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{"created":"2022-01-31T13:36:00.824379+00:00","id":"lit16705","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jaquet, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 12: 285-288","fulltext":[{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"1\nElementaranalyse des Hundeblut-H\u00e4moglobins.\nVou\nAlfred Jaqnet, stud. ined.\n(Aus dem Laboratorium des Professor Bunge in Basel) (Der Redaction zugegangen am 1H. Januar issu.)\nZinotfsky') li\u00e2t durch eine Reihe genauer Analysen gezeigt, dass die bisherigen Bestimmungen des Eisen- und Schwefelgehaltes im H\u00e4moglobin sehr ungenau gewesen sind, dass das H\u00e4moglobin des Pferdeblutes nur 0,335 \u00b0/0 Eisen und 0,390 70 Schwefel enth\u00e4lt und dass auf ein Atom Eisen genau zwei Atome Schwefel kommen.\nEs wird hierdurch sehr wahrscheinlich, dass die fr\u00fcheren Analysen des H\u00e4moglobins von anderen Thieren gleichfalls falsche Werthe f\u00fcr den Eisen- und Schwefelgehalt ergeben haben. Ich stellte mir daher die Aufgabe, zun\u00e4chst das H\u00e4moglobin des Hundeblutes einer nochmaligen, sorgf\u00e4ltigen Elementaranalyse zu unterwerfen.\nVon zwei grossen Hunden wurden 3,7 Liter defibrinirten Elutes erhalten und durch Centrifugiren vom gr\u00f6ssten Theil des Serums befreit. Der Blutk\u00f6rperbrei wird mit dem doppelten Volumen Wasser versetzt, auf 35\u00b0 C. erw\u00e4rmt, nach dem Abkuhlen mit Aether gesch\u00fcttelt und im Uebrigen so verfahren, wie Hoppe-Sey 1er es angiebt und wie auch Zinoffsky bei der Darstellung des Pr\u00e4parates III (S. 23. seiner Abhandlung) verfahren ist *). Die gewonnenen Krystalle werden noch zwei mal umkrystallisirt.\n1)\to. Zi n<\u00bbfisk y. diese Zeitschrift, Bd. 10, S. IC\u00bb, tggt\u00ee.'\n2)\tHufner hat die Vermuthung ausgesprochen, die abweichenden hesultate Zinoffsky\u2019s seien der abweichenden Methode seiner Dar* '\u2018Hung der Hiimoglobinkrystalle zuzuschreiben. H il f n e r \u00fcbersieht, - das* \u2022las Pr\u00e4parat III von Zinotfsky nach derselben Methode dargestellt Var. wie die Pr\u00e4parate der \u00fcbrigen Autoren, und dass die Analyse diese* Pr\u00e4parates 111 dieselben Zahlen f\u00fcr den Eisen- und Scbwefelgebaft ergab.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XII.\toq","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"Dit* Methoden der Analyse waren genau dieselben wie in der Arbeit Zinoffsky\u2019s:\n3,0909 gr. der bei Zimmertemperatur getrockneten Krystal le verloren beim Trocknen bei 110\u2014118\u00b0 C. 0,3339 HL>0 -= 10.SO\u00b0n.\n1.01*1 gr. verloren 0,43T>K H*0 - 10.85 V\nZur Contr\u00f4le wurde eine Bestimmung von Prof. Bunge ausgelulirt:\n2.27N\u00d4 gr. verloren 0,2421 HoO - 10,010o.\nAls Mittel aus allen 3 Bestinunungcn findet man\n10,761 H;0.\nEi sc \u00bbBestimmung.\n10,1tMali gr. (~ 9,1020 gr.. des trockenen H\u00e4moglobins) werden ein* ge\u00e4scbert und in der Ascbe wird das Eisen durch Titration !\u2022\u2022\u2022-stimmt. Es werden gefunden O.33370|o Fe, auf das trockene H\u00e4moglobin berechnet.\nMan k\u00f6nnte bef\u00fcrchten, es sei beim Verbrennen des H\u00e4moglobins in der offenen Platinschale ein wenig Eisenoxyd durch die Flamme mechanisch fortgerissen worden und der Werth f\u00fcr das Eisen dadurch zu niedrig ausgefallen. Deshalb wurde \u00ablie folgende Eisenbestimmung zugleich mit einer Schwefel-best iinmung ausgef\u00fchrt. Beim Zusammenschmelzen mit Kalihydrat und Salpeter in der bedeckten Silberschale konnte jedenfalls kein Eisenoxyd f\u00f6rtfliegen. Die Schmelze wurde in heissem Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung durch ein aschenfreie.