tC5\tTI\tTI\t\t:: Ti\t\t\u2014\tT.\tI x\t'jl\n\tJ\t\t\u00a9\t\u20220\tc\tX\tc\t1 \u2014\tX\t\to c\t\tTl\t\u00bb'T\t\tH\n\u00f6 a\to o\t\u2022\u2014 \u00f6\t\u00a9 \u00f6\t\u00f6\tc'\tW\t-\tc\t-\tTI \u00d6\tTl^ CT o i \u00f6\tCO\tTl\tT^\tTl\tTl\ni* TI\t\tX\t3\t1 X\t[x\tX\tTI | ^\t|x\ti.t\t1^-\tX b- \u2014\u00ab\tX\t\u00bb\u2022\u00ee\t\t\t\nc\to\t\tTI\tIC\t*T\t\u2022M\t|x.\t\t1^\tCT\trt c?\tTl\tTl\tTl\t!\t\n\u00f6\t-\t\u00a9\t<=>\t\to\to\tO\to\t-\t-\t\u00d6 d\t-\t-\t\t\t\n1 >\t\u00bb\u00bb\u2022\ti^\t\u00bbC*\trc\t\t-\tTI\t\t\u00bbT\tcc\tiT *T\t..\t1M\tS.T\t\t\nw\tc\t0 \u2022<\t\u00bb 0\t\tiT\tCT\t\t-\u201c\u00ce\txf\tTl\t|>\u00ab \u00c4\t\u00e0\u00f4\t\tX\t\t\no\to\tTI\to\t\u00a9\tM*\t-\tX_\tMM\tHM\tX\t4.T Tl_\tMM\t\tX c\tI\t\n\u00e0.'t'\t\t\tX\tX\t35\tnc\tl-\t\u2014,\t\u2014\t\tC5 1 X\t\tM*\t\t-H\t\n\t\u2022M\t1\t\u2022M\tMH\t\u2014\tmM\tmm\tTI\tTI\tTI\tHM\tTl\tTl\tTl\tTl\t*71\no\t\u00a9\t\t\to\t\u00a9\tC\t\tO\t\t\tO O\t\t\tC\tO\t\n~\t\t\t\u2022M\tMM\tMM\t\tmm\t*\u201c\t\tM\t, X\u201c1\t\tHM\thH\t\t\no TI\to \u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00dc\tg\t55\t\u00a9\tg\tw\tO\ti g g\t\to i.T\t>5\t*\t3T\nCO\t1-\t\u00a9\t|X.\t\u00a9\tX\t[x\t\u2014\t\tC\t\tTl \u00ab*\tl.T\t\to\t\tAO\n\t\t\t\tmH\t\t\tMM\t\t\t\t1\t\t\tl\u00ee\u00ee A*\ti.T Tl\t\n>\t>\t\u25ba -\t\u00ab\t\tHM\t\tMM \u2022\u2014-\tHM\tM\t_\u2022\t. 1 S \u2022 ^\t,\tHM\t,\t.\t\n\u2014\t\tr*\tX\tX\tX\tX\tX\tX\tX\tX\tX 1 \"\tS-\tMM\t\t\t\u2018r*\nTI\t\u00a9>\tkf*\tr\tr\t\u25a0 ~\t.\tr\t* p\tr\t\u2014p\tTri x\t\tC\thM\tTl\t\u25a0M\nTI\tTI\t\t\u2022m\tTI\tn\t\ti.T\tCO\ttx.\tX\tCi i ^\t\tTl\tTl\tTl\tT\u00ce\n\u2022-i \u2022=\nj_r \u00ab\ni s 2\n*4 3\nO\n+->\nZ\nr\n\u2022h*\nS 2\n'\u00a7 \u00ce\n\u00a3 \u00bb\ntx-\u2018","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"\nfc\u00df\n~dL\nO\n7.\n.1* C\nX\na\u00bb\no ^\n30 w\nc\nb*\n-tf\nc\nrt\n\u00fbs\nft)\nE\nrt\n5^\n. x\n-(j\t*\t_\u2022\nX\n_\u00a3\nX\nX*\nx _\u2022\n~\ti\u00bb>\nx\n=\t- O\n*\u201c *3 \"3\n.LC ' \u2014\nft) \"ft>\nX\nx\n73\nx.\nX\n0\n\u201c .ftf -f C. ft>\nx C \"Z-\n>\u00bb X X\nc o\n-X\nX X\nX.\nX\ntu\nit _=\n3 *\n\u201c7\u201c\t*+\n\u2022 \u2022\u00ab*\nX !<\n\t\u00ab\t\t\t\t\t\t.... \t.-. -\u2022\u25a0' .... ^ _\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t1\ti7\t\tO\t\u2014\tit\t\tX X\t\u00bb7\t\tt7\tX\n\u2014*\t\tn\t\u00ab*\t\u00abH*\u2019\tit\t\u2014\ti7\t\u00bb.7 re\t\t\t\tX\n\trJ\t\t\t\t-\t\u00a9\t1-\t**4< \u00ab*4\u00ab\t*7\t71\t<*>\t.A\nt\ts\ti7\tC7\t\t*\u2022*\t\t\tT~.\tX\t\tX\t00\n\u00c4\t5 0 u\t\u00a9_\t\u00a9\t\u00a9'\t\u00a9\t\u00a9\u2019\tO O\t\u00a9 \u00a9 \u00f6 0'\t\u00a9 <d\t-\tc o#\t0^\n\t\t\u00a3\t1-\t\u00a9\ti'.\tX\tj7\tX 0\t\t71\t\tr-\n\t\u00ab5\tC>\tit\t\u00a9\tro\t0\t\u00bb\u2014\u00bb\ti*7\t\t1-\t0\t71\nci\tu\t\t\tC\t71\tf-H\t71\t7i re\tC7\tre\tcc\tC7\n\t\u00ab-H\t-\tO\t\u00a9\t0\t\u00a9'\tc\tc d\t*\u2019\t\u00a9\t0\t\u00a9'\n1\t-tr\t71\tX\tft\t\t_\tX\tX\t71\t\u00a9\t_\t\n\tO \u00dbC\t*71 o'\t71 \u00a9\ti-\t!\t\u2022o c\tX\ti \u00ab\t\u00a9\tr: 0\t\t1\n\t\u2022\tit\t-\u00a9\t\t\t\u00a9\t\u00ab5\t\u00a9\t\u2014\ti*.\t\t\n1 ^\t\t\t*\u20227'\t\u00a9\t\t\u00a9\t1 \"\t1\t7\u00ce\t71\t\t\n< et\t\u00a3\t\t71\t\u00a9,\t1\t\u00a9^\t\t1 t\tit\tX\tX\t1\n\t\u201d\tr-H\t\t\u00a9\t\t0\t\t\t\t71\t\u2014\t\n\u2014 o - :: X i0 re c o\n\u00bb \u00a9 O 71 *71\n\u00ff \u00ef \u00ef r \u00ab o' o' o' o' o'\n. \u201c 2!\no\" \u00a9\nO 1\u00ab\no \u00a9\n\u00a9\nx\nX I -\u00bb\nST. 71\n\u2014 \u00a9 X \u2014\nO G O o o o\n-* I- \u00a9 l\u2019* \u00a9 \u00a9 I \u25a0* H \u00ab tl ll\nO 71 \u00a9 X\n71\t^ je \u2022\n\u00a9 ~ X\nr. 7i\n71 \u2014\nO \u00ab\n* *\tI*\u00ab\n_ *\u00bb e-\nO O\nO ~i\no' o'\n\u2014 X) X X)\no' o'\n71 ^ 7\nO c o\n71 \u00a9 71 71\nO o\nc\u00ee; *90 * \u00a9\nO O C o O -r \u00a9 O 00 !>\u25a0 \u00a9 kO O \u00a9\n\u00a9 \u00a9\n8 0\u00a9000ft7 71\u00a90000\n\u00a9 \u00a9 \u00a9 I\" \u00a9 f\u00ee ifl TJ i7 \u00a9 O \u00a9 i7 1\"\u201d O 71 rf ih \u00a37. rf Tj< n it o x\niC C l> T-'T ~~r ' ~r \u2014.