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{"created":"2022-01-31T12:52:08.758121+00:00","id":"lit16835","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Winternitz, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 15: 505-512","fulltext":[{"file":"p0505.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Alkalimetrie des Blutes.\nVon\nHu^o Winternitz.\n(Aus dem pliyslologiscbM-hemist-hon Institut in Strassburg.)\n(Dor Redaction zugegangen am 2:1. Juni ih\u00f9I.)\nDie Schwierigkeiten, welche sich einer genauen Alka-lescenzbestimmung des Blutes entgegenstellen, sind aussser-ordentlich grosse und sie beruhen nicht zum geringsten Theil auf dem Mangel theoretischer Grundlagen, welche f\u00fcr eine exacte Alkalibestimmung des Blutes nothwendig sind. Das Blut stellt ein Basens\u00e4uregemenge dar, in welchem Basen und S\u00e4uren in h\u00f6chst complicirter Weise gebunden sind, ohne dass wir ihre Vertheilung und gegenseitige Bindung genau \u00fcbersehen k\u00f6nnten.\nF\u00fcr die Zwecke physiologischer Forschung hat man sich namentlich solcher Methoden bedient, welche eine Messung der an das Alkali des J31utes gebundenen Kohlens\u00e4ure gestatten und zwar durch das gasanalytische Verfahren1) \u00f6der durch W\u00e4gung der von Kali absorbirten Kohlens\u00e4uremenge*).\nEine andere Methode ist die im Wesentlichen von Zuntz3) begr\u00fcndete,' welche auf einer Titrirung des Alkalis, mittels S\u00e4ure beruht, wobei als Indicator Lakmus Verwendung fand. Zur Titrirung bediente sich Zuntj der Phosphors\u00e4ure, welche vonLassar*) durch die f\u00fcr Blut zweckm\u00e4ssigere Weins\u00e4ure\n') Walter, Archiv f. exper. Pathol, u. Pharm., Bel. VII.\na) Kraus, ebenda, Bd. XXVI.\t\u00ab\nZuntz. Centralbl. f. <1. medicin. Wissensch.. 4S67, S. 801.\n) Lassar, \u00abZur Alkalezcenz des Blutes\u00bb, Archiv f.d. siesainnrte-Physiol., Bd. 9.","page":505},{"file":"p0506.txt","language":"de","ocr_de":"506\na\nersetzt wurde. Landois\u2019) und Jak sch4), haben dann diese Methode in einer den speciell klinischen Zwecken Rechnung tragenden Weise modificirt.\nDa diese Methode nun namentlich in neuerer Zeit ausgedehnte klinische Verwendung5) gefunden hat, so habe ich mich auf Veranlassung des Herrn Professor Hoppe-Sey 1er derselben bedient, um einige in Betracht kommende Fragen einer Pr\u00fcfung zu unterziehen.\nWas die im Allgemeinen gegen alle derartigen Methoden vorgebrachten Ein w\u00e4nde betrifft, so sind dieselben, namentlich aus deh eingangs erw\u00e4hnten Gr\u00fcnden, theoretisch Wohl berechtigt. Indessen muss gesagt werden, dass die Sache sich in praxi denn doch wesentlich anders gestaltet. Unzweifelhaft wird man zugeben m\u00fcssen, dass das Lakmus ein ganz brauchbarer Massstab ist, um die aus dem S\u00e4ure-Basengemenge des Blutes resultirende Gesammtreaction des Blutes zu ermitteln, und dies um so mehr, als die hier namentlich in Betracht kommenden Verbindungen \u2014 Natriumcarbonat und Dinatriumphosphat \u2014 nach ihrem Verhalten zu Lakmus als alkalische K\u00f6rper bezeichnet werden. Tritt nun im Blute unter pathologischen Verh\u00e4ltnissen abnorme S\u00e4uerung auf, so wird sich die dadurch bedingte Abnahme der Gesammtalkalescenz wohl beurtheilen lassen und den betreffenden Resultaten wird eine relative Richtigkeit nicht abzusprechen sefn. Einige allgemeine Beobachtungen, welche sich namentlich auf die Beurtheilung der Endreactien beziehen, deren Schwierigkeit besonders von H. Meyer4) betont wird, werde ich erst bei den bez\u00fcglichen Versuchen besprechen,\n') Landois, \u00ab Bealencyclop\u00e4die von Eulenburg \u00bb, III, 2.Aufl., S.1G1.