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{"created":"2022-01-31T12:53:40.752312+00:00","id":"lit16834","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abeles, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 15: 495-504","fulltext":[{"file":"p0495.txt","language":"de","ocr_de":"lieber ein Verfahren zum Enteiweissen des Blutes fUr die\nZuckerbestimmung.\nVou\nDr. M. Abelen.\n(Aus dom Laboratorium f\u00fcr anpew. mediclu. Chemie in Wien.)\n(Der Redaction zugegangeu am 21. April 181*1.)\nBei den Untersuchungen \u00fcber den Zuckergehalt des Blutes hat man sich seither zum Enteiweissen des letzteren verschiedener Methoden bedient. Neben dem auch von Seegen ge\u00fcbten Schmidt-M\u00fchlheim sehen Verfahren mit Natriiim-acetat und Eisenchlorid ist noch die alte Methode von Claude Bernard vielfach in Gebrauch, die im Erhitzen des Blutes in einer mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uerten Glaubersalzl\u00f6sung besteht. Statt Natriumsulfat nimmt man wohl auch Kochsalz oder coagulirt einfach durch Eingiessen in mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uertes Wasser und Auf kochen.\tP\nEs liegen aus j\u00fcngster Zeit einige Arbeiten vor,, die sich mit der Brauchbarkeit der genannten Methode besch\u00e4ftigen. Barrai1) gibt an, dass die F\u00e4llung mit Natriumsulfat gute Resultate gebe, nur m\u00fcsse man, wenn es sich um den Zuckergehalt des lebenden Blutes handle, das Blut direct aus dem Blutgef\u00e4sse des Thieres in siedende Salzl\u00f6sung rinnen * lassen und nicht, wie Cl. Bernard gethan, erst mischen und dann erhitzen, weil sonst das \u00ab glycolytisclio Ferment* (Lopine) Zeit habe, seine Wirkung geltend zu machen, und man somit zu wenig Zucker, erhalte.\n*) Sur le sucre du sang, son dosage etc. Paris, Bailli\u00e8re, 1890.","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"496\nFritz Schenk\u2019) hat defebrinirtem Blute gewogene Zuckermengen zugesetzt, dann das Blut in mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uertes siedendes Wasser gegossen und im eingeengten Filtrat den Zucker mit Knapp\u2019scher L\u00f6sung titrirt. \u00b0Di\u00ab> gefundenen Zuckermengen blieben stets bedeutend hinter den zugesetzten zur\u00fcck, es ergaben sich Verluste bis zu 80\u00b0/0. Durch nachtr\u00e4gliches Auf kochen des Coagulums mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure Hess sich noch Zucker extrahiren, wodurch die Verluste bis auf 3 \u00b0/# herabgedr\u00fcckt wurden und sich in einem Falle sogar ein kleines Plus ergab. Fr. Schenk schloss aus seinen Analysen, dass der zugesetzte Zucker zum Theil mit einem Eiweissk\u00f6rper eine Verbindung eingehe, die erst durch Kochen mit Salzs\u00e4ure wieder gesprengt werde.