Open Access
{"created":"2022-01-31T12:47:06.495473+00:00","id":"lit16710","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Udr\u00e1nszky, L. von","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 12: 355-376","fulltext":[{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber Furfurolreactionen.\nVon\nDr. Ladislaus v. l'dranszky.\n1. MitHieilunjr.\nDt Kclai'tion zu^et'an^en am 1. 5I\u00e4rz iss*.)\nI. Ueber diejenigen Substanzen, . welche mit Furfurol und S\u00e4uren Farbstoffe bilden.\nDie F\u00e4lligkeit des Furfurols, unter der Einwirkung von Oxydationsmitteln, S\u00e4uren etc. mit verschiedenen K\u00f6rpern, vorz\u00fcglich aber mit Phenolen und mit Basen der aromatischen 1 leihe, prachtvoll gef\u00e4rbte Verbindungen zu liefern, ist besonders durch die Arbeiten von Baeyer1 * 3 4), St en house\u2019) und Schiff') genauer bekannt geworden. F\u00fcr die physiologische Chemie gewann das Furfurol ein besonderes Interesse durch die Untersuchungen von Mylius*), der den Nachweis gef\u00fchrt hat, dass die Entstehung der kirschrothen, \u2014 bis blauen F\u00e4rbung, welche bei der Pettenkofer\u2019schen Reaction als Erkennungszeichen f\u00fcr die Anwesenheit von Gallens\u00e4uren gilt, ihre Erkl\u00e4rung darin findet, dass aus dem zur Reaction angewendeten Rohrzucker unter der Einwirkung der concen-Irirten Schwefels\u00e4ure Furfurol abgespalten wird, und dieses dann mit den Gallens\u00e4uren sch\u00f6n gef\u00e4rbte Reactionsproducte gibt. Derselbe Forscher zeigte* dann ferner, dass nicht nur die Gallens\u00e4uren, sondern auch noch andere, verschiedenen\nl) Berichte \u00ab1. deutsch, chem. Ges.. Jahrg. V, S. *20.\n*) Ann. d. Chem. u. Pharm., Bd. CLVI, S. 107.\n3)\tAnn. d. Chem. u. Pharm., Bd. CCI, S. 3V).\n4)\tDiese Zeitschr., Bd. XI, S. 402.","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"Gruppen chemischer K\u00f6rper ungeh\u00f6rige Substanzen mit Fur-lurol und cone. Schwefels\u00e4ure \u00e4hnliche oder ganz gleicht* Farbenerscheinungen erkennen lassen. Speciell verhielten sich Isopropylalkohol, IsobutylalkoholV Allylalkohol, Trimethyl-carbinol, Dimethyl\u00e4thylcarbinol, Amylalkohol, Oels\u00e4ure und Fetroleum ganz den GalKns\u00e4uren analog, w\u00e4hrend mit Aethyl-alkohol, norm. Propylalkohol, Caprylalkohol, Essigs\u00e4ure, lso-butters\u00e4ure, Acrolein und Benzol keine F\u00e4rbung zu erzielen war. Die Reaction ist mit der Chols\u00e4ure immerhin bei Weitem empfindlicher, wie mit den angef\u00fchrten Substanzen, indem auf jenem Wege noch 0,OOOOL>\u00dc gr. Furfurol mit rechl grosser Sicherheit nachzuweisen sind.\nHerr Prof. Bau mann hat im Einverst\u00e4ndniss mit Herrn Dr. Mylius es mir zur Aufgabe gestellt, in dieser Richtung weitere Untersuchungen auszuf\u00fchren.\nEs erschien zweckm\u00e4ssig, zun\u00e4chst die Versuchsanord-n.ung lestzustellcn, bei welcher die Reactionen am leichtesten und am deutlichsten verlaufen, welche aber andererseits auch f\u00fcr di\u00ab* Vergleichung der einzelnen Resultate die gr\u00f6sste Bequemlichkeit und Sicherheit bietet. Nach verschiedenen Vorversuchen wurde das folgende Verfahren ausschliesslich bei-behalten. Es wurde von der zu untersuchenden Substanz ein K\u00f6rnchen, wenn sie fl\u00fcssig war ein Tropfen, im Reagens-glase in 1 cbcin. Wasser oder Alkohol gel\u00f6st oder suspendirt. nachher mit einem Tropfen Furfurolwasser versetzt, und schliesslich wurde concent rirle Schwefels\u00e4ure vorsichtig unter die Fl\u00fcssigkeit geschichtet. Um eine allzu heftige Einwirkung der starken Minerals\u00e4ure zu vermeiden, wurde das Gemisch an \u00ab1er Wasserleitung abgek\u00fchlt, so dass die Temperatur der Fl\u00fcssigkeit nie \u00fcber 50\u00b0 C. kam.\nEs war auch nothwendig, die Concentration des zur Anwendung genommenen Furfurolw,assers zu bestimmen, um so-mehr, da \u2014 wie der Versuch es zeigte \u2014 zu concentrirtc w\u00e4sserige L\u00f6sungen von Furfurol') schon allein mit der\nD bas Furfurol wurde inmier durch Destillation gereinigt, und nu das farblose Destillat zu den Versuchen verwendet.","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"Schwefels\u00e4ure eine F\u00e4rbung geben k\u00f6nnen. Es wurden daher Furfuroll\u00f6sungcn von facultativ steigender Concentration an-geferligt und diese immer aus einem und demselben Tropfenz\u00e4hler zur Reaction angewandt. Durchschnittsgewichtsbestim-mungen von 20 \u2014 30 Tropfen dienten zur Controlle dei Berechnungen.\nEs stellte sich nun heraus, dass ein Tropfen eines 2.2procentigen Furfurolwassers mit 1 ebem. Wasser und 1 ebem. concentrirter Schwefels\u00e4ure vermischt, schon eine lichtgelbe F\u00e4rbung bedingt. Die Intensit\u00e4t dieser F\u00e4rbung \u2022'leigt mit der Concentration, und ein Tropfen eines 4,4pro-centigen Furfurolwassers gibt mit 1 ebem. Wasser und 1 ebem. concentrirter Schwefels\u00e4ure schon eine so dunkle (orange- bis ziegclrolhe) F\u00e4rbung, dass diese auf die Erkennung von durch andere Substanzen bedingten Farben-reactionen st\u00f6rend einwirkt. Aus diesen Versuchen ist es also hervorgegangen, dass unter den gegebenen Verh\u00e4ltnissen die Concentration des Furfurolwassers unterhalb 2,2\"/f) bleiben m\u00fcss, wenn man keinen st\u00f6renden Einfluss von Seiten des Furfurols haben will1).\nDie untere Crenze der Concentration von dem anzuwendenden Furfurolwasser ist f\u00fcr den Nachweis der Chol-saure durch die schon angef\u00fchrte Bestimmung von Mylius gegeben. 0,000025 gr. Furfurol entsprachen bei meiner Versuchsanordnung einem Tropfen eines 0,042 procentigeh Furfurolwassers. Da aber \u2014 wie es Mylius ebenfalls schon hervorgehoben \u2014 die Furfurolreaction mit der Chols\u00fcure viel empfindlicher ist wie mit anderen bisher untersuchten Substanzen,1 so musste die Concentration des anzuwendenden Furfurolwassers h\u00f6her gegriffen werden. Nach meinen Erfahrungen ist 0,5 procentiges Furfurolwasser f\u00fcr die meisten\nR ist auch schon darum nothwendig, weil mit Schwefels\u00e4ure versetzte concentrirte Furfuroll\u00f6sungen nach eingetretener Kothfiirhung einen mehr oder weniger ausgepr\u00e4gten Absorptionsstreifen hei 1) zeigen, diese Erscheinung also die spectroscopische Beurtheilung der mit gewissen anderen Substanzen ausgeffihrten Reactionen st\u00f6ren w\u00fcrde.","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"Rcactioimu geeignet, und ich bediente mich fortan einer 'Olehen Furfuroll\u00f6sung.