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{"created":"2022-01-31T14:56:03.159897+00:00","id":"lit16912","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kossel, A.","role":"author"},{"name":"Fr. Freytag","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 17: 431-456","fulltext":[{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber einige Bestandtheile des Nervenmarks und ihre Verbreitung in den Geweben des Thierk\u00f6rpers.\nVon\n,\tv '\nA. Kossel und Fr. Freytag.\n(Mitgetheilt von A. Kossel.)\n\u2022 \u25a0\u00bb\n(Ans der chemischen Abtheiluug des physiologischen Instituts in Berlin.)\n(Der Redaction zugegangeu am 30. September 1892.)\nDie physiologische Bedeutung des Nervenmarks und sein Verh\u00e4ltniss zur Function des Axencylinders ist noch v\u00f6llig in Dunkel geh\u00fcllt. Auf diesem Gebiete, wo noch jede physiologische Vorstellung fehlt, muss den durch chemische oder anatomische Beschreibung gewonnenen Kenntnissen eine . um so gr\u00f6ssere Aufmerksamkeit zugewandt werden, denn diese bilden die nat\u00fcrliche Grundlage f\u00fcr den spateren Aufbau physiologischer Anschauungen und f\u00fcr die Beurteilung pathologischer Verh\u00e4ltnisse.\nEbenso wie die Resultate der chemischen B\u00e8schreibung f\u00fcr uns ohne Werth bleiben, wenn sie nicht mit den anatomischen Ergebnissen in Beziehung gesetzt werden, .so ist auch die Anatomie auf dem Gebiete der feineren Sfructur der Nervenfaser ohne die Chemie ganz hilflos. Die Kenntniss \u2022 \u00ab1er chemischen Bestandtheile allein kann zu einer rationellen histologischen Methodik f\u00fchren und die Kenntniss der; Fortn gewinnt nur dadurch Werth, dass man auch die Stoffe kennt, welche in dieser Form enthalten sind.\nSeitdem man Weiss, dass die eigenth\u00fcmlichsten Bestandtheile des Nervenmarks, die Protagone und Cerebrine, auch in anderen, nicht nerv\u00f6sen, Gewebstheilen enthalten sind, hat","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"das Studium dieser Substanzen ein neues Interesse gewonnen. Wir finden in den urspr\u00fcnglichen Zellen gewisse Stoffe vorgebildet, welche bei der Entwickelung der embryonalen Gewebs-elemente zu markhaltigen Nervenfasern an relativer Masse zunehmen und zugleich gewisse Ver\u00e4nderungen in ihrem\nchemischen Bau erfahren. Es erscheint also bei trachtung die Entwickelung des Nervenmarks aus der urspr\u00fcnglichen Zelle nicht allein als ein morphologisehes, sondern auch als ein chemisches Problem. Die chemische Untersuchung des Nervenmarks wird vorerst kaum im Stande sein, eine der alten Fragen \u00fcber die Function der Nerven zu l\u00f6sen, wohl aber wird sie neue Fragen und neue Gesichtspunkte\nbringen.\t'\u00df&M\nUnsere Untersuchungen haben sich zun\u00e4chst dem Protagon und seinen SpalAngsproducten, den \u00ab Cerebrasiden \u00bb, zugewendet.\n1. Ueber das Protagon.\nDie umfangreiche Literatur \u00fcber die phosphorhaltigen Bestandtheile der Nerven gibt ein Zeugniss daf\u00fcr, dass die Chemiker ^eit 80 Jahren immer von Neuem bem\u00fcht gewesen sind, \u00fcber das Wesen dieser Substanzen Klarheit zu erhalten, dass aber unsere Kenntnisse nur sehr langsame Fortschritte gemacht haben. Allm\u00e4lig hat sich durch Fr\u00e9myV) und besonders durch Liebreich\u2019s*) Untersuchungen ergeben, dass unter den phosphorhaltigen organischen Bestandteilen der Nervensubstanz einer vorhanden ist, welcher sich durch seine Krystallisationsf\u00e4higkeit vor den \u00fcbrigen auszeichnet. Lieb rei ch nannte diesen K\u00f6rper Prot agon. Eine Zusammenstellung der neueren Literatur \u00fcber diese Substanz ist zu wiederholten Malen, zuletzt in den Abhandlungen von Gamgee und Blankenho rn9) und von B a um stark* * * 4) ver\u00f6ffentlicht. Wir verzichten daher auf eine nochmalige Wieder*\n') Annales de chimie et de physique, Troisi\u00e8me S\u00e9rie, T. II, 1841, S. 403.\n*\u2022) Annalen der Chemie und Pharm\u00e4cie, 134, N. F., Bd. 58, 1865, S. 29.\n8) Diese Zeitschrift, Bd. Ill, S. 260.\n4) Diese Zeitschrift, Bd. IX, S. 145. ' :","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"433\ng\u00e4be derselben^ Bez\u00fcglich der \u00e4lteren Untersuchungen ist'zu bemerken, dass bereits Vauquelin1 2 3) (1812) und Couerbe*) (1834) dieselbe Substanz in unreinem Zustande vor sich h\u00e4tten. Vauquelin nannte sie \u00abmati\u00e8re grasse blanche\u00bb, Couerbe. bezeichnete sie als \u00abc\u00e9r\u00e9brote\u00bb. Die Untersuchungen von Vauquelin, \u00ab\u00e9tant faits \u00e0 une \u00e9poque o\u00f9 l\u2019esprit ne poussait pas la curiosit\u00e9 jusqu\u2019\u00e0 la connaissance du nombre et du rapport des \u00e9l\u00e9ments qui composent les principes organiques * *), haben f\u00fcr uns kaum noch Interesse. Couerbe fand in dem C\u00e9r\u00e9brote 67,8\u00b0/0 C, 11,1% H, 3,4\u00b0/0 N, 2,1% S, 2,3% P. Fr\u00e9my (1841,1. c.) f\u00fchrt das Protagon als \u00abacide c\u00e9r\u00e9brique\u00bb an, seine Analysen sind weiter unten angef\u00fchrt.\nDass das Protagon der Markscheide und nicht dem Axen-cylinder oder den Nervenzellen angeh\u00f6rt, geht aus den Untersuchungen von Fr\u00e9my4), Petrowsky5 6) und Raske*) im Vergleich mit den folgenden Thatsachen hervor. Fr\u00e9my gibt an, er habe die \u00ab substances grasses \u00bb nur in der weissen, nicht in der grauen Substanz des Gehirns gefunden. Petrowsky und sp\u00e4ter Raske bewiesen, dass das Cerebrin aus der marklosen Nervenmasse entweder gar nicht oder doch nur in verschwindend geringer Menge dargestellt werden kann. Die folgenden Untersuchungen charakterisiren aber das Cerebrin als Spaltungsproduct des Protagons, folglich kann auch das Protagon nur im Nervenmark vorhanden sein.\nWir beabsichtigten nicht, das von den verschiedenen Forschern genauer bearbeitete Protagon einer erneuten analytischen Untersuchung zu unterwerfen, sondern wir bezweckten nur, uns das Ausgangsmaterial f\u00fcr die folgenden Versuche zu beschaffen. Bei dieser Gelegenheit machten wir einige Beobachtungen \u00fcber das Protagon, die wir nicht unerw\u00e4hnt lassen wollen.\n*) Annales de chimie et de physique, T. 81, S. 37, 1812.\n2J Annales de chimie et de physique, T. 56. 1834, S. 160.\n3)\tCouerbe, 1. c.\n4)\tL.c., S. 486.\n6) Archiv f\u00fcr die gesammte Physiologie, Bd. VII, S. 367 (1873).\n6) Diese Zeitschrift, Bd. X, S. 336 (1886).","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"434\nNach den oben erw\u00e4hnten Untersuchungen von G a m g e e und Blankenhorn und von Baumstark m\u00fcsste man annehmen, dass das Protagon ein K\u00f6rper sei, der sich ziemlich leicht im Zustand v\u00f6lliger Reinheit darstellen l\u00e4sst, denn die Analysen f\u00fchrten zu den \u00fcbereinstimmenden Zahlen, welche weiter unten angegeben sind. Wir bezweifeln nicht, dass es bei genauer Innehaltung der von diesen Autoren gegebenen Vorschriften gelingen mag, einheitliche Pr\u00e4parate zu erzielen.