\n71 71 71 71 71 \u25a0** in \u00a9 X\n-; \u00a9 \u2014\n\u00a9 \u00a9 \u2022**<\u25a0 00\t\u2022 7- *7 re\n<\u2014 -< 7i 7i \u2019 it h\n'. \u00bb. \u2022 \u2014\u2022\t*# 1\n\u00ce7 l> 1\u20141 ifi ft) 71 \u00a9 \u00a9\u2019\nj-S r* 71 71\t--\no\ns\n\u2022Ji\ns 1\n.g \u00ca\nS *\ni'-'","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"Montre ' s\u00bb\u2019e\u2018'- ! a>\t!\t'*>\ta>\tb>\n\u2018 h * | \u25a0 (low. pr\u00e4f.\tRebuild.\tpriif. Rebuild.\nI>0\ntb\na \u2014\n_\u00c9\njC\n\nir >*\t* \u00a9 *\tCi >\u2022* > g f J O .H \u20193 n: x '\n-,\t\u00a9 \u00a9 w \u00a9 *-\u2022 f \u2014 1^.\t~ t- CO et\n\toi .* kfS x -h x\ti\u00bbr te \u00a9 \u00a9 or s\n\t\t\t . ~. 4\t\t;\ti\n-U!\ny.\nx\n\u00f4\nO\nr?i\no\nO\n\u00ab l\u00ee 3) O ** T\" 30 \u00bb0 \u2014 3t \"M CO Ct \u2014 \u2014\u2022 \u2014\nO O O O O O \u00a9coco\u00a9 O C C C C C \u00a9 c c \u00a9 \u00a9 \u00a9~\nO\tl!5\tO\t-\t\u00ab\t\u00cfN\t\u00bb\txi t\u2014\tOl\t\u00a9\tI'M\t1-\tOl *\u2014\t\u2014\t*\u2014\tI\u20141\t\u2014<\t\u2014\t\u2014< \u00a9\tO\t\u00a9'\u00a9\u00a9'\u00a9\to\u201c\n! 1 \u2022\tet X Mil = ?! O O \u00a9\ni\t\u00ab ac \u2014 1 ! 1 . i R \u00ab =i \" /\" 1\n\u2014 CO \u00a9 Si *\u00a5 \u2022**< \u00dc\u00ee (K 5 It It X \u2014 o O \u00a9 \u00a9\no' o' o' O o\" \u00a9\n\u2022o e x it h -\net o i>\u00bb o r- \u2014< \u2014 \u00a9\u00a9\u00a9\u2022\u25a0* \u2014 \u00a9 o'\t\u00a9\u201c\tc\u201c\tO\t\u00a9\n\"\u2022I* O\t\u2014\t\u00ab*\ti \u2014\t\u2022*-\nO'O\tOC\t\u00a9\t\u00a9\t\u2014\ni?\t>\u2022*\ttt\tI'-\n\u00a9\u2018 c'\to\"\t\u00a9\t\u00a9\tO\nC C tl \u00a9 \u00a91\n\u2014H\tM-<\t\u2014'\tmh MM\t\u00abi\nO\tO\tO\tO C\t\u00a9\t!\n\u00a9 \u00a9 O \u00a9ooooo\nit it 5\t\u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 it \u00bb?\nce I- \u00a9\t\u25a0*? \u00eet i\u00df C !\"\u2022 X\n\t\t\t\t\n1\u2014\u00ab MM MM MM O O MM\tmm m m mH \u00a3ZZ HH\nX X X X X X X\tX x X x X X\n\u00a9 f- X \u2014' et -* \u00ab\toi -\u00ee it \u00a9 , m \u2014\u2019\n\u2014\u00ab mm O') Ol Ol Ol\t?l tl O\u00bb <51 Ol Ol\n\u00a3L K X X\ni.\n\u00a9\n\u2022y;\nT.\nX\n\u25a0f.\n- ~\n\u2014 y. \u2022\u00bb \u00bb\u2014\u2022\ny.\n\u2022J: tp\nT \u201c\n\u2014 \u25a0/.\nti\n0,129\t0,02\u00ab","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"21\nVon den normalen Urinen sind I und II nach einer Nahrung mit viel Fleisch und wenig Amylacea erhalten, w\u00e4hrend III und IV bei einer Kost mit viel Amylacea gelassen wurden. Den oben erw\u00e4hnten Versuchen von Hirse hl er entsprechend ist die Menge der Aethcrschwefels\u00e4uren bei I und II gr\u00f6sser, als bei III und IV. Das Mittel der t\u00e4glichen Ausscheidung ist 0,220, w\u00e4hrend das Mittel von a : b 11,G ist. Die Menge der Aethcrschwefels\u00e4uren war also durchschnittlich geringer, als in den Analysen von von den Velden.\nIch wende mich nun zur Erl\u00e4uterung der Krankheitsf\u00e4lle, bei denen ich derartige Bestimmungen machte. Die ersten F\u00e4lle betreffen Krankheiten des Magens und Darmkanals.\nDie Kranke Magdalene N., Tab. No. 1, litt an einer starken Magendilatation, wahrscheinlich in Folge narbiger Strictur des Pylorus, ihr Mageninhalt enthielt reichlich Sar-cine, liefe und fl\u00fcchtige Fetts\u00e4uren, dabei bestand, wohl in Folge der abnormen Zersetzung der Nahrung im Magen, etwas Diarrhoe. Die Nahrung bestand in Fleischbrei, Milch, Maizena und Haferschleim. Es war aber trotz der abnormen Zersetzungen im Verdauungskanal keine sehr erhebliche Steigerung der Aethcrschwefels\u00e4uren eingetreten.\nl<r,\t.