\nDie F\u00e4rbungen, welche bei diesen Reactionen eintreten, zoig\u00bb*n sehr bedeutende Unterschiede* je nachdem verfahren wird. In tien tolgenden Tabellen sind diejenigen untersuchten Substanzen aufgez\u00e4hlt, welche ganz \u00e4hnliche, oder nur in geiingeni Muasse abweichend\u00bb* F\u00fcrbuhgon g\u00ab*ben, wie jene, welche mit Gallens\u00e4uren, Furfurolwasser und concentrirter \u2022Sclmefels\u00e4ure zu erzielen sind. Es soll noch einmal horvor-gehoben werden, dass die Angaben sich nur auf die Versuchsanordnung beziehen, welche weiter oben auseinander-gesetzt wurde. Da einige von diesen K\u00f6rpern schon allein mit Schwefels\u00e4ure eine F\u00e4rbung zeigen, so sind diese Er-'cheinungen auch mit angef\u00fchrt.\nDie Hoffnung, in der Furfurolreaction eine \u00abKlassen-reactioir\u00bb zu finden, durch sie also gewissermasson einen Aufschluss \u00fcber die Constitution mancher K\u00f6rper zu gewinnen, hat sich nicht bewahrheitet. Darum sind die von mir untersuchten verschiedenen Substanzen nur in alphabetischer Ordnung aufgez\u00e4hlt.\nMit\nFurfurol und Sehwelel-s\u00e4ure:\n.\nMit\nSchwefels\u00e4ure allein:\nA ce t <i I......\nAe\u2666*t ii Meli yd .\nAc\u00bb*fessigestor . Aceton . .\t.\t.\nA\u00bbt Ii y 1 en g I y c o I .\nA**|* te I s fui re . . Alizarin. . . .\n. Schon\u00bb* kirschrot!re F\u00fcr- bernsteingelbe F\u00e4rbung, welche aber sehr j hung, bald in Braun \u00fcbergeht.\nLebhaft kirschrot he F\u00e4r- Ganz gleiche Farben-hung, welche bald br\u00e4un- erscheinungen. lieh wird.\n. Bhunirothe F\u00e4rbung. Keine F\u00e4rbung.\nHell kirschrothe F\u00e4rbung. Bernsteingelbe F\u00e4rbung.\n. Lebhaft himheerrothe F\u00e4r- Keine F\u00e4rbung, bung.\nHell rosarot he F\u00e4rbung. K\u00ab*ine F\u00e4rbung.\n. Himhe**rrothe F\u00e4rbung. Ganz gleiche F\u00e4rbung.","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"Mit\nFurfurol \u00abml Schwefel-ssluro:\nAmylnitrit. . . .\nAnilidoes^igs\u00e4ur**. Anilin............\nA ii i sa I*f eh yd . , . A ii t li race\u00ab .\t.\t. . .\nAmI lirachino\u00ab . . \\pomorphin . . .\nAtropin...........\nBenzaldehyd . . . Bnriieol..........\nBr*-\u00abzea t ec Ii i \u00ab . .\nHinein ...........\nGhinas\u00e4ure . . .\nGliol esterin . . .\nCinchonin . . . . Codein ....\nMit\nSchwefels\u00e4ure allein:\n* \u2022\nDunkel ptirsichrolhe F\u00fcr- Bernsteingelbe F\u00e4rbung. welche bald in\thung.\nMiau \u00fcbergeht.\nVeilchenblaue F\u00e4rbung. Keine F\u00e4rbung.\nDer Niederschlag von Ani- Schwach gelbe F\u00e4r-linsulfat f\u00e4rbt sieb leb-\tbung,\nhaft rotb,l\u00f6st sichalsbald in der Schwefels\u00e4ure.\nBr\u00e4unlich rot he F\u00e4rbung. Ganz gleiche F\u00e4rbung.\nDie urspr\u00fcnglich schwach Gr\u00fcne u. dann schntu-grune F\u00e4rbung geht bald tzig graue F\u00e4rbung, in Doth und Veilchenblau \u00fcber.\t}\t^\nHell rother und darunter Gr\u00fcne F\u00e4rbung, gr\u00fcner Farbenring.\nBlutrothe, sp\u00e4ter blaue [Dell rot he F\u00e4rbung. F\u00e4rbung.\nHell rnsarothe F\u00e4rbung. Keine F\u00e4rbung.\nLebhaft rot he F\u00e4rbung. Ganz gleiche F\u00e4rbung.\nDunkel ptirsichrolhe F\u00e4r- Schwach gr\u00fcngelbe bung, welche bald\tin ! F\u00e4rbung.\nViolett, schliesslich in Blau \u00fcbergeht.\nTief kirschrothe, sp\u00e4ter Schmutzig br\u00e4unliche violette F\u00e4rbung.\tF\u00e4rbung.\nI Hell violetter und dar\u00fcber Schwach gelbe F\u00e4r-\ni\ti\tp\nein gr\u00fcner Farbenring.\thung.\nHell veilchenviolette F\u00e4r- Schwach' gr\u00fcne F\u00e4rbung.\thung.\nLebhaft rotlie, sp\u00e4ter blaue Hell braune F\u00e4rbung. F\u00e4rbung.\nI\nHell rnsarothe F\u00e4rbung. Keine F\u00e4rbung.\nVeilchenblaue F\u00e4rbung. Nach l\u00e4ngerem Stehen\nblaue F\u00e4rbung.","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"Mit\n\tFurfurol und Schwefels\u00e4ure:\tMit Schwefels\u00e4ure allein:\t\n('.oui teri n ....\tDunkel kirschrothe F\u00e4rbung, welche sehr bald in \\ iolett \u00fcbergeht.\t| danz gleiche F\u00e4rbung.\t\ndoniin\t\tDr\u00e4tinlichrothe. nicht cha-racleristische! F\u00e4rbung.\tSchwach gelle* F\u00e4rbung.\t\ndu ma rin .....\tHell violette F\u00e4rbung.\tKein\u00bb\u00bb f\tF\u00e4rbung.\ndyanurs\u00e4ure .\t.\t.\tHell hiinbeei rotbe F\u00e4rbung.\tKeine\tF\u00e4rbung. L\ndvniol .\t.\t.\tTief kirschrothe. sp\u00e4ter blaue F\u00e4rbung.\tHell br\u00e4unliche F\u00e4rbung.\t\ndigital in . . . .\tSch\u00f6ne veilchenviolette\tSehr\t\u00e4hnlich\u00bb* F\u00fcr-\n\tF\u00e4rbung.\tbung.\t\n1 > i in e 11 i v I a h i 1 i n .\t.\tHell rosarothe F\u00e4rbung.\tKeine F\u00e4rbung.\t\nDioxy Weins\u00e4ure. .\tSchwach rot he F\u00e4rbung.\tHell gelbe F\u00e4rbung.\t\nDiphenylamin . .\tDunkel hinibeerrothe F\u00e4rbung.\tSchwach gr\u00fcne F\u00e4rbung.\t\n(\u00aballus-silure % . .\tHell violette F\u00e4rbung.\tKeine F\u00e4rbung.\t\n\u2022lapancamplier . .\tDunkel kirschrothe. sp\u00e4ter veilchenblaue F\u00e4rbung.\tKaum erkennb. delb l\u00e4rbung.\t\nK r e s o I.\tHell rotbe. sp\u00e4ter violette, schliesslich blaue F\u00e4rbung.\tKeine\tF\u00e4rbung.\nL\u00e4vulins\u00e4ure. . .\tSchwach rother. darunter ein bernsteingelber Farbenring.\tSchwach gelbe F\u00e4rbung.\t\nMesiLy len ....\tTief kirschrothe, sp\u00e4ter violette F\u00e4rbung.\tHell braune F\u00e4rbung.\t\nMesitvloxyd . . .\tHinibeerrothe. sp\u00e4ter blaue F\u00e4rbung.\tHell rlnunrothe F\u00e4rbung.\t\nMetaLlehyd . . .\tLebhaft kirschrothe F\u00e4rbung, welche bald br\u00e4unlich wird.\tdanz gleiche Farb^n-erscheinungen.