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{"created":"2022-01-31T12:54:12.461050+00:00","id":"lit16689","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jaksch, R. von","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 12: 116-129","fulltext":[{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"lieber das Vorkommen von Fermenten in den Faces der Kinder, nebst Bemerkungen Uber das Vorkommen von saccharificirenden Fermenten im Cysteninhalt.\nVon\nProfessor R. von Jakseh,\nVorstand der p\u00e4diatrischen Klinik zu Cirnz.\n\u00ab\n(I>( r Hodai'tion zugegangcn am 2!>. August 1*87.)\nEine Punctionsfl\u00fcssigkeit, welche aus einer Pankreascyste stammte, die mir mein Freund Professor W\u00f6lfler, Vorstaml der chirurgischen Klinik, \u00fcbersandte, gab die Veranlassung, dass ich mich mit dem Nachweise diastatischen Fermentes im menschlichen Organismus mit dem auf meiner Klinik mir zur Verf\u00fcgung stehenden Material zu besch\u00e4ftigen begann.\nIn allen Mittheilungen \u00fcber Pankreascvsten wird als wichtiges diagnostisches Merkmal f\u00fcr die Abstammung der Fl\u00fcssigkeit das Vorkommen von diastatischem Ferment angegeben: auch in der von meinem Collegcn W\u00f6lfler mir \u00fcbersandten Fl\u00fcssigkeit konnte ich ein solches mit Sicherheit nachweisen.\nAus fr\u00fcheren in der Literatur niedergelegten Beobachtungen geht hervor, dass diastatische Fermente im thierischen Organismus weit verbreitet sind. So wiesen Paschutin') und Eich h\u00f6rst4) ein solches im Darm des Kaninchen nach. Plosz und Tiegel1 * 3) beobachteten, dass im Blute sacchari-licirendes Ferment sich vortindet.\n1) l\u2019asclnil i h. Archiv von ltoicherl und Pu Hois-Ilevuiond. ls7!\n\u00bb itii! nach Malv's .lalnv-hciiclil. I>d. I. S. dot. 1^7d.\n-) Eichhorst, rH\u00fcgcr*- Archiv. Hd. t. S. \u00f47'> 1S71.\n3|\tnml Tiegel, hl\u00fcgers Archiv. 15d. 7, S. .'\u00bbUl.","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"v. W ittifli\u2019) zeigte, dass auch die menschliche Gail\u00bb* ein derartiges Ferment enth\u00e4lt. Seegen und Kratsc\u00efimcr) fanden, wie schon vor ihnen Gl. Bernard, dass in der Thierleber ein solches Ferment vorkommt.\n*1. Wort mann1) constat irto, dass auch die Baderien \u00bb*in diastatisches Ferment ausscheiden, jedoch nur dann, w<*nn\nihnen als Kohlenstofiquolle bloss Starke zur Ern\u00e4hrung zu Gebote steht.\nsaccl\nEllenberger und Hofmeister4) wiesen nach, dass larificirende Fermente im Thierk\u00f6rper weit verbreitet sind.\nA. Lee ha mp ) beobachtete das Auftreten eines intensiv saccharificirenden Fermentes in der Frauenmilch, Holo-vitschiner\") fand ein solches Ferment im Harn des Menschen.\nAus diesen allerdings durchaus noch nicht vollst\u00e4ndigen Literatur-Angaben ersieht man, das saccharificirende' Fermente im thierisehen Organismus \u2014 wie bereits Fr\u00fcher erw\u00e4hnt \u2014 in der That weit verbreitet sind.\nEs war desshalb schon von vornherein unwahrscheinlich, dass von pathologischen Fl\u00fcssigkeiten bloss der Inhalt der Pankreascyste diastatische Wirkungen entfalten sollte, und in der That habe ich in Ascitesfl\u00fcssigkeiten und in dem Inhalte von Abdominalcysten anderer Herkunft wiederholt, allerdings geringe Mengen eines saccharificirenden, bisweilen aber auch nur St\u00e4rke umwandelnden Fermentes nachweisen k\u00f6nnen. Die Hiissigkeiten der letzten Kategorie verhielten >ich dann genau so, wie Breusing') angegeben hat.\nD v. Witt ich, Pfl\u00fcger\u2019s Archiv, Bd. 6, S. 181, 1872.\n2)\tSeegen und Kratscluner, Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. ,14, S.\u2018>93, 1877.\n3)\tJ. Wortmann, Zeitschr. f\u00fcr physiologische Chemie, Bd. 0, 8. 287, 1882.\n4)\tEllenberger und Hofmeister, Archiv f\u00fcr wissenschaftliche nnd practische Thierheilkunde, Bd. 8, S. 91, citirt nach Maly\u2019s Jahres, bericht, Bd. 12, S. 501, 1883.\n5)\tA. Bechamp, Compt. r**nd., Bd. 90, S. 1608, 1883.\nfi) Holovitschiner, Virchow\u2019s Archiv. Bd. 104, S. 42, 1880.