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{"created":"2022-01-31T14:48:44.209856+00:00","id":"lit16772","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Lange, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 14: 15-30","fulltext":[{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss des Lignins.\nI. Mittheilung.\nVon\nDr. Gerhard Lange,\nAssistent am physiol.-ehern. Institut zu Strassburg i. E.\n(Der Redaction zugegangen am 21. Mai 1889.)\nDie die feste Holzmasse bildenden Substanzen sind schon seit langer Zeit Gegenstand der Untersuchung gewesen, ohne dass es jedoch gelungen w\u00e4re, einheitliche Resultate zu erzielen; denn die Angaben und Ansichten \u00fcber die chemische Zusammensetzung der organischen Bestandteile der H\u00f6lzer,\n\u00fcber die Natur der inkrustirenden Substanzen weichen sehr von einander ab.\nPayen') giebt bereits 1839 an, dass die Cellulose 44\u00b0/, das Holz aber 10\u00b0/0 mehr Kohlenstoff enthalte. Die Substanz, welche in den Zell- und Gef\u00e4sswandungen abgelagert ist, diese verdickt, nannte er \u00abinkrustirende Materie\u00bb; sie lasse sich mit Salpeters\u00e4ure auszichcn. Es gelang ihm nicht, diese \u00ab Materie\u00bb rein zu erhalten, und er sah sie.ais.ein Gemenge von vier verschiedenen K\u00f6rpern an.\nF. Schulze*) behandelte das Holz ebenfalls mit Salpeters\u00e4ure, sowie mit einem Gemisch verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure und chlorsauren Kali\u2019s. Dieser Forscher f\u00fchrte die Bezeichnung \u00abLignin\u00bb ein, gab diesem K\u00f6rper die empirische For-\n!) Compt. rend., Bd. 8, S. 51 ; Bd. 48, S. 210. .\n!85-\tCenlralblalt\u2019 1857 \u2019 S< 321 i Jahresberichte der Chemie,","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\nmel CS8H#4Om und betrachtete die inkrustirende Substanz als \u00abeinen* reinen Stoff.\nFremy1) bestreitet das Vorhandensein inkrustirender Substanzen, behauptet dagegen die Existenz verschiedener Holzfaserstoffe, als Vasculose, Paracellulose, Fibrose, welche ein verschiedenes L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltniss besitzen sollen.\nE. Fremy und Terr eil*) unterscheiden drei wesentliche Bestandtheile der Holzmasse: \u00abHolzcuticula\u00bb, welche die Hautschicht der Zellen und Gefdsse derselben bilden; inkrustirende Substanz Payen\u2019s; Cellulosesubstanz.\nJ. Erdmann* * * 5) sucht in einer Untersuchung \u00fcber die Concretionen in den Birnen nachzuweisen, dass die inkrustirende Materie Payen\u2019s als eine bestimmte chemische Verbindung aufzufassen sei; in einer weiteren Arbeit \u00fcber das Holz von Pinus abies spricht er dieselbe Ansicht wie Schulze aus und dr\u00fcckt die Zusammensetzung des mit verschiedenen L\u00f6sungsmitteln gereinigten Tannenholzes, das er \u00abGlyco-lignose\u00bb nennt, durch die Formel Cl0H46O81 aus.\nBente*) nahm die Arbeit J. Erdmann\u2019s wieder auf, best\u00e4tigte die Zusammensetzung der \u00ab Glycolignose *, erhielt aber im Uebrigen Resultate, wonach er bezweifeln zu m\u00fcssen glaubte, dass dieselbe als chemische Verbindung aufzufassen sei.\nThomsen5) fand, dass.sich durch geeignete Behandlung mit Natronlauge vom spec. Gew. = 1,10 aus dem Holz der verschiedenartigsten Laubb\u00e4ume wechselnde, aber meist betr\u00e4chtliche Quantit\u00e4ten einer mit der Cellulose isomeren rein weisscn Substanz ausziehen lassen. Er gab dieser den Namen \u00abHolzgummi\u00bb; hielt dasselbe f\u00fcr identisch mit dem von Poumar\u00e8de und Figuier6) aus Pappel- und Buchenholz dargestellten Pectin, reiht es den Kohlenhydraten ein und\nCampt, rend., Bd. 48, S. 202, 802.\nBull. d. 1. Soc. Chim., 1868, S. 436.\n!1) Annalen d. Oliem. u. Pharm., Bd. 138, S. 1, Suppl.-Bd. 5, S. 223.\n4) Berl. Bor., 1875, S. 476.\t1\n6) Journ. f. pra\u00e7t. Chemie, Neue Folge, 19, 1879, S. 146.