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{"created":"2022-01-31T14:38:27.895853+00:00","id":"lit16688","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kellner, O.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 12: 113-115","fulltext":[{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Vertretungswerthe von Fett und Kohlehydraten in der\nNahrung.\nVoll\t>\nI)r. 0. Kellner.\n!P< r Itoilaction zu^aiiHen am lii. August iss7.)\nEine k\u00fcrzlich erschienene Arbeit von Tli. Pfeiffer uiul P. Lehmann') \u00fcber die \u00abVertretungswerthe von Fett und Kohlehydraten bei Mastfutter\u00bb veranlasst mich, daraut iiulmerksam zu machen, dass \u00e4hnliche Versuche \u00fcber die bodynamen Werthe derselben N\u00e4hrstoffe hinsichtlich der Kraflproduclion von mir bereits in den Jahren' 1871\u00bb,SO \u2014 \u2022ine geraume Zeit vor den Rubner\u2019schen Arbeiten*) auf demselben Gebiet \u2014 ausgef\u00fclirt worden sind\u2018j. Der Cha-mkter jener Versuche gestattete es zwar nicht, die von mir gewonnenen Resultate mit solcher Sch\u00e4rfe zu pr\u00e4cisiren, als di'-s Rubner sp\u00e4ter im Stande war; indessen d\u00fcrfte die Genauigkeit derselben kaum hinter denen der MastungSver-sudie Pfeiffer\u2019s und Lehmann\u2019s zur\u00fcckstellen und das v\"i\u00bb \u00bblir erlangte Ergebmss als der erste directe experimentelle Beweis f\u00fcr eine Vertretung der X\u00e4hr-vl('tle nach ihrem Energie-Inhalt einige Ber\u00fccksicli-t -riing verdienen..\nDas von mir damals ben\u00fctzte Versuchstbier, ein \u00fcber kgr. schweres Pferd, war durch eine Zufuhr von bl :5,7s gr. \".i^erfreier verdaulicher St\u00e4rke bef\u00e4higt worden, in einem\n11 'tournai f. bamhviitli>rliaft. l^Mi. S. :\u00ee7\u00ee\u00bb.\n\u25a0\u00bb Ziitsclir. t. biologie. 21. IM. (Iss:,), s. 2*\u00bb0 n.\n\u25a0') O. K\u00ab* II ner, .Muskellliiitijrknt uii.l Smnzi-rfaJl. |{. rlin iP..Pa'iv\\) 1\" . s.\n\u00cf Schrift f\u00fcr i.liysi',1\u00ab.^(>che ClimniP. XII.\tv","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"11 1\nDynamometer t\u00e4tlich 038712 Meterkilogramm mehr zu leisten, als bei einer schwachen Tagesration ohne St\u00e4rkezusatz. Bei einer zweiten Versuchsreihe mit Lein\u00f6l, das in der Form von Leinsamen verabreicht worden war, hatten 203 gr. des Oeles eine Mehrleistung von 404000 Meterkilogramm erm\u00f6glicht. Hieraus ergiebt sich, dass\nmit 1 gr. St\u00e4rk\u00ab* . . .\t878 Meterkilogramm\n\u00bb 1 >\u25a0 Fett. . . .\t*\nnutzbarer Arbeit producirt wurden. Es war demnach die Wirkung von 1 The il Fett \u00e4quivalent der von 2,00 Thei len St\u00e4rke.\nFilter Zugrundelegung der von F. St oh mann neuerdings genauer ermittelten Werthe f\u00fcr die Verbrennungsw\u00e4rmt' der St\u00e4rke und des Lein\u00f6ls l\u00e4sst sich berechnen1), dass bei dem Zerfall\nder St\u00e4rke. . . . 50\u00b0o und\tdes Lein\u00f6ls . . . \u00f6S0\u00ab)\nder in diesen N\u00e4hrstoffen vorhandenen Energie f\u00fcr nutzbare Kraftleislungen verwendbar wurde.