\n7J Breusing, Virchow\u2019s Archiv, Bd. 107, S. 186, 1887.","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"US\nMir schien os nicht unwichtig, hier diese Bemerkungen anzuf\u00fcgen, weil sie zeigen, dass der Nachweis von diasta-tischem Ferment in einer Bunctionsfliissigkeit einen nur beschrankten diagnostischen Werth li\u00e2t, und ich an diesem Orte davor warnen m\u00f6chte, auf dieses Symptom f\u00fcr die Diagnose der Pankreascysten ein zu grosses Gewicht zu legen, da sonst Trugschl\u00fcsse sicher nicht ausbleiben d\u00fcrften.\nIch habe mich nun in einer Versuchsreihe mit dem Vorkommen von derartigen diastatischen Fermenten in den Fiices besch\u00e4ftigt. Bislang war dar\u00fcber wenig bekannt: ich fand in der Literatur bloss eine Beobachtung u. z. von Eich-horst1), die darauf hinweist, dass diesem Forscher der Nachweis eines solchen Fermentes in den Faces von Thieivn gelungen ist : dagegen enth\u00e4lt die Literatur einige Beobachtungen, welche zeigen, dass im Darmtract der Tliiere solch*-saccharificirende Fermente Vorkommen (Paschu tin % Eichhorst11). Doch konnte ich in den bisher vorliegenden Angaben keine Beobachtungen \u00fcber das Vorkommen von sacchari-ticirenden Fermenten im menschlichen Koth linden.\nI. Ueber das Vorkommen von sacchariflcirenden Fermenten\nin den F\u00e4ces.\nBehufs des Nachweises des Fermentes bin ich in der bekannten Weise vorgegangen. St\u00e4rkekleisterl\u00f6sungen von verschiedener Concentration, welche vorher auf einen eventuellen Zuckergehalt gepr\u00fcft worden waren, wurden mit den F\u00e4ces und mit Glycerin-Ausz\u00fcgen derselben vermengt, 1 Stunde einer Temperatur von 40\u00b0 C. ausgesetzt und dann auf einen eventuellen Gehalt an Traubenzucker gepr\u00fcft : stets wurden mehrere Zuckerproben ausgef\u00fchrt, als die Trom-m er\u2019sehe Probe, Ny lander\u2019s und Rubner\u2019s Reaction. Die Tromm er\u2019sehe Probe wurde nur dann als beweisend angesehen, wenn die Ausscheidung von Kupferoxydul erfolgte.\n*) Eichhorst, 1. c.\n*) Pasc hu tin. 1. c.\n3) Eichhorst, 1. c.","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"IW\nbevor \u00bblie Probe in das Sieden kam. Dies war im Allgemeinen das Vorgeben: doch babe ich dasselbe, wie sieb aus den beiget'ngten Versuelisjn-otocollen ergibt, in den einzelnen Versuchen mannigfach ver\u00e4ndert.\nI.\tAcuter Darmcatarrh. Die Faces halten alkalische Reaction. .\nDie St\u00e4rkekleisterl\u00f6sungen. welche zu diesem Versuche gebraucht wurden, desgleichen die Faces erweisen sich als zuckerfrei. (TKomme r*Fche Prolte.) Nachdem \u00ablie Gemenge von St\u00e4rkel\u00f6sung und F\u00e4ces eine Stunde einer Temperatur von 40\" G. ausgeselzt worden waren, zeigten \u00ablie Fl\u00fcssigkeiten die Ziickerproben von Xylander. H\u00fchner und Tromm er in exquisitester Weise; Fine Wiederholung 'les \\ersuches, nachdem die Frohen \u2018JO Minuten einer Temperatur von 40\" G. ausgesetzt waren, ergab dasselbe Resultat.\nII.\tNephritis. Die F\u00e4ces werden genau in derselben Weise behandelt, wie im \\ ersuche 1. S\u00e4mmtliche oben genannten Zuckerproben fielen positiv aus: nach Versetzen einer der Frohen mit etwas liefe tritt typische alkoholische G\u00e4hrung des Zuckers ein; im Destillate dieser Fl\u00fcssigkeit l\u00e4sst sich mittelst Schwefels\u00e4ure und essigsaurem Natron Aethylalkohol (Essig\u00e4thergeruch) naebweisen. \u2022\nIII.\tDarmcatarrh. Die rntersuchung der F\u00e4ces ergibt dasselbe Resultat, wie im Versuche I und II; auch die Ausf\u00fchrung desselben ist die gleiche; nur wurde in diesem Falle die G\u00e4hrungsprobe nicht versucht-.'\nl\\. Lobul\u00e4re Pneumonie; hohes Fieber. Die Faces, vorher untersucht, erwiesen sich als zuckerfrei.\nai F\u00e4ces und St\u00e4rkel\u00f6sung gibt nach mehrst\u00fcndigem Stehen hei 40\u00b0 G. eine schwache Trum mer'sche Probe, bl Die F\u00e4ces werden mit Glycerin extrahirt und der Glycerinextract mit der St\u00e4rkel\u00f6sung in der W\u00e4rme (40\u00b0 G.i zusammengebracht; wir erhalten nach kurzer Zeit mit diesen Gemengen intensive Zuckerreaetionen.