\t\nMethylalkohol . . !\tHell kirschrothe, sp\u00e4ter ; Keine violette F\u00e4rbung.\t\tF\u00e4rbung.","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"Mit\nFurt\u00fcrol und Schwefel-saure:\nMit\nSchwefels\u00e4ure allein :\n! . !\nMet hylhydant oin . Hell violette F\u00e4rbung. Keine F\u00e4rbung.\nMonometliylanilin. R other, darunter ein gr\u00fc- Ganz gleiche Farben-\nner Farbenring. Der\terscheinungen.\nletztere verblasst bald,' w\u00e4hrend die rothe F\u00e4rbung \u00abandauert.\nMorphin..............Himbeerrothe, sp\u00e4ter bl\u00e4u- Kauin bemerkt\u00bb. Roth-\nliebe F\u00e4rbung.\tf\u00e4rbung.\nNaphthalin.\t.\t.\t.\tR\u00fcthlichgelbe F\u00e4rbung.\tGleiche F\u00e4rbung.\n\u00ab-Naphthol\t.\t.\t.\tPrachtvoll violetter, dar-\tGr\u00fcne F\u00e4rbung.\nunter gr\u00fcner Farbenring.\nu-Xaphthoskatol . Himbeerrotlier, darunter ! Schwach rosarothe\ndunkelblaugr\u00fcner Far-\tF\u00e4rbung. .\nbenring.\nOenantho) .\t. . ! Tief kirschrothe, sp\u00e4ter Bernsteingelbe F\u00e4r-\nvifdette F\u00e4rbung.\tbung.\nGr*'in...............Kirschrot her, dar\u00fcber blau- Schwach gr\u00fcngelbe\ngr\u00fcner Farbenring.\tF\u00e4rbung.;\nParaldehyd\t.\t.\t.\tLebhaft kirschrothe F\u00fcr-\tGanz gleiche Farben-\nbung, welche bald br\u00e4un- ]\terscheinungen.\nlieh wird.\n. , Schwach rosenrothe F\u00fcr- ; Keine F\u00e4rbung, bung.\nI\t\u2022. \u25a0\t.\t\u2022\n. i Veilchenvioletter.darunter Schmutzig gr\u00fcne F\u00e4r-\nPa rat fin . . . t\u2019hcnanthren .\ni\n| ein gr\u00fcner Farbenring. bung. ' Plienanthrenchinon Kirsehrother, dar\u00fcber ein Ganz gleiche Farben*\nblaugr\u00fcner Farbenring. erscheinungen.\nPhenol...............Kirschrothe, sp\u00e4ter blaue Keine F\u00e4rbung.\nF\u00e4rbung.\nPhenylhydrazin. . j Kirschrother. dar\u00fcber gr\u00fc- Br\u00e4unliche F\u00e4rbung.\nner Farbenring.\nPhloroglucin . . . Himbeerrother, dar\u00fcber Schwach gelbe F\u00e4p\nblaugr\u00fcner Farbenring. bung.\n.\t. . . i Tief rothe. sp\u00e4ter blaue Gr\u00fcne F\u00e4rbung.\nF\u00e4rbung.\tr\ni,\nPhoron","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"Prop ylaldehyd .\t.\nProtocat eehusiiu re Pyrojrallussiiure . Resorcin..........\nSa I i cy la I \u00able li y *1 . .\nSalic y I Sa ure . . . Skatol . .\t.\t.\t.\t.\nStearins\u00e4ure\t.\t.\t.\nStrychnin\t.\t.\t.\t.\nToluol.............\nThymol............\nTyrosin .\t.\t;\t.\t.\nYnleraldohyd.\t.\t.\nVanillin..........\nVanillins\u00e4ure . . Vaselin . . . .. .\nMit\nFtuTuroI und Sclnvefel-\t^\n~\tSchwefels\u00e4ure allein:\nViolette F\u00e4rbung, welche Braune F\u00e4rbung, aber sehr bald in Braun fibergeht.\nViolette F\u00e4rbung, welche Schwach gr\u00fcne F\u00e4r-bald in Braun \u00fcbergeht. bung.\nLebhaft himbeorrothe,sp\u00e4- Keine F\u00e4rbung, ter violette F\u00e4rbung.\nBr\u00e4unlii hrother und dar- Roseiirothe F\u00e4rbung, \u00fcber ein blaugr\u00fcner Farbe nr in g.\nLebhaft kirschrothe F\u00e4r- Banz gleiche F\u00e4rbung, bung.\nHell rosenrot he F\u00e4rbung. Keine F\u00e4rbung.\nR\u00f6thlichbraune.nichtsehr Gleiche F\u00e4rbung, characteristische F\u00e4rbung.\nHell himboerrothe F\u00e4r- Schwach gelbe F\u00e4rbung.\tbung.\nSchmutzig violetter, dar- Spur gelber F\u00e4rbung, unter ein gr\u00fcner Farbeuri n g.\nt\nTief himboerrothe, sp\u00e4ter Scliarlachrothe F\u00e4rblaue F\u00e4rbung.\tbung.\nPrachtvoll rubinrothe F\u00e4r- Gr\u00fcngelbe F\u00e4rbung, bung.\nSchwach rosenrothe F\u00e4r- Keine F\u00e4rbung, bung.\nBlauer, darunter ein roth- Braune F\u00e4rbung, brauner' Farbenring.\nVioletter, darunter ein Smaragdgr\u00fcne F\u00fcr-gr\u00fcner Farbenring.\tbung.\nHell roseiirothe F\u00e4rbung. Keine F\u00e4rbung.\nHell himbeerrotlie F\u00e4r- Keine F\u00e4rbung, bung.","page":362},{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"\nFurfurol und Schwefels\u00e4ure:\nMit\nSchwefels\u00e4ure allein :\nVe rat rin. .\t.\t.\nni-Xylol .\t.\t.\t.\n|.-Xylol . . . . Zimmtaldehyd .\nKirsclnotlie. sp\u00e4ter vio- Ruhiurothe F\u00e4rbung., lette F\u00e4rbung.\nVioletter, darunter ein Gr\u00fcngelbe F\u00e4rbung, hellgr\u00fcner Farben ring.\nHell violette F\u00e4rbung. Gelbe F\u00e4rbung.\nKirsohrotbe. sp\u00e4ter vio- Aelmliohe F\u00e4rbung lette F\u00e4rbung.\t1\nIm Gegensatz zu diesen war gar keine, oder eine von der der Gallens\u00e4uren ganz verschiedene F\u00e4rbung bei den folgenden Substanzen zu beobachten:\nAcetamid, Acetanilid, Acetophonon, Alloxan, \u00c0lloXanliii, Asparagins\u00e4ure, Benzonitril, Benzoes\u00e4ure, Bernsteins\u00e4ure, Blaus\u00e4ure, Brenztraubens\u00e4ure, Brenzweins\u00e4ure, Butters\u00e4\u00fcre, Catien i, Caprons\u00e4ure, Chinin, Chinolin, Chinon, Chinoxalin, Chloral-hydrat, Chloroform, Citronens\u00e4ure, Crotons\u00e4ure, Cyanamid. Dextrin, m-Dinitrophenol, Dinitrotoluidin, Dulcit, Fssigs\u00e4ure-anhydrid, Formamid, Fumars\u00e4ure, C\u00e4hrungsmilchs\u00e4ure, Glycerin, Glycocoll, Glycols\u00e4ure, Glyoxalbisulfit, Harns\u00e4ure, Harn-stofr'), Hippurs\u00e4ure, Hydrochinon, Isatin, Leucin, Malons\u00e4ure. Maltose, Mandels\u00e4ure, Mannit, Methylamin, o-Xaphthoxindol,\nm-Nitranilin, o-Nitrobenzaldehyd, o-Xitrobenzoes\u00e4ure, \u00f6-Xitro-\n___________ * )\nl) Es kann etwas befremdend erscheinen, dass ich bei dem Harn-, .'loft' keine F\u00e4rbung bemerkte, w\u00e4hrend Schiff f\u00fcr denselben eine R\u00e9action mit Furfurol und Salzs\u00e4ure angegeben hat (Berichte d. dewtx'li. cliem. Ges,. Jahrg. X. S. 773). Der Fnterschied wird wohl der verschiedenen Mengt uml Concentration des angewendeten Furfurolwassers, sowie auch dem t nistande zuzuschreiben sein, dass Salzs\u00e4ure uml Schwefels\u00e4ure einen sein verschiedenen Eintluss auf den Verlauf der Reaction nehmen. Nebenbei 'Oll hier noch erw\u00e4hnt werden, dass bei einer nach Schiffs Vorschriften \"\u2018if faxt ges\u00e4ttigtem Fnrfurolwasser und Salzs\u00e4ure von 1.1 spec. Gew, ausgef\u00fchrten Harnstol\u00efreaction in der violettrolh gef\u00e4rbten Fl\u00fcssigkeit ein sein- schart ausgepr\u00e4gter Ahsorptiuiisstreifen bei I> zu beobachten i-t.","page":363},{"file":"p0364.txt","language":"de","ocr_de":"phenol, o-Nitrophenylpropiols\u00e4ure, Oxals\u00e4ure, Oxals\u00fcure\u00e4thyl-\u2666\u2022ster, Parabans\u00e4ure, m-Phenylendiamin, Phenylessigs\u00e4ure, Phthals\u00e4ureanhydrid, Picrotoxin, Pikrins\u00e4ure, Piperidin, Pyridin, Schleims\u00e4ure, St\u00e4rke, Tannin, Tetraox\u00e4thylbenzidinchlor-hydrat, Traubens\u00e4ure, Traubenzucker, Trimethylamin, Urethan, Weins\u00e4ure, Xylidin '), Zimmts\u00e4ure.