-Filter filtrirt. Das Eisenoxyd bleibt auf dem Filter und wird mit heissem Wasser ausgewaschen. Das Filter wird in einer Platinschale pinge\u00e4schert, die Asche in Salzs\u00e4ure gel\u00f6st. An der Silberschale haftet stets noch ein leichter Anflug von Eisenoxyd. Dieser wird mit etwas ganz verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st. Die L\u00f6sung wird mit der L\u00f6sung der Filterasche in der Platinschale vereinigt und fast bis zur Trockne eingedampft, der R\u00fcckstand in verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st, reducirt und titrirt. Auf diese Weise wurden in 8,666:2 gr. (= 7,7334 Trockensubstanz) gefunden: 0,3324\u00b0/0 Fe.\nwie die \u00bb1er beiden anderen Pr\u00e4parate Zinoffsky\u2019s. Siehe H\u00fcfner. Heitrag zur Lehre vom Blutfarbstoffe in den \u00abBeitr\u00e4gen zur Physiologie Pari Ludwig zu seinem siebzigsten Geburtstage gewidmet von seinen Sch\u00fclern\u00bb. Leipzig. Vogel, 1887. S. 7t.","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"2S7\nZur Contr\u00f4le wurden noch drei Bestimmungen von Prof. Bunge ausgef\u00fchrt :\n10,500 gr. (-- 9,423 gr. Trockensubstanz) werden einge\u00e4scliert tunt ii. der Asche das Eisen durch Titration hestimmt. Es werden gefunden*: 0,3329 \"|o Fe.\n1 :\u00ee.71 ^ gr. (\u2014 12,230 gr. Trockensubstanz) mit Kalihydrat und Salpetei geschmolzen. Das Eisen titrirt. Gefunden : 0.3314\u00b0jo Fe.\n20.509 gr. (~ 23,058 gr. Trockensubstanz) werden einge\u00e4schert und das Eisen durch Gewichtsanalyse hestimmt. Es werden gefunden: 0.112b Fe203 -= 0,07882 Fe = 0.333 l\"/o Fe.\nAls Mittel aus allen 5 Bestimmungen findet man\n0,3327 7\u201e Fe.\nSchwefel bestimmung.\n8,0002 gr. (\u2014 7,7334 Trockens.) galten 0,3050 llaS(>4\n\u2014\t0,5417 \u00b0|o S.\n10,005 gr. (\u2014 0,404 Trockens.) galten 0,3730 Ha SO*\n-\t0.7414 \u00ab|o S.\nDas Aequivalentverh\u00e4ltniss des Schwefels /um Eisen berechnet sich:\nx.32 _ 0,541 G _\n5(5\t0,3327 \u2022 x J- .\nEs scheint, dass die Schwefelbestimmungen etwas zu niedrige Werthc ergeben haben und dass im H\u00e4moglobin des Hundeblutes drei Atome Schwefel auf ein Atom Eisern kommen. Weitere Schwefelbestimmungen konnten leider aus Mangel au Material nicht ausgef\u00fchrt werden. Die Darstellung eines neuen Pr\u00e4parates und eine genauere Bestimmung des Schwefels ist dringend geboten. Nur aus \u00e4usseren Gr\u00fcnden habe ich meine Untersuchungen abbrechen m\u00fcssen. Soviel aber l\u00e4sst sich aus den vorliegenden Zahlen bereits mit Sicherheit schliessen, dass der Schwefelgclialt des Hundebluth\u00e4moglobins bei gleichem Eisengehalte weit h\u00f6her ist als der des Pferdebluth\u00e4moglobins. Bemerken will ich noch, dass die von mir bei der Schwefelbestimmung angewandten Reagentien: Kali, Salpeter, Salpeters\u00e4ure und Salzs\u00e4ure, absolut schwefel-frei waren.\n, Mittel: 0.5HO%.","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"Kohlenstoff- und Wasserstoffbestimmun-.\n0.4358 bei 11.\u00bb\u2014US\" C. getrockneten H\u00e4moglobins gaben 0,2540 HoO tnnl 0,8555 C02 ~ 0,505 \u00abIn H und 53.8 \u00bbIo C.\n\\\n\"\u20224o0\u00abi H\u00e4moglobin gaben 0.242G H*0 und 0.7033 CO* = c,.721no H und 54,01 nfo C. '\nMittel:\tH fr.C2 \u00b0'o.\nC 53,01 ot0.\nStickstoff best i m m u n g.\n<\u00bb\u00ab-$7* H;lmogl(d\u00bbin gaben 0,3253 l\u2019t \u2014: 10.06\u00b0io X. I \u2018\u00bb,5170\t\u00bb\t\u00bb 0,3588 \u00bb\t15.00 \u00bb \u00bb |\nMittel: 15,98\u00b0!o X.\nIch stelle nun 'die gefundenen Durchschnittswerte mit den genau nach derselben Methode von Zinoffsky f\u00fcr das Pferdeblut gefundenen Werthen zusammen.\n\tH\u00e4mo gl o hi\tn vom\n\t1* le rd e:\tH und e\n<;\t51,15\t53.01\n11\t0,70\t6,\u00ab2\nX\t17.04\t15,08\ns\t0,300\t0.542\nFc\t0,335\t0.333\n0\t23.45\t22,02.\nDie ll\u00e4moglobine der beiden Thierarten sind also nicht identisch.\nDasei. im Januar 1888.","page":288}],"identifier":"lit16705","issued":"1888","language":"de","pages":"285-288","startpages":"285","title":"Elementaranalyse des Hundeblut-H\u00e4moglobins","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:36:00.824384+00:00"}