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{"created":"2022-01-31T15:44:04.041346+00:00","id":"lit16718","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Huppert","role":"author"},{"name":"Z\u00e1hor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 12: 467-483","fulltext":[{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die densimetrische Bestimmung des Eiweisses.\nVon\nHuppert und Z\u00e0lior.\nMitgetheilt von Huppert.\n(Aus dem nudici\u00fcisch-chemisklmn Laboratorium der deutschen Universit\u00e4t in Pray.\n(Der Redaction zugegangen am 20. April lss8.)\n\u2022 J. '\u2022\nAlle bisherigen Versuche, die Menge des in einer L\u00f6sung befindlichen Eiweisses aus der bei der Entfernung des Eiweisses eintretenden Dichteahnahme der Fl\u00fcssigkeit zu bestimmen, beruhten auf der Voraussetzung, dass die Verminderung der Dichte unter allen Umst\u00e4nden der Menge des gef\u00e4llten Ei-weisses direkt proportional sei. Dementsprechend, galt der Faktor, mit welchem der beobachtete Dichteunterschied zu multipliciren ist, um die Menge des gef\u00e4llten Eiweisses zu finden, als constant.\nBudde1 ) hat aber gezeigt, dass diese Annahme eine irrige ist. Zum leichteren Verst\u00e4ndniss der folgenden, von Budde gegebenen Auseinandersetzung wolle man sich erin-1 nern, dass man die Dichte einer Fl\u00fcssigkeit erh\u00e4lt, wenn man das Gewicht derselben dividirt durch ihr Volumen, das Volumen dagegen, wenn man ihr Gewicht dividirt durch die Dichte. Es seien in 100 gr. L\u00f6sung enthalten x gr. Eiweiss, die L\u00f6sung habe eine Dichte v und das Eiweiss eine Dichte vt. Aus diesen Daten soll die. Dichte der vom Eiweiss befreiten\n1) Budde, Bibliothek for Laeger, Bd. 20, 1870; das Wesentliche \u00ablavon in Pflflger's Archiv, Bd. .\u201817, S. 408, und Bd. 40. S. 137. -Br* Budde hat die grosse Gef\u00e4lligkeit gehabt. mir einen ausf\u00fchrlichen deutschen Auszug seiner Abhandlung zur Verf\u00fcgung zu stellen.","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"R>S\nFl\u00fcssigkeit, v,, berechnet werden. Es.ist also zu dividiren das Gewicht der eiweissfreien Fl\u00fcssigkeit 100 \u2014 x durch ihr V olunien. Dieses ist aber das Volumen der urspr\u00fcnglichen\nT\t1 Oo \u2022.\t,\tY\nLosung------weniger dem Volumen des entfernten Eiweisses .\nv \\\\\nMan erh\u00e4lt also:\nvi =\n100\nloo\nv\nx\nX\nV.\nmit\nDieser Bruch w\u00e4re der gesuchte Faktor.\nDie Aufl\u00f6sung dieser Gleichung f\u00fcr x ergiebt:\n100 v\n=\t/ ---- t (V \u2014 V.).\nVK \u2014 v.)\nWollte man aus der Dichteabnahme v \u2014 v,, welche bei der Entfernung des Eiweisses einget.reten ist, die Menge des Eiweisses berechnen, so h\u00e4tte man v \u2014 v, zu multipliciren 100 vJ\nv(v,-v,)*.\nIn demselben k\u00f6nnen wenigstens v und v, in jedem einzelnen Falle andere Gr\u00f6ssen sein, der Faktor ist demnach nicht constant, sondern abh\u00e4ngig von den Werthen, welche v und v, im einzelnen Falle besitzen, und wenn vs gleichfalls nicht constant w\u00e4re, auch vom Werthe dieses. Man w\u00fcrde also zu unrichtigen Zahlen f\u00fcr x gelangen, wenn man die Dichteabnahme mit einem constanten Faktor multiplicirte.\nUm die Bedeutung der Variablen v und v, f\u00fcr die Ver\u00e4nderlichkeit des Faktors anschaulich zu machen, hat Budde ein Beispiel gegeben, welchem folgendes nachgebildet isL^\nEs seien in 200 gr. Wasser 4 gr. Eiweiss und 4 gr. Na CI gel\u00f6st; die Dichte des Eiweisses sei nach C. Schmidt 1,28, die. des Salzes 2,15. Wenn die bei der L\u00f6sung eintretende Contraction der gel\u00f6sten K\u00f6rper unber\u00fccksichtigt bleibt, was f\u00fcr diese Ueberschlagsrechnung gestattet ist, so nehmen\n2<K) gr.\tWasser\t\\\t.200\tcbcm.\n4 \u00bb\tEiweiss\tf\tden\tRaum\tein\t\\\t8,125\t\u00bb\n4 \u00bb\tNa Cl\ti\tyon\ti Ij8b0\t\u00bb\n208 gr. L\u00f6sung '\t\u00bb 204,985 cbcm.\nvon","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"409\nEs ist dann die Dichte\nf>08\t\u201e\n' ~ 204,985 \u2014\nNach Entfernung; des Eiweisses betr\u00e4gt das Gewicht der\nL\u00f6sung nur noch 204gr., ihr Volumen 201,80, und die Dichte v\n\u2018>04\t!\nist demnach\t=\t== l,oloG,\nsomit\n201,80 v \u2014 v. = 0,0041.\nIn einem anderen Fall seien in 200 gr. Wasser gleichfalls 1 gr. Eiweiss, dagegen 8 gr. Na CI gel\u00f6st. Es ist dann\no 1 -)\t.\n\u2014 1 o-UO\n200,815 20S\n203,72 ~\nv =\nv, =\nund\tv \u2014 v, = 0,0039.\nIm ersten Fall enth\u00e4lt die L\u00f6sung in lOOgr. 1,9231 gr.\nEiweiss und der Faktor\nv \u2014 v.\nw\u00e4re = 408, im zweiten\nFall betr\u00e4gt der Eiweissgehalt 1,8808 \u00b0/\u201e und der Faktor w\u00e4re = 482.