\n\u2022) v. Jaksch, \u00abKlinische Diagnostik innerer Krankheiten etc.\u00bb, 1880,. S. 3.\ns) v. Jaksch, \u00ab Ueber die Alkalescent des Blutes hei Krankheiten \u2022 /eitschr. t. klin. Medizin, Bd. XIII, und Peiper, \u00ab Alkalimetrische Unter* * suchungen des Blutes unter normalen u. patholog. Zust\u00e4nden \u00bb, Virchow s\nArchiv f. path. Anat., 116. Bd., 1801.\n4) H. Meyer, Archiv f. experim. Pathol., Bd. XIII, S. 336. und Bd. XVII.X 304.","page":506},{"file":"p0507.txt","language":"de","ocr_de":"507\nwie sie sich mir im Gange der Untersuchung aufgedr\u00e4ngt -haben.\t\u2022\t\\ .\nBei dieser Untersuchung nun habe ich mich jener Form der Methode bedient, die von Jak sch angegeben ist, mit einer Modification, die sp\u00e4ter zu er\u00f6rtern sein wird. Das Vorgehen von J ak s c h wurde deshalb dem La n d o i s\u2019 scheu yorgezogen, weil das Blut direct der Carotis der betreffenden Thiere entnommen wurde, daher die Verwendung der Lau do is* sehen Methode nicht am Platze war.\nDie Versuchsanordnung war in allen F\u00e4llen folgende:\nIn die frei pr\u00e4parirte Carotis des Thiercs \u2014 es wurden stets Kaninchen verwendet \u2014 wurde eine Canule eingef\u00fchrt, an deren Ende sich ein kurzer Gummischlauph befand, der durch einen Quetschhahn verschlossen war. In das Ende dieses Gummischlauches wurde eine 1 cbcm. fassende und bis auf 7,o cbcm. genau graduirte Pipette eingef\u00fchrt und der Quetschhahn ge\u00f6ffnet. Nach F\u00fcllung der Pipette, was bei dem hohen arteriellen Druck sofort geschehen war, wurde das Blut zu je 0,1 cbcm. in die Uhrsch\u00e4lchen vertheilt, in weichen sich die betreifenden Weins\u00e4ure-Glaubersalzmischungen befanden. Daneben habe ich auch mehrmals eine gr\u00f6ssere Quantit\u00e4t Blut unmittelbar in ein passendes Gef\u00e4ss aufgefangen und'die Alkalescenz durch directe Titrirung mittels einer V^-Norm\u00e4l-l\u00f6sung von Weins\u00e4ure aus einer gew\u00f6hnlichen B\u00fcrette vorgenommen.\t,\t\u2018\nDie gewonnenen Resultate stimmten stets gut \u00fcberein, und die Differenz der nach beiden Methoden gefundenen A1 ka 1 escenzwerthe betrug, auf 100 cbcm. Blut bezogen, 10\u201415 mgr. Na (OH), was innerhalb der bei diesen Methoden unerl\u00e4sslichen Versuchsfelder liegt.\nSchon bei den Vorversuchen, welche ich an dcfibrinirlem Rinderblut anstellte, um mir die Technik der Methode-\u2018anzueignen, fiel es mir auf, dass die Alkalescenz unverhultniss-\nm\u00e4ssig hoch befunden wurde, und dass das Blut, wenn die S\u00e4ttigung mit Saure erreicht schien, eine durchsichtige, wein-, rothe Farbe annahm. Es hatte \u2014 wie sich unter dem Mikroskop leicht beobachten liess \u2014 eine theilweise L\u00f6sung der","page":507},{"file":"p0508.txt","language":"de","ocr_de":"508\nrotlien Blutk\u00f6rperchen stattgefunden'). Daher die Ver\u00e4nderung der Blutfarbe, und daher auch die scheinbar so hohe Alkali *s\u00e7c*nz, weil durch die ver\u00e4nderte Blutfarbe die Beurteilung der Heaction mittels Lakmuspapier unsicher wurde. Dieselbe Beobachtung scheint schon Lassar gemacht zu haben, ohne ihr, wie ich glaube, die richtige Deutung zu geben. Er sagt diesbez\u00fcglich*): \u00abUm ein bestimmtes Urtheil \u00fcber den Ausfall dor Reaction zu gewinnen , bedarf cs allerdings einiger Hebung, weil der durch das Na CI (welches er statt Na, SO\nverwendet hat) modi ficirte Farbstoff alle Nuancen zwischen gelbroth und hochoth zeigt.