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{"created":"2022-01-31T12:43:43.741586+00:00","id":"lit16845","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Oberm\u00fcller, K.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 16: 143-151","fulltext":[{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zur quantitativen Bestimmung des Cholesterins.\nVon\nKuno Oberm\u00fcller.\n(Der Redaction zugegangen am 21. August 1801.)\nDie quantitative Bestimmung des Cholesterins (resp: der Cholesterine), seine Trennung von den thierischen und pflanzlichen Fetten, bildet seit langer Zeit den Gegenstand eingehender Untersuchungen. Es waren haupts\u00e4chlich Hoppe-Seyler, Schulze und Barbi\u00e9ri, welche sich .zuerst mit dieser Aufgabe besch\u00e4ftigt haben. Auf Veranlassung des Herrn Prof. Kos sei hatte ich in der chemischen Abtheilung des physiologischen Instituts seit l\u00e4ngerer Zeit umfassende Versuche angestellt, zum Zweck, das Cholesterin und das von Schulze im W ollfett entdeckte Isocholesterin mit einander zu vergleichen und mich den Weg zu finden, auf welchem es m\u00f6glich w\u00e4re, zu einer neuen quantitativen Bestimmungsmethode des Uho-1-sterins in den Fetten resp. Fettsubstanzen zu gelangen. Zu Beginn der Fr\u00fchjahrsferien der Universit\u00e4t hatte ich diese 'ersuche im Laboratorium von Dr. C. Scheibler (R. Fieb\u00bb fortgesetzt.\t\u2022\nHoppe-Seyler zeigt uns in seinem Handbuch der\u2019 physiologisch- und pathologisch-ehern. Analyse, 1883, eine quantitative Trennung des Cholesterins von den Fetten wie ,oI?t : *Die Fette werden zun\u00e4chst in Barytseifen \u00fcbergef\u00fchrt, vV,lolie man in Wasser zertheilt, aus den Barytseifen werden uiiltolst Salzs\u00e4ure die fetten S\u00e4uren abgeschieden und durch i\u00fctteln mit Aether in diesen aufgenommen. Alsdann wird","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"die abgegebene \u00e4therische L\u00f6sung mit sehr verd\u00fcnnter Natronlauge gesch\u00fcttelt und nach Abheben der \u00e4therischen L\u00f6sung diese nochmals mit Wasser versetzt und gesch\u00fcttelt. \u00bb\nWenn diese Methode auch in der Hand ge\u00fcbter Forscher zu brauchbaren Resultaten f\u00fchren mag, so stehen der allgemeinen Anwendung derselben doch einige Bedenken entgegen ... welche ich erw\u00e4hnen m\u00f6chte. Mit S c h\u00fclze und Barbi\u00e9ri stimme ich darin \u00fcberein, dass die erhalteinn Resultate bei obiger Methode nicht ganz genau werden und ohne Zweifel auch schwer unter einander zu vergleichen sind. Die Seifen werden durch Zusatz von Wasser entfernt, was eben zun\u00e4chst die Fehler verursacht. Sch\u00fcttelt man die verseifte Substanz mit Aether aus, so wird dadurch nicht allem das Cholesterin in denselben aufgenommen, sondern zu gleichor Zeit eine Quantit\u00e4t Seife, die immerhin wesentliche Differenz-a beim Abw\u00e4gen herbeif\u00fchrt, der Aether ist einerseits allein i\u00fci Stande. Seifen zu l\u00f6sen (namentlich wenn die Fette \u00f6ls\u00e4ui--haltige sind), anderseits kann er Wasser aufnehmen und so auch | \u00bbalmitin- und stearinsaures Alkali \u2014 welche in wass*;-freiem Aether schwer l\u00f6slich sind \u2014 aufl\u00f6sen (der Aether nimng bei mittlerer Temperatur */36 