\nBei manchen in der tabellarischen Zusammenstellung vorgef\u00fchrten K\u00f6rpern war das Verhalten zu bemerken, dass aus der gleichm\u00e4ssig gef\u00e4rbten Fl\u00fcssigkeit nach l\u00e4ngerem Stehen farbige Niederschl\u00e4ge sich ausschieden. Bei einigen Phenolen und ihnen nahestehenden Verbindungen war dies auch dadurch zu erreichen, dass man das Reactionsgemisch mit Wasser stark verd\u00fcnnte. Man bekam auf diese Weise meistens eine flockige F\u00e4llung; der Niederschlag zeigte keine krystallinische Structur. Ausserdem war, wenn man auch m\u00f6glichst vorsichtig und immer mit denselben Mengen die Reaction anstellte, die Farbe des Niederschlages nicht immer dieselbe. Dieser Unterschied der F\u00e4rbung scheint von dem zeitlichen Verlauf der Einwirkung der concentrirten Schwefels\u00e4ure abzuh\u00e4ngen. Ich bekam aus Resorcin, Pyrogalluss\u00e4ure, Orcin und Phloroglucin mit Furfurol uiid concentrirter Schwefels\u00e4ure Niederschl\u00e4ge, welche die Farbenscala von Gr\u00fcn, Violett, Blau, Braun und Schwarz zeigten. Verbindungen des Fur-furols mit Phenolen hat schon Baeyer*) beschrieben.\nBei einigen Reactionen waren auch specielle Spectral-crscheinungen zu bemerken. So zeigte das Reactionsgemisch bei Anwendung von a-Naphthol, wenn es umgesch\u00fcttelt wurde und die Fl\u00fcssigkeit eben eine pfirsichbl\u00fcthen- bis him-beerrothe Farbe angenommen hatte, einen schmalen, nicht ganz scharfen Streifen in der Mitte zwischen D und E. Von V aus bis zum Rande war das ganze Spectrum verdunkelt.\n!) Es soll hier hervorgehoben werden, wie auff\u00e4llig es ist, das* das Xylidin sich bei dieser Yersuchsanordnung negativ verhielt, w\u00e4hrend *< mit Eisessig und Furfurol die sch\u00f6ne Schiff sehe Heaction (Berichte d. deutsch, ehern. Ges.. Jahrg. XX, S. 510) gibt, auf welche \u00fcbrigens im IV. Kapitel dieser Mittheilungen zur\u00fcckgekommen werden soll.\n-) I, c.","page":364},{"file":"p0365.txt","language":"de","ocr_de":"\niiing di\u00bb' \\erdunk\u00bb*lung <1<t Fl\u00fcssigkeit woilor, was moistens nach .sein- kurzer Z\u00ab*it \u00ab\u00abmgetreten war, so verschwand \u00bb1er Streiten und gal) einer \u00bbliflusen, bis zu 0 reichenden D\u00e4mpfung Platz. Beim A\u00bb*thylenglycol war\u00ab*11 zwei redit, scharf begrenzte Streifen zu bemerken, ein breiter bei E und ein schmaler bei F. m- Xylol zeigte zwei wenig deutlich\u00bb* Streifen, den einen bei I), \u00ablen anderen zwischen b und\u2019F, r.0d<*in zwei schmale Streiten, den einen b\u00ab*i D, den zweiten zwischen E und b, Digitalin zwei etwas diffuse'Streifen, den einen von E bis b, den zweiten bei E.\nAuf diese Spectralerscheinungen muss grosses Gewiclit gelegt werden: sie dienen eben zu genauen Unterschehlungen auch zwischen solchen Substanzen, welche sich bei der F\u00fcr-furolreadion sonst vollkommen gleich verhallen. A\u00ab*uss\u00bb*rer \\ erhilltnisse w'egen konnte ich keine pr\u00e4ciseren Bestimmungen nach dieser Richtung hin ausf\u00fchren.\nDie Furfurolreactionen sind f\u00fcr manche Substanzen viel empfindlicher als and\u00ab*re Farbenpr\u00fcfungen. Quantitative Be-dimmungen mit einigen Phenolen (u. A. Resorcin, Phloro-glucin) haben z. B. erwiesen, \u00ablass di\u00ab* Furfurolreaction sch\u00e4rfer und genau\u00bb*r ist, wie die R\u00ab*action mit Eisenchlorid.\nIch glaube die Behauptung aussprechen zu d\u00fcrfen, \u00bblass die t urlurolreactionen bei den analytischen Untersuchungen gute Verwendung finden k\u00f6nnten. Ganz besonders w\u00e4re \u00ablies \\(\u00bbm \\ortheil bei solchen Reactionen, welch\u00bb* bis jetzt mit Rohrzucker und Schwefels\u00e4ur\u00ab* ausgef\u00fchrt worden sind, so z- B. be\u2018 der Pr\u00fcfung einiger Alkaloide. Dies ist ohne Weiteres einleuchtend, wenn man bedenkt, \u00ablass bei der Einwirkung ( oncentrirter Schwefels\u00e4ure aut den Rohrzucker auch noch andere dunkelgef\u00e4rbie Ncbenproduete entst\u00ab*hon, welche die eigentlich cntsclmidonde F\u00e4rbung verdecken k\u00f6nnen. Diese unangenehmen St\u00f6rungen entfallen bei \u00ab1<t Anwendung von Furfurolwass\u00ab*r.\nBeil\u00e4ufig sei hier noch erw\u00e4hnt, dass \u00ab>ino bereits \u2022\u2022 Monate alt\u00ab* I*urfuroll\u00f6sung von 0,.V7(( die Farlmmvactioimn mit solcher Genauigk\u00ab*it und Sch\u00e4rfe angibt, wie \u00bbin soeben bereitetes Furfurolwasser.\nZeitgi-liritt liir i'liyxiul.ii'isi lif \u00ab hi-mu . \\li.","page":365},{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"Durch Vergleichsbestimmungen wurde es festgestellt, dass einige von den hier untersuchten Substanzen noch viel empfindlichere Reagenlien auf das Furfurol sind, wie die Chol-\u2022s\u00e4ure. So kann man mit 7-Naphthol hei der beschriebenen Versuchsanordnung 0,000002h gr. Furfurol nocli mit recht grosser Sicherheit nachweisen. Heim Nachweis von 0,000b04 gr. Purfurol erh\u00e4lt man noch eine so stark gef\u00e4rbte Fl\u00fcssigkeit, dass mit derselben die speetroseopische l nlersuclmng vorgenommen worden kann.