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{"created":"2022-01-31T12:39:32.471333+00:00","id":"lit16900","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Irisawa, T.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 17: 340-352","fulltext":[{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Milchs\u00e4ure im Blut und Harn.\nVon\t'\nDr. T. Irisawa aus Tokio. Japan.\n,Aus dem Physiologisch - chemischen Institut zu Strassb\u00fcrg:] (Der Redaction zugogangcn am 15. Juni 1892.)\nEnderlin ) und Hans Meyer*) gelang der Nachweis von Mdchsaure weder im Blute verschiedener Pflanzenfresser noch nn menschlichen Leichenblutc. Salomon*) fend bei\n2. Untersuchungen von menschlichem Leiehenblut zwanzigmal\nMdchsaure und schloss daraus, dass sie einen constanten Bestandtheil desselben bilde. Aus Aderlassblut konnte er hingegen in 19 F\u00e4llen nur f\u00fcnfmal (davon zweimal hur Spuren) Milchs\u00e4ure darstellen. Durch weitere Untersuchungen kam er spater zur Ansicht, dass normales Adcrlassblut, frisch unter-sucht, gew\u00f6hnlich keine Milchs\u00e4ure enth\u00e4lt. Gaglio*) hat durch zw\u00f6lfmal wiederholte Versuche an Hunden im frisch aus der Art. carotis abgelassenen Blute jedesmal Milchs\u00e4ure constat\u00e2t, und zwar in ziemlich ansehnlicher Menge; er fand\nbei A'esen ^Stimmungen im Maximum 0,1037,, im Minimum\n^ , MiUel \u00b0\u20190:59\u00b0/\u00ab- Ausserdem erhielt er noch /\u201e Milchs\u00e4ure aus dem centrifugirten Serum des Hundeblutes und 0,096'/, vom Kaninchenblute. Diese Beobachtungen best\u00e4tigte Berlinerbl\u00e4u5), indem er aus Kaninchenblut\nAnnalen der Chemie und Pharmacie, Bd. 46, S. 164. /\n*) Archiv f. exp. Pathologie u. Pharmakologie, Bd. 17 S. 311.\nJ Zeitschrift f. physiolog. Chemie, Bd. 2, S. 65; Charite-Annalen, Jabrg, \u00f6, S. 137,\nS\tf' A,la,6raic \u201c\u2022 Ph}'siologie, 1886, Physi\u00f6log. Ab\u00dcieiluiig,\n.\t\u25a0> Arclliv f. exp. Path. u. Pharm., Bd, 23, S. 335. MS","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"341\n\u25a00,6(145 bis 0,723 aus Hundeblut 0,071 % und aus ven\u00f6sein Menschenblut 0,0079 \u2022/, Milchs\u00e4ure darstellte.\nIch ging bei meinen Untersuchungen von dem Gedanken aus, dass der Gehalt an Milchs\u00e4ure im Leichenblut ein verschiedener sein m\u00fcsse, je nachdem der Tod schnell, ohne jode vorbereitenden Stadien, oder erst durch langsame Aufhebung der einen oder anderen Lebensbedingungen erfolge; mit anderen Worten, ich suchte festzustellen, in wie weit der Sauerstoffmangel beim Eintreten des Todes von Einfluss auf den Milchs\u00e4uregehalt des Blutes sei. Zur Beantwortung dieser Frage habe ich an dem Blute verschiedener kranker Menschen Milchs\u00e4urebestimmungen vorgenommen, deren Ergebnisse nach-stehende Tabelle enth\u00e4lt.\nTabelle I.\nBlutthcnge.\tMilchsaures j\nehern.\tZiuk. I\nMilchs\u00e4uren\nZink\nZucker.\nFall 1 . ' . . .\t250\t0.112\t0,448\t\nFull II. . . .\t125\t0,005\t0,700 \u2022\t\u2022.\nFall III \t\t\t150\t0,015\t0,300\t\nFall IV . . ....\t180\t0,042\t0,233\t\nFall V. . .. .\t150\t0,408\t0,272 1.750\t\nFall VI . . .\t200 .\t0,350\t\t0,00x 0,002 \\\nFall VII . . .\t130\t0.455\t3,500\t\nFall VIII . . .\t120 - .\t0,581 \u2018\t4,800\tkein Zucker, gefunden.\nFall IX . .\t120\t0.780\t/y \u00bb 0,0/0\t\u2022do.\nFall X. . . .\t300\t0,003\t2,010\t\nFjill XI . . .\t230\t0,5^^\t2,313\t\niall I. C. B., 70j\u00e4hr. Frau.\nIm agonischen Zustande im Spital aufgenommen, starb nach 24Stunden Wurde diagnostic: Hochgradige Bronchitis, Emphysem'.und doppelseitige Pleuritis mit starkem Oedem namentlich der Extremit\u00e4ten. Bei der Autopsie: im linken Thorax ca. 750 ebem., im rechten 1250eben., tr\u00fcbe gelbbraune Fl\u00fcssigkeit, im Herzbeutel 20 ebern. gleichartige Fl\u00fcssigkeit. Rechter Ventrikel des Herzens hypertrophic. Beide Lungen im emphysematosen Zustand. Kein deutliches Lungen\u00f6dem. Bronchitis deutlich. H\u00e4morrhagien in Magen, D\u00fcnn- und Dickdanij, ankreas- und Uterussebleimhaut. Fettleber mit Atrophie.","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"Fall II. A; W., 68j\u00e2hr. Frau.