\nIn einer zweiten Arbeit widerruft Fr. Schenk*) diese Ansicht, nachdem er im Blute, das er mit Kaliuniquecksilber- -jodid und Salzs\u00e4ure enteiweisst, den zugesetzten Zucker nahezu wieder gefunden und ausserdem sich auf indirectem Wege, n\u00e4mlich durch Dialysiren von Eiweissl\u00f6sungen mit oder ohne Zuckerzusatz gegen Wasser oder Zuckerl\u00f6sungen und Untersuchung der Dialysate \u00fcberzeugte, dass die supponirte Verbindung nicht bestehe.\nDie Angaben Fr. Schenk\u2019s in seiner ersten Publication veranlassen R\u00f6hmann3), der sich seit Langem mit Untersuchungen des Zuckergehaltes von Blut und Lymphe befasst, nochmals die von ihm ge\u00fcbte Methode, n\u00e4mlich Goaguliren des Blutes mit anges\u00e4uerter Glaubersalzl\u00f6sung auf ihre Genauigkeit zu pr\u00fcfen. In 4 Versuchsreihen, w\u2019elche mit defebrinirtem Rinds- und Hundeblut, sowie mit Garotisblut vom Hunde angestellt wurden, best\u00e4tigt R\u00f6hmann, dass von dem dem\nBlute zugesetzten Zucker ein betr\u00e4chtlicher Theil verloren gehe, Wenn auch lange nicht so viel als bei Fr. Schenk. Es ergaben sich Verluste von 3,6 % bis 24 \u00b0/0, wobei jedoch der\n') l eber d. Verhalten des Traubenzuckers zu den Eiweissk\u00f6rpern des Blutes, Pfl\u00f6ger's Archiv, Bd. 46.\n*) Pfl\u00fcger's Archiv, Bd. 47.\n') Feber d. Bestimmung d. Zuckers im Blute. Centralbl. f. Phv-., , Bd. 4, Xo. 1.\tV","page":496},{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"497\nnat\u00fcrliche Zuckergehalt des verwendeten Blutes, der allerdings stets unter 0,05 in 50 cbcm. betrug, nicht mit ber\u00fccksichtigt ist. Die im Vergleiche zu Fr. Schenk auffallend besseren Resultate erkl\u00e4rt Rohm an n daraus, dass er die Coagula gr\u00fcndlicher auswasche. Er meint, dass die Methode trotz aller Fehlerquellen f\u00fcr vergleichende Analysen ganz brauchbar sei.\nSeeg en1) weist an der Hand seiner ungemein zahlreichen Einzelversuche, die er im Laufe der letzten Jahre ausgef\u00fchrt*), nach, dass es m\u00f6glich sei, viel genauere Resultate zu erzielen, als dies R\u00f6hmann gelungen. Die Analysen mit Blut aus denselben Gefassgebieten zeigen eine gute Ueber-einstimmung und bei den Versuchen mit Zuckerzusatz, die See g en anl\u00e4sslich seiner Studien \u00fcber den Einfluss der Respiration auf den Zuckergehalt des Blutes angestellt > fand er in 9 von 16 F\u00e4llen den ganzen Zucker wieder. Seegeh bedient sich zwar der Schmidt-M\u00fchl heim\u2019schfen Methode, \u00fcberzeugte sich aber, dass man auch nach Schenk beziehungsweise R\u00f6hmann zum Ziele gelange, wenn man mm die Niederschl\u00e4ge gr\u00fcndlich auswasche.\nIch habe zwei Versuche mit Glaubersalz angestellt und mich dabei an die Vorschriften von R\u00f6hmann gehalten, pur dass ich das mit heissem Wasser ausgewaschene. Coagujum auch noch auspresste. Das verwendete Blut war durch 8 t\u00e4giges Stehen vollkommen zuckerfrei gemacht worden.Im ersten Versuche wurden zu 50 cbcm. 0,100 Zucker zugesetzt und davon 0,096 wieder gefunden. Im zweiten Versuche wurden zu 50 cbcm. 0,200 Zucker zugesetzt und davon nur 0,170 wieder gefunden. Die Verluste betrugen somit 4\u00b0/0 resp 15\u00b0/0\nUeber die S chm id t-M\u00fchlh ei m\u2019sche Methode hatte ich schon bei fr\u00fcheren Gelegenheiten5) Erfahrung; gesammelt. Auch ich halte sie f\u00fcr die relativ zweckm\u00e4ssigste unter den bislang gebr\u00e4uchlichen, sie theilt aber mit diesen gewisse sehe\n\u2018) Zur Zuckerbest. d. Blutes, Centralbl. f. Physiol., Bd. 4, No. 8.