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{"created":"2022-01-31T13:26:39.147573+00:00","id":"lit16860","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Gabriel, S.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 16: 370-386","fulltext":[{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der Rohfaserbestimmung,\nv if\u00bb S. Gabrieli: :!>\n(Mittheilnn\u00ab au\u00bb ilwn thierchomischen Institut der Universit\u00e4t Breslau.)\n(Der Rodartion znK<<gang* n am *.). Januar IW\u00bb.)\nVor l\u00e4ngerer Zeit hat M. Honig\u2019) eine Methode zur Bestimmung der Rohfaser (und St\u00e4rke) angegeben, welche sich auf die Beobachtung st\u00fctzt, dass sowohl Eiweiss wie St\u00e4rk* beim Erhitzen mit Glycerin- auf 210\u00b0 \u20ac. in L\u00f6sung gehen. bezWi in wasserl\u00f6sliche Producte verwandelt werden, w\u00e4hrend Cellulose bei der gleichen Behandlungsweise nicht angegriffen wird. Die von H\u00f6nig mitgetheilten vier Beleganalysen b\u00bb-ziehen sich s\u00e4mmtlich auf Getreidearten, wie denn \u00fcberhaupt seine Methode speciell f\u00fcr die Analyse der Cerealien berechnet zu sein scheint. Die Einzelanalysen stimmen gut \u00fcberein : allerdings erregt es von vornherein Befremden, wenn Honig den Cellulosegehalt des Hafers, nach seiner Methode bestimmt, zu 20,5-2\u00b0/0 angibt, eine Zahl, welche etwa 10\u00b0/0 \u00fcber dem Durchschnitt liegt, w\u00e4hrend der gleichzeitig ermittelte Gehalt an St\u00e4rke (44,24\u00b0/0) ebensoviel hinter dem Durchschnitt zur\u00fcckbleibt. Auch wird man dem Autor schwerlich beipflichten k\u00f6nnen, wenn er meint, der Stickstoffgehalt der nach seiner Methode isolirten Rohfaser sei zu vernachl\u00e4ssigen, da derselbe h\u00f6chstens \\\\ betrage. l\u00b0/0 Stickstoff entspricht nach der gew\u00f6hnlichen Rechnungsweise 0,25 \u00b0/0 Stickstoffsubstanz, eine Quantit\u00e4t, welche als sehr hoch bezeichnet werden muss und keineswegs vernachl\u00e4ssigt werden darf, wenn man grobe Fehler vermeiden will. Ausserdem ist zu beachten, dass der Factor 0,25 gerade im vorliegenden Falle mit grosser\nl) Ghemiker-Ztg., 1890, No. 53 u. 51.","page":370},{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"371\nUnsicherheit behaftet und eher zu klein als zu gross ist. Die Ki weissk\u00f6rper erleiden beim Erhitzen mit Glycerin in \u00e4hnlicher Weise wie unter der Einwirkung gespannter Wasserd\u00e4mpfe tiefgreifende Zersetzungen, welche zur Abspaltung von immer stirkstofl'reicheren Atomcomplexen, in letzter Linie von Am/ nioniak, f\u00fcliren. Del Stiekstoll-Gehalt des bei dieser Reaction ! unterbleibenden R\u00fcckstandes wird daher voraussichtlich immer kleiner, der Ableitungsfactor f\u00fcr die Berechnung der St ickstoff-.-ubstanz dementsprechend gr\u00f6sser.\nBei der Wichtigkeit der Rohfaserbestimmung f\u00fcr viele agricu 11urchemisehe Untersuchungen und der Umst\u00e4ndlichkeit \u00ablos bisher allgemein gebr\u00e4uchlichen Weonder Verfahrens er-schien es w\u00fcnschenswert!), mehr Material zur BeurtheUung (kr H\u00f6nig\u2019schen Methode zu sammeln und die Verwendbar-k. it derselben oder des ihr zu Grunde liegenden Princips f\u00fcr die Analyse der landwirthschaftlichen Futtermittel und F\u00e4kal->h\u00bbne naher in\u2019s Auge zu lassen. Auf Veranlassung des Herrn Prof. II. Weiske habe ich eine Anzahl diesbez\u00fcglicher Versuche .m'gef\u00fchrt, \u00fcber welche im Folgenden berichtet werden soll.\n\u2022 Il\u00f6nig nimmt das Erhitzen in einem eigens dazu con-wirten Apparate und zwar im Schwefels\u00e4ure-Bad vor. Ich habe mich Anfangs gleichfalls eines solchen Apparates bedient, dann aber gefunden, dass man jede Heizfl\u00fcssigkeit entbehren und ohne Weiteres \u00fcber freiem Feuer, am besten unter Anwendung eines sogenannten Pilzbrenners, erhitzen kann. Diese Arbeitsweise bietet nicht nur den Vortheil gr\u00f6sserer Beq\u00fcern-\u00fcchkeit, sondern gestattet auch ein weit schnelleres und sichereres Reguliren der Temperatur, was bei dem meist ein-tretenden starken Sch\u00e4umen der Masse von Wichtigkeit ist. ;\nDa es sich bei den vorliegenden Versuchen ausschliesslich um die Bestimmung der Rohfaser handelte, so konnten alle Operationen, welche nur die Abtrennung der St\u00e4rke zum\nZweck haben, ausgeschieden werden. Das Verfahren nahm uaher folgende einfachere Gestalt an, in welcher wir dasselbe a!