\nSe,t ,anSer Zeit k,agte sie \u00fcber Ged\u00e4chtnisschw\u00e4che, dann und wann vor\u00fcbergehende Geistesverwirrung. Schm\u00e4chtig, m\u00e4ssig ge-ndhrt. Innerer Befund normal. Zunge zittert etwas, Pupillen rea-nm,, schwach; starkes Romberg\u2019sches Symptom. Schmerzempfindung herabgesetzt. Haut- und Periostreflex sowie Muskelerregbarkeit leb-haft gesteigert. W\u00e4hrend des Verlaufes litt die Kranke am acuten Gelenkrheumatismus. Sprache unverst\u00e4ndlich, stark benommen. Exitu< durch Collapsus. Sectionsbefund: Herz mit frisch geronnenem Blut, Muskulatur schlaff, sehr blass ohne deutliche Degeneration. Intima mit bindegewebiger und verkalkter Verdickung, ln beiden Pleuren wenige graurothe Fl\u00fcssigkeit. Im \u00dcberlappen der rechten Lunge eine wallnussgrosse mit k\u00e4sigem Inhalt gef\u00fcllte Caverne, deren Umgebung schiefrig mdurirt. Im D\u00fcnndarm reichliche Menge vongallig gefarhtei; d\u00fcnnfl\u00fcssiger Masse. Im Rectum zwei kleine, oberfl\u00e4chliche Ulceia-\ntionen. Dementia senilis, Pachymeningitis haemorrhagica.\nPalMII. A. B., 77j\u00e4hr. Wagner.\nWurde im Delirium hereingebracht. Kein Fieber, Dyspnoe, unregeb massiger frequenter Puls, Lungenemphysem, Herz dilatirt nach recht-, linke Pleuritis, Anasarka, etwas Ascites, Unterextremit\u00e4t \u00f6demat\u00f6s. Kein Eiweiss im Harn. Wahrscheinlich Alkoholismus. Bei der Section: Dum mater stark verdickt, Pia mater \u00f6demat\u00f6s, viel Fl\u00fcssigkeit von heller Farbe in den nicht erweiterten Ventrikeln. Grosser Blutgehalt des Gehirns. In der linken Pleurah\u00f6hle ca. 1% Liter gelblicher, tr\u00fcber Fl\u00fcssigkeit, Lungen\u00f6dem, Lungenemphysem, Bronchitis. Thrombosen in den Lungenarterien. Im Herzbeutel 150 ebem. Fl\u00fcssig-keit, rechter Ventrikel dilatirt. In der Bauchh\u00f6hle 8/4 Liter Fl\u00fcssig-keit, Im Magen geringer, w\u00e4sseriger Inhalt. H\u00e4morrhagie im Duo denum. Induration der Milz und Nieren. Pigmentleber.\nFall IV. T. B., 45j\u00e4hr. Frau.\nEin Sohn phthisiseh. Die Patientin seit 4 Jahren erkrankt ; schw\u00e4chlich, schlecht gen\u00e4hrt. Muskulatur und Fettpolster schwach entwickelt. Starke Dyspn\u00f6e, kein Oedern, Lebertumor druckempfindlich. Milz palpirbar. Linke Lunge: ged\u00e4mpft tympanitisch, amphorisches Atlimen, bronchiales In- und Exspirium, reichliche Rasseln; rechts ungef\u00e4hr dasselbe Bild. Herzt\u00f6ne rein, Herzaction aber sehr beschleunigt; Schluckbeschwerde. Bei der Section : in beiden Pleurah\u00f6hlen massige Menge tr\u00fcber Fl\u00fcssigkeit. Linke Lunge von dicken weissen Schwarten bedeckt, vollst\u00e4ndig zusammengefallen, Spitze schiefiig iiidurirt, eine mit schaumiger Fl\u00fcssigkeit gef\u00fcllte Caverne. Thrombose in der Lungenarterie. Rechte Lunge sehr gross em-physemat\u00f6s, ger\u00f6thet ; in der Spitze vereinzelte, gr\u00f6ssere und kleinere Cavern\u00e9n, peribronchitische Herde. Bronchialschleimhaut ger\u00f6thet. Rechter Herzventrikel dilatirt, fettige Degeneration der Papillar-","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"343\ninuskeln; linket \\entiikel atrophisch, klein\u00ab Geringf\u00fcgige Arteriosklerose der Aorta. Muskatnussleber, H\u00fcmorrhagie im Darin. 1 *eri-und Parametritis chron.\nFall V. X., t2Sjiihr. Tramwayarbeiter.