\nV.\tMilchkoth eines S\u00e4uglings (Darmcatarrh).\na) F\u00e4ces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung gibt nach kurzem Stehen bei 40\u00b0 G. die Trum mer'sche Zuckerprobe und die Probe von X y land er. bl F\u00e4ces St\u00e4rkel\u00f6sung, gekocht: Das Hesultat ist negativ.\nVI.\tDarmcatarrh. Rachitis. Die F\u00e4ces enthalten keinen Traubenzucker.\na) F\u00e4ces 4-St\u00e4rkel\u00f6sung geben \u2014 einige Stunden bei 40\u00b0 C. belassen \u2014 die Tromm er1 sehe und die Ny land ergehe Probe. \u2018 bi F\u00e4ces 4-St\u00e4rkel\u00f6sung, beide vorher gekocht ; die Gemenge geben auch nach 6 st\u00e4ndigem Stehen bei einer Temperatur von 40\u00b0 G._ keine positiven Zuckerproben.\ndi Glycerinextract der F\u00e4ces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung verh\u00e4lt sich wie a., c) Glycerinextract der F\u00e4ces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung, gekocht, verh\u00e4lt sich wie b.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"V20\nVII.\tRachitis. Die Faces wurden vor dem Versuche untersucht und erwiesen sich als zuckerfrei.\na) Faces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung, in gew\u00f6hnlicher Weise behandelt, gehen . die Trommer'sche Probe in ausgepr\u00e4gtester Weise; ebeiM\u00bb der Glycerinextract der Faces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung.\nVIII.\tRechtsseitige Hemiplegie nach Encephalitis.\na} Faces -f St\u00e4rkel\u00f6sung gehen, nachdem der Versuch mehrere Stunden\nh) Faces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung: vorher gekocht, alle Proben negativ.\ncl Glycerinextract der F\u00e4ces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung gibt, in gew\u00f6hnlicher Weise behandelt, die Tro in m e r'sche Probe sehr deutlich.\ndl Glycerinextract der F\u00e4ces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung, vorher energisch gokocht, gibt kfint* deutliche Reaction.\nIX.\tTuberculose der Lunge. Die F\u00e4ces sind zuckerfrei; der Versuch wird genau so ausgef\u00fchrt, wie Versuch VI, und ergibt dasselbe Resultat wie dieser.\nX.\tllacbitis. Die F\u00e4ces sind zuckerfrei. Die Ausf\u00fchrung und das Resultat des Versuches ist dasselbe wie bei Versuch VI.\nXI.\tAbgelaufene lob\u00e4re Pneumonie. Die F\u00e4ces sind zuckerfrei. Das Resultat des Versuches ist dasselbe wie bei Versuch VI.\nXII.\tIiitestinalcatarrh. Die F\u00e4ces sind zuckerfrei; Reaction schwach sauer. Die Ausf\u00fchrung genau wie bei VI, das gleiche Resultat.\nXIII.\tRachitis, An\u00e4mie. Die F\u00e4ces sind zuckerfrei; \u00ablas Resultat des Vei-suclies das gleiche wie hei VI. Eine Probe des F\u00e4ces-St\u00e4rkek leist er-gemenges wird mit 5 ehern, einer dprocentigen Carholl\u00f6sung versetzt: auch in dieser Probe ergehen die Traubenzuckerreactioneu, nachdem die Probe einige Zeit hei 40\u00b0 C. belassen wurde, ein positives R\u00e9sultat.\nXIV.\tChronischen, Iiitestinalcatarrh. Der Stuhl ist absolut farblos; \u00abr gibt keine Gallelifarhstoflreadion, enth\u00e4lt etwas Urobilin, keinen Zucker; er r\u00e9agirt intensiv alkalisch. Die F\u00e4ces im Dampfstrom destillirt, liefern ein alkalisches Destillat; eine Wiederholung des Visuelles nach Zusatz von S\u00e4ure (Phosphors\u00e4ure) ergibt ein saures Destillat, in welchem nach dem bekannten Vorgehen Essigs\u00e4ure nachgewiesen werden kann.\na| F\u00e4ces 4- St\u00e4rkekleisterl\u00f6sung.\n1>) F\u00e4ces 4- St\u00e4rkekleisterl\u00f6sung, gekocht.\nc)\tGlycerinextract. der Faces 4- St\u00e4rkekleisterl\u00f6sung.\nd)\tGlycerinextract der F\u00e4ces 4- St\u00e4rkekleisterl\u00f6sung, gekocht.\ne)\tF\u00e4ces 4- St\u00e4rkekleisterl\u00f6sung 4- 5 ebem. 3proc. Carholl\u00f6sung.\nDie Versuchsfl\u00fcssigkeiten wurden von 10,52 a. m. bis 12.7 p. m. einer Temperatur von 4^0\u00b0 C. ausgesetzt; in keiner der Proben l\u00e4>-t sich Zucker nachweiseij; nach Verlauf von 24 Stunden ergibt mir c und e eine schwache Tronuner\u2019sche Probe.","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"XX.