\nDie Theorie ergtebt also unzweifelhaft, dass der Faktor eine ver\u00e4nderliche Gr\u00f6sse ist. Eine andere Frage ist aber die, inwieweit sich die thats\u00e4chlichen Verh\u00e4ltnisse der Theorie anpassen. Dar\u00fcber ein Urtheil zu gewinnen, war Aufgabe der vorliegenden Untersuchung.\nDazu waren von Eiweissl\u00f6sungen ihr Gehalt an Eiweiss, sowie die Dichten vor und nach der Entfernung des Eiweisses zu bestimmen. \\\\ ir haben uns in die Arbeit so getheilt, dass von Z\u00e4h or die Eiweiss-, von mir die Dichtebestimmungen ausgef\u00fchrt wurden.\nDie Eiweissl\u00fcsungen wurden zun\u00e4chst auf denjenigen S\u00e4uregrad gebracht, bei welchem alles Eiweiss durch Erhitzen coagulirte. Es wurden dann von den Losungen mit der Hurette zwei gleiche Volumen altgemessen, die Fl\u00fcssigkeit wenn n\u00f6thig verd\u00fcnnt, zuerst im Wasserbad, dann noch Ids zum Sieden \u00fcber freier Flamme erhitzt, das Gerinnsel aul getrockneten aschefreien Filtern gesammelt, mit heissem Wasser salz-Irei und endlich noch mit Alkohol und Aether gewaschen. Die Filter","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"170\nwurden \u00ablaranf wieder bei 115\u2014 120\u00b0 so lange getrocknet, bis die G\u00bb*wichts-abnalime von einem Tag auf den andern nur 0,1\u20140.2 mgr. betrug. Da> trockne Kiweiss wurde zuletzt verascht und die Asche vom Trockengewicht in Abzug gebracht. Aus den beiden so gewonnenen Resultaten wurde das Mittel genommen.\nZahof besass bei der Anstellung dieser Analysen bereits eine sehr grosse I ebung und hat auf die Bestimmungen die m\u00f6glichste Sorgfalt verwendet. Gleichwohl waren in den Milligrammen Abweichungen der einzelnen Resultate von einander nicht zu vermeiden. Wenn man nun ber\u00fccksichtigt, dass das Kiweiss meist nur in 5\u201410 chcm. L\u00f6sung bestimmt wurde, so wird man zufrieden sein m\u00fcssen, wenn in den Analysenpaaren die Kiweiss pro reute nur in der zweiten D\u00e9cimale von einander abweichen.\nDieselbe Fl\u00fcssigkeit. von welcher ein Theil zur Bestimmung des Kiweisses verwendet wurde, diente auch zur Bichtebestimmung.' Sie wurde mittelst eines Sprengel'sehen Pyknometers mit eingeschmolzenem Thermometer ausgef\u00fchrt. Die F\u00fcllung desselben geschah immer bei derselben Temperatur (17,.V), und es wurde daf\u00fcr gesorgt, dass das Wasser, in welches das Pyknometer getaucht war. in allen Schichten die gleiche Temperatur hatte. Die Einstellung der Fl\u00fcssigkeit auf die Marke des Pyknometers und die W\u00e4gung wurden stets wenigstens noch einmal wiederholt, und wenn diese zwei W\u00e4gungen um mehr als 0,1 mgr. verschieden waren, noch einmal. Das Pyknometer fasste gegen 13 gr. Wasser und die durch falsche W\u00e4gung bedingten Fehler in, der Bestimmung der Dichte fielen dann erst in die 5. oder ti. D\u00e9cimale. Es versteht sich von selbst, dass die W\u00e4gungen erst vorgenommen wurden, wenn das Pyknometer die Temperatur des Wageraumes angenommen hatte. In dieser Weise wurde ebensowohl mit den eiweisshaltigen, wie mit den ent-eiweissten Fl\u00fcssigkeiten verfahren.\nZur Abscheidung des Eiweisses wurden die L\u00f6sungen in Medicir-llaschen von ungef\u00e4hr 300 ebem. Inhalt gef\u00fcllt, in die Flaschen mit Natronlauge ausgekochte und vollst\u00e4ndig gewaschene weiche Kautschuk-stopfen eingebunden, die Flaschen in Wasser gelegt, dieses zum Sieden erhitzt und 10\u201415 Min. im Sieden erhalten. Alsdann wurde das Gla> aus dem Wasser gehoben. Nach dem Erkalten wurde das Gerinnsel durch ein Kilten\u00fclter abfiltrirt. I m dabei die Verdunstung zu verhindern, war der Trichter mittelst eines durchbohrten Korkes fest in ein K\u00f6lbchen eingesetzt und der Trichter mit einer Glasplatte bedeckt. Es ist dazu zu bemerken, dass die Dichte der enteiweissten Fl\u00fcssigkeit wegen d*r L\u00f6slichkeit des Glases in Wasser etwas zu hoch ausgefallen ist.\nIni Ganzen wurden 20 Eiweissl\u00f6sungen verschiedenen Ursprungs untersucht.\nVon diesen waren No. 5. 7. 10. 12, 13. 17 und 20 native Ascites-ll\u00fcssigkeiten, welche unmittelbar vor ihrer Verwendung filtrirt wurden.