\nFs mag hier noch eine Beobachtung Erw\u00e4hnung finden. Untersucht man rohen (aber nicht denaturirh n) Spiritus in \u00bb1er Weise, dass man im Reagensglase unter den Alkohol cone. Schwefels\u00e4ure schichtet, dabei zugleich stark abk\u00fchlt, so findet man bei vielen Proben an der Ber\u00fchrungsfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeiten einen rot hon bis br\u00e4unlichvioletten Karbonring. Stellt man den Versuch mit 00 procentigcm Alkohol an, so f\u00e4llt er negativ aus; es war aber die Farbenerseheinung nach Zusatz von einem Tropfen Furfurolwasser auch hei solchem Weingeist in einigen F\u00e4llen wahrzunehmen. Wenn nun ein solcher Weingeist mit Thierkohle behandelt und dann von letzterer abdestillirt wurde, so war im Destillal mit Furfurol und Schwefels\u00e4ure keine F\u00e4rbung mehr zu erzielen. Die F\u00e4higkeit, mit Furfurol und Schwefels\u00e4ure zu F\u00e4rbungen Veranlassung zu gehen, kommt also im Weingeist Verunreinigungen zu, welche von der Thierkohle zur\u00fcck-gehalten werden.\nDass Rohspirituosen Furfurol enthalten und dass ihr Furfurolgehall um so gr\u00f6sser ist, je mehr dieselben durch faselige Beimengungen verunreinigt sind, wurde von F\u00f6rster1) ermittelt. Dieser Forscher wies auch nach, dass die \u2022lorissen\u2019sche Reaction-') auf Fusel\u00f6l (mit Anilin und Salzs\u00e4ure) dem Furfurolgehalte dieses zuzuschreiben ist. Es id nun leicht zu verstehen, dass der rohe I \u00bbranntwein mit con-centrirtcr Schwefels\u00e4ure F\u00e4rbungen gibt.: er enth\u00e4lt eben Fusel\u00f6l und gleichzeitig auch Furfurol.\n*) berichte <1. dcutrh. clicin. Oe\u00bb.. \u2022Ialirur. XV. S. -_Mn u. :\u00ef*2t\n-\u2018I Ibid.. Jnliru. XIII. S.","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"f\u00fcr diu Fr\u00fcluug dus Alkohols auf geringe Beimengungen von Fusel\u00f6l, ja vielleicht auf diu Reinheit \u00fcberhaupt, \u2014 bietet die Furfurolreaction ein ganz ausgezeichnetes Il\u00fclfsmittel. Wenn ein Alkohol die ol)en beschriebene F ufurol reaction nicht zeigt, so kann man mit Sicherheit schliessen, dass es ganz frei von Fusel\u00f6l ist, auch von Spuren dieser K\u00f6rper, welche auf anderem Wege gar nicht nachzuweisen sind.* Tritt die Furfurolreadion ein, so wird dann in den meisten F\u00e4llen aut \u2022 \u25a0inen Fuselgehalt zu scldiessen sein. Man darf aber auch in diesem Falle nicht \u00fcbersehen, dass auch noch andere Stoffe hei dieser Reaction betheiligt sein k\u00f6nnen. Ilieber geh\u00f6ren besonders Substanzen, welche der Weingeist beim Auf-bewahreh in Uolzgetassen annimmt. Ich habe in dieser Richtung einige Versuche mit verschiedenen Holzarten ange-stelll, so mit llobelsp\u00e4hnen von der Fiche, Ruche, Tanne, Fichte, F\u00f6hre, vom Nuss- mui Kirschbaum. Wurden diese, mit vorher durch Thierkohle gereinigtem Weingeist einig\u00bb Tage stehen gelassen, so gaben sie, besonders die Hobel-'p\u00fclme der Coniferen, demselben Stoffe ab, welche dann im Alkohol mit Furfurol und concentrirter Schwefels\u00e4ure zur Rildung von prachtvoll gef\u00e4rbten Verbindungen f\u00fchrten.\nDiese Erfahrungen brachten es nat\u00fcrlicherweise mit sich, \u00ablass ich nun fortan bei den Furfiirolreactionen, zur L\u00f6sung der zu untersuchenden Substanzen, nur mit Thierkuhlc behandelten Weingeist verwendet habe.\no\nII. Die Fichtenspahnreaction.\nIm vorhergehenden Capib l wurde es angef\u00fchrt, dass 'ich das Conifeiin mit Furfurol und 'concentrirter ScliwefeJ-'\u00e4me praclitvoll violett f\u00e4rbt. Tiemann und llaarmann') haben schon die Beobachtung gemacht, dass ganz dieselbe F\u00e4rbung einlrilt, wenn man nur coneenlrirte Schwefels\u00e4ure auf das Coniferin einwirken l\u00e4sst. Dies ist jetzt wohl so zu erkl\u00e4ren, das- unter der Einwirkung der starken Minerals\u00e4ure\n*) IVricliU- i|. dculVcli. cli. ni, C-. .f;ilnvr. VII. S","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"<la> Rlycosid y,erlogt, aus dein Kohlehydrat Furfurol abgospallen wird und dieses dann mit dem frei gewordenen Coniferylalkohol\noder dessen Pmwandlungsproducten die sch\u00f6n gef\u00e4rbten Verbindungen liefert.\nNimmt man statt der Schwefels\u00e4ure concentrirte Salzs\u00e4ure, und l\u00e4sst diese auf das trockne Conifer in einwirken, su l\u00f6st sich dasselbe zun\u00e4chst in der S\u00e4ure und die urspr\u00fcnglich nur schwach gelb gef\u00e4rbte L\u00f6sung nimmt allm\u00e4lig eine rot he, violette, schliesslich blaue Farbe an. Mit Kinlritl der letzterw\u00e4hnten F\u00e4rbung ist auch eine Tr\u00fcbung zu bemerken und es scheiden sich blaue harzige Tropfen aus. Die Reaction verl\u00e4uft in einigen Secunden, wenn man das Coniferin mit der Salzs\u00e4ure im Reagensglase erhitzt. Das Coniterin zeigt also allein mit Salzs\u00e4ure beleuchtet ganz jene sch\u00f6n blaue F\u00e4rbung, welche eintritt, wenn man auch noch Phenol zur Reaction verwendet.\nNach den Beobachtungen von Tiemann und llaarmann beruht die sogenannte \u00abFichtenspalmreaclion \u00bb auf dem im Holze enthaltenen Coniferin. Wie oben angegeben, gibt dieses nach meinen Frfahrnngen schon allein mit Salzs\u00e4ure \u2014 in Folge der Bildung von Furfurol - eine intensiv blaue F\u00e4rbung. Fs schien daher von Interesse, zu ermitteln, ob und inwiefern diesen Verh\u00e4ltnissen auch bei der Anstellung von Fichlenspahnreactionon mit verschiedenen anderen Substanzen Rechnung zu tragen w\u00e4re.\nLs wurden zu den \\ ersuchen llobclsp\u00e4hne aus dicken St\u00e4mmen von Pi uns sylvestris, Abies excel sa und Abies pect inata verwendet.\nWurden diese Sp\u00e4hne mit concentrirter Salzs\u00e4ure beleuchtet, oder in*die Saure getaucht, so zeigten sie nur eine gelbe (\u00bbder gr\u00fcngelbe F\u00e4rbung. Wurden sie aber mit der Salzs\u00e4ure gekocht, so f\u00e4rbten sie sich recht bald rothgelb. rolh, in vielen f\u00e4llen auch bl\u00e4ulichgr\u00fcn. Die F\u00e4rbung war ganz besonders intensiv an der Rrenzschichle der Jahresringe zu beobachten. Dabei farble sich auch die S\u00e4ure schwach rolh bis violett.","page":368},{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"Man kann concentrirto Schwefels\u00e4ure zur Reaction nit lit -ul verwenden, da. eine Verkohlung zu leicht eintritt.