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{"created":"2022-01-31T12:55:32.451864+00:00","id":"lit16697","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Salkowski, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 12: 222-226","fulltext":[{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":")\nmuni von K NO, herbeizuf\u00fchren, w\u00e4hrend ein weiterer Zusatz die F\u00e4rbung nach Roth hin modificirt.\nDie Farbenerscheinungen, welche beim Zusatz von Schwefels\u00e4ure zur essigsauren L\u00f6sung des Indols und Skatols, sowie hei nachtr\u00e4glichem Zusatz eines Minimum von KNO, aultreten, sind nicht constant. Es gelingt zwar \u00f6fters, auch aus diesen K\u00f6rpern eine purpurfarbene L\u00f6sung zu erhalten, \u00f6fters aber auch nicht. Die relativen Mengenverh\u00e4ltnisse der in Betracht kommenden Substanzen sind hier offenbar von grossem Einfluss.\nSoviel kann man als sicher betrachten, dass f\u00fcr das Zustandekommen der Reaction von Adamkiewicz von den aromatischen Gruppen des Eiweiss nur die dritte in Betracht kommt, w\u00e4hrend es zweifelhaft bleibt, ob nur die Skatol-carbons\u00e4ure an derselben betheiligt ist, oder auch die beiden anderen K\u00f6rper.\n4. Die Reaction mit starker Salzs\u00e4ure.\nAn derjenigen Reaction der Eiweissk\u00f6rper, deren Bedingungen neuerdings L. Liebermann1) n\u00e4her pr\u00e4cisirt hat, der Blauf\u00e4rbung resp. Violetf\u00e4rbung mit starker Salzs\u00e4ure, scheint die aromatische Gruppe des Eiweiss nicht betheiligt zu sein, wenigstens ist es mir nicht gelungen, irgend in Betracht kommende Farbenerscheinungen beim Erhitzen der einzelnen F\u00e4ulnissderivate mit rauchender Salzs\u00e4ure zu erhalten.\nIII. Ueber den Einfluss der Phenylessigs\u00e4ure auf den\nEiweisszerfall.\n(Nach Versuchen von Dr. A. Kotoff.)\nVor mehreren Jahren hat Herr Dr. A. Kotoff aus Petersburg auf meine Veranlassung Versuche \u00fcber den \u2014 gem\u00e4ss einer fr\u00fcher berichteten Beobachtung2) anscheinend sehr erheblichen \u2014 Einfluss der Phenylessigs\u00e4ure an Kaninchen angestellt. Da eine Publication von Herrn Dr. Kotoff nicht erfolgt ist, so theile ich hier die Versuchsresultate mit, um\n1)\tCentralbl. f. d. ined. Wiss., 1887, No. 18.\n2)\tDiese Zeitschr., Bd. VII. S. 175.","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"si(\u2018 nicht verloren gehen zu lassen, mit den Schlussfolgerungen, welche sich aus einer Betrachtung der Versuchsresultate ergeben.\nDie Phenylessigs\u00e4ure wurde stets als Natriumsalz eingef\u00fchrt (gel\u00f6st) und zwar 2 gr. pro Tag, nur der Harn untersucht und zwar stets der von 2 Tagen stammende llarn vereinigt; alles Uebrige erhellt aus den Tabellen.\nVersuch 1.\nDatum.\n17. + 18.\n1\t[ H I\t\t\t; Irrbim-\n, Bezeichnung\tK\u00f6rper-\tx\t; sammt-\tdene\nder\t\tim\tSchwe- M-\tSchwe- fel-\n!\tPeriode.\t'gewicht.\t\u25a0 | Harn. I 1\ts\u00e4ure\tR\u00e4uro\nj\ti\tt\t\tii)< SUj.\tals SOj.\n\u00bb Normal- \u00bb 1 p\u00e9riode. *\ti. 2610\t1,656\t1 n,i:,s 1 :\t0.021\n1\u2018*. H- 20. do. 2433 o, ; o.> ' Ffitterungs-i\n1 p\u00e9riode. i '\n1.185\n2,658\nO.lo:; o,(U7\n! \u2022 .\n0.11*2 0.017\nBemerk u ngeii.\nPro Tag 150 \u00bbr. Kartoffeln.\nNichts gefressen. Am 2t. todt g>-funden.