\tChronische Pneumonie. l)ie Faces vorher untersucht, erweisen sich als zuck er frei.\na) Faces 4- St\u00e4rk.\u00ab*l\u00abisim*r.\nh) Faces -f- St\u00e4rkel\u00fcsung, gekocht.\nc) Glycerinextract 4- Sl\u00e4rkcl\u00f6sung.\n\u00ab1) Glycerinextract 4~ Sl\u00e4rkcl\u00f6sung, gekocht.\ne) Faces 4- St\u00e4rkekleisterl\u00f6sung 4- 5 cbcm. ffproc. Garboll\u00f6sung.\nI ni 11,50 u. m. wurden die Gemenge einer Temperatur von *\u00b0\u00b0 (:- ausgesetzt; um 12.10 p. m. ergibt a, c, d, e in typischer Weise die Trom mer\u2019sche Probe: dieser Versuch steht mit den fr\u00fcheren Versuchen in Einklang: nur ist es auff\u00e4llig, dass auch der gekochte Glycerinextra\u00f6l diastatische Wirkungen entfaltete.\nXVI.\tRachitis, An\u00e4mie. Die F\u00e4oes reagiren sauer.\na)\tF\u00e4ces H- Sl\u00e4rkel\u00f6sung, Resultat negativ.\nb)\ttilycerinextract 4- St\u00e4rkel\u00f6sung, Desultat positiv. (Tr\u00fcmmer > und Xviander's Probe.)\nZu diesem \\ ersuche ist zu bemerken, dass das Glycerinextract sich wirksam erwies, w\u00e4hrend die nativen Faces'keine Wirkungen entfalteten.\nXVII.\tAcuter Magendarmcatarrh ; Milchkoth. Derselbe reagirt alkalisch.\na)\tFaces 4* St\u00e4rkel\u00f6sung: positiv,\nb)\tGlycerinextract der F\u00e4ces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung gleichfalls positiv.\nDie Yersuclisfl\u00fcssigkeiten wurden um 11,45 a. m. in den Drut-ofen gebracht und um 1,15 p. m. untersucht.\n.Will. Rachitis, abgedaufene lobul\u00e4re Pneumonie. Die Reaction der F\u00e4ces ist alkalisch.\na)\tF\u00e4ces 4- St\u00e4rkel\u00f6sung.\nb)\tGlycerinextract der F\u00e4ces 4- ^t\u00e4rkel\u00f6sung.\nDie Ver\u00e8uchsfl\u00fcssigkeiten bleiben von 11,45 a. m. bis 1,15 p. m. bei 40\" C.; sie enthalten dann Traubenzucker (Tromnier, Xylan d e r s1 ) und P h e n y 1 h y d r a z i n p r o b e) in grosser Menge ; vorher waren alle these Fl\u00fcssigkeiten zuckerfrei.\nXIX. Abgelaufene lobul\u00e4re Pneumonie. Der Versuch wird in genau derselben Weise wie Versuch XVIII ausgef\u00fchrt und das Resultat ist auch das gleiche.\n\u2022XX. Lungentuberculose. Der Versuch ergibt dasselbe Resultat wie der Versuch XVIII.\nXXI.\tRechtsseitiges pleuritisches Exsudat. Die Ausf\u00fchrung des Versuches\nist ganz identisch mit Versuch XVIII. Xacli 2stfmdigem Verweilen des Fl\u00fcssigkeitsgemenges im W\u00e4rmeschrank treten in d\u00e8mselben alle Zuckerproben positiv auf; auch die Phenylhydrazinprobe gibt ein positives Resultat.\t*\n*) Ny lander\u2019s Probe gelingt auch bei Anwesenheit fon Glycerin.\n.fluch geht die Ausscheidung von Wismuth dann langsam von statten,","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"XXII. Chronischer Darmcatarrh : lf Jahre altes M\u00e4dchen. Die Ausf\u00fchrung uml das Resultat des Versuches ist dasselbe wie im Visuelle XVIII.\nXXIII. Intestinalcatarrh. Die Reaction der Faces ist sauer: sie enthalt. ] keinen Zucker. Dieselbe Ausf\u00fchrung m.d dasselbe Resultat wie im Versuche XVIII.\nXXIV.\tHydrocephalus int. ehron. Ausf\u00fchrung und Resultat des Versuch.-wie bei XVIII.\nXXV.\tNephritis. Ausf\u00fchrung und Resultat des Versuches wie bei XVIII.\nXXVI.\tAcute Nephritis. F\u00e4ces-f-'St\u00e4rkel\u00f6suug \"eben bei gew\u00f6hnlieber Behandlung im W\u00e4rmeschrank nur eine schwache Trommer'sche Probe, w\u00e4hrend der ebenso behandelte Glvrerinextract sowohl Tromm\u2022*i \u2018-als X y lander's Frohe in ausgesprochener Weise jzeigt.\nXXVIII. Lobul\u00e4re abgelaufene Pneumonie, al F\u00e4ces -+- St\u00e4rkel\u00f6sung, hi Glyoei inextract der F\u00e4ces -f- St\u00e4rkel\u00f6sung.\nDie Fl\u00fcssigkeiten gehen \u2014 einige Zeit bei 40\u00b0 C. bela-en \u2014 Trommel\u2019s und X y lander\u2019s Probe sehr deutlich: voller erwiesen sie sich als zuckerfrei.\nXXIX.\tRachitis. An\u00e4mie. Dasselbe Resultat wie im Versuche .Will; s\u00e4mmtliche Zuckerproben, als Trommer\u2019s, Xylander\u2019s. Ruhner \u25a0> Reaction und die Phenylhydrazin probe ergeben ein positiv*-Resultat.