\nBei einpn Mann mit zerfallendem Pylorusc\u00e4rcinoni (Tab. No. 2), sehr starker Anaemic und Kachexie, aber noch gutem Appetit und geringer Obstipation war ebenfalls keine Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4uren aufgetreten, obwohl die Ern\u00e4hrung sehr gelitten hatte und wohl die Functionen des Magen-Darmkanals nicht normal waren. Es trat wohl in Folge der noch gut erhaltenen und schnell erfolgenden Resorption der Verdauungsproducte keine wesentliche F\u00e4ulniss im Darmkanal ein und daher blieb eine Vermehrung der gebundenen Schwefels\u00e4ure aus.\nUm die F\u00e4ulniss im Darmkanal bei Typhus abdominalis. /u heurtheilen, m\u00f6gen die folgenden in verschiedenen Stadien \u20181er Erkrankung gemachten Bestimmungen dienen.","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"Der Urin eines M\u00e4dchens (Tab. No. 3), welches an mittelschwerem Typhus litt, enthielt am 0. Krankheitstag, als Patientin hohes Fieber und geringe Diarrhoe hatte, normale, sogar etwas geringe Mengen von Aetherschwefels\u00e4ure. Am 18. Krankheitstage bei subfebriler Temperatur, festem Stuhlgang waren ebenfalls normale Mengen vorhanden, doch etwas mehr, als fr\u00fcher.\nDie Nahrung bestand in Milchsuppen, Bouillon und \u00e4hnlichen fl\u00fcssigen Speisen.\nBei einem Mann (Tab. No. 4), dessen Typhus am 24. Krankheitstage recidivirte, enthielt der Urin am 25. Krankheitstag bei Fieber und etwas Obstipation, einer Nahrung wie No. 3 normale Mengen von gepaarter Schwefels\u00e4ure. Am 40. Tag bei normaler Temperatur und regelm\u00e4ssigem Stuhlgang, als Patient etwas Fleisch zu der fr\u00fcheren Di\u00e4t bekam, hatte die Menge der Aetherschwefels\u00e4ure zugenommen, blieb aber noch innerhalb normaler Grenzen.\nDer unter No. 5 aufgef\u00fchrte Mann litt an schwerem Typhus. Am 11. Krankheitstag wurde die erste Analyse gemacht bei hoher Temperatur und m\u00e4ssiger Diarrhoe; sie ergab keine wesentliche Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4ure. Am 25. Krankheitstage trat, nachdem profuse Darmblutungen vorangegangen waren, Perforation des D\u00fcnndarms, wie die Section ergab, 15 cm. oberhalb der Ileocoecalklappe ein. Am 20. Krankheitstag Abends starb der Kranke; der an diesem Tage Morgens gelassene Urin enthielt zwar viel Indoxyl, w\u00e4hrend fr\u00fcher nur wenig vorhanden war, a : b war aber fast genau so, wie am 14. Krankheitstag. Die 24st\u00fcndige Urinmenge liess sich leider nicht feststellen.\nBei der Section fanden sich freilich ziemlich grosse Mengen von Darminhalt im Peritoneum, aber m\u00f6glicherweise war am Morgen des Todestages wenig erst in die Bauchh\u00f6hle eingeflossen, so dass nur wenig F\u00e4ulnissproducte resor-birt werden konnten. Und dann k\u00f6nnte, entsprechend den Erfahrungen von E. und H. Salkowski bei der F\u00e4ulniss von Eiweissstoffen, das reichliche Vorhandensein von Indoxyl so erkl\u00e4rt werden, dass bei den ver\u00e4nderten Bedingungen, unter","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"denen der Darminhalt stand, mehr Indol als sonst an Stelle anderer F\u00e4ulnissproducte gebildet wurde.\nBei einem anderen Typhuskranken (Tab. Xo. G) enthielt der Urin ebenfalls keine abnorm grosse T\u00e4gesmcngo'.von Aethcrschwefels\u00e4ure, dagegen war a : b subnormal. Der Kranke hatte vorher Kartoffeln, Schwarzbrod, Bohnen etc. gegessen und am Tage vorher mehrmals Tct. opii bekommen. Ks mag daher wohl in Folge Retention des unzweckm\u00e4ssigen Darminhalts eine Steigerung der F\u00e4ulnissvorg\u00e4nge im Darm stattgefunden haben.\nIn den geschilderten F\u00e4llen von Typhus abdominalis war also keine deutliche Vermehrung der Aet herschwefel s\u00e4uren nachweisbar, es war zur Zeit, wo Fieber und Diarrhoe bestand, die Menge geringer, als unter normalen Verh\u00e4ltnissen. Vielleicht ist dies so zu erkl\u00e4ren, dass die F\u00e4ulnissproducte w\u00e4hrend der Diarrhoe zu rasch entfernt werden, um ergiebig aufgenommen werden zu k\u00f6nnen. Jedenfalls tritt trotz der mangelhaften Resorption der normalen Verdauungsproducte keine st\u00e4rkere F\u00e4ulniss im Darm auf, ausser wenn der Darminhalt k\u00fcnstlich zur\u00fcckgehalten wird.