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{"created":"2022-01-31T12:41:35.748312+00:00","id":"lit16786","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Zaleski, St. Szez.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 14: 274-282","fulltext":[{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"Die Vereinfachung von macro- und microchemischen Eisen*\nreactionen.\nV. >n\nOr. St. Szcz. Zaleski,\n\u2022 m\u00bbI. rr\u2018\u00bbf*\u2018SM\u00bbr <1. Oiemiv ;i. \u00abI. Ki.i<. ruivcM\u2019sit\u00e4f zu Tomsk (West-Silmifio\n\u2022 \u25a0 ' - _ <. \u2019 ; _ ,\nl>\u00abr IC\u00ab tladioii /.lu'ejnuig-n am .*\u00bb. o\u00ab t<>li\u00ab i iss;*.)\nDir Bedeutung, des Eisens in der Oeconomie des Ptlanzen-\u00ab und Thierlebens unterliegt bekanntlich gar keinem Zweifel. Auf Kosten dieses, mit der Nahrung aufgenommenen Metalls wird das Blut gebildet. Der Mangel an Eisen f\u00fchrt zum Mangel an Blut und zu den Abweichungen in der Zusammensetzung desselben. Nicht geringere Abweichungen bei verhinderter oder abgeschlossener Eisenzufuhr finden auch in den Functionen und in der Entwickelung der Pflanzen statt, denn bei ungen\u00fcgender Menge dieses Metalls b\u00fcsst das Chlorophyll seine llaupteigenschaft ein, Kohlens\u00e4ure unter Einwirkung von Sonnenlicht zu spalten und ihre Bestandtheiie zu assimiliren, wodurch die Pflanzen ihre Farbe verlieren, verwelken und schliesslich vollst\u00e4ndig zu Rrunde gehen. Jedoch die ausserordentlich grosse Bedeutung des Eisens wird lange noch nicht damit ersch\u00f6pft. Bei Verfolgung der Wegseiner Aufnahme und Wanderung in den Organismen verschiedener Thiere und Pflanzen stossen wir auf eine Reihe physiologisch-chemischer und allgemein-biologischer Fragen von ganz besonderer Wichtigkeit, wie z. B. wo das Blut gebildet wird, ob es in der That einem Zerfall unterliegt und, wenn es der Fall sein sollte, in welchen Organen und auf welche Weise dieser Zerfall stattfindet, inwiefern wird","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"#'* Entwickelung \u00ab1er lebendigen und d\u00abr lalenien Kraft m ' \u25a0h Organismen durch das Eisen beeinflusst, aut welche Art * und Weise dieses Metall durch die Pflanzen und Thiere resorbirt wird, welchen Metamorphosen es dabei unterliegt, eh es und inwiefern die Synthesen und den Zerfall der Be-dandtheile verschiedener Organismen bewirkt,' Wie es sich li verschiedenen krankhaften Processen verh\u00e4lt und vieler,\n. H ier anderen. Die Bahn zur L\u00f6sung dieser s\u00e4mmtlichen : ragen muss erst durch eine Reihe spocieller , complicirler i iiteisuchungen dargelegt werden: vor Allem ist unbedingt ;hdliig zu erforschen, wie das Eisen topographisch in verschiedenen Organen und (ieweben, bei allen m\u00f6glichen Er-i.dirungszust\u00e4nden und Bedingungen derselben und bei m\u00f6glichst mannigfaltigen Vertretern bidder organisirteii Naturreiche vertheilt wird, wobei nicht nur der normale Zustand, sondern iiuch der pathologische, je nach der Natur und dein Verlaufe '1er Erkrankung Ber\u00fccksichtigung linden muss. Dieser Zweck l\u00e4sst sich aut doppeltem Wege erreichen: einerseits vernilt*-hlst genauer chemischer Quantitativbestimmungen nach Ein\u00e4scherung