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{"created":"2022-01-31T15:14:22.971520+00:00","id":"lit16842","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Treupel, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 16: 47-67","fulltext":[{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen Uber den Kohlehydratgehalt des faulenden.\nMenschenharns.\nVon\nDr. Died. G. Treupel.\n(Aus llom LaboratAri'im -len Bonn Pr.lessor Dr. Iiaumanu, Fr,\u2022il,mg i. L.) (Der Rodaction zngegangon am fi. August ls-ji.)\nhass bei der F\u00e4ulnis* des Harns merkliche Mengen Von Fetts\u00e4uren gebildet weiden, ist seit l\u00e4ngerer Zeit bekannt. .Vach NeubauerV) Beobachtungen kann man aus jedem alten Harn, insbesondere dem diabetischen, Essigs\u00e4ure in erheblicher Menge mit Leichtigkeit abscheiden. R\u00f6hmanh*), welcher zuerst versuchte, die Bildung von S\u00e4uren bei der llarng\u00e4lirung auf den Zuckergehalt des normalen Harns zur\u00fcck-zuf\u00fchien, fand, dass ein Zusatz von geringen Mengen von Zucker (0,20%) zum Harn die S\u00e4urebildung (bei dfr Je-iiannten sauren llarng\u00e4lirung) ganz erheblich vermehrt. Damals aar indessen der Gehalt des normalen Harns an Zucker noch keineswegs erwiesen, und aus diesem Grunde war es damals innt m\u00f6glich, aus jenen Versuchen bestimmtere Schl\u00fcsse auf 1 \"iArt Entstehung der im normalen Harn bei der G\u00e4hhing auflretenden S\u00e4uren zu ziehen. Seitdem durch die Darstellung \"'1 Leiizoyloster voll Zuckerarten aus normalem Harn [Bau-mann )\u2019 \" edenski*)], (einer durch die ungemein empfind-\n'eul,,u',r u- Vogel. Analyse ,|.,s Harns, 7. Ami., istij s.X.\n\u2019) Zeitschr. t. physiol. Chemie. Btt. 5, S. l(\u00bb2.\n\u25a0J Pericll,e\trhem. (ieselNoh., Jahr?. XIX. S 3218\n> Zo,tschr- >'\u2022 pliysiol. Chemie. B,l. XIII. S. I20 u it","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"W:\u00e9Wlr S::S:f\u00ff\u00efs\u00ab\u00ef\u00ef?\u00bb8;^\t\u00ef:-:#oSK;S:i\u00ee\u00ae\nlit hc Fmfurolicadion von v. U ,lid a s z k y ') (Molls ch I kr Zuckergehalt des normalen Harns sicher bewiesen ist, hat die frage nach der Sdurebildung bei der Zersetzung des Harns oiri erneutes Interesse gewonnen.\nSalkowski2) hat vor wenigen Jahren die Untersuchun.r dieser Beziehungen wieder aulgenommen und in Uebereilist irnmung mit \u00e4lteren Autoren gefunden, dass der gefault Harn grosse Mengen von Essigs\u00e4ure neben einigen anderen ^Bs\u00e4uren enth\u00e4lt, und dass diese S\u00e4uren im Wesentlichen aU\u00ef' ^en Kohlehydraten des Harns gebildet werden. .Salle o wski hat dabei die Beobachtung gemacht, dass der gefaulte Harn noch nach l\u00e4ngerer Zeit die Pieactionen zeigt, dur.-li\nwelche v. \u00dcdranszky den Zuckergehalt des normalen Harns\nerwiesen hat, wonach mithin die Zersetzung der Kohlehydrate bei der ammoniakalischen Harng\u00e4hrung keine ganz vollst\u00e4ndig zu sein scheint (vergl. auch sp\u00e4ter S. 64). Diese Wahrnehmung erinnert an eine von Li eb i g ^gemachte Beobachtung, welcher land, dass, wenn man dem frischen Harn Zucker oder Milchzucker zusetzt und ihn wie gew\u00f6hnlich faulen l\u00e4sst, hoch nacli 3 Monaten unver\u00e4nderter Zucker oder Milchzucker sich vor-findetk Die Beobachtung Salkowski\u2019s ist aber noch leicht. r verst\u00e4ndlich, wenn man sich erinnert, dass \u2014 wie Wed en sk i t und Luther*) gezeigt haben - der Zuckergehalt des Harns\nnur zum Theil aus Traubenzucker, wahrscheinlich z\u00fcrn gr\u00f6sseren\nTheil aus einer dextrinartigen Substanz, welche mit dt-ni\n\u00ab thierisclien Gummi\u00bb von Landwehr*) identisch ist, bestellt :\nletzteres geh\u00f6rt aber jedenfalls zu den best\u00e4ndigsten K\u00f6r|>em unter den Kohlehydraten.\nDieser Punkt ist bei den Berechnungen , welche Salkowski \u00fcber die Mengenverh\u00e4ltnisse von Zucker und S\u00e4ure\n\u2019) Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. XII, Heft 5. S. 3Su. h Zeit sehr. f. physiol. Chemie, Bd. XIII, S. 270, lsSy. l) Aim. d. Chern. u. Pharmac,. Bd. 50. S. 103.\n- 4( L. c.\n) E. Lu t h ei , Leber das Vorkommen von Kohlehydraten im n ir-malen Harn. I.-D., Freiburg i. B. 1800. S. 3*2.\n\") (-entralhlatt f. d.t'medie. Wissenschaft. 1885. Xo. 21.","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"'N faiilemli-n Harns anstellt, nicht ber\u00fccksichtigt: denn Sal-knu -ki gehl dabei von ,1er nicht zutreffenden Voraussetzung\ndass der Kohlehydratgehalt des Harns nur,aus Traubeh-\nziK k**r - besteht*.\ts\u2018\nl m die Ver\u00e4nderungen nun genauer zu ermitteln, welche d,, Kohlehydratgehalt des Harns bei der Harng\u00e4hrung erf\u00e4hrt -iad die im Folgenden beschriebenen Untersuchungen _ auf Anregung des Herrn Prof. Dr. Baumann und mit seiner gu igen L nterstutzung \u2014 von mir vorgenommen worden.\nDie -Methode, welche ich benutzte, um mir \u00fcberden je\u00ab eiligen Gehalt an Kohlehydraten eines faulenden Harns AuMiluss zu verschaffen, war fast ausschliesslich die oben erw\u00e4hnte urturolreaction mit \u00ab-Xaphthol und Schwefels\u00e4ure Ine Resultate habe .ich dann des Oefteren mit denen ver-gl\"hen welche die Benzoylirung des Harnes nach Baumann ) liefer e. Es sei mir gestattet, ehe ich die Ergeb-in-e der einzelnen Harnuntersuchungen anf\u00fchre, Einiges \u00fcber dm Knrlurolreaction selbst zu sagen, und die Erfahrungen \u00abdthe ich bei der Anwendung dieser Methode zu machen aligcnheit hatte, hier niederzulegen. Auf die Methode der bei izoj lining des Harnes werde ich sp\u00e4ter eingehen.\nh \u2022 or \u2122ehreren Ja,iren hat Moli sch*) fur die Zwecke kliiuscher Harnuntersuchungen eine Zuckerreaction angegeben \u2022\n5\u00a3t? 7*!