\u00bb\nUm diesen Fehler nun auszuschaften, wurde f\u00fcr die an gestellten Versuche eine 7I0-Normal-Weins\u00e4ure angewendet, welche statt in Wasser in concentrirter Natriumsulfatl\u00f6sung (lOprocentige L\u00f6sung) angefertigt war. Dieser Vorgang vereinfacht auch die Methode, weil man die complicirten Mischungen von Weins\u00e4ure mit Natriumsulfat vermeidet '). Man beschickt somit einfach die Uhrsch\u00e4lchen mit 0,1, 0,2, 0,3 u. s/w. ebem. der so angefertigten Normals\u00e4ure. Ich will es indessen nicht unterlassen, hervorzuheben, dass bei der Methode von Landois dieser Fehler ohnehin vermieden wird, weil da die betreffenden Weins\u00e4urel\u00f6sungen mit \u00fcbersch\u00fcssige m Natriumsulfat ges\u00e4ttigt sind.\nZur Pr\u00fcfung der Reaction wurde ein nach der Vogel-sehen Vorschrift angefertigtes Lakmuspapier empfohlen. Die Blutk\u00f6rperchen bleiben im Bereich des eingetauchten Streifens und die sich dar\u00fcber hinausziehende Fl\u00fcssigkeit zeigt die Reaction an. Ich selbst habe nach mehrfachen vergleichenden Pr\u00fcfungen ein geleimtes, glattes Reagenspapier benutzt, das gleichfalls nach der Vogel*sehen Vorschrift angefertigt wurde. Das Blut, das durch den Zusatz der S\u00e4ure wesentlich an Z\u00e4higkeit verliert, l\u00e4sst die Reaction deutlich erkennen. Falls\n') L\u00f6pine, lieber \u00ablie Widerstandsf\u00e4higkeit der rothen Blutk\u00f6rperrhen gegen Wasser\u00bb, Centralbl. d. medizin. Wissensch., 1881.\n2) L. c., 8. 44.\n) Oie in Xa..S04 angefertigte Weins\u00e4urel\u00f6sung erweist sich \u00fcberdies haltbarer, als die in Wasser angefertigte.","page":508},{"file":"p0509.txt","language":"de","ocr_de":"der Blutfarbstoff am Reagonsst reifen halten bleibt unddie scharfe Erkennung der Reaction hindert, so sp\u00fclt man ihn mit einem Wasserstrahl aus der Spritzflasche ab. Die schwach violette Farbe des Reagensstreifens \u2014 Lan dois vergleicht sie treffend mit der Farbe der Fliederbl\u00fctlien - zeigt die geringste alkalische Reaction durch Blauf\u00e4rbung, die saure durch R\u00fcthung an. F\u00fcr eine richtige Beurtheihing der Reaction ist es wichtig, die Blutprobe nur ganz kurze Zeit einwirken zu lassen und die eingetretene Reaction sofort zu beurtheilen, da beim Trocknen des Reagensstreifens an der Luft sich die Farhemmterschiede verwischen, ferner k\u00f6nnte bei l\u00e4ngerer Einwirkung die frei werdende Kohlens\u00e4ure in ziemlicher Breite neutrale Reaction ergeben.\nGew\u00f6hnlich findet man, dass 0,1 ebem. Blut z. R bei Zusatz von 0,3 S\u00e4ure alkalisch, bei 0,4 neutraPund bei 0,5 sauer reagirt, oder bei 0,3 alkalisch und bei 0,4 schon sauer; in diesen letzteren F\u00e4llen wurde dann angenommen, dass der S\u00e4ttigungswerth f\u00fcr die Alkalescenz in die Mitte f\u00e4llt. .\nStelle ich aus den angestellten Versuchen die normalen Alkalescenz wert he f\u00fcr Kaninchenblut zusammen, so ergibt sich Folgendes;\t\\ \u2018\nAlkalescenz\t\u00bb.\nin Gramm f\u00fcr 100 ehern. Blut unurereclmet :\nO,t>00\no.l so\no.iso -\t\u25a0 'v :U. i\no.l*;o\t. .