\nBei dem unter Xo. 7 erw\u00e4hnten Mann bestand neben chronischer Myelitis ein starker Katarrh der Dickdarmschleim-haut mit zahlreichen kleinen Geschw\u00fcren, wie die Section sp\u00e4ter ergab ; der D\u00fcnndarm war nur sehr wenig angegriffen, im Coecum und Colon ascendens fanden sich bei der Section Narben in der Schleimhaut. Es bestand fortw\u00e4hrende Diarrhoe mehrere Monate hindurch bis zum Tode, auf welche Opium-tinctur keine deutliche Einwirkung aus\u00fcbte. Die beiden Analysen wurden 21/* Monate vor dem Tode ausgef\u00fchrt, als der Kranke sehr d\u00fcnnen Stuhlgang hatte. Es fand sich eine bedeutende Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4uren und eine Menge Indoxyl im Urin.\nAuch in einem Fall (Tab. No. 8) von sehr ausgebreiteten tubercul\u00f6sen Geschw\u00fcren im Dickdarm und daher bestehender starker Diarrhoe war die Aetherschwefels\u00e4uremenge vermehrt und reichlich Indoxyl im Urin vorhanden.","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nBei einer sehr anaemischen Frau (Tab. No. 9), welche an geringer Lungentuberculose ohne deutliche Cavernenbildung litt, war der Leib fortw\u00e4hrend meteoristisch aufgetrieben, es bestanden h\u00e4ufig ziemlich starke Kolikschmerzen, der Stuhlgang war im Anfang angehalten, breiig, sp\u00e4ter regelm\u00e4ssiger. Dabei bestand geringes Fieber. W\u00e4hrend Neigung zu Obstipation vorhanden war, war die Aetherschwefels\u00e4uremenge, wie die Bestimmungen vom 10. und 15. April zeigen, erh\u00f6ht, zugleich war viel Indoxyl im Urin vorhanden. Als der Stuhl dann regelm\u00e4ssiger wurde, war nach den Analysen vom 21. und 30. April die Aetherschwefels\u00e4urcausscheidung ein klein wenig geringer. Die Nahrung war gemischt, aber leicht verdaulich. Wahrscheinlich handelte es sich in diesem, wie in dem vorhergehenden Fall um Darmtuberculose. Die vermehrte Ausscheidung der F\u00e4ulnissproducte beruht dann wohl in den drei letzten F\u00e4llen auf mangelhafter Resorption der Vcrdauungsproducte und weitergehender Zersetzung derselben in dem erkrankten Darmkanal.\nIm Urin einer an Carcinom des Peritoneums, welches wahrscheinlich vom Magen ausging, leidenden Frau (Tab. No. 10) fand sich viel Aetherschwefels\u00e4ure und Indoxyl. Es bestand bei ihr Ascites, beginnende Kachexie, fast t\u00e4gliches Erbrechen saurer, galliger Massen. Dabei war die Darment-' leerung regelm\u00e4ssig.\nEine andere Frau (Tab. No. 11) litt seit l\u00e4ngerer Zeit an Verstopfung in Folge einer Ovarialcyste, welche das Rectum comprimirte; es waren dann peritonitische Erscheinungen aufgetreten. F\u00fcnf Tage nach Beginn der Peritonitis enthielt der Urin sehr viel Indoxyl und eine vermehrte Menge von Aetherschwefels\u00e4uren. Bei der Section ergab sich ein\u00ab' eiterige Peritonitis ohne Perforation des Darms.\nIn den beiden vorerw\u00e4hnten F\u00e4llen bestand in Folge der, in dem einen carcinomat\u00f6sen, im anderen eiterigen Peritonitis eine St\u00f6rung der Resorption aus dem Darm, \u00e4hnlich wie in den vorhergehenden F\u00e4llen. In wieweit das wahrscheinlich vorhandene Magencarcinom in dem Falle 10 zu abnormer Zusammensetzung des Darminhalts beitrug, l\u00e4sst","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"-ich nicht genau beurtheilen, doch war in dem unter No. 2 aufgef\u00fchrten tall \\on Magenkrebs keine deutliche Vermehrung \u00ab1er Aetherschwefels\u00fcuren zu finden. Brieger fand freilich\n\u00ab ine deutliche Vermehrung der F\u00e4ulnissprodude bei dieser Erkrankung.\nIn einem tall von Ileus (Tab. No. 12), hervorgorufon \u00ablurch Compression des Darms gleich oberhalb der Ileocoecal-klappe durch einen Strang, fand sich bei grossen Indoxyi-mengen nur eine geringe Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4uren. Die Abwesenheit einer gr\u00f6sseren Menge von Glycuron-s\u00e4ureverbindungen wurde durch das Fehlen von Drehung der i\u2019olarisationsebeno bewiesen. Das Missverh\u00e4ltnis von Indoxyl-mid Aetherschwefels\u00e4ureausscheidung in diesem Fall erinnert an den oben erw\u00e4hnten Fall von Perforationsperitonitis bei einem Typhuskranken.