\n\u00b0) Journ. f. pract. Chemie, Bd. 42, S. 25; Annalen d. Chein. u. Pharm., Bd. 64, S. 3S7.","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"17\nkommt zu dem Schluss, dass es ein Bestandteil der in-krustirenden Materie und letztere keinenfalls ein homogener K\u00f6rper s^i:\t\u2022\t'\nAus den Ergebnissen der vorerw\u00e4hnten Untersuchungen geht hervor, dass die verholzende Substanz keineswegs von constanter Zusammensetzung sein kann. Schon allein die Thatsache, dass sich aus dem Holz durch auf einander folgende Behandlung mit den verschiedensten L\u00f6sungsmitteln, wie S\u00e4uren, Alkalien, Salzen, Alkohol, Aether, W\u00e4sser und so weiter, verschiedene Stoffe in variabcln Quantit\u00e4ten erhalten lassen, spricht daf\u00fcr; dass aber so sehr von einander abweichende Ansichten \u00fcber die Natur der inkrustirenden Slaterie existiren, liegt jedenfalls zum gr\u00f6ssten Theil daran, dass die verschiedenen Forscher so \u00fcberaus kr\u00e4ftig wirkende und tief eingreifende Mittel, wie beispielsweise die Salpeters\u00e4ure oder diese und chlorsaures Kalium zusammen, angewandt haben. Dass dadurch die Holzbestandtheite, selbst die Cellulose, mannigfach ver\u00e4ndert werden, unterliegt doch\nwohl keinem Zweifel. Es ist das aber nicht hinreichend beachtet worden.\nDas Holzgummi kann in der Form, wie man es nach Thomsen\u2019s Angaben erh\u00e4lt, nicht im Holz Vorkommen; sonst w\u00fcrde man in der Lage sein, dasselbe mittelst Wasser zu extrahiren, da es darin nicht unl\u00f6slich ist. Nun lassen sich aber aus dem Holze mit Wasser niemals auch nur die geringsten Spuren dieses K\u00f6rpers erhalten; es muss derselbe demnach durch die Einwirkung kalter Natronlauge erst aus einem anderen durch vielleicht nur geringe Umwandlung gebildet werden.\t'\n\u25a0* \u00abr ;\nv. H\u00f6hne!1) behandelte Querschnitte beliebiger Korksorten mit concentrirter Kalilauge, constatirte mit H\u00fclfe des Mikroskopes, dass beim Erw\u00e4rmen und sp\u00e4teren K\u00f6chen eine Trennung in den Schichten vor sich geht. Zun\u00e4chst entstehe eine Quellung; sp\u00e4ter trete eine \u00ab zerk\u00f6rnelte oder gestrichelte,\nNov Heft^tZUnk,Sker ^ ^kad. der Wissenschaften, 1877, 1. Abth., Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XIV.\ta","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\nmeistens ochergelbe Masse\u00bb theilweise aus der Membran heraus und bilde alsdann eigent\u00fcmliche Ballen, welche sich mit Wasser fortschwemmen Hessen, w\u00e4hrend die Membranh\u00fcllen, Cellulose, wohlerhalten zur\u00fcckblieben. Chemisch hat v. H\u00f6hnel diesen auffallenden Vorgang nicht untersucht.\nHoppe-Seyler hat diese Versuche, die Cellulose durch Kochen des Holzes mit concentrirter Kalilauge von den verholzenden Substanzen zu trennen, wiederholt und spricht in Folge dieses Abspaltungsprocesses, welcher gewissermassen einer Verseifung zu vergleichen w\u00e4re, die Ansicht aus1), dass das Lignin, der K\u00f6rper, welcher nach Behandlung der H\u00f6lzer mit den verschiedensten L\u00f6sungsmitteln zur\u00fcckbleibt, anzusehen sei als Aether, wahrscheinlich der Cellulose und der Lignins\u00e4uren.\nAuf Veranlassung des Herrn Professor F. Hoppe-Seyler habe ich das Studium der inkrustirenden Substanzen wieder aufgenommen und speciell das Lignin des Buchen- und Eichenholzes untersucht.\nDarstellung des Lignins.\nJe 500 gr. rindenfreien fein geraspelten geh\u00f6rig ausgetrockneten Holzes wurden unter h\u00e4ufigem Umr\u00fchren 24 Stunden mit destillirtem Wasser stehen gelassen, dann abgepresst und nachgewaschen, bis die Fl\u00fcssigkeit nicht mehr gef\u00e4rbt war. Die Holzsp\u00e4hne wurden darauf mit einer f\u00fcnfprocentigen Salzs\u00e4ure einen Tag lang in der K\u00e4lte behandelt, die Masse sodann bis zur v\u00f6lligen Entfernung der S\u00e4ure, resp. jeder Halogenreaction mit Wasser gewaschen und getrocknet. Nun wurde nach einander mit Alkohol und Aether extrahirt. Sowohl diese Fl\u00fcssigkeiten, wie der erste Wasserauszug waren mehr oder weniger braun gef\u00e4rbt, wurden indess nicht weiter untersucht. Es wurde so lange mit Alkohol beziehungsweise Aether nachgesp\u00fclt, bis beide farblos blieben. Den an der Luft getrockneten R\u00fcckstand behandelte ich nun nach dem Vorg\u00e4nge Thomsen\u2019s (s. oben) mit