\nXXX.\tAtrophia universalis. Die Reaction der F\u00e4ces i-t alkalisch; - \u2022 enthalten keinen Zucker. In diesem Falle kann kein saccharili-cirendes Ferment nachgewiesen werden.\nIch m\u00f6chte noch eine Beobachtung anf\u00fchren, die\u2014wie ich glaub-\u2014 wohl hierher geh\u00f6rt.\nMein College Professor W\u00f6lfler \u00fcbersandte mir einige Cubik* centimeter Secretes, das aus einer Darmfistel stammte; die Fl\u00fcssigkeit war gr\u00fcnlich gef\u00e4rbt, tr\u00fcb, die Reaction derselben sauer. Die mikm-kopische Untersuchung ergab, dass sie reichlich weisse Blutzellen, Kpillt-!-zellen und Amylumk\u00f6rperchen enthielt. Die Fl\u00fcssigkeit war frei v*\u00bbn Zucker. Ich konnte in derselben diastatisches und. wie ich gleich liier erw\u00e4hnen will, auch ein invertirendes Ferment nachweisen.\nWas zun\u00e4chst das saccharificirende Ferment betritt, welches man in den F\u00e4ces vorfindet, so ist es \u2014 wie au* den Versuchen erhellt \u2014 leicht l\u00f6slich in Glycerin und wird, entsprechend allen anderen Angaben \u00fcber Diastase, durch h\u00f6here Temperaturen zerst\u00f6rt. Carbols\u00e4ure vernichtet dasselbe nicht (Versuch XIII, XIV, XV). Auch diese Beobachtung","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"-teilt mit den bereits vorhandenen Angaben \u00fcber das Verhalten der Diastase im Linklang. In einem Palle (XV) ergab aber sowohl die gekochte, mit F\u00e4ces versetzte St\u00e4rkekleister-l\u00f6sung, als auch der gekochte Glycerinextract ein positives Kesultat; vielleicht wurde die Fl\u00fcssigkeit in diesem. Versuche zu wenig energisch gekocht. Das in den Faces enthaltene torment entfaltete am raschesten und promptesten seine . Wirkung bei 10\u00b0 C., w\u00e4hrend Temperaturen von. 00\u201470\u00b0 (J wie sich aus Versuchsprotokollen, die ich nicht einzeln auf-tiiluv, ergibt, die Wirkungen abschwilchten, ja bei l\u00e4ngerer Kiuwirkung sogar v\u00f6llig aufhoben.\nIler vorzuheben habe ich noch, dass wir bisweilen wirk-smie (Jlycerinexfracte bekamen in F\u00e4llen (IV, XVI, XXVI), in welchen die Faces-St\u00e4rkekleistergemenge keine deutlichen Zuckerreactionen gaben.\nAus den oben niedergelegten Beobachtungen erhellt wohl zur Gen\u00fcge, dass, wenn auch nicht constant, doch mindestens sehr h\u00e4ufig im Kinderkothe saccharificirendes Ferment sich vorfindet. Da nun nicht bloss der Milchkoth \u20221er .S\u00e4uglinge, sondern auch die Faces \u00e4lterer (Versuch XVIII) au verschiedenen Afleetionen leidender Kinder zur Unterem hung herangezogen wurden, so ist der Schluss wohl nicht, zu gewagt, dass im menschlichen Kothe \u00fcberhaupt sacchari-licirende Fermente sich h\u00e4ufig vorfinden. Ich habe bloss einmal Gelegenheit gehabt, die Faces von Erwachsenen zu \u00fcnter-'uchen, und zwar stammten dieselben von dein bereits \u2022Tw\u00e4hnten Falle von Pankreascyste, als er schon geheilt 'var: das Material zu diesem Versuche verdanke ich meinem Lollegen VV\u00f6lfler, dem ich hief\u00fcr meinen besten Dank aus-i>reche. Die \\rersuche wurden in gleicher Weise ausgef\u00fchrt, wie (*l'< n in den Versuchsprotocollen bereits ausf\u00fchrlich berichtet uiinle. Die Faces, desgleichen auch alle Glycerinextracte dieser i\u00e4\u00abes erhielten nach dem Resultate der oben genannten Zu. kerproben als Trommer\u2019s, Rubner\u2019s, Ny lander\u2019s l\u2019iobe und der Phenylhydrazin-Reaction sacchari-licirondes Ferment in sehr grosser Menge.