> Glycerin-Verfahren bezeichnen wollen:\nIn einen 250 ebem. fassenden Kolben bringt man 2 gr. kin gepulverte Substanz, GOVcbcm. Glycerin. senkt ein","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"Thermometer ein und erhitzt aut* einem Drahtnetz. Bei 130v tritt in der Regel st\u00fcrmische Reaction und lebhaftes Aut-schaumen ein. Man mussigt dosshalb die Hitze und bringt den etwa aufsteigenden Schaum durch Umschwenken des Kolbens immer wieder zum Sinken. Die durch den Schaum \u00fcber das Niveau der Fl\u00fcssigkeit emporgehobenen Substanz-theilchen k\u00f6nnen durch entsprechendes Wenden des Gelass, s leicht wieder in dieselbe zur\u00fcckgebracht werden. Bei 100\u00b0 ist die Hauptreaction in der Regel vor\u00fcber. Man vergr\u00f6ssert daher die Flamme und steigert die Temperatur allm\u00e4liy auf 210\u00b0. Nun l\u00e4sst man auf 140\u00b0 erkalten, entleert den Inhalt des Kolbens in eine Schale, in welcher sich 2U0 chem. heisses Wasser befinden, sp\u00fclt mit heissem Wasser nach, r\u00fchrt um, l\u00e4sst gut absitzen und zieht die \u00fcberstehen de Fl\u00fcssigkeit mit einem mit Leinwand \u00fcberspannten Heber ah Man kocht noch einmal mit 200 cbcm, Wasser auf, hebert wiederum ab, bringt auf ein gewogenes Filter, vollendet da < Auswaschen mit heissem Wasser, heissem Alkohol und Aether, trocknet und wagt. In der gewogenen Rohfaser wird wie bei der Weender Methode Stickstoffsubstanz und Asche bestimmt und die Summe beider in Abzug gebracht.\nIn der eben beschriebenen Art und Weise habe ich zun\u00e4chst zwei Futtermittel \u2014 eine K\u00f6rnerfrucht (gelbe Lupine) und eine Rauhfutterart (Wiesenheu) \u2014 analysirt ; gleichzeitig bestimmte ich den Rohfaser-Gehalt beider Stoffe auch nach der Weender Methode und erhielt dabei folgende Resultate:\nGlycerin-Methode.\tWeender Methode.\nGelbe Lupine.\n. m .\tRohfaser tr. Sbstuz. \u201e\t\u25a0 Vu. Asche-frei % gr. at.\t,\tMittel V;%; '\tRohfaser tr. Sbstnz.\t\u25a0 .\ti\tMittel Vu. Asche-frei *\\, gr.\t'\u25a0 ^\u00b0ii! ' gr.\t.\n1,8872\t0,4040\t21,41 1 8879\t(1 Q.tq|\t\u00a3)A o*> ,\tHl\t3,0052\t0,4928\t16,40 \\ H 4000\tI\u00df \u00df\u00df 1\nIjQO i 6\ttyJdO I\tI 1,8872\t0.4092\t21,68\t\u25ba 21,00\t3,0014\t0,4922\t16,40 > 16,63\n1,8872\t0,3881\t20,571\t\t3,0030\t0,5020\t16,75 k\n1.8872\t0,3873\t20,52\t!\t3,0021\t0,5082\t16,93/\nd\u00e9liait der Roht'aser an Asche 2,70 \u00b0 \u201e\t\tGehalt der Rohf\u00e4ser an Asche 0,12\n\u25a0\u00bb\t\u00bb\t\u25a0> ;\t* X\t1,56\u00b0[0\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tN '\u25a0 \u25a0 0,12","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"373\nGlycerin-Methode,\t-Weender Methode,\nHeu.\ntr. SMnz. nr.\tRohfasor N-n. Asche frei \u00abr.\t\u2022 i\tMittel O \u25a0 1\ttr. Slistuz. , Kr.\tRehfasor S'-u.A\u00a7(hr-frei Kr.\tMittel .\t\u2019 \u00abt\n1.9172\t0,7351\t38.34 i\ti \u2022 i\t3,0035\t0,7788\t23.93\tv 25.93\tj *26.28 26.99 V\n1,9172\t0,7486\t39,05 |\t1 > 37,75\t3,003 t\t0,778!\u00bb\t\n1,9172\t0,7000\t36,511\t\t3,0037\t0,8106\t\n1,9172\t0,7114\t37,11\t!\t\t\t\nGehalt derltohfaseran Asche3,03\u00b0|0 Gehall derHoldaseran Asche 1,11\";,, :>\t\u25a0 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb X 0,99\t\u00bb\t*\t*\t'\u00bb N 0,22\nWie aus vorstehenden Zahlen ersichtlich, stimmen die\u2019 einzelnen Analysen hei der Lupine leidlich gut \u00fcberein. Beim Heu dagegen ist die Uebereinstimmung eine mangelhafte und kaum den bescheidenen Anspr\u00fcchen gen\u00fcgend, welche wir an die Genauigkeit der Weender Methode zu stellen berechtigt sind.\nDer Stickstotl-Gehalt der nach dem Glycerin-Verfahren abgeschiedenen Rohfaser ist sehr bedeutend; derselbe erreicht nicht nur die von Honig als Maximum Gezeichnete' Grenze v0n 1 \u00b0/0i sondern \u00fcberschreitet sie bei der ei weissreichen Lupine ganz betr\u00e4chtlich, so dass die Glycerin-Rohfaser \u2014 wie sie der K\u00fcrze halber genannt sein m\u00f6ge \u2014 13ma.r so viel Stickstoff enth\u00e4lt, als die nach der Weender Methode dargestellte. Da mit der Menge des Stickstoffs auch der Fehler w\u00e4chst, welchen wir bei der Berechnung der Stickstoff-. Substanz begehen, so muss der Stickstoff-Reichthum der Glycerin-Rohfaser die Genauigkeit der Resultate entschieden ung\u00fcnstig beeinflussen.