Ammoniakwasser. Nach\n\u00bb) Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, Bd. XIII, S. 84.","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"19\n24st\u00e4ndigem Stehen wurde abgesaugt und. dann mit Wasser gewaschen, bis jede Ammoniakreaction verschwunden war. Zu dem noch feuchten Rest setzte ich Natronlauge vom specifischen Gewicht 1,10, liess diese etwa 36 Stunden einwirken, goss die alkalische Fl\u00fcssigkeit ab und behandelte dieselbe Holzportion zu wiederholten Malen mit frischer Lauge, um gewiss zu sein, dass das vorhandene Holzgummi vollst\u00e4ndig extrahirt wurde. Die letzten Laugenmengen gaben weder mit S\u00e4ure noch mit Alkohol auch nur den geringsten Niederschlag; d\u00e8r R\u00fcckstand durfte also als holzgummifrei angesehen werden. Nachdem durch Abpressen und geh\u00f6riges Auswaschen die Natronlauge v\u00f6llig entfernt, der R\u00fcckstand nochmals mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure, Wasser, Alkohol und Aether behandelt und dann l\u00e4ngere Zeit getrocknet worden war, lag die der weiteren Untersuchung zu unterwerfende Substanz vor. Sie unterscheidet sich dem \u00e4usseren Aasehen nach nur durch ihre bedeutend hellere Farbe von dem Aus-gangsproducte, ist unl\u00f6slich in allen gew\u00f6hntichen L\u00f6sungsmitteln; in Kupferoxydammoniak l\u00f6sen sich kaum erkennbare Spuren von Cellulose, was wohl schon all ein Beweis daf\u00fcr angesehen werden d\u00fcrfte, dass ein K\u00f6rper vorliegt, dessen wesentlicher Bestandtheil, eben die Cellulose, chemisch gebunden ist.\n* \u25a0 \u20184 .\nNachdem auf die beschriebene Art und Weise gr\u00f6ssere Mengen \u00abLignin\u00bb erhalten worden w\u2019aren, wurde behufs Abspaltung der Cellulose von der noch vorhandenen \u00abinkrusti-renden Materie\u00bb zur Schmelze mit Aetzalkalien geschritten. Da diese Procedur bei beiden Ligninsorten, aus Eichen* und Buchenholz erhalten, in gleicher Weise ausgef\u00fchrt wurde, so gen\u00fcgt eine einmalige Beschreibung derselben um so mehr, weil die durch das Schmelzen hervorgerufenen Erscheinungen bei beiden Holzarten identisch sind.\nAusf\u00fchrung des Schmelsens.\nJe 20\u201425 gr. der gereinigten Holzsp\u00fchne w\u2019urden mit dem 4\u20145 fachen Gewicht reinen Aetzalkalis in eine tubulirte Retorte gebracht und mit etwa 20\u201425 cbcm. destrllirten","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\nWbsswss versetzt. Der fein ausgezogene Hals der ger\u00e4umigen, ziemlich steilen Retorte wurde mit einem Liebig\u2019schen K\u00fchler m Verbindung gesetzt; dem K\u00fchler wurde eine Vorlage angefugt. Die Retorte wurde vorsichtig im Oelbade erhitzt und die Temperatur dieses Bades durch ein Thermometer, dessen Kugel sich in gleicher H\u00f6he mit den, Boden der Retorte und um m\u00f6glichst nahe befand, gemessen. Nach mehrfachen Schmelzungen fand sich, dass ein l\u00e4ngeres Erhitzen auf 185* stets hinreichle, um das Lignin zu spalten. Diese Temperatur wurde daher nie \u00dcberschritten. Da, wie Hoppo-Seyler (s. oben) nachgewiesen hat, die Cellulose durch Schmelzen mit dem st\u00e4rksten Alkali selbst bis zu 200\u00ab nicht angegriffen wird so konnte ich sicher sein, dass die neben der Cellulose durch die Schmelzung bis zu 185\u00bb erhaltenen Substanzen nicht etwa durch Angreifung und Zersetzung jener entstanden waren. Ich m\u00f6chte hier zugleich bemerken, dass\neine Usentwickelung bei dem hier geschilderten Processc nie stattfand.\nZwischen 140 und 150\u00bb trat unter lebhaftem Aufsch\u00e4u-men das Sieden ein. Es ist unbedingt geboten, das weitere Eihitzen sehr vorsichtig vorzunehmen und die Temperatur sehr allm\u00fchlig zu steigern, damit der Retortcninhalt nicht ubcrsch\u00e4umt und \u00fcbersteigt. Die anf\u00e4nglich gelb gef\u00e4rbte Masse br\u00e4unt sich nach und nach. Nachdem die Temperatur von 180\u00bb erreicht ist und das Erhitzen etwa 1'/ Stunden fortgesetzt worden, h\u00f6rt das lebhafte Aufwallen auf; die Massen in der Retorte fallen zusammen, die noch feinblasige Oberfl\u00e4che blattet sich nach und nach; und der Retorten-inhalt trocknet schliesslich ein. Das Erhitzen wird nun in-hibirt und/die Retorte aus dem Oelbade entfernt.