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{"created":"2022-01-31T14:39:17.190613+00:00","id":"lit16822","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kossel, A.","role":"author"},{"name":"M. Kr\u00fcger","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 15: 321-330","fulltext":[{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Verseifung von Estern durch Natriumalkoholat.\nVon\nA. Kossel und J|. Kr\u00fcger.\n(Aus der Chornischen Abtheilung de\u00ab 1>hySi\u201eK.8i\u00abcl,cn Instituts in Berti,,.) (Der Redaction zugegaiigen am 10. Februar 1W1.)\nVor Kurzem hat Einer von uns in Gemeinschaft mit Heim K. Obcrm\u00fcller ein Verfahren mitgetlieilt\u2019), welches <l.o Verseifung der Fette auf kaltem Wege' bezweckt und welches in gewissen F\u00e4llen Vortheile vor der gebr\u00e4uchlichen Methode bietet. Das Verfahren besieht in der Einwllun \\on Natriumalkoholat auf die Ester der fetten S\u00e4uren. Wir haben die genannte Reaction einem genaueren Studium unterworfen. um die Theorie dieses Vorganges kennen zu lernen und um seine Anwendbarkeit bei der Analyse der Thior-uud Pflanzenfette darzuthun.\nWie aus der fr\u00fcheren Mittheilung hervorgeht, ist da< eine Endproduct dieser Reaction die Natriumverbindung der m dem Ester enthaltenen fetten S\u00e4ure. Wir m\u00fcssen nach unseren Versuchen hinzuf\u00fcgen, dass das andere Endproduct \u00ab1er aus dem Ester hervorgel^nde Alkohol ist, weichet- nicht etwa in Form einer Verbindung, sondern in freiem Zustand nbgospalten wird. Man kann den Beweis daf\u00fcr erbringen, indem man den aus dem Wallrath dargestellten Pahnitin-s\u00e4ure-Getylestei in \u00e4therischer L\u00f6sung und in der K\u00e4lte der Einwirkung von Natriumalkoholat \u00fcberl\u00e4sst; durch Extraction des Reactionsproducts mit Aether gewinnt man reinen Cclyl-alkohol, w\u00e4hrend palmitinsaures Natron zur\u00fcckbleibt.\n') D'eso Zeitschrift. IW. XIV, S. 50'.*.","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322\nUm \u00fcber den Verlauf der Reaction und \u00fcber die Bildung etwaiger Zwischenproducte Aufkl\u00e4rung zu erhalten, w\u00e4hlten wir f\u00fcr unsere weiteren Versuche zun\u00e4chst den Salicyls\u00e4ure-\nPhenylester (Salol), dessen Zersetzungsproducle leicht nachzuweisen sind.\nEine \u00e4therische L\u00f6sung von 20 gr. Salol wurde mit einer L\u00f6sung von Natriumalkoholat (1 Mol. Salol auf 2 Mol. Alkoholat) bei Zimmertemperatur digerirt, nach kurzer Zeit schieden sich kugelige Aggregate von seidengl\u00e4nzenden Nadeln ab und allm\u00e4lig erstarrte die ganze Fl\u00fcssigkeit zu einer Krystallmasse von gleicher Beschaffenheit. Dies Product wurde mit etwa 1 Liter Wasser unter Zusatz einer gr\u00f6sseren Menge von Aether versetzt, es trat langsam eine L\u00f6sung ein. Man trennte die w\u00e4sserige L\u00f6sung ab und extrahirte die Aetherschicht so lange mit erneuten Mengen Wasser, bis das letztere keine alkalische Reaction mehr annahm und keine Salicyls\u00e4ure^ me^r\tDie \u00e4therische L\u00f6sung hinterliess\ndiach