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{"created":"2022-01-31T12:42:34.742124+00:00","id":"lit16764","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Walter, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 13: 464-476","fulltext":[{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"lieber die Schalenh\u00e4ute von Protopterus annectens.\nV. >11\nGeorg Walter.\nRedactimi zti\"cgaii<.'i>M am 10. M\u00e4rz 1SS9.)\nIm Sommer 1887 und 1888 erhielt Herr Prof. W ieder lie im eine gr\u00f6ssere Anzahl lebender Exemplare von Prot o-p ter us a n n e c t e n s, welche aus dem Gambiafluss stammten. Herr Prof. Wied ersheim hat seine Untersuchungen \u00fcber diese Tliiere, die bekanntlich eine Mittelstellung einnehmen zwischen den Fischen und den Amphibien, in einer Abhandlung, \u00abZur Biologie von Protopterus\u00bb'), niedergelegt, welcher ich mit der g\u00fctigen Erlaubnis des Herrn Verfassers zur \u00dcrientirung \u00fcber den vorliegenden Gegenstand die folgenden .Notizen entnehme.\nDie ersten biologischen Mittheilungen \u00fcber das hier in Frage stehende Thier stammen von Jardine2), welcher sich im Wesentlichen auf Beobachtungen von Miss Weir st\u00fctzt. Diesen ist zu entnehmen, dass die Tliiere 0 Monate lang etwa 18 Zoll tief unter dem Sumpfgrund im ausgetrockneten Schlamm eingegraben liegen, und dass sie nur 3 Monate im Wasser leben. W\u00e4hrend dieses neunmonatlichen Erstarrungszustandes bezw. Sommerschlafes sei das Thier, zu einem ovalen Packet zusammengebogen, von einer Bl\u00e4tterh\u00fclle umgeben, welche von einer Schleimmasse zusammengehalten werde. Auch nach\n') Wiedersheim, \u00abZur Biologie von Protopterus\u00bb: Anatom. Anzeiger , Centralblatt f\u00fcr die gesammte Wissenschaft!. Anatomie, II. Jahrgang. 1887, Xo. 23.\n*) Annals and Magazine of natural history, London 1811.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"465\t: \u25a0\n1 (.* t L i > .sollten Bl\u00e4tter die H\u00e4lt m\u00fcsse ties in Erstarrung liefen* \u00ablen Pro top ter us bilden.\n\\on dieser Il\u00fcllmasse bemerkt Bartelett in einer begleitenden Bemerkung zu einem von J. E. Gray verfassten Artikel im XXIII. Theil der \u00abProceedings of the zoological Society\u00bb von London, dass, nachdem er den \u00ab Cocoon \u00bb durch Erweichen der umgebenden Lehnunasse in Wasser erhalten habe, genau an der Stelle, wo zuvor die Aase des Thieres gelegen hatte, eine kleine Oetlnung von der (\u00eerosse eines Stocknadelkopfes wahrzunehmen gewesen sei, welche der Athmung gedient haben m\u00fcsse,'und erw\u00e4hnt zum Schluss die in dem Lehmkloss zu dem Thier hinunterf\u00fclmende, in einen glattwandigen, 15\u201420 cm. langen Kanal \u00fcbergehende Oeilnung, die er. mit einem Mausloch vergleicht.\nLinen exactcren Bericht \u00fcber die h\u00e4utigen Kapseln des Protopterus giebt \u2014 nach Wiedersheim \u2014 Krauss\u2019).