\n9 Zuckerbildungen im Thierk\u00f6rper.\n3) Zur Frage d. Zuckerb. i. d. Leber, Wien. med. Jahrbacher, 1887.","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"498\nst\u00f6rende M\u00e4ngel. Will man die Coagula gr\u00fcndlich ersch\u00f6pfen, ist man gen\u00f6thigt, sie wiederholt auszuwaschen und auszupressen. Man hat es dann mit einem mehrere Liter betragenden Filtrate zu thun, welches, wenn man 50 ebem. Blut in Arbeit genommen, 50 bis 70 Milligramm Zucker enth\u00e4lt, und wenn auch das lange Eindampfen nicht schaden mag, so ist die Manipulation mit so grossen Fl\u00fcssigkeitsmengen der Genauigkeit jedenfalls nicht f\u00f6rderlich.\nWeiters geht bei der Schmidt-M\u00fchlheim\u2019schen Methode die Coagulation zwar in der Regel sehr gut vor sich, es kommen aber auch nicht selten Ausnahmen vor. Ohne dass man an dem oft ge\u00fcbten Verfahren etwas ge\u00e4ndert h\u00e4tte, scheiden sich bisweilen die Eiweissk\u00f6rper schlecht ab und die Fl\u00fcssigkeit geht langsam und tr\u00fcb durch\u2019s Filter. Die eingeengten L\u00f6sungen, die man schliesslich zur Titrirung verwendet, sind meist stark gef\u00e4rbt. Trotz dieser F\u00e4rbung verlauten jedoch die Titrationen gew\u00f6hnlich gut und der Endpunkt l\u00e4sst sich bestimmen. Bisweilen aber ereignet sich das Gegentheil, d. h. das ausgeschiedene Kupferoxydul setzt sich nicht ab, oder es thut dies zwar, aber die dar\u00fcber stehende Fl\u00fcssigkeit zeigt mehr oder weniger starke Biuret-reaction und verhindert so das richtige Erkennen des Endes der Titration.\nEs mir gelungen, zur Abscheidung der Eiweissk\u00f6rper aus dem Blute ein neues Verfahren ausfindig zu machen, welches bei gen\u00fcgender Genauigkeit leicht durchzuf\u00fchren ist und mittelst dessen man solche L\u00f6sungen darstellt, in denen sich- der Zucker ausnahmslos leicht und sicher maassanalytisch bestimmen l\u00e4sst.\nDasselbe besteht im Wesentlichen darin, dass die Eiweissk\u00f6rper des Blutes mit einer alkoholischen L\u00f6sung von Zinkacetat (oder Chlorzink) ausgefallt werden.\nIm Einzelnen ist der Vorgang folgender:\nMan bereitet sich vor Allem eine L\u00f6sung von Zink-acetat in absolutem Alkohol, wozu ein dem zu untersuchenden Blute gleiches Volumen von absolutem Alkohol und 5#/0 vom Gewichte dieses Blutes an Zinkacetat verwendet werden, d. i.","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"400\nalso 0,05 frr. des letzteren auf 1 gr. Blut. Die-dadurch entstehende tr\u00fcbe Fl\u00fcssigkeit wird nicht filtrirt, sondern saimnt dem darin suspendirten ziemlich reichlichen Niederchlagc direct verwendet, da der letztere erfahrungsgem\u00e4ss f\u00fcr die vollst\u00e4ndige Abscheidung der Eiweissk\u00f6rper von Bedeutung ist.