\nAuch wir erhielten unter gewissen Bedingungen Substanzen, deren Zusammensetzung den Angaben dieser Forscher entsprach. Daneben wurden aber von uns andere Pr\u00e4parate gewonnen, die trotz grosser Sorgfalt bei der Darstellung zu abweichenden analytischen Ergebnissen f\u00fchrten. Damit stimmt auch die Thatsache \u00fcberein, dass Liebreich\u2019s mit der gr\u00f6ssten Vorsicht und Sachkenntnis dargestellte Pr\u00e4parate unter sich erhebliche Abweichungen im Kohlenstoff- (66,2\u201467,4 \u00b0/0) und Wasserstoff-Gehalt (11,1\u201412,6\u00b0/0) zeigen. Wir schliessen aus diesen Thatsachen, dass es neben dem Protagon, welches von Gamgee und Blankenhorn analysirt ist, noch eine Gruppe von Stoffen gibt, weIche ehenfalls als Prolagone bezeichnet werden m\u00fcssen, da sie in ihrer Zusammensetzung und in ihren Eigenschaften demselben sehr \u00e4hnlich sind.\nWir werden in dieser Annahme durch mehrere Gr\u00fcnde best\u00e4rkt. Aus dem Protagon entstehen zwei, vielleicht auch drei homologe resp. \u00e4hnliche Substanzen, die wir nach ThudichumV) Vorgang unter dem Namen der Cerebroside zusammenfassen wollen, diese sind: das Cerebrin, das Kerasin oder Homocerebrin*) und das Enkephalin. Wir d\u00fcrfen hieraus mit einiger Wahrs cheinlichkeit folgern, dass die complicit\u00e9 Muttersubstanz, aus welcher diese Homologen oder \u00e4hnliche Verbindungen hervorgehen, nicht eine einzige Verbindung sei, sondern dass es mehrere Protagone gibt, wie mehrere Fette\n*) Thudichum, Grundzuge der anatomischen u, klinischen Chemie, Berlin 1886.\n2) Wir ziehen den von Thudichum benutzten Namen Kerasin der K\u00fcrze wegen vor.","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"435\noder Lecithine existiren. Auch kennen wir durch die Untersuchungen Drech set\u2019s*) einen K\u00f6rpernder in seiner chemischen Constitution dem Protagon \u00e4hnlich, aber mit ihm doch nicht identisch ist, n\u00e4mlich das Jecorin, und dieser Stoff soll nach B a I'd i *) auch im Gehirn Vorkommen.\nAls Kennzeichen der Protagone betrachten wir folgende:\n1.\tDie Substanzen enthalten C, H, N, O, P, zum Theil auch S.\n2.\tSie liefern bei der Oxydation mit Salpeters\u00e4ure h\u00f6here Fetts\u00e4uren.\n3.\tUnter der Einwirkung siedender Schwefels\u00e4ure oder Salzs\u00e4ure werden reducirende Kohlehydrate gebildet.\n4.\tAus allen Protagonen entstehen durch gelinde Einwirkung der Alkalien die Cerebroside, welche bei weiterer Spaltung in Ammoniak, Zuckerarten (Galactose) und einen dritten Atomcomplex zerfallen; letzterer liefert bei der Oxydation mit Salpeters\u00e4ure oder beim Schmelzen mit Kali h\u00f6here Fetts\u00e4uren.\nDa die Bildung von Cerebrosiden aus dem Jecorin noch nicht erwiesen ist, so k\u00f6nnen wir diese Substanz freilich noch nicht mit Sicherheit zu den Protagonen z\u00e4hlen, obgleich dieser phosphorhaltige K\u00f6rper h\u00f6here Fetts\u00e4uren und ein reducirendes Kohlehydrat liefert.\nIn Bezug auf die Darstellung der Protagone ist zu he^ merken, dass die L\u00f6slichkeit derselben durch die Gegenwart anderer Substanzen beeinflusst wird, besonders durch jenen K\u00f6rper, welchen Fr\u00e9my als acide ol\u00e9ophosphorique lind Thud ich um als Kephalin bezeichnet* * 3). Diese Substanz ist in der Nervensubstanz in salzartiger Verbindung mit Basen enthalten und diese Salze sind, wie das Protagon, in kaltem \u2019 Alkohol schwer l\u00f6slich, in heissem leicht l\u00f6slich und fallen beim Erkalten des Alkohols mit dem Protagon aus. Die\n\u2019) Journal f\u00fcr practische Chemie, N. F., Bd. 33, 188C, S. 425.\n*) Archiv f\u00fcr Anatomie und Physiologie, Physiologische Abtheilung. 1887, Supplement-Bd., S. 100\u2014108.\n3) Diese Substanz ist dem Lecithin sehr \u00e4hnlich, aber nicht mit Lecithin identisch.","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"Kephalinsalze sind in Aether sehr leicht l\u00f6slich und diese L\u00f6sung ist im Stande, das an sich in kaltem Aether schwer l\u00f6sliche Protagon in grossen Mengen aufzul\u00f6sen. Verdunstet man nun den Aether, welcher Kephalin und Protagon zugleich enth\u00e4lt, und versucht man den R\u00fcckstand (nach l\u00e4ngerem Stehen im trockenen Zustand) wieder in Aether zu l\u00f6sen, so bleibt das Protagon zum gr\u00f6ssten Theil zur\u00fcck, w\u00e4hrend das Kephalin v\u00f6llig in die \u00e4therische L\u00f6sung hineingeht. Diese von uns heob* * achteten Thatsachen gew\u00e4hren ein Verst\u00e4ndnis f\u00fcr die Darstellung von Fr\u00e9my\u2019s Cerebrins\u00e4ure. Den aus \u00e4therischer L\u00f6sung gewonnenen und bei erneutem Zusatz von Aether ungel\u00f6st zur\u00fcckbleibenden K\u00f6rper nannte Fr\u00e9my \u00abacide c\u00e9r\u00e9brique\u00bb.\nWenn man das Protagon durch Umkrystallisiren aus Alkohol und durch Waschen mit Aether vom Lecithin und Kephalin befreit hat, so kann man sich von der Abwesenheit dieser K\u00f4rp\u00e9r durch Pr\u00fcfung mit Osmiums\u00e4ure \u00fcberzeugen. Das Protagon f\u00e4rbt sich nicht mit diesem Reagens, wie bereits Gad und Heymans angegeben haben*), w\u00e4hrend Lecithin und Kephalin sofort schwarze F\u00e4rbung annehmen.\nWir stellten einige Protagon-Pr\u00e4parate nach dem Verfahren von Liebreich und von Gamgee und Blanken* horn dar (Pr\u00e4p. VII, VIII, X), ferner untersuchten wir den aus \u00e4therischer L\u00f6sung gewonnenen Theil, welcher Fr\u00e9my\u2019s Cerebrins\u00e4ure entspricht (Pr\u00e4p. Ill, IV, V). Die Angaben der fr\u00fcheren Untersucher k\u00f6nnen wir im Wesentlichen best\u00e4tigen. Bei der Analyse ergab sich nur insofern eine Abweichung, als unsere Pr\u00e4parate s\u00e4mmtlich Schwefel enthielten\nPr\u00e4p. I. 1,4997 gr. Protagon (bei 110\u00b0 getr.) gab 0,0851 gr, BaS04l \u25a0' \u00ce d. i. 0,78 \u00b0|0 S8).\ti;\nPr\u00e4p. II.\t0,7313\tgr.\tProtagon gab\t0,0463 gr.\tBaS04,\td, i.\t0,87% S.\nPr\u00e4p. III.\t0,4230\tgr.\tProtagon gab\t0,0284 gr.\tBaSO\u00ab,\td. i.\t0,92\u00b0/o S.\nPr\u00e4p. IV.\t1,0394\tgr.\tProtagon gab\t0,0664 gr.\tBaS04,\td. i.\t0,88\u00b0|o S.\nPr\u00e4p. V.\t0,9682\tgr.\tProtagon gab\t0,0552 gr.\tBaS04,\td. i.\t0,78\u00b0(o S.\nPr\u00e4p. X. 0,9992 gr. Protagon gab 0,0372 gr. BaSO*, d.i. 0,511 % S. Dasselbe. 1,0314 gr. Protagon gab 0,0381 gr. BaS\u00d64, d. i. 0,507 0'0 S.\n*) Archiv f. Anatomie u.; Physiologie, Physiolog. \u00c0bth., 1890, S. 530.\n*) Ein Theil der Schwefel- und Phosphorbestimmungen ist von Herrn Dr. M. K r\u00f6 ge r ausgef\u00fchrt worden, dem wir unseren besten Dank abstatten.","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"437\nBeim Schmelzen des Protagons mit Alkali bildet sich nur Kaliumsulfat, kein Schwefelkalium, der Schwefel ist also in oxydirter Form, vielleicht als gepaarte Schwefels\u00e4ure vorhanden. Bereits Gouerbe hatte den Schwefel als Bestandteil seines Cerebrots angegeben; da es aber als erwiesen galt, dass dieser Forscher kein reines Pr\u00e4parat in H\u00e4nden hatte, und da Fr\u00e9my den Schwefelgehalt dieses K\u00f6rpers ausdr\u00fccklich auf Verunreinigung mit Eiweiss zur\u00fcckf\u00fchrte*), so ist die Frage nach dem Schwefelgehalt des Protagons v\u00f6llig aus den sp\u00e4teren Abhandlungen verschwunden.