der Entfernung des Aethers eine wasserhelle Fl\u00fcssigkeit, welche zwischen 210 und 228\u00b0, haupts\u00e4chlich bei 225\u201c, \u00fcberdestillirte. Im K\u00f6lbchen, hinterblieb ein kohliger R\u00fcckstand. Die bei 225\u00b0 \u00fcbergehende Fl\u00fcssigkeit ergab bei der Analyse folgende Zahlen, welche dem Salieyls\u00e4ure-Aethylester entsprechen, dessen Siedepunkt bei 223\u00b0 liegt:\nGefunden :\tBorec^1 f\u00e4v\n(\u00ee9H,0O3.:\ni;\t\u00ab5,27\t05,1\nH\t\u00ab,37\t\u00ab,02\nKin Theil der Substanz wurde mit w\u00e4sserigem Alkali verseift und im Destillat des Vorscifungsproducts Alkohol durch die Jodoform-Reaction nachgewiesen, andererseits konnte Salicyls\u00e4ure mit Sicherheit erkannt werden. Es unterlag somit keinem Zweifel, dass der Phenylester der Salicyls\u00e4ure durch das Natriumalkoholat in den Aethylester umgewandelt war.\nh> derselben Weise konnte durch die Einwirkung von Xatriumamylalkoholat auf das Salol der Amylester der Salicyl-saure erhalten werden. Beim Stehen der L\u00f6sung von Salol mit einer L\u00f6sung von Natrium in Amylalkohol schied sich\nI","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"323\num wenig ab. Die L\u00f6sung wurde in Wasser gegossen und mit Aether durchgesch\u00fcttelt, die \u00e4therisch-alkoholische Fl\u00fcssigkeit noch mehrere Mal mit Wasser extrahirt, der R\u00fcckstand nach Entfernung des Aethers der Destillation unterworfen. Bei 263\u2014269 (uncorr.) ging ein Oel \u00fcber, welches als der balicjIs\u00e4ure\u00abAmylcster erkannt w\u2019urde. Das \u00d6el zeigte.beim Verseifen mit lOprocentiger w\u00e4sseriger Natronlauge auf dem Wasserbade deutlich den Geruch nach Amylalkohol, auch die \u00e0alicyIs\u00e4ure Hess sich als Zersetzungsproduct nachAveisen. Neben diesem Ester wurde in der w\u00e4sserigen \u2019 mit ' Aether ausgesch\u00fcttelten L\u00f6sung noch freie SalicyIs\u00e4ure und Phenol in reichlicher Menge nachgewiesen.\nEs geht aus diesen Versuchen hervor, dass das Natrium-ulkoholat den Ester spaltet unter BHdung von Salicyls\u00e4ure, Phenol und von dem Salicyls\u00e4ure-Ester des betreffenden Alkyls. Wir wurden durch diese Resultate auf einige von G la is en mit-getheilte ) Versuche und Deductionen hingewiesen, ;welche, ein Licht auf die ganze Reaction zu werfen scheinen.\nClaisen erhielt bei der Einwirkung von Natriuni-mothylat auf Benzylbenzoat und ebenso bei der Einwirkung von Natrium benzylat auf Methylbenzoat eine j Kryst all masse, welche unter der Einwirkung von Eisessig in Methylalkohol, Benzylalkohol, Methylbenzoat und Benzylbenzoat zerfiel Claisen nimmt an, dass in diesen beiden F\u00e4llen einoOrlho-benzoylverbindung von folgender Constitution entstehe, welche unter Bildung der genannten Producte zerfalle;\nONa\t\u2022\nCtiHs C OCH,\nOC7H7\nDiese Anschauung w\u00fcrde die von uns\u2019 bez\u00fcglich des Salols gefundenen Thatsachen erkl\u00e4ren, man h\u00e4tte die intermedi\u00e4re Bildung folgender Verbindungen\tanzunehmen:\nONa\tONa\nC6H,OHC\tOC,H\u00e4\tund\tC#H4OHC\t\u00d6C5Hh\t\u2019\n_________ oc6h5\toc,h5\n\u2018I Her. \u00ab1. \u00abloutscli. chem, (i\u00e9s.. B<1. 