\n0.140\n0.140 Mittel: 0.105\nDass bei der Gerinnung des Blutes die Alkalescenz desselben abnimmt, ist eine wiederholt best\u00e4tigte Thatsache. Man hat dies durch das Auftreten einer S\u00e4ure erkl\u00e4rt, w\u00e7lche dem Natriumcarbonat das Alkali entzieht. Nach Hoppe -S e >1e r h\u00e4ngt dieser Vorgang zusammen mit dem im Plasma stattfindenden Zerfall von weissen Blutk\u00f6rperchen.\nAus meinen Beobachtungen glaube ich schliessen zu d\u00fcrfen, dass diese Alkalescenzabnahme vornehmlich in zwei\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XV.\t\\\t,'\u00bb5 .","page":509},{"file":"p0510.txt","language":"de","ocr_de":"Etappen vrfol^t, und zwar, sobald das Blut die lebende Gelasswand verl\u00e4sst, ehe nocli die Gerinnung erfolgt, und dann w\u00e4hrend des Eintrittes der Gerinnung, beziehungsweise nach ei \u00bbgetretener Gerinnung. In der nachfolgenden Tabelle sind einige Zahlen zusammengestellt, welche die Gr\u00f6sse der Abnahme der Alkalescenz veranschaulichen.\nKanin (hon. Blut\tZeit, aus ib-v Carotis. ( . !\tAlkalescenz in Gramm Na (OH) l>r<< loo cbtin. Blut mngerechitet.\t\u2022\ti Bemerkungen.\nVersuch f. 11 l'hr55 Min.\t0.200\tunuiittelhar nach d. Entziehung\n12 rin-\t0.1 SO\tnoch nicht geronnen.\n12 Uhr IOM\u00ce11.\t0,050\tgeronnen.\n12 Uhr 25 Min.\t0,130\tvollst\u00e4ndig geronnen.\n12 Uhr 45 Min.\tunver\u00e4ndert\tu\t\u25a0\nVersuch 11. llUhrl3Min.\t0,180\tunmittelbar nach d. Entziehung\n12 Uhr\t0.120 . \" '!\tgeronnen.\nVersuch III. 12 Uhr 20Min.\t0.110\tBestimmung um etwa 1 Minute\n- \u25a0 ;\t\u2022 * |\tverz\u00f6gert.\n12 Uhr 28 Min.\t0,110\tgeronnen.\n12 Uhr 40 Min.\t0.120\t\nIn allen diesen F\u00e4llen konnte innerhalb der n\u00e4chsten 21* Stunden eine weitere Alkalescenzabnahme nicht beobachtet\nwerden, noch weniger konnte ich, auch nach l\u00e4ngerem Stehen, d( u Eintritt einer sauren Reaction beobachten. Daf\u00fcr, dass die Vorg\u00e4nge, welche zur Alkalescenzabnahme des Blutes l\u00fcliren, statthaben, sobald das Blut die Gef\u00e4sswand verlasst, und im A\\ esentlichen nach Eintritt der Gerinnun beendet sind, spricht folgende Beobachtung, die ich mehrfach best\u00e4tigen konnte:\nFrisches defibrinirtes Rinderblut zeigte, unmittelbar nachdem es aus der Schlachtbank gebracht worden war (am 30./W), eine Alkalescenz von 0,1dl) gr. Xa OH. Dieser Alkalescenzgrad blieb an den folgenden Tagen vollst\u00e4ndig\n","page":510},{"file":"p0511.txt","language":"de","ocr_de":"un ver\u00e4ndert (das Blut-wurde im Eisschrahk aufbcwahrt). Am 2. Juni \u2014 hier zeigte das .Blut schon deutliche Zeichen der F\u00e4ulniss \u2014 betrug die Alkalescenz 0,220 gr. Na OH .und am Juni war die Alkalescenz auf 0,260 gestiegen.\nEine weitere Frage, deren Beantwortung bis nun noch ausstand, war die, ob die Alkalescenz des Blutes noch ab-nimmt, wenn dasselbe durch die entsprechende S\u00e4uremenge. neutralis\u00e2t ist. In allen diesbez\u00fcglichen Versuchen liess < sich constatiren, dass eine solche Alkalesce\u00fczabnahmc nicht mehr st at that, sobald einmal das Blut durch den Zusatz der entsprechenden S\u00e4uremenge neutralisirt worden ist. \u25a0\nDie Blutprobe (aus der vorstehenden Tabelle Versuch l), \u2019 welche um 11 Uhr 55 Min. durch Zusatz von 0,5 cbcm, einer Vim.\"^\u00b0rmal-Weins\u00e4ure neutralisirt worden war, erwies sich um 12 Uhr gleichfalls neutral. Es wurden dem Thiere, nachdem einmal die zur Erreichung der Neutralit\u00e4t nothwendige S\u00e4uremenge ermittelt war, 2 cbcm. Blut entzogen und mit 10 cbcm. der 7\u201el0-Normals\u00e4urc versetzt. Das Blut erwies sich, eine halbe Stunde sj)\u00e4ter gepr\u00fcft, unver\u00e4ndert neufra 1.