seines Volums an Wasser aiif un i 1 Theil Aether l\u00f6st sich bei 12\u00b0 in 14 Theilen Wasser). Manila! nun aber ausserdem noch eine alkoholische Seifenl\u00f6sung, durci, welche die Seifenaufnahme in Aether gef\u00f6rdert wird, ander* r-seits aber wieder Cholesterin verloren geht, da eine alkoholisch-Seifenl\u00f6sung leicht im Stande ist, Cholesterin in L\u00f6sung zn halten, sehen wir ja schon, dass das Cholesterin, welches sich in der Galle vorfindet und im Wesentlichen alsdann die Gallen*\nsteine bildet, sich darin in Seifen gel\u00f6st befindet. Kurzum. bietet dieses Verfahren immerhin einige Schwierigkeit, da das Cholesterin in der w\u00e4sserigen wie in der \u00e4therischen L\u00f6susu enthalten ist und ebenso die Seifen : auch habe ich ausseid* in die Beobachtung gemacht, dass die syrupartige Seifenma-. welche nach dem Abdunsten des Alkohols, bei der nach\nH ebner angegebenen Verseifungsmethode. \u00fcbrig bleibt, alh > dings bei einer Temperatur von 100\u00b0 Cels. im Stande > \u2022 Cholesterin zu l\u00f6sen, und glaube die Vermuthung au*sjircrkH>.","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"zu d\u00fcrfen, dass bei dieser Methode jedenfalls leichter Cholesterin in der Seife zur L\u00f6sung gebracht wird, als bei der von Kosse.l lind mir seiner Zeit bekannt gegebenen\u2019). Die w\u00e4sserige Seilenl\u00f6sung bedingt die Anwendung des Scheidet richters, ein Aussch\u00fctteln in demselben, wodurch leicht die widerw\u00e4rtigen Emulsionen entstehen : die \u00e4therische Schichte von der w\u00e4sserigen ganz genau trennen zu k\u00f6nnen, bezweifle ich. Bei Anwendung der Hehner\u2019sehen Verseifungsmelhode m\u00f6chte ich folgenden Vorschlag zu einer Modification machen: durch successive Anwendung ton m\u00f6glichst wasserfreiem 'Aether kann man aus der urspr\u00fcnglich alkoholischen Seifenl\u00f6sung die Seifen niederschlugen und dann zum Schluss ein- bis zweimal mit Wasser nussch\u00fctteln, dessen Quantit\u00e4t dann weit geringer ist. In wieweit diese Modification von Nutzen ist, konnte ich unter Anderem auch bei einer Darstellung des Isoeholesterins aus Lanolin sehen. Verseift-man durch intensives Kochen (wom\u00f6glich unter Druck) mittelst alkoholischem Kali'das Lanolin, -clzt einmal zur Seife Wasser, extrahirt die w\u00e4sserige Seifen! In-ling einmal mit Aether, so bleibt nach Verdunsten desselben ein sehr kleiner R\u00fcckstand einer braungelben, wachsartigen Masse: sch\u00fcttelt man zum zweiten Male aus. so erh\u00e4lt man \"ui ll0\u2018 *1 e'ne Spur von dieser Masse, von welcher eben der gr\u00f6sste Theil fest von der Seife zur\u00fcckgehalten wird [in dieser Mass,- ist Cholesterin und Isocholesterin enthalten DJ, setzt man aber zu der alkoholischen Wollfettseifenl\u00f6sung einfach Aether, dann f\u00e4llt von vornoherein der gr\u00f6sste Theil der Seife aus! nach viermaligem Aussch\u00fctteln der klaren \u00e4therischen L\u00f6sung : und Abdestilliren derselben bleibt die tiesammt-Quanlit\u00e4t der \"l\u00fcgen braungelben Masse.\nIch stellte nun, behufs Auffindung einer neuen Methode, weitere Versuche an und mischte Fett mit Cholesterin. Di! erhaltene Natronseife mischte ich diesmal mit Sand, um sie aiil diese Weise vollst\u00e4ndiger zu trocknen, alsdann exlr\u00e4hirte \"h das fiemisch l\u00e4ngere Zeit im Soxleth-Apparat. Bei dem\na Zeitsclir. f. physiol. Cherni\u00bb. lid. XIV. Heb \u00bb). .