20, S. 040.","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"m\n'Venn diese Auffassung richtig und auf die zwischen ' ein Natriumatkoholat und den Fetten stattfindende Reaction \u2022umendhar ,st so m\u00fcsste sich zun\u00e4chst ein Additionsproduel \u2022 S m teil und dem Natriumalkoholat bilden, welches spa ei unler Bildung von Glycerin und Fetts\u00e4ure\u00e4thylester\nW d n V ' ,rbCn dieSeS Addi\u00fconsproduct bisher td\n\\ L\u00ce , SUf 'e\" Sal\u00b0' noch bci \u2018'er Einwirkung des , bol,\u00fclal\u00bb auf Fette nachweisen k\u00f6nnen. Wenn man den\n',lc,r Eln\"',rkung des Natriumalkoholats auf Fette entstehenden amorphen Niederschlag abfiltrirt. ihn \u00fcber Sehwelel->;\"ire im Vacuum trocknet und dann mit Aether ausziel,I m, hledit cm ,n Aether unl\u00f6slicher R\u00fcckstand, welcher sich\nk. ''asser lost' also keinen Ester enth\u00e4lt. L\u00f6st man den Niederschlag in warmem Alkohol und untersucht man\nau\" dem Alkokol sich aussclieidcndc Masse, so erh\u00e4lt man analytische Resultate, welche beweisen, dass der Nieder-\naUS, tif\u00b0n beStehl Ein in dieser Weise aus\nr? \u201cT\"1\"*1 **% - \u2022m.l\u00a3\u00a3SZ\nT d,'\u2018. C\u2018,J\" Jfl'irrt- von Nalriumalkoliolat auf Felle die Bildmi-<\u2018i\"eSp\"itermediarcn Additionsproducts stattfindet, so kann die> Product nur ein sehr unbest\u00e4ndiges sein.\nv .beol\u2019f'deten bei diesen Rcactioncn unter gewissen \\c hallmsscn einen K\u00f6rper, dessen Auftreten mit der Enthebung eines Additionsproducts im Sinne (Raisons leicht m /usammenhang gebracht werden kann - n\u00e4mlich den Adl.} lester der ,n dem Fett enthaltenen Fetts\u00e4ure. Die Bihluiv d,^\u00abEsters entspricht auch der Bildung des Aethylsalicylats\n\u00bb1 g' . Hammeltalg wurden in 150-200 eben,. Alkohol ''\"l Aatriunialkoholat (enthaltend 3 gr. Natrium) ver-selzl und eine Viertelstunde auf dem Wasserbade erhitzt, beim Erkalten erstarrte die ganze Fl\u00fcssigkeit. Das Reactionsproduet w urde mit viel Wasser \u00fcbergossen, mil Aether versetzt, bis zur v\u00f6lligen Losung durchgesch\u00fcttelt, der Aether abgetrennt und die etlier-Exlraclion noch einmal wiederholt. Nachdem der Aether von den vereinigten \u00e4therischen L\u00f6sungen abdestillirt war.","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Iiinlerblicb \u00abin in Wasser unl\u00f6sliches, in Alkohol und Aella-r\n'i'C\tWdcl,es b,i Zimmertemperatur fl\u00fcssig\nhl'eb, bei 0-8 unter Bildung langer Nadeln erstarrte. Dies,. Ligenschalten entsprechen denen der Aothvlester, welche nach den, bekannten Verfahren durch Einleiten'trocknen Salzs\u00e4ure-\u25a0'e\" ,n d\u2018e f'koholische L\u00f6sung der aus Hammeltalg ge-wonncnen Fetts\u00e4uren dargestellt waren (das durch Xatrium-alkoholat erhaltene Product war gleich im Anfang nahezu hirhlos, das durch Salzsaure dargestellte br\u00e4unlich gef\u00e4rbt!