\nIm Rbhfe des K\u00f6hlers bemerkt man einen gering-l\u00fcgigen amorphen weissen Beschlag; das in der Vorlage gesammelte Destillat enth\u00e4lt an seiner Oberfl\u00e4che ebenfalls noch Bestandtheile dieses weissen K\u00f6rpers, besitzt selbst einen penetranten ammoniakalischen Geruch und reagirt\nalkalisch. Diese Produde finden weiter unten noch Erw\u00e4hnung.","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"21\nLn' be,m ,L\u00f6sen und \"\u2019eiteren Behandeln des g\u00e4nzlich abgekuhlten und erstarrten Retorteninhaltes einen unan^ nehm grossen Ueberschuss von Fl\u00fcssigkeit zu vermeiden, ist es /.\u00abeckmassig, die Masse sich nur bis auf etwa 75-80\u00b0 abkuhlen zu lassen, die Schmelze alsdann mit wenig heissen, Hasser zu versetzen und sie in ein Becherglas zu JZ Nach dem Erkalten filtrirt man \u00fcber Glaswolle \u00f6der gegl\u00fchten Asbest trennt so die bereits ausgefallene Cellulose von der alkalischen Losung und setzt zu dieser \u201each und nach ver-dunnte Schwefels\u00e4ure (1 Volumen concentr\u00e9e S\u00e4ure auf 10 \\ olumina Wasser) hinzu bis zur sauren. Reaction ' Fs\nentskrht Cln f<-\u2018\"flockiger gelbbrauner Niederschlag, durchsetzt mit Cellulosethcilchen, welche noch in L\u00f6sung suspendirl geh leben waren Um die feinvertheilte Cellulose vollends zu entfernen wird die Fl\u00fcssigkeit durch vorsichtigen allm\u00e4hlLm Zusatz sehr verd\u00fcnnter Natronlauge schwach alkalisch gemacht\n\u201e, S\u00b0, er fl\u00b0ck,8-schwammige Niederschlag wieder gel\u00f6st wahrmid die Cellulosetheilchen ungel\u00f6st zur\u00fcckbleibe,,. S wird filtrirt, mit etwas Wasser nachgewaschen und in, Filtrat urch erneuten Zusatz einiger Tropfen Schwefels\u00e4ure (1 \u2022 10) er Niederschlag wieder hervorgerufen. Beim nochmalige,\ntie fe T\tp \"f ' AlkalilaUgC Und folee'\u201clon, Filtriren hinter'\nist stetson Ger \u00e4h\"'1\u2019 Bcm\u2018 Einlriu der sauren Reaction nehmbar. \u00b0\torgamschen S\u00e4uren deutlich wahr-\nNachdem der Niederschlag sich zu Flocken zusammen gebal t und am Boden des Gelasses abgesetzt hat, giesst man ie uberstehende Fl\u00fcssigkeit, welche schwach gelblich gef\u00f6rbt\nSA*-? \u25a0\u00bb *\u00ab\u25a0\u2014 \u00bb\u00ab. J \u201c?\u00a3\nducte rr .gkC1\u2014 Dicsc enthalten verschiedene Pro-ducte, auf die ich noch zur\u00fcckkommen werde \u2022\tS\ndem F\u00ce\u00cf l\u00e4ngeren:, De\u201cntiren wird der Niederschlag auf und i gesammclt> mit der Wasserstrahlpumpe abgesa'ugt und so lange mit Wasser ausgewaschen, bis in, FiE \u00e4ff\nentseht dT^iE \"iCht die \u00aberta\u00ab*te Tr\u00fcbung vom Film? nf ?C Vamm,ge Massc 'vird dann vorsichtig fernt, in eine Porzellanschaale gebracht und","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nauf dem Wasserbade getrocknet. Die volumin\u00f6se Substanz sintert schnell zusammen und bildet bald einen Kuchen, der zerrieben ein feink\u00f6rniges Pulver giebt, welches, nochmals auf dem Wasserbade erhitzt, schliesslich feinstaubend wird. Die so erhaltenen Produete werden wieder mit Wasser aufgenommen, um die letzten Spuren Schwefels\u00e4ure und Alkalisulfat, welche der schwammig-volumin\u00f6sen Form des Filler-luckstandes halber in demselben haften geblieben sein k\u00f6nnten, zu entfernen. Ist das erreicht, wird wieder auf dem Wasserbade getrocknet. Die so erhaltenen K\u00f6rper bestehen aus hellbraunen, leicht staubenden, amorphen Pulvern, welche selbst unter dem Mikroskop homogen erscheinen.\nBevor ich mich des Weiteren \u00fcber die Eigenschaften dieser Substanzen auslasse, m\u00f6chte ich einer Erscheinung Erw\u00e4hnung thun, welche sich stets beim Filtriren des nach dem ersten Ans\u00e4uern wieder in Alkali gel\u00f6sten und sodann von Neuem ausgelallten Niederschlages, bei beiden Holzarten, einstellte. Das aus gutem ligninfreien1) Filtrirpapier bestehende Filter nahm allemal eine sch\u00f6n rosenrothe F\u00e4rbung an. Auf Befeuchten des gef\u00e4rbten Papiers mit Alkalien und Ammoniakwasser br\u00e4unte sich dasselbe; w\u00e4hrend nach neuerlichem Ans\u00e4uern die rosenrothe F\u00e4rbung wieder auftrat.