\nDas von uns beobachtete Zur\u00fcckbleiben von Stickstoffsubstanz in der Rohfaser ist nicht vereinbar mit der Angabe von Honig, dass die Ei weissk\u00f6rper beim Erhitzen mit Glycerin auf 210\u00b0 in Wasser und Alkohol l\u00f6sliche Producte liefern. Aus diesem Grunde habe ich die diesbez\u00fcglichen Versuche wiederholt und konnte Folgendes feststellen: Erhitzt man 1 gr. Fibrin mit GO cbcm. Glycerin, so wird der Eiweissk\u00f6rper nur sehr schwer angegriffen. Selbst bei 200\u00b0 schwimmt noch der gr\u00f6sste Theil des Fibrins als klumpige Masse in der Fl\u00fcssigkeit umher. Beim Steigern tier Temperatur auf 210\u00b0 wird es allerdings bis auf einen kleinen Rest gel\u00f6st; vermischt","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":"man jedoch die L\u00f6sung mit Wasser oder Alkohol, so erhalt man flockige Niederschl\u00e4ge. Die Pr\u00fcfung von Eieralbumin und Con-glutin f\u00fchrte zu denselben Resultaten. Mithin ist schon das Prineip der Honig\u2019sehen Methode nicht ganz einwandsfrei.\nDas auff\u00e4lligste Ergebniss, welches obige Zahlen zum Ausdruck bringen, tritt uns in der Thatsache entgegen, dass wir nach dein Glycerin-Verfahren weit mehr Rohfaser erhalten, a Is nach der W eender Methode. W enn nun auch die letztere\nkeineswegs als Norm hingestellt werden soll, so ist doch der Unterschied von 11 \u00b0/0, welchen wir beim Heu beobachten, so erheblich, dass wir gezwungen sind, ihn zu Ungunsten der Glycerin-Methode auszulegen. Denn es w\u00fcrde allen unseren Erfahrungen \u00fcber die Best\u00e4ndigkeit der Cellulose Widersprechen, wenn wir annehmen wollten, dass beim Weender Verfahren\n11 */\u00ab H\u00eau-Rohfaser (das sind 40 \u00b0/0 der Gesammtmenge) verloren gehen. Viel n\u00e4herliegend ist die Annahme, dass die Glycerin-Rohfaser nicht nur (lurch stickstoffhaltige, sondern auch durch stickstofffreie, nicht celluloseartige Stoffe verunreinigt ist. Von der Berechtigung dieser Annahme kann man sich leicht \u00fcber-\nzeugen, wenn man die Glycerin-Rohfaser mit 17Jirocentiger\nSchwefels\u00e4ure zwei Minuten lang kocht, filtrirt und das Filtrat auf seine F\u00e4higkeit, Kupferoxyd zu reduction, pr\u00fcft. Ich erhielt sowohl bei Lupinen- wie Ileu-Rohfaser positive Resultate, und zwar war die Menge des Kupferoxyduls recht betr\u00e4chtlich.\nEs kann also keinem Zweifel unterliegen, dass sowohl die\nEiweissk\u00f6rper als die stickstofffreien Stolle durch Erhitze\u00bb mit Glycerin nur unvollkommen aufgeschlossen werden, aus diesem Grunde muss von der Verwendung der Glycerin-Methode f\u00fcr die Zwecke der agriculturchemischen Analyse abgesehen werden ' ).\n') Wenn man genau nach Honig verf\u00e4hrt, so wurde man den Fehler, welcher in der Unvollkommenen Aufschliessung der stickstofffreien Stoffe besteht. vermeiden. Honig erhitzt n\u00e4mlich den Alkohol-Aether-N\u2019iederschlag, \u00ab um ein besseres Fi Uri ren zu erm\u00f6glichen\u00bb, mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure. leb habe mich vergeblich bem\u00fcht, die H\u00f6nig\u2019sche Method*-in ihrer urspr\u00fcnglichen Fassung bis zu Ende durchzuf\u00fchren. Alle darauf gerichteten Versuche scheiterten an der Unm\u00f6glichkeit, die schleimigen Keaelionsproducte zu filtriren.","page":374},{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":"Von der Thatsache ausgehend, dass Glycerin viele Metalloxyde l\u00f6st, habe ich versucht, die Wirkung desselben auf die N\u00e4hrstoffe der Vegetabilien dadurch energischer zu gestalten, dass ich eine gewisse Menge Kaliumhydroxyd darin aufl\u00f6ste.\nErhitzt man 2 gr. Fibrin, Eieralbumin, Congl\u00fctin oder irgend einen andern Ei weissk\u00f6rper mit einer L\u00f6sung von 2 gr. Kali in GO ebem. Glycerin, so beobachtet man, dass die Substanz schon bei 140\u00b0 sehr leicht und vollst\u00e4ndig gel\u00f6st wird; die resultirende L\u00f6sung l\u00e4sst sich mit Wasser und Alkohol in allen Verh\u00e4ltnissen mischen. Ebenso liefert St\u00e4rke unter den angef\u00fchrten Bedingungen sehr schnell in Wasserl\u00f6sliche Productc.\nWas die Wirkung des Kalis auf Cellulose selbst betrifft, so wissen wir, dass dieselbe nicht nur von der verd\u00fcnnten Weender Kalilauge nicht angegriffen wird, sondern auch sehr concentrirten Laugen Widerstand leistet. Nach Hoppo-Sey 1er1) erleidet Papier selbst beim Erhitzen mit st\u00e4rkster Kalilauge auf 200\u00b0 \u00abkeine erkennbare Aenderung\u00bb, eine Beobachtung, auf welche Q. Lange*) sogar eine quantitative Bestimmung der Kohfaser gegr\u00fcndet hat. Mithin lag kein Grund vor, in der Normirung der dem Glycerin zuzusetzenden Kalimenge besonders \u00e4ngstlich zu sein. Da jedoch vora\u00fcs-zusehen war, dass ein gr\u00f6sserer Ueberschuss von Kali die dem Erhitzen folgenden Operationen nur erschweren w\u00fcrde, so erschien es w\u00fcnschenswert!!, das Minimum von Kali ausfindig zu machen, welches sicher gen\u00fcgt, um ein vollkommenes Aufschl\u00fcssen der stickstoffhaltigen und stickstofffreien Stoffe zu erm\u00f6glichen.