\nEine Kranke (Tab. No. 13) litt an einer von einem l \\ phus mit Nekrose der Mesenterialdr\u00fcsen ausgehenden cliro-nischen Peritonitis, welche oft l\u00e4ngere Zeit hindurch keine Erscheinungen machte, nur zu h\u00e4ufiger hartn\u00e4ckiger Obstipation Anlass gab. Zu einer Zeit, als sie seit mehreren Tagen keine Darmentleerung gehabt hatte, ohne aber peritonitische Symptome zu zeigen, war die Menge der Aetherschwefels\u00e4uren jMiiz normal. Als dann reichliche Stuhlentleerung eintrat, nahm die Aetherschwefels\u00e4ure etwas zu, blieb aber noch normal. Dabei war kein Indoxyl, aber viel Skatoxyl im Urin vorhanden. Dann folgte wieder zweit\u00e4gige Obstipation, die Aetherschwefels\u00e4uremenge nahm etwas zu, ohne aber normale t!renzen zu \u00fcberschreiten. Es traten darauf peritonitische Symptome aut, welche Gebrauch von Opium nothwendig machten; der Urin enthielt nun Indoxyl, a : b sank ziemlich, die Tagesmenge der Aetherschwefels\u00e4uren war aber nicht vermehrt.\nDie Menge der Aetherschwefels\u00e4uren war also nicht vermehrt w\u00e4hrend der Obstipation und nach erfolgter Darm-\u00abutleerung. Als dann peritonitische Reizung auftrat, zeigte >ich eine Verminderung von a : b, aber keine Vermehrung \u2022I r absoluten Menge der Aetherschwefels\u00e4uren; es beruhte","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ablie Verminderung von a : b also auf einer Verminderung der Sulfate, wahrscheinlich herr\u00fchrend von der geringeren Nahrungsaufnahme in Folge der Peritonitis. Zugleich trat auch hier eine qualitative, keine quantitative Ver\u00e4nderung der F\u00e4nl-nissproducte ein, indem Indoxyl in gr\u00f6sserer Menge im Urin erschien.\nFerner habe ich bei zwei F\u00e4llen von Diaceturie Bestimmungen der Aethersehwefels\u00e4uren gemacht.\nIn dem einen Falle (Tab. No. 14), welchen ich schon fr\u00fcher ver\u00f6ffentlicht1) habe, handelte es sich um ein M\u00e4dchen mit Schwefels\u00e4urevergiftung, welche II Tage nach Einnahme der S\u00e4ure starke Magenschmerzen und Erbrechen bekam, so dass sie nur wenig Nahrung bei sich behielt. Am C. Tag trat Acetessigs\u00e4ure im Urin auf, die Menge der Aether-schwefels\u00e4ure war ziemlich hoch an diesem und dem folgenden Tag.\nIn dem anderen Falle (Tab. No. 15) wurde wegen starker Schmerzen in der Magengegend nach dem Essen nur sehr wenig Zwieback, Milch und Haferschleim aufgenommen. Zugleich bestand Diarrhoe in Folge von Dickdarmkatarrh. Der Urin war sp\u00e4rlich .und enthielt keine nachweisbare Menge von Indoxyl. Die Aetherschwefels\u00e4uremenge war ganz minimal. In den n\u00e4chsten Tagen wurde allm\u00e4hlich mehr Nahrung eingef\u00fchrt, darunter auch Ei. Der Gehalt an Acetessigs\u00e4ure nahm ab, die Menge der Aetherschwefels\u00e4ure zu, zugleich waren Skatoxyl und Indoxyl im Urin vorhanden.\nEs l\u00e4sst sich aus diesen Bestimmungen kein deutlicher Einfluss der Vorg\u00e4nge, welche das Auftreten von Acetessigs\u00e4ure im Urin veranlassen, auf die Ausscheidung von F\u00e4ul-nissproducten erkennen. Die sehr geringe Menge derselben im 2. Fall zugleich mit starker Diaceturie weist darauf hin, dass nur geringf\u00fcgige F\u00e4ulnissvorg\u00e4nge im Darm stattfanden, obwohl dabei Dickdarmkatarrh bestand. Dagegen war in dem Urin der ersterw\u00e4hnten Kranken eine ziemlich grosse\n*) Zeitsehr. f. klin. Medicin, Bd. VI, Heft 5.","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"Menge Aetherscliwefelsfiure auf der H\u00f6he der Diaceturie nachweisbar.