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{"created":"2022-01-31T14:34:14.799332+00:00","id":"lit16765","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Mac Munn, C. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 13: 497-499","fulltext":[{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"lieber das Myoh\u00e4matin.\nVon\n\u20ac\u2022 A. Mac Monn.\n(Dor Redaction zugegaugeu am 26. M\u00e4rz 1889.).\nIn dom k\u00fcrzlich erschienenen 4. Hefte des XIII Bandes dieser Zeitschrift beschreibt Herr Ludwig Levy die Ergebt nisse seiner Untersuchungen \u00fcber die Muskeln von Tauben, und gelangt daraus zum Schl\u00fcsse, dass der von mir als \u00abmodifi\u00e2tes\u00bb Myoh\u00e4matin benannte Farbstoff aus H\u00e4rno-chromogen bestellt, und nimmt an, dass dieses \u00abmodiiicifte\u00bb Myoh\u00e4matin seine Entstehung der Zersetzung d\u00e9s H\u00e4moglobins verdankt. Diesen Ansichten kann ich mich jedoch aus folgenden Gr\u00fcnden nicht anschliessen:\t\\\n1.\tNimmt man ein St\u00fcckchen des ganz frische Brustmuskels einer zu Tode entbluteten Taube und -dr\u00fcck man dasselbe im Compressorium so weit zusammen, bis sei Spektrum untersucht werden kann, so sieht man da Spektrum des Myoh\u00e4matins selbst. Aus diesem Myo bamatin ist das \u00abmodificirte\u00bb Myoh\u00e4matin bei seiner Beh\u00e4nd\nlung nach der Struve'sehen Methode entstanden, und'nicb aus dem H\u00e4moglobin.\n2.\tDas Myoh\u00e4matin kann wohl unm\u00f6glicher Weise <>ii Zersetzungsprodukt des H\u00e4moglobins sein, denn es komm in den Muskeln der Invertebraten, z. B. der Insekten, vor, ii ilenen man das H\u00e4moglobin nicht antritlt.\nWenn Herr Levy den Fl\u00fcgelmuskel der gew\u00f6hnliche] llausfliege (Musca vomitoria; im Mikrospektroskop uidec Zeitschrift f\u00fcr pbyHiulogische Chemie. XIII.","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"498\nsuchen, so w\u00fcrde er jedenfalls in demselben Myoh\u00e4matin finden.\n3.\tBei mikrospektroskopischer Vergleichung des zweiten Absorptionsstreifens des modificirten Myoh\u00e4matins mit dem entsprechenden Streifen des H\u00e4mochromogens sieht man mitten in jenem einen schmalen dunkelschattirten Theil, der in diesem fehlt.\n4.\tDie Absorptionsstreifen des modificirten Myoh\u00e4matins liegen n\u00e4her am violetten Ende des Spektrums als die des H\u00e4mochromogens und treten immer an derselben Stelle des Spektrums auf. Die obigen Unterschiede lassen sich selbst aus den Messungen des Herrn Levy ersehen. Und \u00fcberdies ist das Myoh\u00e4matin von den \u00fcbrigen bekannten thierischen Pigmenten sehr genau charakterisirt durch das allgemeine Aussehen seiner Absorptionsstreifen.\n5.\tIch kann denn nicht Herrn Levy beistimmen, dass die Histoh\u00e4matine Zersetzungsproducte des H\u00e4moglobins sind, denn das letztere kommt h\u00e4ufig in vielen Thieren nicht vor, bei denen die Histoh\u00e4matine auftreten.\n6.\tIch habe schon fr\u00fcher gezeigt, dass weder das Myoh\u00e4matin selbst, noch das c modificirte * Myoh\u00e4matin bei seiner Zersetzung Producte lieferte, welche entstehen m\u00fcssten, wenn es wirklich aus wahrem H\u00e4matin oder H\u00e4mochromogen best\u00e4nde; und dieses gilt ebenso in Bezug auf die Histoh\u00e4matine.\nIch weiss wohl, dass die Histoh\u00e4matine, sowie das Myoh\u00e4matin dem H\u00e4moglobin sehr nahe stehen, ihre Existenz ist jedoch von diesem unabh\u00e4ngig, und sie m\u00fcssen ebenso wie das H\u00e4moglobin als Mutterpigmente mit \u00e4hnlichen respiratorischen Eigenschaften betrachtet werden. Diese nahe Verwandtschaft zu dem H\u00e4matin war es in der That, die mich bewogen, den Namen Histoh\u00e4matine einzuf\u00fchren.\nBei der Untersuchung dieser Farbstoffe habe ich mich stets zweier Spektroskope bedient, n\u00e4mlich eines von Sorb y und eines gew\u00f6hnlichen, welches f\u00fcr chemische Zwecke geeignet ist. Auch habe ich stets mit Flammenlicht gearbeitet.","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"499\nda ich das Tageslicht, aus leicht ersichtlichen Gr\u00fcnden, hei solchen feineren Beobachtungen f\u00fcr nicht geeignet halte.\nDas \u00abmodificirte\u00bb Myoh\u00e4matin habe ich nach der Reduction, bei einst\u00fcndlichem Durchleiten von Sauerstoff nicht wieder oxydiren k\u00f6nnen, doch bin ich der Ansicht, dass das Myoh\u00e4matin selbst leicht reducirt und wieder oxydirt werden kann, wodurch es seine respiratorischen Eigenschaften anzeigt.\nAus diesen und anderen Gr\u00fcnden halte ich an meiner urspr\u00fcnglichen Meinung fest, dass das \u00abmodificirte\u00bb Myoh\u00e4matin, wenn auch sehr verwandt mit dem aus H\u00e4moglobin dargestellten H\u00e4mochromogen, keineswegs mit demselben identisch und nicht aus dem H\u00e4moglobin entstanden ist.","page":499}],"identifier":"lit16765","issued":"1889","language":"de","pages":"497-499","startpages":"497","title":"Ueber das Myoh\u00e4matin","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:34:14.799337+00:00"}