\"'\u00e4\u201c \u201d *\u2022 *\u2022\n;\t. a,f lusf- von ooncentrirter Schwefels\u00e4ure eine\nS1 v rnrry\u2018 biS rUbinr\u00b0lhe resp\u2018 violf'Ue F\u00e4rbung\nReaction auf l\" p! Zanszky\u2019> erkann\u2018a dann, dass diese . v' \u00b0 ,\t,',er BlkUln\" von Furfurol beruhe, welches mit\n-Napiliol diese charakteristische F\u00e4rbung gibt, und dass\n\u00dcvdnlen T IT\u201d Traubenzucker allci|i, sondern allen Kolile-hydraten \u00fcberhaupt zukomme. Er war es auch, der auf\n\u00cfrMeifV\tff1 Harnunlersuc^ungen die Reaction *\n\u2022 bode gestaltete, welche zur praktischen Untersuchung\nRer. d. deutch. ehern. Ges., XIX, S. 3218\n-> Sitzungsberichte d. Wien Akn.1 ,1 \\v;'\t, ' ..\t, ,\nl \\bth., S. 912.\tAk \u2018\t* \u201d is*en schalt., Bd. XGI11,\n) Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. XU. Heft 5. S. 380.\t\u2022\nAitBihrift f\u00fcr jiliysioIoRiselie Chemie. XVI.\t'\t\u2018","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":";\t\u25a0'\tKr )K;K ]r /' W\u00fc\t\u2019\nsich eignete1 *). Nach dieser Methode hat dann Luther*) in seiner Inaugural -Dissertation gearbeitet. Die Erfahrungen, welche er dabei gemacht hat, sind dort, S, 7\u201416, ausf\u00fchrlich besprochen. Den von Luther angegebenen Modification\u00ab^ schliesst sich im Wesentlichen Roos3) an und endlich sprechen f sich P os ner und Epe ns lein4) f\u00fcr die praktische Verwertbarkeit der \u00aba-Naphtholprobe auf Zucker \u00bb entschieden aus.\nW\u00e4hrend von Udr\u00e4nszky, Luther und Roos si.li bei Beobachtung der Reaction an den violetten Farben* ring hielten, welcher an der Schichtgrenze zwischen Schwefels\u00e4ure und der mit a-Naphthol und Wasser versetzten Substanz entsteht \u00bb beobachteten die letztgenannten Autoren di>* Farbe des Reactionsgemisches, welches sie entsprechend mit Wasser verd\u00fcnnten und alsdann mit vorher angefertigten ebenso behandelten, k\u00fcnstlich hergestellten Zuckerharnen von bekanntem Gehalt verglichen.\nAuch ich habe mich bei der Beobachtung der Reaction an die Farbe des Reactionsgemisches auf Grund sp\u00e4ter zu er\u00f6rternder Erfahrungen gehalten. Indessen ist stets auch die Ringprobe beachtet worden und es sollen die Grenzbestimmungen bei einzelnen Harnuntersuchungen sp\u00e4ter angef\u00fchrt werden.\nAls ich bei meinen Voruntersuchungen mit dem Verlauf der Reaction bekannt wurde und \u2014 mich dabei an die Vorschriften Luther\u2019s haltend \u2014 zun\u00e4chst die Reinheit der Reagentien pr\u00fcfte, stellte sich heraus, dass die Schwefels\u00e4ure, welche mir zu Gebote stand, keineswegs den Grad von Reinheit besass, welchen Luther daf\u00fcr verlangt. Enth\u00e4lt n\u00e4iiili\u00abti die Schwefels\u00e4ure geringste Sp\u00fcren von Salpeters\u00e4ure, welch*-\n>) L. c., S. 387.\n\u25a0) E. Luther, Feber das \\ orkommeu von Kohlehydraten im IM* malen Harn, I.-D., Freiburg i. B. 1899.\n\u2019) E. Roos, Ueber das Vorkommen von Kohlehydraten im Hvn von Thieren, I.-D., Freiburgi B. 1891.\t*\n4) \u00abStudien zum Diabetes> von Dr. C. Posner und Dr. H. F.|>*m \u2022 stein, Sonderdruck aus d. BeHin. klin. Woehensehr.. 1891, No. \\","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"51\nman selbst mit keiner der sonst gebr\u00e4uchlichen Methoden -z. B. Auftreten eines braunen Ringes an der Schichtgrenze wenn man die zu pr\u00fcfende Schwefels\u00e4ure vorsichtig unter eine Aufl\u00f6sung von Eisensulfat schichtet - nachweisen kann so entsteht nach Luther beim Zusatz von \u00ab-Naphthol zu Schwefels\u00e4ure Gr\u00fcnf\u00e4rbung. Als gen\u00fcgend rein kann man unter Anderem nach ihm die Schwefels\u00e4ure erst dann bezeichnen, wenn nach Zusatz von 1 Tropfen a-Kaphthol zu*\n1 ebern. Schwefels\u00e4ure und Umsch\u00fctteln nur eine Gelbf\u00e4rbung oder eine schwache Gr\u00fcnf\u00e4rbung entsteht, welche fast momentan einer reinen Gelbf\u00e4rbung Platz macht. Da ich eine solche Schwefels\u00e4ure nirgendwoher erhalten konnte und auf Selbst-dcstillation der mir zu Gebote stehenden Schwefels\u00e4ure verzichten musste, so suchte ich nach einer Methode, welche es mir erm\u00f6glichte, auch mit dieser Schwefels\u00e4ure die Reaction gut ausf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Ich stellte durch zahlreiche Versuche fest, dass man ohne Beeintr\u00e4chtigung der Sch\u00e4rfe der \u2022 Reaction eine bis zu einem gewissen (allerdings geringen Grade verunreinigte Schwefels\u00e4ure benutzen kann, sofern man sich bei Beurteilung der Reaction nicht an den Farbenrinir sondern die Farbe des Reactionsgemisches h\u00e4lt. Zu-diesen \\ ersuchen nahm ich normalen Harn, welcher auf das o ache seines Volums verd\u00fcnnt war, und eine sehr reine Schwefels\u00e4ure, welche mit Salpeters\u00e4ure in geringsten Spuren\nbi\u2122'Tc\u00fcOOm' T Ver7eiTng mi\u2018 SalPe,ers\u00e4ure kam,\nP , \u00b0\u2019CJ0006 /\u2022 S\u00b0hen - ohne dass die Empfindlichkeit der Heaction darunter leidet (vergleiche auch S. 57).\nBei den sp\u00e4ter beschriebenen Harnuntersuchungen verwandte ich die \u00abreine conc. Schwefels\u00e4ure\u00bb des Laboratoriums und habe me dadurch irgend welche St\u00f6rungen in meinen Intersuchungen bekommen.