\nweiteren Nachweis wurde das Product der Altoholal-\u00abIIkling durch dreist\u00fcndiges Erhitzen auf 150\u00bb mit w\u00e4sseriger Nationlauge verseift die Seifenl\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure unges\u00e4uert est Ihrl und \u201en Destillat der Alkohol naehgewiesen. Pie Bestimmung der Fetts\u00e4uren ergab folgendes Resultat:\nI.\tgr. der Substanz g;,|i 3,58g gr. FetMare d i 'S,-,\n-\u2022 M919 ^\t8\u201c1-\u00bb* Kal, 3,7\u00ab K, Fetts\u00e4ure.\n\u25a0 ,!?!!lTaT AeUiyl en,h\u00e4lt\tEetls\u00e4ure Stearin-\nSubstanz \u201e1* .\u2018\u2018\u201c\"j*11\tI\u2019cllsi'mre. Hiernach muss die\n\u25a0 ub.-lanz als eine Mischung von palmitinsaurem und stearin-\ne.uirem Aelhyl betrachtet werden. Aus 33 gr. Hammeltalg\n\u00ab urden 1\u00bb gr. der Aethylesler gewonnen. Das erhaltene (ie-\nmenge der Aethylesler enthielt keine nachweisbare Spur Asche.\nie Ausbeute an Aethylesler ist in verd\u00fcnnten L\u00f6sungen eine\ngrossere als in concentrirtcn, sie nimmt ab nach l\u00e4ngerer\nEinwirkung des Natriumalkoholals, nach 12st\u00fcndiger: Ehi-\n\u00bbirkung bei gen\u00fcgender Concentration ist kein Ester mehr nachweisbar.\t\u2022\nIn &,e,c,,ep4 Weise konnten die invHammeltalg enthaltenen e e auch mit Natriumamylat umgesetzt werden;. 33 gr Hammeltalg lieferte hiebei 12,7 gr. der Amylcster. Das Product war stark gelb gef\u00e4rbt, bei gew\u00f6hnlicher Temperatur nussig und erstarrte bei 6-8\u00bb. Durch Verseifung mit wn<-\n'\u2022rh!dtenKa Ila\"ge bP\u2018 U\u00b0\u00b0 \"U'',le A,n\u2022vli,,kol,,,l a'is demselben\nWie bereits in der ersten Mitlheilung angef\u00fchrt ist, kann die Verseifung der Fette und der \u00fcbrigen Fefts\u00e4Ure-Ester mit","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"Natriumalkoholat f\u00fcr manche Darstellungen und Analysen vcrwerthet werden, weil der die Seife enthaltende Niederschlag eine compacte Beschaffenheit hat und durch Filtration leicld abzutreonen ist. Auf diese Weise kann man die neben den Fetten vorhandenen \u00e4therl\u00f6slichen Stoffe (z. B. das Cholesterin) bequem gewinnen'). In gewissen F\u00e4llen kann diese Verseifung /.ui- Entscheidung der Frage, ob eine zu untersuchende Substanz ein Ester sei oder nicht, mit herangezogen werden. E-!assl sich z. B. zeigen, dass das Lecithin durch Natrium--alkoholaf in der K\u00e4lte zerlegt wird, dass hingegen die Phosphors\u00e4ure des Protagons in der Benzoll\u00f6sung durch Natrium-alkoholat nicht abgespallen Wird, sie muss also in einer andersartigen Bindung enthalten sein. lieber diese letztere\nFrage werden die Untersuchungen im hiesigen Laboratorium fortgesetzt.\nEs wurde von M. Kr\u00fcger eine Reihe von Versuchen ausgef\u00fchrt, welche im Folgenden milgetheilt sind, und welche sich haupts\u00e4chlich auf die Bedingungen bezogen, die f\u00fcr das Zustandekommen einer vollkommenen Verseifung n\u00f6thi\u00ab sind. Ferner wurde von M. Kr\u00fcger die Art ,1er Ausf\u00fchrung von Fetts\u00e4ure-Bestimmungen im Fett ffir praktische Zwecke genauer festgestellt und durch Controllanalysen gepr\u00fcft. Die Versuche bezweckten haupts\u00e4chlich die Entscheidung folgender Fragen: 1. Kann die Verseifung vollst\u00e4ndig in der K\u00e4lte zu Ende gef\u00fchrt werden? % Welches sind die anzuwendendeh\nMengen Alkohol und Natrium? 