der zu untersuchenden Organe, Gewebe, fester Molle und Fl\u00fcssigkeiten, andererseits \u2014 auf dem sog. macro-\nd. h. durch unmittelbare An-Aondung der Eisenreagentien direct auf den zu erforschenden \u25a0K\u00f6rper, welchen man darauf eingehend macr\u00f6scopisch. und 'iiicioscopisch untersucht. Im letzten Fall erlangt inan nur \u2022 inen relativen Begriff von den Metallmengen nach der In-fensit\u00e4t der Reaction; daf\u00fcr ist man im Stande, den Charakter ' 'Hid die Oxydationsstufe der Eisenverbindungen naher zu bestimmen. Beide Untersuchungsmethoden sollen nat\u00fcrlich Anwendung finden \u00fcberall, wo es nur m\u00f6glich ist. Es ge-khi,ht jedoch zuweilen, dass.die quantitative Analyse unm\u00f6glich durchzut\u00fchrcn ist, zumal es sich um niedere Oruanis-; i ien von ganz geringen Dimensionen, oder ganz1 kleine, schwer einer quantitativen Bestimmung zu unterziehende Organe handelt. Die einzige Zuflucht in solchen F\u00e4llen ist ui der macro- und microchemischen Untersuchung zu suchen. Daher jede Vereinfachung und Vervollkommnung der Methoden der","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"276\nfotzten muss als ein Erwerb f\u00fcr die Wissenschaft bei r\u00e4chte! werden.\nDie microchemischen Eisenreactionen der Organe und Gewebe sind schon verh\u00fcltnissmassig ziemlich lange bekaim! und wurden nicht selten, jedoch nur immer in pathologischen F\u00e4llen angewandt. Erst vor ungef\u00e4hr vier Jahren habe ich die M\u00f6glichkeit gehabt, sie in gr\u00f6sserem Massstabe auch f\u00fcr physiologisch - chemische Zwecke zu verwerthen, wobei von mir zugleich der Begriff von macroehemisehen Untersuchungen, als Gegensatz zu den microchemischen, eingef\u00fchrt wurde. N\u00e4heres dar\u00fcber findet man in meinen fr\u00fcheren Arbeiten'), in denen zugleich s\u00e4mmtliche Manipulationen und Eingriffe bei der Ausf\u00fchrung der erw\u00e4hnten sowohl von Anderen angewandten wie von mir eingef\u00fchrten und n\u00e4her gepr\u00fcflen Eisenreactionen eingehend besprochen worden sind und zugleich der Nachweis geliefert, dass es zuweilen wohl gelingt, in manchem Organe oder Gewebe das Vorhandensein des Eisens selbst in verh\u00e4lt nissm\u00e4ssig ziemlich geringen Mengen macro chemisch festzustellen, ohne jedoch auf micro-chemischem Wege das Ziel erreicht zu haben. Es k\u00f6nnen aber dann und wann auch ganz entgegengesetzte Verh\u00e4ltnisse Vorkommen, n\u00e4mlich das Vorhandensein des Eisens in einer solchen Menge, dass nur die Resultate der microchemischen Untersuchung sich als positiv erweisen. Jedoch in bedeutender Mehrzahl der F\u00e4lle erscheinen beide Untersuchungsverfahren als gleichwertig, indem sie zuweilen negative, meistentheils aber positive Resultate zugleich liefern. Man soll sich daher nie auf eins dieser Verfahren einschr\u00e4nken und bei jeder Gelegenheit auf keins derselben verzichten.\nSeit jener Zeit bestand! mein Hauptzweck darin, da* umst\u00e4ndliche Verfahren bei* der Ausf\u00fchrung der in Red*\u00bb stehenden Reaetionen nach M\u00f6glichkeit zu vereinfachen und\n') St. Szcz. Zaleski: 1) Przegl. lek. und Virchow\u2019s Archiv, ltd. (UV. *2) Wojeimo-medic. Z\u00fcrn,, 1880, und Zeitsclir. f, physiol. Chenii'-. Bd. X. :i) W ratsch 1880; Gaz lek. und Med. (\u2019.entralhh, 1887. 