\nTm ,S'e\"! ma\" d'e Reaction so an, dass man zu einem v T!v ,\u00fc ZU untersUfhenden Fl\u00fcssigkeit 1 Tropfen der y. aPh*h\u00b0llosung, 7, ebem. Wasser und 2 ebem. Schwefels\u00e4ure\nrie,XhUbet-Sl .r\u201c.ellrman \u2018la\"n kr\u00e4ftig Um\u2019 50 tri\u00ab \u00abne \u25a0 nd,oh betr\u00e4chtliche Erw\u00e4rmung der Fl\u00fcssigkeit ein. Dass\n\"lese Erwarmung zum Zustandekommen: der Reaction noth-","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"wendig, heben schon Luther und Roos \u2019) hervor. Ferner ist aber auch der Grad der Erw\u00e4rmung von Einfluss auf di. resultirende Mischfarbe. Ich konnte dies direct constatinn. indem sonst genau gleich behandelte Proben, im Wasserbad bei verschiedenen Temperaturen und verschieden lang erhitzt nicht gleiche, sondern entsprechend dem Grad und der Dauer (lor Erw\u00e4rmung verschiedene Mischfarben zeigten : es trat mehr und mehr die rothe Farbe hervor. Auch zeigte sieh bei diesen Versuchen, dass die Gr\u00fcnf\u00e4rbung, welche bei du Pr\u00fcfung auf die Reinheit der Schwefels\u00e4ure, wie oben angegeben, nach dem Umsch\u00fctteln des Gemisches auftrat, rascher beim Erhitzen der Probe im Wasserbad einer Gelbf\u00e4rbung Platz machte, als es der Fall war, wenn, man die Probe sich selbst \u00fcberliess. Da also eine verschiedengradigo Erw\u00e4rmung, wie wir oben sahen, auch eine verschieden intensive Mischfarbe bedingt und andrerseits der Grad der Erwarmung des Reactionsgemisches beim Sch\u00fctteln abh\u00e4ngig ist von den Mengen des Wassers und der Schwefelsaiiiv, welche auf einander einwirken, so ist es klar, dass man nur dann stets genau gleiche Mischfarben nach dem Umsch\u00fctteln \u2014 ceteris paribus \u2014 haben wird, wenn die auf einander einwirkenden Quantit\u00e4ten Wasser und Schwefels\u00e4ure stets die gleichen sind. ; ; .\nWas endlich das L\u00f6sungsmittel f\u00fcr das a-Xaphthol, welche-\u00fcbrigens selbst rein sein muss*), betrifft, so gab vo n \u00fc dr\u00e4nszk y den mit Thierkohle ^behandelten absoluten Alkohol*) daf\u00fcr \u2019 an. Luther*) verfloss denselben, weil auch der reine absolute Alkohol noch geringe Beimengungen enthalten k\u00fcnn.-. welche es bedingten, dass eine L\u00f6sung von a-Xaphthol darin mit Schwefels\u00e4ure allein schon eine Furfurolreaction g\u00e4be. Er wandte als L\u00f6sungsmittel Chloroform an. Das Chloroform\n') Luther. l.c. S. li; Koos, 1. <\u2022.. S. l'$\n*) Ein solches Pr\u00e4parat aus der Fabrik von Bayer k 0 Elberfeld, stellte mir Herr Dr. Hins b erg g\u00fctigst zur Verf\u00fcgung.\n:i) Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. XII.. S. 300.\t:\n4) L.c.. S. 11.","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"b>*t aber, \"ic auch Po\u00bbner und Epo 11 s t c*i u1 j horvorhcbcu 'li'ii Xachthcil, dass cs rasch verdunstet und sieti in Folge dessen die Ausguss\u00f6ffnungen des Tropfenz\u00e4hlers sehr bald durch das sich abscheidende *-Xaphthol verstopfen; ferner - und das ist das Wichtigere \u2014 ist cs ausserordentlich -ihuei , Wegen der geringen Adh\u00e4sion des Chloroforms zum (ilu-e. um einen einzigen Troplen in das Roagehsglas fallen zu lassen. Sobald aber i> oder 3 Tropfen a-Xaphthol in dem Reactionsgemisch enthalten sind, modifient sich auch Mischfarbe. Aus diesem letzteren Grunde benutze ich als L\u00f6sungsmittel den acetonfreien Methylalkohol\u2019), nachdem ici' zuvor mittelst der von v. Udr\u00e4nszky gegebenen Vor--i.luilt ) (onstatirt hatte, dass derselbe keine Furf\u00fcrolreaction gab. Ausserdem wurde in einer grossen Zahl von Hai-n-l'iubon normaler und faulender Harne der Kohlehydratgehalt -mvohl mit der chloroform. oi-Xaphtlioll\u00f6sung, als auch mit du Methylalkoholl\u00f6sung von a-Naphthol bestimmt, wobei ich -tots zu \u00fcbereinstimmenden'Resultaten gelangte.\nFasse ich jetzt kurz noch einmal Alles zusammen, so ul zu sagen, dass man nur dann, aber dann auch stets eenau gleiche oder zu Vergleichen geeignete Reactionsprobcn i-niait, wenn man folgende Vorschriften beachtet:\nAlle zur Untersuchung eines Harns benutzten Glaser m\u00fcssen absolut rein und trocken sein; insbesondere gilt dies von den Reagensgl\u00e4sern. Die zur Verwendung kommenden noplenzahlcr m\u00fcssen m\u00f6glichst gleich grosse Tropfen liefern Me Tropfen m\u00fcssen auf den Boden des Reagenzglases fallen\u2019. h\\,laif n,cht ungef\u00e4hr '/, ebem. destill. Wasser und 1 ebem Schwefels\u00e4ure zugesetzt werden, sondern stets genau \u2019/ eben, \u00abasser und 1 ehern. Schwefels\u00e4ure. Man erreicht das am \u00ab-ton, wenn man auch diese Reagentien in Tropfenz\u00e4hlern aufbewahrt und jedesmal die vorher festgestellte, \u2019/ ebem, asser, 1 eben. Schwefels\u00e4ure entsprechende Tropfenzahl\nL. c., .S. 4.\t.\n-) Auch diesen verdanke ich der G\u00fcte des Herrn Dr. Hinshei \u2019>} Ze,t*chr- f. physiol. Chemie, Bd. XII, Heft 4, S. 3\u00f6ti.","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\t\u00ebl'\u00eellS'f\u00e2\nzur Probe f\u00fcgt. Die Schwefels\u00e4uretropfen l\u00e4sst man bei schr\u00e4ger Haltung des Reagensglases auf die Wandung desselben lallen. Auf diese Weise l\u00e4sst sich die bereits im Glase vor-handene geringe Fl\u00fcssigkeitsmenge sehr gut Unterschichten. Die zu Vergleichsproben benutzten Traubenzuckerl\u00f6sungen1) m\u00fcssen stets neutral reagiren und die von ihnen genommenen Proben m\u00fcssen mit derselben Schwefels\u00e4ure hergestellt werden, welche zu den Harnproben benutzt wird. Die Proben eh r Traubenzuckerl\u00f6sungen d\u00fcrfen nicht noch am n\u00e4chsten Tage als Vergleichsproben dienen, sondern sind vor jeder Untersuchung wieder zu erneuern. Endlich empfiehlt es sich, ehe man die Untersuchungsreihe beginnt, eine Controllprobe vorzunehmen, um zu constatiren, ob die Reagentien nicht an sich schon die Reaction geben: 1 Tropfen a-NaphtholI\u00fcsung -f- /, ebem. destill. Wasser 1 ebem. Schwefels\u00e4ure werden in der beschriebenen Weise mit einander versetzt: es dart an der .Schichtgrenze kein violetter Ring auftreten \u2014 tritt ein Ring auf, so darf er nur gr\u00fcngelb oder gelb sein \u2014 und nach dem kr\u00e4ftigen Umsch\u00fctteln darf die gr\u00fcngelbe oder\ngelbe Farbe keinen r\u00f6thlichen oder violetten Schimmer annehmen.\nBei allen Vorversuchen und auch bei den Ilarnunlor-snclmngen habe ich die spectroscopisehen Erscheinuairln ebenfalls stets ber\u00fccksichtigt. Ich kann in Allem die von Luther dar\u00fcber gemachten Angaben*) best\u00e4tigen.\nAis Grenzwerth *), bei welchem eine deutliche Reaction nach dem \u00fcmsch\u00fctteln eintritt, so dass die Mischfarbe einen violetten \u00f6der r\u00f6thlichen Schimmer erh\u00e4lt, ergab sieb mir die 0,01% Traubenzuekerl\u00fcsnng.