\nDiejenigen Pr\u00e4parate des Protagons, welche nach einem Verfahren gewonnen waren, welches der Darstellungsweise von Gamgee und Blankenhorn \u00e4hnlich ist, zeigten in den F\u00e4llen auch den gleichen Phosphorgehalt, z. B.:\nPr\u00e4p. VI. 0,4742gr. Substanz gaben 0,0181 gr.MgaPa07, d.i l,066c|\u201e P.\nPr\u00e4p. VII. 1,0421 gr. Substanz gaben 0,0390gr. MgaPs07, d.i. l,045\u00b0/o P.\nGamgee und Blankenhorn fanden im Mittel 1,068% P, fast die gleiche Zahl ergibt sich aus Baumstark\u2019s Analysen. Hingegen erhielten wir einen h\u00f6heren Phosphorgehalt in denjenigen Pr\u00e4paraten, welche das \u00e4therische Extract geliefert hatte, z. B.:\nPr\u00e4p. IV. 0,7475 gr. Substanz vaben 0,0360 gr. Mg8Pa07, d. i. 1,35\u00b0|0 P.\nWir stellten im Wesentlichen nach dem von Liebreich und Blankenhorn und Gamgee benutzten Verfahren eine gr\u00f6ssere Menge Protagon aus Rindshirn dar, um es der Spaltung zu unterwerfen.\t5\nWir f\u00fchren die Darstellung und die Analyse desjenigen Pr\u00e4parats, welches zu den folgenden Spaltungsversuchen diente, etwas ausf\u00fchrlicher an.\n50 frische Rindsgehirne wurden m\u00f6glichst von den H\u00e4uten und Gef\u00e4ssen befreit, zerhackt und mit Alkohol von 85 % bei gew\u00f6hnlicher Temperatur 24 Stunden digerirt. Darauf wurde der Alkohol abgegossen und abgepresst und die Hirrimasse zun\u00e4chst einer Aetherextraction unterworfen. Der vom Aelher\n*) Diese Behauptung Fr\u00e9my\u2019s war unrichtig, denn Couerbe\u2019s Cerebrot enthielt mehr Schwefel, als das Eiweiss selbst enth\u00e4lt. '","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"438\nnicht gel\u00f6ste Theil wurde reit 85procentigem Alkohol mehrere Stunden bei 50\u00b0 digerirt, der Alkohol abgegossen. Beim Erkalten scheidet sich das Protagon aus. Die Extraction mit heissem Alkohol wurde so lange fortgesetzt, als dieser noch beim Erkalten eine nennenswerthe Ausscheidung von Protagon ergab. Das Protagon wurde nun noch zur Entfernung des Cholesterins mit Aether ausgewaschen. Die Menge des reinen Protagons betrug 150 gr. Bei dieser Darstellung wurden wir in Folge freundlicher Vermittelung des Herrn Dr. Bannow durch die Fabrik von C. A. F. Kahlbaum unterst\u00fctzt, wof\u00fcr wir unseren besten Dank abstatten.\nDie Analyse dieses Protagon-Pr\u00e4parats ergab Folgendes:\n1.\t0,2644 gr. Protagon gaben 0,6404 gr. CO\u00bb und 0,2758 gr. H20, d. i. 06,08% C und 11,48% H.\n2.\t0,2366 gr. Protagon gaben 0,5758 gr. C02 und 0,2344 gr. H20, d. i. 66,35\u00b0;,, C und 11 \u00ab00 \u00b0/0 H.\n3.\t0,1002 gr. Protagon gaben 0,2654 gr. C02 und 0,1072 gr. H20, d. i. 66,32% C und 10,92% H,\n4.\t0,620 gr. Protagon gaben 17,9 cbcm. N bei 21\u00b0 und 751 mm. Bar., d. i. 3,20% X.\n5.\t0,5562 gr. Protagon gaben 15,5 cbcm. X bei 18,0\u00b0 und 757,omm. Bar.,\nd. i. 3,28% N.\t: ;\n6.\t0,5224 gr.\tProtagon\tgaben\t14,5 cbcm.\tX bei 21,5\u00b0 und\t762,5 mm. Bar.,\n7.\t0,8092 gr.\tProtagon\tgaben\t0,0277\tgr.\tMg2Pa07,\td. i,\t0,96%\tP.\n8.\t0,8136 gr.\tProtagon\tgaben\t0,0279\tgr.\tMg2P207,\td. i.\t0,95%\tP.\n9.\t0,7979 gr.\tProtagon\tgaben\t0,0283\tgr.\tMg2P207,\td. i.\t0,99%\tP.\n10 und 11. S-Best. s. oben Pr\u00e4p. X.\nEin besonderer Versuch ergab, dass das Protagon frei : von Alkalien war.\nDie Resultate unserer Analysen sind in folgender Tabelle zusammengestellt.\n5.\t6.\t7.\t8.\tC\t10.\t11.\nC\t66,08\t66,35\t66,32\t\u2014\t\u2014\t-\t\u2014\t\u2014\t'\t^\t^\nh\t11-48\t11,00\t10,92\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t-Vf?;./\nN \u2014 :\u2014\t3,20 3,28 3,27 \u2022.-%% \u25a0\u25a0\np\t\u201e\t^\tw\t\u2014\t0,96\t0,95\t0,99\n\u2022 y-g \u25a0 _\t-\t- 0,511 0,507\nDas Verh\u00e4ltniss des Mittels aus den Analysen dieses Pr a p arates zu den Ergebnissen der fr\u00fcheren Untersucher","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"430\nist aus folgender Zusammenstellung ersichtlich. Da es f\u00fcr die folgenden Versuche nicht unbedingt notlnvendig war, einen der K\u00f6rper, welche unter dem Namen der \u00abProtagone\u00bb zusammengefasst werden, zu isoliren, so haben wir eine weitere Fractionirung dieses Pr\u00e4parates nicht vorgenommen. \u2022 Wir lassen daher die Frage nach der chemischen Individualit\u00e4t desselben vorl\u00e4ufig unber\u00fchrt und es miiss sp\u00e4teren Unter-\nKerasin aus dom einen, das Cerebrin aus einem anderen Protagon hervorgeht, ob man Protagone herstelleri kann, die schwefelfrei sind u. s. w.\t\t\t\t\t\n'\tI\t. \u25a0 1 t\t\u2022\t\u2022\t, l Cerebrius\u00e4ure\tp\tr o t a g o n v o ii\t\tMittel-\n\tj Frcmy\u2019s. !\tLiebreich.\tGamgee\t. ' \u2022\t* ' f\tunserer Analysen, l\u2019r\u00e4p. X.\n\t!\ti \u25a0 v | l,\t-I\t\tund Blankcnhorn.\tBaumstark. \u2019 j\t\nG . . .\t06,7\t;\t00,74\t66,39\t\u25a0\t\u2022\t\u25a0\t-, j 66,48\t66,25\nH . . .\t10,0\t11,74\t10,09\t11,12\t11,13\nX . . .\t2,3\t2,80\t2,39\t2,35\t3,25\nP . . .\t0,0 j\t1,23\t1,06\t1,02\t0.97\n\t\t\u2014\t.\t\u2014\u25a0.\t0,51\n0 .\t.\t. j\t19,5\t| ' ' !\t17,40\t19,46\t\t\" ' !\t:\t17,85\n2. Bildet \u00bbich Cerebrin und Kerasin aus Protagon? \u2019\nDie Frage, ob das Cerebrin als chemisches Individuum im Nervenmark vorhanden ist, oder ob es aus der Zersetzung einer h\u00f6heren Verbindung hervorgeht, ist bisher noch zweifelhaft geblieben. Hoppe-Seyler betrachtete das Protagon als lockere Verbindung von Lecithin und Cerebrin. Nach Par eus1) sind die Cerebroside wahrscheinlich als solche in der Nervensubstanz vorgebildet, Baumstark erhielt aus dem Protagon eine cerebrin\u00e4hnliche, nicht analysirte Substanz, I hudichum ist der Ansicht, dass die Cerebroside nicht aus einer complicirteren phosphorhaltigen Verbindung hervorgehen.\n1) Parcus, Ueber einige neue Gehirnstoffe, Inaug.-Diss., Leipzig I881-. - Derselbe, Journal f\u00fcr pract. Chemie, (2), Bd. 21. S.m\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XVII.\toij","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"440 :\nDie Entscheidung dieser Frage musste nach unserer Ansicht allen weiteren Untersuchungen \u00fcber das Nervenmark vorangehen. Wir glauben durch die folgenden Versuche den sicheren Nachweis geliefert zu haben, dass das Cerebrin und das Kerasin wirklich Zersetzungsproducte der Protagone sind.\nZur Gewinnung der Cerebroside hat man bisher die Gehirnsubstanz mit siedendem Barytwasser zersetzt und aus dem abgeschiedenen Gemisch die Cerebroside mit Alkohol ausgezogen. Diese Methode hat grosse Nachlheile. Kocht man die Gehirnmasse l\u00e4ngere Zeit mit Barytwasser, so tritt eine Zersetzung der Cerebroside ein. Wirkt hingegen das Barytwasser k\u00fcrzere Zeit, so erh\u00e4lt'man ein Gemisch von Cerebroside mit phosphor-haltigen organischen Verbindungen, welches nicht zu trennen ist.