\nLm zu pr\u00fcfen, ob die Abnahme der Blutalkalescenz auch eintritl, wenn die Gerinnung desselben durch Salzl\u00f6sung \\erhindert wird, habe icli folgenden Versuch angestellt; '\t.\n11 Uhr 13 Min.: Kaninchenblut direct aus der Carotis. Die Alkalescenz betr\u00e4gt 0,180 gr. Na OH.\n11 Uhr 35 Min.: geronnenes Blut, Alkalescenz = 0,120gr. Na OH.\n11 I hr 15 Min.: je 2 cbcm. Blut werden direct aus der Carotis a) in ein Reagensglas gebracht, welches mit 2 cbcm. einer Sprocentigen Kochsalzl\u00f6sung beschickt ist. b) in ein Reagensglas, in welchem sich die gleiche Menge einer lOpro-centigen Natriumsulfatl\u00f6sung befindet; a) wurde verschlossen \u25a0auf bewahrt. Um 12 Uhr wird die Alkalescenz dieser Blut-Sulzgcmenge gepriilt. Dieselbe betr\u00e4gt \u00fcbereiristimmend \u00f6.Mo gr. Na OH. Die Alkalescenzabnahme wurde sonach dmdi den Zusatz der Salzl\u00f6sung nicht verhindert.. Vergleicht man dieselbe indess mit der, welche beim geronnenen Blut","page":511},{"file":"p0512.txt","language":"de","ocr_de":"eintrat, so ergibt sich, dass die Abnahme in dem Falle, wo <li<* Gerinnung verhindert worden war, geringer ist. Dies d\u00fcrfte sieh am einfachsten so erkl\u00e4ren, dass hier nur der erste Factor, welcher f\u00fcr die Abnahme der Alkalescenz massgebend ist, in's Spiel kam.\nEine weitere Untersuchung galt der Frage, ob die Abnahme der Alkalescenz abh\u00e4ngig ist von der Menge des vorhandenen Sauerstoffs. Zur Entscheidung derselben wurde zun\u00e4chst die Alkalescenz des arteriellen Blutes eines Kaninchens bestimmt (Tabelle, Versuch II und III). Kurze Zeit darauf wurde das Thier durch energische Erdrosselung get\u00f6dtet, der Thorax ge\u00f6ffnet und das Erstickungsblut durch Einstich in \u2022 las Herz gewonnen. Die Reaction war die gleiche, wie die des arteriellen Blutes, wenigstens konnte eine Differenz bei der ge\u00fcbten Methode nicht gefunden werden. Da bei allen mit Sauerstoffmangel einhergehenden Todesarten, wie namentlich durch die Arbeiten ArakiV) festgestellt ist, Milchs\u00e4ure im Blute auftritt, und diese nat\u00fcrlich eine Alkalescenzabnahme zur Folge hat, so muss angenommen werden, dass bei dieser energischen Erdrosselung die Zeit der Einwirkung zu kurz ist, als dass es zur Bildung solcher abnormen S\u00e4uren im Blute kommen k\u00f6nnte.\nGelegentlich wurde endlich noch die Frage beantwortet, ob die Menge des zugesetzten Natriumsulfats die Reaction beeinflusst, ein Gedanke, der mir naheliegend schien, weil das Natriumsulfat die Blutk\u00f6rperchen zur Schrumpfung bringt. 0.1 cbcin. Blut wurde durch Zusatz von 0,4 ebem. 7J00-Normal-s\u00e4ure neutralisirt. Die Reaction blieb bei Zusatz von 1 ebem. Natriumsulfat unver\u00e4ndert. Sonach d\u00fcrfte der Zusatz von Natriumsnlfat zu den Blutproben die Richtigkeit des Reactions-ausfaH.es nicht beeinflussen.\n\u2019) Araki, * Ueher die Bildung von Milchs\u00e4ure und Glykose im Organismus hei Sauerstoffmangel -, diese Zeit sehr.. Bd. 15, Heft 4.","page":512}],"identifier":"lit16835","issued":"1891","language":"de","pages":"505-512","startpages":"505","title":"Beitr\u00e4ge zur Alkalimetrie des Blutes","type":"Journal Article","volume":"15"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:52:08.758127+00:00"}