\nTrotz vielfacher Versuche, das f\u00e4rbende Agens zu fassen, ist mir dies bis jetzt nicht gelung\u00e8n. Sind die Niederschl\u00e4ge nach geh\u00f6rigem Auswaschen einmal getrocknet, so erscheint die F\u00e4rbung nicht wieder, auch wenn jene in Alkali wieder gel\u00f6st und dann von Neuem ausgefallt werden. Es ist nicht zu bezweifeln, dass der Farbstoff nur in sehr geringen Mengen vorhanden ist.\nDie braunen Substanzen wurden zun\u00e4chst der Elementaranalyse unterworfen; sie waren stickstofffrei.\n*) Das Auftreten der rosenrothen F\u00e4rbung veranlasste mich, das angewandte Filtrirpapier mit Anilinschwefels\u00e4ure und Phloroglucin, Resorcin und concentrirter Salzs\u00e4ure auf einen etwaigen Ligningehalt zu pr\u00fcfen. Die bekannten Farbenerscheinungen traten indess nie ein.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"23\nSubstanz aus \u00abBuchenholz\u00bb erhalten: v\nI.\t0,2447 gr. bei 100\u00b0 getrockneter Substanz lieferten 05510 cr m und 0,1172 gr. H,0, entsprechend 0,15(j5 gr. C und 0,01302 gr,'Hl *\nII.\t0.1856 gr. hei 100\u201c getrockneter Substanz lieferten 01171 \u201er 00 und 0,0910 gr.H.O, entsprechend 0,11375 gr. C und 0,01011 gr: H. \u2019\nGefunden:\tI. C = Cl,50\u201c/0; H = 5,32\"l0\nH. C = 01,28\u201c',,; H =.5,\nSubstanz aus \u00abEichenholz\u00bb erhalteh :\n1 \u00e4 \u201c r; i-\u00fc\u00fcr gr. co,\nund 0,1051 gr. H,0. entsprechend 0,1304V. C und 0,0117 gr. H.\n\u00b0\u20191fnon\u2122bei i?0\u201d Betrockne,er Substanz lieferten 0.4020 gr CO und 0,0870 gr. H,0. entsprechend 0,1098 gr. C und 0,00973 gr ff\nGefunden: l Ca 00,78 \u2666/,; H - 5,45 V II. C = 60,93\"',,: H = 5,40V\nBeule Producte, das aus Buchen- und das aus Eieheithoh erwiesen sich hinsichtlich ihrer Eigenschaften als identisch S(e sind leicht l\u00f6slieh in Alkalien, in Ammoniak, \u201enl\u00f6slicl m Jasser, so gut wie unl\u00f6slich in Aetlicr. Wahrend sic siel bei langer andauerndem Erhitzen bis auf 105\u00b0 nicht ver\u00e4ndern mmmt ihr Gewicht bei h\u00f6herem Erhitzen stetig ab; bis si< schliesslich unter lebhaftem Aufwallen verkohlen, ohne vortiei zu schmelzen. Sie gehen mit Calcium und Baryum wenn, charakteristische Verbindungen ein, die, unl\u00f6slich in Wasser durch Kohlens\u00e4ure nicht zerlegbar sind, stets verschiedene Bas'citat zeigen, so dass das Molekulargewicht auf diesem Wege nicht bestimmbar sein d\u00fcrfte. Bez\u00fcglich ihrer L\u00f6slich-heit in Alkohol verhalten sie sich v\u00f6llig \u00fcbereinstimmend. Kalter absoluter Alkohol l\u00f6st betr\u00e4chtliche Quantit\u00e4ten der\nsl?eh, , wenJ man eXtrahirl 80 lanSe damit, bis derselbe schliesslich farblos bleibt, nichts mehr aufnimmt. Destillirt\ndim w\u201d A!ko,ho1. fast Kanz ab und dampft den Rest auf wT\teiner Schaale ein, so erstarrt die dick-\nsige lebrige Masse schliesslich zu einem braunen Kuchen.\nIai. \u00c4US, d,en ,rothbraun gef\u00e4rbten alkoholischen Muttcr-\nll8 ilr AUrCh Cinen orheblichen \u00fceberschuss von Aether n eelbhchbrauner flockiger Niederschlag f\u00e4llbar; ebenso","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\ndurch Wasser, Salzl\u00f6sungen etc. Da Aether sich als F\u00e4llungs-mittel am besten bewahrte, der entstandene Niederschlag sich dabei schnell und leicht absetzte, so bediente ich mich\u00b0 stets dieses Mittels. Die alkoholischen L\u00f6sungen wurden filtrirt, der Alkohol bis auf ein m\u00f6glichst kleines Volumen abdestillirt] nun durch Aether gefallt und der Niederschlag schnell filtrirt; mit Aether geh\u00f6rig ausgewaschen und unter der Luftpumpe getrocknet. Bei den letzteren Manipulationen br\u00e4unte sich der Niederschlag an seiner dem Einfl\u00fcsse der Luft ausgesetzten Oberfl\u00e4che; vielleicht in Folge einer Oxydation. Der getrocknete Niederschlag wurde zerrieben und stellte so ein hellbraunes Pulver mit all\u2019 den f\u00fcr das I. Product angegebenen Eigenschaften dar.