\u2022* Sp\u00fclt man abei den Leberschuss mit Wasser rasch weg, so ist an der Lin wirkungsstelle der S\u00e4ure ein blaugr\u00fcner, von verkohlten Theilchen durchsetzter Fleck zu (sehen. Wirkt die Same ctwas^J^fnger ein, so ist die Verkohlung gew\u00f6hnlich '\u2018\u2018hi' wcit vorgeschritten; man kann aber auch noch in solchen\nt allen um den verkohlten Fleck herum eine blaugr\u00fcne, schmale Zone bemerken.\nDiese \\ei suche zeigen deutlich, dass Fichtensp\u00e4line zum Nachweis \\on Spuren von Phenol nicht geeignet sind, da -ie schon allein mil S\u00e4ure \u00e4hnliche F\u00e4rbungen geben wie mil Phenol und S\u00e4ure, und wenn auch diese F\u00e4rbungen nicht immer unmittelbar cintroten, so k\u00f6nnen sie doch um so mehr zu T\u00e4uschungen f\u00fchren, da selbst wenn man l\u2019limol mit Salzs\u00e4ure am Fichtenspahn zusammenbringt, \u00ablie blaue F\u00e4rbung oft nur sehr allm\u00e4lig und unvollst\u00e4ndig erscheint.\nFs spricht aber noch ein anderer Umstand gegen die Verwendbarkeit der Fichtenspahnreaction. Bekanntlich liefert mil nur massig verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure destillirtes Holz Furfurol. Ebenso kann man aus dem Holz mit Salzs\u00e4ure Furfuroi abtreimen. Zum Nachweis desselben diente die Uhols\u00e4iue; als nun ein Fichlenspalm mit der (lallens\u00e4ure und Salzsaure gekocht wurde, so nahm die S\u00e4ure eine sch\u00f6n violettrotlie F\u00e4rbung an und es waren in dem mit Alkohol viTd\u00fcnnten Filtrate die characterislischen Spectralerscheinungen \u00abl\u00ab r Pet t enkofor'schen Reaction zu erkennen.\nDa das furfurol mit vielen anderen Substanzen rotlie bis blau gef\u00e4rbte Verbindungen eingeht und andererseits im Uol/.e, besonders im harzreichen Holze der Conifercn, vermiedene Substanzen enthalten sind, welche mit dem Furfurol ebenlaljs reagiren \u2014 wie es im vorliergehenden Capitol an--\u25a0\u00ab\u2022l\u00fclirl wurde \u2014, so ist es leicht einzusehen, dass alle diese m\u00f6glichen F\u00e4rbungen, nebst der Verf\u00e4rbung des Coniferins, \u2022be f\u00fcr Phenol characteristisch gehaltene blaue F\u00e4rbung unter 1 \"isl\u00e4nden ebenso verdecken, wie auch Vort\u00e4uschen k\u00f6nnen.","page":369},{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"Dus bisher Gesagte drutrl aber weil it darauf bin. mit welcher Vorsicht uueli manche andere, mit einigen Rcuzolabk\u00f6mm-lingen ausgef\u00fchrte Fichtenspahnreactionen beurllteilt werden m\u00fcssen.\nIII. Uober die Furfurolreaction der Gallens\u00e4uron.\nRaid nachdem Prit en ko fer1) die* seitdem nach ihm benannte Reaction auf Gallens\u00e4uren beschrieben und zugleich darauf hingewiesen hat, dass Eiwoisssubstanzen mit Rohrzucker 'und Schwefels\u00e4ure \u00e4hnliche F\u00e4rbungen erscheinen lassen, wurden mehrere Arbeiten publicirt, welche bekannt machten, dass ausser den Gallens\u00e4uren und Ei weisssubstanzen auch noch andere K\u00f6rper sich in \u00e4hnlicher Weise verhalten. Kunde\u2019), Max. Si gm. Schult ze1) und Neukomm4), besonders aber K. Ri sch off\u2019), haben die m\u00f6glichen Verwechselungen hervorgehoben. Es wurde festgestellt, dass Muskelfasern, Kuhmilch, Linsensubstanz, Gele, verschiedene Harze (Damar \u2014 Guajae \u2014 Eeuzo\u00f6harz), Camplier, Cholesterin, Oels\u00e4ure, Amylalkohol, h\u00f6here Fetts\u00e4uren, Harnstoff elc. mit Rohrzucker und Schwefels\u00e4ure ganz gleiche oder wenigstens \u00e4hnliche Reactionen geben, wie die Gallens\u00e4uren.\nDie verschiedenen von Neu kom m, Bogomoloff\") Strass b\u00fcrg7) und D redise Is) empfohlenen Moditicationen suchten die Sicherheit der Reaction Verwechselungen gegen\u00fcber zu begr\u00fcnden.\n{\nTrotz dieser Moditicationen der Pel teukofer'scheii Probe blieb der Nachweis von Spuren von Gallens\u00e4uren in thicrischen Fl\u00fcssigkeiten, besonders im Harn, fortan unsicher durch F\u00e4rbungen, welche andere Substanzen hei dieser Rea'clion\n*) Annal, it. Cln m. u. t\u2019harnt.. Hit. 1.11. S. \u00abtu.\n-\u2019) Inang.-Dissoit.. Berlin lsr.it,\n3) Amtal. il. <;in*m. u. Pharm.. Hil. bXXI. S. Jtiii.\n*) Yierleljahrssclirifl ili*r naliuf. (iesrllsch. in Z\u00fcrich, 1'tiO. S. 1 i\u00ab>.\n*) Zeit sehr. t\u2018. ration. Mmliciii P>), IM. XXI. S. 12'>.\n,:) (Vntralhlait l\u2018. (I. iiicil. \\Yis>., Jalii^. Vit, tSiit\u00bb. S. 4S*>.\n7) Pfl tiger's Arch. f. d. ges. Physiol., IM. IV. S. Hit.\n>) .loiirn. f. pract. ('.Iientie. IM. XXIV, S. 11.","page":370},{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":".-\u2018\u2018lien.\t1 ni das Vorhandensein von geringen Mengen von\nCallons\u00fciiron beispielsweise im Harn nachzuweisen, war es. noch immer n\u00f6lhig, die (lallcns\u00e0nrcn aus dem Harn abzu-fionnen, wom\u00f6gliebsl zu reinigen und dann erst die React ionon auszuf\u00fcliren.\nDa nun A\u00ef-\\ I i us s l nlersuchungen im Furlurolwasser. ein scharfes, bemessbares und reines Reagens uns in die IFinde gaben, schien es von Interesse, einige Kragen, welche <idi an das Vorhandensein und Nachweis von Gallensauren im Harn kn\u00fcpfen, von diesem neuen Gesichtspunkte aus zu untersuchen.\n\\\t\u25a0\t\u25a0 ' i\n1. Die Empfindlichkeit der (iallons\u00fcuroreaciion in reinen L\u00f6sungen,\nEs wurde zu diesen Versuchen ein 0,1 procent iges Fur-\u00efi irol wasser verwendet. Diese Concentration ist ganz aus-reichend, da nach den im I. Capitol dieser Mittheilungen schon erw\u00e4hnten Destimmungen von Mylius \u2014 dass 0,0000i>\u00f6 gr. Furfurol durch Chols\u00fcure noch nachgewiesen werden k\u00f6nnen hei meiner V ersuchsanordnung schon eine 0,u4^procentige l uriuroll\u00f6sung zur Reaction ben\u00fctzt werden d\u00fcrfte. Anderer-iI> klingt man aber mit Verwendung eines 0,1 procentigen I ui lurohvassers noch weitaus keinen Uebcrschuss von Furfurol in die Reaction und hat dabei nicht zu bef\u00fcrchten, dass die I .ubung sehr bald verdunkelt und zur spcctroscopischon Fntersuchung ungeeignet wird.