\n\u00abAuch er l\u00f6ste den Erdklumpen in warmem .Wasser auf, und nachdem dies geschehen war, landen sich aut dem Grund des Gelasses nicht etwa BJlatler, sondern eine kastanienbraune Haut, in die das 1 hier zuvor eingeh\u00fcllt gewesen sein und die sich \u00abaus einem von ihm abgesonderten'Schleim gebildet haben musste\u00bb. Das deckelartige Schlussst\u00fcck der H\u00fcllmasse mass 25 Millimeter im Durchmesser und stellte eine flache, \u2022unde Scheibe dar, an welcher, f\u00fcnf Millimeter vom Band entfernt, jene kleine, auch schon von Bartplett bemerkte Hoffnung nachzuweisen war. Die \u00fcbrige Haut zeigte sich so zerrissen, dass die Form Verh\u00e4ltnisse der H\u00fclle nicht mehr erkenntlich waren. Mit Aetzkali gekocht, nahm die d\u00fcnne, durchscheinende, \u00fcberall gleichf\u00f6rmige Haut eine hellgelbliche Garbling an und wurde noch durchscheinender, ohne sich jedoch aulzul\u00f6sen. Selbst bei 240f\u00e2cher Vergr\u00f6sserung erschien sie g\u00e4nzlich structures und zeigte sich von vielen, zarten,- verworren durch einander laufenden Rissen durchzogen, die wohl\nin einer Vertrocknung des Schleims ihre Ursache haben' mochten.\u00bb\n') Jahresberichte des Vereins f\u00fcr vaterl\u00e4ndische Naturkunde in W\u00fcrttemberg, Stuttgart 1861.","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"406\nSeine eigenen Untersuchungen best\u00e4tigten Wied er s-heim vollkommen die Richtigkeit der Krauss\u2019schen Angaben \u00fcber die Schalenhaut des Protopterus, \u00fcber deren Zweck und Lrsprung er sich folgendermassen ausspricht:\n\u00abEines lasst sich \u00fcbrigens jetzt schon mit Sicherheit behaupten, n\u00e4mlich das, dass es sich um ein erstarrtes Secret handelt, wie auch das dicht von der Schalenhaut umschlossene Thier nach Entfernung der letzteren noch von einer hellgl\u00e4nzenden, spiegelnden Fl\u00fcssigkeit umh\u00fcllt ist, welche an Firniss erinnert und eine sehr z\u00e4he, klebrige Gonsistenz besitzt. Dieser Ueberzug sch\u00fctzt das schlummernde Thier offenbar in ganz \u00e4hnlicher Weise vor dem Austrocknen, wie dies neuerdings durch die Herrn Sa rasin von dem mit der Brutpflege besch\u00e4ftigten Epicrium glutinosum bekannt geworden ist.\n\u00abDie eigentliche harte Schalenhaut mag wohl auch theil-weise diesen Zweck erf\u00fcllen, allein die Hauptaufgabe derselben scheint mir darin zu liegen, das Thier vor den mechanischen Insulten der w\u00e4hrend der Austrocknung immer mehr sich contrahirenden Schlammmassen zu sch\u00fctzen.\u00bb\n\u00abAN ober das schleimige Secret stammt, ob aus der Haul oder aus einem besonderen Apparat, wie ein solcher bei Oeratodus, wo er am Kieferwinkel nach aussen m\u00fcndet, nachgewiesen ist, m\u00fcssen k\u00fcnftige Untersuchungen lehren.\u00bb\nIn einer neueren, im anatomischen Institut zu Freiburg ausgef\u00fchrten Untersuchung \u00fcber den Protopterus schliesst sich W. N. Parker1) bez\u00fcglich der Auffassung der Schalen der von Wiedersbcim ausgesprochenen Ansicht an und bezeichnet sie direct als ein erstarrtes Hautsecret.\nDas zu den folgenden Untersuchungen ben\u00fctzte seltene Material erhielt ich durch Vermittelung des Herrn Prof. Baumann von Herrn Prof. Wiedersheim, welchem ich hierf\u00fcr, sowie f\u00fcr die Anregung zu den folgenden Untersuchungen meinen lebhaften Dank ausspreche.\n') W. X. Parker, Zur Anatomie und Physiologie von Protoj>-Ierus annecteus. Berichte der naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. B. 1888.