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{"created":"2022-01-31T14:34:39.287414+00:00","id":"lit16715","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Smith, W. J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 12: 419-433","fulltext":[{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der schwefelhaltigen Verbindungen der Cruciferen.\nVoll\nWilliam .1. Smith.\n(Der Redaction /.uocoan^eii am <>. April l*8s.)\nM;m kennt bis jetzt nur einige wenige organische sch wefelhaltige Verbindungen, welche ausser dein Eiweiss und \u00e4hnlichen Substanzen im thierischen Organismus Vorkommen, das Taurin, das Cystin, und Rhodanverbindungen, ausserdem die Aetlierschwefels\u00e4uren verschiedener Verbindungen der. aroma-lischen Reihe. Mit Ausnahme der Aetlierschwefels\u00e4uren entstehen die Stoffe im Thierk\u00f6rper ausschliesslich aus dem Eiweiss. Die Aetlierschwefels\u00e4uren dagegen werden aus Schwefels\u00e4ure und organischen Verbindungen unter Wasserabspaltung gebildet, sie stehen also in weniger directer Beziehung zu dem Eiweiss als die erstgenannten Stolle.\nIn den Pflanzen treten zahlreiche schwefelhaltige Ver- . bindungen auf, von welchen man directe Beziehungen zum Eiweiss noch nicht kennt. Es ist wahrscheinlich, dass ein derartiger n\u00e4herer Zusammenhang dieser Stoffe, wie er im I hierk\u00f6rper besteht, im Allgemeinen nicht vorkommt. Es ist indessen sehr bemerkenswerth, dass nur einzelne Pflanzenfamilien dadurch ausgezeichnet sind, dass sie schwefelhaltige Verbindungen besonderer Art erzeugen; hierher geh\u00f6ren vor Allem die Cruciferen.\nDass organische Schwefelverbindungen, welche in keiner directen Beziehung zum Eiweiss in Samen und anderen Theilen der Cruciferen Vorkommen, ist seit langer Zeit bekannt.. Hussy') hat aus dem schwarzen Senf das myronsaure Kalium\nAnnalen der Chemie, Bd. 34, S. 223.","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"420\nschon im Jahre lK4n isolirt. Aber erst 20 Jahre sp\u00e4ter wurde festgostellt, dass der Schwefel der Myrons\u00e4ure nicht ausschliesslich dem bei der Spaltung auftretenden Senf\u00f6l angeh\u00f6rt. Ludwig und Lange') beobachteten zuerst, dass diese S\u00e4ure nicht bloss Senf\u00f6l, sondern auch Schwefels\u00e4ure liefert; sie gaben aber eine falsche Formel f\u00fcr diese Zersetzung, weil sie glaubten, dass sie eine schwefelige \u2014 statt eine schwefelsaure Gruppe enthalte. Ein Jahr sp\u00e4ter (1801) gaben Will und K\u00f6rner8) einen vorl\u00e4ufigen Bericht ihrer Analyse der Myrons\u00e4ure und zeigten, dass sie die Elemente von Zucker, Senf\u00f6l und Schwefels\u00e4ure enth\u00e4lt, dass sie that-s\u00e4chlich <\u2018ine Aetherschwefels\u00e4ure ist. Sie machten1 * 3) auch sp\u00e4ter auf die Wahrscheinlichkeit einer Analogie zwischen der Constitution der Myrons\u00e4ure und derjenigen des Albumens aufmerksam, weil in beiderlei Substanzen der Schwefel theil-weise mit Kohlenstoff und theilweise mit Sauerstoff verbunden ist. Seitdem wurde noch eine Aetherschwefels\u00e4ure in einer Crucifere entdeckt, das Sinalbin, in den Samen von Sinapis alba von Will *). Dieses Glykosid ist bis jetzt in keiner anderen Pflanze der Familie der Cruciferen gefunden worden. Man weiss aber, dass Myrons\u00e4ure, obwohl thats\u00e4chlich nur aus Sinapis nigra isolirt, in verschiedenen anderen Cruciferen ' existirt, weil Allylsenf\u00f6l aus denselben erhalten worden ist.\n1. Feber den Gehalt verschiedener Cruciferensainen an Aetherschwefels\u00e4uren.