\nWir wandten f\u00fcr die Zersetzung des Protagons ein Verfahren an, welches eine quantitative Ausbeute an Cerebrin und Kerasin liefert und allgemeiner Anwendung f\u00fcr die Darstellung von Cerebrosiden f\u00e4hig ist. Das Protagon wurde in Methylalkohol gel\u00f6st und die L\u00f6sung bei Wasserbadtemperatur mit einer methylalkoholischen L\u00f6sung von Aetzbaryt versetzt. Sofort bildet sich ein volumin\u00f6ser, weisser Niederschlag, welcher eine Verbindung von Cerebrin und Kerasin mit Baryt enth\u00e4lt. Man digerirt die Fl\u00fcssigkeit noch einige Minuten auf dem Wasserbad j und filtrirt sodann den Niederschlag ab. Derselbe wird mit barythaltigem Methylalkohol einmal ausgewaschen und in Wasser zertheilt. Durch die Fl\u00fcssigkeit leitet man jetzt einen - anhaltenden Strom von Kohlens\u00e4ure, filtrirt den aus kohlensaurem Baryt und Cerebrosiden bestehenden Niederschlag ab, w\u00e4scht denselben mit Alkohol und zieht ihn sodann bei 50\u00b0 mit absolutem Alkohol aus. Bei dieser Temperatur gehen die Verunreinigungen, welche sonst den Cerebrosiden hartn\u00e4ckig anhaften, insbesondere die Barytseifen der h\u00f6heren Fetts\u00e4uren, nur zum geringen Theil in den Alkohol \u00fcber. Die letzten Reste barythaltiger Verbindungen werden entfernt, indem man\nsie zun\u00e4chst in der von Par eus beschriebenen Weise anreibt\nund mit einem anhaltenden Strom von Kohlens\u00e4ure behandelt. Den abfiltrirten Niederschlag nimmt man mit absolutem Alkohol bei 50\u00b0 auf.","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"441\nAus dem Alkohol krystallisirt beim Erkalten auf Zimmertemperatur zun\u00e4chst vorwiegend Cerebrin, welches nach zwei Stunden abfiltrirt wird, sp\u00e4ter vorwiegend Kerasin, dessen Abscheidung erst nach 5\u20146 Tagen beendet ist. Nach dem Eindampfen des Alkohols erh\u00e4lt man weitere Mengen dieser Substanzen. Die vollst\u00e4ndige Zerlegung der Gemische in Cerebrin und Kerasin war nach achtmaligem Umkrystallisiren aus Alkohol erreicht.\nAuf die Darstellung des Enkephalins mussten wir verzichten, da wir bei der Verarbeitung der geringen Mutterlaugen keine zuverl\u00e4ssigen Resultate erwarteten.\nDie Eigenschaften und die Ergebnisse der Analysen stimmen vollkommen mit den Resultaten der fr\u00fch\u00e8ren Forscher \u00fcberein.\t.\t,\t\u2022\nDas C e r e b r i n stellte ein weisses, kreide\u00e4hnliches Pulver dar, welches sich unter dem Mikroskop als aus kleinen, h\u00e4ufig radi\u00e4r gestreiften Kn\u00f6llchen bestehend erwies. In coricentr., Schwefels\u00e4ure l\u00f6st es sich langsam, bei schwachem Erw\u00e4rmen nimmt die L\u00f6sung eine blutrothe F\u00e4rbung an.\nMit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure gekocht liefert es eifie\nreducirende Zuckerart, welche nach Thierfelder mit Galactose identisch ist.\t-\nUnser Pr\u00e4parat schmolz bei 176\u00b0. Par eus gibt 170\u00b0 als Schmelzpunkt an.\nDasselbe enthielt noch eine Spur barythaltiger Asche. Die Analysen1) f\u00fchrten zu folgenden Zahlen:\n1 0,1485 gr. Substanz gaben 0,3754 gr. Kohlens\u00e4ure und 0,1507.gr Wasser d. i. 69,09\u00b0|0 C und ll,74\u00b0/0 H.\t.\n2.\t0,0904 gr. Substanz gaben 0,2277 gr. CO* und 0,0936 gr. H*0 d i 68,87\u00b0|0 C und ll,50\u00b0/0 H.\n3.\t0,1011 gr. Substanz gaben 0,2556 gr. CO, und 0,1035 gr. HaO d i 69,10\u00b0/,, C und ll,40\u00b0/0 H.\n4.\t0,1025 gr. Substanz gaben 0,2585 gr. CO, und 0,1058 gr. HaO d i 68,91 \u00b0|0 C und 11,43\u00b0|0 H.\n5.\t0,5498 gr. Substanz gaben 11,3 ebem. Stickstoff bei 19,5\u00b0 und 741 mm Bar., d. i. 2,29\u00b0/0 N.\nx) Bei der Berechnung der Analyse ist die Asche in Abzug gebracht.","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"6.\t0,076V gr. Substanz lieferten 13,80 cbcm. Stickstoff bei 18,50 und\n745 nun. Bar., d. i. 2,3\u00d6\u00b0|0 N.\t: \u25a0 '\t*\n7.\t0,0545 gr. Substanz lieferten 12,1 cbcm. Stickstoff bei -0,- und\n702 mm. Bar., \u00ab1. i- 2,19N.\t\u25a0\t\". .\n8.\t0,4408 gr. Substanz gaben 0,0000 gr. Asche, d. i. .Q.2.f>,o\u2018,\n\\i\t2.\t3.\t4.\t5.\t\u25a0\t0\nC\t69.09\t08,87\t69,10\t08.01\nH\t11,74\t11,50\t11,40\t11,45 .\t\u25a0\t\u2014. v.\t\u2014\n\u25a0\t_\t2,20\t2,3\t2,19\nIn der folgenden Tabelle ist das Mittel dieser Analysen mit den Ergebnissen von M\u00fcller1), Geoghegan2), Parcush und Thudiehum4) zusammen gestellt.\tSf'i'\u00cbIf\u00eeSiJ\"\nM\u00fcller v- :i\t(1858).\tGeoghegan (1879).\tParcus (1881). ; '\tThudiehum:\u2019). (18861 (\u00abPhrenosin\u00bb).\tK. n. F. ' (1891).\nC . . .\t68,45\t68,74\t: 69,08\t69,00\t68,99\nH\t. .\t11,20\t10,91\t11,47\t11,08\t11,52\nN . . .\t4,60\t1,44\t!\t2,13 ;\t1,96\t2,25 \u25a011 04.\nO ;4:\t15,75\t18,91\t!\t17,32 ; i '\t\u2022'\t17,90\t17i24\nAus dieser \"Tabelle ist ersichtlich f dass die tur unser aus Protagon dargestelltes Cerebrin gefundenen Zahlen mit denen von Par eus genau \u00fcbereinstimmen. Thudiehum s \u25a0 Phrenosin vom Jahre 1880 ist wahrscheinlich als ein fast reines Cerebrin zu betrachten. Die fr\u00fcheren Angaben von Thudiehum weichen viel mehr von unseren lind den\nPar eus\u2019sehen Ergebnissen ab.\nDiejenigen Formeln, welche mit diesen Analysenzahlen stimmen, sind, wie schon Par eus anf\u00fchrt, folgende :\n1.\tC70H140N#O13.\n2.\tG76 Ht54 Ns0lt.\n: 3. CjoHjjqNjOjjj.\nb Maller, Ann. d. Chem., 105, X. R., Bd. 29, 1858, S. 36.\n2) Geoghegan, diese Zeitschrift, Bd. 3, S. 332.\n*) Thu dich um, Grundz\u00f6ge der anatomischen u. klinischen Chemi\u201c.\nS. 53, Berlin 1886. ;\u00a7\tUM\u2018\ns) Aus den Angaben Thudichiim\u2019s ergibt sich nicht, ob es\num eine einzelne Analyse oder einen Mittelwerth handelt.","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"443\nDas Kerasin oder llomocerebrin, welches aus Protagon dargestellt wurde, entsprach v\u00f6llig der Beschreibung von P a r c u s. Besonders auffallend ist die physikalische Beschaffenheit, welche von der des Cerebrins sehr abweicht. Das Kerasin scheidet sich aus seinen L\u00f6sungen zuweilen in Flocken, nieist als durchsichtige Gallerte ab, welche aus sehr feinen und langen, nur bei st\u00e4rkerer Vergr\u00f6\u00dferung sichtbaren Nadeln besteht. Beim Trocknen schrumpft es zu einer hornartigen Masse ein. Beim vorsichtigen Erhitzen sinterte es be.i 130\u00b0 unter schwacher Gelbf\u00e4rbung zusammen und schmolz bei 15G\u00b0 zu klarer Fl\u00fcssigkeit. Parcus gibt 155\u00b0 als Schmelzpunkt an. Beim Erhitzen mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure lieferte es, ebenso wie das Gere-brin, eine reducirende Substanz. Unser Pr\u00e4parat 1 unter!iess beim Verbrennen keine Spur von Asche.\nDie Analysen f\u00fchrten zu folgenden Ergebnissen:\n1.\t0,0878 gr. Substanz lieferten 0.2254 gr. CO* und 0,0028 gr. H*(>, \u00bbLi. 70,04% C und 11,71 % H.\n2.\t0,1109 gr. Substanz lieferten 0,2842 gr. (10* und 0,1 lob gr, H*0, d. i. (59,91%, C und 11,59% H.\n.\u20185. 0,1013 gr. Substanz lieferten 0,2597 gr. CO* und 0,1064 gr. H*0, d. i. 69,99%, C und 11,65% H.\n4. 0,0987 gr. Substanz lieferten 0,2536 gr. (10* und .0,1032 gr. H.O, d. i. 70,09% CI und 11,64% H.\n5.0.\t6390 gr. Substanz lieferten 12,3 ebern. Stickstoff bei 17,5\u00b0 und 750 mm. Bar., dies ergibt 2,20% X.\n6.0.\t5306 gr. Substanz gaben 10,7 ebem. Stickstoff bei 22,5\u00b0 und\n761 mm. Bar., d. i. 2,28% X. 1.\t2.\t3. (1\t70,04\t69,91\t69,99 H\t11,71\t11,59\t11,65 X\t-\t\u2022\t\u2014\t\u2014\t\t4.\t5. 70,09\t- 11,64\t- \u2014\t2.20\t6. \u2022 2,-28\t\u2019\n!\t\tKerasin aus Ochsen-\t\u2022 Mittel\n- .