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"467\nBeschreibung der Schalenhaut.\nDir Gesjjunmtmenge der mir zur Verf\u00fcgung gestellten Kapseln betrug 12 Gramm. Aus den zerrissenen und zer-\nst\u00fcckten H\u00e4uten, unter welchen sich keine der von Krauss\n... .\t* *\nbeschriebenen Schlussdeckel befanden, Hess sich weder die. urspr\u00fcngliche Form erkennen, noch das Gewicht der einzelnen Kapseln feststellen.\nDie Kapselst\u00fccke zeigten sich auf der dem Substrat zugewendeten Seite \u2014 die ich der k\u00fcrzeren Ausdruckweise halber als die \u00e4ussere, die dem Fisch anliegende Seite als die innere benennen will \u2014 mit Sand inkrustirt und \u00fcber-sponnen von einem Gewirr zahlreicher, der Haut zum Theil sehr fest angepresster, feinerer und dickerer Wurzei fasern, welche jedenfalls durch die beim Austrocknen sich zusammenziehenden Schlammmassen der noch zarten und geschmeidigen Haut eingedr\u00fcckt wurden und der Innenfl\u00e4che der Schalen ein genervtes Aussehen verliehen, was wohl bei oberll\u00e4ch-licher Betrachtung die irrige Vorstellung von einer aus Blattern und Schleim fabricirten H\u00fclle wachgerufen haben mochte. Die Kapseln wurden zun\u00e4chst durch Aufweichen in kaltem Wasser, Abpinseln mit einem nicht zu feinen Haarpinsel oder noch besser durch gelindes Abreiben mit- dem Finger und wiederholtes Absp\u00fclen mit Wasser gereinigt und erscheinen nun als durchscheinende, braungelbe, \u00e4usserst d\u00fcnne, getrocknet spr\u00f6de und pulverisirbare, auf der Aussenseite matte oder schwach gl\u00e4nzende, auf der Innenseite fettgl\u00e4nzende Membranen. Beim Erhitzen auf dem Platinblech verbrannten die St\u00fccke unter Verbreitung eines Geruches nach .verbranntem Harn und unter Hinterlassung von reichlich Asche. Vorsichtig erhitzt behielt die Asche die urspr\u00fcngliche Form der Substanz bei, wobei sich die Innenseite des veraschten Kapsel-st\u00fcckchens rein weiss, die andere rostfarbig zeigte , ein Hinweis darauf, dass die Schalen nicht aus einer homogenen Masse bestehen konnten. Die L\u00f6slichkeitsversuche in Wasser, Alkohol und Aether verliefen negativ. Bei der Behandlung mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure entstand eine schwach gelb gef\u00e4rbte","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"468\nL\u00f6>u\u00bbe, an der aber nicht organische Verbindungen, sondern lasen- und Kalksalze sich betheiligten. Gleichzeitig fand eine lebhafte Kohlens\u00e4ureentwickelung statt. Auffallender Weise bildeten sich die Casblaschen nur an der inneren Seite der Kapselst\u00fccke. Mit Natronlauge l\u00e4ngere Zeit erhitzt, l\u00f6sten sie. sich zu einer braunen, etwas getr\u00fcbten Fl\u00fcssigkeit, indem sie allm\u00e4lig d\u00fcnner und durchsichtiger wurden, als zarte Schleier in der Fl\u00fcssigkeit floltirten und endlich verschwanden. Massig cone. Schwefels\u00e4ure l\u00f6ste die anfangs aufquellenden Haute zu einer braunschwarzen Fl\u00fcssigkeit auf.