\nDas Vorkommen der Aetherschwefels\u00e4uren in den Pflanzen ist bis jetzt wenig beachtet worden. Tammann3) hat eine kleine Menge davon in keimenden Erbsen entdeckt. Es schien daher zun\u00e4chst von Interesse, zu ermitteln, ob in den Cruci-ferensamen die schwefelhaltigen organischen Verbindungen stets Aetherschwefels\u00e4uren darstellen, und in welcher Vei-\n1)\tZeitschr. Chem. Pharm., 1860.\n2)\tAnnalen der Chemie, Bd. 119, 1861.\n3)\tAnnalen der Chemie, Bd. 125, 1863.\n4)\tChem. Centralbl., Bd. 148. 1870.\n\u2022\u2019) Zeitschr. f\u00fcr physiol. Chemie, Bd. 9, 1885.","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"kn\ny\nbreitung die letzteren in den Pflanzen obengenannter Familie Vorkommen.\nDa das t erment, welches die Aetherschwefcls\u00e4uren der Cruciferen spaltet, durch Salzs\u00e4ure von 0,3\u00b0/0 zerst\u00f6rt oder unwirksam gemacht wird, w\u00e4hrend eine S\u00e4ure von dieser Concentration das Glykosid, d. h. die Aethersclnvefels\u00e4ure, auch bei l\u00e4ngerer Einwirkung nicht zersetzt, so war es nicht schwer, den Gehalt der Aetherschwefcls\u00e4uren in den Cruciferen genau zu bestimmen. Dabei wurde in folgender Weise verfahren:\n5 gr. des gepulverten Samens wurden mit Salzs\u00e4ure von 0,3\u00b0/0 ausgezogen. Dit* filtrirte L\u00f6sung wurde mit Chlorbarium versetzt, der etwa ausgef\u00e4llte schwefelsaure Baryt wurde am folgenden Tage abfiltrirt und gewogen. Das Filtrat dieses Niederschlages wurde mit 20 bis 30 ebem. starker Salzs\u00e4ure versetzt und 2 Stunden lang gekocht. Dabei \u00bbrat immer eine v\u00f6llige Spaltung des Glykosid ein und eine entsprechende Abscheidung von Bariumsulfat. Letzteres wurde abfiltrirt und gewogen.\nIn der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse einer gr\u00f6sseren Zahl quantitativer Bestimmungen enthalten, welche \u00fcber die Mengen der gepaarten und der nicht gepaarten Schwefels\u00e4ure in den Samen verschiedener Cruciferen Aufschluss geben:\n\tIVomitgehatt der Samen\t\tan Schwefel\n\tiu Form von\tin Form v\u00ab\u00bbn\t'in beiden Formen.\n\ttuigepaarter Schwefels\u00e4ure.\tgepaarter Schwefels\u00e4ure.\t\n>inapis nigra ......\t0,0038\t0.50%\t0,5134\n>>\t0.0\u00ab M.M\u00bb\t0,1846\t0,4012\n. \u2022 . .\t0\t0,4887\t0,4887\n>>\t\u2014\t0.4701\t\n\u00bb ,\t0\t\u2014\t.\u25a0\u2014\t;\nHliaphan.us sativus ....\t\u2014\t0,4:118\t\n\u00bb\tII\t0.421:5\t0.1213'\n>\t\u2014\t0.3088\t\u2014\n\to\to \u00f6\t0.34 40\n\u00bb\to\t0,3424\t0.3424","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee Prorentgehult \u00ab1er Samen an Schwefel\n\tin Form von nugepaartor Schwefels\u00e4ure.\tin F--rm von gepaarter Schwefels\u00e4ure.\tin beiden Form. i.\nhepiilium sativum\t\to.Ools\t\u2014\t\u2014\n> \t\t\u2014\t\u00ab \u00bb.4485\t_\nSinapis alha\t\t0 .\t\u2014\t\u2014\n\t\u2014\t0.4570\t\u2014\nC.lu'irantliU' aimuus ....\t0\t0,4057\t0,4057\nIbms\t\to\t0,4020\t0.1G20\n\u00bb aiuara\t\tII\t< >.5520\t0.552* \u00bb\nliiiuaiia\t\t(1\t0.5770\t0.57 *o\nAlyssiim Henthami ....\tu\t( >.5025\t0.5025\nMathiola bicornis\t\t0\t0.5109\t0,5109\n1'-rassira olerac\u00ab*a ....\t0\t0,2950\t0.2950\nuapus\t\u2022\t0\t\u2014\t\u2014\nv\u00bb\t>\t\t\tn\t0.2711\t0,2711\n\u00bb\trapa\t\t0\t\u2014\t\u2014\n\u00bb ....\u2022*\t0\t0,1502\t0,1502\n, \u2022 \t\to\t0,1597\t0.1397\nHesperis\t\t0\t0,2700\t0,2700\nKrvsimum PtMowyskianum. .\t0.0299\t0,2425\t0.2724\n\t0,05*19\t0,2412\t0,29*1\nNasturtium otlh-inalr. . .\t.\t0,00 tu \u2022\t\u2014\t\u2014\n* ....\t0\t0.2720 0,2805\t0,2805\nCoclilcaria ofliciualis. .\t.\t.\t0\t\u2014\t\u2014\n\\. ....\t\u2014\t0.2558\t\u2014\nV\t....\t\u2014\t0,2197\t\u2014\nIsatis tiurhu'ia\t\t0,0885\t\u2014\t\n>\tv.\t......