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"471\nDie Fl\u00fcssigkeit IS war aus 20 durch Zusatz von Kochsalz (2.5 gr. zu lOOcbcm.) hergestellt worden. No. 6 wareinrieuratraussuil.it. In zwei-anderen Fl\u00fcssigkeiten wurde das Fibrin k\u00fcnstlich in L\u00f6sung erhalten. Von diesen war No. H l\u2019ferdeblutplasma. welches durch Mischen von 1 \\ol. einer 25 proc. Losung krystallisirten Magnesiuinsulfats mit 3,5 Vol. Hint und darauf folgendes Centrifugiren dargestellt worden war. Bei No. 15, einer Ascitesfl\u00fcssigkeit, wurde die Gerinnung, welche.bei dieser Fl\u00fcssigkeit wie bei allen Transsudaten \u00fcberhaupt eintrat, durch Zusatz von S\u00e4ure verhindert. Das kann man unbeschadet der Coagulations-l\u00e4higkeit des Eiweisses. Denn wenn man, wie Br\u00fccke\u00bb) gezeigt hat. die S\u00e4ure durch Alkali wiederabstumpft, so bleibt nicht nur das Fibrinogen in L\u00f6sung, sondern es kann auch alles Eiweiss durch Kochen zur Abscheidung gebracht werden. Von der Ascitesfl\u00fcssigkeit wurden 500 cbcni. mit 5 cbcni. Salzs\u00e4ure von 1.12 Dichte versetzt, und nach 1 t Stunde 1.75 cbcni. der S\u00e4ure durch Natronlauge zur\u00fccktitrirt. Auf 1 Liter Transsudat kamen dann noch 7.5 cbem. der S\u00e4ure, so viel, als ein Transsudat in der Hegel braucht, um es auf denjenigen S\u00e4uregrad zu bringen, bei welchem es in der W\u00e4rme alles Eiweiss abscheidet. In der That war das auch bei dem opalin gewordenen Transsudat der Fall. \u2018\nDie \u00fcbrigen Fl\u00fcssigkeiten wurden aus Eiereiweiss dargestellt, welches durch Zusatz von 14 cbcni. Salzs\u00e4ure von 1,12 Dichte auf 1 Liter und Filtriren vom gr\u00f6ssten Theil des'Globulins befreit war. Der S\u00e4ure-, zusatz war damit zugleich so getroffen, dass das Filtrat beim Koclmn vollkommen coaguliite. Vom Filtrat wurden 500 cbem. mit HK) cbcni. ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung vermischt und aus dieser L\u00f6sung durch systema-tisihes \\ erdfinnen mit Wasser L\u00f6sungen anderer Goncentration dargestellt (No. 10, 1C, 11, 9, 8. 4, 2, 1). Die L\u00f6sung 5 war in derselben Weise, aber ausser der Reihe, bereitet. Die Eiereiwcissl\u00f6sungeu sind in der Tabelle mit * bezeichnet.\nDie Fl\u00fcssigkeiten waren also sehr mannichfacher Art. Sie enthielten Seruinalbumin neben Serumglobulin und gr\u00f6ssere oder kleinere Mengen Fibrinogen, Eieralbumin mit sehr wenig Globulin; eine enthielt Eiweiss, welches der Einwirkung von Salzs\u00e4ure ausgesetzt gewesen war. Nicht minder verschieden waren sie nach Salzgehalt und Dichte. Je weiter die Grenzen der Versuclisbedinguiigen gezogen sind, um so verl\u00e4sslicher m\u00fcssen die Resultate erscheinen.\nIn der nachstehenden Tabelle sind diese mitgetheit.\nDie einzelnen F\u00e4lle sind nach der Dichtealmahme geordnet. Die Buchstaben in den Heihen\u00fcberscliriften haben folgende Bedeutung: x \u2014\n\u2019) Br\u00fccke. Virchow\u2019s Archiv, Bd. 12, S. 189, 1S57.","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"\u00b0/o Ehwiss, vx \u2014 gr. Eiwetss in 100 cbcm., v \u00ablit\u00bb Anfangsdichte der I'lussigkeit, vj die Dichte derselben nach Entfernung des Eiweisses, v \u2014 vj die Dichteahnahme, F der Faktor, berechnet nach vx : (v \u2014 vj) und x : (v vi)* und V2 die Dichte des in L\u00f6sung befindlichen Eiweisses; diese Gr\u00f6sse ergieht sich aus der aus der Budde\u2019schen Formel abgeleiteten Gleichung:\nv\txvvi\nxv \u2014 1O0 (v \u2014 \\'i)\nTabelle I.\n\t;\t\u2022 i\t\tvi\tv \u2014vi\tp\t\t\n\t\u2022. \u2022\u2022\tV\t\t\tvx\t\u00bb\tV2\n1*\t0,5951 0.59JJ\t1,004800\tL.-\u2019; \u25a0 - . V. \u25a0 1,003200\t0,001594\t373,3\t371,5\t1,370\nil*\t1,0*190 1,0009\t7077\t4070\t3001\t350.2\t\t1,397\n3*\tl.DJJO 1,1500\t9640\t0401\t3155\t308,3\t304,8\t1,382\n1*\t1,1738 1,4517\t15172!\t11425 11807\t7510\t\t3747\t393,3\t387,2\t1,350\n5\t1.5505 1.53N J\t\t\t4351\t357,7\t353,5\t1,399\n<;\t1,0540 1.6342\t12105\t7450\t4649\t355,8\t351,4\t1,402\n7\t1,7035 1,7710\t12330\t7259\t5077\t353,3\t348.0\t1,405\ns*\t2.0940 J,o578\t17509\t12083\t5480\t381,7\t375.1\t1,371\n0*\tJ.0145 2,5591\t21027\t14878\t0740\t387,4\t370,2\t1,368\n10\t2,7105 J,OO90\t15550\t8224\t7332\t309,6\t304,0\t1,382\nir\t3,JUKI 3,1280\t20028\t18020\t7909\t401,3\t301,1\t1,3.)0\n12\t3,0* >55 2,9595\t15552\t7023\t8007\t375,4\t360,6\t1,374\n13\t3,0410 2,0055\t15407\t7107\t8359\t363.0\t358,4\t1.380\n14\t4,1888 3,9723\t54478\t44903\t9M4\t410,:!\t417,4\t1,352\n15\t3.S005 3,7074\t18094\t8013\t10070\t384,0\t376,0\t1.364\nlb*\t4,2083 4,0070\t34744\t24270\t1040S\t402,0\t388 5\t1,363\n17\t4.1500 4,0794\t18773\t7080\t11084\t375,0\t307,9\t1,371\nIS\t4,7250 4,5537\t37000\t25964\t11042\t405,8\t391,2\t1.361\n19*\t5,2570 5,2570\t43153\t30470\t12077\t414.7\t397,6\t1.3f\u00bb<\n-JO\t4,8220 4,7245 !\t20633\t7S40\t12793\t370,9\t\t1,371\n\t\u2022 F-p.\t*\tEiereiweb\t!S.