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{"created":"2022-01-31T16:36:37.711354+00:00","id":"lit16791","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Raudnitz, R. W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 14: 325-327","fulltext":[{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Berichtigung zu meiner Mittheilung: \u00abUeber die Verdaulichkeit\ngekochter Milch\u00bb1).\nVon\t\"\nDr. R. W. Randnitz.\n(Der Redaction zugegangen am 29. October 1889.)\nIn Anmerkung 1 auf Seite 11 meiner Mittheilung habe all rucksiclitlich einer Ver\u00f6ffentlichung von W. Prausnitz-< Ueber die Ausn\u00fctzung der Kuhmilch im menschlichen Darm-kanal\u00bb (Zeitschr. f. Bio!., Bd. XXV, H. 4, 1888) bemerkt, I rausn.tz ber\u00fccksichtige dabei nicht, dass im Milchkothe des Erwachsenen Kalksalze in gr\u00f6sserer Menge vorhanden sind, welche zwar resorbirt, aber, weil nicht angesetzt, wieder in den Darm ausgeschieden worden sind. \u2022\nZu dieser Bemerkung veranlassten mich folgende Stellen der Mittheilung des H. Prausnitz: \u00abund wurden somit vom \u00f6ipei unausgen\u00fctzt mit dem Kothe ausgeschieden : 8 96\u00b0/ Trockensubstanz, 11,18% Stickstoff, 5,057, Fett, 6,957 organische Substanzen, 37,087, Asche\u00bb (S. 536);\nUnd: \u00abIch habe auf nachfolgender Tabelle in Procenten ausgedr\u00fcckt diejenigen Mengen von Trockensubstanz, organischen Substanzen, Stickstoff und Asche aufgezeichnet, welche beim Genuss der verbreitetsten Nahrungsmittel vom K\u00f6rper unverwerthet, durch den Koth wieder ausgeschieden werden\u00bb S. 539); z. B.: \u00abBei Genuss von Milch nach Prausnitz Verlust durch den Koth: 9*/0 Trockensubstanz, G,97,organische\nSubstanzen, 11,27, Stickstoff, 37,17, Asche\u00bb.\t*\n\n\u2019) Diese Zeitschrift, Bd. XIV, H. 1. Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XIV.","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"Die Ausdr\u00fccke \u00ab unausgen\u00fctzt \u00bb und \u00ab unverwerthet \u00bb oder \u00abVerlust durch den Koth\u00bb sind f\u00fcr die organischen Nahrungs-stoffe eindeutig und vollkommen bezeichnend. Was im Kot ln unter gew\u00f6hnlichen Verh\u00e4ltnissen an Stickstoff, Fett und Kohlehydraten gefunden wird, ist unausgen\u00fctzt und unverwerthet, ob es nun ein Ueberbleibsel der Nahrungsmittel oder der nicht wieder aufgenommene Rest der Verdauungss\u00e4fte sei. Der im Harne wiedergefundene Stickstoff ist jedenfalls vom K\u00f6rper ausgen\u00fctzt und verwerthet worden.\nAnders steht es mit diesen Bezeichnungen r\u00fccksichtlich des Kalkes. Der im Kothe wiedergefundene Kalk hat einen dreifachen Ursprung. Einen Tlieil bildet der aus der .eingef\u00fchrten Nahrung nicht \u00abausgelaugte\u00bb (v. Voit) Kalk,den anderen der aus dem nicht wieder aufgenommenen Reste der Verdauungss\u00e4fte stammende Kalk \u2014 diese beiden sind als unausgen\u00fctzt zu bezeichnen \u2014, drittens jedoch besteht er aus einem in den Darm ausgeschiedenen Antheil, wobei \u00abder Darm die Stelle der Niere \u00fcbernimmt\u00bb (Liebig). Nach unseren heutigen Kenntnissen d\u00fcrfen wir nicht sagen, dass dieser Antheil vom K\u00f6rper nicht ausgen\u00fctzt worden ist \u2014 wir wissen es eben nicht \u2014, sondern k\u00f6nnen ihn jenem Stickstoffe gleich stellen, welchen wir im Harne wieder finden.\nIst es also einmal wahrscheinlich geworden, dass die Verh\u00e4ltnisse so liegen, wie ich sie eben dargestellt habe*, wobei ich mir wohl bewusst bin, dass die 1881 von v. Voit zur Entscheidung geforderten Untersuchungen noch ausstehen, so sind die Ausdr\u00fccke \u00abunausgen\u00fctzt* und \u00abunverwerthet\u00bb f\u00fcr den im Kothe gefundenen Kalk mindestens unbestimmt. Ihr\u00ab\u00bb Anwendung kann sogar die Veranlassung sein, dass die besonderen Verh\u00e4ltnisse der Kalkausscheidung selbst in neueren pathologischen Arbeiten nicht ber\u00fccksichtigt worden sind. Mich selbst haben die angef\u00fchrten Stellen der Arbeit des H. Prausnitz zu der Meinung veranlasst, H. Prausnitz betrachte den gesammten Kalk des Milchkothes in demselben Sinne als unausgen\u00fctzt, wie wir es r\u00fccksichtlich der organischen Bestaudtheile des Kothes thun. Und weil in path\u00ab\u00bb-","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"327\nlogischen Arbeiten dieser Irrthum noch immer wiederkchrl,\nund in denselben der nn Harne ausgeschiedene Kalk. als\nMaass der Kalkaufnahme beziehungsweise der gesummten\nKalkausscheidung betrachtet wird, so habe ich die Gelege,i-\nhed benutzt den methodischen Standpunkt in dieser Frage\naufs Neue hervorzuheben, obzwar das eigentliche Ergebniss\nder Untersuchung des H. Prausnitz mit derselben nicht\nzusammenhungt und in seiner Thats\u00e4chiiehkeit auch nicht ber\u00fchrt, wird.\nAus einer Mittheilung des Herrn Professor von Voit aus dessen Institut die besprochene Ver\u00f6ffentlichung stammt\u2019 ersehe ich aber, dass auch bei der Arbeit des H. Praus-\"11z jene Anschauungen festgehalten worden sind, welche ; on oit ,n seiner \u00abPhysiologie des allgemeinen Stoffwechsels und der Ern\u00e4hrung\u00bb auf S. 372-373 r\u00fccksichtlich der Aus, >c icidung der alkalischen Erden entwickelt hat, und die alle\nVnv |eS\u00b0H T Verh\u00e4llnisse ber\u00fccksichtigen, welche ich im\n\\o,gehenden dargestellt habe. Hat doch ,1er seiner Zeit durch \u00b01 mitgetheiltc Befund des grossen Kalkgehaltes im Hungerkothe die Erkenntniss dieser Verh\u00e4ltnisse vermittelt.\nNach dieser Aufkl\u00e4rung gebe ich zu, dass meine Auf-<\u00bbung der angef\u00fchrten Stellen zwar durch die gebrauchten\nwesS| alh \\V\u00b0a k0mmen erkl\u00e4rt Wird\u2019 jedenn\u00b0eh eine irrige war,\n1 ic l die in Rede stehende Anmerkung zur\u00fcckziehe.\nPrag, 25. October 1880.\nR. W. Raudnitz.","page":327}],"identifier":"lit16791","issued":"1890","language":"de","pages":"325-327","startpages":"325","title":"Berichtigung zu meiner Mittheilung: \"Ueber die Verdaulichkeit gekochter Milch\"","type":"Journal Article","volume":"14"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:37.711360+00:00"}