\t< \u00fcoinocerebriu \u00bb von l\u2019\u00e0rcus (1881).\thirn von Th-udichum (188\u00ab).\tder Analysen des Kerasins, aus Protagon K. und F. (1891).\nf\t\t70,06\t69,54\t'\t70,00\nH. ..... .\t11.595\t11,69\t\u2018\t11,69.\nX .\t2,23\t1,92\t2,24\n0\t\t16,11\t16,85\t16,14","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"Auch in diesem Fall zeigte sich eine vollst\u00e4ndige \u00dceber-einstimmung der Analysen unseres aus Protagon dargestellten K\u00f6rpers mit dem Homocerebrin von Parcus. Die im Jahre 1886 von Thudichum publicirte Analyse weicht schon einiger-massen von unseren Ergebnissen ab. Es scheint, als ob den Analysen Thud ich urn\u2019s nur ein fast reines Pr\u00e4parat zu Grunde gelegen habe, obgleich es durch \u00abh\u00e4ufiges Umkrystalli-siren\u00bb von 70 gr. Kerasin gewonnen war. Noch weniger rein scheinen die \u00fcbrigen von Thudichum analysirten Kerasinpr\u00e4parate gewesen zu sein.\t\\ .\nDie Formeln, welche f\u00fcr das Kerasin in Betracht kommen, sind folgende: \u00a3\n2. C7eHIMNfO,s.\nWir haben durch diese Versuche den Beweis geliefert, dass die von uns als Gerebrin und Kerasin bezeichnten, aus dem Protagon dargestellten Stoffe wirklich mit dem Gerebrin und \u00ab Homocerebrin \u00bb von Parcus identisch sind.\nDie Menge des Cerebn ns und Kerasins betrug ungef\u00e4hr 50 Procent des angewandten Protagons. - -\nMan wird wohl kaum den Einwand machen, dass unser Protagon diese 50 Procent der Cerebroside als Beimengung enthalten habe. Diese Ansicht ist aus folgenden Gr\u00fcnden nicht haltbar :\n1. Das Protagon existirt in einer in kaltem Aether ziemlich l\u00f6slichen, in warmem Aether leicht l\u00f6slichen Modification. Das Cerebrin ist bisher stets in Aether unl\u00f6slich befunden worden, das Kerasin ist sehr schwer in Aether l\u00f6slich. Wenn diese in Aether z. Th. unl\u00f6slichen, z.Th. sehr schwer l\u00f6slichen Stoffe in einer Menge von 50 \u00b0/0 aus einem l\u00f6slichen hervorgehen, so wird man annehmen m\u00fcssen, dass sie der Zersetzung einer chemischen Bindung ihren Ursprung verdanken.\n\u00e9 2, Das Protagon wird durch gewisse Manipulationen, besonders durch die Einwirkung von st\u00e4rkerem Alkohol, in eine Modification \u00fcbergef\u00fchrt, welche in siedendem Alkohol","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"445\nsehr schwer l\u00f6slich ist. Kocht man das schwer l\u00f6sliche Pro-\n\u2022..\tV\ntagon im Alkohol aus, so m\u00fcsste alles mechanisch beigemengte Cerebrin und Kerasin entfernt werden. 1 gr. schwer l\u00f6sliches Protagon wurde 5mal mit Alkohol auf dem Wasserbade ausgekocht. Die Alkoholmenge betrug jedesmal 200 cbcm. Beim Erkalten des abfiltrirten Alkohols schied sich jedesmal, eine geringe Menge durchsichtiger, mikroskopisch erkennbarer Knollen ab, welche sich als phosphorhaltig erwiesen und bei der Zersetzung mit siedender Schwefels\u00e4ure eine reducirende Substanz ergaben, welche also Protagon enthielten. Der nach f\u00fcnfmaligem Auskochen gebliebene R\u00fcckstand , in der oben beschriebenen Weise mit Baryt zersetzt, lieferte noch Cerebrin, als einen in warmem Alkohol leicht l\u00f6slichen K\u00f6rper. Diese Thatsache kann nur durch eine, wenn auch lockere Bindung des Cerebrins im Protagon erkl\u00e4rt werden.\n3. Die Krystalle des Protagons sind leicht von denen des Cerebrins und Kerasins zu unterscheiden. Erstere bilden ziemlich scharf conturirte Knollen mit gezackten R\u00e4ndern (radi\u00e4r gestellte Bl\u00e4ttchen), das Cerebrin zeigt schwach licht- \u2019 brechende Knollen mit glatten R\u00e4ndern, das K\u00e8r4sin.,\u00ebine verfilzte Masse von feinen langen Nadeln. Eine Beimischung, wenn auch nur in geringen Mengen, liesse sich bei mikroskopischer Untersuchung nicht \u00fcbersehen.\nUnsere Untersuchungen f\u00fchren somit zu dem Schluss, dass sowohl das Cerebrin wie das Kerasin als Zersetzungsproducte des Protagons zu betrachten sind.\n3. Bestimmung des Molekulargewichts vom Kerasin mit Hilfe\nder Siedemethode.\nW\u00e4hrend Par eus f\u00fcr das Cerebrin und Kerasin die oben erw\u00e4hnten Formeln mit 2 Atomen Stickstoff discutirte, glaubt Thudichum der Formel C41H7#N08 f\u00fcr das Cerebrin (Phrenosin) den Vorzug ertheilen zu m\u00fcssen und gibt f\u00fcr das Kerasin Formeln mit 42, 44 und 40 Atomen Kohlenstoff.\nWir haben versucht, durch die Siedemethode von Beckmann einige Anhaltspunkte f\u00fcr die Gr\u00f6sse des Molek\u00fcls zu","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"gewinnen. Es wurde f\u00fcr diese Versuche das Kerasin als die leichter l\u00f6sliche Substanz gew\u00e4hlt. In Anbetracht der Gr\u00f6sse des Molekulargewichts konnte nur eine ann\u00e4hernde Richtigkeit erwartet werden. Als L\u00f6sungsm it tel diente Eisessig.\n\tG\u00bb l\u00f6ste Menge des Kerasins.\ti : - j :\tErh\u00f6hung des Siedepunktes.\t\u25a0\u25a0 |\tDaraus ] berechnete\u00ab Molek\u00fcl ar-\u2022: 1\tgewicht.\ni.\tP. V 0,593\u00dc\ter sue\th l. 4<S,1 gr. 0,033\tEisessig, i\t945,2\n\tV\t\u2022\t. j. ersiK\t?h 2. 50,3 gr.\ti V'v.V>. .. Eisessig.\n2 a.\t0,0330\t\u2022 \u0178-i\t0,031\ti\t1027\n21).\t0,507 t\t. .1 \u2022.\t0,03t\t^ ^ v ; 972 -\nDie Formeln, welche nach unseren Analysen in Betracht kommen, ergeben folgende Molekulargewichte:\nC^H^CV, C^H^NO,\n:\tmo\t1300\tnos ; \u25a0\t. m\nEine Entscheidung zwischen den angef\u00fchrten Formeln l\u00e4sst sich durch diese Versuche nicht treffen, wohl aber kann man ein Multiplum der Formeln mit 2 Atomen Stickstoff aus sch Hessen. Weitere Anhaltspunkte f\u00fcr die Gr\u00f6sse des Molekulargewichts ergeben sich aus den folgenden Versuchen.\n4. Ueber einige Verbindungen des Cerebrins und Kerasins.\nBarytverbindung. Aus der von uns benutzten Dar-stellungsweise der Cerebrine geht hervor, dass diese Substanzen Verbindungen mit Baryt bilden k\u00f6nnen. Wir haben in der im Vacuum getrockneten, mit Alkohol ausgewaschenen Barytverbindung des Cerebrins 1) 19,48, 2) 19,74, 3) 19,93% Baryt ( Ba0) gefunden. Unter der Einwirkung der Kohlens\u00e4ure zerf\u00e4llt diese lockere Verbindung.\n1) i e Ei nf\u00fchrun g orga ni sehe r Ato mco m p 1 ex e in die Cerebroside ist nicht schwierig, aber die entstehenden Verbindungen sind in Alkohol und Aether sehr l\u00f6slich und krvstallisiren nicht leicht, deshalb haben wir sie nicht genauer untersucht. Es sei nur erw\u00e4hnt, dass man eine Benzoyl-verbindung des Cerebrins als weiche, wachsartige, in Alkohol","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"447\nund Aether leicht l\u00f6sliche Masse erhalt, wenn man Cerebrin mit Benzoes\u00e4ureanhydrid im Oelbade auf 150\u00b0 erhitzt oder . in Benzol gel\u00f6stes Cerebrin bei Wasserbad-Temperatur mit Benzoylchlorid digerirt. Auch das Nitrobenzoylcerebrin, welches wir aus Nitrobenzoylchlorid und Cerebrin darstellten, .zeigte die gleichen, zur weiteren Untersuchung wenig einladenden Eigenschaften und eben so wenig gelang es uns in der Pikryl-und Benzolsulfon-Verbindung des Cerebrins Substanzen ausfindig zu machen, deren Eigenschaften zu weiterer Untersuchung geeignet gewesen w\u00e4ren.