\t\t\u25a0\t\nAus der Tabelle ist ersichtlicli, dass die Dichtedifferenzen v \u2014 v, im Allgemeinen in demselben Sinne verlaufen, wie die Eiweissmengen; berechnet man aber aus den Dichteunter-schieden und den Eiweissmengen den jeweiligen Faktor, so erhalt man sehr verschiedene, zwischen 353 und 440 liegende Werthe. Der Faktor ist also eine ver\u00e4nderliche Gr\u00f6sse und die Erfahrung stimmt in dieser Hinsicht mit der Theorie \u00fcberein.","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"473\nDamit ist die theoretische Seite der Frage erledigt. F\u00fcr die praktische Seite der Frage, die Berechnung des Eiweisses\" aus der Dichteabnahme, folgt daraus, dass man f\u00fcr jeden einzelnen Fall einen besonderen Faktor braucht. Davon aber, ob es gelingt, ein Verfahren zu linden, nach welchem sich f\u00fcr jeden einzelnen Fall der betreffende Faktor auch ermitteln lasst, hiingt die Verwendbarkeit der densimetrischen Methode f\u00fcr die Eiweissbestimmung ab. Im Folgenden berichte ich \u00fcber meine hierauf gerichteten Bem\u00fchungen.\n1.\tZuerst habe ich nachgesehen, wie gross die Abweichungen zwischen den beobachteten und den berechneten Eiweissmengen (in 100 ebem.) werden, wenn man sich eines gemeinschaftlichenFaktors bedient. Das arithmetische Mittel der Faktoren f\u00fcr vx ist 383; ich habe aber die Rechnung mit dem Faktor 388 ausgef\u00fchrt, weil mit ihm die Summe der positiven Abweichungen nahezu gleich der Summe der negativen Abweichungen wird. Es ergaben sich dabei unter den 20 Beobachtungen 14 mal Abweichungen in der\nI.\tD\u00e9cimale, und zwar 0 mal um 1 Einheit (Fall 2, 5, 10,\nII,\t12 und 20), G mal um 2 Einheiten (Fall G, 7, 13, IG, 17 und 18) und je einmal um 3 und um 5 Einheiten (Fall 10 und 14). Das Resultat ist also ein durchaus ungen\u00fcgendes. Die Fehler werden im Allgemeinen um so bedeutender, je gr\u00f6sser die Dichte\u00bb der Eiweissl\u00f6sung und je gr\u00f6sser die Dichte-. abnahme ist. Wenn \u00fcberhaupt, so lassen sich von der Verwendung eines gemeinsamen Faktors also nur dann einigermassen verwendbare N\u00e4herungswerthe erwarten, . wenn es sich um\n\u2022 lie Bestimmung von Eiweiss in Fl\u00fcssigkeiten handelt, deren Dichten und Dichteabnahmen wesentlich kleiner sind als in den vorliegenden F\u00fcllen.\n* \u2022\n2.\tVon complicirteren Faktoren habe ich zun\u00e4chst den von \\Vorm- M\u00fcller und Schr\u00f6ter1) aufgestellten versucht. Diese Forscher haben n\u00e4mlich aus der Budde\u2019schen Gleichung\n0 Worm-M aller und J. Fr. Schr\u00f6ter, Pfl\u00fcgers Archiv,\nUd. 37. S. 51 2. 1885.","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"unter Anwendung einiger K\u00fcrzungen folgende andere abgeleitet :.\nx == y.(y \u2014 v,) \u2014 ax\u00e2,\nwelche f\u00fcr die Berechnung bequem erscheint, weil sie ausser den Constanten z und a nur die beobachtete Gr\u00f6sse v \u2014 v, enth\u00e4lt. Die genannten Autoren haben mit dieser Gleichung das x nicht berechnet, sie dient ihnen nur dazu, zu zeigen, dass man sich in ihrem Fall (Bestimmung des Zuckers nach Roberts) eines constanten Faktors bedienen kann. Es wird n\u00e4mlich in diesem Fall ax2 so klein, dass sie es aus der Gleichung weglassen; dann bleibt nur noch die eine Constante z \u00fcbrig, d. h. also, der Faktor ist constant.\nIch habe nun versucht, die ganze Formel zur Ermittlung der Eiweissmengen anzuwenden und dazu die Constanten nach der Methode der kleinsten Quadrate berechnet\u2019). Es ergab sich:\nv. = 279,9, a = \u20140,0059.\nDer Gleichung von Worm-M\u00fcller und Schr\u00f6ter kann man auch die Form geben:\nx -j- axs \u2022\nv -v\u2019 '\u25a0 \u2022 , - \u2022\nSetzt man in diese Gleichung die Werthe f\u00fcr z und a\n(in, so erh\u00e4lt man:\n__ r _ x \u2014 0,0659 x2\n' \u2014 V' \u201c\t279,0\nEs wird also der Werth f\u00fcr x2 negativ und deshalb ist die Gleichung f\u00fcr die Berechnung von x unbrauchbar. Denn\nwenn x den Werth von -\t- = 15,105 erreicht, so wird\n0,\u00fc\u00fco9\nder Z\u00e4hler des Bruchs = 0 und somit v \u2014 v, = 0. Daheisst, wenn der Eiweissgehalt der L\u00f6sung 15,165\u00b0/,, betr\u00e4gt, sollte die Fl\u00fcssigkeit nach der Abscheidung des Eiweisses\n*) Bei der L\u00f6sung dieser und \u00e4hnlicher mathematischer Aufgaben, zu deren Bew\u00e4ltigung die Kenntnisse eines Medicincrs mit bloss \u00abklassischer\u00bb (iymiiasialhildung nicht ausreichen, hat mich mein verehrter Oollega. Herr l\u2019rof. Li pp ich, durch vielfache Rathschl\u00e4ge und Luter-weisungen in der daukenswerthesten Weise unterst\u00fctzt.","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"Mo\nnoch dieselbe Dichte besitzen, wie vorher, was unm\u00f6glich ist. Es w\u00fcrde ferner v \u2014 v, bei einem Gehalt der Fl\u00fcssigkeit\n15,105 o\nan \u2014V\u2014 = 8,58:25 \u00b0/\ndas Maximum seines Werthes er-\nreichen und bei einem Gehalt der Fl\u00fcssigkeit von mehr als 15,105 \u00b0/0 w\u00fcrde v \u2014 v, negativ werden (die Dichte mit der Entfernung des Eiweisses zu nehmen). Die Formel giebt nur f\u00fcr relativ kleine Werthe von x brauchbare Resultate.