\t\u2022\nDie Elementaranalysen der s\u00e4mmtlich bei 100\u00b0 getrockneten Producte ergaben folgende Werthe:\nAus \u00abBuchenholz\u00bb erhaltene Substanz:\nI. 0,1404 gr. lieferten 0,3106 gr. CO, und 0,0710 gr. H..O, entsprechend 0,08034 gr. C und 0,00795 gr. H.\nII. 0,1505 gr. lieferte^ 0,3527 gr. CO, uud 0,0754 gr. H\u201e0, entsprechend 0,0962 gr. C und 0,0034 gr. H.\nGefunden:\tI. C = 61,49%; H = 5,60%.\nII. C - 01,40%,; H = 5,34 %.\nAus \u00abEichenholz\u00bb dargestellte Substanz :\nI. 0,1400 gr. lieferten 0.3170 gr. CO, und 0,OG90 gr. H.,0, entsprechend 0,0804 gr. C und 0,00773 gr. H.\nII. 0.1001 gr. lieferten 0,3012 gr. CO, und 0.0783 gr. H., 0, entsprechend 0.0985 gr. G und 0,OOS7 gr. H.\nGefunden:\tI.C= 61,71%; H - 5,52%,.\nII. C == 61,52%; H = 5,43%.\nDie aus Buchen- und Eichenholz erhaltenen, in Alkohol l\u00f6slichen, aus alkoholischer L\u00f6sung durch Aether gef\u00e4llten Substanzen stimmen also mit einander sowohl hinsichtlich ihrer Eigenschaften, wie ihrer elementaren Zusammensetzung \u00fcberein.\nDie in Alkohol unl\u00f6slichen R\u00fcckst\u00e4nde, ebenfalls bei 100\u00b0 getrocknet, ergaben, analysirt, folgende Werthe:","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"25\nAus Buchenholz:\n'\u2022 ^ - h=\u00b0-\"\u2022 ts \u00a3 IS s\u00e4 und o\u00e4 | W$M\nGefunden : I. C = 58,961* H = 5,57 \u00b0 0 H. G -= 59,12\u00b0/0; H = 5,24 V\nAus Eichenholz:\n12 und \u00b0'1041 er-Hs0- ?***\"*\nII. 0,1021 gr. gaben 0,3501 gr. CO. und 0077.1 \u00bbr u\n0,0955 p C und 0,0086 p H\t\u2019 \u00df f*\u00df\u00df**\\\nGefunden:\tI. C = 58,74%; H = 5,004%. \\\nII. C = 58,01%; H = 5,30%,\nii , k!\u00b0 Resullate der Analysen beweisen auch hier die Identit\u00e4t der einander entsprechenden Substanzen,\nder Luft ll? tVnigef 0Xydiren<,en EnfluSS ,ic* Saue rstoffs der Luft beim Schmelzen zu vermeiden, habe ich dasselbe\nauch ausgefuhrt, indem ein langsamer Strom reinen trockenen\nSTf d\u00bb\t\u00absw \u201e\u201e71\nen Manipulationen, Ans\u00e4uern, wieder in Alkali l\u00f6sen\n\u2019\u201c\u2019S*,on *\u25a0\u2022<** \u00abW\u00bbi\u00abn\nM\nDie Analysen ergaben folgende Werthe:\nI- Product.\nBuchenholz:\tr- ,\t, ,\n. n\t*\tEichenholz:\t,\n\u00e0: c = so*\u00ab\"!0: jj -\t? =\n\u2022*\u2019\t~\tC = 59,77%; H = 4,99%,\n11 \"T'' te\u2018her a,,\u00e4 alkoholischer L\u00f6sung gef\u00e4llte Substanzen.\n\u00cf e : gg;f j.3*\u00ab!-\t\u00ab - \u00ab\u2018.96%; &mmi\n\u2019 O, 4\u201992 -\u00ab\u2022 -C = 61,63\u00b0/,,;* H'= 5,19\"/0.\nHI. In Alkohol unl\u00f6slicher R\u00fcckstand.-\n*S\"SR.5:\u00a3?- f-IWi'H = 5,3n.\t\u25a0\nH - \u00b0\u201937 \u00bb\u2022 e = 58,84%; H = 5,33%,","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"26\nVergleicht man diese Werthe mit den entsprechenden der Schmelzungsproduct\u00e8, erhalten ohne Wasserstoffatmosph\u00e4re, so fallt vornehmlich der Unterschied des Wasserstoffgehaltes der ersten direct nach der Schmelze erhaltenen Substanzen auf. Es ist dieser Unterschied jedenfalls auf die Anwendung des. Wasserstoffstromes zur\u00fcckzuf\u00fchren. Bei der weiteren Behandlung, L\u00f6sen in Alkohol, F\u00e4llen durch Aether u. s. w. steigt der H-Gehalt; darf wohl dem der anderen Substanzen gleich erachtet werden. Was den Kohlenstoffgehalt anlangt, so bleiben die Werthe, gefunden f\u00fcr die in Alkohol unl\u00f6slichen Substanzen, einander gleich; hinsichtlich der anderen ist besonders der Unterschied zwischen der Zusammensetzung der Rohproducte ein bedeutender. Durch die Behandlung mit Alkohol und Aether steigt der Kohlenstoffgehalt ebenfalls, wohl in Folge des oxydirenden Einflusses des Sauerstoffs der Luft.\nStellt man nun, der Uebersicht halber, s\u00e4mmtliche gefundenen Werthe zusammen, so darf man wohl, besonders in Anbetracht dessen, dass man es mit \u00fcberaus unbest\u00e4ndigen, schlecht charakterisirten K\u00f6rpern zu thun hat, sagen, dass durch das Schmelzen des Lignins neben der Cellulose zwei Lignins\u00e4uren gefunden werden, deren durchschnittlicher Kohlenstoffgehalt sich berechnet f\u00fcr Buchenholz auf 61,00 resp. 58,99%, f\u00fcr Eichenholz auf 61,40 resp. 58,85%, w\u00e4hrend der Wasserstoffgehalt im Mittel f\u00fcr Buchenholz 5,24 resp. 5,29%, f\u00fcr Eichenholz 5,33 resp. 5,24% betr\u00e4gt; Zahlen, welche beweisen, dass man aus beiden Holzsorten durch das gleiche Verfahren dieselben Lignins\u00e4uren darstellen kann.