\nBrom verb indun gen. Wenn man fein zerriebenes Cerebrin in Benzol aufschwemmt und bei einer Temperatur von 30\u201435\u00b0 Brom hinzuf\u00fcgt, welches in Benzol gel\u00f6st ist. so verschwindet die gelbe Farbe des Broms ziemlich schnell und das Cerebrin geht in L\u00f6sung. Zur Darstellung des Brom-cerebrins setzt man so lange Brom in Benzol gel\u00f6st hinzu, bis weder eine Gelbf\u00e4rbung durch freies Brom , noch \u00fcbersch\u00fcssiges Cerebrin vorhanden ist. L\u00e4sst man diese L\u00f6sung an der Luft verdunsten, so bleibt eine glasige, fast v\u00f6llig durchsichtige Schicht zur\u00fcck, die sich nach mehrt\u00e4gigem Verweilen im Vacuum pulverisiren l\u00e4sst. Das Pulver ist in Benzol sein-leicht, in Aether und Alkohol etwas weniger leicht l\u00f6slich und enthielt in einem Falle 1 G,6G\u00b0/0, in einem zweiten 16,30\u00b0/0 Br.\n1.\t0,5916 gr. Bromcerebrin mit Soda und Salpeter verascht gal\u00bb 0.2318 gr.\nAgBr, d. i. lG,G6\"j0 Br.\n2.\t0,6093 gr. Bromcerebrin gab 0,2334 gr. AgBr, d. L 16,30c% Br,.\nAuch die Brom Verbindung des Kerasins, d ie in gleicher Weise dargestellt war, wurde nicht in krystallisirtem Zustande erhalten. Die Analyse des Bromkerasins ergab in einem Falle 1.7,25\u00b0/0 Br, in einem zweiten Falle 10,93 \u00b0/0 Br.\n1.\t0,7191 gr. Bromkerasin gab 0,2914 gr. AgBr, d. i 17,25'% Br.\n2.\t0,7310 gr, Bromkerasin gal\u00bb 0,2907 gr. AgBr, d. i. 16,93\u00b0% Br.\nDas Bromkerasin ist optisch activ1) und zwar betr\u00e4gt die ?pecifische Drehung [a]D = \u201412\u00b0 48' bei Zimmertemperatur;\n\u2019) Eine Untersuchung des Cerebrins und Kerasins int Polarisationsapparat ist wegen der Schwerl\u00f6slichkeit dieser K\u00f6rper bei gew\u00f6hnlicher Temperatur nicht ausf\u00fchrbar.","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"f\u00fcr diese Bestimmung ist eine L\u00f6sung in Benzol, enthaltend 11 \u00b0/0 Bromkerasin, benutzt worden.\nDer Bromgehalt entspricht sowohl beim Cerebrin, wie beim Kerasin dem Eintritt von 3 Atomen Brom auf % Atome Stickstoff der Cerebroside.\nBerechnet f\u00fcr Tribromcerebrin . Lto H137 Bra N'a 01 a :\nBr\t16,52\nBerechnet f\u00fcr Tribromkerasin G-0Hi35 Br3 N, 012 ?\nBr V.\t16,72\nGefunden: 16.66 und 16,30.\nGefunden: 17,25 und 16,93.\nDiese Ergebnisse stimmen ebenso wie die Molekular gewichts-Bestimmung am besten zu einer Formel mit 70 Atomen Kohlenstoff.\nLeider war das schwer zu beschaffende Material, dessen vollst\u00e4ndige Analyse von grossem Werth gewesen w\u00e4re, mit diesen Brombestimmungen ersch\u00f6pft.\n5. Zersetzung des Cerebrins und Kerasins durch Salpeters\u00e4ure. ; \u2022 '\nGeoghegan1) erhielt durch die Einwirkung der siedenden Schwefels\u00e4ure auf Cerebrin eine Substanz, welche er als Cetylid bezeichnete und welche nach seiner Ansicht vielleicht der Formel CMHi805 entspricht. Das Cetylid entwickelt unter der Einwirkung des schmelzenden Kalis Sumpfgas und Wasserstoff und geht zugleich in Palmitins\u00e4ure \u00fcber.\nThudichum* *) gibt an, er habe durch die Einwirkung von 2\u00b0/0 Schwefels\u00e4ure bei 130\u00b0 auf Phrenosin (Cerebrin) eine S\u00e4ure von der Zusammensetzung Cl8H3608 gewonnen, welche bei 84\u00b0 schmelze. Thudichum bezeichnet dieselbe als Neurostearins\u00e4 u\nWir haben versucht, die Menge der fetten S\u00e4uren zu bestimmen, w elche bei der Zersetzung des Cerebrins und Kerasins gebildet werden. Hierbei bedienten wir uns der Salpeters\u00e4ure,\n*) Diese Zeitschrift, Bd. Ill, S. 332.\n\u2022) Grundz\u00fcge, S. 54 u. f.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"449\nwelche, wie schon M\u00fcller beobachtete, unter Bildung einer fett\u00e4hnlichen Substanz auf das Cerebringemisch einwirkt.\nM\u00fcller analysirte dies Product, erkannte es aber nicht \u2014 es ist Stearins\u00e4ure.\nM\u00fcller\u2019s Analyse Berechnet (1858):\tf\u00fcr Stearins\u00e4ure:\nG\t75,52\t76,06\nH\t12,92\t12,67\nWir wurden auf diese Analyse M\u00fcller\u2019s erst aufmerksam, nachdem wir selbst die Stearins\u00e4ure als Oxydations-product des Cerebrins und Kerasins nachgewiesen hatten.\nF\u00fcr die quantitativen Bestimmungen der aus dem C\u00e8r\u00eabrjn und Kerasin entstehenden Fetts\u00e4uren diente siedende Salpeters\u00e4ure, welche aus einem Theil concentrirter Salpeters\u00e4ure und 3 Theilen Wasser zusammengesetzt war. Zun\u00e4chst \u00fcberzeugten wir uns, dass eine solche S\u00e4ure Stearins\u00e4ure auch bei l\u00e4ngerem Kochen nicht angreift. Dann verfuhren wir in folgender Weise : Die abgewogene Menge des Cerebrins wurde in einem kleinen K\u00f6lbchen mit 15 cbcm. concentrirter Salpeters\u00e4ure vom spec. Gew. 1,52 \u00fcbergossen, umgesch\u00fcttelt und sodann die n\u00f6thige Menge Wasser hinzugef\u00fcgt. Das Gemisch wurde nun mit H\u00fcckflussk\u00fchler versehen, unter fortw\u00e4hrendem Uinsch\u00fctteln auf dem Wasserbad erw\u00e4rmt. Die Einwirkung muss Anfangs sorgf\u00e4ltig beobachtet werden, da die Masse heftig sch\u00e4umt. Wenn die Gasentwickelung nur noch langsam vor sich geht, wird der Inhalt des K\u00f6lbchens \u00fcber kleiner Flamme mehrere Stunden in schwachem Sieden erhalten. Nach dem Erkalten wird die Salpeters\u00e4ure von der erstarrten Masse abgegossen und letztere zur Entfernung des Restes der S\u00e4ure noch einige Male mit Wasser ausgekocht. Die Stearins\u00e4ure wurde zum Schluss auf einem gewogenen Filter gesammelt, im W\u00e4gegl\u00e4schen bei 90\u00b0 getrocknet und gewogen.\t\u00bb\n1.\t2,7400\tgr. Gerebrin gaben\t1,8667 gr.\tStearins\u00e4ure, d. i.\t68,12\u00b0|0.\n2.\t0,9300\tgr. Gerebrin gaben\t0,6360 gr.\tStearins\u00e4ure, d. i.\t68,38 \u00b0f0.\n3.\t0,9546\tgr. Gerebrin gaben\t0,6470 gr.\tStearins\u00e4ure, d. i.\t67,67\nDie Schmelzpunkte der erhaltenen Fetts\u00e4uren lagen alle zwischen 70\u00b0 und 71,5\u00b0. Die geringe Erh\u00f6hung des Schmelz-","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\nPunktes ist wahrscheinlich darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, dass dieselben eine geringe Menge untersetztes Cerebrin einschl\u00f6ssen. Durch fractionirte Krystallisation wurden drei Proben dargestellt. Die beiden ersten Fractionen begannen bei 69\u00b0 zu schmelzen und waren bei 70,5\u00b0 v\u00f6llig fl\u00fcssig, die dritte Fraction begann bei 75\u00b0 zu schmelzen und war erst bei 78\u00b0 ganz geschmolzen. Demnach sind die erhaltenen Procentzahlen f\u00fcr die Stearins\u00e4ure um ein Geringes zu hoch. Dass in der untersuchten S\u00e4ure wirklich Stearins\u00e4ure vorlag, wurde noch durch die Ueberf\u00fchrung in das Barytsalz und Analyse desselben nachgewiesen. Dasselbe enthielt 19,23 \u00b0/0 Ba;\nstearinsaurer Baryt verlangt 19,48 \u00b0/o Ba, palmitinsaurer Baryt -J,17.\u00b0/0 Ba.\nln gleicher Weise wurde die Zersetzung des Kerasins ausgef\u00fchrt.\n1 ; 0,9284 gr.\tKerasin\tgaben 0,0013 gr.\tStearins\u00e4ure,\td, h\t74,46\u00aeJ0.\n2. 0,9179 gr.\tKerasin\tgaben 0,6798 gr.\tStearins\u00e4ure,\td. i.\t74,06%).\n\u2022\u00bb. 0*9327 gr.