\n3. Aus meinen eigenen Versuchen zur Auffindung eines empirischen Faktors berichte ich zun\u00e4chst \u00fcber die Bem\u00fchungen, f\u00fcr v\u00e4 in der Budde\u2019schen Gleichung\nx =\n(V - V.)\n100 v2\nV(V*- V.)\neinen brauchbaren N\u00e4herungswerth zu finden. Denn vs, die Dichte des in L\u00f6sung befindlichen Eiweisses, ist, wie Tafel I zeigt, keine constante, sondern eine ver\u00e4nderliche Gr\u00f6sse.\nGegen diesen Satz k\u00f6nnte man einwenden, dass die Dichten des in Losung befindlichen Eiweisses ja nur unter den von Budde gemachten Voraussetzungen berechnet sind. Es lasst sich aber zeigen, dass die Budde1 sehe Theorie sehr wohl mit unabh\u00e4ngig von ihr gewonnenen Thatsachen \u00fcbereinstimmt. Die Gleichung\nXVVl\n'2 ~ vx \u2014 10o (v \u2014 vi)\n*8f\u00eet U. A. aus, dass die Dichte des in L\u00f6sung befindlichen Eiweisses beeinflusst wird von der Eiweissmenge x und von der Dichte des L\u00f6sungsmittels vj. Nun ist bekannt, dass Eiweiss durch gewisse Salze chemisch unver\u00e4ndert abgeschieden wird, wenn die Goncentration der Salzl\u00f6sung \u2666 ine gewisse H\u00f6he erreicht. Weiter hat Kami er1) gezeigt, dass das Globulin bei um so geringerem Salzzusatz f\u00e4llt, je mehr Globulin sich in Losung befindet. Die F\u00e4llbarkeit des Eiweisses ist also abh\u00e4ngig von der Concentration der Salzl\u00f6sung und dem Gehalt der L\u00f6sung an Eiweiss. Ls i*t nun nicht anzunehmen, dass Salzl\u00f6sungen von geringerer Concentration, als zum F\u00e4llen des Eiweisses erforderlich ist, ohne allen Einfluss auf die Verdichtung des Eiweisses seien; man wird sich vielmehr vorzustellen haben, dass mit dem Anwachsen des Salzgehaltes der L\u00f6sung die Contraction des Eiweisses zunimmt bis zu dem Punkte, wo es sich ahscheidet. und demgem\u00e4ss darf angenommen werden, dass die Dichte des in L\u00f6sung befindlichen Eiweisses je nach dem Gehalt der L\u00f6sung\nl) L\u00e4nder, Archiv f. exper. Pathologie, Bd. 2\u201c. S. P2<>. lsstj.","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"470\nan Eiwei\u00df und an Salz verschieden sein wird, wie das ja die Budde\u2019sche Formel ausdr\u00fcckt.\nDie Thatsachen gehen sogar \u00fcber das, was aus der Formel folgt, noch hinaus, da hei der F\u00e4llung ties Eiweisses ausser der Concentration der Salzl\u00f6sung auch noch die Natur des Salzes von Bedeutung ist.\nDiese Ver\u00e4nderlichkeit der Dichte des Eiweisses hat ihr Analogon in der Abh\u00e4ngigkeit der specifischen Drehung optisch-activer Substanzen von der Concentration ihrer L\u00f6sungen und der Natur des L\u00f6sungsmittels.\nDer Versuch, in der Budde\u2019schen Formel v, durch das Mittel aus allen Beobachtungen, 1,3747, zu ersetzen, hatte ein unbefriedigendes Ergehniss, da die Abweichungen in den Eiweisszahlen bis zu 2 Einheiten in der ersten D\u00e9cimale gingen. Es musste daher der jeweilige Werth von v4 aufgesucht werden.\nBei der Betrachtung der Tabelle stellt sich heraus* dass die beobachteten Werthe von v, f\u00fcr eine gr\u00f6ssere Anzahl der F\u00e4lle in umgekehrtem Sinne wie die von .v und v, verlaufen, f\u00fcr v, noch etwas h\u00e4ufiger als f\u00fcr v. Es wurde deshalb v. berechnet zun\u00e4chst nach (1)\tV. = a + ?(v, - 1)\nworin a und \u00df Constanten sind und \\\\ als lineare Funktion von v, aufgefasst wird1), v, \u2014 1 wurde statt v, lediglich der bequemeren Rechnung wegen gesetzt. Es ergab sich dabei: a =\u25a0 1,3879, ? = \u20140,99 4G.\nDie hiernach berechneten Werthe von v4 wurden in die Budde\u2019sehe Gleichung eingesetzt und dann weiter die in 100 ebem. enthaltenen gr. Eiweiss berechnet nach\n100 v, ,\nvx =\t(v - v,).\nIn Tabelle II sind die Werthe f\u00fcr 100 v4 : (v, \u2014 v,) unter F und die f\u00fcr das Eiweiss unter vx angef\u00fchrt. Die mit \u2014 versehenen Zahlen der Reihe A geben an, um wie viel weniger, die mit -f versehenen, um wie viel mehr Eiweiss durch die Rechnung gefunden wurde, als durch die W\u00e4gung.\n>) Die lineare Form wurde zur Berechnung der Constanten hier, sowie zur Berechnung der Constanten nach den Gleichungen (3), (4) und (.