\nW\u00e4hrend der Arbeit pl\u00f6tzlich gestorben. Bei der Section : Lungen ziir\u00fcckgesunken, aber gut lufthaltig. Herz sehr gross / Spitze vom rechten Ventrikel gebildet. Rechtes Herz schlaff, enth\u00e4lt nur fl\u00fcssiges Blut; Muskulatur atrophisch, an\u00e4misch; linker Ventrikel \u00e7ontrahirt, myocarditische Schwielen in der Wand und in \u00ablen Papillarmuskelni Marke Atheromatose der Aortensegel, Verengung der Ursprungs^ strecke der Arteria coronaria d'extra, nur f\u00fcr eine Sonde noch durchg\u00e4ngig. Starke Arteriosklerose der Aorta ascend\u00e9ns und descendent. Milz etwas gross, sehr br\u00fcchig, von sehr dunkler Farbe. Leber blassgelb, acinOse Zeichnung wenig deutlich. Im Magen viel Speisereste. Duodenum gallig gef\u00e4rbt, sonst nicht besonders. Diagnose; chronische Myocarditis, Arteriosklerose, Fettleber.\nKall VI. L. W., 4,jj\u00e4hr. Mann.\nTrinker, stark abgemagert, klagte \u00d6fters \u00fcber Vergesslichkeit, Kopfschmerzen, Schwindel; einmal Schlaganfall mit Zuckungen,\u2019 dabei v\u00f6lliger Sprachverlust und L\u00e4hmung des rechten Armes und Beines, Bewusstsein aber erhalten; nachher gebessert, aber Spr\u00e4che immer noch gest\u00f6rt. Er ist sehr unruhig, reagirt nicht. Versuch zu Stehen und gehen macht Schwierigkeit, steht mit den gespreizten Beinen, schwankt nach links und rechts, f\u00e4llt um nach links und hinten. Pupille sehr eng, reagirt nicht. Patellarreflex nicht zu erzielen, kein l ussclonus. Keine Contractur oder erhebliche Kr\u00fcmmung. Sensibili\u00e4t nicht zu pr\u00fcfen. Zuckungen wurden wiederholt beobachtet, vorwiegend rechts. Athmung ruhig, sehr oberfl\u00e4chlich. Puls klein, fiequent. In der letzten Zeit bekam er einen ausgedehnten, gangr\u00e4n\u00f6sen Decubitus. Verfiel allm\u00e4lig und es erfolgte der Tod. Autopsie: Fl\u00fcssiges Blut im Sinus longitudinale. Dura mater sehr dick, Pia stark \u00f6defnat\u00f6s, l\u00e4ngs der medianen Sp\u00e4lte bindegewebige Verdickung mit zahlreichen Pacchionischen Granulationen versehen. Reichliche Fl\u00fcssigkeit in den Seitenventrikeln. Leichte Granulirung des Ependyms am IV. Ventrikel. Am Halstheil des R\u00fcckenmarks Pia stark grau pigmentirt und starr, da auch ganze weisse Substanz etwas diffus grau. Im Duralsack Fl\u00fcssigkeit. Beide Lungen massig \u00f6demat\u00f6s, Mittellappen blutreich. Allgemeine Atrophie der Organe, namentlich der Leber.\nKall MI. A. G., 45j\u00e4hr. Mann.\nKr\u00e4ftig gebaut, gut gen\u00e4hrt. Compression der Trachea durch Oesophaguscarcinom, schliesslich Durchbruch in die Trachea; hochgradige Dyspnoe. Bei der Section zeigten beide Lungen das Bild \u20181er gangr\u00e4n\u00f6sen Pneumonie. Herz etwas gross, sonst normal: Inter dem Arytaenoidknorpel ist der Oesophagus in grosser Aus-Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XVII.\tOJ","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344\ndebming jn eine mit schmierigen Massen belegte H\u00f6hle mit unregelm\u00e4ssigen Wandungen verwandelt. Von dieser H\u00f6hle aus fuhren zw. i linsen- bis pfbnniggrosse Oeffnungen in die Trachea, deren Sehl*\u00bbiiu-baut schwarz gef\u00e4rbt erscheint. Magenschleimhaut stark gefaltet, wit \u00abblnneni Schleim bedeckt. Alte h\u00e4morrhagische Flecke in der Mucosa des Darmes. Fettleber.\nFall VIII. L. S.., 52jahr. Frau,\nLinksseitige Grosshirnhemiplegie mit Deviation conjugu\u00e9e nach links hin. Verbreiterung des Herzens nach links. Harn eiweisshaltig. Oedmu. Coma. Seetionsbefund: Pia mater stark verdickt, derb und \u00f6demat\u00f6s; ; an der Gonvexit\u00e4t dagegen sehr d\u00fcnn und zerreisslieh. An der Hirn-basis ca. iOcbcm. klare r\u00f6thliche Fl\u00fcssigkeit. Art. basilica und Verb-bralis weit und mit reichlichen Sklerosen besetzt, Beide Carotiden stark verdickt. An der Ver\u00e4stelung der Fossae Sylvii kommen :/y\\-stieute Sklerosen, besonders stark rechts. Linker Seitenventrikd und HI, Ventrikel sind erweitert, enthalten blutige Fl\u00fcssigkeit ; iiu \u2022 ; rechten mehr Blut und Gerinnselmassen. Auf dem rechten Thalamus opticus eine klaffende Spalte mit Blutklumpen. In der Kleinliiin-hemisph\u00e4re eine stark gerothete Stelle. Pia des Pons Verdickt Lunge: catarrhalische Pneumonie. Leber: Muskatnusszeichnung, br\u00e4unlich* F\u00e4rbung. Im Magen brauner Inhalt, am Duodenum Schleimhaut-defect.