4) und '\u00bb) Wojenno-medic. Z\u00fcrn., 1888, und Arch. f. exp. Path. u. Pharma\u00ab:*\u00ab!.,\nBd. xxm.","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"211\nnodi mehr zu vervollkommnen. Um dies zu erreichen, habe ich \u2018mir als Aufgabe \u00abrestellt :\n*\t\u00bb\t'\tt\t*\t,\n1. falls uns nur ein ganz kleines St\u00fcckcheif des zu untersuchenden Gewebes oder Organes zu Gebote stellt, lange nicht ausreichend zur Ausf\u00fchrung der niaero-chemischen Heactionen unabh\u00e4ngig von den micro-chemischen, im Stande zu sein, eines und dasselbe Material f\u00fcr einen und f\u00fcr den anderen Zweck ver-werthen zu k\u00f6nnen:\n-\u2022 die Dauer des langwierigen Processes j*d der Ausf\u00fchrung der Reaction auf jedem Schnitte einzeln nach M\u00f6glichkeit abzuk\u00fcrzen ;\n\u2022>. die Schnitte mit bereits fertiger Eisenreaction serienweise nicht nur von einem Thier- rosp. Pflanzenorgane oder Gewebe, sondern auch von einem ganzen Embryo, ja selbst von einem kleinen ungetheilteh Tliiere zu gewinnen.\nDie Untersuchungen \u00fcber zweckentsprechende Vorb\u00e8-ivitung der Pflanzengewebe sind von mir noch nicht zunr Abschluss gebracht worden : ich erlaube mir daher vorl\u00e4ufig mir die sich auf Thierorgane und Gewebe beziehenden Ergebnisse im Vorliegenden mitzntheilen.\n. \u2022 * . \u00bb\nAls Universalmittel zum macro- und mierofenisclioii Nachweis von Eisen \u00fcberhaupt, ohne R\u00fccksicht auf die Oxy-dationsstufe desselben, muss unbedingt einerseits Schwefel-\u2022mimonium und andererseits gelbes Rlutlaugensalz nach An-siuerung mit Salzs\u00e4ure betrachtet werden. Die Eisenoxydul-y ibiudungen lassen sich mit rothem Blutlaugonsalz auch nach /u>atz von Salzs\u00e4ure nachweisen; f\u00fcr Eisenoxydverbindungen bt Rhodankalium ebenfalls in salzsaurer L\u00f6sung anzuweiidcii. Aut alle diese cardinale und charakteristische Reactionen v\u00ab rsuchte ich eine ganz besondere Aufmerksamkeit zu lenken, |'hl,e jedoch dabei vergessen zu haben, dass die Rhodan-kaliumreaction, obwohl an und f\u00fcr sich sehr empfindlich; . Dnnocli an einem Mangel leidet: es wird n\u00e4mlich durch das 11 Gewebe nachzuweisende Eisen nicht nur das Gewehr\u00bb-","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"selbst. .'ondfin auch zuweilen die als Reagens angewandte Fl\u00fcssigkeit charakteristisch rot 11 verf\u00e4rbt.\nBei Aust\u00efilIlling der Reaction mit Schwcfelammonhuu gen\u00fcgt das bez\u00fcgliche Pr\u00e4parat \u2014 je nach der Gr\u00f6sse de-selben - auf 2 Minuten bis lL Stunde und l\u00e4nger in 1\u00b0/ \u2014 :r w\u00e4ssrige oder alkoholische L\u00f6sung von Schwefelummonium einzutauchen. Der Reaction bei geringen Eisenmengen id eine dunkelgr\u00fcne Farbe eigen, falls aber gr\u00f6ssere Mengen vorhanden sind eint* stark ausgesprochene schwarze. Di* Reactionen vermittelst anderer Reagentien. und zwar Rhodan-kalium. gelben und rothen Blutlaugensalzes, beruhen darin, dass man das entsprechende Pr\u00e4parat binnen eben eines solchen Zeitraumes, wie in vorigem Fall, mit 1\u00b0/0\u20143\u00b0/\u201e L\u00f6sung des bez\u00fcglichen Salzes behandelt und darauf, nach schneller Durchsp\u00fclung in eine schwache, etwa 2\u00b0'0 alkoholische, oder w\u00e4ssrige Salzs\u00e4urel\u00f6sung eintaucht. F\u00fcr Rhodankalium ist eine blutrothe F\u00e4rbung charakteristisch, f\u00fcr \u00fcbrige Reagentn n . \u2014 je nach der Intensit\u00e4t der Reaction \u2014 eine bell- oder dunkelblaue. Die Empfindlichkeit s\u00e4mmtlicber Reactionen ist eine ganz besonders grosse.