\nHei der mikroskopischen Fl\u00e4chenbetrachtung erschien \u2014 wie schon Krauss berichtete \u2014 die Haut von vielen zarten, verworren durch einander laufenden Rissen durchzogen und anscheinend structurlos. Durch Quer- und Fl\u00e4chenschnitte w\u00fcrde ich eines Besseren belehrt.\nDie ausserordentliche Zartheit und Spr\u00f6digkeit der Schalen, erschwerten das Schneiden in hohem Grade. Um dennoch zum Ziel zu gelangen, verfuhr ich in der Weise, dass ich eine Anzahl in Wasser geweichter Hautst\u00fccke \u00fcber einander legte, nach Art der Cigarren fest aufrollte und schnitt. Allerdings bestand der weitaus gr\u00f6sste Theil der so hergestellten Schnitte blos aus schmalen Hautstreifen; aber dazwischen landen sich doch auch einzelne gute Querschnitte und in Folge Ausgleitens des Messers an dem nachgiebigen Material dann und wann mehr oder weniger vollkommene h l\u00e4chenschnitte. An den Querschnitten, deren R\u00e4nder nicht sc hat f begienzt waren, Hessen sich zwei deutlich von einander abgegrenzte Schichten von ann\u00e4hernd derselben St\u00e4rke\nunterscheiden: eine rothbraun gef\u00e4rbte, mit zahlreichen eingelagerten, ungleichf\u00f6rmig gestalteten K\u00f6rperchen (Sandpartikeln), und eine \u2014 wenigstens auf d\u00fcnnen Querschnitten -farblos erscheinende Schicht, die sich an den Enden der Schnitte h\u00e4ufig von einander losgel\u00f6st hatten. Die Messung dei Quoi schnitte ergab f\u00fcr die Kapseln eine durchschnittliche Dicke von 47\u201457 g.. Auch an Fl\u00e4chenschnitten Hessen sich die beiden Zonen leicht erkennen ; w\u00e4hrend aber die braun gef\u00e4rbte ausser den eingelagerten, bald feineren, bald gr\u00f6beren","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"409\nFartikcln nichts Auflallendes bot, zeichnete sich die farblose durch starre Formen und zahlreiche kurze, scharfe, zu einer Art Netz sich vereinigende Risse aus, die \u2014 unrein triviales Beispiel zu gebrauchen \u2014 etwa das Bild einer flachgedr\u00fcckten Eierschale boten, deren Splitter noch durch die zarte, die Innenseite derselboiuauskleidende Haut zu einem Ganzen ver-\u2022 -inigt bleiben. Diese Risse verschwanden aber sofort unter (iasent Wickelung bei der ^Einwirkung von verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure, die Membranen nahmen weiche, schleierhafte Formen an und hatten das Aussehen einer schaumigen Masse. Auf Querschnitten konnte man jetzt eine undeutliche Schichtung erkennen. Ich glaube daher nicht irre zu gehen , Wenn ich die Starrheit der farblosen Membranenschichte ' auf grosse, die organische Grundmasse durchsetzende Mengen vofi kohlensaurem, phosphorsaurem und vielleicht auch schwefelsaurem Kalke, die \u2014 wie die Aschenanalyse zeigen wird \u2014 von dem Thier in nicht unbetr\u00e4chtlicher Quantit\u00e4t ausgeschieden werden, zur\u00fcckf\u00fchre und die durch die aufl\u00f6sende Wirkung der S\u00e4ure die Risse verschwinden Hessen. Nach dem Auswaschen der Schnitte versuchte ich auch Tinctioneri mit Anilinfarben. Mit Smaragdgr\u00fcn f\u00e4rbten sich die farblosen Schichten intensiv gr\u00fcn; aber auch der braune Kapseltheil, zeigte an\u2019den durchsichtigeren Stellen eine mehr oder weniger starke F\u00e4rbst offspeicherung, so dass man daraus scldiessen darf, dass auch seine Grundmasse aus Eiweissstoflen (und* daf\u00fcr spricht die kr\u00e4ftige Farbslofl'speicherung) bestehe.