\nEs stellte sieb nun heraus, dass die geringste Menge von Chols\u00fcure, welche in 1 eben\u00bb. Weingeist gel\u00f6st, mit '\u25a0mein Tropfen eines 0,1 procent igen Furfurol Wassers und I \u2022 hem. concentrirter .Schwefels\u00e4ure noch nachgew\u2019ioscn werden kann, zwischen 0,0O00:K\u00ee und 0,00005 gr. schwankt. Hatte man nur 0,(\u00bb0003:1 gr. Chols\u00fcure zur Reaction verwendet, so zeigte die Fl\u00fcssigkeit nach l\u00e4ngerem Stehen wohl \u2022\u2018ine pfirsichbl\u00fcthenrothe Farbe, doch war sie zur sped ro-'uopischen rntersuchung noch nicht geeignet: die Absorptions-divilen waren aber deutlich hervorgefreteii, sobald man schon o.OOOn:, er. Chols\u00fcure zum Versuch nahm.","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"Dor Einfluss, welchen die Verwendung von Furfur ol was sor oder von Rohrzucker auf den Verlauf der Gallens\u00e4urereaction hat.\nRa nach unseren bisherigen Kenntnissen angenommen werden darf, dass aus dem Rohrzucker unter der Einwirkung der concent riften Schwefels\u00e4ure wenigstens 1 \u201c/\u201e Furfurol abgespalten wird, so ben\u00fctzte ich zu dem Vergleiche, entsprechend dem 0,1 procentigeu Furfurolwasser, je'einen Tropfen einer 1 Oprocentigen Rohrzuckerl\u00f6sung. Es zeigte sich, dass in reinen weingeistigen L\u00f6sungen von Chols\u00e4urc (je 0,00005 gr. auf 1 ehern.) die Sch\u00e4rfe der Reaction keinen Unterschied zeigt, oh man des Furfurolwassers oder einer entsprechend con-centrirten Rohrzuckerl\u00f6sung sich bedient. Nach diesem Ergehn iss schiene die Anwendung von Furfurol wasser anstatt des Rohrzuckers hei der Eel ten ko t er'selten Probe keine wesentlichen Vortheile zu bieten; doch muss es beachtet werden, dass meine Angaben sich auf absolut reine L\u00f6sungen und \u00e4usserst geringe Mengen beziehen. Sobald dies nicht der Fall ist und man auch nicht Zeit hat wie dies hei klinisch-diagnostischen Untersuchungen oft vorkommt \u2014, die Probe mit der allergr\u00f6ssten Vorsicht und Genauigkeit aus-zut\u00efihren, so muss dem Furfurol wasser der Vorzug gegeben werden, weil mit diesem Reagens die \u00dcbeln Folgen der allzu heftigen Einwirkung der Minerals\u00e4ure (Verkohlung) vermieden \u2022 werden k\u00f6nnen.\n11. Die Spectralerscheinungen der Furfurolrcaclion\nder Gallens\u00e4uren.\nNach meinen, mit Furfurol wasser und reinen weingeistigen L\u00f6sungen von Ghols\u00e4ure angestellten Untersuchungen kann ich Schenk1) vollkommen beipflichten in dem, dass im Allgemeinen nur zwei Absorptionsstreifen zu beobachten sind: der Eine au der Linie F, und der Andere zwischen 1) und E, n\u00e4her zur letzteren Liniengruppe, und dass in eoncentrirter L\u00f6sung nur\nR Anatom.*|\u00bbl)\\sidl. I'iilnsuclmn^eii von S. L. Schenk. Wien lsTJ Im int.iat\u00bb* in Mal y's \u2022lalirevbrrirhton \u00fcIht tin* Kort schritt\u00ab* \u00ab1er Tlii\u00ab*r-clnMiii\u00ab*, IM. II. S. \u2018JIM.","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"nit-in* der Letztere zu sehen ist. Es ist aber zu bemerken. .la*.s bei vorsichtiger Ausf\u00fchrung der Reaction, kurz nach Eintritt der Rothf\u00fcrbung ein scharf begrenzter Absorptionsstreifen auch zwischen C und D, n\u00e4her zur letzteren Linie, zu sehen war. Dieser Streifen verschwand in den meisten F\u00fcllen sehr bald \u2014 und zwar viel schneller in concentrirten als in verd\u00fcnnten L\u00f6sungen \u2014, und es hellte sich dann das Spectrum bis ohngef\u00e4hr 55 vor E auf. Da bei dem schneeweissen (\u2019.hoir siurealkoholat, welches zu den Versuchen diente, eine Verunreinigung durch Gallenfarbstoffe absolut nicht in Rede kommen konnte, so ist- wohl f\u00fcr das Auftreten des Absorptions-Greifens bei D - wenigstens bez\u00fcglich der Reaction mit Gliols\u00e4ure - nicht etwa ein beigemengter GallenfarbstolV verantwortlich zu machen, wie dies Schenk den Angaben BogomoloffV) entgegen f\u00fchrte.\nDie Zahl der bisher bekannten K\u00f6rper, welche die Pet-lenkofer'sche Probe ebenfalls geben, ist eine recht grosse. Fs liegt somit die Annahme nahe, dass auch noch andere Furfurolreactionen zu linden sein werden, welche ein \u00e4hnliches Spectrum zeigen, wie die Furfurolreaction der Galleh-'\u00e4uren. Alle diese Verh\u00e4ltnisse sind daher in Betracht zu ziehen, wenn man bei einer Petlcnkofer\u2019schen Probe die 'pectroscopische Untersuchung als diagnostisches E.rkennungs-mittel f\u00fcr Gallens\u00e4uren ben\u00fctzen will.\nd\nDer directe Nachweis von Gallens\u00e4uren im Harn.\nDie Verdunkelung, welche zu beobachten ist, wenn man in gallens\u00e4urehaltigen Harnen die Pettenkofer\u2019sche Probe mil Furfurolwasser und concentrirler Schwefels\u00e4ure ansf\u00fchrt, kann wohl zum Theil auf die weitgehenden Zersetzungen \u20221er Kohlehydratbestandtheile des Harns \u2014 bei welchen sich I luminsubstanzen bilden?) \u2014 zur\u00fcekgef\u00fchrt werden. Von dieser\nB Mit Hinweis auf seine im Medicinsky Westnik, 1*07. be.-clniebenen VoiHiclif\u00bb; (lentralblatt t. med. Wiss., VII. .lahrg., 1809. S. MW.\n2) Vgl- diese Zeitschrift, Tbl. XI, No. 0. und Rd. XII. Xu. 1 u.'2. |,ass hierbei auch noch ein anderer Factor in Betracht kommt, -ull in\nsp\u00e4teren Mittheibing er\u00f6rtert werden.\n2\u2019* *","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":"\u00f67i\n\\ onltinkeluiiy abgesehen, kann aber die charactoristische F\u00e4rbung der Furlurolreaction der Gallens\u00e4uren durch anderweitige F\u00e4rbungen verdeckt werden, welche manche, im Harn stel> (\u2018der nur eventuell enthaltene und mit Furturol ebenfalls reagi-rende Substanzen hervorrufen k\u00f6nnen. Alle diese St\u00f6rungen 'ind um so bedeutender, je gr\u00f6ssere Mengen des Harns man zur Reaction verwendet. Es scheint vortheilhafter zu sein, die Pett enkofer'sche Probe mit nur geringen Mengen de-1 larns auszuf\u00fchren.\nVersuche, zu welchen mit Chols\u00e4ure versetzter normaler Harn ben\u00fctzt wurde, best\u00e4tigen diese Annahme. Es wurde normaler Harn mit so viel Chols\u00e4ure versetzt, dass ein Tropfen je O,0(HMMi gr. davon enthielt: dies entspricht einem l'rocent-gehalte von <\u2018,127\u201e.