3. In welcher Zeit ist die Verseifung vollendet?\nDie erste Frage ist schon durch die fr\u00fchere Publication bejaht worden und die neueren Versuche best\u00e4tigen dies. Bei Anwendung einer Natriumalkoholati\u00f6sung, welche in 100 ebem.\n5 gr. Natrium enthielt, wurden die folgenden Resultate erhalten :\n1. \u2022\u00bb gr. Hicinusfil mit 10 ehern. Alkohol und 10 chcm. Alkoholatlftsung\nVPrsnl?!\t\u25a0\n\u201c \u2022* gr. Rieimis\u00f6l mit 10 chcm. Alkohol und 15 chcm. Alkoholatl\u00f6sung. In heulen F\u00e4llen ist die Verseifung nach ^Stunden vollst\u00e4ndig.\n') Verjrl. (>herrnfiller, diese ZeUschr.. Bd. XV. S.37.","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"327\n; I\n5 gr. 'Hicinus\u00f6l, :I5 cbcm. Alkohol, 15 dum. Alkoholat; Vciveifim\u00bb nach 24 Stunden vollst\u00e4ndig.\nt. 5 gr. Hicinus\u00f6l, (io ehern. Alkohol, 15 ehern, Alkoholnll\u00f6suiig' V,H.|. i4 Stunden verseift.\t\u25a0\n5. 5 gr. Hicinus\u00f6l, 85 cbcm. Alkohol, 15 cbcm. Alkoholatl\u00f6s\u00fcnK. Xad\u00bb 11 St,nu,en ht ciue sehr gelinge Tr\u00fcbung beim Aufl\u00f6sen des Products in Wasser bemerkbar, wahlscheinlieh durch untersetzten Aetbylester bewirkt.\nEbenso wie in alkoholischer L\u00f6sung, kann die Ver-soifung auch in \u00e4therisch-alkoholischer L\u00f6sung zu Ende gef\u00fchrt worden. Um die Verseilung auf letzterem Wege zu bewirken, l\u00f6st man etwa 5 gr. des Fettes in Aether und f\u00fcgt die zur Verseifung hinreichende Menge des Natriumalkoholais (enthaltend 0,o bis 0,7 gr. Na) allm\u00e4lig und unter gutem Um-sch\u00f6tteln hinzu. Bei jedesmaligem Eintraufein des Alkobolats beginnt eine Ausscheidung der Seifen1).\nIn vielen Fallen, insbesondere da, wo es sichmn die Bestimmung der Fetts\u00e4uren handelt, kann man die Verseifung dadurch beschleunigen, dass man den Alkohol, der Fett und Alkoholat enth\u00e4lt, verdunstet und den R\u00fcckstand kurze Zeit auf dem Wasserbade erhitzt.\nWendet man dies Verfahren an, so nimmt bei Verseifung von 5 gr. Hammeltalg, in 20 cbcm. Alkohol gel\u00f6st, mit 10 cbcm. Alkoholatl\u00f6sung (enthaltend 0,5 gr. Na) die ganze Verseilung einschliesslich des Abdunstens 12 Minuten in Anspruch ; nimmt man 50 cbcm. Alkohol , so dauert die Operation etwa 20 Minuten.\nVermeidet man das Eindunsten durch Anwendung eines R\u00fcckflussk\u00fchler, so ist die Verseifung nicht \\so bald beendet, Z. B. ist bei Anwendung von 5 gr. Fett, 30 cbcm. Alkohol und der entsprechenden Alkoholatmenge, enthaltend 0,5 gr. Na, nach einer halben Stunde noch unverseifte Substanz \u00fcbrig Nimmt man m diesem Falle aber mehr Alkoholat, n\u00e4mlich auf \u00b0 gr* Fett und 50 cbcni- Alkohol, die 0,75 gr. Na entsprechende\n') Auch durch alkolicd. Kalilauge kann Feit in .dH- K\u00fclte ver* werden. hiebei tritt imtfss keine Abscheidnng .1er Seifen ein.","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nMenti,., so ist die Verseilung auch am R\u00fcckflussk\u00fchler schon n\u00abi< h \u00bb> Minuten beendet.