\nZu diesem Zwecke wurden in der gelben Lupine Holt-faserbestimmungen nach einer Methode ausgef\u00fchrt, Welche sich von der oben angegebenen nur dadurch unterscheidet, dass statt des reinen Glycerins eine L\u00f6sung von Kali in Glycerin zur Anwendung kam, und dass die Temperatur nicht bis 210\u00b0. sondern nur bis 180\u00b0 gesteigert wurde. Die Menge des Kalis\n\u2018) Zeitschrift f. physiol. Chemie, IW. XIII, S. 77. Zeitschrift f. physiol. Chemie, Bd. XIV, S. fsg.","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"376\nwurde so bemessen, dass die schw\u00e4chste L\u00f6sung in ihrer Concentration etwa der Weender Kalilauge entsprach, n\u00e4mlich 6,8 gr; auf 60 cbcm. Glycerin enthielt: die \u00fcbrigen L\u00f6sungen waren \u2022 st\u00e4rker.;.\nUeber die Wirkungsweise dieser Reagentien geben nach* stehende Analysenresultate Auskunft :\ntr. Kbstnz.\n0,8 git Kali, 60 cbcih. Glycerin,\nHolifaser\nX* li. Asr.lu* -frei \u25a0\t. %. .\nMittel\n1,8872\t0,3451\t18,20 i\n1,8872\t0,3432\t18,1!\u00bb ! 18,20\n1,8872-\t; o,:uis i8,n \u00ce\nGehalt der Rohfaser an Asche 2,19 \u201c/\u00ab\n\u25a0\t\u25a0 \u00bb N\t0,11 % ?\n1,0 gr. Kali, 60 cbcm. Glycerin,\n1,8872\t\u25a0\t.\t0,3220\t; /\t17,06\ti\n1,8872\t0,3152\t16,70\t[\t16,95\n1,8872\t0,3224\t17,08\t\u00ce\nGehall der Rohfaser an Asche 3,07 %\n-V\u2019'\t\u00bb. N - o,io\n1,5 gr. Kali, 60 cbcm. Glycerin\n1,8872\t0,3248\t17,21\n1,8872\t0,3179\t16.85\n1,8872\t0,3282\t17 39\nGehalt der Rohfaser an Asche 2,78 \u00b0|0\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb ; ; \u00bb N\t0,08 %\n2,0 gr. Kali. 60 cbcm Glycerin.\n1,8872\t0,3238\t17,16\ti\n1.8872\t0,3161\t16,75\t}\t17,04\n1.8872\t0,3250\t17,22\tV\nGehalt der Rohfaser an Asche 3,16%\n..y;\t' AT 0,09%\n0,8 gr. Kali sind demnach noch nicht gen\u00fcgend, um alle nicht celluloseartige Substanz zu zerst\u00f6ren, dagegen ist mit 1*0 gr. Kali bereits das Maximum der Wirkung erreicht; eine weitere Steigerung dieser Menge auf 1,5 gr. und 2,0 gr. ist","page":376},{"file":"p0377.txt","language":"de","ocr_de":"377\nauf die H\u00f6he der Resultate ohne bemerkbaren Einfluss. In allen folgenden (alten ist daher stets auf 60 cbcm. Glycerin 2,0 gr. Kali verwandt worden.\nVergleichen wir ferner die Resultate der Glycerin- mit denen der Glycerin-Kali-Methode, so erkennen wir,; dass wir v nach letzterer weniger Rohfaser erhalten, und zwar kommen die ermittelten Werthe den nach der Weender erhaltenen sehr nahe.\nDer Stiekstoffgehalt der isolirten Rohfaser ist ein sehr geringer; der eine von den beiden der Glycerin-Methode anhaftenden Fehlern ist also so gut wie vollst\u00e4ndig.vermieden.\nDie weitere Frage, ob der Rohfaser noch stickstofffreie, reducirende Substanzen beigemengt sind, konnte vorerst bei der geringen Menge des zur Verf\u00fcgung stehenden Materials durch directe Versuche nicht entschieden werden. Die nahe Uebereinstimmung der nach dem Weender und dem Glycerin-Kali-Verfahren erhaltenen Resultate machte eine solche Hei-mischung nicht gerade wahrscheinlich.\nLm \u00fcber diesen Punkt in\u2019s Klare zu kommen und ausser-\ndem zu pr\u00fcfen, ob die Glycerin-Kali-Melhode einer allgemeineren Anwendbarkeit f\u00e4hig ist, wurden mit derselben und gleichzeitig nach dem Weender Verfahren eine Anzahl von Analysen ausgef\u00fchrt, welche sich auf nachstehende, sehr verschiedenartige Substanzen bezogen:\nGlycerin-Kali-Methode.\nHe\u00ab.\nWeender Methode.\n. ... . K<\u00bbhfaser .tr.Sbstnz.\nN-u. Asche-frei\nMittel tr. Sbstuz. . RuhfM\u00ab*\nX- u. Asche* frei\ngr.\ngr.\nS. Seite 373.\nMittel\n0\n1.9172\t0,5143\t20,831\t~\n1.9172\t0,5130\t20,76 !\t26,70\n1.9172\t0.5081\t26,501\nGehalt der Rohfaser an Asche 4,07 \u00b0|0\n;>\t\u00bb\t\u00bb X 0,00 \u00b0!0\nSchafkoth.\n1,8298\t0,5594\t3057 .\t3,0013\t0.8589\n1.S298\t0.5334\t29,15 i\t30,08\t3,0027\t0.8390\n1,8298\t0,5585\t30,52 \u00bb\t3,0033\t0,8865\n(\u00bbehalt der Rohfaser an Asche 10,4-4 \u00b0|0 Gehalt der Rohfaser an Asche 3,28 0\n*\t*\t\u00bb\t*-\u00c0\t0,16 %\t\u00bb\t^\t\u00bb\t* X 0,44\n-8,02 i\n27,94 [ 28,69 29,52\u00bb","page":377},{"file":"p0378.txt","language":"de","ocr_de":"378\n(\u00bbly ce rin * Kal i \u2022 M \u00eb t h od e;.