\t0.100 4\t\u2014\t\u2014\n\u00ab s . ,\t\u2014\t0.2400\t\u2014\nAra bis alpina\t\t0.025\u2019**\t0,1047\t0.15oo\nKs ist ersichtlich, dass nur die Samen von Isatis tinctm ia eine merkenswerthe Menge ungopaarter Schwefels\u00e4ure enthalten, und da die H\u00fclle bei diesen viel betr\u00e4chtlicher ist, schien es nicht unwahrscheinlich, dass die ungepaarte Schweb-i-s\u00e4ure von der ll\u00fclle herr\u00fchrt\u00ab\u00bb. Diese Vermuthung wtir\u00abh* durch die folgenden Analysen best\u00e4tigt, in welchen man viel wie m\u00f6glich Samen und H\u00fclle von einander trennte.","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"l'ii^cjmartc S\u00e4ure. (a-}>uarU S\u00e4ure.\n:>_r. H\u00fcllen von Samen fast befreit\tO.ObSUgr. HaSO, O.Ogol\tHa SO\u00ab '\n\u2022' j.'r. Samen von H\u00fcllen last befreit\t0.0020 g r. BaSOj 0,1t 1-2 gr. Ha SO,\nA\\ io aus der fabelte ersichtlich ist, enthalten die Samen von Sinapis nigra die gr\u00f6ssten Mengen an gebundener Sehwefel--\u00fcuiv. Es war desshalb von Interesse, zu erfahren-, wie die Uesaninitmenge des Schwefels im schwarzen Senf sich zu der Menge von gepaarter plus ungepaarter Schwefels\u00e4ure verh\u00e4lt. Man wird kaum fehlgehen, wenn man die Differenz dieser beiden VVerthe f\u00fcr Schwefel auf die in den Samen enthaltenen Eiweissk\u00f6rper berechnet. Es wurde zu diesem Zwecke die I\u00eeesammtmenge an Schwefel in zwei Proben von schwarzem Senf ermittelt. Der Versuch ergab in einem Falle I,<i4, -inr anderen 1,GB\u00dc,\u201e Schwefel. Somit ist wenig\u2019 mehr als 1 des Schwefels in Form von Eiweiss und % in Form von Myron-' s\u00e4ure iu Senf enthalten.\nDass die Bestimmung der'gebundenen Schwefels\u00e4ure im Senf ein einfaches Mittel ist, um die aus dem Senfsamen darstellbare Menge an \u00e4therischem Senf\u00f6l zu ermitteln, darauf mag hier nur beil\u00e4ufig hingewiesen werden.\n-\u2022 Spaltung der Aetherschwefels\u00e4un* durch die in den Samen enthaltenen Fermente.\nDie Abspaltung der Schwefels\u00e4ure aus den Blykosiden, hezw. Aetherschwefels\u00e4urcn, in den Cruciferensambn durch\u2019 da? in den Samen gleichfalls enthaltene Ferment tritt ein, wenn man die gepulverten Samen mit Wasser hei Sommer-Icmperatur stehen l\u00e4sst. Allein der Verlauf dieser Spaltung ist ein sehr verschiedener hei den verschiedenen Arten.\nBei manchen Samen, z. B. Brassica tiapus, findet die Spaltung der Aetherschwefels\u00e4ure sehr langsam statt, so zwar, dass dieselbe nach 1 \u2014 \u00fb Tagen kaum begonnen hat : in anderen fallen, wie hei Sinapis alha und Lepidium sativum, ist diese Zersetzung in 1\u2014-1 Tagen so gut wie beendigt.","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"m\nDie in folgender Tabelle zusammengestellten Versuch\u00bb sind wieder mit je 5 gr. der gepulverten Samen ausgef\u00fchrt worden. Letztere wurden in 200 ehern, destillirtem Wasser vertheilt, hei ca. 20\u201425\u00b0 eine bestimmte Zeit lang bei Seite gestellt. Sollte die Einwirkung der Fermente unterbrochen werden, so f\u00fcgte man so viel Salzs\u00e4ure hinzu, dass die gesummte Fl\u00fcssigkeit 0,3% Chlorwasserstoff enthielt. Hierauf wurde in der abfittrirten L\u00f6sung die Menge der abgespaltenen und der noch gebundenen Schwefels\u00e4ure in der oben beschriebenen Weise ermittelt.\nProcent gelialt an Schwefel Spaltung <l<-\n\u00ab...\tGlykosulc*\nMit\tin Form in Form t-ntspmh. jn procciit* n\nvon\tvon\tdor .\t.\nWassel'.\timgepaartor\tgopaartcr\tGesummt-\t1\nScltwotcl-\tScinveit'l-\tSchwefel-\t<\"\u2018>ammt-\ns\u00e4ure.\ts\u00e4ur\u00ab*.\ts\u00e4ure.\troengo.\nSiniipis nigra . . .\t1 Tag\tO.3900\t0,1177\t0.5077\t7(5.8\n\u2019 \u2022 \u2022 \u2022\t3 Tagt?\t0.314h\t0,1058\t0.4207\t74.8\n\u2022 \u2022\t4 Tag**\t0,3801\t0.0322\t0.4183\t92,3\nItaphanus sativns .