\t;\t-V:\t^ \u00ef\nFall IX. J.K., Pij\u00e4hr. Mann.\nAbgemagert, \u00f6demat\u00f6s. Diagnos\u00eb: Broncliitis purlenta, Bronehiektasi<\\ Nephritis parenchymatosa (amyloid), Darmtuberculose. Im Oberlap|.cn der linken Lunge eine grosse H\u00f6hle mit dicker Eitermasse gef\u00fcllt. Das \u00fcbrige Lungengewebe emphysematos. Die kleinen Bronchialste sind erweitert und enthalten Eiter. Beide Nieren amylo\u00efd d\u00e9g\u00e9n\u00e9r\u00e2t,\nauch mit k\u00e4sigen Kn\u00f6tchen versehen. In den Ged\u00e4rmen fl\u00fcssiger Inhalt.\t:\tr\nFall X. F.. lSjfihr. Knabe.\nTod durch Ertrinken. Seetionsbefund: In der Trachea blutige Fl\u00fcssigkeit, keine festen Massen; beide Lungen sehr st\u00e4rk gebl\u00e4ht; Band-einphysem. Im H\u00e9rzen fl\u00fcssiges Blut. Lungen sind schwer. Auf dem Durchschnitt entleert sich reichliche Menge schaumiger r\u00fctli-1 ich er F l\u00fcssigkeit (Lungen\u00f6dem). Unterleihsorgane zeigen ven\u00f6se ' Hyper\u00e4mie.;v\nFall XI. M. B., 2Sj\u00e4hr. Frau.\nDiagnose: croup\u00f6se Pneumonie.\nDie gefundenen Mengen von Zinklactat sind in den verschiedenen F\u00e4llen ziemlich verschieden. Im Blute der F\u00e4lle 1. 3, 4 und 5 \u00fcbersteigt der Gehalt an Milchs\u00e4ure nicht die","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"343\nnormale Menge, w\u00e4hrend er in den F\u00e4llen 6, 7, 8, 9, 10 und 11 so hoch ist, dass er \u00fcber den normalen Gehalt weit hinaus- -geht. Fall 2 stellt ungef\u00e4hr in der Mitte zwischen den beiden Gruppen.\t\u2018\t*\nDie Ursache dieser Steigerung des Milchs\u00e4uregehaltes im Elul ist schwer zu erkl\u00e4ren. Es kann sein, dass entweder der hochgradige Sauerstoffmangel in den letzten Stunden des Lebens allein dieselbe veranlasst hat, oder aber die Ursache daiin liegt, dass das Blut in einigen F\u00e4llen der Leiche kurz nach dem Tode entzogen wurde, in anderen F\u00e4llen hingegen erst einen Tag sp\u00e4ter. Durch Krankheitsgeschichte und Sections-prolocoll allein ist man hier nicht im Stande, die Erschein\u00fcngen gen\u00fcgend klai zu erledigen; dazu sind noch eine grosse Anzahl von Lactatbestimmungcn in verschiedenem Bl\u00fcte und weitere Forschungen in dieser Richtung hin nothwendig.\nDie Methode, die ich zur Lactatbestinirrtung im Blute, iv>p. im Ilarn, benutzt habe, ist kurz folgende:\nDas Blut wurde zun\u00e4chst mit dem dreifachen Volumen\nAlkohol extrahirt und filtrirt, das Filtrat bis Zu Syrupdicke\neingedampft, darauf mit Aetzbaryt stark alkalisch gemacht\nmul nun mit reichlichen Mengen Aether gesch\u00fcttelt, um die\nFelle zu beseitigen. Dann wurde der R\u00fcckstand mit Phosphor- \u2019\ns\u00e4ure anges\u00e4uert und f\u00fcnf- bis sechsmal, je 20 Minuten mit\nstels erneuerter Menge Aether t\u00fcchtig gesch\u00fcttelt, wodurch'\ndie vorhandene Milchs\u00e4ure extrahirt wurde. Der Aetherextract\nwurde abdestillirt und der R\u00fcckstand, eine dickfl\u00fcssige Masse\nni \\\\ asser aufgenommen. Die L\u00f6sung wurde vorsichtig cin-\ngedampff, um den zur\u00fcckgebliebenen Aether und die fl\u00fcchtige\nNuire zu vertreiben, darauf Zinkcarbonat zugesetzt, aufgekocht,\ndann filtrirt. Die L\u00f6sung wurde bis zur beginnenden Krystall-\nhildung abgedampft, dann erkalten lassen und hierauf zur\nv\u00f6lligen Ausscheidung des Zinklaetats einige Tropfen absoluten\nAlkohols zugesetzt und an der Luft bis zur Gewichtscoustanz\n> o icn gelassen. Die Zuverl\u00e4ssigkeit dieser von mir angewandten\nMethode li\u00e2t College Araki1) seiner Zeit schon eingehend gepr\u00fcft.