\u00bb) deshalb gew\u00e4hlt, weil, wenn man die Werthe von v als Abscissen. die von x> als Ordinalen auftr\u00e4gt, die Ordinaten viel, eher durch eine Gerade als durch eine Curve verbunden werden k\u00f6nnen.","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"477\nTabelle II.\nj\tVI\t1\tF\t\t\tvx\tA ;* ' / v. \u2022\n1\t1,3840\t363,2\t0,5789\t\u2014 0.0102\n<\u25a0)\t1,3832\t365,4\t1,0900\t-b 0.0274\n3\t1.3814\t308,4\t1,1623\t-H 0.0003\n4\t1,3705\t377,0\t1,4120\t\u2014 0,0012\n5\t1,3804\t370.2\t1,0107\t4-0,0542\n\u00ab\t1.3805\t370,1\t1,7206\t4- 0,0000\n7\t1,3807\t309,8\t1,8775\t-h 0,0840\n'8\t1,3759\t378,2\t2,0748\t\u2014 0,0192\n9\t1,3731\t383,3\t2.5869\t\u2014 0.0170\n10\t1,3797\t371.4\t2,7231\t4-0,0120\n11\t1.3700\t389,2\t3,1132\t\u2014 0.0968\n12\t1.3803\t370,4\t2.9058\t\u2014 0.0397\n\u2022 13\t1,3808\t309.5\t3,0880\t4-0,0467\n14\t1,3431\t450.0\t4,2870\t4-0.0982\n15\t1,3790\t372,0\t3,5743\t\u2014 0,1152\n10\t1.3637\t401.8\t4,2060\t\u2014 0,0023\n17\t1,3802\t370,5\t4,1066\t-0,0494\n18\t1,3620\t405,4\t4,7197\t- 0,0053\n19\t1,3576\t415,0\t5.2610\t-40,0040\n20\t1,3801\t370,7\t4,7424\t\u2014 0,0790\ny \u20140,5025 -f- 0,3! \u00bb31\nNur in oinoin Fall (No. 15) weicht die berechnete Ei weissmenge von der gewogenen um 1 in der ersten D\u00e9cimale ah, die \u00fcbrigen Abweichungen sind alle kleiner. Der Werth dieses Resultats ergiebt sich aus der weiter unten angestellten Betrachtung.\nDie Hoffnung, dass v4 noch genauer ausfallen k\u00f6nnte, wenn auch v ber\u00fccksichtigt w\u00fcrde, hat sich nicht erf\u00fcllt. Bei der Berechnung von\n(2)\tvs = a + ?(v,-l) + v(v \u2014 1)\t.\nergab sich a = 1,4051, fJ = 0,1910, 7 = -1,4399.\nDie darnach berechneten Wcrthe von vx \u00fcberschritten die beobachteten 4 mal um eine Einheit in der ersten D\u00e9cimale (Fall 11, 10, 17 und 19).\n4. Endlich wurden noch die empirischen Constante\u00bb f\u00fcr die Berechnung von\tdes Faktors f\u00fcr vx ermittelt,\nder Reihe nach nach den Gleichungen","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\n(:j)\tvx\t=\th\t4- f;(v \u2014 1 )](v v,),\n(4)\tvx\t=\t[a\t+ \u00a3(v, \u2014 lj] (v \u2014 v,),\n(5)\tvx\t=\t[a\t-r f;(v - lj + V(v, -\tl)](v -\tv,),\nwo der\tin [\t]\teingeschlossene Ausdruck\tden\tWerth von\n100 v, : (vs \u2014 vt) nach den Gonstanten a, fi und 7 in linearer Funktion abh\u00e4ngig von v, v, und v \u2014 v, darsteljt, den drei Momenten, welche Einfluss auf die Gr\u00f6sse von x nehmen. Bei der Berechnung der Constanten wurde gefunden f\u00fcr\n(3)\ta\t=\t345,29,\tf;\t=\t1077,00,\n(4)\ta\t=\t359,4,\t,3\t=\t1820,8,\n(5)\ta\t=\t351,424,\tfi\t=\t911,44,\t7 = 833,22.\nVon den Gleichungen giebt (5) bessere Resultate als die beiden anderen, weshalb nur diese in Tabelle III, unter denselben Bezeichnungen wie in Tabelle II, mitgetheilt werden.\nTabelle III.\nF\t\tvx\tA\n1\t35\u00ab.\u00ab\t0,5717\t\u2014 0,0234\n0\t3*52.: 5\t1.0873\t-4-0,0183\n\u20221 t \u00bb\t305.6\t1.15:55\t\u2014 0,0085\n4\t: 574,8\t1.4043\t\u2014 0,0*585\n5\t308.5\t1.(50:54\t4- 0,04*59\n1;\t\t1.7139\t-4- 0,0599\n7\t308,7\t1.8719\t*4~ 0,0184\ns\t:57s.1\t2.0743\t\u2014 0,0197\n!\u00bb\t383,5\t2,5885\t- 0,0260\n10\t372.4\t2.7301\t-4-0,0196\n11\t391.1\t3.1282\t\u2014 0.0817\n12\t: 57 2.0\t2.9782\t\u2014 0,027:5\ni:i\t::71.4\t:kl**49\t-4- 0,0(5550\n14\t438,0\t4.1724\tr- (*.01*54\n1:.\t37*5.2\t55.79**1\t\u2014 0.0794\nin\t4055,3\t4.2219\t-r 0.013*5\n17\t374.8\t4.154*5\t\u2014 0.00 H\n18\t407.4\t4.7432\t-4-0.0182\n10\t41*5.2\t5,2755\t\u2014 0.0185\nlJO\t37*>.s\t4,8198\t\u2014 * *.0< *21","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"470\nDi\u00bb* nach (\u2022\u00bb] und (4j berechneten Werthe weichen nicht sein \\on denen nach (5) berechneten ab, doch stimmen sie weniger gut zu den beobachteten Werthen. In keinem der drei F\u00e4lle erreicht die Differenz zwischen dem berechneten und dem gefundenen Eiweiss eine Einheit in der ersten-Decimal*'. Das Maximum der Abweichungen betr\u00e4gt bei (ff)\n\u2014 o,()084, bei (4) 0,0081, bei (5) 0,817. Die Summe der Fehler macht bei (3) \u20140,4180 -f 0,3650 = -O,o8ff0 und-, die negativen Fehler \u00fcberwiegen, w\u00e4hrend bei (4)'die Summe der Fehler - 0,281)2 \u25a0 + 0,1-305 = -f 0,1418 betr\u00e4gt und die \" positiven Fehler \u00fcberwiegen. Bei (5) gleichen sich die Fehler am besten aus (mit \u20140,0550), sie fallen zwischen die von (3) und (1).\ni\n5. Bevor ich die bisher mitgetheilten Ergebnisse n\u00e4her bespreche, theile ich noch mit, dass auch daran gedacht wurde, die Eiweissmengen zu berechnen nach (.;) vx = *(v - v,) -f \u00df(v - v,)* = [* -f ?