\n\u25a0I <-f. Schulze. H.-1-ichte -1er .luif-cb. rli. n,. (le-dlschan. |S7ii.","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"jvg\u00ff\u00eff\t14G. ; \u25a0\nTrocknen machte ich jedoch die Beobachtung, dass die,Seife mit dein Cholesterin zu einzelnen Kl\u00fcmpchen sieh vereinigte und nicht zu einem gleichmassigem Pulver zerrieben werden konnte, aus diesem konnte das Cholesterin nur theilweise extrahirt werden. Nun f\u00fchrte ich die Natronseifen durch Behandlung ihrer w\u00e4sserigen L\u00f6sung mit Chlorbaryum in die schwerer l\u00f6slichen Barytseifen \u00fcber und behandelte ferner zum gleichen Zwecke das das Cholesterin enthaltende Fett im geschlossenen Rohre bei 100\u00b0 mit in Methylalkohol gel\u00f6stem Baryumhydroxyd, auch diese Methoden lieferten keine gen\u00fcgenden Resultate. Die Barytseifen aus festen Fetten zeigten auch mehrere Kl\u00fcmpchen, die nicht zu pulVerisiren waren, die Barytseifen aus fl\u00fcssigen Fetten waren kaum zu zerreiben, was entschieden davon herr\u00fchrt, dass das \u00f6lsaure Baryum, dazu noch in Verbindung mit Cholesterin, schon bei lOid\n: zusammenbackt1).\nDie im vorigen Jahre in dieser Zeitschritt (Bd. XIV, S.oW) in Gemeinschaft mit A. Kossel mitgetheilte neue Method, zur Verseifung von Fetts\u00e4ure-Aethern brachte mich auf neue .; -Wege ; ich machte schon damals eine kurze Andeutung \u00fcber die Wiedergewinnung des Cholesterins aus k\u00fcnstlichen Mimischen von Fett und Cholesterin, sowie dessen Gewinnung aus Eidotter, ferner erw\u00e4hnte ich die Isolirung des Cholin-aus den Zerselzungsproducten des Lecithins. Wenn die**' neue Verseifungsverfahren f\u00fcr die quantitative Bestimmung des Cholesterins in den Fetten Verwendung finden sollt*, m\u00fcsste erst der Nachweis geliefert werden, ob die Verseilung eine vollst\u00e4ndige in nicht allzu langer Zeit ist und ob dak eine Bildung von Tri\u00e4thylin vor sich geld. Eingehende \\ ersuche hier\u00fcber erwiesen, dass die Verseifung in kurzer Z* il bei gew\u00f6hnlicher Temperatur eine vollst\u00e4ndige ist. und ein*1 Bildung von Tri\u00e4thylin nicht statlfmdet (cf. Sp\u00e4tere Mittheilun. \u00fcber die Verseifung mit Natriumalkoholat). Auf Grund diese. Ergebnisse stellte ich nun in folgender Weise meine quantitativen\nCholesterinbestimmungen an :\n') Seifen ohne C.holesterinzusatz lassen insbesondere die Xatronseiten.\nich leicht VUlvori'l1;1","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"Je 1 gr. Fett (zun\u00e4chst Hammeltalg, der heiss Hllrirt und bis zum constanten Gewicht bei HO\" getrocknet vrar) winde mit einer genau abgewogenen Menge Cholesterin zusammen in Aether gel\u00f6st und zu dieser L\u00f6sung eine Natrium-alkoholatl\u00f6sung hinzugef\u00fcgt, die durch Aufl\u00f6sen von 0,15 \"i-Natrium in einer m\u00f6glichst geringen Menge von 09*/ Alkohol in der W\u00e4rme hergestellt war. Man bedarf zu dem \"letzteren Zwecke nur 1-1\u2019/, ebem. Alkohol, die Masse muss beim Erkalten schnell erstarren, so hat man die beste Concentration der Xatriumalkoholatfl\u00fcssigkeit, beim