\nZeitschrift f. physiol. Chemie, Bd. 15, S. 335.\t;. * \u2022","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"D\u00e4ss der normale Harn des Menschen und der S\u00e4Uge-thiere, keine Milchs\u00e4ure enth\u00e4lt, ist eine seit Liebig1) schon bekannte Thatsacho, w\u00e4lirend der Uebergang derselben in den Harn nach starker Muskelanstrengung (Spiro)*), nach der Leberexstirpation bei G\u00e4nsen (Prof. Minkowski)3), bei acuter Leberatrophie und Phosphorvergiftung (Schnitzen und Riess)4), beim Sauerstoffmangel sowohl durch die einfache Sauerstoffentziehung von Athemluft, als bei Vergiftungen mit Kohlenoxyd, Curare, Strychnin u. a. (Araki)5), bei hochgradiger An\u00e4mie (Prof. Iioppe-Seyler)6) u. s. w. vielfach beobachtet wurde. \u25a0\u25a0\u25a0\t, '\t.\t>\nVerschiedene Menschenharne, welche s\u00e4mmtlich kurz vor dem Eintritt des Todes, im Stadium der Agonie gelassen wurden, habe ich auf Milchs\u00e4ure untersucht Die Ergebnisse \u25a0sind- folgende;: '\"-:\nTabelle II.\n\tHarumcni'e. ob\u00e9ra.\tMilchsaures Zink.\tMilohsaures Zink in \"no. :\tZucker, Cjweiss und Pepton.\nFall I . , .\t400 . React. : sauer\tf 1,013\t2,1202 : '\u25a0\tweder Zucker, noch Eiweiss. l\nFall II . . . .\t400 React.: sauer\t\u2022\u2022. \u2019 - \"\t: \u2022\tSpur Eiweiss, kein Zucker.\nFall III . . .\t115 React . : sauer\t0,439\t3,817\tweder Eiweiss, noch ' Zucker.\nFall IV . ; ,\t250 React.: alkal.\t0,773\t3,092\tEiweiss vorhanden, kein Zucker.\nFall V . . .\t400 React,: sauer\t\u25a0'\t:v\tviel Eiweiss, kein Zucker. -.\nFall VI . . ,\t05\t\t\t\u2022\tstark icterisch. Ei-\n\tReact. : \u2014\t\t\tweiss vorhanden, Vnin\nFall VII. . .\t400\t-V \u2019\t......\tIWvlll tiUthtl. viel Eiweiss, kein\n\tReact.: neutr.\t\u2022\u2022\u2022.\u25a0.\t\tZucker, Pepton- ITP\u00eeiotinn ilpiitlirh\n') Ann. d.\tch. h. eh.j i\tId. 02.\t\t\n*) Zeitschrift f. physiol. Chemie, Bd. 1, S. 117.\n3| Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. 21, S. 67.\n4) Annalen des Charit\u00e9-Krankenhauses, Bd. 15, S. t \") Zeitschrift f. physiol. Chemie, Bd. 15\u201410. c) Therap. Monatshefte, 1891, April.","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"347\nFall I. A. H., 16ja.hr. M\u00e4dchen.\nSie klagt seit 4 Wochen \u00fcber Kopfschmerzen, sehr abgemagert, in der Entwickelung zur\u00fcckgeblieben. Linke Lunge: die Spitze ged\u00e4mpft, \\erschalltes Athmen, Bronchialathmen und Hasseln. Herz normal. Urin ei weissfrei. Unruhig, delirirt und st\u00f6hnt-fortw\u00e4hrend, somnolent Der Leib weder aufgetrieben, noch eingesunken. Beide Pupillen weit keine Facialisl\u00e4hmung. Hals etwas steif; \u00fcberall sehr empfindlich! Respiration costal. Pathologisch-anatomischer Befund: Tubercul\u00f6se Meningitis, chronische Ependymitis. Hydrocephalus internus, kirschen-grosse Cyste in der Zirbeldr\u00fcse, tubercul\u00f6se Kn\u00f6tchen in Lungen Darm, Tub\u00e4e, Ovarien, Leber. Milz und Nieren.\nFall II. Dieselbe Person Fall VII, Tabelle I.\nFall III. J. E.\t-,\nEin 38j\u00e4hriger, grosser, kr\u00e4ftiger Mann wurde vom Eisenbahnzu-\u00fcberfahren, bekam dabei die Erscheinungen von Commotio cerebri, nachher gesellte sich dazu linksseitige eiterige Pleuritis. Bei der Section : Jauchig-fibrin\u00f6se Pleuritis, ungef\u00e4hr drei Liter eiterigen Inhalts. H\u00e4morrhagie im ersten Schl\u00e4fenlappen, blutige Massen am fentorium, d\u00fcnne blutige Schicht in der Fossa der linken mittleren Sch\u00e4delgrube. Collapsus und Atelektase der linken Lunge durch das Exsudat ; Lungen\u00f6dem rechts. Ulcerationen im Oesophagus und Proc. vocalis. Reichlicher, breiiger Inhalt im D\u00fcnndarm. Leber klein, braun.\nlall IV. U, H., 52j\u00e4hr. Mann.