\t1 Tag\t0,3403\t0,0814\t0,4307\t81.1\n* \u00bb\tmehr als 3\t0.3779\t0,0701\t0.4540\t83,2\nliO])i<liuin sativum .\t1 Tag\t0.4109\t0.0440\t0,4549\t90.3\n\u00bb \u00bb\t7 Tage\t0,4337\t0\t0,4337\t\u2022 100\nSinapis alha . .\t.\t1 Tag\t0.3714\tO.0054\t0,43(58\t85.0\ndrassica rapa l 1 .\t1 Tag\t0,0027\t0.0902\t0,1529\t41.0\n\u00bb\t9\tf 2.\tmehr als 2\t0,0478\t0,0990\to,110S\t32.5\ndrassica na pus , 1 .\t1 Tag\t0.0020\t0,2098\t0,2724\t0,95\nv\t1-2.\tmehr als 2\t0.0013\t0,2838\t0.2851\t0,45\n* \" 1 \u2022'!.\t3 Tage\t0,1895\t0.1O20\to,2915\t(55.0\n4.\tmehr als 3\to.l 441\t0,0970\t0,2411\t59.7\nNasturtium officinale\t1 Tag\t0,1094\t0,1500\t0.2000\t42.0\ni lochlearia officinalis\t1 Tag\t0.1592\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nV\t*\t1 Tag\t0.1548\t0,1149\t0.2697\t57,3\nv\t\u2022\tmehr als :!\t0.1033\t0,0720\t0,2350\tf.o.2\n1 satis fmetoria . .\t1 Tag\t0.1757\t0.1113\t0,2870\t01.2\n^\tV\t,\tmehr als 3\t0.2222\t0.1344\t0.35t 10\t02.3 \u00bb\nDie in der Tabelle enthaltenen Versuche sind alle wfili-rend des Sommers bei Zimmertemperatur angestellt worden, wobei die t\u00e4glichen Schwankungen der Temperatur nicht notirt wurden, obsehon die Wirkung der Fermente in eine!","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"42\u00f6\ngewissen Abh\u00e4ngigkeit von der Temperatur >tohen muss. Fnregelm\u00e4ssigkeiten beim Verlauf der Schwefels\u00e4ureabspaltung (s. Tabelle bei Brassica napus und Brassica rapa) sind ohne Zweifel durch Temperaturunterschiede herbcigof\u00fchrl worden* Da es sieb aber hier wesentlich um vergleichende Beobachtungen handelte, konnte d(*r Einfluss ihr Temperatur im einzelnen Falle unber\u00fccksichtigt bleiben.\n.5. I eher das \\ erhalten der .\\ et her schwefel s\u00e4uren\nhei d er K ei m img.\t.\nBass die Myrons\u00e4ure des schwarzen Senfs hei der Keimung zerlegt wird, ist schon durch fr\u00fchere Beobachter fest gestellt worden. Ich habe mich bem\u00fcht, den Einfluss des Keimungs-processes hei Bettig auf die schwefelhaltigen Verbindungen des Samens genau zu verfolgen. Die Versuche wurden mit \u2022) gr. der Samen so ausget\u00fchrl, dass letztere auf benetztem I* iltrirpapier in einer (\u00eelasschale ausgehreitet wurden. Die >chale wurde, um die Verdunstung zu verh\u00fcten, mit einer blasplatte bedeckt. Nach Ablauf einer bestimmten Zeit wurden die gekeimten Samen oder jungen Pflanzen zerrieben,, und zur Bestimmung der pr\u00e4formirten und (1er gebundenen Schwefels\u00e4ure ebenso behandelt, wie es fr\u00fcher bei den Sanum beschrieben worden ist.\nDas Resultat dieser \\ ersuche war zun\u00e4chst, dass die Aetheischwefels\u00fcure (das Elykosid) des Rettigsamens w\u00e4hrend der Keimung allm\u00e4lig v\u00f6llig gespalten wird: am 2. bis .1. Tage der Keimung war in der Regel etwa die H\u00e4lfte (ter gebundenen Schwefels\u00e4ure abgespalten, nach II \u201412 Tagen war diese Spaltung nahezu beendigt. Nachdem der ganze Vorrath des schwefelhaltigen Hlykosides bei der Keimung zerlegt Rt. findet bald wieder eine Neubildung dieser Substanz statt, welche in einige Wochen alten Pfl\u00e4nzchen stets wieder in beinerkenswerther Menge sich vorfindet. Die frischen Bl\u00e4tter \\on \u2022 > bis 4 Wochen alten Beftigpll\u00e4nzchrii enthielten beR pielsweise an Schwefel in Form \\on 'chwef.Rauren Salzen gegen\u00fcber o.trMilF'^ Schwefel in Form von Aether-\"chwefels\u00e4ure.\n/.\u00bb\u2022it-rlinft f\u00fcr clij \u00bbi tii'fh*- <' i* mi-. MI.