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{"created":"2022-01-31T12:48:42.773478+00:00","id":"lit16742","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Moscatelli, R.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 13: 202-204","fulltext":[{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge Uber den Zucker- und Allantoin-Gehalt im Harn und in der AscitesflUssigkeit bei Lebercirrhose.\nVon\nRegains Moscatelli in Rom.\n(Aus dem physiologisch - chemischen Laboratorium in Rom.)\n(Der Redaction zugegangen am 14. August 1888.)\nBoi einer kleinen Zahl von Lebercirrhosekranken ist Zuckor im Urin mit Sicherheit nachgewiesen worden. Zuerst berichtet Go 1 rat1) \u00fcber zwei F\u00fclle von Lebercirrhose, in denen nach der Einf\u00fchrung von Amylaceen, von zuckerhaltigem Getr\u00e4nk, von Syrup, Rosinen etc. Glycosurie auftrat. Ferner L \u00e9pi ne\u2019), welcher bei anderen Leberkranken diese glycosurie alimentaire k\u00fcnstlich hervorzubringen vergeblich versucht hat, bei einem Girrhotiker dagegen dieselbe G Tage lang andauern sah, und Quincke5) fand ebenfalls Glycosurie in Verbindung mit Cirrhose schon bei gew\u00f6hnlicher Ern\u00e4hrung. Eine constante pathognostische Erscheinung im Bilde der Lebercirrhose kann \u00fcbrigens die aliment\u00e4re Glycosurie nicht genannt werden, da sie nur in vereinzelten F\u00e4llen erzeugt worden ist4), und ich habe auch einen Fall von exquisiter Lebercirrhose benutzt, um diese Angabe zu pr\u00fcfen, aber der sp\u00e4rliche Harn gab keine Zuckerreaction, auch nicht nach\nreichlichem Genuss von Amylaceen, Zucker u. a.\n\u2022 , \\ ' \u2022 \u2019 ;\n>) \u00abolrat. De la glycosurie dans les cas d'obstruction partielle ou totale de la veine porte. Lyon. M\u00e9d., 1875, No. 15.\n*) Gaz. m\u00e9d. de Paris, 1876. No. 11, S. 123.\n*) Berl. klin. Wochensehr., 1876, No. 38.\n\u2018j Quincke, 1. c., S. 548. Hardy (Gaz. m\u00e9d., 4. Jan. 18711).","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"203\nIch habe die ascitische Fl\u00fcssigkeit auf Zucker untersucht und habe das Vorhandcsein von Zucker durch die Trommer-, B\u00f6ttcher-, Silbernitrat-, Indigocarmin- Und Gahrungsprobe nachgewiesen. Die B\u00f6ttcher\u2019sche Probe wurde mit der Br\u00fccke\u2019schen Modification') angestellt und meme G\u00e4hrungsversuche gestatteten mir, die beiden Spaltungs-\nproducte des Zuckers, Kohlens\u00e4ure und Alkohol, jiachzu-weisen.\n* * \u2022\nEine quantitative Bestimmung des Zuckers wurde mit T L\u00b0SUn\" auseef\u00fchrt und hierbei fand ich\nIch stellte mir weiter die Aufgabe, Allantoin in diesem Iranssudat zu suchen. Ich verarbeitete 6 Liter Fl\u00fcssigkeit-dieselbe wurde erst mit Essigs\u00e4ure leicht anges\u00e4uert und-gekocht ), um die Ausf\u00fcllung der Eiweissstofle zu bewirken\nJEJ? nich\u2018 vollsl\u00e4ndi? B*** Ich licss min die Fl\u00fcssigkeit k\u00fchl werden und f\u00fcgte Alkohol in grossem Ucbcr-\nschusse zu. Ich hess die Mischung an einem k\u00fchlen .Orte\n27 S Cw \" \"o'' fil,rirtC; in dieser Wcisc \u00bb*\u00bb* \u00bb mir, E!wc,ssstoffe vollst\u00e4ndig zu entfernen. Das Filtrat wurde\nmit einer w\u00e4sserigen L\u00f6sung von Salpeters\u00e4uren Quecksilbern ox>d gelallt, der Niederschlag auf einem Faltenfilter gesammelt und mit kaltem Wasser gewaschen. Danach wurde der gewaschene Niederschlag in Wasser aufger\u00fchrt, mit Schwefel-uasserstoff zerlegt und filtrirt. Dem klaren Filtrat wurde etwas Ammoniak zugesetzt und concent,irle ich es sodann im Wasserbade auf ein sehr kleines Volumen. Ich liltrirte wieder und die klare Fl\u00fcssigkeit wurde mit ammoniakalischcr osung von salpetersaurem Silberoxyd gef\u00e4llt und 24 h. stehen gelassen. Der Niederschlag wurde auf einem Filter gesam-melt und mit Wasser gut ausgewaschen. Dann wurde der Niederschlag ,m Wasser zertheilt und durch Scbwefelwass\u00e9r-\u00b0ff das Sllber abgeschieden und das Filtrat auf dem Wasser-\n>) Wien. acad. Sitzungsber., 1875. Bd. \u00ab2. 2. AbtA, Juniheft lysen. V. IXTf\u00ab \u2019 Handl\u2019UC,\u2018 dt'r\teben,.'Ana-","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nbade verdampft. Ich erhielt Krystalle, welche sich als vollkommen identisch mit den fr\u00fcher1) gemessenen Pr\u00e4paraten, unzweifelhaft Allantoin, erwiesen.\nDiese Krystalle l\u00f6sten sich sehr schwer in kaltem, leichter in kochendem Wasser und waren unl\u00f6slich in kaltem, absoluten Alkohol oder Aether. Ich habe dieselben mit Kalilauge in einem Probirglas erhitzt, wobei sich Ammoniak entwickelte. . Nach den Angaben von Gmelin*) habe ich die Krystalle mit Kupferoxydhydrat und Wasser gekocht und erhielt eine blaue L\u00f6sung, aus welcher sich gr\u00fcne Krystalle (eine Verbindung von 6 Mol. Allantoin und 1 Mol. GuO) ausschieden, was Schulze und Bosshard3) nicht erhalten konnten.\nAlso nach der chemischen und krystallographischen Untersuchung dieses Stoffes muss man annehmen, dass die ascitische Fl\u00fcssigkeit bei Lebercirrhose Allantoin enth\u00e4lt.\n]) Zeitschrift f\u00fcr Krystallographie, Bd. VIII, S. 505.\n*) Gmelin\u2019s Handbuch der Chemie, Suppl., S. 936,\ns) Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, 1885,- S. 424.\n. .1\nl","page":204}],"identifier":"lit16742","issued":"1889","language":"de","pages":"202-204","startpages":"202","title":"Beitr\u00e4ge \u00fcber den Zucker- und Allantoin-Gehalt im Harn und in der Ascitesfl\u00fcssigkeit bei Lebercirrhose","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:48:42.773484+00:00"}