\nEine Bestimmung, welche einige Zeit, vorher bei der \u25a01. Kranken, nachdem eine Woche lang vollst\u00e4ndige Obstipation bestanden hatte, im Urin ausgef\u00fchrt wurde, ergab einen normalen Werth f\u00fcr a : b; es war zugleich zwar Skatoxyl, aber kein Indoxyl nachzuweisen.\nBei den bis jetzt geschilderten F\u00e4llen handelte es sich um F\u00e4ulnissvorg\u00e4nge, die im Verdauungskanal ihren Sitz hatten; in den folgenden aber liegt die Quelle eines Theiles der im Urin auftretenden F\u00e4ulnissproducle in Hegenden des Organismus, welche solche normaler Weise nicht zu bilden scheinen.\nDer erste derartige Fall betraf eine Frau (Tab. No. 10), welche schon seit l\u00e4ngerer Zeit \u00f6fters an perit\u00f6nitischen Erscheinungen gelitten hatte. Vor ihrer Aufnahme hatte die Kranke schon 10 Tage lang wieder peritonitische Symptome gezeigt. Sie erbrach sehr h\u00e4ufig saure gallige Massen und erhielt daher Opium. Der Urin enthielt sehr viel Indoxyl und bedeutend mehr Aetlierschwefels\u00e4ure als normal. Als das Erbrechen am 3. December nachliess, \u00e4nderte sich dies nicht wesentlich. Es erfolgte dann d\u00fcnner Stuhlgang, der I rin wurde reichlicher und weniger concentrirt, als fr\u00fcher, enthielt aber noch mehr Aetherschwefels\u00e4ure. Bei der nun folgenden Diarrhoe war es nicht mehr m\u00f6glich, genau die Ranze Urinmenge zu erhalten; die Zahlen f\u00fcr die folgenden Tage sind daher wohl etwas zu niedrig, doch zeigt,das Ver-haltniss a ; b, dass eine bedeutende Vermehrung der gebundenen Schwefels\u00e4ure bestand. In dem Destillat des Urins waren immer grosse Mengen von Phenol vorhanden ; der Urin drehte aber nie die Polarisationsebene. Am 0. December starb die Kranke und bei der Section stellte sich eine alte Perforation des Coecums heraus, die in das in eine grosse Kothh\u00f6hle verwandelte Peritoneum f\u00fchrte, aus dem ein se-cund\u00e4rer Durchbruch wieder in die oberste Jejunumschlinge m\u00fcndete.","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"28\nGanz \u00e4hnlich lagen die Verh\u00e4ltnisse in dem folgenden Fall (Tab. No. 17). Die betreffende Kranke hatte h\u00e4ufig an Stuhl Verstopfung gelitten und vier Tag\u00e8 vor der ersten Untersuchung des Urins (18. Februar) sehr heftige Schmerzen im Leib und Erbrechen bekommen. Sie erbrach f\u00e4culent riechende Massen, es bestand sehr starke Druckempfindlichkeit des Bauches. Der Urin enthielt viel Indoxyl, die Aetherschwefel-s\u00e4uremenge war vermehrt. In den n\u00e4chsten Tagen nahm das Erbrechen ab, der Zustand besserte sich auch sonst, die Aothcrschwefels\u00e4uremenge sank. Am 21. Februar h\u00f6rte das Erbrechen f\u00e4culenter Massen ganz auf, nachdem Stuhlgang erfolgt war. Die Nahrung bestand bis dahin in Milch, Haferschleim, Bouillon, Eiereiweiss und Pepton. In den n\u00e4chsten Tagen, an denen Patientin Milchsuppen, Haferschleim, Bouillon und Milch genoss, besserte sich der Zustand noch weiter, die Kranke hatte regelm\u00e4ssigen Stuhlgang, die Schmerzen Hessen nach. Die Menge der gebundenen Schwefels\u00e4ure verringerte sich aber nicht wesentlich, obwohl der Indoxylgeh\u00e4lt abnahm. Am 2t\u00bb. wurde das bis dabin gegebene Opium abgesetzt, am 27. war kein Indoxyl mehr nachzuweisen, dagegen viel Skatoxyl vorhanden, die Menge der Aetherschwefels\u00e4uren sank. Da traten in der Nacht vom 4. zum 5. M\u00e4rz wieder heftige Leibschmerzen, sowie galliges Erbrechen auf. Es war\nnun wieder viel Indoxyl im Urin nachweisbar, ohne dass di\u00ab'\n\u00bb\nMenge der gepaarten Schwefels\u00e4ure wesentlich vermehrt gewesen w\u00e4re. Am G. und 7. dauerten die peritonitisclmn Symptome fort, daher wurde Tinctdra opii in h\u00e4ufigen Dosen gegeben ; auf Klysma erfolgte nur wenig Stuhlgang. Zugleich stieg die Menge der Aetherschwefels\u00e4ure. Nun wurde, da der Zustand der Kranken sehr elend geworden war, in der Mittellinie des Bauches ein Einschnitt gemacht, dadurch eine mit kothig riechendem Inhalt gef\u00fcllte H\u00f6hle er\u00f6ffnet; auch