\tKerasin\tgaben 0,0049 gr.\tStearins\u00e4ure,\t\u00ab1. i.\t74,50\nAuch diese Zahlen sind ein wenig zu hoch. Zwar schmolzen die gewonnenen Fetts\u00e4ure-Producte \u00fcbereinstimmend zwischen 09 und 70,5\u00b0, aber durch fractionirte Krystallisation Hess sich aus \u00abdenselben eine zwischen 73 und 750 schmelzende Fraction darstellen. Dass auch in diesem Fall der Einfluss geringer Spuren unangegriffenen Kerasins die Ursache f\u00fcr die Erh\u00f6hung des Schmelzpunktes war, Hess sich leicht nachweisen. Denn ein erneutes Sieden mit Salpeters\u00e4ure bewirkte eine Erniedrigung des Schmelzpunktes dieses letzten Theils, so dass derselbe zwischeu 69 und 70\u00b0 lag.\nEine wichtige Schlussfolgerung auf die Constitution des Cerebrins ergibt sich, wenn man die erhaltenen Mengen der Stearins\u00e4ure zu dem Stickstoff dieses K\u00f6rpers in Beziehung setzt. Das Verh\u00e4ltniss beider ist n\u00e4mlich ein derartiges, dass au s dem Cerebri n die i M o 1 ek\u00fcle S tea rin s\u00e4ure f\u00fcr je zwei Atome Stickstoff gebildet werden.\nStearins\u00e4ure berechnet in Procenten des Cerebrins: 08.5\nGefunden:\n1,\t2.\t3.\n08,12\t68,38\t07,67.","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"I\n451\nFeim Kerasin ist die Uebereinstimmung nur eine an\nn\u00e4hernde.\nStearins\u00e4ure berechnet in Procenten des Kerasins: 08,2\nGefunden\nEs ergibt sich also, dass die Resultate der Elementaranalysen, der Molekulargewichtsbestimmungen, der Analyse der Bromverbindungen und des Studiums dei* Zcrsetzungs\u2019-producte alle zu dem gleichen Resultat f\u00fchren : zu einer der Formeln mit 2 Atomen Stickstoff, und zwar halten wir f\u00fcr-Cerebrin die Formel C70Hli0N2Ot3, f\u00fcr das Kerasin die Formel C70H138N2Oi2 f\u00fcr die wahrscheinlichste.\nDie Angabe von Geoghegan, dass durch schmelzendes Kali aus der im Cerebrin oder Kerasin enthaltenen \u00abCetylid\u00bb-Gruppe Palmitins\u00e4ure gebildet werde, steht mit unseren Oxydationsversuchen , welche zu Stearins\u00e4ure f\u00fchrten, nicht im Widerspruch. Wir erinnern daran, dass L\u00e4nger1) bei der Oxydation der Lycopodium\u00f6ls\u00e4ure eine Isocapron-s\u00e4ure erhielt, w\u00e4hrend bei der Kalischmelze aus derselben Atomgruppe Isobutters\u00e4ure gebildet wurde. Diese Thatsache darf nicht wunderbar erscheinen, wenn man erw\u00e4gt, dass die mehrfache Bindung der Kohlenstoffatome unter einander in den Molek\u00fclen organischer K\u00f6rper oft mit grosser Leichtigkeit ihren Ort wechselt.\n* . r '\n6. \u00fceber die Verbreitung der Cerebroside im Thierk\u00f6rper.\nEine scharfe Abgrenzung derjenigen Verbindungen, welche wir als Protagon bezeichnen, ist heute noch nicht m\u00f6glich.\u2019 Wie schon oben erw\u00e4hnt, finden wir in dem1 Je\u00eborin einen K\u00f6rper, dessen Zugeh\u00f6rigkeit zur Protagongruppe zwar wahrscheinlich, aber doch noch zweifelhaft ist. Vorl\u00e4ufig m\u00fcssen wir mit dem Namen \u00abProtagon\u00bb alle diejenigen phosphorhaltigen K\u00f6rper bezeichnen, welche unter Bildung von Gerebrosiden zerlegt werden k\u00f6nnen. Cerebroside sind\n*) Archiv der Pharmacie, (3), Bd. 27, S. 241; Bd. 203, S. 280; Bd. 300, S. 025.","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"diejenigen stickst offhaltigen, phos phorfreien Verbindungen, welche durch die Einwirkung verd\u00fcnnter S\u00e4uren unter Bildung eines reducirenden Kohlehydrats gespalten und ferner durch schmelzendes Kali und durch die Oxydation mit Salpeters\u00e4ure in eine h\u00f6here Fetts\u00e4ure (Palmitins\u00e4ure, Stearins\u00e4ure) \u00fcbergef\u00fchrt werden.\nDie Cerebroside finden sich in allen markhaltigen Nervenfasern. Wir haben, um die Nervenmasse eines tiefstehendeni Wirbelthieres zu untersuchen, das Gehirn eines St\u00f6rs auf Cerebrin verarbeitet. Der Fisch wog 16 Kilo, sein Gehirn in feuchtem Zustand 3 Gramm und davon entfiel noch ein betr\u00e4chtlicher Theil auf die daran h\u00e4ngenden Enden des Trigeminus. Es gelang uns, aus dieser Nervenmasse ein Cere-brosid (wahrscheinlich Cerebrin) darzustellen und an seinen charakteristischen Eigenschaften, insbesondere an der Bildung des reducirenden Kohlehydrats, zu erkennen.\nI;\n. Das Vorkommen der Cerebroside in den zelligen Elementen wurde zuerst von Hoppe-Seyler1) mit Sicherheit festgestellt. Zwar liegt schon eine \u00e4ltere Angabe von Lehmann*) \u00fcber die \u00ab Cerebrins\u00e4ure* im Eiter vor, aber es ist unzweifelhaft, dass Lehmann in diesem Falle kein Cerebrosid in H\u00e4nden : gehabt hat. ' ... \u2018 : ;-.\t\u25a0\t'\nHoppe-Seyler (1. c.) erwies, dass diese Substanz theil-weise in Verbindung mit einem phosphorhaltigen Atomcomplex aus Alkohol auskrystallisirt, dass sie aber phosphorfrei dargestellt werden kann, dass sie 1,9 \u00b0/0 N enth\u00e4lt und bei der Zersetzung mit Schwefels\u00e4ure einen reducirenden K\u00f6rper liefert. Ist diese Substanz Cerebrin, Kerasin, oder Enkephalin ? Oder liegt etwa ein neues Glied dieser Gruppe vor?\n!) Hoppe-Seyler, Medic.-chemische Untersuchungen, Berlin\n: 1866-71, S. ..486.C\nCK*\u2022) Lehmann, Zoochemie, 1858, in Gmelin-Kraut\u2019s Handbuch der Chemie, Bd. 8.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"453\nWir haben zur Entscheidung dieser Frage 4\u20145 Liter Eiter, welcher Haupts\u00e4chlich aus pleuritischen Erg\u00fcssen stammte, unter Alkohol gesammelt. Die durch den Alkohol c\u00f6agulirte Eitermasse wurde mit gr\u00f6sseren Mengen Alkohol ausgekocht und filtrirt, beim Erkalten des Alkohols setzte sich ein reichlicher Niederschlag ab, welcher sich bei erneutem Erw\u00e4rmen mit Alkohol nur zum geringen Theil l\u00f6ste. Aus dem heiss f\u00fchrten Alkohol schied sich beim Erkalten/eine hellgelbe Masse aus, welche mit Aether ausgewaschen lind sodann in warmem Methylalkohol gel\u00f6st wurde. Die L\u00f6sung wurde mit methylalkoholischer Barytl\u00f6sung auf dem Wasserbade digerirt und in der oben beschriebenen Weise auf Cerebroside verarbeitet,\nDurch vielfaches Umkrystallisiren wurden zwei K\u00f6rper\u2019 ' erhalten, welche bei weiterem Umkrystallisiren ihre Eigenschaften nicht mehr r\u00e4nderten und welche daher als chemische Individuen betrachtet werden m\u00fcssen. Diese Substanzen geh\u00f6ren zu den Gerebrosiden, sind aber mit keinem bisher bekannten K\u00f6rper aus dieser Gruppe identisch. Wir schlagen f\u00fcr dieselben die Namen Pyosin und Pyogen in vor..\nDas Pyosin ist der in Alkohol schwerer l\u00f6sliche K\u00f6rper. Derselbe stellt ein feines weisses Pulver vor, welches ohne Br\u00e4unung bei 100\u00b0 getrocknet werden kann. Bei l\u00e4ngerem Erhitzen auf 217\u00b0 tritt eine leichte Gelbf\u00e4rbung ein, bei 238\u00b0 schmilzt die Substanz. Das Pyogen in beginnt unter leichter Gelbf\u00e4rbung bei 201\u00b0 zu sintern und schmilzt bei 221\u2014222\u00b0. Der Schmelzpunkt \u00e4nderte sich beim Umkrystallisiren nicht. Beide K\u00f6rper gaben mit conc. Schwefels\u00e4ure Rothfarbung und spalteten beim Erw\u00e4rmen mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure eine reducirende Substanz ab. Sie enthalten keinen Phosphor und. lassen beim Verbrennen keine Asche zur\u00fcck. Sie besitzen im Allgemeinen die L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnisse d\u00e9s Gerebrins und Kerasins, doch sind sie noch leichter in Alkohol l\u00f6slich als das letztere. Sie bilden ein weisses feink\u00f6rniges Pulver, welches ohne Gelbf\u00e4rbung auf 100\u00b0 erhitzt werden kann. Beide bilden Verbindungen mit Baryt, welche den fr\u00fcher erw\u00e4hnten \u00e4hnlich sind.","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"v Die Analysen ergaben folgende Resultate :\nA. Analysen des Pyosins.