\tg.l \u25a0","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"Folgende Tabelle zeigt den Verlauf der Abspaltung der Aet bersch wefels\u00e4uiv bei der Keimung von Rettigsamen vom 2. bis zum 20. Tage des Keiinungsprocesses im Dunkeln:\nPiomitgelialt gekeimter Samen an Schwefel\nin F<\u00bbrin von iu Form von inigepaarter gepaarter\ti*i beiden\nSchwefel-\tSchwefel-\tFormen,\ns\u00e4ure\ts\u00e4ure.\nVerh\u00e4ltnis\u00bb der durch Keimung ab-gespaltenen Schwefels\u00e4ure zur Gesummt-menge.\nDauer\ndes\nKeimen-.\n>ativus .\t0.27*52\to.i:'\u00bb77\t0.3929\tOt.9 0 I*\t2 Tag*-\n\t0,2: >02\t0.1'.*72\t0,4331\t7>t.l\u00b0'o\t\u2022 > \u2022 \u00bb\n#\t0.27*71\t0.07)93\t0.310 t\t81.2\u00b0 o\t5\n.\t\u2022 1.27*71\t0,0904\t0.3477\u00bb\t73.1 \u00b0'n\tr>\n\t0.3010\t0.0000\t0.30S-2\t98.2\u00b0 o\tu >\n\to.:vm\t0.0000\t0.3109\t98.2 0 o\th\n\t0.1002\t0.0019\t0,4081\t99.7\u00bb \u00ab|o\t12\n\t:\u00bb i.3.x09\t0 00*2\t0,3'-\u00bb 11\t98,1 \u00bb,n\t20\nHierbei ist noch zu bemerken, dass bei obigen Versuchen\ndie keimenden Samen von Pilzen nicht absolut frei waren.\nEinige Beobachtungen zeigten, dass die Keimung im Liebt merklich langsamer statt bat als im Dunkeln. Bei einigen Pflanzen ist dieser Einfluss des Lichts auf das \\\\ achsthum der Keimlinge ermittelt worden1 j. Tammann*) hat an Eibsen beobachtet, dass dieselben, bei der Keimung im Dunkeln, weniger gebundene Schwefels\u00e4ure enthalten, als wenn die Keimung im Licht< erfolgt. Ich habe zwei Versuche angestellt, welche deutlich zeigen, dass die Zersetzung der Aetherschwefels\u00fcure des Rettigsamen-. bei der Keimung im Dunkeln, entsprechend dem schnelleren Wachst hum der Keimlinge, rascher erfolgt als bei Lichtzutritt.\nProc\u00bb,utg',lialt der gekeimten Samen an Seliwefel\nin un- in gepaarter gepaarter Seliwefel- Schwefels\u00e4ure.\ts\u00e4ure.\nin\nbeiden\nFormm.\nAb-\ngespaltene Schwefels\u00e4ure in Pro-centen der gesammten Schwefels\u00e4ure.\nDauer\ndes\nKei-\nmens.\n\\ Hapliaimssttivus 0.2893 0,0087\n'/\t( 13.7.1 0.0110\ni\t0.2007\to,I3H\n-J \u2019\n\" 1\tV e.2r*00 O.ntifo\n0.37*80\tsn.s\t7 Tage\tIm Lieh!\n0.3099\t97,, t\t7\tIm Dunk\n0,337*1\t7*9,N\t9\tIm I.nht\n0,3170\tN>.7\t' 9\tl*n Dunk\nh l\u2019felfcr. rildii/onpliysiol.. lsSl. IM. \u20182. S. 1:57 1\u00cf. -1 /eitsehr, f\u00fcr pliy-iol. Chemie. IM. 9. 1**7\u00bb.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"Der Unterschied der Gesammtsehwefels\u00e4ure der Samen, vor und nach dem Keimen, darf wohl dem Verbrauch von . Schwefel bei der Eiweissbildung zugeschrieben werden. Man k\u00f6nnte somit die Aetherschwefels\u00e4uren als eine Vorstufe bei der Eiweissbildung in diesen Pflanzen ansehen. Indessen ist ' die von mir beim Keimen beobachtete durchschnittliche Abnahme der (iesammtsehwefels\u00fcure doch nicht gr\u00f6sser, als die Differenzen von einzelnen Bestimmungen in verschiedenen Proben des ungekeimten Samens. Jedenfalls sprechen die mitgetheilten Versuche in keinem Falle daf\u00fcr, dass bei der Keimung des Rettigsamens eine Zunahme der Gesammt-schwefels\u00fcure stattfinde. Tammann ist hei seinen Beobach-I ungen \u00fcber die Keimung der Erbsen zu einem entgegengesetzten Resultate gelangt: er fand dabei eine Zunahme der\nSchwefels\u00e4ure, welche auf Kosten von zersetztem Eiweiss erfolgt sein muss.\nE Ueber die Fermente der Gruciferensamen.\nEs wurde weiterhin versucht, zu ermitteln, ob das die Aetherschwefels\u00e4uren spaltende Ferment in den verschiedenen Cruciferen dasselbe ist oder nicht. Zu diesem Zwecke wurde zun\u00e4chst fe.>tgesteht, dass das in den Samen enthaltene Ferment vollkommen zerst\u00f6rt wird, wenn man die gepulverten Samen in einem d\u00fcnnwandigem Glasgef\u00e4ss, welches oben often ist, eine Zeit lang (1 Stunde) in kochendem Wasser erhitzt. Wurde der so von Ferment befreite Samen mit Wasser ex-trahirt, so enthielt der Wasserauszug bei Rettigsamen und hei schwarzem Senf \u00fcberhaupt keine nachweisbare Menge von >ingepaarter Schwefels\u00e4ure.