\tWeender Methode.\n.. Gerstestroh.\ntr Slmln/\tRohfaser\t\tMittel O . .\ttr. Sbstuz.\tRohfaser\t\tMittel A\nk'r.\t-n. Asche-frei\t(\u00bb U .\t\t\tNVu. Asche-frei\to \u2022 ' o \u25a0\u2022\u2022\u2022. .\t\n\tgr.\t\t\u2022(). *\t*r- '\u2022\t\u00abv.\t\t:\tV.-'. -\nl.soos\t0,8250\t44,191\t\t3.0044\t1.1822\t39,35\t. : ... . \u2022\n\u25a01.8068\t0,800s\t42.90 [\t43,70\t3,0025\t1,1933\t39,74;\t*39.51\n1,8008\t0,8232\t44,20 \\\t\t3,0021\t1,1*12\t39,45\ti; :\nGehaltder Itohfaser an Asche 3.60 \"0\t\t\t\tGehalt der Roh laser an Asche 1,10 %,\t\t\t\n\t. \u00bb / >/\tX\t0,07 %,\t\tV\tV\t\u00bb X\t\n\t\t\tHafer.\t\t\t\t\nl.\t0,2721\t14.00\t, 14.01 13,95 \u25a0)\t\t2,9909\tU.3204\t10,69\tV ti-\n1.85t Mi\t0.2001\t\t14,21\t2,9980\t0.3357\t11,20\t10,92\nl,sr\u00bbc\u00bb\u00abi\tO.2590\t\t\t3,0071\t0,3208\t10,87\t|| y|\nGehalt doi\tItohfaser nt\t\\ Asche\t\tGehalt der Itohfaseran Asehe 1,290\u201e\t\t\t\n\u00bb \u2022\t\u00bb \u00bb\tX\t0,07%\tV . \u25a0\t\t\u00bbT:\to$o%\n\t\t\tR\u00fcben.\t\t\t\t\nl,90tS\t0,1029\t5,401\t\t2,8800\t0.1321\t4,59\t\ni,90ts\t0,0991t\t\u2022V21J\t5,33\t2,8081\t0,144t\t5,03\t4,90\n1,9048\t0,1025\t. 5,381\t\t2,8040\t0,1503\t5,25\t\u2022 ... ..y\t,.\n(\u00eeehalt \u00ab1er Itohfaser an Asche 19,50 \"()\t\t\t\tGehalt der Itohfaser an Asche 8,38 \u25a0%;\t\t\t\n\u2022 \u00bb ; >>\t> \u00bb\tX\t. . ;o\t>/\t\u00bb >/ -,\t\u00bb X\t0,2t\n\t\t\tKartoffeln.\t\t\t\t\n1,8806\t0,0733\t3,89 i\t\t2,8167\t0,0516\t1.83\t\n1,8800\t0,00 to ;\t3.42}\t\u00ab> . i i\t2.8120\t0,0503\t1,79\t1,91\n1,8860\t0,0750\t4,011;\t\t2.8140\t0,0605\t2,111\t\nGehalt der Itohfaseran Asche 0,4 t\" 0\t\t\t\tGehalt der Rohfaser an Asche 6,25 %\t\t\t\n>> \u00bb\t\u00bb \u2022 \u2022 \u00bb\tx v\t0' 0\t\u00bb. \u2022\t\u00bb \u00bb\t\u00bb X\t0,22%\n\t\t\tBuchenholz.\t\t\t\t\n' 1,7818\t1,1012\t01.80 i\t\t2,9394\t1,8094\t01,25\t\n1,78 t 8\t1,064t\t59,74 [\t60,36\t2,9399\t1,7950\t01,00\t60,39\n1,7818\t1,0609\t59,54 '\t\t2,9130\t1.7319\t58,85\tb:y.,;v\nGehalt der Itohfaseran Asche 1.50%,\tGehalt der Rohfaser an Asche 1,22 \u00b0|\u201e\n*\u00bb*'\u00bb> S \u25a0' 0,Op\u00b0/0\t\u00bb\t*\t\u2018 \u00bb v X 0,ll\u00b0io\nVorstehende Zahlen liefern nur insofern eine Best\u00e4tigung der bei der Analyse der Lupinen erhaltenen Resultate, als der Stickstoffgehalt der Rohfaser ein minimaler ist. Da derselbe im Durchschnitt 0,07 \u00b0/0 entsprechend 0,5 \u00b0/0 Stickstoff-Substanz nicht \u00fcbersteigt, so w\u00fcrde die Ber\u00fccksichtigung dieser","page":378},{"file":"p0379.txt","language":"de","ocr_de":"379\nMenge bei einem Rohfasergehalt von 20\u00b0/# den letzteren uni 0,10% erniedrigen. In Anbetracht der Ungenaingkeiten, mit welchen Rohfaserbestimmungen unvermeidlich verkn\u00fcpft sind, d\u00fcrfte diese geringf\u00fcgige Correctur in vielen F\u00fcllen ohne Schaden zu vernachl\u00e4ssigen sein. Es w\u00fcrde dann gen\u00fcgen, , die gewogene Rohfaser zu veraschen und die Asche in Abzug zu bringen.\nDie einzelnen Analysen weisen ziemlich gute lieber-Einstimmung auf. Im \u00dcebrigen stimmen die Resultate der Glycerin-Kali-Methode mit denen des Weender Verfahrens in einigen F\u00e4llen ann\u00e4hernd \u00fcberein, in anderen fallen sie nicht unbetr\u00e4chtlich h\u00f6her aus.\nDie angef\u00fchrten Daten lassen einen sicheren Schluss auf die Brauchbarkeit der Glycerin-Kali-Methode noch nicht zu. Die ermittelten Werthe k\u00f6nnen als dem wahren Rohfasergehalt entsprechend nur dann anerkannt werden, wenn nach-gewiesen ist, dass die Rohfaser keine stickstofffreien, nicht celluloseartige Stoffe mehr enth\u00e4lt.\nZum Zwecke dieses Nachweises wurden 0,4 bis 1 gr. Rohfaser mit 25 ebem. f/tproeentiger Schwefels\u00e4ure erhitzt und zwar nur bis zum beginnenden Sieden. Die filtrirte Fl\u00fcssigkeit wurde alkalisch gemacht, mit Seignettesalzl\u00f6sung versetzt, nochmals filtrirt, zum Kochen erhitzt und mit einigen Tropfen Kupferl\u00f6sung gepr\u00fcft. Hierbei trat in allen F\u00e4llen Kupfer-Redudion ein. Die Menge des abgeschiedenen Kupferoxyduls war allerdings recht verschieden, bei der Lupine z. B. 1 verschwindend gering, beim Stroh und beim Schafkoth nicht unerheblich. Sehr bemerkenswert!! ist es, dass Reduction * auch da beobachtet wurde, wo die Resultate \u2022 der Glycerin-* Kali- und Weender Methode ganz oder ann\u00e4hernd \u00fcber-einstimmten. Die Uebereinstimmung kann also nur dadurch \u2022 zu Stande gekommen sein, dass sich die Fehler beider Me- ; thoden zu demselben Gesammtwerth summirten.