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nEs w\u00e4re aber auch durchaus unrichtig, wollte man das Vorkommen von Ferment als ein pathologisches, oder gar als charakteristisches Symptom f\u00fcr gewisse Krankheiten oder gar f\u00fcr gewisse Darmaft'ectionen ansehen; hal)en wir doch unter den von uns untersuchten F\u00e4llen eine ganze Reihe verzeichnet, bei welchen Darmerkrankungen fehlten und dennoch saccharificirendes Ferment vorhanden war: und in den F\u00e4llen, in denen saccharificirendes Ferment nicht gefunden oder nicht mit Sicherheit nachgewiesen wurde (XIV und XXX), handelte es sich durchaus nicht um dasselbe Krankheilsbild. Sehr wohl m\u00f6glich ist es, dass vielleicht weitere\u00bb Untersuchungen in dieser Richtung hin uns lehren werden, dass bestimmte St\u00f6rungen des Darmtractes, vielleicht gewisse Erkrankungen \u00fcberhaupt existiren, bei welchen dieses physiologische Vorkommen von Ferment in den F\u00e4ces fehlt; Fall XIV und XXX meiner Beobachtung kann wohl in diesem Sinne gedeutet werden. Eine weitere Frage, welche aut Grund dieser Untersuchung beantwortet oder wenigstens erwogen werden muss, ist die, woher das in den F\u00e4ces gefundene saccharificirende Ferment stammt?\nZun\u00e4chst ist daran zu erinnern, dass wir durch die Untersuchungen von Gl. Bernard1) schon seit l\u00e4ngerer Zeit wissen, dass das Uankrcassecret ein saccharificirendes Ferment enth\u00e4lt ; auch machen die fr\u00fcher bereits erw\u00e4hnten Untersuchungen von Pa sch u tin4) und Eich h\u00f6rst1) es sehr wahrscheinlich, dass in der Darmschleimhaut der Tliiere und im D\u00fcnndarmsecrcte solche Fermente sich vorfinden: man k\u00f6nnte aus diesen Angaben f\u00fcr unsere Beobachtungen den Schluss ziehen, dass die menschlichen F\u00e4ces von diesen Tlieilon des Darmtractes ihr Ferment beziehen; andererseits aher erhellt aus den Studien von Seegen und Krat schm erb. <lass ciweisshaltigc Gewebe und die Eiweissk\u00f6rper (Serum-albumin, Eieralbumin, Casein) saccharificirende Wirkungen\n*) Cd. Bernard. Le\u00e7ons, p. 253, 1850. Paris.\n2) Pa s\u00e7 hu t i ii, 1. c.\na) Ei c h h orst, 1. r.\n4) S e e g e n mul K r a t s c h in e r, 1. c.","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"1l>5\nmiIfalten k\u00f6nnen: da im Darmtract ja stets Eiweissk\u00f6rper deli vorfinden, so k\u00f6nnten auch diese die Quelle des in dem Kidlie gefundenen saccharilicirenden Fermentes sein. Schliesslich ist noch daran zu erinnern) dass Wort munir gezeigt li\u00e2t, dass Mikroorganismen saccharificirende Wirkungen unter -ewissen Verh\u00e4ltnissen entwickeln. Der Darmtract wird min von einer Unzahl von Mikroorganismen bewohnt und l\u00e4sst sich desshalb die Ansicht, dass die saccharilicirenden Fermente des menschlichen Kothcs diesen Bildungen entstammen, nicht ganz von der Hand weisen. Uewiss m\u00fcssen wir also hei der Beantwortung der oben gestellten Frage diese drei hier angef\u00fchrten Momente in Betracht ziehen. Welche Annahme die richtige ist, kann vorl\u00e4ufig nicht entschieden worden1); doch ist es nicht unwahrscheinlich, dass alle drei angef\u00fchrten Momente das Auftreten der saccharificirenden Fermente bedingen, wobei je nach der Beschaffenheit des Darmes bald die eine, bald die andere Quelle mehr oder minder reichlich saccharificirendes Ferment liefert.\nFine zweite Versuchsreihe wurde behufs des Nachweis von Invertin in den Faces ausgef\u00fchrt. Bekanntlich haben Liebig2) und Hoppe-Se y 1er1) gefunden, dass die Hefe einen Rohrzucker invertirenden K\u00f6rper enth\u00e4lt* Do-nalli'j, Barth-), J. Kjeldahl'), A. Mayer7) haben sich\nD Die oben milgethoilte Beobachtung, dass bei einem Falle vop Hi'ilt. i Pankreascyste saccharificirendes Ferment in den F\u00e4ces gefunden \u2019\\ur.li\\ l\u00e4sst sich durchaus nicht in dem Sinne verwerthen, dass die N\u00fcvliarilicirenden Fermente nicht dem Pankreasseerete entstammen, da \u2022i an/iinehmen ist, dass )\u00bbei dieser Aflection nicht die ganze Dr\u00fcse, son-'i'in nur einzelne Lappen ausser Function treten.\n2) Liehig. Annalen der Chemie u. Pharmacie, Bd. 1 S. 1, lKJn.\nHoppe-Sey 1er, Belichte der deutschen chem. (b'sellschall, IM 4. S. MO. 1870.\t\u2018\t*\n\u2019\u2022 Donath, Berichte der deutschen ehern. (Jesellschaft, Bd. S, >\tis;:,.\ni Barth. Berichte der deutschen ehern. (Jesollscbaft, Bd. 11. 17 i. 187s.\nK jeldahl. Maly's Jahresbericht. Bd. II. >. Its. |ss*>.\nA. Mayer. Maly's Jahresbericht, Bd. 11. S. 4P.