\nWas nun die Quantit\u00e4ten anlangt, welche durch das Schmelzen gewonnen wurden, so bel\u00e4uft sich der Gewinn aus Buchenholz auf etwa 12% Lignins\u00e4uren und 64% Cellulose. Aus Eichenholz wurden 14% der S\u00e4uren und 61\u201463% Cellulose erhalten.\nDas Destillat in der Vorlage hatte, wie bereits oben bemerkt, einen intensiv ammoniakalischen Geruch, und reagirte stark alkalisch. Der weisse Beschlag, welcher sich im Rohre des K\u00fchlers abgesetzt und als feine Haut auf der Oberfl\u00e4che","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"27\nder Fl\u00fcssigkeit abgeschieden hatte, erwies sich in Aether l\u00f6s-\nhch und wurde so extrahirt. Der Aether wurde auf ein\nsehr kleines Volumen abdestillirt. Nach etwa 8-10 Stunden\nhatte sich ein Gemenge kleiner Krystalle abgeschieden. Ich\nirlnelt dieselben aus beiden Holzarten jedoch in solch\u2019geringer\nMenge, dass ich zur Zeit noch nicht in der Lage bin, N\u00e4heres dar\u00fcber mitzutheilen.\nDie ammoniakaiische Fl\u00fcssigkeit wurde aus einem Kothen\n\u00fcber freier Flamme abdestillirt, das Destillat mit verd\u00fcnnter ^lzsaure versetzt und auf dem Wasserbade eingedafnpK. Der Rucks and wurde mit wenig Wasser aufgenommen, die Losung filtnrt und das Filtrat mit Platinchlorid versetzt. Der entstandene krystallinischc Niederschlag wurde geh\u00f6re-ausgewaschen und getrocknet. Die Krystalle enthielten kein hrjsta 1 wasser. Bei der im Wasserstoffstrom vorgenommenen Schmelze erhielt ich dieselben Producte.\nAus Buchenholz erhalten:\n1. 0,138G gr. lieferten 0,0584 gr. Pt. -\u2022 \u00b0-080i \u00bb\t\u00bb\t0,0380 \u00bb\t\u00bb\nAus Eichenholz erhalten:\n1.\t0,1350 gr. lieferten 0,0584 gr. Pt\n2.\t0,1193 \u00bb\t>\t0,0515 \u00bb\t\u00bb\u2019\nSchmelze im H-Strom vorgenommen : Aus Buchenholz:\n1.\t0,1727\tgr.\tlieferten\t0,0749\tgr.\tPt.\n2.\t0,2465\t\u00bb\t\u00bb\to,1068\t\u00bb\t>\u2019\nAus Eichenholz:\n1.\t0,1740\tgr.\tlieferten\t0,0757\tgr.\tPt.\n2.\t0,1312\t\u00bb\t\u00bb\t0,0566\t\u00bb\t*\nGefunden :\nPt \u25a0= 42,13V\nPt ~ 42,50\u00b0/0.\nPi ~ 43,25\u00bb/..' Pt ^ *3,18\u00bb'..\nGefunden:\nPt W 43,36 V Pt = 43,32 \u00ae/0.\nPt\nPt\n43,50 V\n43,14%.\nAmmoniumplatinchlorid verlangt 44,19\u00b0/ Pt- die irpfiin denen Werthe betragen daher .heilweise ge^^/ wS\n\u00abten ThT WOa f0lgCrn\u2019 ^ trirtp\u201eDlV0n. ,lIen Niederschl\u00e4gen abgegossenen resp. abffl\njmen schwefelsauren L\u00f6sun*en der Schmelzen wurden \u00fcbe,\nfreier Flamme zu etwa '/, ihres Volumens abdestillirt \u00bb","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"28\nDestillate reagirten stark sauer, reducirten ammoniakalische Silber l\u00f6sung und wurden mit Calciumcarbonat neutralisirt. Die L\u00f6sungen der Calciumsalze wurden eingedampft; ein Theil derselben mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert, und diese L\u00f6sungen im Scheidetrichter mit Calciumchlorid gesch\u00fcttelt. Nach l\u00e4ngerem Sch\u00fctteln schieden sich winzige \u00f6lartige Tr\u00f6pfchen an der Oberfl\u00e4che aus, welche die Anwesenheit h\u00f6herer Fetts\u00e4uren darlegen. Eine Bestimmung dieser war nicht auszuf\u00fchren, da die Portionen zu klein waren. Ueber-haupt war die Ausbeute an Fetts\u00e4uren nicht gross; so erhielt ich aus 500 gr. Buchenholzlignin nur 0,3000 gr. an Baryum-salzen der Fetts\u00e4uren.\nDie Calciumsalze wurden in die Baryumsalze \u00fcbergef\u00fchrt; dann Baryumbestimmungen ausgef\u00fchrt.\nAus Buchenholz erhalten:\n0,21:28 gr. bei 100\u00b0 getrockneter Substanz lieferten 0,2000 gr. BaS04, entsprechend 0,1211 gr. Ba.\nGefunden: 56,90 \u00b0,0 Ba.\nAus Eichenholz erhalten:\n0,17:51 gr. bei 100\" getrockneter Substanz lieferten 0,1651 gr. BaS04, entsprechend 0,09707 gr. Ba.