\nl\u00efariutnsnlfat von iSaniiiuaulfat von migvpaartcr\tk\u2019<i\u00bbaarl<T\nS< hwefels\u00e4urc.\tKcliwefcbt\u00e4ujv. \u25a0\nhiiplianu> sativus f.\u00d6 \"iiiapD nigra (\u2022'\u00bb *rr. >. .\nFerner wurde festgestellt. dass halteiie Fennen! nicht bloss das in g\ndas in den Samen enl-leichen Samen enthaltene","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"12 s\n(Ilykosid zu /.ersetzen im Simule ist, sondern in wosentlicl gr\u00f6sserer Meng\u00ab*. Denn wenn man einen fermentfrei gemachte! Auszug der Samen mit einem fermenthaltigen Extrade derselben Samen vermischt und stellen l\u00e4sst, so wird eine erhol\u00bb lieh gr\u00f6ssere Menge Schwefels\u00e4ure abgespalten, als der <!\u2022-smmdiiunge von Aotlierscliwefels\u00e4ure entspricht, welche ii. dein fernienthaltigen Ausz\u00fcge der Samen enthalten ist.\n5 gr. gepulverte und 1er ment freie plus 3 gr. gepulverte frisch' Samen 3 Tage in Wasser:\n\tBarium\u00bbulfat von ungepaarter SihwMs\u00e4me.\tBarium>ulfat von gepaarter Schwefels\u00e4ure.\tGosanimt* Barimnsulfat\nliapliiiiuis siilivufc. 4\tu.-J-Joi gr.\tOjtlNl gr.\tn,:i3ir> gr.\n3 gr. gepulverte\tIrische Samen\tmehr als 3 'Pa\tge in Wasser:\n\tltanuii\u00bbulfat von ungepaarter Scliwi -felc\u00e4urc\tBarimusult\u00e4t von gepaarter Schwefels\u00e4ure.\ttlcsauinit- Bariumsulfat,\nliapliami- >ati\\ii<.\tO.HS9 gr.\tg{*.\t0.1079 gr.\n3 gr. fentient freit\t\u25a0 plus 5 gr. fermenthaltige\t\tSamen 3 Tug*\n\tin Wa\tsser :\t\n1\tBari umsul tat voll ungepaarter Seliwef\u00ab ls\u00e4up-.\tBariuniMiltat von gepaarter Schwefels\u00e4ure.\tGesummt- Bariuiusulfat.\nSiiiajti- nigra .\t.\tO.tg\u00eeSl* gr.\t\".(\u00bb:>Io gr\u00bb\to.:\u2019,7n-J gr.\n3 gr. gepulvt\t*rtc frische Samen 1 'Page\t\tin Wasser:\n\tBariumsalfat von\tBurmmsult\u00e4t von\t\n\tuhgepaart* r\tgepaart r\tl\u00eeariuni'iilt'i! I\t\n'\tSchwefels\u00e4ure.\tSeVlW> tels\u00e4ure.\t\nSiu.ipi\" nigra .\t.\tn.II\"l gr.\tO.ttl-.tu gr.\ti u.l.V.M -1.","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"4^0\nDurch weitere* Versuche wurde ermittelt, dass das Ferment des Rottiraniens das Glykosid des Senfsamens, ebenso dass das Ferment des Senfsamens das Glykosid des Rettig-samens zerlegt.\n5 gr. gepulverte fermentfreie Samen von Sinapis nigra plus gr. gepulverte fermenthaltige Samen von Raplianus sativus'\n3 'Page in Wasser:\n!\tBariumsulfat von 1 unt\u00eei'paartcr Siiiwcfcls\u00e4ur*-.\tBariumsulfat \\on gepaarter Schwefels\u00e4ure.\t(iisamint-BarLuinsulfat.\n1\t\t\no.30iI gr.\to.o3NS gr.\t0.3i-9 gr.\n\u2019> gr. gepulverte frische Samen von Raplianus sativus mehr als 3 Tage in Wasser:\nBariumsulfat von\nBartumsulfat von\niin gepaarter Schw.-Me\u00e4ui*1. gepaarter SvhwctWs\u00e4ur**.\n(\u2022esammt-Bariuui'ulfat.\no, 13N9 gr.\n0.0-J9-J gr.\no.iasj oT,\n\u00d4 gr. gepulverte fermentfreie Samen von Raplianus sativus plus .*\u00bb gr. gepulverte fermenthaltige Samen von Sinapis nigra\n4 Tage in Wasser:\nBariumsulfat von\tBariumsulfat von\nnn\u00ab'ipaart\u00bb r Schwefels\u00e4ure. K\u00eapaarter Schwefels\u00e4ure.\n(iesummt-Bariumsulfat.\n\n0.1704 :_rr.\n0.1333 er.\n0,3097 er.\n\u00f6 gr. gepulverte frische Samen von Sinapis nigra i- Tage\nin Wasser:\nBarium mi I tat von lui\u00fcnpaarter Schwefels\u00e4ure.\nBariumsulfat von gepaarter Schwefels\u00e4ure.\n(i< saiiimt-Banmnsnlfat\n0.1404 uv.\t0.0190 gr.\t0,159V ^r.