\nUm den drei oben angef\u00fchrten Bedingungen gen\u00fcgend ' Pr\u00e4parate zu gewinnen, wenn es sich um Schwefelarnmomum-reaction bandelt, verfahre ich folgen dermassen : Ein St\u00fcckchen des betreffenden Organes oder Gewebes etwa von derselben Gr\u00f6sse, wie es sonst bei der Erh\u00e4rtung von histologischen Pr\u00e4paraten \u00fcblich ist, wird auf 24 Stunden in einem 6.V , Alkohol liegen gelassen* und darauf in ein Gelass \u00fcbergef\u00fclirt, welches bis zum Halse mit 96\u00b0/0 Alkohol erf\u00fcllt ist, dein einige Tropfen von starkem, gelben Schwefelammonium hinzu? gesetzt sind. Das Gelass wird mit gut eingeschliffenem Glasst\u00f6psel dicht abgeschlossen und binnen 24 Stunden von Zeit zu Zeit umgesch\u00fcttelt. Bei irgendwie beachtenswerthen Eisenmengen nimmt das Pr\u00e4parat nicht nur auf der Oberfl\u00e4che, sondern auch im Innern eine gr\u00fcne Farbe an, welche dunkler wird, falls mehr Eisen vorhanden ist, und schliesslich in eine schwarze \u00fcbergeht, wenn die Metallmengen betr\u00e4chtlich sind. Behufs definitiver Erh\u00e4rtung des Pr\u00e4parate* und m\u00f6gliche","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"vollst\u00e4ndiger Entziehung des Wassers aus demselben wird es in absoluten, mit einigen Tropfen von gelbem Schwefel-iiinmonium versetzten Alkohol \u00fcbergef\u00fchrt. wobei die L\u00f6sung .einen strohgelben Schimmer haben und das Gelass bis /um \u00bbliebt anliegenden Glasst\u00f6psel ausf\u00fcllen soll. Gew\u00f6hnliche Pfropfen sind unbrauchbar, denn sie liefern an und f\u00fcr sicli eine Eisenreaction mit Scliwefelammonium und werden leicht durch verli\u00e4ltnissm\u00e4ssig sehr schnelle Diffusion des leizlen verdorben. Alle erw\u00e4hnten Vorsichtsmassregeln sind unentbehrlich, damit die Reaction unter dem oxvdirenden,Einfluss der Luft nicht beeintr\u00e4chtigt w\u00e4re, ja \u2014 nicht vollst\u00e4ndig verschwinde. Aus diesem Grunde ist der absolute Alkohol\nan und t\u00fcr sich f \u00fc r d i e Au f be w a h r u u g der Pr\u00e4parate m i 1 fertiger Reaction nicht ausreichend und man soll daher nie vers\u00e4umen, zu demselben einige Tropfen von gelbem Schwefclammonium zuzusetzen. Die auf solche Art und Weise ungefert igten Pr\u00e4parate k\u00f6nnen je nach dem Bed\u00fcrfnis* auf dem Microtom oder mit der Hand geschnitten und, tails die Zahl der Pr\u00e4parate gen\u00fcgend, in einer und derselben L\u00f6sung bis auf Weiteres aufbewahrt werden. Wird das Pr\u00e4parat geschnitten, so soll man nie ausser Acht lassen, dasselbe von der Oberfl\u00e4che mit absolutem Alkohol abzusp\u00fclen, da die Klinge des Messers durch Schwefelammonium bei l\u00e4ngerem Contact mit dem letzten angegriffen <ein kann. Bei schneller und ununterbrochener Untersuchung l\u00e4sst die Reaction unter dem Einfluss der Luft kaum nach, will man jedoch die Untersuchung verschieben, so ist es unentbehrlich, zum Alkohol, in welchem die Schnitte aufbewahrl werden, einen Tropfen von Schwefelammoniuni hinzuzusetzen und das Gef\u00e4ss mit gut angepasster Glasplatte sorgf\u00e4ltig zu bedecken.