\n\\) Siehe auch S. 10.\n'\t*) L. c\u201e S. 7 u. S. E\u00dc\n) Ats Grenzwerth der Ringprobe, d. h. als diejenige geriiig '-proeentige Traubeiizuekerlosnhg, welche beim Anteilen der Probe m.( li einen deutlich Woletten Hing liefert, geben v. Udr\u00e2nszky und Luther die 0,02\u201d,, Traubenzuckerl\u00f6sung an. Auch hei 0,01 % Traubenzu. kn -\nlosung fand ich noch die Hingprobe : der Hing ist blasser -und nicht -o scharf abgegrenzt. /\t'{y","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"55\nWill man den Kohlehydratgehalt eines Harns bestimmen, so stellt man sich zun\u00e4chst von geeigneten Traubenzucker-, l\u00f6mngen (z. B. 0,l\u00b0/0, 0,06% 0,05%, 0,03\u00b0/0, 0,02%, 0,01%) Proben her, indem man 1 Tropfen der L\u00f6sung mit 1 Tropfen a-Xaphtholl\u00f6sung, so viel Tropfen dest. Wasser, als */, cbcm. Wasser, und so viel Tropfen Schwefels\u00e4ure, als 1 cbcni. Schwefels\u00e4ure entspricht, in der angegebenen Weise versetzt, das \u00bbscheinen des violetten Ringes beobachtet und dann kr\u00e4ftig sch\u00fcttelt. Sofort oder sehr bald treten die sch\u00f6n himbeer-roth bis violetten F\u00e4rbungen auf. \u2014 Auch bei der 0,01 \u00b0/ Losung \u00fcberzeugt man sich leicht von der rothli\u00e7hen oder\nblass violetten Mischfarbe, wenn man sie mit der oben angegebenen Controllprobe vergleicht. \u2014 Jetzt fertigt man sich genau in derselben Weise die einzelnen Harnproben an von (lern Harn, den man dabei fortschreitend auf das 2-, 3- u. s. w. fache seines Volums verd\u00fcnnt. Jede neue Harnprobe vergleicht man vor einem weissen St\u00fcck'Papier mit der .Farben-'' scala der Zuckerl\u00f6sungsproben und setzt das Verd\u00fcnnen des Harns so lange fort, bis man eine Harnprobe hat, deren Mischfarbe genau oder m\u00f6glichst genau der Mischfarbe einer \u20221er Zuckerl\u00f6sungsproben entspricht. Man hat nun den Procent-Inhalt dieser L\u00f6sung mit der Zahl zu multipliciren, welche angibt, aut das Wievielfache seines Volums der Harn verd\u00fcnnt war, um den Procentgehalt des untersuchten Harns an Kohlehydraten1) \u2014 bezogen auf eine Traubenzuckerl\u00f6s\u00fchg \u2014- zu finden. Es soll hier ausdr\u00fccklich betont werden, dass, wenn im Folgenden z. B. gesagpwird : \u00ab KohlehydratgehaR des Harns tU 0\u00bb, dies nur eine abgek\u00fcrzte Bezeichnung sein kann!\u2019 tienau genommen d\u00fcrfte man nur sagen: \u00abder Harn enth\u00e4lt eb*n so viel Furfurol liefernde Substanzen, als eine 0,1 \u00b0/# Traubenzuckerl\u00f6sung\u00bb,\t\u00b0\nDass der normale Menschenharn Kohlehydrate enthalt, id jetzt von den verschiedensten Untersuchern festgestellt.\n) Ausser den Kohlehydraten gehen auch Eiwei 11 \u201cTD>'u Vorkommen k\u00f6nnen, die Furfurolreactionen. Ha\u2019.ii ist das Eiweiss zun\u00e4chst zu entfernen.\nsssubstauzeii. welche Aus ei weisshaltigem","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"worden'): es schwankt nach von \u00fcdi\u00e4n.szky\u2019) der Kohl '\n5Sennd \"0rn\u201calCn Me,,5Cl,\"nl,ara\n\u2022\tI it IIIJI.I V^O\u2019J\nWie sich dieser Kohlehydratgehait des frischen .dlnt.dig \u00e4ndert heim Stehen und Faulen des Harns nul,, verschiedenen Bedingungen, das zu zeigen ist der Zu,,t nachfolgender Untersuchungen:\nEs wurden zun\u00e4chst massig grosse Quantit\u00e4ten Barn (4 l, und 8\u201410 Liter) gesammelt. Mehrere Harne wurd.i, hei freiem Luftzutritt, mehrere bei Luftabschluss zum Faulen s.cl. seihst \u00fcberlassen. Vorher war von allen Harnen Kohlehydratgehalt mit der Furfurolprobe, wie oben angegcl,, ,, beslunnit worden. Bei der jedesmaligen Untersuchung\neine gewisse Quantit\u00e4t Harn abflUrirt und specifisches (i.uvi. l.-. rarlie und Reaction bestimmt.\nAls Beispiel f\u00fcr die Methode mag hier eine ..................\nau>lulirlich wi<*dc\u00ff*g,eireJ)(.*n werden.\nHarn: Spec Gew. (25\u00b0 C.) mir,.\nFarbe: rothgelb.\nReact. : schwach sauer.\nP rohen:\nI. Ham unverd\u00fcnnt: llingprubesehrdoullich. JB*ehf\u00bbr|*etwis\u00ab|,\u00ab-\u00e4.-i..\na*\tAI,s\"rPlio\u201cwtrcifen zwischen D und E. blasser und 1,,\u00ab:.:,\n,l > der 0,06\"',, Zuckerl\u00f6sungsprobe.\n*\t<ias 2faclie seines Volums verd\u00fcnnt: hing,.rohe deuilirli.\nilischfarbe mul Absorptionsstreifen intensiver als 0,02\"\nx \u201cf ''as 3!'acl,c sei'\"\u2018s Volum# verd\u00fcnnt: Ringprohe drutb.i Mischtarbe fast gleich 0,1\u00ab\" etwas schw\u00e4cher. So and, Absent,..:.-streifen.\t1\ni. Harn auf .las 2.Sfache seines Volums verd\u00fcnnt : Ringprohe wie l-, :: Mischfarbe -= 0,0-\u00bb '.,. Ebenso Absorptionsstreifen.\n) Eine ausf\u00fchrliche Literaturangabe bez\u00fcglich der Frage, ol. .'le-normale Harn Zucker enthalte, findet sich z. B. in Dr. F. Moritz IVk, die Kupferoxyd reducirenden Substanzen des Harns unter phvsiologi*d;er, und pathologischen \\erh\u00e4ltmssen iD. Arch. f. klin.Med., Bd.XLYl, s. \\ergl. auch Zeitsehr. f. ph/siol. Chemie, Bd. XII. Heft 5. S. 377-3^","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"57\n\u00bbMni auf das 5.4lache seines Volums verd\u00fcnnt Hintrprohe nicht mehr 1\tMischfarbe eine Spur intensiver als n.Ol\" . AbWntifum\n-t reifen wie hei 0.01%.\t\u2022.\t\" 1\n\u00bbi. Harn auf das \"Mi fache seines Volums verd\u00fcnnt: Mischfarbe = ool <J r\nMithin: 5,6X0.01 oder 2.S X 0,02\t0,056\",,%.\nHarn\tI\tam\t11.\tVI.\tzum\tFaulen\thin^estellt.\nHarn\tII\tam\t17.\tVI.\tzum\tFaulen\thingeslellt.\nHarn\tIII\tam\t23.\tVI.\tzum\tFaulen\thingestellt.\nHarn\tIV\tam\t26.\tVI.\tzum\tFaulen\tliingestellt. -\nHarn I und IV often (freier Luftzutritt).\nHarn II und III geschlossen (Luftabschluss).