\nIm letzteren Falle erreicht man die gleiche Schnelligkeit\n! erseifung, wie bei Anwendung von alkoholischer Kali\nlauge welche fur 5 gr. Fett und 50 ebem. Alkohol 2 gr KOII enthalt.\tb\nDie zur Verseifung erforderliche Menge Natrium ergiebt\nnden Versuchen. Es wurde eine L\u00f6sung a........\n\u00bbandt, \u00abeiche in 100 ebem. Alkohol 5,2 gr. Natrium enthielt:\nI. cvr Oarmndlalg in 50 eben. Alkohol gel\u00f6st; nach Zusatz von Alk\u00b0l|o!\u201c0<\u00aeui.g und Eindunslen noch nicht verseilt \u201each .\t.\trh,m'\tS,\u2018 Cl\"',n- A\"tnhohl \"\"Nachen\n'\u25a0\tin 50 ehern. Alkohol gel\u00f6st, nach Zusatz von\n.... hem. MUhulatl\u00f6smig und Eindunsten nod. nicht verseift \u201ead,\n,0 ehe,,,. Atkotmtat':;:\nT!u.ilf?rl ,mr\tS- \u00bb\u201c\u00ab\u2018\"\u201c\u25a0\u00bbaltf aus gleichen\nv ?\" Tl pa'mitln 11,1,1 1 '-'Stearin besiehe, und dass hei der Verstsfung 00 \u2022/. Fetts\u00e4uren entstehen (s. unten), so ist 0,41 \u00abr .Nalnuin erforderlich. Die zur Verseifung \u201e(HingeMenge Natrium' \"ml al>0 \u201ent der theoretisch berechneten \u00fcberein.\nWenn man die Verseifung durch Eindunsten vollzieh! so is. es nicht n\u00f6thig, solche Mengen Alkohol anzuwendem weihe /.ur Losung des Fetts erforderlich waren, Ucbergiesst man z R. o gr. Hammeltalg mit 10 ebem. absolutem Alkohol und erhitzt man auf dent Wasserbade, so befindet sich da-tel als geschmolzene Schicht unter dem Alkohol. F\u00fcgt man J.'lzl 10 eben,. Natriumalkobolat (0,5 gr. Na) hinzu, so tritt \u2022.ofoil Losung und beim Eindunsten v\u00f6llige Verseifung de-\nl \u00c4 Au*llll,|-|tng der Fetts\u00e4ure-Bestimmung im rett gestaltet sich tolgcnderinassen:\n. 1)10 ZHI' Verseifung n\u00f6tbige L\u00f6sung von Natriumalkobolat\n? |,'l,csni'a1ll. fl',sch \u00bb bo\u2018-oite\u201e. Man l\u00f6st zu dem Zweck \u2022> gt. metallisches blankes Natrium in 100 eben,, absoluten Alkohol, ohne w\u00e4hrend der heftigen Reaction zu k\u00fchlen, zur","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Vermeidung des allzustarken Abdunstens dos Alkohols nimmt man die L\u00f6sung in einem mit R\u00fcckflussk\u00fchler versOlieneii Kolben vor. Man f\u00fcllt n\u00f6thigenfalls auf 100 ebenu aut'. 10 ebem. einer solchen L\u00f6sung gen\u00fcgen nur Verseifung, von 5 \u00abr- Hammeltalg, f\u00fcr Bulterfett nimmt man etwa 15 eben.:\n,, \u201e Zur.1A\"al1>:se 'v\u00e48\u2018 man -ungef\u00e4hr 5 gr. des geschmolzenen ! elles mit H\u00fclfe einer Pipette in einem 250 cbcrn. fassenden Kolben ab, \u00fcbergiesst sie mit 10-20 ebem. absoluten Alkohol erw\u00e4rmt auf dem Wasserbade, bis das Fett wieder geschmolzen\u2019 ist und fugt 10\u201415 ebem. der Alkoliolatl\u00f6sung hinzu: Das heit lost sich sofort. Alsdann verjagt man auf stark siedendem W asserbade den Alkohol, indem man den Kolben schief stellt und erhitzt die trockne Seife noch kurze Zeit. Mail l\u00f6st liioi-aul die Seife m 100 ebem. Wasser und verf\u00fchrt im Uebrigen nach den von Helmer angegebenen Vorschriften.