(v \u2014 V|)l (v - v,) einer formel, welche, wie bei dergleichen Berechnungen sonst \u00fcblich, auch noch die 2. Potenz von v \u2014 v, ber\u00fccksichtigt. Eine derartige Rechnung ist aber von vornherein aussichtslos: denn im Faktor [*-\u2014 \u00e9(v vj) w\u00e4chst die Constante a stetig um ein Multiplum von v-v\u201e n\u00e4mlich ?(v \u2014vj, der Faktor w\u00e4re am gr\u00f6ssten, wo v \u2014 v, am gr\u00f6ssten, und am kleinsten, wo v \u2014 v am kleinsten ist, vorausgesetzt, dass positiv w\u00e4re. Ein solches . Resultat entspricht jedoch, wie ein Blick auf Tabelle 1 zeigt, wo die F\u00e4lle nach v \u2014v, geordnet sind, den Thatsachen durchaus nicht. Berechnet man vx mit \u00bblen hierf\u00fcr ermittelten Werthen. der Constanten a = 334,1i>5,\t= 572:2,5\nkommt man zu grossen Differenzen. So ergiebt sieh !.. B. in Fall 14 vx = 3.707:2 statt 1,18*8 \u201eml im Fall \u00a3>o vx = 5,2 lOO statt 4,8220.\nEs ist nun auf Rrnnd des vorgelegten Materials zu untersuchen, welchen Brad von Renauigkeit die densim*trischen Eiweis-bestimmungen erreichen. Von den Reclmungsergeb-ni>-en sind dabei nur die beiden in Tabelle II und III mitgetheilten als diejenigen zu ber\u00fccksichtigen. welche \u00bblen W\u00e4gungsbestimmungen am n\u00e4chsten kommen. Die Aufgabe\nZ-.uci.r f; \u00eeur i'i\th. \u00ab\tXII\t.\t;\u00bb!;","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nl\u00e4sst sich \u00fcber noch weiter dadurch vereinfachen, als die Resultate der Tabelle II als die minder genaueren von dem Vergleich ausgeschlossen werden.\nBei II ist die Summe der Abweichungen zwischen den gewogenen und den berechneten Eiweissmengen gr\u00f6sser als bei III, und die negativen Differenzen gleichen sich gegen die positiven nicht so gut aus. als bei III. Eine der Differenzen bei II erreicht die erste D\u00e9cimale, was bei keiner der Differenzen bei III der Fall ist. Bei III stimmen 11 F\u00e4lle besser zu den gewogenen Eiweissmengen als bei II. bei II dagegen nur 8 F\u00e4lle besser als bei III; in einem Fall (8.) ist das Resultat in beiden Beilien gleich gut.\nEin Erdteil \u00fcber die Genauigkeit der indirekt gewonnenen Resultate l\u00e4sst sich bilden durch eine Vergleichung dieser mit den Differenzen, welche bei den 'W\u00e4gungsbestimmungen die Versuchspaare aufweisen. Tabelle IV enth\u00e4lt unter ebem. das Volumen der Kiweissl\u00f6sung, welches zu den Analysen abgemessen wurde, unter vx die beiden W\u00e4gungsresultate und unter A die Abweichungen derselben von einander. Daneben sind unter vx' und A1 die betretlenden Zahlen aus Tabelle III wiederholt.\nTabelle IV.\n\t; cIkmii.\tvx\t! j\tA\tvx1\tA'\n1\t50\t0,5972\t0,5930\t0,0042\t0,5717\t0.0231\n2\t20\t1,0710\t1.0670\t40\t1,0873\t183\n3\t25\t1.1020\t1,1620\t(Hl\t1.1535\t85\n4\t20\t1,4750\t1,4725\t25\t1.4013\t695\n5\t10\t1.5070\t1,5400\t210\t1.6034\t469\n6\t10\t1,0060\t1,0420\t210\t1.7139\t599\n7\t10\t1.8050\t1,7820\t230\t1,8719\t781\ns\t10\t2,1030\t2,0850\tISO\t2,0743\t197\n9.\t10\t2,6210\t2.0080\t130\t2,5885\t260\n10\t10\t2,7230\t2,0980\t350\t2,7301 j\t196\nII\t7.5\t3,2253\t3.1947\t306\t3,1282\t817\n1-2\t10\t3,0160\t2,9950\t210\t2.9782 j\t273\n13\t8\t3,0625\t3.0212\t413\t3.1019\t630\nli\t4\t4,2050\t4.1725\t325\t4.1721\t161\nir>\t10\t3.8810\t3 8580\t230\t3.7901\t794\nDi\t6\t4.2020\t4,1550\t1070\t4,2219\t13(i\n17\t\u25ba d\t4,1060\t4,1460\t200\t4.1546\t11\n\t5\t4,7480\t4,7020\t460\t4.7132\t1*2\n19\t5\t5.2860\t5.22*0\t580\t5.2755\t185\n20\tr\u00bb\t4.9300\t4,70S\u00ab)\t0,2280\t4.M9S\t0.0021","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"481\ni\nDie \\\\ \u00e4gungsbostimmungen weichen im Mittel um 0,0382 von einander ab, w\u00e4hrend die mittlere Differenz zwischen Rechnung und W\u00e4gung 0,0407 ausmacht. Von den Unterschieden der \\\\ \u00e4gungsbestimmungen liegen 12 unter 0,03, von den zwischen Rechnung und W\u00e4gung da^en 13 rJ den W\u00e4gungsanalysen fallen 2 Differed,^ in dif orste' dS-luale, bei den anderen sind alle Differenzen kleiner als 0,1. Dieses Ergebnis* erscheint f\u00fcr die densimctrische Bestimmung g\u00fcnstig und wenn man die Zahlen bloss von dem soeben eingenommenen Standpunkt aus betrachtet, so k\u00f6nnte die Genauigkeit beider Methoden als nahezu gleich erscheinen.