\nChemische Untersuchung der Schalenh\u00e4ute.\nDieselbe zerfiel in eine Untersuchung der Asche und hi eine solche der organischen Bestandteile der Kapseln, auf welche jeweils 0 Gramm Substanz entfielen. Letztere wurde vorerst in der oben beschriebenen Art sorgf\u00e4ltig gereinigt, hei 70\u00b0 C. getrocknet und gepulvert.\nDie die Substanz betreffenden Gewichtszahlen beziehen sich stets auf die lufttrockenen, bei 70\u00b0 C; getrockneten Schalenh\u00e4ute.","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"47o\nA. Wasserbestimmung.\nV\t' i\nDie Wasserbestimmung ergab f\u00fcr die lufttrockene Substanz 0,S8 \" \u201e Wasser.\nB. Analyse der Asche.\nDie Kohlens\u00e4ure der Aschen wurde nach dem Gl\u00fchen durch Erhitzen mit Ammoniumcarbonat restituirt.\nI.\t0.3915\tgr.\tSubstanz\tgaben\t0,1095 gr\tAsche\t= 27,951\"\nII.\t0.6005\tv\tv\t0,170.')\t-\t--28,1H\n,,L\t\u00ff\t0,17:5\t\u2014 28,205\nDer Aschengehalt der lufttrockenen H\u00e4ute betrug im Mittel 28,WZ%.\nDie qualitative Aschenanalyse ergab die Bestandteile : Eisen, Aluminium, Calcium, Kalium, Natrium, Kiesels\u00e4ure. Schwefels\u00e4ure, Phosphors\u00e4ure, Kohlens\u00e4ure und Spuren von Chlor und Magnesium.\nZur Ausf\u00fchrung der quantitativen Aschenanalyse w urden die Silicate mit Salzs\u00e4ure aufgeschlossen, die \u00fcbersch\u00fcssige S\u00e4ure \\erdampft, mit verd. Salpeters\u00e4ure aufgenommen, die Kiesels\u00e4ure abfiltrirt und die Phosphors\u00e4ure mit Ammonium-molybdat ausgef\u00e4llt. Eisen und Aluminium wurden in der \u00fcblichen Weise abgeschieden, mit reiner Natronlauge getrennt und Calcium als Oxalat gelallt. Aus einer ersten Portion ergaben sich die Werthe: -\u00c7\n0.17:5 gr. Asrhe gaben 0,002\tgr. Si(),\t-\t35,838\n0,007105\tPaO*\tU\t4,107 \u00bb\n0,0170\tFe,0:,\t=_\t9,820\n0.0095\tAl, O.,\t5,491\n0,0025\t-\tCaO\t36,127 >\nIn einer zweiten Portion Asche wurde wieder erst die Kiesels\u00e4ure abgeschieden, aus der sauren L\u00f6sung die Scliw etels\u00e4ure mit Chlorbaryum gef\u00e4llt, Eisen, Aluminium, Calcium und das \u00fcbersch\u00fcssige Baryum mit Ammoniak und Ammoncarbonat entfernt und die Alkalien als Sulfate gewTogen. Nachdem das Kalium als Kaliumplatin^hlorid bestimmt worden war, liess sich durch Umrechnung des Kaliums auf Sulfat auch das Gewicht des Natriums ermitteln.\n","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"471\n(M>1> gr. Asche gaben 0,0*231 gr. SO., = UIH'V\n0,0:31\t\u00bb (x K2SO; + x Xaa804).\n0.028\t> PtCl*Ka.\t\\\t,\n0,005t \u00bb Ka 0 = 0,836\u00b0,,.\n0,00916 > Xn, 0 = 1,415\u00b0 ,,.\nIn tiner dritten Portion endlich wurde das Gewicht der Kohlens\u00e4ure nach dem von Kolbe angegebenen; von F t \u00e8 s e n i u s verbesserten Verfahren durch directe W\u00e4gung fest gestellt.\n0,4035 gr. Asche gaben 0,0100 gr. COa \u2014 2.157 \" 0.\t'*\nChlor und Magnesium waren in quantitativ nicht zu ermittelnden Mengen vorhanden.\nlung:\t0\nVe, 0,\t- 0.826\",,\nA1,0;1\t= 5,401 \u00bb\nCaO\t36,127 \u00bb\nKa,0\to,83\u00ab;.,\nXa., 0\t- 1 415 >\nSi\u00d6.