\nNimmt man statt des absoluten Alkohols 90\u201495 w/0 Alkohol, so ist entsprechend mehr zu verwenden; ein Plus von Alkohol schadet nichts, wohl aber ist eine zu geringe Menge desselben ung\u00fcnstig.\nWill man Blut des lebenden Thieres in m\u00f6glichst unver\u00e4ndertem Zustande untersuchen, so bringt man, wenn man, wie gew\u00f6hnlich, etwa 50 cbcm. Blut verwendet, die L\u00f6sung von Zinkacetat in ein kleines Becherglas, in welchem ein f\u00fcr allemal ausgewerthet worden ist, bis zu welcher H\u00f6he ein Gemenge des verwendeten Alkoholvolumens mit 50 cbcm. Wasser reichen, w\u00e4gt dasselbe, l\u00e4sst dann das Blut aus der Arterie oder Vene des Thieres bis zur markirten H\u00f6he ein-fliessen und w\u00e4gt wieder. Ist dabei die H\u00f6henmarke zuf\u00e4llig \u00fcberschritten worden, so kann man nachtr\u00e4glich, nachdem man gewogen, noch so viel alkoholische Zinkl\u00f6sung zusetzen, als dem Plus an Blut entspricht.\nDas Blut wird bei dem Contacte mit dem Alkohol im ersten Augenblicke hellroth, nimmt aber schon nach wenigen Minuten eine dunkle braun- bis schwarzgraue F\u00e4rbung an. Diese Farbenver\u00e4nderung wird durch Umr\u00fchren mit einem Glasstabe gef\u00f6rdert. Die Coagulation und die Autschliessung der Blutk\u00f6rperchen ist erst dann als vollkommen anzusehen, wenn der Niederschlag eine gleichm\u00e4ssige schwarzgraue Masse bildet, in der sich keine rothen Blutkl\u00fcmpchen finden. Z\u00f9m Zwecke der sicheren Zerst\u00f6rung der Blutzellen habe ich anfangs das Blut auch mit Aether lackfarben gemacht, bin aber sp\u00e4ter davon abgekommen, weil kein erkennbarer Vortheil zu con-statiren war.\nMan filtrirt nun durch ein mit Alkohol angefeuchtetes Faltenfilter, w\u00e4scht mit 90\u201495\u00b0/0 Alkohol nach, bringt den R\u00fcckstand auf ein mit Alkohol angefeuchtetes St\u00fcck Lein-","page":499},{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"500\nwand und presst mit der Handpresse scharf aus. Der Press-r\u00fcckstand wird, so gut es geht, aus dem Papier gesch\u00e4lt und in einor ScIiale mit dem Pistill zerdr\u00fcckt * dann mit Alkohol zu einem feinen Schlamm zerrieben und auf ein neues Falten-filtei gebracht. Auch das abgel\u00f6sle Papier wird mit den daran haftenden Resten des Coagulums in Alkohol zerrieben, dieser, sowie der durch das Auspressen gewonnene gleichfalls aurs Filter gebracht, nachgewaschert, die Masse nochmals ausigepiesst und die abrinnende Fl\u00fcssigkeit, wenn noting, tiltrirt mit den fr\u00fcheren Filtraten vereinigt.