\nAllein h\u00e4lt man die \\\\ \u00fcgungsanalysc von vornherein f\u00fcr die verl\u00e4sslichere Methode, wie man ja auch nicht anders kaum so fallt der Vergleich zu Ungunsten des densimctrischen Verfahrens aus. Denn von den berechneten Eiweissmengen kommen zwar 5, die letzten der Tabelle, zwischen die beiden, gewogenen Eiweissmengen zu liegen und ein C. Fall (14) f\u00e4llt mit dem gewogenen Minimum zusammen ; aber bei den \u00fcbrigen densimetrischen Bestimmungen bleiben 9 Resultate noch hinter dem W\u00e4gungsminimum zur\u00fcck und \u00fcbertrefl'cn 5 noch das W\u00e4gungsmaximum, in beiden F\u00e4llen bis zu 0-7 Einheiten in der 2. D\u00e9cimale. Die zu den W\u00e4gungen gut stimmenden 0 Rechnungsresultate betreffen diejenigen F\u00e4lle,\" in welchen \u00fcber 4 gr. Eiwciss in 100 ebem. enthalten waren; bei diesen sind die Abweichungen zwischen W\u00e4gungsmittel und Rechnung relativ gering und man k\u00f6nnte daher auf den Gedanken verfallen, die bessere Uebercinstimmung sei deshalb zu Stande gekommen, weil die Fehler in den W\u00e4gungsbestimmungen relativ kleiner, die Bestimmungen selbst aber richtiger geworden seien. Diese Voraussetzung ist jedoch thats\u00e4chlicb falsch,' denn diese 6 Bestimmungen sind nicht besser ausgefallen, als die \u00fcbrigen, von ihnen geh\u00f6ren zwei sogar zu den ungenauesten. Die mangelhafte Ucbereinstimmung zwischen W\u00e4gung und Rechnung bei den \u00fcbrigen 14 F\u00e4llen l\u00e4sst sieb also nicht auf die Abweichungen der einzelnen W\u00e4gungsbestimmungen von einander schieben. Auch wenn eine bessere \u00dcbereinstimmung dieser zu erreichen w\u00e4re, w\u00fcrde sich f\u00fcr","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"die densimetrische Methode im Grossen und Ganzen kein g\u00fcnstigeres Endergebniss herausgestellt haben.\nDas densimetrische Vertahren liefert also \u2014 nach den von mir befolgten Rechnungsweisen \u2014 keine mit denen der W\u00e4gungsanalyse sehr gut stimmenden Resultate. Im Grunde genommen konnte es ja auch nicht anders sein. Bei der Aufstellung der zur Rechnung dienenden Formeln geht man von Voraussetzungen aus, Reiche den wirklichen Verh\u00e4ltnissen nicht genau, sondern nur ann\u00e4hernd entsprechen, wie das namentlich bei den Versuchen zur Berechnung von v, sehr deutlich ersichtlich ist. Dort wurde von den in der Budde-schen Gleichung enthaltenen Momenten v \u2014 v, willk\u00fcrlich vernachl\u00e4ssigt und auf x konnte der Natur der Sache nach gar keine R\u00fccksicht genommen werden.\nDer W\u00e4gungsanalyse ist die densimetrische Methode also keineswegs gleich zu setzen, sie liefert nur N\u00e4herungswerte und es kommt nun ganz auf die bei der Eiweissbestimmung angestrebte Genauigkeit an, ob man w\u00e4gen soll oder rechnen darf.\nDazu kommt noch Eins. Es k\u00f6nnte scheinen, als ob die densimetrische Ei Weissbestimmung vor der W\u00e4gung einen geringeren Aufwand aii Zeit und geringere Anforderungen an die wissenschaftliche Technik voraushabe. Man k\u00f6nnte sich wenigstens vorstellen, man erfahre das Resultat fr\u00fcher als bei der W\u00e4gung. Wenn man aber die Dichtebestimmung vornimmt mit dem Sprengel\u2019schen Pyknometer unter Beobachtung aller der Bedingungen, welche allein die Bestimmung richtig Ausfallen lassen, dann kann von diesen Vortheilen nicht mehr die Rede sein. Auch an Zeit wird nur unwesentlich gewonnen. Die gewichtsanalytischen Eiweissbcstim-mungen dauern allerdings bei Anwendung von Papierfiltorn lange, weil die Gewichtsconslanz erst1 nach viele Tage langem Trocknen erreicht wird. Bedient man sich dazu jedoch der neuerdings aufgekommenen Glaswolllilter. so nimmt das Ei-weiss schon nach inst\u00e4ndigem Trocknen bei 110\u2014 lihi\" nicht mehr an Gewicht ab.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Nur dann h\u00e4tte man einen Vortheil vor der densi-metiischen Methode, wenn inan die Dichtebestimmung mit dem Ai\u00e4ometer vorn\u00e4hme. Dasselbe muss aber so construirt sein, dass man die vierte D\u00e9cimale noch mit Sicherheit ablesen kann, und ausserdem muss es einer sorgf\u00e4ltigen Aichung unterzogen werden. Denn selbst aus besten Werkst\u00e4tten hervorgegangene Ar\u00e4ometer sind nicht absolut verl\u00e4sslich. Verbessert wird die Methode dadurch nicht, sie busst vielmehr noch an Genauigkeit (\u2018in. Aber man gelangt denn doch erheblich schneller zum Ziele, und wo Eiweisssch\u00e4tzungen gen\u00fcgen, in welchen die Decigramme noch richtig sind, die Centigramme dagegen falsch, da wird man sich der densi-metrischen Methode mit V ortheil bedienen k\u00f6nnen.","page":483}],"identifier":"lit16718","issued":"1888","language":"de","pages":"467-483","startpages":"467","title":"Ueber die densimetrische Bestimmung des Eiweisses. (Mitgetheilt von Huppert)","type":"Journal Article","volume":"12"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:44:04.041355+00:00"}