\nDa das Ferment einer Art Samen auf das Glykosid '\u2022ines anderen wirken kann, so wird der Betrag der durch","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"4:30\nVersetzung der verschiedenen Ausz\u00fcge entstehenden Zerspaltung, wenn das Ferment in allen F\u00e4llen das gleiche ist, ceteris paribus, nicht nur von der Menge des Fermentes und des Glykosides abh\u00e4ngen, sondern auch von der mehr oder weniger leichten Spaltbarkeit, d. h. der Natur, des Glykosides abh\u00e4ngig sein. Weil nun das Glykosid nicht in allen Gruciferensamen identisch (vielmehr bei den meisten verschieden) ist, wurden Ermittelungen \u00fcber die Natur des Fermentes in der Art angestellt, dass man in mehreren F\u00e4llen das Ferment einer Crucifere auf das Glykosid, welches in den Samen anderer Crueiferenarten enthalten ist, einwirken liess.\n5 gr. fermentfreie und 5 gr. fermenthaltige Samen von Kaphanus sativus blieben 3 Tage mit 2<K) ebem. Wasser in Ber\u00fchrung; nach Zerst\u00f6rung des Fermentes durch Salzs\u00e4ure wurde abfiltrirt und in der L\u00f6sung wie fr\u00fcher gepaarte und ungepaarte Schwefels\u00e4urt\u00bb bestimmt.\nBei einem zweiten Versuch wurden .*> gr. fermentfreie Samen von Sinapis nigra mit 5 gr. fermenthaltigen Samen von Raphanus sativus in gleicher Weise behandelt. Das Ergebniss des Versuches ist folgendes:\nProcontgehalt an Schwefel\n1) in Form von 2) in Form von . ung'cpaartcr gepaarter Schwefels\u00e4ure. Schwefels\u00e4ure.\ncntapreclieu'l\nder\n(iesammt-\nSohwefels\u00e2ure.\nGlykosid von Raphanus sativus + Ferment (und Glykosid)\nvon Raphanus sativus . .\t0,3O5\u00dc\t0,1486\t0,453t\u00bb\nGlykosid von Sinapis nigra\t\t\t\n-p Ferment (und Glykosid)\t\t\t\nvon Raphanus sativus .\t.\t0, i 181\t0.0533\t0,4711\nIn einer weiteren Reihe von Versuchen liess man die Fermente verschiedener Gruciferensamen auf fermentfreie Samen von Raphanus sativus und in einer zweiten Reihe dieselben Fermente auf das Glykosid von Sinapis nigra einwirken.","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Glykosid \u00bb\tvon Raphanus\tsativus:\t\n\tProccnl\ttrehall an ?\tM* ll \u2019w efe I\nMit dem Ferment (plus\t\t\t4\nGlvkosid):\tin Form von\tin Form von\tentsprechend\n\tungcpaarter\tgepaarter\t(iesammt-\n\tSchwefels\u00e4ure.\tSchwefels\u00e4ure.\tSchwefels\u00e4ure.\non Lepidimn sativum .\t.\to.\\im\t0.2373\to.43oo\n* Gochlearia officinale .\tO.IG25\t<1,2001\tO.dOS\u00dc\nBrassica rapa .\t. .\tn.1230\t0,1 Gt)2\ti I.'jtejs\nBrassica napus . .\t.\t0,127t\u00bb\to.l ist\u00bb\t0.27\u00bb'*8\nGlykosid von Sinapis nigra (Myrons\u00e4ure Kali):\nl\u2019rocent\u2022rehalt au Schwel**!\nMit dein Formend (plus Glykosid):\tin Form von ungcpaarter Schwefels\u00e4ure.\tin Form von gepaarter Schwefels\u00e4ure.\tentsprechend *l**r tiesammt- Schwefels\u00e4ure.\nVon Lepiilium sativum . .\t.\t0.3787\t0.03 IG\t0.4103\nCoehlearia officinale . .\t0,3121\tO.Otc.8\t0.3502\nBrassica rapa .\t. .\t.\to.*j\u00bbiSO\t0.0452\t\u00bb1.3132\nBrassica napus . . . .\t0.3501\t0.1 Nil 1\t0.4112\nln der ersten Versuchsreihe, in welcher auf das. Glykosid\t\t\t\nvon Raphanus sativus die Fermente von Lepidimn sativum,\n(.ocldearia officinalis, Brassica rapa und Brassica napus einwirkten. betrug die abgespaltene Schwefels\u00e4uremenge in Pro-< enteil von der Gesammt-Schwefels\u00e4ure:\n44,1\t42.2\t4\nAls das Glykosid von Raphanus sativus durch das von M-Invarzem Senf, ceteris paribus, ersetzt wurde, ver\u00e4nderten dch diese procentischen Werthe zu:\nf12,2\t87.0\t85.0\t85,1.