\t\u2022\nAuch vorher injicirte oder en masse gef\u00e4rbte Pr\u00e4parate -eignen sich zur Ausf\u00fchrung der eben beschriebenen Reaction, wobei jedoch zu ber\u00fccksichtigen w\u00e4re, dass man die Farbe sowohl des F\u00e4rbungsmittels wie der Injecti\u00f6nsmasse entsprechend w\u00e4hle und damit das Schwefolammonium auf dieselben keine sch\u00e4dliche Wirkung aus\u00fcb\u00ab*.\n\u2018 *","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"->S0\nEin wenig abweichend ist \u00ablas Verfahren, nach welchem mir gelungen ist, analoge Pr\u00e4parate durch Anwendung aller \u00fcbrigen Reagentien zu erlangen. Die Tlieile der betreffenden Organe oder Gewebe werden zun\u00e4chst auf :24 Stunden \u2022in li:\u00bb7# Alkohol hineingelegt und dann \u2014 je nach der Reaction, die man zu erreichen w\u00fcnscht \u2014 in eine l\u00b0/\u201e L\u00f6sung von gelbem oder rot hem Blutlnugensalz oder, schliesslich, Rhodankalium in 0()\u00b0l0 Alkohol \u00fcbergef\u00fchrt, wo sie wenigstens 3 Tag\u00ab? bleiben und von Zeit zu Zeit durchgesch\u00fcttelt werden m\u00fcssen. Man behandelt sie darauf mit 1 \u00b0/0 L\u00f6sung einer der erw\u00e4hnten Salze, dieses Mal aber nicht in 96\u00b0/0, sondern in O5*/0 Alkohol und nach etwa :!4 Stunden mit l\u00b0/0\u20142 \u00b0/0 Salzs\u00e4urel\u00f6sung in 9G0/0 Alkohol. Die vorangeliendo Anwendung von schw\u00e4cherem Alkohol hat zum Zweck, in die Pulpa der Gewebe eine gewisse Menge von Wasser einzuf\u00fchren, wodurch die Endo- und Exosmose f\u00fcr Salzs\u00e4ure erleichtert wird, welche \u2018 vermittelst eines bei Weitem st\u00e4rkeren Alkohols eindringt. Eine vollst\u00e4ndige Durchtr\u00e4nkung des Pr\u00e4parates mit Salzs\u00e4ure wird etwa nach 2\u20143 Tagen erreicht: ist das Eisen in wahrnehmbaren Mengen vorhanden, so nimmt das ganze St\u00fcck sowohl von der Auss\u00abmfl\u00e4che wie im Innern eine diffuse, dem betreffenden Reagens und Eisenverbindung entbrechend\u00ab* F\u00e4rbung an. Zur endg\u00fcltigen Entfernung des Wassers und der Salzs\u00e4ure, welche, bekanntlich, f\u00fcr das Mhrotom sch\u00e4dlich sein kann, sowohl wie zum ferneren Auf-bewaluvn und Conserviren \u00ab1er Pr\u00e4parat\u00ab* bedient man sich \u00ab\u2022iniger Portionen von absolutem Alkohol. Auf solche Art und Weise gewonnene Pr\u00e4parate lassen sich \u00ablann ohne Weiteres' ganz bequem sowohl mit der Hand wie auf dem Mio rot om schneiden.\nAuch in \u00abliesen F\u00e4llen l\u00e4sst sich \u00ab*ine F\u00e4rbung en masse 'd*r Organst\u00fccke und (\u00ab\u00bbwebe mit| bereits gewonnener Reaction vornehmen. Bei der Wahl del. Farbstoffe muss man dieselben Regeln wie bei Schwefelammonium verfolgen. Ein 'umgekehrtes Verfahren, \u00ab1. li. vorangehende F\u00e4rbung mit nadi--i\u00e4gli\u00ab her Ausf\u00fchrung der Reaction f\u00fchrt in concretem Fall ti. lil zum Zw\u00abM\u2018k. \u00abhum mehrere Farbstoffe werden bekannt-","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dc81\nlirli