Eingiessen in die \u00e4therische Fl\u00fcssigkeit verschwindet das Natriumalkoholat nach kurzem Sch\u00fctteln und es beginnt zugleich die energische Verseifung, die nach dreist\u00fcndigem Stehen bei gew\u00f6hnlicher fenijieratur beendet ist. Die zugesetzte Menge Aether muss so_ gross gew\u00e4hlt werden, dass die ausgeschiedenen Seifen beim l.mschwenken des Kolbens, in welchem man den Process vernimmt, einen nicht zu dicken Brei bilden, es bleiben sonst an den Wandungen Seifenreste mit Fett h\u00e4ngen, 80 cbcni. werden im Allgemeinen ausreichen, bei 50\u201460 ebem tritt ferner eine Gelbf\u00e4rbung des Aethers ein, welche allerdings durch Auskochen der L\u00f6sung mit guter Thierkoklc zu beseitigen id (dass durch Thierkohlc ein Verlust an Cholesterin statt-bildet, konnte nicht nachgewiesen werden), aber auf einjacherem Wege durch Mehrzusatz von Aether entfernt werden kam, Oeftcres Umschwenken ist zu empfehlen, haupts\u00e4chlich aber bei olsdurereichen Fetten, weil die Seife hier leicht in \u00e4ugen dickf\u00e4digen Massen ausgeschieden wird, so beim Oliven\u00f6l \u2022 bei losten Fetten, wie Hammeltalg, zeigt die Seife ein feim horniges Aussehen. Nach dreist\u00fcndigem Stehen bringt man\nIC '-\u00aelfe auf e,n Filter- saugt schwach ab und w\u00e4scht unter 'orsuhtigem Durchr\u00fchren mit einem Glasstabe mit Aether geh\u00f6rig aus. (Die erhaltene Seife l\u00f6st sich klar in heissem usser, wenn sie gut ausgewaschen ist, im andern Falle\nv.'a Sle noc*\u2019 Cholesterin.) Diese Operation geht bei iicbt,gen, Verfahren sehr schnell von statten und erfordert me is ens noch iso cbcm. Aether, welche aber durch Ab-1 \"en \" leiler zu gewinnen sind. Hat man nun m\u00f6glichst","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"wasserfreien Aether gewonnen, so scheidet sich aufs Neue eine kleine Ouantit\u00e4t Seife aus. welche man durch Filtration, entfernen kann ; diese Ausscheidung zeigt sich schon bei einem Aether , welcher zwei Tage mit Chlorcalcium vermischt ge- . standen hat, das Filtrat fangt man in einem Kolben aut, destillirt den Aether ab, entfernt, bei testen Fetten (cf. unt. u) die noch zur\u00fcckbleibende Menge Alkohol durch Aussaugetv der Luft aus dem Kolben unter Eintauchen desselben in ein siedendes Wasserbad und trocknet schliesslich den Inhalt ki 100\u2014120\tNun wird dieser R\u00fcckstand mit m\u00f6glichst wenig\nabsolutem Aether (h\u00f6chstens 10 ebern.) \u00fcbergossen, einige* Stunden stehen gelassen und dann, wenn ein sichtbarer Rest ungel\u00f6st geblieben ist, von diesem durch Filtration getrennt. Das Filtrat liefert nach dem Abdunsten und kurzem Erhitzen auf 120\u00b0 das Cholesterin in w\u00e4gungsfahigem Zustande.\nDie Resultate der Fundamental-Versuche sind nun\nfolgende:\nAngewandt 1 gr. Fett, 0,15 gr. Xa, 5 ebem. Alkohol und 80\u2014100 cbcrn. Aether.\n\u2022isuch I. Angewandt*:\t\u00abs Cholesterin 0.1030,\terhalten 0.1044.\n-W 11.\tWM\t>\t0.1041\u00bb,\t>\t; 0,1025.\nIII.\t\u00bb\t,\t0.0063,\t\u00bb\t0.0982,\n\t\u00bb\t0.0814,\t> 0,0821\u00bb. .\n\t>0,1237,\t\u00bb\t0,1250.\t.\n\u00bb VI.\t>\t\u00bb\t0.1310,\t>\t0,1320.\nVil.\thWM\t0.07ti2,\t0.0771.\nVIII.\t'\t\u00a7M 0.0792,\t0.0811\u00bb.\nM IX.\tM>v\t\u00bb\t0,0675.