\u00bb. |ss^>.","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"120\nmit diesem Fermente weiter besch\u00e4ftigt, und 0. L\u00f6w\u2019), dann F. W. Pavy2) haben weitere Angaben \u00fcber dieses Ferment gemacht. F\u00fcr unseren Zweck sind vor Allem die Angaben von Cl. Bernard, Eichhorst und Pavy von Interesse, weil diese Autoren im Dann der Tl\u00fccre Rohrzucker iim r-tirende Fermente vorfanden, lieber das Vorkommen von Invertin jedoch in den Faces des Menschen war bisher niclils bekannt.\nII. Ueber das Vorkommen eines invertirenden Fermentes\nin den F\u00e4ces.\nBei diesen Untersuchungen bin ich so vorgegangen, da\u00bb Rohrzuckerl\u00f6sungen, welche auf ihren eventuellen Trauheii-zuckergehalt vorher gepr\u00fcft worden waren, mit den Kares und dem Glycerinextract derselben versetzt und dann in dem W\u00e4rmeschrank einer Temperatur von 40\u201450\u00b0 C. ausgesetzt wurden.\nDas Material, welches ich zu diesen Versuchen ben\u00fctzte, war das gleiche, wie zu dem Nachweise von saccharificireii-dem Ferment, und ich will desshalb die einzelnen Versuche bloss mit derselben Nummer auff\u00fchren, ohne Angabe des Krankheitsfalles, von welchem der Koth stammte, da diese Angaben schon fr\u00fcher gemacht wurden. Auch bei diesen Versuchen beschr\u00e4nkte ich mich nicht auf die Ausf\u00fchrung der Tromnrer'sehen Probe allein, sondern auch Nvlander's. Rubner\u2019s Reaction, und vor Allem die Phenylhydrazinprobe kam zur Verwendung.\nXIII. F fives -f- Hohrzuckerl\u00f6sung. Nach mehrst\u00fcndigem Stehen h>d lo\u201450\u00b0 C. gaben sammtliehe Traubenzuckerproben mit dieser Fin--sigkeit ein positives Resultat.\nXIV . a) Fares -f- Hohrzuckerl\u00f6sung.\nhi Olycerinextract der Faces -j- Hohrzuckerl\u00f6sung.\nDer Versuch wird mehrere Stunden hei 10\u00b0 C. belass*! :i i dann nach 2tStunden untersucht: alle Zuckerproben fallen seit .i'd: positiv aus.\n11 0. L\u00f6w, Ptl\u00fcger\u2019s Archiv f. Physiologie, Hd. -2~, S. 1\"-\n-) Pavv. Mal y\u2019s Jahresbericht, Hd. IL S. -J9t, 15*8-4.","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"X\\. fi) Faces 7+- Rohrzuckerl\u00f6suug.\nln Glycerinextract der Faces -f- Rohrzuckerl\u00f6suug.\nDer Versuch wurde begonnen um 11,30 a. in., die Fl\u00fcssigkeit uinl um 12,10 p. m, auf ihren Traubenzuckergchalt untersucht.\n.1 gibt I rummer s und Xylandor\u2019s Frohe sehr intensiv, h keine Reaction.\n\\\\1. Sowohl das Gemenge von Faces und Rohrzuckerl\u00f6sung, als auch das des Glyceiinextraetes und der Rohrzuckerl\u00f6sung gehen nach wenigen Stunden, hei 40-50\u00ab C, belassen, intensiv die Tro.n-mer\u2019sehe Frohe.\nXVII ergibt dasselbe Resultat wie Versuch XVI.\nXUH\t*\t\"\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\ts,\nMX\t>.\nXX\t\u00bb\t\u00bb\t>>\t\u00bb\t\u00bb\t>.\nXXI\t\u00bb\t>>>\u2022>.>\t.\t;\nXXII. Die Gemenge von Rohrzuckerl\u00f6sung, und Faces zeigen, mehrere Stunden in der W\u00e4rme hei 40\" C. belassen, die Trommer\u2019sche Probe nur schwach, w\u00e4hrend der mit Rohrzuckerl\u00f6sung versetzte Glycerin-extract die Zuckerreaction exquisit gibt.\nXXIII- In (li^em Falle konnten wir ein invertirendes Ferment nicht mit Restimmtheit nachweisen.\nXXIV ergibt dasselbe Resultat wie Versuch XVI.\nXX X\t>\t\u00bb\t>.\t\u00bb\t\u00bb\nXXVI\tV\nXXVII\t\u00bb\t,\nXX\\ III\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tv\t>y\nXXIX.\tln dieser Reohachtung wurden alle uns bekannten und f\u00fcr diesen Zweck brauchbaren Zuckerproben, als Trommer's, Nylander\u2019s un.l Ru liner's Reaction und die Phenylhydrazin probe verwendet. Das Resultat dieser Proben war positiv.\nXXX.\tDie Proben von Xylan der und Tromm er geben mit den in\ngew\u00f6hnlicher Weise hergestellten und behandelten Fl\u00fcssigkeitsgeniengen ein positives Resultat.\t. *' \u2022\nAu5 diesen Untersuchungen ergibt sich, dass ein inver.