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{"created":"2022-01-31T14:30:04.604665+00:00","id":"lit16885","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Pickardt, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 17: 217-219","fulltext":[{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"Oer Nachweis von Traubenzucker im Blut.\nVon\nI>r. nied. Max Pickardt (Berlin),\n(l>cr Redaction zugi^a-iiKeu am 1*5. Juli iMfM\nDie an anderen Orten, wie vorz\u00fcglich in dieser Zeitschrift niedergelegten Resultate der von einer gr\u00f6sseren Anzahl von Autoren angestellten Untersuchungen \u00fcber den Gehalt des S\u00e4ugethierharns an OuO in alkalischer L\u00f6sung reducirenden Substanzen, im Besonderen an Kohlehydraten, haben in neuerer Zeit wichtige, bisher nicht gekannte Thatsachen bez\u00fcglich der qualitativen wie quantitativen Verh\u00e4ltnisse der letzteren im lhierischen Organismus erwiesen. Es ist jedoch zu verwundern, dass man in dieser Hinsicht das Interesse fast lediglich dem Urin zuwandte, und dass die wichtigste aller K\u00f6rperfl\u00fcssigkeiten, das Blut, keine diesbez\u00fcgliche Aufmerksamkeit seitens der physiologischen Chemiker gefunden hat. Diese L\u00fccke aus-zuf\u00fcllen hatte eine Arbeit zum Vorwurf, die ich auf Vorschlag des Herrn Professor Hoppe-Sey 1er im vergangenen Winter-Semester 1891/92 auszuf\u00fchren die Absicht hatte. Aus \u00e4usseren Gr\u00fcnden jedoch ist es mir nicht verg\u00f6nnt gewesen, dieselbe vorl\u00e4ufig zum Abschluss zu bringen, so dass ich mich darauf beschr\u00e4nken muss, in Kurzem \u00fcber die Beantwortung des kleineren Theils der gestellten Frage zu berichten. Es bestand dieser darin, zu untersuchen, ob der von den meisten Autoren als thats\u00e4chlich angenommene Gehalt des Blutes an Traubenzucker mittelst neuerer chemischer Methoden zu beweisen p(\u2018i- In s\u00e4mmtlichen neueren Lehrb\u00fcchern finden sich dahin gehende Angaben \u2014 nur Hammarsten bezeichnet es als \u00ab wahrscheinlich \u00bb \u2014, und auch alle Specialarbeiten nehmen","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ablen Traubenzucker als Blutes an und operiren lediglich feststand, dass:\neinen erwiesenen Bestandtheil des mit diesem Factor, obgleich Bisher\nII ei n Cu 0 in alkalischer L\u00f6sung reducirender,\nf>. ein das polarisirte Licht nach rechts drehender,\n3. ein mit Hefe g\u00e4hrender\nK\u00f6rper vorhanden sei. Es war damit meiner Meinung nach weder erwiesen, dass diese drei F\u00e4higkeiten Eigenschaften eines und desselben K\u00f6rpers seien, noch dass, wenn das der Fall w\u00e4re, man das Recht habe, diesen mit der Dextrose zu idc ntificiren. Diesen Nachweis zu fuhren gelang auf folgende Weise ; \u25a0 III:/ I I-.- |l||': |.||-\tI-\" :l|li||\nDas Blut, theils vom Schlachthofe bezogen und dann ungef\u00e4hr 20 Minuten nach dem Schlachten des betreffenden Tliieres (Rind) in Angriff genommen, theils gr\u00f6sseren Hunden bis zur Verblutung direct aus der Carotis entnommen, w\u00fcrde nachdem von Abel es1) angegebenen Verfahren mittelst Zink* acetat von Eiweiss und Farbstoffen befreit. Die auf diese Weise gewonnene \u2014 von \u00c2bel es zur Titration ben\u00fctzte L\u00f6sung wurde zum Tlieil auf die drei oben angef\u00fchrten Eigenschaften hin, und zwar mit positivem Erfolge, gepr\u00fcft, zum\nTlieil, nachdem sie auf dem Wasserbade \u2014 und zwar, unreiner\nZersetzung vorzubeugen, bei m\u00f6glichst niedriger Temperatur \u2014 bis auf ein kleines Volumen eingedampft war, mit Phenylhydrazinchlorhydrat und Natriumacetat \u2014 beides in m\u00f6glichst wenig Wasser gel\u00f6st \u2014 versetzt und gem\u00e4ss den bekannten Vorschriften (E. Fischer, Baumann etc.) behandelt. Die dann nach Erkalten der Fl\u00fcssigkeit sich abscheidenden Krystalle hatten sowohl die vom Glycosazon geforderte Farbe und mikroskopische Form, als auch stimmten sie in ihrem Schmelzpunkt (204\u2014205\u00b0) mit demselben \u00fcberein. I\nNach alledem ist es nach den jetzigen Erfahrungen hiermit als exact bewiesen anzusehen, dass das Blut von S\u00e4ugethieren \u2014 zum Mindesten von Rind und Hund \u2014 Dextrose enthalte.\nl) Dies\u00bb* Zeitschrift, Ihi. XV, S. 495 ff.","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"Mit dem, wie vorhin erw\u00e4hnt, von mir angewandten A bol es\u2019sehen Verfahren erhielt ich in allen F\u00e4llen f\u00fcr kleine sowohl wie f\u00fcr gr\u00f6ssere Mengen (2 Liter) Blut ein v\u00f6llig von Eiweiss und Farbstoffen freies, klares Filtrat und kann in I- olge dessen dasselbe f\u00fcr alle hierher geh\u00f6rigen Untersuchungen auf das W\u00e4rmste empfehlen.\nMeinem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Hoppe-Seyler, gestatte ich mir bei dieser Gelegenheit f\u00fcr die in seinem Laboratorium mir gewordene reiche Anregung und freundliche Unterst\u00fctzung meinen ergebensten Dank auszusprechen.\nStrassburg i. E., Juli 1892.","page":219}],"identifier":"lit16885","issued":"1893","language":"de","pages":"217-219","startpages":"217","title":"Der Nachweis von Traubenzucker im Blut","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:30:04.604671+00:00"}