rechts und links etwa handbreit davon entfernt wurden noch Incisionen angelegt, aus denen ebensolche Fl\u00fcssigkeit ausfioss. Bei der Operation wurde nur eine minimale Menge Phenol, sonst Sublimat zur Desinfection angewendet. In dem Urin war am n\u00e4chsten Tag sehr viel Aetherschwefels\u00e4ure, mehr","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"20\nals vorher, enthalten. Die Menge sank dann, w\u00e4hrend der Zustand der Kranken sich besserte, zugleich trat an Stelle von Indoxyl mehr Skatoxyl. In der Zeit vom 13. zum 16. M\u00e4rz war wieder mehr Aetherschwefels\u00e4ure vorhanden. Am 17. trat wieder Erbrechen ein und Indoxyl erschien wieder im Drin, aber weniger, als vor der Operation, daneben war viel Skatoxyl vorhanden. Der Stuhlgang war von nun an bis auf eine vor\u00fcbergehende Obstipation am 23. regelm\u00e4ssig, aus den Wunden entleerte sich am 19. nur wenig \u00fcbelriechender\u00bb gr\u00fcnlicher Eiter. In den folgenden Tagen besserte sich die Kranke immer mehr, der Eiter verlor seinen \u00dcbeln Geruch, am 30. M\u00e4rz war er ganz gutartig. Zugleich nahm die Aetherschwefels\u00e4uremenge ab, in der Zeit vom 29. M\u00e4rz zum 1. April aber wieder zu, was auf die zur selben Zeit bestehende Diarrhoe, wohl eine Folge abnormer Zer-, Setzungen im Darmkanal, zur\u00fcckgef\u00fchrt werden d\u00fcrfte. Dann sank die Menge der gebundenen Schwefels\u00e4ure Ivieder und zuletzt waren nur noch sehr geringe Mengen davon und von Indoxyl nachweisbar. Die Communication des Darmes mit der Bauchh\u00f6hle scheint sich geschlossen, die H\u00f6hle sieh nach aussen entleert zu haben. Der Appetit war gut, der Stuhl breiig und regelm\u00e4ssig. Es wurde nun dreimal t\u00e4glich 0,3 Naphthalin gegeben. In Folge der aus diesem gebildeten Aetherschwefels\u00e4ure stieg die Menge derselben wieder an, Indoxyl war aber nur in geringer Menge vorhanden.\nEs ist in diesem Falle sehr gut m\u00f6glich, au der Hand der Aetherschwefels\u00e4ureausscheidung die St\u00e4rke der F\u00e4ulniss-vorg\u00e4nge in der mit Darminhalt gef\u00fcllten Peritonealh\u00f6hle zu veilolgen. Die Entleerung der H\u00f6hle f\u00fchrt nach einigen lagen ein Sinken der Menge derselben herbei und, als dann die Secretion der H\u00f6hle eitrig wird, geht die Aus-heidung der gebundenen Schwefels\u00e4ure auf ganz kleine W \u00ab rthe zur\u00fcck.\nAuch im Urin . na higer Peritonitis,\neiner Frau (Tab. No. 18), welche an Pleuritis uml Lungengangr\u00e4n litt, war\n1 . b sehr niedrig, die Menge der Actherschwefels\u00e4uren also","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":":>0\nsehr vermehrt. Dabei war viel Indoxyl im Urin vorhanden, derselbe drehte die Polarisationsebene aber nicht.\nDie Kranke, welche unter No. 10 aufgef\u00fchrt ist, litt an einer rechtsseitigen Pyelitis nebst Cystitis, vielleicht in Folge von Perforation vom Darm aus in die Ilarmvege. Der Urin enthielt ein\u00ab? Menge sehr stinkenden, manchmal etwas nach Darminhalt riechenden Eiters; es war darin ziemlich viel Indoxyl und eine etwas vermehrte Menge von Aetherschwefel-s\u00e4uron naelr/.uweispn. Die Blase wurde nun mit Borwasser ausgesp\u00fclt, dann Jodoformemulsion hineingebracht. In Folge dessen wurde die Reaction des Harns, die bis dahin alkalisch gewesen war, sauer. Zun\u00e4chst war es nicht m\u00f6glich, die ganze Urinmenge zu messen, doch zeigte das Verli\u00e4ltniss a: h eine allm\u00e4hliche Abnahme der Aetherschwefels\u00e4uren unter dem Einfluss der Therapie an, der Urin enthielt aber immer noch viel Indoxyl und die stinkende Eiterboimengung verlor sich nicht ganz.