\nDie Schwankungen-in der Quantit\u00e4t der aufgenommenen Nahrung bildeten ohne Zweifel eine unerw\u00fcnschte Complication; in den folgenden \\ ersuchen wurde daher die Nahrungsaufnahme der Willk\u00fcr ganz entzogen. Das Thier erhielt als ausschliessliche Nahrung 50 ebem. Milch von gleichm\u00e4ssiger Beschaffenheit durch den Catheter in den\nMagen. Um es nicht zu Alkalimangel im K\u00f6rper kommen m lassen, wurde der Milch t\u00e4glich 1 gr. eines Gemisches von weinsaurem Natronkali mit etwas kohlensaurem Kali zugesetzt.\nVersuch II.\n' Datum.\tBezeichnung \u2022 der Periode.\tK\u00f6rper- gewicht.\t. X im Harn.\tGe- samint- Schwe- fel- s\u00e4uro als SO;.\tGebun-, den*\u201c Schwefel- Bemerkungen, sin re als :j SOs.\n4- 4.\tNormal-\t2260\t2.308\t0.250\t0,077\n5.4-6.\tdo.\t2170\t3.077\t0.255\t0.099\n7-4-8.\tdo.\t2065\tj 2.1*1\t0,207\t\n'\u2022.4-10.\tFiUterungs-\t1\u00ab55 '\t3,024\t0.415]' 0.041\t\n11.4-12.\tdo.\t1700\t1.1*0\t0.512 \u2018\t0.047 Am 11. todt g\u00ab*:\n\t\t\t\t-\tfunden.","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"\nVersucli III.\n;] Dalum. ' ! \u25a0\t\u2018\tt\t\u00dcrzeiYlimillg der Pt riode.\tx im Harn.\tG'Sammt- Hiliwcicl- . saure als SO.;.\tGebundene Schwefel- s\u00e4ure als KO:;.\tHem or k ii ngen.\nls.-f. 1'\u00bb.\tNormal-\t1.13t\t0,2 tt\t0,049\t\n20. 4- il.\tdo.\to.l M \u00bb2\t0.217\t0,077\t\n22. \u2014\u25a0 -2:'>. -1\tF\u00fcllerungs-\t: 1.00.3\t0,507\t0,0 tu\tAm 25. todl ge-\nfimdon.\nVersuch IV.'\nDalum.\tllczcirlunui;' lier IVrirnK \u2022 '\tN ' im Harn.\tGrsanunt- Seliwet'el- s\u00e4ure als SO.;.\tGebundene Schwefel-\t-,\t, s\u00e4ure\tHemerku ngen. als SO:;.\n:\u00efo. -f- :M.\tNormal-\t:\u2018\u00bb,4:11\t0,271\t0,089 j|\n1.4-2.\tdo.\t3.570\t0,228\t0.1 >82\n3. +1.\tF\u00fctterung-\t: 4.80\t0.4SI\t0.005\n5. 4- o.\tdo.\t4,255\t0,580\t0.080 I! Das Thierstarl) nach\n\u2022\t\t|\t\teinigen Tagen.\nVersuch V.\nDatum.\tBezeichnung der Periode.\tK\u00f6rper- Rewiellt.\tK N 1 im Harn. i !\tGe- sammt- Sehwefel- s\u00e4ure als SOa.\tGebun- dene Schwefels\u00e4ure als SO3.,\tBemerkungen.\n1.4-2.\tNormal-\t1042\t2.00\t\t0,240\t0,082\t\n3.4- 4.\t\u00abIo.\t1548\t! 2,471\t0,251\t0 0 ^1\t\n5.4- 0.\tFiilterungs- *\t130S \u2022 1\t4,290 .\t0,521\t0,062 1\t\nAus diesen Versuchen ergiebt sich :\n1. Die N-Ausscheidung zeigt ausnahmslos eine ansehnliche Steigerung.\nDasselbe gilt fur die CiesammtSchwefels\u00e4ure.","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"i>^r>\n.1. Die gebundene Schwefels\u00e4ure zeigt mit einer A11--nahme durchweg eine Abnahme, die im vorliegenden Fall\u00ab* ohne Zweifel auf eine Verminderung\u2019 der' F\u00e4ulnisszorsetzung im Darmkanal zu bezieht\u00bb!! isf.\nI r. M\u00fcller1) hat vor Kurzem mit Hecht hervorgehoben, dass Dir die Beurtheilung der F\u00e4ufnissprocesse weniger das relative Verh\u00e4ltnis.? der gepaarten Schwefels\u00e4ure zu der gesammten, als die absolute Menge der crstoren in IM r\u00e4cht kommt.