\nDiagnose: Typhus abdominalis, beiderseitige Pneumonie, namentlich rechts. Bei der Section: typh\u00f6se Ulcerationen im Ileum. Milz sehr schlaff und br\u00fcchig. Spl\u00e9nisation beider Lungen. Leichtes Lungen\u00f6dem. Partielles Aneurysma des Sept, ventric. Atrophie der Nieren, lall V. J. L., Tlj\u00e4hr. Mann.\nCroup\u00f6se Pneumonie. Section: Linke Lunge stark gebleicht, volumin\u00f6s blutreich, die Spitze stark gebl\u00e4ht, Alveolen stark vergr\u00f6\u00dfert; rechts-Oberlappen vollst\u00e4ndig luftleer, im Stadium grauer und graurother epatisation, Mittellappen blutreich und feucht. In der rechten Pleura\nwenig dunkelrothe tr\u00fcbe Fl\u00fcssigkeit. Braune Erweichung an der Basis der Hirnrinde.\n*all VI. K., 70j\u00e4hr. Mann.\nCarcinom der Gallenblase und des Ductus cysticus. Starker Icterus. An der Stelle des Ductus cyst, ist eine Wulst gebildet, worin man den verengerten Gallengang findet; Hauptwulst liegt am Duct, hepat., welcher 3 cm. lang verdickt, mit schleimiger Fl\u00fcssigkeit gef\u00fcllt und erweitert, so dass man einen Finger einf\u00fchren kann. Daneben ein noten von ziemlicher Gr\u00f6sse mit breiigem Inhalt. Leber stark gr\u00fcn, gross, metastatische Entz\u00fcndung im linken Clavieulargelenk und an","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ab1er ersten Hippe. HSmorrhagie der Dura mater. Strictur am ab-steigenden Theil des Duodenums. Colon schlaff mit breiigen Mass.-n Schleimhaut der Harnblase h\u00e4morrhagisch.\nFall VII. J. A., 2<Sj\u00e4hr. Mann.\nMeningitis tuberculosa, Phthisis piilm., Nephritis diff. chron. De, Kranke befand sich 4 Tage lang vor dem Tode im eomat\u00f6sen Zustaml: dabei starke Cyanose vorhanden. In der linken Lungenspitze eine apfelgrosse Caverne, welche mit erweiterten Bronchien communicirt. Lungensubstanz mit zahlreichen Kn\u00f6tchen, beiderseits stark gebl\u00e4ht, indessen keine gr\u00f6ssere Verdichtung. Nieren klein, fettig degerierii t! mit Ecchymosen. Im Duodenum kleine Defecte mit braunen .Streifen darin. An der Oberfl\u00e4che der Leber verwachsene, kleine, weisse Herd..\nDie geschilderten Resultate beweisen, dass zwar das Auftreten von Milchs\u00e4ure im Harne, der kurz vor dem Tode gelassen war, keine seltene Erscheinung ist, dass aber auch bei reichlichem Gehalte des Blutes an Milchs\u00e4ure Milchs\u00e4ure im Harne nicht gefunden wurde. Bei Fall 7 Tab. II z. B. wurden 3,5\u00b0/00 milchsaures Zink aus dem Blute dargestellt, trotzdem konnte ich sie im Harn nicht deutlich nachweisen. Immerhin ist es-: von nicht geringem Interesse, dass bei Menschen mit gest\u00f6rter Oxydation im letzten Stadium des Lebens das Auftreten von Milchs\u00e4ure im Harne nachgewiesen werden konnte.\n|||! W\u00eaM\u00ca\u00cb\u00ca\u00cbmW\u00efM.\nMan nahm bisher nur das Serum f\u00fcr den Sitz der Milch-s\u00e4ure im Blute an ; im centrifugirten Blute fand Gaglio*) 0,081% Milchs\u00e4ure. Ich habe nun die Versuche angestellt, sie auch aus Blutk\u00f6rperchen zu gewinnen* und es ist mir bei jeder Untersuchung von Rinds- und Hundeblut gelungen, Zinklactat-krystalle darzustellen. Wenn die Menge derselben auch zur Analyse zu klein war, so sprechen doch die Eigenschaften der Krystalle daf\u00fcr, dass sie aus Zinklactat bestanden. Das D\u00e4rstellungsverfahren war folgendes ;\nEtwa ein halber Liter Blut wurde in einer flachen Glasschale mit ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung zum 10fachen Volumen verd\u00fcnnt und 24 Stunden hindurch ruhig stehen gelassen, wobei sich die rothen Blutk\u00f6rperchen zu Boden setzten. Dann wurde die Fl\u00fcssigkeit vorsichtig abgegossen und der R\u00fcck-\n') A. a. 0.","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"349\nstand in zwei Theile getheilt. Die erste Portion wurde mit Wasser aufgenommen, \u00fcber freier Flamme aufgekocht und hierauf abfiltrirt. Das Filtrat wurde nun auf