\nln dieser Weise wurden eine Reihe von Fetfs\u00e4\u00fcre-Bestim-mungen in der Butter und im Hammeltalg ausgef\u00fchrt und\ndurch Verseifung mit alkoholischer Kalilauge gewonnenen\nZahlen verglichen. Es ergiebt siel, aus der Zusammenstellung/ dass beide Methoden zu dem gleichen Resultat f\u00fchren dass also das Natriumalkoholat ebenso wie die alkoholische Kali-lauge bei derartigen Analysen verwendet werden kann.\nV\t*\t- *\nAnalysen von Butter,\n1. Probe.\nVerseifung durch alkoholische Kalilauge.\nI. .\u00bb,0094 gr. Fett giebt 4,4548 gr. Fetts\u00e4uren = 88,93 n,0 Fetts\u00e4ure . \u2022\t^\tM7\u00ab gr. Fetts\u00e4uren = mwt tmJJ. '\t'\n\" 0,1/\u201c gr- Folt> gr- Fetts\u00e4ure 88,80\u00b0|0 Fetts\u00e4ure. Verseifung durch Alkoholat.\n\u00fc,012o gr.\tFett,\t4.4534\tgr. Fetts\u00e4ure\t^\t88,85 V Fetts\u00e4ure.\no,0238 gr.\tFett.\t4,4016\tgr. Fetts\u00e4ure\t==\t88,81 % Fetts\u00e4ure.\ni\u00bb,00o8 gr.\tFett,\t4,4438\tgr. Fetts\u00e4ure\t\u2014\t88.77\u00b0f0 Fetts\u00e4ure.\nAlkohol. Kalilauge.\tN\u2019atriumalkohnlat.\n8 Wo\t88,85 V\t\u2022\n\u00abwn,\tS8,81 V .' \u2022\n88,77 V .\t\u2019\u2019\nMittel 88,94\u00b0/,\tMittel 88,81 V ' \u2019\n1.\nr>.","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nII. Probe.\nVerseifung durch alkoholische Kalilauge.\n1.\t4,0982\tgr.\tFett,\t4,4424\tgr.\tFetts\u00e4ure = 88,88\n2.\t5,012*0\tgr.\tFett,\t4,4608\tgr.\tFetts\u00e4ure = 88,98\u00b0|u.\n^*9568 gr. Fett, 4,4936 gr. Fetts\u00e4ure = 88,86 \u00b0|(1.\nMittel = 88,91 \u00b0|0.\nVerseifung durch Alkoholat.\n4. 5,0148\tgr.\tFell,\t4,4608\tgr.\tFetts\u00e4ure = 88,95\u00b0|0.\n\u2022>. 5,0245\tgr.\tFett,\t4,4701\tgr.\tFetts\u00e4ure = 88,97 \u00b0/0.\n<1. 5,0021\tgr.\tFett.\t4,4510\tgr.\tFetts\u00e4ure = 88,98\u00b0|0.\nMittel - 88,97\u00b0/\u00ab.\nHammeltalg.\nI.\tProbe.\nVerseifung durch alkoholische Kalilauge.\n1.\t5,0408 gr. Fett, 4,8376 gr. Fetts\u00e4ure \u2014 95,97\u00b0j0.\nVerseifung durch Alkoholat.\n2.\t5,0816\tgr.\tFett,\t4,8735\tgr.\tFetts\u00e4ure = 95,92\u00b0/0.\n3.\t4,9960\tgr.\tFett,\t4,7949\tgr.\tFetts\u00e4ure = 95,97\u00b0j0.\nII.\tProbe.\nVerseifung durch alkoholische Kalilauge.\n1.\t4,9983\tgr.\tFett,\t4,7852\tgr.\tFetts\u00e4ure\t=\t95,74\u00b0j0.\n2.\t5,0207\tgr.\tFett,\t4,8025\tgr.\tFetts\u00e4ure\t=\t95,65\u00b0|0.\n3.\t5,1064 gr. Fett, 4,8831 gr. Fetts\u00e4ure = 95,63\u00b0j0.\nMittel = 95,67 \u00b0/0.\nVerseifung durch Alkoholat.\n4.\t5,0042 gr. Fett. 4,7902 gr. Fetts\u00e4ure = 95,72'\u00b0/0.\n5.\t5,0363\tgr.\tFett,\t4,8187\tgi.\tFetts\u00e4ure\t=\t95,68\u00b0|0-\n6.\t5,0034\tgr.\tFett .\t4,7883\tgr.\tFetts\u00e4ure\t=\t95,70 \u00b0('0.\nMittel = 95,70\u00b0|0.","page":330}],"identifier":"lit16822","issued":"1891","language":"de","pages":"321-330","startpages":"321","title":"Ueber die Verseifung von Estern durch Natriumalkoholat","type":"Journal Article","volume":"15"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:39:17.190618+00:00"}