\n1.\t0,1220 gr. Substanz g\u00e4ben 0.2881 gr. C(X lind 0,1164 gr. H*0, d. i.\n' 04,34\"Y C und 10,50 \"f0 H.\n2.\t0,0798 gr. Substanz gaben 0,2301 gr. GO* und 0,0910 gr. H*0, d. i. \u2666J4,39\u00b0j\u201e G und 10,35 \u00b0j0 H.\n3.\t0,1000 gr. Substanz gaben 0,2497 gr. CO., und 0,0991 gr. H*0, d. i. 04,29\u00b0|0 G und 10,4O\u00b0fo H.\n4. 0,2433 gr. St\tibstanz j\tgaben 5,8 ebem. X bei 22,5\" und 749 i\tnm. Bar.,\n(1. i. 2,\u00ab4\"l, G\ti. 64,34\t2.\t3.\t4.\tMittel; 04.39\t04,29\t-\t64,34\t\nH\t10,50\t10,35\t10,40\t\u2014\t10,43\t\nX '\u25a0\u25a0\u25a0 n '\t\tY'Y^I '\u25a0'YrYY 2,64 ; :\t2,64 -\t22,59\t\nB. Analysen des Pyogenins.\n1; 0,0980 gr. Substanz gaben 0,2246 gr. GO* und 0,0928 gr. H* \u00d6 * d. i. Yf 02,55 \u00b0;'\u00f6 G und 10,51 \u00b0/0 H.\n2.\t0,0847 gr. Substanz gaben 0,1949 gr. CO* und 0,0792 gr. H*0, d. i. 02,0*9\u00b0!o C und 10,390,(( H.\n3.\t0,3020 gr. Substanz gaben 0,5 ehern. X bei 18\u00b0 und /02 nun. Bar.,\nd. i. 2,48 \u00b0!0 X.\n1.\t2.\t3.\tMittel:\nC\t02,55\t02,69\t\u2014\t62,62\nH\t10,51\t10,39\t\u2014\t10,45\nY;r^;;\t2,48\n0\t,\t24,46\nDie Analysen des Pyosins lassen sich mit den Formeln C#7H,10N,O15 oder C58H110N#015 in Einklang bringen, da* Pyogenin mit der Formel C65H1J8 N, 019. Eine Begr\u00fcndung dieser Annahmen kann erst nach weiteren Untersuchungen des Materials, dessen Beschaffung von Zuf\u00e4lligkeiten abh\u00e4ngt,\nerfolgen. .y-YYYyY \\\t\u25a0\t\u2019\nAusser diesen beiden Cerebrosiden kommen noch andere\nverwandte K\u00f6rper im Eiter vor. Das von Hoppe-bey 1er dargestellte Cerebrin des Eiters kann weder mit dem Pyosin, noch mit dem Pyogenin identisch gewesen sein, da es einen anderen Stickstoffgehalt zeigte. Auch wir erhielten bei der Untersuchung eines frisch entleerten pleuritischen Eiters, dessen Zellen wohlerhalten waren, eine andere stickstoffhaltige und","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"455\nphosphorfreie Substanz, die durch ihre Eigenschaften und besonders durch die Abspaltung eines reducirenden K\u00f6rpers ihre Zugeh\u00f6rigkeit zu den Cerebrosiden erwies, die aber-bei 230\u2014231\u00b0 schmolz und 59,63\u00b0/0 G und 9,03% II enthielt. Die analystrte Substanz war aschefrei. Bei der Umwandlung der Leukocyten in Eiterzellon erleiden die Urspr\u00fcnglichen chemischen Bestandtheile eine Aonderung. Wir wissen, dass das Nuclein allmalig unter Abspaltung von Phosphors\u00e4ure zerfiillt, wenn der Eiter stagnirt*). In gleicher Weise wird auch das Protagon zersetzt und wir haben wahrscheinlich' das Pyogenin und vielleicht noch andere im Eiter .vorkomniendo Cerebroside als Umwandlungsproducte der urspr\u00fcnglichen aus dem Protagon hervorgehenden Cerebroside anzusehen.\nDass diese Cerebroside urspr\u00fcnglich im Eiter,mit Phosjdior in Verbindung sind, geht aus den Analysen Iloppe-Sey 1er s fl. c.j hervor, welcher aus dem urspr\u00fcnglichen aus Alkohol in Nadeln krystallisirten K\u00f6rper 2,27 bis 3,44\u00b0/0 PsO#, d. i. 0,99\nbis 1,50 \u00b0/0 P fand. Dies entspricht dem Phosphorgehalt des Protagons.\nIn anderen Eiterarien findet man die Cerebroside schon in freiem Zustand, z. B. krystallisirtc der zuletzt erw\u00e4hnte, bei 230\u2014231\u00b0 schmelzende K\u00f6rper schon ohne die Behandlung mit Actzbaryt fast phospborfrei in durchsichtigen, makroskopisch erkennbaren Knollen aus der alkoholischen L\u00f6sung heraus.\nWenn die Cerebroside auch durch die Faulniss und verwandte Processe Umwandlungen erleiden m\u00f6gen, so bleibt doch das ihnen eigent\u00fcmliche chemische Gef\u00fcge erhallen. Wir untersuchten die Adipocire, welche sich nach zehnj\u00e4hrigem Liegen einer Leiche in der Sch\u00fcdolh\u00f6hle gebildet hatte, und fanden in derselben ein Cerebrosid, welches bei der Zersetzung mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure einen reducirenden K\u00f6rper ergab, Auch im Gewebe der Milz findet sich, wie Iloppe-Sey 1er erwies, ein Cerebrosid vor und wir d\u00fcrfen nicht zweifeln, dass solche Substanzen noch in vielen tierischen Zellen entdeckt werden.\n\u2018j Kossel, diese Zeitschrift, Bd. VII, S. 7.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XVII.\n30","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"Da rnaii vielleicht den Einwand erheben k\u00f6nnte, dass das Gerobrin der Milz aus den niarkbaltigen Nervenfasern dieses Organs hervorgeht und dass die Cerebroside des Eiters der Ein>chmelziing nervenhaltiger Theile ihren Ursprung verdanken, so liahen wir /eilige Gebilde untersucht, bei denen jede Verum einijmng mit nerv\u00f6sen Elementen ausgeschlossen war ~ die Spermatozoon. Die Analyse dieser an Karyoplasma reichen, an Cytoplasma armen Gebilde li\u00e2t noeli ein weiteres Interesse. Man kann sich nach ihrer Zusammensetzung eine Vorstellung darn her bilden, welche Substanzen dem Zellkern angeh\u00f6ren. I l\u00e4lh'ii sich die Cerebroside in ihnen reichlicher voi gefunden, als in den kcrn\u00e4rineren Gewebszellen, so Initie man die Cerc-broside als Destaialllieile des Zellkerns ansohen m\u00fcssen.\nWir verarbeiteten die Moden eines St\u00f6rs, um eine m\u00f6g-liehst grosse Menge der Spcrmalozoen zu gewinnen. Die Teslikel des 2 t Stunden vorher gel\u00f6dleten Thicros wurden zerkleinert, mit grossen Mengen Wasser gesch\u00fcttelt und die milchige I l\u00fcssigkeit, welche die Sperrhatozoen aufgeschwemmt erhall, durch T\u00fccher colirt. Die colirte Fl\u00fcssigkeit wurde mit wenigen Tropfen Essigs\u00e4ure versetzt, die Spermatozoen scliruinpfleii und bildeten jetzt einen leicht (illrirbaren Nieder-. schlag, hei dessen mikroskopischer Untersuchung keine anderweitigen Elemente walirgenonnnen wurden. Die Untersuchung dieser Elemente wurde ebenso wie die des Eiters vorgenommen und lieferte eine \u00e4usserst geringe Meng\u00ab eines Cerebrosids, welclics sich v\u00f6llig wie Cerebrin verhielt und unter Bildung einer reducirenden Substanz zerfiel. F\u00fcr die Analyse reichte die geringe Menge niehl aus. Dieser Versuch beweist, dass die Cerebroside unabh\u00e4ngig vom Nervennmrk Vorkommen und dass sie laichst wahrscheinlich aus dem Cytoplasma, nicht :niloin /ollkem heivohrelieii.\t\u25a0","page":456}],"identifier":"lit16912","issued":"1893","language":"de","pages":"431-456","startpages":"431","title":"Ueber einige Bestandtheile des Nervenmarks und ihre Verbreitung in den Geweben des Thierk\u00f6rpers","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:56:03.159903+00:00"}