\nDas Princip, welches diesen Untersuchungen zu Grunde lag, hatte ich durch mehrj\u00e4hrige vorangegangene Arbeiten ) an demselben Thier sicher gestellt; es ist fast identisch mit dem sp\u00e4ter von H\u00fchner befolgten Wege zur Ermittlung der isodynamen Werthe des Fettes und der Kohlehydrate beim Eiweissumsatz partiell hungernder Thiere. Auch in meinen Versuchen wurde das Pferd in den Zustand partiellen Hungers gebracht un i zwar durch starke Arbeit bei schwacher oder mittlerer Ration. Sobald der Eiweissumsatz die Eiweisszufuhr \u00fcberstieg, wurde die t\u00e4glich zu leistende Arbeit periodenweF*' vermindert, bis Stiekstoffgleichgewicht eintrat. Auf di*\"\u00ab-Werne liess sich das Maximum der Arbeitsleistung ermitteln, das eine gegebene Haiion bei v\u00f6lligem Gleichgewicht der Einnahmen und Ausgaben des Thieres erm\u00f6glicht. Vermehr!*-\n*) Wrgl. E. Wollt', Ormidlagtm i'. \u00abI. rat. F\u00fctterung \u00abI. IMVr o beiiin iP. Farcy) lsv\u00bb, S. s.s u. '.*3.\nA. a. <\u00bb.. S. \u00e4\u201431.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"inan sodann fliese Ration, um eine gewisse Menge Starke oder Fett und steigerte gleichzeitig die Arbeit .betr\u00e4chtlich, so liess sich durch periodenweise Herabsetzung der Anforderungen an die Leistung des Thieres wiederum das Maximum der Arbeit bei Gleichgewicht der Einnahmen und Ausgaben feststellen. Die Differenz zwischen den beiden Maxima lieferte dann das Maass f\u00fcr diejenige nutzbare Kraft, welche der Menge der zugesetzten Starke, hezw. Fettes entsprach.\nGegen die aut diesem \\\\ ege von mir gezogenen Schl\u00fcsse hatte fr\u00fcher F. Iloppe-Seyler'j Bedenken erhoben, indem er sagte: \u00abEs wirken hier offenbar zwei Momente (\u2018inander entgegen, die Zuthat von Amylum oder Fett w\u00fcrde unter sonst gleichen Verh\u00e4ltnissen die Stickstoffausscheidung erniedrigen, die st\u00e4rkere Arbeit sie erh\u00f6hen; beide m\u00fcssen sich mehr oder weniger in ihrer Wirkung aufhebon.\u00bb In diesen A\\orten, mit welchen der genannte Forscher nachzuweisen sucht, dass meine Versuchsresultate kaum ausreichend w\u00e4ren, um meine Schl\u00fcsse zu rechtfertigen, kann ich jedoch Nichts finden, was gegen meine Methoden oder Folgerungen spr\u00e4che. Die angef\u00fchrten S\u00e4tze charakterisiren im Gegentheil das JYincip, welches meinen Versuchen zu Grunde liegt : l)ie Energie, welche beim Zerfall der St\u00e4rke oder d\u00f6s Fettes \u2014 sowie anderer organischer Stoff\u00ab* - im Thierk\u00f6rper frei wird, kann zwar f\u00fcr verschiedene Functionen verbraucht werden: li\u00e2t ein gewisses Quantum dieser Energie aber einem Zweck, /. iE der Kraflproduction, gedient, dann kann dasselbe nach dem Princip der Erhaltung der Kraft nicht auch gleichzeitig \u2022me andere Function, z. B. den Eiweissansatz, bef\u00f6rdern. Dei meiner oben beschriebenen Versuchsanordnung wurde aller Energie-LYberschuss \u00fcber die zur Erhaltung des Lebens nothige Menge zur Arbeitsleistung verbraucht und die Muskel-haligkeit auf.einer solchen H\u00f6he gehalten, dass weder Ei weis.? noch Fett angesetzt werden konnte.\nTokio, den \u00f6. Juli ls\u00ab7.","page":115}],"identifier":"lit16688","issued":"1888","language":"de","pages":"113-115","startpages":"113","title":"Ueber die Vertretungswerthe von Fett und Kohlehydraten in der Nahrung","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:38:27.895858+00:00"}