\nDie ges\u00e4mmten, gew\u00f6hnlich etwas tr\u00fcben Fl\u00fcssigkeiten enthalten \u00fcbersch\u00fcssiges Zink, welches man mit kohlensaurem Natron ausf\u00e4llt. Man verwendet dazu zweckm\u00e4ssig eine con-centrirte L\u00f6sung desselben (1:5) und setzt davon unter Umr\u00fchren so lange zu, bis deutliche alkalische Reaction nachweisbar ist. Das ausfallende kohlensaure Zink, sowie das \u00fcbersch\u00fcssige herausfallende kohlensaure Natron kl\u00e4ren die L\u00f6sung. Bei dem nun folgenden Filtriren geht das Filtrat vollst\u00e4ndig klar und beinahe immer farblos durch, tr\u00fcbt sich aber oft nachtr\u00e4glich von sp\u00e4ter sich ausscheidendem kohlensaurem Zink, was aber f\u00fcr den weiteren Vorgang nicht hinderlich ist. Das Filtrat, welches (bei 50 cbcm. Blut) gew\u00f6hnlich 250 cbcm., h\u00f6chstens 300 cbcm. betr\u00e4gt, wird mit Essigs\u00e4ure schwach anges\u00e4uert und auf 20 bis 30 cbcm. eingedampft, wobei sich zum Schluss, nachdem der Alkohol verjagt ist,' noch etwas Unl\u00f6sliches ausscheidet, das zum Theile der Wand dei Schale anhaftet, zum Theile in Form von Tropfen auf der Fl\u00fcssigkeit schwimmt. Man sp\u00fclt nun die Fl\u00fcssigkeit in einen Maasscylinder, setzt neuerdings 3\u20144 Tropfen einer con-contririten w\u00e4ssrigen L\u00f6sung von Zinkacetat oder Chlorzink zu und versetzt mit kohlensaurem Natron bis zum Eintritt alkalischer Reaction. Sodann f\u00fcllt man bis auf das urspr\u00fcngliche Volumen auf und filtrirt durch ein trockenes Filter. Das Filtrat kann sofort zum Titriren verwendet werden. Es ist nur schwach gelb gef\u00e4rbt, gibt mit Salzs\u00e4ure und Kali\u00fcm-quecksilberjodid keine Tr\u00fcbung und enth\u00e4lt nur eine Spur von kohlensaurem Zink, die sich \u00fcbrigens beim Stehen von","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"selbst abselieidet und von der man die L\u00f6sung durcii Ab-giessen oder nochmaliges Filtriren durch ein kleines trockenes Filter befreien kann. F\u00fcrs Titriren ist indessen die.kleine Beimengung von Zink gleicbgiltig, da es sich in der Lauge \"\u2022 l\u00f6st und nicht weiter st\u00f6rt.\t-,\nDer durch den letzten Zusatz von koldensaurem Natron entstehende Zinkniederschlag schliesst, wie icli mich \u00fcber- \u2022 z(Ugt habe, keinen Zucker ein, sondern enthalt davon mir : so viel, als der anhaftenden Fl\u00fcssigkeit entspricht. W\u00e4scht man n\u00e4mlich aus und l\u00f6st den Niederschlag in Salzs\u00e4ure, so erh\u00e4lt man mit der Fehling\u2019schen L\u00f6sung keine Deduction mehr.\nDie Methode, die nach der Beschreibung complicirt und und langwierig erscheinen mag, ist in der Praxis einfacher und schneller durchf\u00fchrbar als die bisher gebr\u00e4uchlichen. Einigermassen zeitraubend ist das Zerreiben und neuerliche Auspressen des Blutkuchens. Es ist aber nicht r\u00e4thsam, es zu unterlassenv In zwei Untersuchungen, die zu diesem Zwecke, angestellt wurden, hat sich herausgestellt, dass durch das* * zweite Auswaschen und Auspressen circa 8 \u00b0/0 des Gesanimt-zuckers gewonnen werden, die sonst verloren w\u00e4ren. Ein drittes Auswaschen ist \u00fcberfl\u00fcssig. Wiederholte Untersuchungen haben gelehrt, dass bei sorgf\u00e4ltigem Arbeiten sich aus dem zweiten Pressr\u00fcckstand weder mit Alkohol noch durch Auf kochen im Wasser eine bestimmbare Menge redu-cirender Substanz extrahiren lasse.