-\u2018i' inles Ferment sehr h\u00e4utig und, wie es scheint, noch c\u00f6n-'tmh r als sacchariticirende Fermente in den F\u00e4ces sich vor-!lh,|<\u2018,: es ist m bemerken, dass dasselbe den Faces sich '\u201ci\u2019i'-M Glycerin entziehen l\u00e4sst. Dasselbe entfaltet intensive ^ukimgen hei einer Temperatur von 40\u201450\u00b0 C.; auff\u00e4llig J ,,si (,ass \u00bb\u00bb einem Falle (XV), obwohl der Versuch in -\t1 gleicher X\\ eise ausget\u00fchrt wurde, das Ferment nicht\nl||i! Glycerin aufgenommen wurde.","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"Ich m\u00f6chte noch darauf aufmerksam machen, da, unbekannt. Rohrzucker auch durch Behandeln mit S\u00e4uren (Oxals\u00e4ure, Schwefels\u00e4ure) invertirt, d. h. in Dextrose und L\u00e9vulose gespalten wird, dass das Vorhandensein von S\u00e4uren in unseren Beobachtungen nicht die Ursache der invertiron-den Eigenschaften sein kann, da auch alkalisch reagiremhr Kotli (siehe die oben mitgetheilten Versuchsprotocolle) inver-t iron de Eigenschaften hat.\nBez\u00fcglich der Herkunft des Invertins lassen sich bestimmte Angaben nicht machen; vielleicht stammt es auch aus der Nahrung, da wir ja wissen, dass die Pflanzen h\u00e4utig Invertin enthalten. Dass die in den F\u00e4ces sich vortindemten sp\u00e4rlichen Mengen von Hefezellen die Quelle f\u00fcr dasselbe ahgeben, scheint mir hei der relativ geringen Anzahl, in welcher man sie in den F\u00e4ces findet, nicht wahrscheinlich.\nZum Schl\u00fcsse m\u00f6chte ich noch einen Gesichtspunkt hier aufluhren, der mir f\u00fcr die Lehre von den physiologischen Vorg\u00e4ngen in den tieferen Darmabschnitten nicht unwichtig scheint; es hat in den letzten Jahren die Ansicht, dass in den tieferen Partien des Darms nur unwichtige und nebens\u00e4chliche Processe vor sich gehen, vor Allem, dass diese Partien wesentlich nur bestimmt seien, Wasser aus den gebildeten F\u00e4calmassen zu entnehmen, immer mehr und mehr an Verbreitung gewonnen. Ich glaube, dass aber die hier vorgelegten Beobachtungen zeigen, dass, da die F\u00e4ces solche f\u00fcr den Aufbau des Organismus nicht unwichtige Fermente enthalten, auch die betreffenden Darmpartien, denen sie entstammen, und zwar in noch h\u00f6herem Maasse wichtig\u00abre physiologische Wirkungen als die einfache Wasserentzielm::-aus dein im Darme befindlichen Inhalte entfalten k\u00f6nnen.\nFerner hebe ich noch hervor, dass diese hier mite'-, fheilten Beobachtungen, wenn sie durch ausgedehntere \\a< ! -Untersuchungen best\u00e4tigt werden, auch f\u00fcr die praktisch \u25a0\" wichtige Ern\u00e4hrung per Rectum sich wohl verwerthen la\u2014 : ich behalte mir \u00fcbrigens Untersuchungen in dieser Riehl -noch * vor. ln Bezug auf die angewandten Methoden > m","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"ii>y\nAuffinden solcher Fermente habe ich noch zu erw\u00e4hnen, dass in St\u00e4rkekleisterl\u00f6sungen von verschiedener Concentration . ist bei sehr langem Stehen (Tage lang) und nachdem das Amylum durch Einfluss von Mikroorganismen zerst\u00f6rt wurde, bisweilen Spuren von Traubenzucker sicli nach weisen lassen; auch Rohrzuckerl\u00f6sungen ergeben mit der Tr om m er\u2019sehen 110be erst nac*1 langem Stehen, nie aber in wenigen Stunden, ' in sehr schwaches positives Resultat und es ist desshalb vollst\u00e4ndig ausgeschlossen, dass die positiven Resultate meiner I ntersuchungen auf solchen spontanen Zersetzungen beruhen.\nAus diesen hier niedergelegten Thatsachen erhellt wohl, .lass der menschliche Darmkoth h\u00e4ufig Fermente enth\u00e4lt, u. z.:\n1.\tein saccharificirendes Ferment,\n2.\tein Rohrzucker invertirendes Ferment.\nWeitere Untersuchungen aber m\u00fcssen uns erst lehren, welche physiologische, welche pathologische Bedeutung das Vorkommen oder das Fehlen derartiger Fermente im menschlichen Koth besitzt.\nGraz, Ende Juli 1S87.\nZeitschrift f\u00fcr i>liysiolotr\u00ef\u00abi hc Chemie. XII.","page":129}],"identifier":"lit16689","issued":"1888","language":"de","pages":"116-129","startpages":"116","title":"Ueber das Vorkommen von Fermenten in den F\u00e4ces der Kinder, nebst Bemerkungen \u00fcber das Vorkommen von saccharificirenden Fermenten im Cysteninhalt","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:54:12.461056+00:00"}