ein kleines Volum eingeengt und dann mit absolutem Alkohol gesch\u00fcttelt, welcher die vorhandene Milchs\u00e4ure aufnimmt. Die weiteren Operationen zur Gewinnung der Milchs\u00e4ure waren die \u2019 bereits oben geschilderten. Um Alkoholextract zu gewinnen, setzte, man gleich zu der zweiten Portion absoluten Alkohol hinzu, ohne irgend mit Wasser zu behandeln. Von beiden Ausz\u00fcgen habe ich Zinklactatkrystalle darstellen k\u00f6nnen, dagegen wurde saures phosphorsaures Kalium sowohl im R\u00fcckst\u00e4nde vom Alkoholauszug als in dem vom Wasserauszug vergeblich gesucht.\nFerner habe ich gelegentlich aus etwa einem Liter frischen Empyemeiters eine kleine Quantit\u00e4t Milchs\u00e4ure dargeslellt.\t...\n' 4. '\t.\nAuch aus normalem Hundeblut, welches unter ganz freier Athmung, bei Vermeidung jeder Narcose, aus Art, carotis abgelassen wurde, habe ich Milchs\u00e4ure, deren Quantit\u00e4t mit\ndem von G a gl io') gefundenen Gehalt beinahe \u00fcbereinstimmt, gewonnen.\nTabelle III.\nte \u25a0\u25a0 .l ..\t\t\t\u25a0\t,\n\u25a0 1 ... . . :\tr. Blutmenge.\tMilchs\u00e4ure\u00ab Zink.\tMilchs\u00e4ure\u00ab Zink . in\nI. Geschlagenes Blut von einem mittelgrossen Hunde (aus Art carotis)\t\t300\t0,102\t0,540\nII. Geschlagenes Blut von einem grossen Hunde (aus Art. carotis) \t\t\u2022250\t0,095\t0,380\n5.\nbm zu sehen, ob das Blut, welches von einem am Leben erhaltenen Thiere in mehreren Sitzungen aufgefangen wurde,, durch k\u00fcnstlich erzeugte An\u00e4mie in Folge des allm\u00e4lig zunehmenden Sauerstoffmangels die Milchs\u00e4ure in steigender Menge enth\u00e4lt, wurde ein Versuch am Hunde angestellt.\n*) A. a. 0.","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"350\nVersuch. :'X\nEin grosser Hund, drei Tage in der Ruhe gut gefuttert. Am 7. M\u00e4rz 1892 fr\u00fch 10 Uhr bei Vermeidung jeder Narcose unter freier Athmung von der linken Art. carotis 530 cbcm. Blut (I. Portion), Nachmittags 4\u2018/, Uhr von derselben Stelle 130 cbcm. Blut entzogen (II. Portion). Bis zum anderen Morgen entleerte der Hund 1100 cbcm. Urin. Hierauf wurde das Thier drei Tage in der Ruhe gef\u00fcttert. Am 10. M\u00e4rz 1892 fr\u00fch 10 Uhr wurden von der rechten Art. carotis 542 cbcm.. Blut entzogen und davon 520 cbcm. zur Bestimmung benutzt (111. Portion). Nachmittags 4 Uhr wurden von derselben Stelle 830 cbcm. Blut (IV. Portion) aufgefangen, wobei der Hund durch Verblutung erlag. Kurz vor dem Tode entleerte er noch IGO cbcm. Urin.\nTabelle IW\nBlut.\t1 YY-YY \" .Y.\u2019 1 ; BlutlbcDgC. cbcm.\tMilchs\u00e4ure\u00ab\tMilchsaures Ziiik\tZuckergehalt\n\t\tZink.\tin \u00abort.\tin %,\nI. Portion .\tj\t530\t! : !\t0,125\t0,235\tkein Zucker\nII. Portion .\t130 j \u25a0 -\u25a0\u25a0\u25a0.. \u25a0:\t'\t0,029\t0,223\tnachgewiesen kein Zucker\nIII.\tPortion . IV.\tPortion .\t1\t520* 830 Y ZYY 'Z\t'\u2022\tYv;Y> -:Y \" \u25a0' Y Y 0,180 0,566 Y\t'\t\u2022\t\u25a0 Y . Y. /.\t\u25a0\t0.346 0,681\tnachgewieseii 0,203 0,147\nHarn.\tHarmncnge. cbcm. :\t\u25a0\tMilchsaures Zink. '\tMilchs\u00e4ure* Zink in \u00b0 ,v>.\tZucker und Elweiss.\nI.\tv! . -y yyyy-YY Yy:YY /:+ II\t\u25a0\t' \",.\tYv i 1100 Reaction: schwach alkal. 1G0\twegen Beimengung harziger Substanz nicht gut kry^tallisirt do.\t\u25a0 J\t\tweder Zucker, noch Ei wei\u00df weder Zucker.