\nGefunden: 55,99\u00b0j0 Ba.\nEssigsaurer Baryt verlangt 53,72\u00b0/0 Ba. ameisensaurer Baryt 60,35\u00b0/, Ba. Danach ist die Annahme gerechtfertigt, dass hier im Wesentlichen diese beiden Salze vorhanden sind. Nach bekannter Methode (Behandlung mit frisch gef\u00e4lltem Silberoxyd) wurden die S\u00e4uren von einander getrennt und das Barytsalz der Essigs\u00e4ure ziemlich rein erhalten.\nAus Buchenholz erhalten:\n0,1501 gr. lieferten 0,1382 gr. BaS04, entsprechend 0.08124 gr. Ba.\nGefunden : 54,12 \u00b0/0 Ba.\nAus Eichenholz erhalten:\n0,12.51 gr. lieferten 0,1137 gr. BaS04, entsprechend 0,06685 gr. Ba.\nGefunden: 54,300!0 Ba.\nNachdem von den schwefelsauren Schmelzr\u00fcckstandsl\u00f6sungen die organischen S\u00e4uren der Fettreihe abdestillirt","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"29\nworden waren wurden die ersteren mit grossen Portionen Ae her ausgesch\u00fcttelt, die Aetherextracte vereinigt undTr Aether dann g\u00e4nzlich abdestillirt. Es hinterblieb eine braun \u00b0e '^bte harz'\u00b0e Ma\u00ae8\u00ae, welche schwach sauer reagirtc Diese wurde \u201eut Wasser behandelt, bis Sis Wasserdicht mehr\nbracht muV^ WaSS.erauszu& \u2022in Scheidetrichter ge-bracht, nut N atr.umcarbonat neutralst, und dann mehrere\nMale mit Aether gesch\u00fcttelt: Auszug I. Nach Abtrennung\nder Aethers wurde schnell mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert und\nwieder mit Aether extrahirt: Auszug II.\t^\n8 Dcr Aelher wurde gr\u00f6sstentheils abdestil-n wir' , 7, Cr<,UnSten resulUrlen klein\u00ae Kryslalie, die\nth HT\u00bb - raren- Mit Alka,ien behandelt, br\u00e4unte sich die w\u00e4sserige L\u00f6sung. Auf Zusatz von kleinen Mengen\nEisenchloridlosung f\u00e4rbte sie sich dunkelgr\u00fcn; setzte mah\n^ hi\"i - verw\u00e4nS\nsreti das Gr\u00fcn m ein dunkles Roth. Silberl\u00f6sung wurde chon bei l\u00e4ngerem Stehen (in der K\u00e4lte) red\u00fccirt Alle Orthooxyverbindungen reagiren mit Eiscnchlorid und Natriumcarbonat wie die vorliegende L\u00f6sung; die Reduction der Silberlosung aber wies auf \u00abBrenzcatechin\u00bb hin.\nd,mst^US2Ugr1\\ Naehdem der Aether abdestillirt und ver-VVasser ziemlich\"?*? f'\u2019 nadelt\u00f6rmiGc K^tajl\u00e9 vor, die. in\nerhk icTRaid War7,Auf Zusa(z von Eisenchlorid sich \u2022 B bu'lg; nach Zusalz von Sodal\u00f6sung f\u00e4rbte sch de sauer reagirende-L\u00f6sung blau, welche Farbe sich \u2019\n\u00cfng8mitnr?-h UTndelle- NeUtra,isirfe ich die saure oc* iif r- Ga C1UmCarbonat\u2019 so \u00a3ab dieselbe mit frisch dar-geste lter Eisenvitrioll\u00f6sung eine dunkelblaue F\u00e4rbung. Diese\nRationen sprechen f\u00fcr \u00abProtocatechus\u00e4ure\u00bb. Ich versuchte auch diese S\u00e4ure rein darzustellen, fand aber den Schmelzpunkt um einige Grade zu niedrig. Die Analyse der\n\u00c2SL\u00ce7.....................\t\u201c'*\u2022","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nnoch Oxals\u00e4ure; ich erhielt mit Calciumchlorid einen Niederschlag von oxalsaurem Kalk, sowie die S\u00e4ure selbst in ihrer * charakteristischen Krystallform.\nBei der Einwirkung schmelzenden Alkalis auf Buchen-und Eichenholzlignin erh\u00e4lt man also:\nCellulose; aus jeder Ligninart je 2 Lignins\u00e4uren, deren Unterschiede hinsichtlich ihrer elementaren Zusammensetzung und ihres chemischen Verhaltens oben angegeben sind; ferner Ameisens\u00e4ure, Essigs\u00e4ure, deutliche nachweisbare Spuren h\u00f6herer organischer S\u00e4uren ; Protocatechus\u00e4ure, Brenzcatechin, Ammoniak und Spuren h\u00f6herer Basen, sowie einen weissen krystallinischen K\u00f6rper in sehr geringen Mengen, welcher noch n\u00e4her zu untersuchen ist.\nIch hoffe, demn\u00e4chst weitere Mittheilungen \u00fcber das Tannenholzlignin und \u00fcber Versuche, die chemische Constitution der Lignins\u00e4uren zu ermitteln, machen zu k\u00f6nnen.","page":30}],"identifier":"lit16772","issued":"1890","language":"de","pages":"15-30","startpages":"15","title":"Zur Kenntniss des Lignins. I. Mittheilung","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:48:44.209862+00:00"}