\nEs wurden Analysen ausgef\u00fchrt mit defebrinirtem Pferdeblut und mit frischem Blute aus der Carotis vom Hunde mit und ohne Zusatz von gewogenen Zuckermengen. Ferner wurde die Methode gepr\u00fcft an Blut, das entweder durch 8t\u00e4giges Stehen oder durch mehrt\u00e4gige Dialyse in str\u00f6mendem Wasser vollst\u00e4ndig zuckerfrei gemacht und mit bekannten Zuckermengen versetzbar war. Es ergab sich, dass im letzten Falle, n\u00e4mlich wenn zu entz\u00fcckertem Blute eine gewogene Zuckermenge zugesetzt war, derselbe nahezu ganz wiedergefunden wurde. Auch beim defebrinirten Blute sind die Verluste nicht wesentlich gr\u00f6sser und nur beim nativen Blute aus der Carotis","page":501},{"file":"p0502.txt","language":"de","ocr_de":"ZHjroii sich erhebliche Differenzen. Namentlich ist es auffallend, dass man mehr Zucker finden kann, als dem Zusatz plus dem Blutzucker entspricht. Es geht daraus hervor, dass \u2018lie einzelnen aus dem Gef\u00e4sse ausstr\u00f6menden Portionen nicht gleichen Zuckergehalt haben, selbst wenn sie rasch nach einander aufgefangen werden. Ob diese Schwankungen durch die besonderen Bedingungen, unter denen sich das Thier w\u00e4hrend der Blutentnahme befindet, erzeugt werden oder ob sie einen physiologischen Zustand darstellen , l\u00e4sst sich nicht entscheiden, doch mahnt die Thatsaehe neuerdings, aus kleinen Differenzen im Zuckergehalte mehrerer Blutproben keine weitgehenden Schl\u00fcsse zu ziehen.\nUeber die Grenzen der Genauigkeit gibt beifolgende Tabelle (Seite 503) eine Uebersicht.\nDie Analysen wurden im Anf\u00e4nge mit Chlorzink, sp\u00e4ter mit essigsaurem Zink ausgef\u00fchrt. Die Endresultate sind bei beiden gleich, jedoch hat essigsaures Zink mehr entf\u00e4rbende Kraft, weshalb ich es vorziehe. Ich habe auch andere in Alkohol l\u00f6sliche Metalle auf ihre Verwendbarkeit gepr\u00fcft. Die Cadmiumsalze leisten dasselbe, wie die Zinksalze, Blei und Eisen stehen dem Zink1) nach.\nDie Methode ist zun\u00e4chst mit R\u00fccksicht auf Zuckerbestimmungen ausgearbeitet, sie d\u00fcrfte aber auch f\u00fcr andere im Blute enthaltene in Alkohol l\u00f6sliche K\u00f6rper, z. B. Harnstoff, zu brauchen sein. F\u00fcr die Zuckerbestimmung hat sie folgende Vortheile:\n1. Die alkoholische Zinkl\u00f6sung sistirt im Blute jeden wie immer gearteten Lebensvorgang, der auf den Zucker Einfluss haben k\u00f6nnte, was nach den \u00e4lteren Methoden nicht, oder doch nicht in so einfacher Weise, m\u00f6glich ist.\n\u00fc Die Herren E.Freund und Landsteiner haben in genanntem Laboratorium schon fr\u00fcher zu anderen Zwecken Zinksulfat, das sie dann mit phosphors. Natron ausfallten, zum Enteiweissen des Blutes benutzt, ohne aber den Gegenstand weiter zu verfolgen.","page":502},{"file":"p0503.txt","language":"de","ocr_de":"No.