\nAus den Versuchen der beiden Tabellen geht hervor, dass das Glykosid von schwarzem Senf durch die Fermente* der verschiedenen Cruciferensamen stets leichter gespalten wird, als das Glykosid von Raphanus sativus. Eine Con-'\u2022jquenz dieser Thatsache ist nat\u00fcrlich der Schluss, dass im \u2022","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"Raphanus sativus kein myronsuurc:* Ka\u00fc, sondern ein davon verschiedenes Glykosid enthalten ist. Riesen Xarhweis kann man (nat\u00fcrlich) auch auf anderem Wege noch einfacher f\u00fchren: denn hei der Destillation von Rettigsamen, welcher zerkleinert einige Tage lang mit Wasser in Ber\u00fchrung war. erh\u00e4lt man kein Allylsenf\u00fcl (vergl. Pless, Annal, der Chemie, Bd. \u00e4s, S. :;\u2666>).\nSehr henierkeiiswerth erscheint die Thatsache, dass da-\u00ab Ferment von Brassica napus, welches auf das (ilykosid derselben Pflanze su langsam einwirkt (s. S. ii\u2019k), dass die Abspaltung der Schwefels\u00e4ure erst nach -1 -M Tadelt hemerklich wird, auf das Glykosid von Raphanus sativus viel energischer eiuwirkt, und das myronsaure Kali ebenso leicht spaltet, als da- im Senf enthaltene ferment (Myrosin).\nMan kann daher wohl den Schluss ziehen, dass alle <auciferensamen ein und dasselbe Ferment enthalten; das-dagegen die Acthersehwefols\u00e4uren (Glykoside) hinsichtlich ihrer Spaltbarkeit durch das Ferment die \u2018\u2022rossten Futer-.-cliiede zeigen,\nFs i-t bekannt. dass in vielen F\u00e4llen bei der Keimung diejenigen Fermente erst gebildet oder vermehrt werden, deren Wirkung w\u00e4hrend der Keimung in die Erscheinung tritt.\nEine directe Bestimmung, ob bei der Keimung von (\u2019auciferensamen das Ferment zunimmt, ist nicht wohl ausf\u00fchrbar. Doch lioss sich zeigen, dass das Ferment w\u00e4hrend der Keimung an seiner Wirksamkeit bis zum (L Tage nichts verloren hat.\nDie 3 und U Tage alten Keimlinge aus je \u00d4 gr. Samen von Raphanus sativus wurden einerseits mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure (von O\u00e4l0/\u201e HCl) behandelt, eine andere gleiche Menge von Keimlingen wurde mit Wasser zerrieben und 24 Stunden lang der weiteren Einwirkung des in den Pfl\u00e4nzchen enthaltenen Fermentes \u00fcberlassen. In beiderlei Ausz\u00fcgen wurde die gepaarte und ungepaarte Schwefels\u00e4ure bestimmt. Zum Vergleich wurde dieselbe Behandlung mit je 5 gr. ungekeimten Salben durchgef\u00fchrt :","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"Proeontjroliali an Schwelet\nii*keiiii! :\tin Form Voll niurei-aartiT Sclnwl'el- >\u00e4ni'<\u2018.\tui Form V o|| Kcpaartcr ScliWflVl- s\u00e4ur*'.\t\u2022 nt!*i>ri\u2018i-|i. ili r (ir-sannnl- Siiiwrlrl- s\u00e4urc.\t\n\t\\\tach il.cr\tK e i in ii ii j.\t\nTaire\t\tO.IH72\t11, j ; \u00bb. ! i\t1 Mit u,:r0 Sal/.s'iurt\u00bb\n\u2666 i \u00bb\tn.-j:,TI\tO.Ognt\t0,:U\"\u00e4\ti\tlialuldt.\n\t11.\u2019!^! \u00bb 1\t\u00bb >.02st \u00bb\tn.Vil l\t1 Mil Wa-serw\u00e4hleini\u201921\n\u2022> >*\t\tn\t\t1 Sliunlcii licliamlclt.\n\t\tO h n e K e i tu il ii jr.\t\t\n\t0\tO.t-Ji::\t0.421 a\tMit n.:ro Salzs\u00e4ure he*\n\t\t\t\tliamlelt.\n\tn.2:;\u00bbi:,\tn.l'.iTt\to. vm\tMi! Wasser w\u00e4lirciul 21\nStmnlcn heliamtelt. _\nIn Samen, welche nach der Keimung f\u00fcr eine bestimmte Zeit in Ber\u00fchrung mit Wasser geblieben sind, entsteht eint** grossere Menge uugepaarter Schwefels\u00e4ure als in anderen.\u2019 welche, ohne gekeimt zu haben, gleich behandelt worden. Doch nach der Keimung zeigt sich die Wirkung des Ferments als eine fortdauernde, so lange noch unzersetztes (\u00eelykosid vorhanden \\<[.\nProf. Baumann's Laboratorium in Freiburg i. B.","page":433}],"identifier":"lit16715","issued":"1888","language":"de","pages":"419-433","startpages":"419","title":"Zur Kenntniss der schwefelhaltigen Verbindungen der Criciferen","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:34:39.287420+00:00"}