\nDie lemperatur, bei welcher diese Harne faulen sollten betrug durchschnittlich 20* C.; der Kohlehydratgehalt war ' \\n! Eintritt der Gdhrung bei allen nahezu derselbe, 0,1 \u00b0/, Dif Harne waren s\u00e4mmtlich eiweissfrei. \u2022\t/\nl m zu sollen, ob das Abfiltriron vielleicht den mit der' furfurolprobo bestimmten Gehalt modiftcirtc, wurden filtrirte und unfiltrirte Proben desselben Harns bestimmt. Das Resultat v..u in beiden Versuchsreihen das gleiche, auch stimmten die\nbetreuenden Proben, unter sich verglichen, mit einander ' \u00fclvivin.\nFerner wurde nochmals constat\u00e2t, dass eine Schwefet-suire, welche so \u00abunrein\u00bb war. dass der sich an der Schicht-gienze bildende schmutzig-gr\u00fcne Ring die Beobachtung des iilrr ihm befindlichen violetten Ringes beeintr\u00e4chtigte, die Genauigkeit der Bestimmung in keiner Weise beeinflusst,.\n* -4\n) \u00ab tun ich liier und im Folgenden die Zahlen auf die 3. Decimat-- aiigebe, so hin ich mir sehr ivohl bewusst, .lass ihnen nach dem\n|n d,er >letl'?'ie \u00bb\u00ab\u00bbht der Werth der Genauigkeit beigemessen \u00bbreiei, darf, den man sonst wohl Zahlenangaben heiz,liegen geneigt ist..\n--oll dadurch nur zu einem gewissen sichtbaren Ausdruck gebracht f'\u201c' .'\u2122 ausserordentlich lein die einzelnen Mischfarben bez\u00fcglich der I\u00bb n-,tat Ihrer F\u00e4rbung von dem Auge noch unterschieden werden und' \u201ce genau sich also die \u00dcch\u00fcttelprohen mit einander vergleichen lassen.\n\u25a0 \u00ab'ilien Beispiel konnte so die um.*,, geringere Verd\u00fcnnung des\n\u00ce5' ,'\u00b0n welchem Joch llur 1 Tropfen verwandt wird, noch deutlich \u2018 er Intensit\u00e4t der Mischfarben erkannt werden.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"wenn man sich an die Mischfarben h\u00e4lt; vorausgesetzt, dass aucli die zum Vergleiche bestimmten Zuckerl\u00f6sungsproben mit derselben \u00abunreinen\u00bb Schwefels\u00e4ure hergestellt Werden,\nH a r n I:\tSpec. Gew. (20\u00b0 C.): 1014.\nFarbe: goldgelb, seit dem 17. VI. weinmostfarben (milchig gelb).\nReact.: schwach sauer.\t\u25a0\t\u2019\nHarn\tH: Spec. Gew. (20\u00b0 C.): 101G. Farbe: rothgelb. React.: saner. Kohlehy d rat gebalt:\t\t\n\t[17. VI. 18. VI. 10. VI. 20. VI. 22. VI. e.... w\t\u25a0\t23. VI.\t25. VI.\n\u25a0\tff q Harn I . . Harn II . .\t0,05\t? 0,03 \u00b0;0 0,03 %, 0,030 0 j 0.034\" 0.1 r,0\t0,00\t0,050 \u00b0,v 0,050 % j 0,050\"\u20190 i-.: : '\u25a0\t, j ;\t0,034\u00b0 o 0,U5G\u00b00\t0,03\"', 0,050\",\nH a r n III; 23. VI.: Spec. (lew. (20\u00b0 \u20ac.): 1018.\t^ ^\n- Farbe: goldgelb.\nReact.: sauer.\n:\tKc\u00e2leliydratg\u00ebhalt: 0,10,oi -\n\u2022\u2019 25. V\u2019I.: Dasselbe.\t/ 'V'\nDa der Kohlehydratgehalt der Harne I und II nicht mehr abzunehmen schien, so\" w\u00fcrde die Benzoylirung dieser Harne vorgenommen und zwar so, dass je 10 ebem. Harn, aus dem durch Natronlauge die Phosphate entfernt waren, mit 10 cbeni. 1(>70 Natronlauge und 1 bis 2 ebem. Benzoylchlorid versetzt und so lange gesch\u00fcttelt werden \u2014 unter Abk\u00fchlung des Gemisches \u2014, bis der Geruch nach Benzoylchlorid verschwunden war. Zum Vergleiche werden auch Harn III und IV benzoylirt, von denen Harn IV (bei einem spec. Gew. von 1017, goldgelber F\u00e4rbe und saurer Reaction) einen Kohle- 1 hydratgehalt von 0,06% hatte. Die Mengen der bei der Benzoylirung dieser 4 Harne ausfallenden Ester gingen den Resultaten parallel.welche die Furfurolreaction ergeben hatte.\n... Filtrirte man den erhaltenen Niederschlag des Ester- r gemenges ab und pr\u00fcfte Filtrat und Niederschlag getrennt auf die Furfurolreaction, so gab wohl das Filtrat auch noch eine Reaction \u2014 entsprechend der Thatsache, dass nicht die","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"59\n\u00abresamnite Kohlehydratmenge in Ester beim einmaligen Benzoyliren \u00fcbergef\u00fchrt wird'). Diese Furfurolreaction des Filtrates blieb aber stets erheblich viel schw\u00e4cher als die intensive Reaction, welche der Niederschlag lieferte. Mit dem Filtrat, welches alkalisch reagiren soll, nimmt man die Reaction in der gew\u00f6hnlichen Weise vor; bei Pr\u00fcfung des Niederschlags, der t\u00fcchtig vorher ausgewaschen wird, empfiehlt es sich, zu einem K\u00f6rnchen des getrockneten oder zu einem Tropfen des mit Wasser geschlemmten Niederschlags zun\u00e4chst 1 cbcm. Schwefels\u00e4ure zu f\u00fcgen. Die Ester l\u00f6sen sich beim Umsch\u00fctteln in der Schwefels\u00e4ure auf; jetzt erst setze man 1 Tropfen a-Naphtholl\u00f6sung und */, cbcm. dest. Wasser in der gewohnten Weise zu und sch\u00fcttele kr\u00fcftig um. \u2014 Es gelang selbst bei wiederholter Benzoylirung des Filtrates nicht, alle Kohlehydrate als Ester zu fallen; wenigstens gab auch nach wiederholter Benzoylirung einer betr\u00e4chtlichen Harnmenge das Filtrat stets noch eine, allerdings sehr schwache Furfurolreaction. Pr\u00fcfte man ein solches Filtrat, nachdem es ungef\u00e4hr H Tage sich selbst \u00fcberlassen gestanden hatte, nochmals auf die Reaction, so fiel sie vollkommen negativ aus.\t\u2022\nBei stark faulenden, d. h. alkalischen Harnen, entsteht, wenn man sie nicht vorher mit Wasser verd\u00fcnnt, bei der Benzoylirung ein reichlicher Niederschlag von * Benzamid, welches als solches an den gl\u00e4nzenden Krystallen erkannt werden kann, die bei 129\u00b0 schmelzen und unzersetzt subli-iniren (wenn es in Folge von Verunreinigungen sich in Form von gelb-weissen K\u00fcgelchen abscheidet, so wird es durch I mkrystallisiren aus heissem Wasser leicht rein erhalten). \u2014 Dieselbe Beobachtung machte auch Roos1) an frischen Tlner-(Hunde-) Harnen, welche reichlich Ammoniak enthalten.\nIn der Folge wurde stets die Benzoylirung neben der . ! ui furolreaction ausgef\u00fchrt; da, wie bereits erw\u00e4hnt, die dabei gewonnenen Resultate einander parallel gingen, so soll die Benzoylirung nicht stets wieder ausdr\u00fccklich bemerkt werden. Dagegen ist hier vielleicht der Ort, noch einer Versuchsreihe\n') E. Boos, 1. c, S. 15.