\nIn der Thal ist es einleuchtend, dass die Abnahme des\ngew\u00f6hnlich benutzten Quotienten\ngebundene Schwefels\u00e4ure pr\u00e4formirte Schwefels\u00e4ure\nkeineswegs unbedingt eine Verringerung der F\u00e4ulniss des Eiwciss im Darm bedeutet. So gut dieser Quotient kleiner werden kann durch eine Verminderung der gepaartem Schwefels\u00e4ure, ebenso gut kann er auch abnehmen durch eine Steigerung dos Eiwdiss-zerfalles im K\u00f6rper, bei welcher naturgem\u00e4ss die pr\u00e4formirte Schwefels\u00e4ure, nicht aber die gebundene steigt. Viel richtiger ist es, nach Fr. M\u00fcller die absolute Quantit\u00e4t der gebundenen Schwefels\u00e4ure als Massstab f\u00fcr den F\u00e4ulnisszerfall zu\nbetrachten. Aus diesem (\u00eerunde habe ich auch von der Be-rechnung dieses Quotienten Abstand genommen; er w\u00fcrde im vorliegenden Fall, bei der erheblichen Steigerung des Zer-lalles von K\u00f6rperei weiss, zu ganz falschen Vorstellungen \u00fcber die Gr\u00f6sse der Verminderung der Eiweissfanlnis gef\u00fchrt haben. Vorhanden ist eine solche Verminderung der Ei-weissf\u00e4ulniss ohne Zweifel, wie die Abnahme der ausgesebie-denen gebundenen Schwefels\u00e4ure zeigt. Diese Abnahme ist um sb beweisender f\u00fcr eine antiseptische Wirkung des phenylessigsauren Natron im Darm, als ja die Quantit\u00e4t der eingef\u00fchrten Nahrung, also auch des zersetzbaren K i weiss-materials im Darm an allen Tagen dieselbe ist. Selbstverst\u00e4ndlich kann eine Abnahme der gepaarten Schwefels\u00e4ure auch eintreten, wenn es an zersetzungsf\u00e4higem Material im Darmkanal mangelt. Auf eine antiseptische Wirkung einer\nl) Zeitsclir. f. klin. Mediciu. Hd. XII. S. 1!\u00bb.","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"T\nentf\u00fchrten Substanz im Darm kann man nur schlossen, wenn die Abnahme der gebundenen Schwefels\u00e4ure bei fort-gesetzter gleichm\u00e4ssiger Ern\u00e4hrung und ohne Diarrh\u00f6en eint ritt.\nDie Wirkungen der Phenylessigs\u00e4ure gehen auch aus folgender Berechnung (f\u00fcr die hei Milchf\u00fctterung angestellten Versuche) hervor.\nAn s\u00e4mmtlichen (18) Nonnaltagen betrug die X-Ausscheidung 22,777 gr. oder die t\u00e4gliche Ausscheidung im Mittel l,2o4. An den F\u00fctterungstagen die t\u00e4gliche Ausscheidung 1,021 gr. Berechnet man ebenso die Wertlie f\u00fcr die Gesammt-schwefels\u00e4ure und die gebundene Schwefels\u00e4ure, so ergieht sich t\u00e4gliche Ausscheidung im Mittel:\n\t.\tOosammt-\t\u2022 Gebunden^\n\tN.\tSi-hwofcls\u00e4uro\tSchwpfpls\u00e4ui'i\n\t\tals SO3.\tals SO.!.\nXnrmattag\t\t1,251\t0.120\t0.038\nI'\u00fct torungstag\t\t1.021 j\t0.25I\u00ce\tO.02S\nS(4zt man die Mittelwerthe f\u00fcr die Normaltage = lou. so ergieht sich f\u00fcr die F\u00fctterungstage die Stickstoflaussehei-dung = 153, die Gesannntschwefels\u00e4ure = 213, die gebundene Schwefels\u00e4ure = 74.\nAuch aus dieser Betrachtung geht die Steigerung der \\-Ausscheidung und Schwefels\u00e4ureausscheidung, sowie die \\ erminderung der gebundenen Schwefels\u00e4ure hervor, es isi jedoch sehr auff\u00e4llig, dass die Schwefels\u00e4ure weit st\u00e4rker zugenommen hat, als die StickstofTausscheidung. Eine plausible Erkl\u00e4rung hierf\u00fcr ist zur Zeit ohne weitere Untersuchungen nicht m\u00f6glich.\nAn eine practische Verwerthung der antiseptischen Wirkung des phenylessigsauren Natron ist selbstverst\u00e4ndlich nicht zu denken, dazu ist die Wirkung trotz der enormen Dosen, die in Anwendung kamen, viel zu gering.","page":226}],"identifier":"lit16697","issued":"1888","language":"de","pages":"222-226","startpages":"222","title":"Kleinere Mittheilungen: III. Ueber den Einfluss der Phenylessigs\u00e4ure auf den Eiweisszerfall","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:55:32.451870+00:00"}