\t0.0692.\nMMWTMMiW \u25a0\u25a0\t\u00bb 0,1206,\t\u00bb\t0,1224\nBlinder Versuch,\t1 gr. Fett, 0,15\tXa und 5 ebciit\nAlkohol,\nA.\tR\u00fcckstand O.oOliO i\nB.\t> ;\t0,00120 i\n0.\u00d6\u00d613,;\nBringt man bei den erhaltenen Resultaten die Durchschnittszahl 0,0013, welche die beiden blinden Versieh*' lieferten, in Abzug, so erhalt man Differenzen in der viertki Decimalstelle.\t\u25a0 :k'\t\u2022.\t\u25a0 '\t'","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"14!)\nIm Milt.-I Ii,lMTiTi\nMit Ausnahme des 6. und 7. Versuches zeigen die Resultate, dass Cholesterin nicht\tverloren geht.\tNicht so\ng\u00fcnstig fielen die Resultate bei Anwendung von Oliven\u00f6l aus:\nAngewandt wurde 1 gr. Oel, 0,25 Na.\nBlinde Versuche: 1. R\u00fcckstand .\t0,0058\nII- \u00bb\t0,005-2\nVersuch I. Angewandtes Cholesterin\t0,0857. erhalten\t0.095-2.\n\u00bb\t0.1075,\t; \u00f6,ii:)s.\n* W*\t0.00-27.\t0,1002.\n1V-\t\u00a3\t0.1055.\tO.tRit.\nDiese Resultate zeigen einen erheblichen Unterschied von den oben angef\u00fchrten, bei welchen Hammeltalg angewandt wurde. Es liegt unfehlbar am \u00f6lsauren Natron, dass sich hier schon Differenzen in der dritten Decimalstelle zeigen.\n\\\\ ie weit nun auch die Ueberfuhrung in die Barytseife verbessernd auf die Resultate einwirkt, zeigt nachstehender Versuch, welchen ich in der Art anstellte, dass ich den von \u20221er Seife abfiltrirten \u00e4therischen Auszug zun\u00e4chst bis zum l t/ten Aetherrest eindunstete, Alkohol hinzuf\u00fcgte und mit RarOH)2 kochte (durch Anwendung einer alkoholischen Baryt* Kisung wird ein Zusammenbacken der Barytseifen vermieden);\nVersuch IV lieferte hierbei 0,1151 Cholesterin, ebenfalls kein brauchbares Resultat.\nIch glaube durch die obigen Versuche klar gelegt zu Italien, dass nur bei festen Fetten einigermassen zufrieden-dellcnde Resultate mittelst dieser Methode zu erwarten Mud.\nhn Folgenden m\u00f6chte ich nun eine andere, wesentlich neue Methode beschreiben, welche ich'in der letzten Zeit im\n1(J. C. Scheibler\u2019sehen Laboratorium (R. Fiebig) ausge-tiihrt habe.\nMi slicenus und Mol den hau er zeigten zuerst, dass ,!a' Cholesterinmolekel 2 Atome Brom addirt. Mit den komirten Verbindungen des Cholesterins, insbesondere den l'i'oniirten Estern desselben, habe ich mich, hierdurch an> \u25a0\u2022\u2018!\"rt, schon fr\u00fcher besch\u00e4ftigtauch noch weitere bromirte,\nwie die der Bernsteins\u00e4ure und Phtals\u00e4ure it.s, w., ber-\n\u2019\u2022 Cf. Zeitschrift f. phy<inl, Chemie. IM. \\V. s. 15.","page":149},{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"150\ngestellt und dabei aufs Neue diese Bromaufnahme best\u00e4tigt gefunden. Bei meinen Untersuchungen \u00fcber die Eigenschaft\u00ab n des Isocholesterins, im Vergleich zum Cholesterin, habe ich die beiden K\u00f6rper bromirt, zun\u00e4chst um den Schmelzpunkt der beiden Br-haltigen K\u00f6rper zu ermitteln; zur Darstellung des Cholesterinbromids verwandte ich etwa 10 gr. Cholesterin, die rasche und energische Aufnahme von Brom seitens \u00abhs Cholesterins wurde mir hierbei auf\u2019s Deutlichste sichtbar, um!\n. so fing ich an, das Cholesterin durch Anwendung von Brom zu bestimmen.