\n*) L. c., S. 27.\t' .","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":";:V\" v\u2019: go\nErw\u00e4hnung zu tliun. An dor Hand zahlreicher Harttprotmu habe ich mir n\u00e4mlich ein Urtheil dar\u00fcber zu bilden gesucht, ob sich wohl die Benzoylirung der Harne zu einer praktischen quantitativen Zin kerbestimmungsmethode eignete. Ein Harn von saurer Reaction, dessen Kohlehydratgehalt mit der Furfurol-\nreaction auf 0,12 \u00b0/0 berechnet war, wurde, wie oben zugegeben, benzoylirt. Alle Proben lieferten dasselbe Resultat. Es wurden dann von diesem Harn k\u00fcnstliche Zuckerharne mit bekanntem Traubenzuckergehalt hergestellt und benzoylirt, wobei dm Zuckermengen der Reagentien v\u00e0riirten. Es ergab sich zun\u00e4chst, dass man nur dann ann\u00e4hernd gleiche resp. entsprechende Resultate erzielt, wenn ein genaues und zwar f\u00efir? alle Proben dasselbe Verh\u00e4ltniss von Natronlauge zu BenzoyI-clilorid festgehalten wird1) und zwar d\u00fcrfte f\u00fcr die Probe im Reagensglas am zweckentsprechendsten sein:\n10 ehern. Harn (von den Phosphaten befr.),\n\u25a0f 10 cbcm. 1 o\u00b0/0 Natronlauge,\n+ 1 cbcm. Benzoylchlorid.\nAber auch dann entstehen noch Schwierigkeiten in der Beurtheilung der Menge des Niederschlags. Denn derselbe senkt sieh nicht etwa, wie das \u25a0 Ei Weiss bei der Esbach\u2019sclmn Eiweissbestimmung, allm\u00fclig ganz zu Boden, so dass man an der Hohe der Niederschlagss\u00e4ule einen Anhaltspunkt lui die Berechnung des Procentgehaltes gewinnen k\u00f6nnte. In Folge der Klebrigkeit der einzelnen Partikelchen haftet n\u00e4mlich ein Theil der Abscheidung an den Wandungen des Reagensglases, andere Theilchen schwimmen auf der Oberfl\u00e4che oder bleiben sehr lange in der Fl\u00fcssigkeit suspendirt und sinkt nur ein Bruchlheil zu Boden. Diesen Uebelstaml zu beseitigen, ist mir auf keine Weise gelungen. Ich nahm daher vorl\u00e4ufig von weiteren derartigen Versuchen Abstand.\nSehen wir nun wieder zu. wie sich im weiteren Verlaut die 4 Harne verhielten. Der Uebersicht halber nehme ich den auf Seite 58 zusammengestellten Kohlehydratgehalt der Harne I und II noch einmal in die folgenden Tabellen mit auf:\n*) Wie auch Wedensk i (Zeitschr. f. physiol. Gliom.. Bd. XIII, 8.1^'\u00bb) ausdr\u00fccklich betont.","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Harn I.\nUi sj.miiglirlirr Kolil. hvilratyehalt :\tfault |.\u00abi V. wVilinli\u00ab li.-r 'IVii.i..\u00abi atui-: ..fly-u.\nsuinioA","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"Urspr\u00fcnglicher Kohlehydratgelialt : 0,1 %, fault bei gew\u00f6hnlicher Temperatur : geschlossen\n62\nw\nm\no\nCS\n\u00abI \u00a3. \u25a0 h ct\nh\nu.\tM\tu\ts-\n'\t\u2018\t4\ti\t. 4)\to\n\t2~ 1\t3\t3-\n\u00ab\tes \u00bb\t1\t1 es\tcd\ny.\tX\tX\tca\nu\n4>\n3\n\u00ab\nx\ntm\nc\n3\nes\nx\n& - _\nes\nx\nu\nes\nu\nx\nes\n\u25a0s\n'S\nx\nI\u00ab\nOl\n3\nes\nx\nu\nes\nU:\nO\n3\nes\nx\nu\nes\nes\nt-\n3\n.4\u00bb\nv 4\u00bb\nX X\n\u00a3 s2\n41\t13\nSo. ic j\n\u00a3 2\n\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\t\u00a3\n4>\t4)\t'S\t\u2019\u00d6>\t4>\nt\u00ae \u00d6D \u00d6D tu i\u00df\n\u00a3\t2\t'S!\t\"5\t\"=>\n\"3\ns-\n\u00a3 \u00a3 4) 'S \u00d6D \u00f6d\n0\t0\tc\tO\ti*\t\ta\n\u00d6D\t11)\t\u00d6D\ti\u00df\tcn\tX\t\u20223' *3\n\u00ab\n*>* \u25a0\nS.A\nJ*\n\u00ab &\n\t\u2022\t\u2014V ;\t/-N\t,\n* C- .\tw\t\u201d\tu d\n\u2022a 3\t\u2022\t\u2022 O-\t\u25a0\u20225.\"\t\n\t\u2022 \u2022 \u00c4 - \u2022\t. \u00ae p\n\t\u00a91 'TI\t\u00a91 TI\n\u2022r \u00ae\t-w\t1\t1 ^ ^\n.0\u00bb *> a\u00ae\tP P\tPP\nCG\tmm \u00ab-\u00ab'\t\u00abM ' M\n\t\u25a0o -p.\t.: c o\nA <P p\no \u00a9 o\nQ p \u00b0\ns s\np ~\no\n\u00bb -\n\u00a7\n<9\nO\n*lg\nP>\nI I I , I\nO X\t4\u00bb X\n> a>\t> 4s\n\u00abjo\toJ,- P t)\nAe\u00ab,\tA ' Cm\n4> p\t\u00a3 p\n\u2019S \u00bb ? es\t1 \u2019S \u00bb ? es\nH.\"3\tcL^3\nS*3\t*3\n.3 es\t.3 es\nX x \u2022 \u2022 ^ *3 \u00a3\tX X * \u00c4 \u201d3 \u00a3\n\u00ab es\t4>\nSX M\u00bb\tnOB ' - \u25a0 c .\nO J a ~\t*\"3\n\u00ab\t6\no\t' O\tO\tO\t\tO\tp\t\t\t\t\t\nd \u2022 p~~*\t:\u00bb\u2022 \u00bb\tS\u2014\tO\t\t\tO\tO\tO\tO-\t.\u25a0 -C\n:\u25a0\".\u25a0\u00ab\u2022'\u2022 p\tp p\tp\tO\tp\t\u00bb3\tO ' .\tO ~ \u2022\t\to -\t. .O \u25a0\nSS\tA A' \u25a0*;\u25a0\u25a0\u2022 o\tA O\tA O\tO\tO\t8\tp \u00a9\t\u00a9\tS\t8\n\u00f6 \u00f6\tP C\t\tp\td\t\u00a9\to\t\u00bb\u2022\tp\to\t\u2022 o\n\u2022 .-\u25a0\u2022\u25a0\u25a0\t\u25a0 . \u2022\t\u2022 .\t\u2022\t\u2022- \u25a0\t\u2022\t\u2019 \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022 '\u2022\tm\n\u25a0 \u2022 ', \u2022\t\u2022 ' \u2022\u2022\t\u25a0 *.\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t' \u2022\t\u2022 \u25a0\t\t\u2022 \u2022\t\u2022 \u2022\n\u2022 \u2022\t4\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\u2022\t\u2022\t\u25a0 \u25a0\u2022\t\u2022\t'\u2022/\tl i-j/]\t\n\u2666 . \u2022\t. . . \u2022 ' \u2022\t\u25a0 \u25a0\u2022;.\t. \u2022 \u25a0\t\u2022\t- \u2022\t\u2022\t\u2022\t*\t\t\u2022 \u2022;\n3\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n4\u00bb\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nW) *\tA\tA\t\u2022 A\tA\tA\tA\tA'\tA\tA\tA\tA\n6-\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nV 9S CS\t\u2022 P\tc-\ta\t\u00a91\tp\t\u2022*i*\to\t1\u2014\tCS\tIS\n\t\t\t\t\u2014\u2022\t***\u25a0\t\u00a91\tc\u00a9\tCS\t\u00abej-\t\u2022*\n- \u00ab3\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ns \u00ab\tA \u25a0 A\t\u2018 A\tA\t\u00c2\tA\tA\tA\tA\tA \u25a0.\t\u2022 \u00a5\n* :\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"63\n4\nti,\n*\nS\n4\n3\nX\ns\nes\nX\nes fl\nX X\nfl \u2014 X fl\n4\t3\nCw O\u00bb\n75\nei\n75\n\t= \u00a3 io\t4\nV\t4\t4\t\u2014\t\ni\u00df\ti tor\t\u00ab\n2\t^\t\"5\t^\t4\n3\t\tM\ni\u00df\ttu i\u00df J3 mm\t\n\ti\u00df\t~\nsi\n0\ns_\n3\nIm\ttm\t\t\n4\t4\t>\tr\t\n3\t3\t\t\n\tfl\t- 1 -T3\t-S\n\u00c7\u00c7\t7.