\t~ 35,838 -\nuo.\t-\t4,107\nSO.,\t- 3,614 >\n(:o,\t\u201c= 2.157 \u00bb\nMg, CI\t00,411.\n15,317%\nC. Analyse der organischen Bestandtheile.\nDie Stickstoffbestimmung wurde nach der Dumas*schon Verbrennungsmethode ausgef\u00fchrt und ergab aus 0,6290 gr. Substanz \u2014 0,0590 gr. X = 0,523\u00b0,,, f\u00fcr die aschenfreie Substanz berechnet 13.228 \u00f6/0 N.\nPr\u00fcfung auf Eiweissstoff\u00e9.\nDie Untersuchung der organischen Bestandtheile oder Schalenh\u00e4ute war zun\u00e4chst auf den Nachweis von Eiweissstoffen gerichtet. Nach dem von Hop p e - S e y 1 e r \u2018) angegebenen Verfahren zur Darstellung von Leucin und Tyrosin\nl) Hoppe-Seyler, Handbuch dpi Physiologisch- undPathologisch-Chemischen Analyse, 8. 173.","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\naus Ilornsp\u00e4nen wurden 3 Gramm Substanz mit 40 Gramm im Verh\u00e4ltniss von 5 :13 verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure 24 Stunden lanjf in einem Kolben mit aufgesetztem Liebig\u2019schcn K\u00fchler in schwachem Sieden erhalten, die braunschwarze L\u00f6sung mit \u00fcbersch\u00fcssigem kohlensauren Kalk abgestumpft, der Kalkbrei mit */, Liter Wasser abgekocht, auf ca. 5 cbcm. eingedamplt und in einem Uhrglas zur Krystallisirten abdunsten gelassen. Nach 24 Stunden liesscn sich in der gelbget\u00e4rbten, syrup\u00f6sen Fl\u00fcssigkeit neben einzelnen Krystallen nur undeutlich krvstal-linische Massen erkennen. Zur weiteren Reinigung wurde die s\u00fcsslich fleischextract\u00e4hnlich schmeckende Masse wieder gel\u00f6st, mit Barytwasser so lange versetzt, als ein Niederschlag entstand, das \u00fcbersch\u00fcssige Barythydrat mit Kohlens\u00e4ure \u2019gelullt, filtrirt, eingeengt und nochmals in einem Uhrglas der Krvstal-lisation \u00fcberlassen. Dutch Absp\u00fclen mit verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure und Wasser wurden die ausgeschiedenen Krystalle von beigemengten Spuren kohlensauren Baryts und den Resten der gelblichen Mutterlauge vollends gereinigt. Die Ausbeute an diesen Krystallen war klein, aber gen\u00fcgend, um sic als Tyrosin nachweisen zu k\u00f6nnen. Sie bildeten nadelf\u00f6rmige Krystalle, waren in Wasser schwer, in Ammoniak sehr leicht l\u00f6slich und lieferten in Mi lion's Reagens eine ebenso intensiv rothe F\u00e4rbung, als eine in einer Vergleichsprobe benutzte gleich grosse Menge reinen Tyrosins. Das neben Tyrosin bei der Zersetzung von Ei weissstoffen stets gleichzeitig auftretende Leucin konnte in Folge der geringen Menge f in welcher es entstanden sein musste, und seiner Leichll\u00f6s-lichkeit im Wasser nicht in reinem Zustand abgeschieden werden und blieb in der Mutterlauge des Tyrosins gel\u00f6st. Da auch der gefundene Stickstoffgehalt demjenigen der Albumine entspricht, so war die Anwesenheit von Eiweissk\u00f6rpern erwiesen*\nSchon oben wurde bemerkt, dass die Schalenbaut an Wa-sei* keine l\u00f6slichen Stoffe abgab. Trotzdem wurde der Versuch gemacht, in derselben auf das Vorhandensein von diastolischem Ferment zu pr\u00fcfen. Das Resultat war ein negatives. Veranlassung zu diesem Versuch gal) die Beobachtung, dass eie","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"473\nintacte\u00bb Schalenh\u00e4ute beim Uebergiessen mit Was.serstoffsuperr oxyd eine sein- bemerkliche Sauerstoffentwickelung lieferten. Hierbei wurde auch constat\u00e2t, dass diese Sauerstoffentwickelung lediglich von der Innenfl\u00e4che der ScbalenbauL aus-, ging, w\u00e4hrend aus der dem Schlamm zugekehrten Fl\u00e4che sic h keine einzige Gasblase entwickelte.