\nIch mischte wieder 1 gr. Oliven\u00f6l mit einer genau abgewogenen Menge Cholesterin, verseifte dasselbe, verfuhr hierbei wie oben angef\u00fchrt, alsdann l\u00f6ste ich den R\u00fcckstand im Schwefelkohlenstoff und setzte so lange von einer bromhaltigen Schwefelkohlenstoffl\u00f6sung von bestimmtem Behalt zu, bis eine in\u2019s Gelbroth stechende Farbenerscheinung auftrat. Die Anwendung einer 2,97 \u00b0/0 Br-L\u00f6surig ergab folgende Resultate:\nerhalten 0,09*7, hem. von der bromhaltig \u00bb SchwofelkohlenstolTK'i-iii -(BrCSjj) verbraucht.\n11.\t>.\t| 0.0890, erhalten 0.0894. |\t1*25 ebem. BrCS. v.-i !\u00bb,\ntu.\t\t\\ 0.1403, erhalten 0.14\u00bb\u00bb\". I\t2.05 chcm. BrCS. verh\n! IV.\t\t\\ 0.1130, erhalten 0,1123,\n\t.\u25a0\t<9\t1\t1.57 ebem. BrCS. ver!>i\nV.\t\tl 0,1835, erhalten 0.1835,\n\t\t\\\t2,57 ebem. BrCS. veri\u00ab:\nVI.\t..\t\\ 0.0072, e rhalte n (>.0079.\n\t\ti\t0,95 ebem. BrCS, v- i! i\nVII\t\tl 0.0012, erhalten 0.0007,\n\t\t1\t1,85 chcm. BrCS. \\ i;\n* \\ 111.\t\tl 0,0732, erhalten 0,0727. /\t1,02 chcm. BrCS. veri'\n. IX\t\ti 0.1042, erhalten 0,1030.\n\t\tj\t1.4-5 chcm. BrCS. \\> r:\nv\t\t\\ 0.1543\u2019 erhalten 0.1537.\n\tV\tj\t2,15-ebem, BrCS, v- :\nVersuch 1. Antrew. Cholesterin\n. 0.0999,\n.\t\u2019\t1,38 <\nI","page":150},{"file":"p0151.txt","language":"de","ocr_de":"Ich hatte zuerst auch Versuche mit in Chloroform gel\u00f6stem Brom angestellt, doch fand ich, dass nach kurzem Sch\u00fctteln eine Entf\u00e4rbung unter Rauchentwickelung eintrat, Chloroform wird also nicht f\u00fcr den vorliegenden Fall zu vor-, werthen sein; Versuche, das Gemisch von Fett und Cholesterin gleich im Schwefelkohlenstoff zu l\u00f6sen, habe ich nicht an/ gestellt, bezweifle aber, gute Resultate zu erhalten, ohne das Fett verseift zu haben; einerseits w\u00e4re man hier gen\u00f6thigt, Htehr Schwefelkohlenstoff anzuwenden, andererseits haben manche Fette, so ganz besonders die Thrane, die Eigenschaft, eine bromhaltige Schwefelkohlenstoffl\u00f6sung sofort zu entf\u00e4rben, je weniger man auch Schwefelkohlenstoff anwendet, desto sch\u00e4rfer tritt der Uebergang von gelb in gelhroth hervor, hei obigen Versuchen hatte ich 1,5\u20142 cbcni. Schwefelkohlen, 'toff, ein Verlust an Cholesterin ist \u00fcberdies bei .1er Verseifung mit Natriumalkoholat nicht zu constatiren. Wie sich das Brom anderen dem Cholesterin \u00e4hnlichen K\u00f6rpern gegen\u00fcber verh\u00e4lt, ist noch nicht bekannt, beim Isocholesterin konnte ich feststellen, dass dasselbe ebenfalls 2 Br aufnimmt; es w\u00fcrde interessant sein zu erfahren, wie Brom auf das Phytosterin, Caulosterin und Ambraiu \u00e9mWirkt.\nNach meinem Abschluss der oben beschriebenen Ver->uch.* theilt mir indess Herr Prof. K os s ei mit, dass in seinem Laboratorium seit einiger Zeit ebenfalls Versuche zur volumetrischen Bestimmung des Cholestrins mit Brom, angestellt werden, und d\u00fcrfen Wir demnach einer weiteren Vervoll-\u2022d\u00e4irdigung dieser Methode entgegensehen.\nBerlin, August 1801.\nKuno Oberm\u00fcller.","page":151}],"identifier":"lit16845","issued":"1892","language":"de","pages":"143-151","startpages":"143","title":"Weitere Beitr\u00e4ge zur quantitativen Bestimmung des Cholesterins","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:43:43.741592+00:00"}