\t4 .\t4 '\nJ3\tmm\t7.\tjr\nO\tU\tC9\tei\nC3\ta\t\tj*\n5\ts\tfl-\t'. \u00ab\nL\t\t\t\n7)\t7.\t\t\u2022\n\t\t. 1\ti\n\t\tZZ '\tf\u00ab*- mm\n\u00bb r 4\n-3 JQ j\u00a3\n4\t4 \u201c\ni\u00df i\u00df to\n\u00ee; 2 2 ~\t4\n3 3 0\ni\u00df tU\n4\n\"55\n\u20224\n\u2022/:\n71\n\u201cfl\nfl\n3 -3 S .3 2 _0 \u201c* \"\u00ce\u00ce k \"\u00ab\" k 03\nSi 3 \u00bb.\n\u00fcj ,3 so jg u>\n\u2014 \"ja ja \u2022\nS3 \u00ab3\t\u00ab3\n\u00a9\t\u00bb \u00bb * \u00bb\noi\ttr \u2022 c \u2014\nx\n\u00a9\n- i\u00df 3 3 \u00bb \"C \"3 /.\n\u2014I o\n>\u00a9\nto .\u00bb\u25a0\n\u00ab \u00a3.\n4\t-\nnj i _\n03 \u25a0*-\n.EH\n3= 4\ns\n0\n01\n\u00a9\nOl\nIm\n4\n4\nc\n3 O\t*3\u00bb\t0 3\tX .\tX\tV\nOl\t\tw\t3.\t3\t\u00d4\u00ee\nr> 3\t\tl'. 0\t\t\t0. 3\n__3\no\n^2\nr J SJ C\tja\n*; <\u2022 u \u2022\u2022 ^\n7\t\u2022 \u00db\t~\nS x\u2019\tw 4S\t\u00ab\nk\"* 4.\t4\n4-f\t\u2014 05\n\u2014' s2 \u00bb2\ni 3 \u25a0\u00a7\u20183\n-\t'ft\t3 \u00ab2\nfc/3 S*\ni\u00df*\u2014\t3 -3\n.\u00a3 = \u00a3'~ a- \u201c\t-\nH\u00bb X .fl \"O \u00a3 \"3 i\u00df\n4 fl\to\u00bb 5\nN\tN 3\nM \"\"\t*\u201c\u2022\t^\ni/j\t\u00ee E\t\u2022*\"\n\u2014\t. W\tU tS\t^\na/' ^\t\ttl\t\u00bb. 4 O\nei \u00a3\tW -\t> >\n\u25a0 \u00bb ?\t>\t\u2022 c\n*mm 8-w i\t\t\u00bb \u00ab\nU 1\n5 *\n2- > *\n> \u00bb\t4\" -\n|\u2019t- 2\n\u00bb ,5p' o,\n\u00ab 4\n~\n= 1\t, \u2014 3 \u2014 *\u00c4' 3 \u00ab2 O .\n\t1 \u00eeitf*g -Sw\n\tW\tm\"tm m C \u00ab 6\u00df*S\nfl\t4 3\t3 2\n\t\n4\tc = \u0152 \u00ab\ni\u00df\t\u2014 x\tC\n2\tS4 2\u00ab\n*73\t^\t\u2022 n\n>>\t* ?\u00ae 4*\u00ab 3 u ,y*3 5s: g:-.o. ,\n3\t\u2022 -v \u2022\n1 =\n\u00cf-\u00cf. \u00ae 2 a-2\nc\n8\u00bb ZS 4) es\n.03 fe\u00df\n.\u00bb\u00a7\n*\u2014 2S\n\u00bb' 5\n\u00ab 13 \u25a0 \u00a9OS-\n\u00bb fl\n*3*\n\u2014 -3 4 4\n\u00df fl\na\u00ab\ni\u00dfiO-\nJ \u201d'\u2022\n\u00a3k k.\ntm 3\n^ \u00eeT .\n-3 bu\nV \u201c\nN 3.\nA*'\nmm mm \u2022\n4 3 *- <3\n\t\t3\tC\t\tU\t\t\t\t\t\t\n\tX\t\u00f6d =~ i.o\t\u00a9~~\tU c\t^0\t\t.O*\"*\"\t'\tO\t\u25a0 z> \u25a0\t\n\tfl*4\u00bb 0\t\u25a0\u2022t* C\u201c-OCO\t\t. w\ts ^\t0\t-\u00bb0\tO\t3 Cl\t\n\u2014\te\t0' 0* o:\t-\ti\u00df\t\u00a9* c\t\t'\u00a9\u25a0 ' \u00a9\u2019\t\u00a9,\t0\t\n\t\t\t\tS3\t\t\t\t\t\t\n\u2014\t\t\t\t2T\t\t\t\t\t\t\n\u2022\t\t\t\ty. K -\t\t\t\t\u2014- - ^\t- ,\t\n\t\t\t\t\t\u2022 \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t_ s\t\n\t\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t1\t\u2022\t#\t\t\u2022#\t\n\u2022\t\t\t\th\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\u25a0\tp?\t\u2022 \u2022\t\u2022\t\t\t\t\n\u2022\t\u2022\t\u2022 * * .\t\u2022\ta\t\t\t\t\t\u2022\t\n\t\t\t\tk\t*\t\t' *\u2022 '\t\u2022\u25a0 \u2022\t\u2022 \\\t\nZI '\t\t\t\tes\t\t\t\t\t\t\nm! tL ?z\t*\t* \u00bb *\tA\ta\ti\u00df i\u00df\t\u2022\t\t\t\u25a0,\t\nr-\t\t\t\t\tes es H H\t\t\t\t\t\n\tl\"^\t\u00a9 \u2014 \u2022* \u2014 01 01\tmm\u00e9 AA\t\t\tX\tX\t\u25a0*m *\t1 A . ce\t\n\t\t\t\t\t\t\tV\t\t\t\nv fl\tA\t*\tA\tA\t\u00bb\u2019\u2022 .\u2022\t\t\"3 Z ez\tA\t. A\u00bb\t\u00ab ' A\tA \u2022\t\u2022 .. \u2022\u2022","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\nreherblicken wir dies\u00bb* Tabellen, so ergibt sich zu 11\u00e4e 11st die fhatsache, da\u00ab der Kohlehydratgehalt vorh\u00e4ltnissm\u00e4\u00abm sehr langsam abnimml and dass diese Abnahme selbst Vj landein Stehen resp. Faulen eines Harns nie eine ganz voll-st\u00e4ndige wird ; wenigstens ist stets noch eine Furfurolreacti.m vorhanden. Auch Salkowski\u2018) weist, wie Eingangs ho-merkt, darauf hin. dass die Zersetzung der Kohlehydrate im faulenden Harn keine vollst\u00e4ndige zu sein scheine, findet aher*), dass der in annnoniakalische G\u00e4lirung \u00fcbergegangemy sich selbst \u00fcberlassene faulende Harn keine Furfurolreaction mehr gibt, wenn man die Pr\u00fcfung mit 1 bis 2 Tr\u00f6pfen Harn vornirnmt.\nTrotzdem liefere solcher Harn nicht weniger Humin-substanzen als der frische und gebe beim Erhitzen mit Schwefels\u00e4ure die Schiff\u2019sche Furfurolreaction3) noch in ausgepr\u00e4gter Weise: beides Erscheinungen, welche nach v. Udr\u00e4nszky auf die Anwesenheit von Kohlehydraten zu beziehen seien. \u2014 Oh diese einander widersprechenden Resultate durch die Art der Ausf\u00f6hrung der in vielen Beziehungen subtilen Furfurol-leaction mit a-Naphthol und Schwefels\u00e4ure bedingt wurden, wage ich nicht zu entscheiden.\t\u201c\nGanz auffallend erscheint die Beobachtung, dass in einem Harn, welcher bis dahin eine regelm\u00e4ssige Abnahme der Kohlehydrate hatte erkennen lassen, mit einem Mal ein steigender, ja fast so hoher Kohlehydratgehalt gefunden wird, wie zu' Anfang der ganzen Untersuchung: so bei Harn IV, III und II. Als ich es bei Harn IV zum ersten Mal c\u00f6nstatirte, glaubt, ich zun\u00e4chst, das sonderbare Ergebniss auf einen Fehler in der L ntersuchungsmethode beziehen zu m\u00fcssen. Es wurden alle Reagent ien \u2014 auch das Wasser, mit welchem der Harn verd\u00fcnnt worden war - auf ihre Reinheit, die Zuckerl\u00f6sung, n\n\u00a7;|\t') h.c. s.-\n| \u2022! h. <*., S. 270.\tV\n') Sc hi ff sehe Furfurolreaction mit Xylidinacetat: Herstellung ,lv* Hc^nspapteres. s. Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. XII, Heft % un,l ;t8S. Methodo der Reaction: ibid., S. 382","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"i.o\nihre Genauigkeit gepr\u00fcft : es ergab sich stets wieder dasselbe\nIi -ultat.