\nWollte man aus der beobachteten Kupfer-Reduction auf die Anwesenheit stickstofffreier Stoffe schliessen, so k\u00f6nnte . dagegen der Einwand erhoben werden, dass vielleicht die Cellulose selbst das Material f\u00fcr die reducirende Substanz ge-","page":379},{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"liefert hat. E. Kern1) hat n\u00e4mlich in Uebereinstimmung mit \u00e4lteren Beobachtungen von K(ihn, Aronstein und Schul tze2) nachgewiesen, dass Cellulose weder von l*/4pro-centiger Schwefels\u00e4ure, noch 1 procen tiger; Kalilauge nennens-werth angegriffen wird, dass aber die mit I7spr\u00f6centiger Schwefels\u00e4ure gekochte Cellulose nunmehr gegen Kalilauge viel empfindlicher ist. In Folge dessen gehen bei Ausf\u00fchrung der Weender Methode nach Kern\u2019s Versuchen 8,9\u00b0/0 Rohfaser verloren. In allcrneuester Zeit macht Hoffmeister3) im Anschluss an seine Studien \u00ab \u00fcber die Formen der Cellulose\u00bb darauf aufmerksam, dass die Cellulose durch die verschiedensten Agent ien, selbst schon durch Wasserdampf, in der Art modifient wird, dass sie sich nun in f\u00fcnfprucentiger und noch verd\u00fcnnterer Natronlauge aufl\u00f6st. Durch fortgesetzte Behandlung mit dem S c h u 11 ze\u2019sehen Chlorgemisch kann man Cellulose schliesslich vollst\u00e4ndig in die natronl\u00f6sliche Modification \u00fcberf\u00fchren, welche von Hof fm e i ster auf Vorschlag von B. Toll e n s Cellulosegummi genannt wird. Diese That-sachen legen die Annahme n\u00e4he, dass die Cellulose auch um-\ngekehrt nach der Behandlung mit Glycerin-Kalilauge von S\u00e4uren leichter angegriffen wird, und dass die von uns beobachtete\nKupfer-Reduction m\u00f6glicherweise auf Rechnung dieser gesteigerten Empfindlichkeit zu setzen ist.\nUm \u00fcber die Berechtigung dieses Einwandes zu entscheiden, wurden je 2 gr. schwedisches Filtrirpapier und entfettete Baumwolle mit GO ebem. Glycerin und 2 gr. Kali ganz wie bei der Rohfaserbestimmung allm\u00e4lig auf 180\u00b0 erhitzt, die alkalische Fl\u00fcssigkeit durch Waschen mit Wasser entfernt,\nund die r\u00fcckst\u00e4ndige Masse mit 100 ebern. l\u2018/tprocentiger Schwefels\u00e4ure bis zum Kochen erhitzt. Die Pr\u00fcfung der so erhaltenen Fl\u00fcssigkeit auf Reductionsfahigkeit fiel vollst\u00e4ndig negativ aus. In zwei andern F\u00e4llen wurde das Kochen eine\nhalbe Stunde lang fortgesetzt. Die abgegossene Fl\u00fcssigkeit\n') Journal f. Land\u00ab., 1870, S. 11).\n-\u2019) Journal f. Landw., 1805. S. 304-. s) Laiidvv. Versuchest., Bd. 39, S. 401.","page":380},{"file":"p0381.txt","language":"de","ocr_de":"381\nlieferte jetzt Kupferoyxdul, aber in so geringer Menge, dass es erst nach mehrst\u00fcndigem Stehen als Anllug auf dem Boden des Gelasses wahrgenommen werden konnte.\nWenn es mithin auch keinem Zweifel unterliegen kann,\ndass die durch Glycerin-Kalilauge isolirte Rohfaser noch stickstofffreie, nicht celluloseartige Stoffe enth\u00e4lt, so konnte dieser Umstand doch der Methodik der Rohfaserbestimmung keine ernstlichen Schwierigkeiten bereiten. Einerseits liess sich feststellen, dass bereits einmaliges Aufkochen mit sehr verd\u00fcnnter S\u00e4ure gen\u00fcgt, um diese Stoffe zu verzuckern und zu l\u00f6sen, andrerseits wird Cellulose selbst dabei nicht angegriffen.\nUm \u00fcber die Wirkungsweise der Glycerin-Kalilauge und etwaiger nachfolgender S\u00e4urebehandlung auch nach der quantitativen Seite hin sichere Aufschl\u00fcsse zu erlangen, habe ich einige Versuche mit schwedischem Filtrirpapier angestellt. Dasselbe zeigte einen Wassergehalt von 0,02 \u00b0/u und einen Aschegehalt von 0,38 \u00b0/0, aus der Differenz berechnet sich demnach die Rohfaser zu 93,00 \u00b0/0. Dreimal je 2 gr. dieses Papiers wurden nun genau nach der Glycerin-Kali-Methqde analysirt und lieferten folgende Cellulosemengen:\nRobfaser - u. Asche-frei\t%\tMittel il\n\u00dfr.