\nIm folgenden Fall (Tab. No. 20) handelt es sich um einen kleinen Knaben, welcher an einem putriden Abscess in der N\u00e4he des einen H\u00fcftgelenks litt und dazu sich mit Scharlach inficirt hatte.. Die in den ersten Tagen der Schar-lachorkrankung vorgenommene Untersuchung ergab eine Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4uren, zugleich war reichlich Indoxyl vorhanden. Dabei bestand geringes Fieber. Zwei Tage sp\u00e4ter, nachdem die H\u00f6hle mit Sublimatl\u00f6sung ausgesp\u00fclt worden war, war die Menge der gebundenen Schwefels\u00e4ure gesunken. In den n\u00e4chsten Tagen blieb die Menge derselben ziemlich gleich, obwohl das Indoxyl verschwand. Am 25. December wurde der Verband gewechselt und dann derselbe mehrere Tage ohne Drainirung der H\u00f6hle liegen gelassen. Obwohl nun am 29. beim Verbandwechsel die Secretion aus der Wunde eine rein eitrige, nicht \u00fcbelriechende und kein Indoxyl im Urin vorhanden war, stieg doch in diesen Tagen die Aetherschwefels\u00e4uremenge. Dies r\u00fchrte wohl von einer Verhaltung faulender Stoffe in der Tiefe dos Abscesses her. Es trat denn auch, als ein Drain in die Tiete eingelegt wurde, wieder jauchige Secretion aus der Oeffnung","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"\nrin. Die Zur\u00fcckhaltung faulender StutVe im K\u00f6rper \u00e4nsserte r-ii-li also in einer vermehrten Ausscheidung von gebundener Schwefels\u00e4ure im Urin.\nAuch hei einem Mann (Tab. No. :il), welcher in der eimm Lunge einen Abscess mit sehr stark stinkendem Inhalt hatte, war eint1 Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4ure nach-zu weisen.\nAus den Bestimmungen der Aetherschwefcls\u00e4uremeng\u00f6 des l rins in den erw\u00e4hnten F\u00e4llen scheinen sich mir folgende Schl\u00fcsse zu ergeben:\n1.\tMangelnde oder aufgehobene Resorption der normalen Verdauungsproducte, wie sie bei -Ileus. Peritonitis, tnhercul\u00f6ser Darmerkrankung u. s. w. anftritt, f\u00fchrt zu Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4uren in Folge weiter gehender Zersetzung der Verdauungsproducte durch F\u00e4ulniss und Ke-.-urption der so entstandenen Substanzen.\n2.\tBei Typhus abdominalis ist keine Vermehrung zu < onstatiren, ausser etwa, wenn der Darminhalt stagnirt.\n3.\tEinfache Koprostase hat keine Vermehrung, der gebundenen Schwefels\u00e4ure zur Folge.\n4.\tBei Magenerkrankungen, auch wenn die Ern\u00e4hrung darniederliegt und g\u00e4hrende Massen im Magen reichlich vorhanden sind, tritt nicht immer Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4uren auf.\n5.\tF\u00e4ulnissvorg\u00e4nge im Organismus ausserhalb des Darmkanals haben eine vermehrte Ausscheidung zur Folge und dieselbe ist ungef\u00e4hr proportional der St\u00e4rke der F\u00e4ul-nissvorg\u00e4nge, nimmt zu bei Retention faulender Stoffe, ab nach Entleerung derselben.\n6.\tDie Menge der gepaarten Schwefels\u00e4ure bleibt oft 1 inge\u00e4ndert, wenn auch andere F\u00e4ulnissproducte als Paarlinge auftreten; d. h. unter ver\u00e4nderten Bedingungen der F\u00e4ulniss scheint ein F\u00e4ulnissproduct f\u00fcr das andere eintreten 711 k\u00f6nnen. Besonders gut l\u00e4sst sich dies bei Indoxyl Und skatoxyl verfolgen.\n\u2022\to","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"7. Statt des gew\u00f6hnlich in \u00fcberwiegender Menge im normalen Menschenurin enthaltenen Skatoxyls tritt bei Peritonitis Indoxyl auf. Nach abgelaufener Peritonitis tritt wieder Skatoxyl daf\u00fcr auf.\nDiese Resultate stehen zum gr\u00f6ssten Tlieil im Einklang mit den jetzt herrschenden Anschauungen \u00fcber die Entstehung der an Schwefels\u00e4ure gebundenen aromatischen Stoffe, doch schlossen sie nicht eine Bildung solcher aromatischer Paarlinge in den normalen Geweben aus.\nDie Untersuchungen wurden ausgef\u00fchrt in der medi-cinischen Klinik des Herrn Professor Quincke in Kiel.\ni.","page":32}],"identifier":"lit16683","issued":"1888","language":"de","pages":"1-32","startpages":"1","title":"Ueber die Ausscheidung der Aetherschwefels\u00e4uren im Urin bei Krankheiten","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:52:48.722038+00:00"}