\nDer Harn, welcher sonst unter den gleichen Bedingungen gestunden, zeigte keine Besonderheit in Farbe und Reaction IM er aber einige Stunden vor der Untersuchung gesch\u00fcttelt\ns0 da?s dk\u2018 last 1 cm. dicke Bodehsatzsclncht ;mtgeu iibclt und die Partikelchen des Bodensatzes gleichm\u00e4asjg im liosammtharn zur Zeit der Pr\u00fcfung vertheilt gewesen waren, so lag es nahe, den Bodensatz einmal bez\u00fcglich seines Verhaltens bei der Furfurolreaction zu untersuchen. Da fand dfh d\"nn bei al,on Harnen das bemerkenswerthe Ergebnis* da- tbats\u00e4ehlich der Bodensatz eine viel intensivere Furfurol-eaetion lieferte, als der sorgf\u00e4ltig filtrirte Harrt. Um aber -aweit als m\u00f6glich, Alles andere auszusehliessen, wa* etwa nerb zu der Steigerung des Kohlehydratgehaltes beigclra\"en lialan k\u00f6nnte, wurde auch noch festgestellt, dass beim I bgenren des zum Filtriren benutzten Filtrirpapiores mit Ammonnuncarbonat keine Substanzen mit in das Filtrai \u00fcbergehen, welche eine Furfurolreaction geben. Wenn es ' ;d-o der Bodensatz allein war, der die Erh\u00f6hung des Kohl.* hydrutgehaltes bewirkt hatte, so entsteht zun\u00e4chst die Hage: welche Substanz in dem Bodensatz kann eine Furfurol-oa. ion ge en? Der Bodensatz eines eiweissfreien Harn\u00ab (1er lange Zeit sich selbst \u00fcberlassen stellt, wird vorwiegend ' on den ausgefallenen Erdphosphaten gebildet und den gleichzeitig mit niedergerissenen Bact\u00e9rien. Gerade die Mzom, sind hier in Massen vorhanden und ist daher '\"\u2019bl die Annahme zul\u00e4ssig, dass wir es liier mit Producten ; hacterien zu tin,\u201e haben, welche eine Furfurolreaction < i (Eiweisssubstanzen, Cellulose?). Diese Annahme ent'-\u00bb \u2018 leilicli vorl\u00e4ufig einer ersch\u00f6pfenden Begr\u00fcndung: denn memcr Beobachtungen ist viel zu gering, auch die ul angewandten Methode zu wenig einwurfsfrei, als f\u00fcr vm,\u2018 sic,iere Beweisf\u00fchrung erforderlich w\u00e4re.\nAus den Tabellen ersehen wir ferner, dass die Harne\nslandcn (,,ain 1 und H ^\n\u25a0 s,m al* d,e \u00abMcren. B\u00ab- Harn, welcher verschlossen\nit\u00bbvbnft fur i>hyeioU>gische Chemie. XVI.\nr.","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"CG\n'stand (Harn II), reagirte selbst nach 5 Wochen noch sauci (und erst in diesen letzten Tagen, wo die vorliegenden Untersuchungen abgeschlossen werden mussten, trat bei ihm ein, neutrale Reaction ein). Bez\u00fcglich des Harnes III, welch\u00bb! ebenfalls bei Luftabschluss gehalten wurde und doch \u2014 scheinbar im Widerspruch zum vorigen \u2014 vom 14.\u201417. VII also in 3 Tagen, eine intensive R\u00fchrung einging (Umschlag der Reaction, Ver\u00e4nderung der Farbe. Abnahme des Kohlo-hydratgehaltes), sei erw\u00e4hnt, dass er am 14. VII. eine kurze Zeit ollen gestanden hatte. Thats\u00e4chlich gen\u00fcgt eine verh\u00e4lt nissm\u00e4ssig kurze Zeit, w\u00e4hrend welcher Luft und mit ihr zahlreiche Keime zu einem bis daliin geschlossenen Harn gelangen, um eine intensive R\u00fchrung anzuregen. So \u00e4ndert.\neine Probe von Harn II\u2014 150 cbem. in einem weiten fes-gof\u00e4ss bei einer durchschnittlichen Temperatur von 22\u00b0 (;. ollen hingestellt \u2014 innerhalb 30 Stunden Farbe und Reaction. Die rothgelbe Farbe ging dabei in die opakhernsteingelb \u00fcber, wie ich sie bei alP den faulenden Harnen beobacht di. die Reaction wurde alkalisch und der Kohlehydratgehall sank von 0,00% auf 0,030/0.\nEndlich sei noch eine Versuchsreihe erw\u00e4hnt, bei welch\u00bb r der vom Luftzutritt abgeschlossene Harn dauernd einer Temperatur von 35\u00b0 C. ausgesetzt war\u2019). Die Ergebnisse der einzelnen Pr\u00fcfungen seien hier kurz angef\u00fchrt:\nHarn V (eiweissl\n3. VW.; Spec. (Jew. (co\u00eft.): 1028\t.\nFarbe: rothgelb, Filtrat massig getr\u00fcbt |\nDeaction: sauer\t\u25a0 V\n4. \u00fc.\tVII.:\tIteaction: alkalisch; sonst\twie\tam\t8. VII,\nC.\tVII.:\twie am 1. VII. . . . .\t. .\t.\t. . .\n7, VII. : wie seither . . ...\n. \u2022 \u2022.\u25a0\u2022 \u2022 \u2022\u2022\t\u2022 \u2022\t' \u2022\t\u2022 . \u2022 \u2022\n\u00ab.vir.: \u00bb v .........................\u2019. . .\nII. VII.: Spec. (Jew. (co\u00eft.): 1082: sons! wie seither\nKohlehydrat lilial-' . (\u00bb.12 ,\nl::.U\n. 0.04 ' ,\n. 0.08,,\n. 0,03''.\n) Herr Pi'of. Dr. S <\u2022 h ot t o 1 i u s hatte die Gilt\u00bb*, mir \u00abli\u00e9 Benutzin -eines Brutofens im hygienischen Institut zu g,\u2018satten. wof\u00fcr ich if.m a:i dieser stelle meineh aufrichtigsten Dank sage,","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"67\n\nI\nI\nHaru V (eiweisslVeii.\nI;!. VII.: Spec. Gew. (com): 10&> . . . i::. VII. his -*2. Ml.: stets das gleiche Resultat. -\u2022*>. VII.: Sp\u00ab\u2018c. Gew. (com): 1032\nFarbe: rotligelb, Filtrat massig tr\u00fcb Reaction; stark alkalisch\nK.-lilehydratrf. halt:\n. . CUW\"\n\n..\t\u2019\tj. *\nDanach scheint also die h\u00f6here Temperatur von Einfluss eil Intensit\u00e4t und Dauer der G\u00e4hrung zu sein, und den Eintritt zu beschleunigen1).\nWenn ich hiermit diese Untersuchungen abseh Hesse, so Ii.mhl\u00f6 ich nocii einmal betonen, dass ich die Furfurotreaction mil \u00ab-Xaphthol und Schwefels\u00e4ure hei Zucker- und normalen Harnen als eine gute Probe habe sch\u00e4tzen lernen, wenn es gilt, rasch eine Vorstellung von dem ungef\u00e4hren Proceiit-gdislt eines Harnes an Kohlehydraten zu gewinnen. Wohl M man\tim Stande, sich rasch \u00fcber den jeweiligen\nkohlchydratgchalt eines in G\u00e4hrung begriffenen Harnes Auf--( hluss zu verschaffen. Nur muss man sich in diesem letzteren l alle stets bewusst bleiben, dass eine Methode, welcher eine\nempfindliche Reaction zu Grunde liegl, gerade darin einen gewissen Nachtheil hat, dass sich - seil,st bei peinlichster Beachtung aller Vorschriften - Fehlerquellen nicht absolut ausscbliessen lassen.\n\n3\nI\ntii\n') Vergl. Salknwski, I. c.. 8. -205.","page":67}],"identifier":"lit16842","issued":"1892","language":"de","pages":"47-67","startpages":"47","title":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlehydratgehalt des faulenden Menschenharns","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:14:22.971526+00:00"}