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{"created":"2022-01-31T12:48:30.785438+00:00","id":"lit16879","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Huppert","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 17: 87-90","fulltext":[{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fceber die Bestimmung kleiner Mengen Eisen nach Hamburg*.\nVou\t\u2022 ,\nHuppert*\n(D.>r IiodacUun zugegangr-u am 11. Juni 18\u00bb\u00fc.)\nDas Veifahren von Hamburger\u2019) unterscheidet sich von anderen dadurch, dass zur Reduction des Eisenoxyds * Im eflige S\u00e4ure verwendet wird. Die schweflige S\u00e4ure wurde an die Stelle des sonst gebrauchten Zinks gesetzt, weil das kaut hohe Zink niemals frei ist von anderen das Cham\u00e4leon reducirenden Substanzen, namentlich Eisen, und weil inan ferner nicht die geringste Gew\u00e4hr daf\u00fcr liai, dass das Eisen m dem Zink ganz gleich-massig vertheilt sei,' eine Corrector aus der Bestimmung des Eisens in einer Probe Zink demnach die Bestimmung so geringer Mengen Eisen, wie sie lliierischen Geweben und Fl\u00fcssigkeiten Vorkommen, aufs Neue sehr unsicher machen muss. Von diesem Vorwurf ist \u2022lie schweflige S\u00e4ure bestimmt frei, und wenn es m\u00f6glich \u25a0>1, den Ueberschuss an schwefliger S\u00e4ure wieder vollst\u00e4ndig ,'11' ,*1'1 Versuchsfl\u00fcssigkeit zu entfernen und somit eine Reduction des Permanganats durch die schweflige S\u00e4ure zu\nvermeiden, so w\u00e4re an dem Verfahren Hamburger\u2019s weiter nichts auszusetzen.\nS >4'I 18So\" Hal,ll,Ur'el\u2019 d'eSt Z'ilS<\u2019br'- S- ,95> IW Hi \u2666,","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"Auf Grund eigener Versuche hat nun Jacobj1) die M\u00f6glichkeit, dass die schweflige S\u00e4ure aus der Versuchsfl\u00fcssigkeit vollst\u00e4ndig ausgetrieben werden k\u00f6nne, bestritten und sogar die Grosse des Fehlers bestimmt, der durch die r\u00fcckst\u00e4ndige S\u00e4ure verursacht werde. Gottlieb*) hat dann bei der Beschreibung eines von ihm angegebenen Verfahrens zur Bestimmung kleiner Mengen Eisen den von Jacob] erhobenen Ein wand dahin ausgelegt, dass die Methode Ham burger's ; erhebliche Fehler veranlasse.\nDem Einwurf von Jacobj liegt jedoch ein Irrthum zu Grunde, den ich wohl besser als ein Anderer aufzukl\u00e4ren im Stande bin, da Hamburger, der seihst keine Auskunft mehr geben kann, sein Verfahren unter meinen Augen und in fortw\u00e4hrendem Verkehr mit mir ausgearbeitet hat.\nAuch Hamburger hat anfangs dieselben unbefriedigenden Erfahrungen gemacht, wie Jacobj, es misslang sehr oft, die schweflige S\u00e4ure aus der Versuchsfl\u00fcssigkeit vollst\u00e4ndig zu entfernen. Das war aber nur so lange der Fall, als zum Einf\u00fcgen der Gasleitungsrohre in das Sicde-gef\u00e4ss Kork oder Kautschuck ben\u00fctzt wurde. Als dann der Apparat mit eingeschliffenen Rohren versehen wurde, trat der Fehler nicht ein. Es war bei Verwendung von Kork oder Kautschuck schweflige S\u00e4ure von diesen Dichtungsmitteln , namentlich vom Kork, aufgenommen und von dem entwickelten Wasserdampf wieder in die Versuchsfl\u00fcssigkeil zur\u00fcckgesp\u00fclt worden. Jacobj hat aber die Gasleitungsrohre, wie er ausdr\u00fccklich angibt, mit Kork in die Koch-flasche eingesetzt, und so ist es nicht mehr auffallend, dass er zu so schlechten Resultaten gelangte.