\nUntersuchung des Flussschlammes.\nDer grosse Aschengehalt der Kapseln, insbesondere aber das Vorhandensein so betr\u00e4chtlicher Mengen von Kiesels\u00e4ure, Eisen und Thonerde, die mit dem Stoffwechsel des Thieres nichts zu thun haben, wiesen unmittelbar auf eine Theil-nahme des Flussschlamms an der Bildung der Schalenh\u00e4ute hin und forderten eine chemische Untersuchung: des letzteren. Zur Ausf\u00fchrung derselben wurde eine hinreichende Quantit\u00e4t des Bodens der Wandung einer der Fischh\u00f6hlen entnommen, zerrieben, durch Absieben von den beigemengten Pflanzen-t hei len befreit und bei 100\u00b0 G. getrocknet.\nDer Gebalt des Bodens an organischen (Humus) Bes tan d-theilen wurde indirect durch Veraschung bestimmt.\nBoden (lufltrocken):\tGewichtsverlust:\nh 2,410 gr................0,331 gr. J 13,205\" ,,.\nII. 2,034 gr..............0,201 gr. =. 12;S3Q\"\u201e.\nDemnach betr\u00e4gt die Humussubstanz des Flussschlamms im Mittel 13.017\u00b0/o.\t'\t.\nAnalyse der Bodenasche.\nIn Bezug auf qualitative Beschaffenheit stimmte die Bodenasche mit der Hautasche vollkommen \u00fcberein, nur liessen sich in jener noch Spuren von Mangan durch die Manganschmelzo nachweisen. Hingegen zeigten sich in der quantitativen Zusammensetzung erhebliche Differenzen.\nDer (Jang der quantitativen Analyse war im Allgemeine derselbe wie bei der Hautasclienan\u00e4lyse. Die gegl\u00fchte, I Acliatm\u00f6rser aufs Feinste abgeriebene Asche wurde zur lh stituirung der Kohlens\u00e4ure mit Ammoncarbonat erhitzt, in","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"474\nverd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure ausgezogen, die Silicate durch Schmelzen mit kohlensaurem Natronkali aufgeschlossen und nach Ausf\u00e4llen der Phosphors\u00e4ure mit Ammoniummolybdat im Uebrigen wie oben verfahren.\nIn einer ersten Portion wurden bestimmt:\n1.018 gr. Bodt-nasche ergaben 0,035 gr. Si02\t02,370\"',,.\n0-'w Kf\t\u2014\t28.(iO!)\n0.0478 v CaO\t-\t4,093\n0.023 v MgO\t-=\\ 2,24(5\n0,00703 \u00bb P.,0.\t=\t0,(390 r.\nIn einer zweiten Portion wurde der Gehalt an Schwefels\u00e4ure ermittelt.\n1.101 gr. Bodenasche gaben 0.00274 gr. S0;, = 0.240%.\nIn zwei weiteren Aschenmengen wurde nach der Kolbc-F r es en i us'sehen Methode die Kohlens\u00e4ure bestimmt.\nI. 1,6107 gr. Bodenasche gaben 0,OOoO gr. GO\u201e - 0,185%.\n1. 2.4908 >\t0.0042 >\nZusammenstellung :\t\nFe.O, 1\t\nai203 1\t28,099\u25a0%.\nCaO\t4,693 >\nMgO\t2,246 >\nSi02\t62,370 >\nf\\o5\t0,690 >\nso,\t0.249 >\ncoa\t0,185 \u00bb\nK. Na, CI\t98,532.