\t^ urde von solchem Harn ein Tropfen\nmit I ebein. Wasser verd\u00fcnnt, dann mit einem Tropfen Fur-lurolWasser und I cbcni. concentrirter Schwefels\u00e4ure versetz!, -o trat nach kurzer Zeit eine sch\u00f6ne kirschrothe F\u00e4rbung ein, welche auch ohne weitere Verd\u00fcnnung die Spectral-erscheiuungen der Pettenkofer-sehen Probe erkennen Hess. Auch war in allen diesen Proben nach 24 Stunden eine dunkelblaue F\u00e4rbung eingetreten: eine Erscheinung, weichein klinischprop\u00e4deutischen Lehrb\u00fcchern bekanntlich vielfach f\u00fcr die sichere Erkennung der Gallens\u00e4uren als entscheidend angegeben wird.\nWurde zu dem Harn weniger Chols\u00e4ure zugesetzt, sn traten alle die Schwierigkeiten auf, welche in den einleitenden Zeilen besprochen wurden. Dass die Untersuchung noch umst\u00e4ndlicher wird, wenn der Harn auch noch reichlich Gallen-faibstofle enth\u00e4lt, ist wohl einleuchtend.\n! Es sind in der Litteratur keine sicheren Angaben \u00fcber die (piantitative Ausscheidung von Gallens\u00e4uren bei Krankheiten vorhanden. Nach meinen Erl\u00e4hrungen gelingt die Pett enkofer'sche Probe mit einem Tropfen icterischer Harne in nicht vielen F\u00e4llen. 1st es aber mit einem Tropfen des Harns nicht m\u00f6glich, die Reaction zu erzielen, so gibt meistens selbst di* rntersuchung gr\u00f6sserer Mengen des Harns bei der Pett en-kofer*sehen Probe kein sicheres Resultat. Daf\u00fcr sprechen di klinischen Erfahrungen, dass man auch bisher in den meisten","page":374},{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":"f\u00fcllen gezwungen war, die (Jallens\u00e4uren zun\u00e4cli>t einigermassen zu isolircn und erst dann die Keaction anzustellen. . Dies w\u00e4re auch in der Zukunft lur alle zweifelhaften F\u00e4lle zu empfehlen, \u2014 und zwar um so mehr, da wir nun wissen, wie gross die Zahl derjenigen Substanzen ist, welche eine \u00e4hnliche Furfurolreaction gehen und welche im Harn iminei enthalten sind oder darin enthalten sein k\u00f6nnen. ;\n\u2022'\u00bb. Die Frage,\nob Hallens\u00e4uren im normalen Harn Vorkommen.\nVogel und Di agendorff1 >, sowie auch ll\u00f6ne*) glaubten aul Grund ihrer l ntersuchungen diese Frage bejahen zu k\u00f6nnen, w\u00e4hrend Iloppe-Seyhn-') zu ganz entgegengesetzter Ansicht hier\u00fcber gelaugt ist.\nIch habe zun\u00e4chst 2 Liter normalen Menschenlrarn nach Hoppe-SeylerV) Vorschrift behandelt und bekam dann im eingeengten alkoholischen Auszug mit Aether zwar eine geringe\nTr\u00fcbung, doch keine richtige F\u00e4llung: ebenso war wohl nach Anstellung der Pettenkofer\u2019schen Probe (mit Furfurolwasser und cone. Schwefels\u00e4ure) eine schwache rothbraune F\u00e4rbung eingetreten. doch es fehlten die cbaracteristischen Speclral-ersebeinungen der Furl\u00fcrohvaetion der Gallens\u00e4uren und sie waren selbst nach filters wiederholter Aiisf\u00fcbrung der Probe nicht zu beobachten.\nLs wurde nun nach \\ ogePs Vorschriften verfahren, nur \u2022 lieiito zum \\ ersuch kein gew\u00f6hnlicher, sondern zur Syrnpdicke eingedampfter Menschenharn. Von solchem habe ich 200 ebem. mit Salzs\u00e4ure versetzt und mil 50 ebem. Chloroform kr\u00e4ftig durchgesch\u00fcttelt. Nachdem die Fl\u00fcssigkeiten I sich einigerma\u00dfen getrennt haben, wurde der gallertige Cbloro-l\u00f6rmauszug abgehoben, mit wenig Alkohol versetzt und ab-\nH Tageblatt der 15. Wrsammlnnj: deutsch. Xaturf. n. Aer/Ie in l^ipzig, X\"* \u2022*>. S. 75. Im Referate in der Zeitschr. f. analyt. Chemie. Jahrjr. XI. S. 4U7.\n-) Feber di\u00bb* Anwesenheit v<>n Callens\u00e4uren irn physiol\u00f6-r Main Inaug.-Disserl., Dorpat 187;\u2019\u00bb.\nPhysiolojfisrhe Chemie, IV. Theil. Berlin .1*81, S. Sii5. b H\u00e4mllmch d. physiol, n. patli.-rliem. Analyse. Berlin Ig\u00c4i, S. #\u2666!\u00ab\u2022","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"liltriit. Nadi dem Verdunsten des Chloroformauszuges wurde der R\u00fcckstand in absolutem Alkohol aufgenommen und die alkoholische L\u00f6sung auf ihr Verhalten bei der Pettenkofer-'clien Probe gepr\u00fcft. Die spectroscopische Untersuchung der schwach roth gef\u00e4rbten Fl\u00fcssigkeit hat keine f\u00fcr die Fur-turolreaction der Gallens\u00e4uren characteristischen Absorptionserscheinungen erkennen lassen. Auf welche K\u00f6rper die erw\u00e4hnte Rothtarhung zur\u00fcckzuf\u00fchren sei, wurde nicht n\u00e4her untersucht. Es wurde aber ein Theil von der alkoholischen L\u00f6sung verdunstet, der R\u00fcckstand in Wasser gel\u00f6st und mit Millon's Reagens gepr\u00fcft. Die eingetretene Rothf\u00e4rbung sprach f\u00fcr das Vorhandensein von Oxys\u00e4uren. Es ist daher 'ehr wahrscheinlich, dass zur Rotht\u00e4rbung, welche in der alkoliolischen L\u00f6sung des nach Vogel\u2019s Vorschrift bereiteten Uhloroformauszugr\u00fcckstandes bei der Anstellung der Petton-kofer'schon Probe zu bemerken war, die Oxys\u00e4uron auch wesentlich beigetragen haben.\t<\nMeine Versuche haben somit zu denselben Ergebnissen gef\u00fchrt, zu welchen fr\u00fcher schon Iloppe-Seyler gelangt ist, \u2014 dass also Gallens\u00e4uren im normalen Harn nicht enthalten sind\u2014, sie geben aber zugleich auch eine einfache Erkl\u00e4rung der entgegengesetzten Beobachtungen von Vogel, Dragendorff und H\u00f6ne.\nIn den folgenden Capitcln dieser Untersuchungen, welche der Redaction bereits zugestellt sind, soll gezeigt werden, dass die Furfurolreactionen zum Nachweis und zur Bestimmung von Kohlehydraten im Harn verwendet werden k\u00f6nnen, und dass man bei der Einwirkung von Minerals\u00e4uren auf selbst die reinsten Eiweissk\u00f6rper, Furfurol stets erh\u00e4lt.","page":376}],"identifier":"lit16710","issued":"1888","language":"de","pages":"355-376","startpages":"355","title":"Ueber Furfurolreactionen. I. Mittheilung","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:47:06.495479+00:00"}