\t\t.i\u00bb\n1,69.V2\t84,76 i\t\n1,6774\t83.87\t84,37\n1,6894\t84,47 \u00bb\t\nVon den urspr\u00fcnglich vorhandenen 93,00\u00b0/0 Cellulose weiden 84,37\u00b0/0 wieder erhalten, 8,03\u00b0/0 gehen verloren. Diese Zahl deckt sich mit der von E. Kern f\u00fcr die Weender Methode ermittelten Verlustziffer und l\u00e4sst erkennen, dass die beiden Methoden in Bezug auf Genauigkeit ungef\u00e4hr gleich-werthig sind. Sie pr\u00e4cisirt ferner die oben erw\u00e4hnte Angabe Hoppe-Seyler s und zeigt, dass die auf dieselbe gegr\u00fcndete Rohfaserbestimmung von G. Lange nicht \u00fcber die Genauigkeitsgrenze des Weender Verfahrens hinausgehen kann. In der That weisen die Einzelresultate der Langegeben Beleganalysen selbst bei Anwendung von 10 gr. Substanz noch Differenzen von 1 \u00b0/u auf.\t,","page":381},{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":"382\nDasselbe Papier wurde noch einmal in der Weise analysis, dass es vor dem Abfiltriren einmal mit 200 cbem. 0,0 procentiger Salzs\u00e4ure aufgekocht wurde. Dabei ergaben\nsich folgende Cellulosemengen :\nRohfas\u00e9r N\u00ab u. Asche* frei\n\u00abr.\n1,0850\n,\t1,0813\n1,6800\n81,28\n81,07\n84,33\nMittel\n0\n81,23\nDas Resultat ist dasselbe wie vorher. Durch die Behandlung mit Salzs\u00e4ure findet, wie nicht anders zu erwarten, ein weiterer Verlust von Rohfaser nicht statt. Die letzten Reste von stickstofffreien Substanzen kann man daher dadurch aus (1er Rohfaser entfernen , dass man dem zweimaligen Erhitzen mit Wasser ein einmaliges Aufkochen mit 0,0 procent iger Salzs\u00e4ure folgen l\u00e4sst. Die in dieser Weise modificirte Glycerin-Kali-Methode wurde nun auf die schon fr\u00fcher analysirten Substanzen angewandt und zwar mit folgendem R\u00e9sult\u00e2t:\ntr. Sbstnz. ' g\u00ab1-\t\u25a0\tRoh laser N-u. Asche-frei \u00abr.\tu. 0\tMittel \u25a0H\u00bb .\n\tLupine,\t\t\n1,8872\t0,3121\t10.54\t\n1,8872 \u2022\t0,3120\t16,53\t10,49\n1,8872\t0,3092\t16,38\t\nGehalt der Rohfaser an Asche 0,10 \u00b0f0 \u00bb\t. \u00bb\t\u00bb\t\u00bb X , 0.01 %\nHeu.\n1,9172\t0,4020\t24,13 j\n1,9172\t0,4018\t24,08 { \u2018\n1,9172\t0,4023\t24,11 1\nGehalt der Rohfaser an\tAsche 1,25%\n'> \u00bb \u00bb. \u00bb\tN 0,01 %\nSchaf kotli.\tt\t.\n1.8298\t0,1402\t21,00 1\n1,8298\t0,4533\t21,80 \\ :\n1,8298\t0,4014\t25.22 V\nGehalt der Rohfaser an\tAsche 1,01 \u00b0|0\n24,11\n24,69\nX\n0,07%","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"383\n\tGerstestroh.\t\nt tr. Sbsjtnz. \u00abr.\tRohlaser X-n. Asche-frei\t\u201e\tMittel i \u00ab\u00bb\n\t\u00abr.\t\u25a0 t.\n1,8068\t0,7510\t10,23 |\n1,80(18\t0,7117\t39,81) ! lo.oo\n1,8008\t0,7178\t40.00 I\nGehalt dor Rohfaser an Ascii\u00ab* 1,22\u201d,\t\t\n\u00bb\t\u00bb \u00bb \u00bb\t0,004 :>\n\tHafer.\t\n1,8500\t0,2081)\t11,25 \u00ab\n1,8500\t0,205s\t11.08 [ - 11,22\n1.8500\t0.2105\t11,31 )\nGehalt \u00ab1er H oh faser an Asche 1 ,\u00ab\u00bb:\u00ee\n\u00bb *\t\u00bb \u00bb R\u00fcben.\tX\t0,00 %\n1.9048\t0,0801\t4,52 .\n1,!K)48\t0.0917\t4,81 !\t13 3\n1,9048\t0,0985\t5,17 1\nGehalt der\tRohfaser an\tAsche 9,44\n\u00bb \u00bb\t* \u00bb Bnchenhoh\tX\t- $ i. '. .\n1,7818\t1,0123\t50,81\n1,7818\t0,9981\t50,02\t50,50\n1,7818\t1,0090\t50,68\nGehalt der Rohfaser an\t\tAsche 0,08 \\\n\u00bb \u00bb\t\u00bb \u00bb\tX\t- \u00abI\nStellen wir die Mittelwerthe mit den nach der Weender Methode erhaltenen zusammen,\n\nSubstanz.\tGlycerin-Kali-\tWeen\u00abIer\n\tMethode.\tMcth\u00abjde.\nLupine \t\t\t10,49\t10,63\nHeu\t\t24,11\t26,28\nSchafkoth \t\t24,09\t28,69\nGerstenstroh . . . .\t40,00\t39,51\nHafer\t\t11,22\t10,92\nR\u00fchen\t\t4,83\t4,96\nBuchenholz\t\t50,50\t00,39\n\u00bb\n>o k\u00f6nnen wir bei Lupine, Stroh, Hafer und R\u00fcbea vollst\u00e4ndige oder doch sehr ann\u00e4hernde Uebereinstimmung con-\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XVI.\tOf,\n1 \u00bb\nI","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"statiren, dagegen erhalten wir bei den \u00fcbrigen Substanzen nach der Glycerin-Kali-Methode weniger Rohfaser; beim Sehafkoth erreicht der Unterschied die H\u00f6he von 4\u00ae/.\nAus den Versuchen mit Filtrirpapier geht hervor, dass Papiercellulose bei der Behandlung mit Glycerin-Kalilauge nicht st\u00e4rker angegriffen wird, als beim Kochen mit f/t proven tiger Kalilauge und Schwefels\u00e4ure. Es w\u00e4re jedoch denk- v har, dass Cellulose-Arten verschiedener Provenienz sich verschieden verhielten.\nWollten wir von diesem Gesichtspunkt aus die obigen Rifterenzen erkl\u00e4ren, so m\u00fcssten wir erwarten, dass die typische Hulzcellulose auch st\u00e4rker wirkenden Reagentien erfolgreich Widerstand leistet, w\u00e4hrend die zarte R\u00fcbencellulose bei der Behandlung mit kalihaltigem Glycerin in h\u00f6herem Maasse der Zerst\u00f6rung anheimf\u00e4llt, als beim Kochen mit den Weender Fl\u00fcssigkeiten. Die Thatsachen entsprechen jedoch diesen Erwartungen keineswegs und bieten ihnen deshalb keinerlei St\u00fctze.