\nDie chemische Untersuchung best\u00e4tigte somit die von Wiedersheim und Parker ausgesprochene Ansicht, dass die Schalenhaut aus dem Secret der Hautschleimdr\u00fcsen resp. der Becherzellen gebildet worden ist. Dieses Secret bestellt aus hiweissstoffen (Mucin) und anorganischen Salzen, unter welchen Calciumcarbonat den Hauptbestandteil ausmacht. Die in der Schalenasche gefundenen Mengen von Phosphoi-s\u00e4ure und von Alkalien geh\u00f6ren gleichfalls diesem Secret an. Die im Secret gefundene Schwefels\u00e4ure ist jedenfalls zum","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"475\n\u2022gr\u00f6sseren Theil auf Kosten des Schwefelgehaltos der Eiwcifcs-stotfe (Mucin) in Rechnung zu bringen. Ein besonderer Versuch zeigte, dass von schwefelsauren Salzen in den Kapseln selbst nur geringe Mengen enthalten sind.\n\u2666\t\u2022\ti V\nDer Kohlens\u00e4uregehalt der Asche erscheint, sein gering im Verh\u00e4ltniss zum Kalkgehalt derselben. Hierbei ist zu beachten, dass nicht blos durch die bei der Veraschung' gebildete Schwefels\u00e4ure, sondern auch durch die reichlich yor-I:andern* Kiesels\u00e4ure bei der Anfertigung der Asche Kohlens\u00e4ure ausgetrieben wurde..\nDie chemische Untersuchung zeigt aber auch auf das Deutlichste, dass bei der Bildung der Schalenhaut des Pro-tonterus die umgebende Schlammmasse auch einen Theil des Materials geliefert hat. Vergleicht man n\u00e4mlich das Verh\u00e4lt-\nniss von Eisen und Thonerde mit dem Kiesels\u00e4urogehalt der Kapselasche (15,3 Fe20, + Al\u00e4O, : 35,8 SiOJmit dem Ver-li\u00e4ltniss, in welchem diese Substanzen im Flussschlamm enthalten sind (28,00 FOjOg + A1803 : 02,37 SiOJ, so ergi\u00e8bt >i< h eine fast vollst\u00e4ndige Uebereinstimmung.\nW(>nn man die s\u00e4mmtlichen, bei der chemischen und mikroskopischen Untersuchung gewonnenen Resultate zusammenfasst, n\u00e4mlich\n1.\tdas verschiedenartige Aussehen der beiden Fl\u00e4chen eines veraschten Kapselt\u00fcckehens,\n2.\tdie Beobachtung, dass beim Uobergiesscn mit Salzs\u00e4ure sich nur an der Innenfl\u00e4che der Schalenh\u00e4ute Kohlens\u00e4ure entwickelte,\n3.\tdas \u00e4hnliche Verhalten gegen WasserstofTsuper-oxyd,\n4.\tdie Verh\u00e4ltnisse in der procentisehen Zusammensetzung von Schalenhaut- und Bodenasche, und\n5.\tdie mikroskopischen Befunde,\n>o erkennt man, des Protopterus >ich wohl durch\n/\u2022\u00bbitMhrift f\u00fcr jiliysi\ndass die Natur dieser interessanten H\u00fcllen keine einheitliche ist, deren Entstehung man die Annahme vorstellen kann, dass sich das","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"Thier zur Zeit, wo es sich zu seinem Sommerschlaf an-schickt, mit einem an Kalksalzen und Eiweissstoffen reichen schleimigen Secret \u00fcberdeckt, das, bis zu einer \u00e4usserst geringen Tiefe das Erdreich durchdringend, mit dessen feinsten Partikeln verklebt und mit der zunehmenden Austrocknung des Flussschlammes zu den beschriebenen h\u00e4utigen Kapseln verh\u00e4rtet.\nUniversit\u00e4tslaboratorium (Prof. Baumann) Freiburg i. B.","page":476}],"identifier":"lit16764","issued":"1889","language":"de","pages":"464-476","startpages":"464","title":"Ueber die Schalenh\u00e4ute von Protopterus annectens","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:42:34.742129+00:00"}