\tlilutmciigc Zugesctztcr ' Gefundener Differenz Differenz\ndes \u2018 Art des Blutes.\tin\tZucker Zucker\tln\tin\nVersuchs.\tGramm.\tin Gramm, in Gramm.\tGramm. | Pr ne.\n503\nS3'\n\u2022tf\nX T. Z Zf\ntu tt z z f\nNJ V i\nX !\u2022' '\n2 Ul\n2s;\nO \u2022\u2014 I\n*\u00f6 2 I z\u00a3 \u201c 1\n\u00ab S ;\n\u2014 \u00d6J 0) \u2014\nr \u201d\u25a0!\n3 S j\n^4 : w O '\nNN\n\u00ab\u2022 \u00bb.\n0. Ol 1\nto to\n\u25a0\t.3 3 i- '\nSJ N\n\u2022 tn tv*\nt\u201c \u2014 |\n\u25a0\t3%\n\u25a0 s ce\n' N = \u25a0\n_\u25a0 ?\u00bb ...\n1 o. \u00ab r\n^4 \u2014\nes S\ns-\n\u25a0*3~\nb\n' .<0 \u00ab,\n*14 -14\nw. i.\n3 3 |.\nN N i\n' r\n\u2022 i-.\not 'T\t<3 'T\t\u00a9 r-i \u00a9' \u00a9 i\"\t00 \u00ab** I \u25a0*\u00ab\u00ab\u00bb<* + +\tI 00 x' ++\t\u2022\u00ceC T\t] <*T~ V \\\t'. 7 OC O! \u2022\u2022\t. m -eo u\t\u00ceO'tO ! 1\nn* Ol |8 1 O f\t\u2022 sa ?i iB * \u2022 -\u2014s i\t\u00a9 ce 1 \u00ae B. \u2022 c \u00a9 1 +\teo eo 1 B S. 1 \u00a9 \u00a9 ++\t-f \u00a9 i St 1 \u00a9 \u00a9 ++\t= 1 \u00ae- 1 \u00a9 1\tt>\u00bb Ol i il \u2022 \u00a9'\u00a9 + i.\ti- eo 5 1\u00bb m \u00a9 \u00a9 1 1\t8 * \u00a9O \u25a0 ' ;\n0,0499 0,0987\teo t'es i\u2014 \u00a9\u201co\t\u2014i \u00bb3 \u00bbO \u2022O t'\u00bb \u00bbO \u00a9 (N O\u00d6O\t\u00a9CO \u00a9 t X \u00a9 \u00a9.\u00a9\u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9\tO |3 O* fN O ^ PP\u00bb \u00a9\u00a9\u00a9\t\u2014 X \u00a9 '*>' \u00a9 \u2014 \u00a9*\u25a0\u00a9\t\u00a9 = 2 \u00c73 qqq \u00a9 \u00a9 \u00a9\tco r- Il-\t\u2022\u00bb * \u25a0\u00a9 \u00a9\t8B2 ' h\u00ab S\u00ee.O\n0 0.051\t\u00bb0 \u00a9 \u00a9 \u00a9\t38 Tl \u00a9 \u00a9 \u00a9\t\u00a9\u00a9 \u00a9\tis ode\t\u2022o <=> \u00a9 \u00a9 \u2022 \u2022\t; \u00a3 \u00a3 *5 *-'5- ^c5\u00a9 '; ' Tl\t\u2019 \u00a7i \u00a9 \u00a9\u2019\t\u00fci\u00ff \u00bb0 r> \u2014 \u00a9 . \u00a9'\u00a9\u201c\n50 50\t\u00a9 \u00a9 tes A\t\u20220 t\u00bb \u00a9_ \u00ee\u00ee 91 \u25a0**' \u00bb\u00df \u00bb0 \u00bb3\t\u00a9 eo \u00a9^ A \u00a9 i.O\t\u00a9 \u00bb0 00 \u00a9lO iO \u00a9 \u00bb0\t\u2014 (s \u00a9 \u00a9\t- . 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Die Titrationen vollziehen sich in Folge dessen ausnahmslos ebenso leicht, als ob es sich um eine reine w\u00e4ssrige Zucker-Salzl\u00f6sung handelt. Niemals kommt es vor, dass ein Versuch wegen Undeutlichkeit des Endpunktes ein unsicheres Resultat g\u00e4be.\n4.\t\\Y ird die Genauigkeit der Methode von keiner anderen \u00fcbertroffen, sehr oft nicht erreicht. Es unterliegt keinem Zweifel, dass man auch nach den \u00e4lteren Methoden oft w\u00fcnschenswerte Genauigkeit erzielen kann, sie lassen aber auch oft im Stich.\ni","page":504}],"identifier":"lit16834","issued":"1891","language":"de","pages":"495-504","startpages":"495","title":"Ueber ein Verfahren zum Enteiweissen des Blutes f\u00fcr die Zuckerbestimmung","type":"Journal Article","volume":"15"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:53:40.752318+00:00"}