\nHamburger hat in der Beschreibung seines Verfahrens allerdings nicht ausdr\u00fccklich auf diese Fehlerquelle aufmerksam gemacht, aber jetzt wird es wohl verst\u00e4ndlich sein, dass er nicht ohne Grund betont hat, er habe Kolben mit ein*\n*) \u00abJ. Jacobj, lieber Eisenausscheidung aus dein Thierk\u00f6rper Im augural-Dissertation, Strassburg 1887, S. 22.\nR. Gottlieb, Archiv f. exper. Pathologie, Bd. 26, S. 139, 18U0.","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"so\ngeschliffenen Gasleitungsrohren verwendet. Verf\u00e4hrt man streng nach Ha in hu r gor\u2019s Vorschrift, so fallen die Eisenbestimmungen ausserordentlich genau aus. Man verbraucht; wie ich auch aus eigner Erfahrung angoben kann, hei der lit lining einer L\u00f6sung von schwefelsaurem Eisenoxydul nach der Behandlung mit schwefliger S\u00e4ure nicht einen Tropfen Permanganat mehr, wie vorher. Die Bestimmungen vor und nach dei Behandlung mit der schwelligen S\u00e4ure lallen ganz gleich aus. Das Einzige, was ich der Beschreibinrg des Hamburger sehen Verfahrens etwa hinzuzuffigen h\u00e4tte, ist der Bath, die Versuchsfi\u00fcssigkeit auf ein recht kleines Volumen einzukochen. Dann ist die schweflige S\u00e4ure sicher ausgetrieben, und das vorgelegte Permanganat entf\u00e4rbt sich nicht mehr.\nZur Verst\u00e4rkung seines Einwandes gegen das Hamburger\u2019.sehe Verfahren f\u00fchrt Jacobj noch an, dass Ham* buiger f\u00fcr das in 24 Stunden normal ausgeschiedene Eisen auf 100 ebem. Harn und 1000 gr. Hund einen h\u00f6heren Werth gefunden habe, als Dietl und Jacobj. Mit einer solchen Rechnung ist gegen die Verl\u00e4sslichkeit einer Methode gar nichts bewiesen; sie hat zur Voraussetzung, dass ein Hund auf 1 Kilo K\u00f6rpergewicht mit 1 Liter Harn in 24 Stunden unter allen Umst\u00e4nden nur beil\u00e4ufig so viel Eisen ausschehlcn d\u00fcifc, als von Dietl und von Jacobj gefunden wurde. Hamburger\u2019s Versuchshund h\u00e4tte ja nur mehr Wasser zu trinken brauchen und die im Liter Harn ausgeschiodene Menge Eisen w\u00e4re der Dietl-Jacobj\u2019schen Zahl schon' n\u00e4her gekommen. Es wird auch Niemand den Einfluss der Nahrung und des Ern\u00e4hrungszustandes auf die Eisenausscheidung in Abrede stellen wollen. G\u00f6ttlich h\u00e4tte nun vollends iiicld noting gehabt, als Beweis gegen Hamburger den Uni-Mand anzuf\u00fchren, dass Hamburger im .menschlichen Harn mehr Eisen gefunden habe, als Gottlieb; denn Hamburger1) selbst hat diesen \u00e4lteren Bestimmungen, weil das Eisen in salzsaurer L\u00f6sung titrirt war, die. Giltigkeit ah-gesprochen.\n\u2019) Hamburger, diVse Zeitsclir., IM '1, S. VM.\nr.*","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":">\too\nHamburger's Methode gibt vollkommen richtige Resultate; die Reduction des Eisenoxyds mit schwefliger S\u00e4ure ist sauberer als die mit Zink und erfordert keine, noch obendrein unsichere Correct ur, wie die Reduction mit Zink; das Verfahren ist leicht ausf\u00fchrbar, viel leichter als das von Cot Hieb, und erfordert nicht viel Zeit, da der Apparat, wenn das Auskochen einmal im (lang ist, sich selbst \u00fcberlassen werden kann. Umst\u00e4ndlich ist das Verfahren nur durch\ndie Darstellung der sch\twefligen S\u00e4urb und die E\tBeschaffung\nder Kochkolben ; aber a\tuch diese Schwierigkeiten\tlassen sich\n\u00fcberwinden. Ich kann\tdaher das H a m h u r ge r\t\u2019 sehe Ver-\nfahren nur angelegentlich empfehlen.","page":90}],"identifier":"lit16879","issued":"1893","language":"de","pages":"87-90","startpages":"87","title":"Ueber die Bestimmung kleiner Mengen Eisen nach Hamburger","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:48:30.785443+00:00"}