\n\u2022;!i 1. . -\u00cf. . ; \u2022\t' ' ii\tReaction: schwach sauer\t\t\tnoch Eiweiss\nIm Blut der zweiten Portion ist etwas weniger milchsaures Zink vorhanden, als in der ersten ; indessen in der dritten und vierten Portion, n\u00e4mlich nach dem grossen Blutverlust , hat die Menge desselben auffallend z\u00fcgenommen. w\u00e4hrend der Zuckergehalt des Blutes gerade das Gegentheit","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"351\ndavon zeigte. Letzteres ist erkl\u00e4rlich, wenn man sich der Annahme anschliesst, dass der Zucker wahrscheinlich ein Zwischenproduct bei der Milchs\u00e4urebildung aus Glycogen ist. Leider war ich nicht in der Lage, durch wiederholte Versuche die Untersuchung weiter fortzusetzen und die Arbeit musste vorl\u00e4ufig abgeschlossen werden. Selbstverst\u00e4ndlich kann man aus einem einzigen Versuche kein allgemeines Gesetz ableiten, immerhin entspricht das Ergebniss .des Versuchs der theoretischen Annahme, dass bei zunehmendem, durch hinter einander folgende Blutentziehungen herbeigef\u00fchrtem Sauerstoffmangel der Milchs\u00e4uregehalt des Blutes allm\u00e4lig steigt,, Ich hofie, dass ich gelegentlich nochmals auf dieses Thema* * zur\u00fcck-kommen und mehrere Parallelversuche an Thieren anstellen kann, um die Frage endgiltig zu entscheiden.\nKrystallwasser- und Zinkbestimmung des gefundenen Zinklactats:\n1. 0,\u201c209*2 lufttrocknes Salz verloren hei 115\u00b0 0,0-272 Krystallwasser.\nBerechnet:\tGefunden:\tV.\nILO\t12.8%,\t13,0 V\n-\u2022 hi 0,210 des wasserfreien Salzes sind 0.0502 Zink enthalten.\nBerechnet:\tGefunden:\nZn\t20.74%,\t25.7%,.\n\u25a0 6. '\nDie saure Reaction der Organe nach eingetretener Starre hat man fr\u00fcher der dabei gebildeten Milchs\u00e4ure allein zugeschrieben. Astaschewsky\u2019s Versuche1) zeigten aber, dass in den Muskeln die Milchs\u00e4ure immer an Salze gebunden, niemals frei vorkommt und deshalb die Acidit\u00e4t der Muskeln nicht von der Milchs\u00e4ure, sondern von darin vorhandenem P04KHt herr\u00fchrt, was auch fr\u00fcher schon von F rem y und Valenciennes*) angedeutet worden war. Die beim Eintritt der Starre in den Muskeln gebildete Milchs\u00e4ure entzieht alsbald dem P04K#H den zu ihrer S\u00e4ttigung erforderlichen Theil des Kalium, wodurch PO^H, gebildet wird. Wenn man zum Beweis f\u00fcr die Annahme, dass die Milchs\u00e4ure als S\u00e4lz im\n*) Zeitschrift f. physiol. Chemie, Bd. 4, S. 307.\n*) Journ. de Pharin. et Ch., 1855, S. 402.","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"vn vk\u00ab , fan,\u2018 e\"\t\u2019 den sauer rea?'rcnden Wasserauszug\nvon Muskeh stark emdampft und mit Alkohol cxtrahirt. <0 ze.gt diese Alkoholl\u00f6sung doch keine saure Reaction, weil Cie ausschliesslich milchsaures Salz enthalt, niemals aber freie\n, ,|fh ha,)0 von Hunden, sowohl aus der Leber, als aus dem Pankreas, ganz reine PO.KII.-Krystalle wiederholt dar* ges eilt. Es ist hlso sehr wahrscheinlich, dass die saure Reaction der betreffenden Organe beim Eintritt der Starre ebenfalls nicht von der Milchs\u00e4ure, wie man bisher annahm, sondern von saurem Kalium-Phosphat herr\u00fchrt (Prof Hoppe-Seyler hat aus der\nPresshefe auch P\u00d64KH,-Krystalle dargestellt).\nDie Ergebnisse der Untersuchungen fasse ich kurz in folgenden S\u00e4tzen zusammen :\n1. Im Leichenblute ist die Milchs\u00e4ure stets vorhanden.\n.\tHarn, welcher von kranken Menschen\nkurz vor dem Tode aufgefangen wurde, ist unter\n7 Fallen dreimal Milchs\u00e4ure nachgewiesen worden\n3. Nachweis der Milchs\u00e4ure in Blutk\u00f6rperchen\nund Eiter ist auch gelungen.\n\u201e 4- Aus frisch behandeltem Aderlassblute von\nHunden habe ich jedesmal Milchs\u00e4ure erhalten.\nBe\u2018 der k\u00fcnstlicl\u00bb erzeugten An\u00e4mie ist der Milchs\u00e4uregehalt des Blutes um so h\u00f6her, ie st\u00e4rker\nder Sauerstoffmangel eintritt.\t'\nM \u00a71 A,\"S der Leber \"nd dem Pankreas wurden PO KH.-Krystalle dargestellt, die Acidit\u00e4t der odtenstarren Organe ist somit wahrscheinlich darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren.","page":352}],"identifier":"lit16900","issued":"1893","language":"de","pages":"340-352","startpages":"340","title":"Ueber die Milchs\u00e4ure im Blut und im Harn","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:39:32.471339+00:00"}