\t\u2022\t^\t;\nGeht man von der Ansicht aus, dass der in L\u00f6sung gehende Antheil der Cellulose bei beiden Methoden gleich ist, so k\u00f6nnen die vorhandenen Unterschiede nur den stickstofffreien K\u00f6rpern zur Last gelegt werden. Wir m\u00fcssen annehmen. dass nach der Glycerin-Kali-Methode die stickstofffreien, nicht celluloseartigen Stoffe vollkommener aufgeschlossen werden, als nach dem Weender Verfahren. Die Eigenschaften der gew\u00f6hnlichsten Kohlenhydrate (Zucker, St\u00e4rke, Pektinstoffe) lassen sich mit dieser Annahme allerdings kaum vereinbaren, dagegen ist mit der M\u00f6glichkeit zu rechnen, dass es sich um diejenigen Kohlenhydrate handelt, welche bei der Hydrolyse Pentaglycosen liefern und von B. Tolle ns,\nE. Schulze und deren zahlreichen Mitarbeitern in vielen Vegetabilien nachgewiesen worden sind*). Diese Stoffe werden zwar als in Alkalien l\u00f6slich beschrieben, dass jedoch diese\n') Hehr bemerkenswert!! sind in dieser Beziehung die Beobachtungen, welche E. Schulze an der H oh fuser der Liipinenschnlen gemacht \u2022 Imt. Landw. Jahrb\u00fccher, tld. XXI, S. \u00ce\u00dc.","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"L\u00f6sung keineswegs sehr glatt und vollst\u00e4ndig erfolgt, geht z. B. aus den neuesten Angaben von B. Toi lens hervor. Dersel|)e erhielt aus Weizenstroh bei zweit\u00e4gigem Digeriren desselben mit 5 procentiger Natronlauge in der K\u00e4lte 11,4% Holzgummi. Dasselbe Stroh lieferte bei sechsst\u00fcndigem Erhitzen mit Apro-centiger Natronlauge eine Ausbeute von 2(i\u00b0/0 *),. In Ueber-\u2666 instinimung damit stehen die Erfahrungen, welche wir bei Ausf\u00fchrung der Glyeerin-Kali-Methode gemacht haben.. Hier gelang es selbst durch Erhitzen mit 3,.48 procent iger Glycerin-\nk\u00e4lilauge auf 180\u00b0 nicht, s\u00e4mmtliche Nichtcellulose zu entfernen.\nOb vorstehende Erw\u00e4gungen f\u00fcr den vorliegenden Fall wirklich zutrefTen, k\u00f6nnen erst weitere spocielle Untersuchungen entscheiden; vorl\u00e4ufig muss die Frage, welche von hehlen Methoden der Wahrheit n\u00e4her kommende Werlho gibt,noch als eine offene bezeichnet werden. So viel aber steht fest, dass wir berechtigt sind, die (ilyeerin-Kali-Mcthode dem Wcender Verehren als mindestens ebenb\u00fcrtig an die Seite zu stellen. Ein entschiedener Vorzug der ersteren besteht in der Einfachheit und Schnelligkeit ihrer Ausf\u00fchrung. Drei Einzelanalysen, welche man bequem neben einander ausf\u00fchren kann, nehmen, vom Beginn des Abw\u00e4gens bis zur Vollendung des Auswaschens gerechnet, etwa drei Stunden in Anspruch. Die neue Methode verdient daher neben dem Weender Verfahren ber\u00fccksichtigt zu werden. \u2014 Ich gebe zum Schluss noch einmal eine kurze Beschreibung derselben :\t\u2018\n2 gr. Substanz werden mit (iO ebem. Glycerin-Kalilauge\u2019) unter den fr\u00fcher beschriebenen Gaulelcn auf 180\u00b0 erhitzt\u2019): Nachdem die Masse auf 140\" erkaltet ist, entleert man sie in eine Schale, in welcher sich 200 ebem. siedendes Wasser befinden .\n*) Lanthv. Versuchsst., B.l, 39. S. 437.\n-) Bei \u00f6fterem Bedarf empfiehlt es sieh, einen gr\u00f6sseren Vorrat\n\"\"r Laupe m hereite,u Man l\u00f6st zu diesem Zweck 33 gr. Kalinmlivdroxv\n\"i I Liter Glycerin.\t' \u2019\u2022\n') Hat man es mil sehr eiweissreichen Substanzen. ?.. It. I.npim i so ,,iu hi|,rl'\u00ab der charakterisehr Gern.ti nach Aoetamid an","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"W:: 386 : ; \u2022: . .. .\t% \u00ae\u00ef.\nMan r\u00fchrt um, l\u00e4sst g u ta b s i tzen und zieht die \u00fcber dem Niederschlag stehende Fl\u00fcssigkeit mit einem mit Leinwand \u00fcberspannten Heber ab. Man wiederholt das Aufkochen mit 200 cbcm. Wasser noch zweimal, das letzte Mal unter Zusatz von 5 cbcm. 25 proeentiger Salzs\u00e4ure. Der Niederschlag wird nun wie bei der Wcender Methode weiter behandelt, also mit Alkohol und Aether ausgewaschen etc. Nur wird es in vielen F\u00e4llen gestattet sein, den ausserordentlich niedrigen Stickstoffgehalt der Rohfaser zu vernachl\u00e4ssigen.","page":386}],"identifier":"lit16860","issued":"1892","language":"de","pages":"370-386","startpages":"370","title":"Zur Kenntniss der Rohfaserbestimmung","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:26:39.147578+00:00"}