durch Salzs\u00e4ure entf\u00e4rbt. Besonders hubseh und fuhr-li'ich sind die durch Anwendung von gelbem resp. rothem BJut-laugensalz gewonnenen Pr\u00e4parate mit nachtr\u00e4glicher F\u00e4rbung durch Carmin. Der Contrast zwischen der blauen und der rothen Farbe liefert in der That ein sehr instructives Bild. I eberhaupt sind di\u00ab\u00bb durch dies\u00ab' Reagentien gewonnenen Pr\u00e4parate bei Weitem mehr zum F\u00e4rben geeignet, als die durch Schwefelammonium. Ausserdem eignen sie sich ganz besonders zur Anfertigung von microscopischen Dauerpr\u00e4-paiaten. Injicirte Organe und Gewebe, .wenn nur die Inject ionsmasse der Farbe nach gut gew\u00e4hlt ist und der chemischen Einwirkung von Salzs\u00e4ure widersteht, k\u00f6nnen auch mit grossem Nutzen zur Anwendung von Reaction\u00ab m \u00ablies\u00ab*r Kategorie verwerthet werden.\nDass die nach s\u00e4inmtliehen oben angegebenen Methoden, <1. h. vermittelst Schwefelammonium und anderer Reagentien \u2022mgcfertigteu Pr\u00e4parate ohne jeden XachlheiU jahrelang con->\u00abTvirt werden k\u00f6nnen, ist wohl aus einigen Musterst\u00fccken zu schliessen. die sich auf Leber bei Phosphorvergiftung beziehen und die ich noch w\u00e4hrend meiner Tli\u00e4tigkeit zu Dorpat angefertigt habe. Sie machten \u00ab-ine weite, \u00fcber einen Monat dauernde Reise von Europa nach Asien bis Tomsk, und jetzt nach etwa d Jahren seit der Zeit ihrer Anfertigung ist bei ihnen sowohl von Aussen wie auf der Durchsclmitts-: fl\u00e4che dieselbe Farbe und Intensit\u00e4t der Reaction wahrzu-nehmen, wie es urspr\u00fcnglich der Fall war. Die Resultate einer eingehenden Untersuchung dieser Pr\u00e4parate worden deitin\u00e4chst in einer besonderen Mittheilung besprochen werden\nIbtfik \u00ablen angegebenen Vorschriften ist es mir gelungen, ine Eisenrcaction in den Organen und Geweben .\u00ab4hes .totalen Embryo, ja \u2014 sogar bei u n zergliedert en kleinen Thieren zu gewinnen. Die Anwendung dieses Verfahrens f\u00fcr weiter\u00ab\u00bb Forschungen kann \u2014 mein\u00ab-*r- Meinung nach - eine rundamentale Bedeutung' f\u00fcr die Wissenschaft haben, denn sie giebt uns die M\u00f6glichkeit, vergleichende Untersuchungen \u00fcber den Charakter und die Eigenschaften iner beliebigen Reaction in einzelnen Organen und Geweben\nZeitschrift f\u00fcr\tChemie. \\IV.\n11\u00bb","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"auf der Rurchschnittsfl\u00e4che eines ganzen Organismus anzu-zustellen: (lie Durchschnittsfl\u00fcche selbst kann dabei in einer senkrechten., queren, diagonalen und jeder anderen Richtung gef\u00fchrt werden. Die letzt erw\u00e4hnten Untersuchungen k\u00f6nnen wiederum zu ganz neuen, bisher vollst\u00e4ndig unbekannten physiologischen Thatsachen und Schlussfolgerungen f\u00fchren, die man jedoch a priori nicht \u00fcbersch\u00e4tzen darf.\nTomsk, 0. h ein i > e h e s Institut, den 2. 11. Sej\u00bb-I ember 1889.\nI","page":282}],"identifier":"lit16786","issued":"1890","language":"de","pages":"274-282","startpages":"274","title":"Die Vereinfachungen von macro- und microchemischen Eisenreactionen","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:41:35.748317+00:00"}